Draco
In mir Zerbricht etwas als sie mich so ansieht und ich bleibe wie angewurzelt stehen. Die Tür knallt ins Schloss und ich starre dorthin, wo eben noch Ava gestanden ist. Was habe ich getan?
In dieser Nacht schlafe ich in unserem Raum, auch wenn es weh tut, weil mich hier alles an sie erinnert. Und auch wenn ich es vorher nicht wahrhaben wollte. Es war so viel mehr als nur Sex. Es war ... als hätte ich endlich eine Chance bekommen jemand anders zu sein als der den alle immer in mir sehen. Als der Todesser. Und ich habe es mit einem einzigen dummen Fehler zunichte gemacht.
In den nächsten Tagen geht Ava mir aus dem Weg. Ich weiß nicht einmal was genau ich ihr sagen könnte um es wieder gut zu machen. Ich glaube nicht, dass es da etwas gibt. Aber ich kann und will es nicht akzeptieren, dass das zwischen uns jetzt einfach so vorbei ist.
Ich erhalte noch jede Menge Briefe von Zuhause, Drohungen, Anweisungen und so viel mehr, aber ich ignoriere sie alle. Und dann ist endlich das Ende der Ferien erreicht und der Unterricht geht wieder los.
Ich hoffe, dass ich so Ava dazu bringen kann, mir zuzuhören. Immerhin kann sie mir jetzt schlechter aus dem Weg gehen. Wir haben die gleichen Stunden.
Und so mache ich mich mit neuer Hoffnung darauf, dass ich es vielleicht doch noch irgendwie retten kann auf den Weg in die große Halle zum Frühstück. Gleich danach haben wir die erste Stunde nach den Ferien. Pflege Magischer Geschöpfe.
"Morgen." begrüße ich Sebastian und lasse mich neben ihn auf die Bank fallen.
Auch zwischen uns ist irgendwas anders als sonst. Ich habe ihn nicht mehr auf das mit Monique angesprochen. Aber irgendwas ist passiert in jener Nacht und ich weiß nicht, was ich jetzt von meinem besten Freund halten soll...
Monique
Das Gespräch verläuft nicht wie ich es mir vorgestellt habe. So ganz und gar nicht. Denn was ich von Sebastians Onkel erfahre, ist sowas von nicht das was ich erwartet habe. Es erschüttert mich zutiefst. Und als ich mich in dieser Nacht ins Bett lege, kann ich nicht schlafen, weil mich das was ich jetzt über ihn weiß wach hält. Ich habe ihn komplett falsch eingeschätzt! Ich kann mir nicht erklären wie ich mich so in ihm täuschen konnte! Er hat nichts mit dem Tod meiner Mutter zu tun. Er hat überhaupt gar nichts mit den Todessern zu tun....
In den nächsten Tagen versuche ich alles daran zu setzen ihn alleine zu erwischen um ihn zur Rede zu stellen. Um ihm zu sagen, dass ich es weiß, sein Geheimnis. Um irgendwas zu tun...
Aber er geht mir gekonnt aus dem Weg. Egal wann ich ihn sehe, mache ich Anstalten auf ihn zuzugehen, ist er auch schon verschwunden.
Ava leidet unterdessen unter dem was mir Draco angetan hat. Manchmal glaube ich, sie leidet mehr darunter als ich. Auch wenn ich nicht bestreiten kann, dass ich jetzt verdammt viel Schiss vor Draco habe. Ich würde es niemals offen zugeben, natürlich. Aber soetwas verschwindet nicht einfach so. Soetwas hinterlässt Narben, auch wenn man sie nicht sehen kann.
Doch bei Ava, scheint es mehr als das getan zu haben. Und auch wenn sie nicht darüber reden will, versuche ich alles zu tun um sie aufzumuntern.
Alles in allem bin ich verdammt froh, als die Ferien zuende gehen und der Unterricht wieder losgeht. Am Morgen des ersten Schultages, sitze ich wie immer in der großen Halle und nippe an meinem Kaffee, während mein Blick wie so oft in letzter Zeit an den Slytherin-Tisch huscht, wo ich Sebastians Blick suche.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!