Monique
Ein paar Stunden später und eine beträchtliche Alkoholmenge weniger ziehen sich Ava und Draco zurück in das kleine Schlafzimmer, während ich mich daran mache mein Nachtlager aufzubauen. Ich und Sebastian haben die letzten beiden Nächte einfach auf dem Boden geschlafen, auf ein paar Isomatten, die wir im Wandschrank gefunden haben. Während ich also die Decke aufschlage und auf der Matte ausbreite, unterbricht Sebastians Stimme auf einmal die Stille. "Monique, was ist das hier zwischen uns?"
Ich halte inne und drehe mich zu ihm um. Ich bin überrascht über seine Frage. Nicht dass ich mich nicht das gleiche auch schon tausendmal gefragt habe. Aber wir haben im Moment so viele Probleme, dass ich nicht dachte, dass Sebastian daran interessiert ist, das hier zwischen uns zu klären.
Ich überlege einen Moment während ich ihn ansehe. Ich hab verdammt große Angst vor dem was er sagen könnte, davor, dass er mich nicht so mag wie ich ihn, dass er mich nur als Ablenkung sieht. Aber gleichzeitig habe ich auch riesen Angst davor, dass er mich so mögen könnte wie ich ihn... dass wir glücklich wären und dass Bellatrix oder ein anderer Todesser ihn mir nimmt so wie sie mir meine Mutter genommen haben...
Aber lügen, die Wahrheit verzehren oder meiner Angst nachgeben... das bin nicht ich. "Ich mag dich." sage ich schließlich und füge hinzu. "Sehr sogar. So sehr, dass er mir selbst Angst macht. Und ich weiß, dass das hier eine verdammt verkorkste Situation ist. Dass wir vermutlich nicht lebend hier wieder raus kommen... Aber das ist mir egal." ich sehe ihn an, erwartungsvoll, angespannt, mit ein wenig Angst vor dem was er sagen könnte.
Draco
Im Zimmer angekommen ist es auf einmal so, als würde die ganze lockere Stimmung, der ganze Spaß abfallen und als würde die düstere Realität mit dem zufallen der Türe wieder Einzug erhalten. Ich beginne damit mein Hemd aufzuknöpfen, während ich einen Blick aus dem Fenster schmeiße, ehe Avas Stimme mich umdrehen lässt. Und als sie die Arme um mich schlingt und mir diese Dinge sagt, merke ich, dass es mir egal ist, dass wir auf der Flucht sind. Dass es mir egal ist, wie verkorkst das hier alles ist. Solange es Ava gut geht und sie bei mir ist. "Ava... ich liebe dich." murmle ich und überrasche mich damit selbst am meisten.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!