Scar
Ich will gerade etwas auf Lucas Frage antworten, als Avas Mutter aus dem Zimmer kommt und ziemlich gleich danach Nate um die Ecke geschlittert kommt, komplett außer Atem. Er sieht aus als hätte ihn irgendwas halbverdaut wieder ausgespuckt.
Avas Mutter, Lucas und alles andere rückt in den Hintergrund. Ich verenge die Augen und gehe einige Schritte auf Nate zu. "Das hier ist deine Schuld! Ich weiß nicht was du getan hast, aber glaub mir Nathaniel, ich mach dir dein Leben zur Hölle wenn Ava etwas passiert!"

Nate
Ich komme vollkommen außer Atem, halb am kotzen und mit stechenden Seiten im Krankenhaus an, wo ich nach Avas Zimmer frage und weitersprinte. ich will mir gar nicht vorstellen was passiert sein könnte. In meinem Kopf schwirren allerelei Horrorszenarien herum. Ich bete einfach nur, dass es ihr gut geht. Kurz vor ihrem Zimmer angekommen, bleibe ich allerdings abrupt stehen. Da stehen Lucas und Scar und aus Avas Zimmer kommt ihre Mutter.
Ich starre einen Moment wie gebannt auf die Szene als Scars Blick meinen findet und ich tatsächlich ein paar Schritte zurückweiche, als sie mich so anfährt. "ich... ich... was ist denn passiert? Geht es ihr gut?" stammle ich hervor.

Nate
Ich habe mit vielem gerechnet. Ich habe damit gerechnet, dass sie von einem Auto angefahren wurde, dass sie Jemand überfallen hat. Scheiße ich habe sogar damit gerechnet, dass sie beinahe im Meer ertrunken wäre, weil sie zu betrunken war und nicht mehr klar denken konnte... Ich habe mit allen mögichen Unfällen gerechnet. Aber nicht damit, dass sie sich selbst etwas antun könnte...
Ich bin einen Moment wie erstarrt, kann nicht denken, weiß nicht was ich fühlen oder tun soll. Das hier ist meine Schuld. Ich konnte ihr nicht ehrlich sagen wie ich für sie empfinde und wegen meiner verfluchten Feigheit, habe ich sie in Lebensgefahr gebracht...
Wortlos gehe ich an Scar und Lucas vorbei, ignoriere sie beide. Ich gehe zur Türe hinter der Ava liegen wird und nach einem kurzen Moment in dem ich all meinen Mut sammle, drücke ich die Klinke runter und betrete den Raum.


Scar
ich schließe einen Moment die Augen und lasse mich von Lucas in den Arm nehmen. Das alles hier ist ein gottverdammter Alptraum! Ich will nichts mehr als die Zeit zurückdrehen zu dem Moment in dem ich alleine gelassen habe. Ich will sie schütteln, sie in den Arm nehmen, ihr versprechen, dass alles wieder gut wird..
Aber das geht nicht. Und jetzt stehen wir hier und Avas Mutter eillt davon um einen Anruf zu machen. "Okay.. wie wirkt wirklich sehr besorgt." murmelt Lucas und ich sehe zu ihm hoch und sehe in seinem Blick die selbe hilflose, verzweifelte Sorge. "Wieso habe ich sie gehen lassen...?" flüstere ich leise, doch ehe ich mich weiter selbst zerfleischen kann, läuft Nate wie hypnotisiert an uns vorbei zu Avas Zimmer und öffnet dieses nach einem kurzen Moment. Ich wechsle einen Blick mit Lucas und folge Nate dann langsam. Ich hasse ihn zwar gerade und würde ihn am liebsten zu Kleinholz verarbeiten. Aber das ist jetzt nebensächlich. Und auch wenn ich Angst davor habe Ava so zu sehen, so muss ich es doch tun.

Nate
Nichts hätte mich auf den Anblick vorbereiten können, der sich mir bietet, als ich den Raum betrete. Absolut gar nichts. Sie sieht beinahe aus als wäre sie tot. Würde sich nicht ihre Brust heben und senken, könnte sie es fast sein. Ich merke wie sich in mir alles verkrampft und ich bleibe wie angewurzelt stehen, etwa zwei Meter von ihrem Bett enfernt. Was habe ich getan?
Mit einer dummen Aktion habe ich das hier angerichtet.
"Nun geh schon.." reißt mich Lucas Stimme aus meinen Gedanken und bringt mich zurück in die Realität. Zögernd gehe ich auf Ava zu. Ein Teil von mir will sich einfach nur umdrehen und so weit wegrennen wie es nur geht. Aber das habe ich immer getan. Das habe ich gestern auch getan. Ich konnte mich meinen Gefühlen nciht stellen und deswegen bin ich weggerannt. Das werde ich jetzt nicht mehr tun.
Das schulde ich Ava.
Ich bleibe kurz vor ihrem Bett stehen, strecke meine Hand aus um ihr eine Strähne aus dem Gesicht zu streichen. Ihre Haut ist ganz kühl. Friert sie? Merkt sie es überhaupt? Ich nehme eine Decke, die am Fußbettende liegt und breite sie aus, decke sie damit zu. Ich weiß nicht ob das überhaupt Sinn macht. Aber ich weiß auch nicht was ich sonst tun soll.
Sie sieht so zerbrechlich aus, wie sie da liegt.


