Irene
Ich nicke Charlie zu. "Es ist okay.Sie zu, dass du hier raus kommst! Wir kommen klar!" ich lächle leicht. Ich weiß, dass sie es tut um Junior zu retten und hätte ich die Wahl, würde ich es jedes mal genauso machen.
Oscar
Zufrieden grinse ich und nehme die Waffe entgegen. "Weise Entscheidung." ich nicke auf den Stuhl. "Setz dich und mach keinen Mucks. Sonst überlege ich es mir noch anders und töte dich hier und jetzt, verstanden?"
Dann drehe ich mich zu Irene, die ihren Blick von Charlie losreißt um mich anzusehen.
Irene
"Dann machs doch. Töte mich. Es wird die Tatsache nicht ändern, dass deine Mutter tot ist und weißt du was? Sie hatte es nicht anders verdient! Sie hat ihren Vater verra..." weiter komme ich nicht, denn schon wieder landet seine Hand in meinem Gesicht, diesmal mit der Waffe. Ich höre das Knacken meiner Nase, spüre den Schmerz und Tränen schießen mir in die Augen, aber ich funkle Oscar einfach nur wütend an. "HALT DEN MUND!" brüllt er und ich grinse einfach nur.
Doch lange bleibt das Grinsen nicht in meinem Gesicht. Denn kurz darauf geht die Türe auf und... "Jay..." Zwei Handlanger haben nicht gereicht um Jay ruhig zu stellen. Zwei halten ihn links und rechts im Zaum, während ein dritter mit einer Waffe direkt auf seinen Kopf gerichtet hinter ihm herläuft. Sie alle sehen sehr mitgenommen aus, fast alle haben blutige Nasen. Er hat sich verdammt viel gewehrt so wie es aussieht.
Sein Blick trifft auf meinen, ehe er Hannah entdeckt und schließlich Charlie. "Da ist er ja!" meint Oscar theatralisch und dreht sich zu Jay um. "Der Berühmte Jay! Du bist eine ganz schöne Enttäuschung! Jahrelang habe ich Geschichten über den abartigen Jay gehört. Den Psychopathen. Den Killer. Und was finde ich, als ich hier ankomme? Einen betrunkenen, traurigen, alten Kerl, der seine Kinder in die Flucht schlägt und sich einfach durch eine Falle fangen lässt...."
Jay
Die Attacke kam unerwartet und ich war nicht darauf vorbereitet. Das passiert mir eigentlich nie. Und als ich dann in diesen Raum geführt werde, meine Tochter blutend auf dem Stuhl sitzen, und Hannah halb bewusstlos in der Ecke liegen sehe, wird mir klar, dass es sich um mehr als nur Gang Scheiße handelt. Ich mustere diesen Kerl der mit seiner Waffe herumwedelt mit hochgezogener Augenbraue, unbeeindruckt, auch wenn es in mir drin tobt. Ich bin verdammt sauer, und ich hab verdammt viel Angst. Nicht um mich. Um Irene. Um Hannah. Doch das wird ihnen nicht helfen. Wenn es eine Person gibt, die diese Situation retten kann, dann bin ich das. Oder vielmehr, dann ist das der Jay von dem dieser Kerl gerade gesprochen hat. "Du musst Oscar sein!" sage ich also in gespieltem Plauderton und strecke ihm meine Hand hin. "Mein Sohn hat mir schon viel von dir erzählt. Ich würde ja sagen, es ist mir eine Ehre dich kennenzulernen, aber... Das wäre leider gelogen." ich seufze gespielt und scanne den Raum derweil ab, plane, studiere die Wände, die Türen, die Fenster.
"Halt die Klappe!" knurrt er und richtet seine Waffe auf Irene. "Ich werde deine Tochter erschießen, dann werde ich deine ... naja, was genau ist sie eigentlich für dich? Ex-Freundin? Ausrutscher? One-Night-Stand? Jedenfalls werde ich sie foltern und töten und dann werde ich dich hinrichten! Du und Hannah ihr habt meine Mutter ermordet! Vor mehr als 16 Jahren! Michelle Scott!" Mir geht ein Licht auf und ich mustere diesen Oscar einen Moment überrascht. Wie konnte mir entgehen, dass Michelle damals einen Sohn hatte? Wieso wusste ich davon nichts? Ich versuche mir nicht allzuviel anmerken zu lassen, um meine Fassade aufrecht zu erhalten. "Michelle... Michelle..." kratze ich mich gespielt am Kopf und zucke mit den Schultern. "Weißt du, du musst schon etwas genauer werden, ich hab schon viele Michelles umgebracht!" Und das ist der Moment, in dem Oscar überschnappt und sich auf mich stürzt. Wir beginnen zu kämpfen. Ich rufe Charlie zu. "Befrei Irene und Hannah und verschwindet von hier!" während ich mich gegen die drei Lakaien und Oscar gleichzeitig wehre.
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!