Scar
Meine beste Freundin. Ich kenne sie seit wir beide kleine Kinder waren. Sie ist immer so mutig und so lebensfroh. Ihr Lachen ist so ansteckend, dass egal wie es mir geht, ich automatisch auch immer mitlachen muss. Sie ist vermutlich die stärkste Person die ich kenne und trotzdem hat sie ein gutes Herz... Ist mitfühlend und empathisch.... Und jetzt liegt sie vor mir und ich schaffe es nicht länger meine Tränen zu unterdrücken. Ich schluchze nicht, ich versuche gegen das brennen in meiner Kehle anzukämpfen. Aber gegen die Tränen die über mein Gesicht laufen kann ich nichts tun. "Es tut mir so leid, Ava..." murmle ich und sinke auf den Stuhl direkt an Avas Bett, den Lucas mir herstellt. Ich nehme Avas Hand in meine beiden Hände und streiche sanft darüber. "Bitte wach ganz schnell wieder auf."

Nate
Lucas Worte reißen mich erneut aus meinen düsteren Gedanken und ich sehe zu ihm auf. Mein erster Impuls ist, es abzustreiten. Aber es hat keinen Sinn es weiter zu leugnen. Ich muss es mir endlich selbst eingestehen. Ich liebe Ava... verdammt ich liebe sie wirklich.
Mein Blick fällt zurück auf ihr Gesicht und ich nicke langsam. "Sie... sie hat mir ihre Gefühle gestanden... Aber ich... ich hatte Angst davor, was das bedeuten könnte... Und ... ich habe ihr das Herz gebrochen..." ich schüttle den Kopf und balle meine Hände zu Fäusten. "Ich bin ein verdammter Vollidiot..."

Scar
Ich höre den Beiden nur am Rande zu. Mir ist es ehrlich gesagt auch herzlich egal ob Nate sie liebt oder nicht. Er hat ihr wehgetan. Und das ist alles was für mich im Moment zählt.
Ich halte einfach weiterhin Avas Hand und sehe sie an, während ich an all die Zeiten denken muss, in denen sie für mich da war. Mir bei Herzschmerz beigestanden ist. Und ich habe nicht das gleiche tun können. Ich habe sie enttäuscht...

Nate
Ich bin gerade dabei mich so richtig innerlich selbst zu zerfleischen, als auf einmal ein leises Flüstern an meine Ohren dringt. "Feigling." ich zucke zusammen und sehe auf Ava, die immer noch ihre Augen geschlossen hat. Aber jetzt eindeutig wach ist. Sie ist wach! "Ava!" atme ich erleichtert aus. "Fuck, Ava es tut mir so leid... ich... ich hätte das niemals sagen dürfen... ich hatte Angst ich..." "Lass sie erstmal wach werden!" unterbricht mich Scar, die ebenfalls verdammt erleichtert aussieht.

Scar
Und dann ist Ava auf einmal wach, auch wenn sie noch immer so unglaublich schwach und müde wirkt. Ich hasse es sie so zu sehen, aber ich bin so gottverdammt froh, dass sie wach ist. Ihr geht es gut! Zumindest so gut es ihr eben gerade gehen kann! Aber sie ist wach und das ist die Hauptsache. Nate stammelt vor sich hin und ich komme nicht umhin trotz meiner Wut auf ihn etwas zu schmunzeln. "Lass sie erstmal wach werden!" ich drücke Avas Hand. "Ava. Kannst du mich hören?" frage ich.

Scar
ich bin so erleichtert Ava leicht grinsen zu sehen, dass ich merke wie mir schon wieder Tränen in die Augen schießen. Diesmal vor lauter Erleichterung. "Gott.. Du hast mir einen verdammt großen Schrecken eingejagt." murmle ich und wische mir die Tränen ungeduldig weg. Dabei fange ich einen Blick von Lucas auf und erhebe mich vom Stuhl. "Ich suche mal die Krankenschwester um ihr zu sagen, dass du wach bist. Lucas?" ich bedeute ihm mir zu folgen. Auch wenn ich sie ungern mit Nate alleine lasse, so weiß ich, dass die beiden jetzt einen Moment für dich brauchen.

Nate
Scar und Lucas verlassen das Zimmer und ich bleibe einen Moment etwas unentschlossen vor ihrem Bett stehen. Ich traue mich nicht sie direkt anzusehen. Ich hab keine Ahnung was sie jetzt von mir denkt. Ich will nicht den Hass den ich für mich selbst empfinde darin widergespiegelt sehen. "Ava..." ich atme tief durch und hebe den Blick um sie anzusehen. Ich kann dem hier nicht länger davon laufen. "Ich...ich habe das gestern nicht so gemeint..."

Nate
Ich sehe Ava unsicher an. Ich hab keine Ahnung wieso das jetzt gerade sagt. Oder ob sie es so meint. Sie hat so ehrlich gewirkt gestern... Aber vielleicht was das auch nur der Alkohol?
Ich schlucke. "Ich... Ich hab aber gelogen, Ava. Ich... ich mag dich..." ich zucke mit den Schultern. Keine Ahnung wieso es mir auf einmal so leicht fällt die Wahrheit auszusprechen, aber die Worte kommen einfach über meine Lippen. "Ich hatte nur Angst... und ich ... ich weiß, dass du mich auch magst. Fuck ich hätte das gestern niemals sagen sollen..."


Scar
Ich vegrabe mich nur allzugerne einen Moment in Lucas Armen. Ich hab keine Ahnung wie ich mich fühlen oder was ich denken soll. In mir herrscht absolutes Chaos. Ich bin so verdammt erleichtert, dass es Ava gut geht, dass sie wach ist. Ich bin mehr als wütend auf Nate und würde ihn am liebsten eigenhändig umbringen. Der Schock über das was passiert ist sitzt mir immer noch tief in den Knochen. Und dann sind da diese hartnäckigen Schuldgefühle, die einfach nicht abnehmen wollen...
"Sie ist wach, das ist erstmal alles was zählt." murmle ich mehr zu mir selbst als zu ihm und atme tief durch.

Nate
Ich mustere sie und eine Welle der Erleichterung überkommt mich. Nicht nur geht es ihr gut.
Sie scheint mich auch nicht komplett zu hassen.
Ich grinse nun meinerseits etwas verlegen und lasse mich auf den Stuhl fallen, indem Scar eben noch saß. "Ich kann dir nicht versprechen, dass ich niemals Scheiße bauen werde, aber ich werde niemals wieder zulassen, dass dich Jemand so verletzt und da schließe ich mich selbst mit ein."
ich strecke meine Hand aus und streiche ihr sanft eben die Strähne hinters Ohr, die sie gerade eben zurückgesteck hat, denn sie fällt ihr direkt wieder ins Gesicht. "Es tut mir wirklich leid." sehe ich sie ernst an. Ich will dass sie weiß, dass es das wirklich tut und das ich das nicht einfach nur so sage.


Scar
"Danke, Lucas." murmle ich und strecke mich um ihn einen Moment zu küssen. Es tut so verdammt gut ihn hier zu haben, das alles nicht alleine durchmachen zu müssen. Dann gehen wir zusammen los um Avas Mutter und der Krankenschwester Bescheid zu geben.

Nate
Ich komme nicht umhin breit zu grinsen, ehe ich aufstehe und mich über sie beuge um sie sanft und vorsichtig zu küssen. Ich habe Angst ihr wehzutun. Keine Ahnung was sie gestern alles duchgemacht hat. Sie wirkte gerade eben noch so unglaublich zerbrechlich. Aber als ich merke, dass sie nicht unter mir zerbricht, küsse ich sie so wie ich sie küssen will. So damit sie merkt wie verdammt erleichtert ich bin, dass es ihr gut geht.

Scar
"Dass du für mich da bist. Ich glaube nicht, dass ich das hier alleine durchstehen könnte." Ich sehe zu ihm rüber und lächle ihn leicht an. "Du hilfst mir mehr als du weißt."

Nate
Ich lache leise auf. "Das hab ich wohl verdient." Ich küsse sie nochmals sanft, ehe ich mich zurück auf den Stuhl fallen lasse und sie ansehe. "Willst du... willst du darüber reden was gestern passiert ist? Was du gemacht hast meine ich..." ich mustere sie etwas unsicher. Aber ich will ihr auch nicht das Gefühl geben, dass ich sie dafür verurteile oder es totschweigen will. Immerhin hat sie versucht sich das Leben zu nehmen... Das ist keine Lappalie.

Scar
"Dann mach einfach weiter damit!" grinse ich und entdecke dann Avas Mutter. Sie ist immer noch am Telefon mit irgendwem, vermutlich ihrem Mann. Ich nähere mich ihr mit einem leichten Lächeln und sie beendet sofort das Gespräch am Handy mit den Worten. "Ich ruf dich gleich nochmal an, ich muss los." dann sieht sie mich erwartungsvoll, nervös und beinahe ängstlich an. "Sie ist aufgewacht." halte ich nicht lange mit der Information hinterm Berg und ehe ich mich versehe, ist sie mir um den Hals gefallen. "Gott sei Dank!"