Oscar
Ich bin gerade dabei zwei neue Bier aus dem Kühlschrank zu holen, als Juniors Stimme hinter mir ertönt. "Ich schätze wir sollten mal reden." ich höre seiner Stimme an, dass er lieber alles andere tun würde, als hier mit mir zu stehen. Er kann mich absolut nicht leiden. Ich muss mir ein Grinsen verkneifen und brauche einen Moment um meinen Unglauben über so viel Dummheit von meinem Gesicht zu verbannen. Stattdessen zeigt dieses eine Mischung aus Neugierde und Besorgnis, als ich mich mit den beiden Bierflaschen in der Hand zu ihm umdrehe. "Da könntest du Recht haben." murmle ich und stelle die beiden Bierflaschen auf die Küchenablage neben mir, ehe ich die Arme vor der Brust verschränke und ihn mustere. Er sieht so aus als würde er mir am liebsten eine reinschlagen wollen. So viel von seinem Vater in ihm, obwohl er genau das nie sein wollte. Es wäre ja schon fast tragisch, wenn es nicht so unglaublich klischeehaft wäre. So bringt es mich im Inneren einfach nur zum Lachen, über diese Witzfigur vor mir. Nach außen hin, lasse ich mir nichts davon anmerken. Ich bin mal gespannt was er zu sagen hat.
"Du hast Charlies Leben gerettet und das ist etwas wofür ich dir trotz allem anderen unglaublich dankbar bin..." fängt er und ich hebe leicht eine Augenbraue, sage jedoch nichts, sondern lasse ihn einfach fortfahren. ".. aber ich verstehe nicht, wieso zum Teufel du das hättest tun sollen. Du hast Charlie vorher nicht gekannt. Wieso solltest du dein eigenes Leben einschränken und riskieren um einer komplett Fremden zu helfen?" Er sieht mich an, eine Antwort verlangend, doch ich schweige weiterhin und sehe ihn einfach nur an. Nach ein paar Sekunden hakt Junior nach. "Ich meine, es sei denn ihr habt euch vorher doch schon gekannt..." ich ziehe meine Augenbraue weiter hoch, schweige jedoch weiterhin. Junior lässt jetzt jegliche Höflichkeiten und Zurückhaltung fallen. "Kanntet ihr euch vorher? Hast du ihr das Leben gerettet, weil du denkst, dass sie dir so was schuldet und du sie für dich gewinnen kannst?" Jetzt kann ich nicht mehr anders. Ich lache leise auf und schüttle den Kopf. "Gott, du solltest dich mal sehen." Junior sieht mich überrascht an, dann wird er wütend. "Ist das etwa komisch?" knurrt er leise und macht einen Schritt auf mich zu. Ich grinse immer noch höhnisch und mustere ihn herablassend, beinahe bemitleidend. "Du bist so ein unglaubliches Stereotyp, weißt du das? Ganz der Daddy." "Ich bin NICHT wie Jay." knurrt Junior und geht noch zwei Schritte auf mich zu. Er will wohl bedrohlich damit wirken. Ich finde es nur erbärmlich. Es ist zu einfach diesen Clown zu kontrollieren. Ich hatte eigentlich vor mit dem großen Finale noch etwas zu warten, aber, wenn er es nicht anders will, dann wird es wohl jetzt schon stattfinden.
Junior
Wut kocht in mir hoch, während dieses Arschloch dort am Kühlschrank steht und sich unglaublich überlegen fühlt. Ich wusste das etwas mit ihm nicht stimmt! "Nicht so sehr wie deine kleine Psycho-Schwester, das stimmt wohl." Oscars Grinsen wird breiter. "Halt dein dummes Maul! Sprich nicht so über Irene!!" meine Stimme wird leicht lauter, doch ich weiß, dass uns draußen niemand hören kann, die Musik und das Stimmengewirr der Party ist viel zu laut. Ich balle meine Hände zu Fäusten und funkle diesen widerlichen Kerl an. "Also, nochmal. Wieso hast du Charlie die Niere gespendet?!!" "Weil ich dir deine süße, kleine, unschuldige, unglaublich köstliche Charlotte stehlen werde." Oscar grinst breit als er das sagt, doch er grinst nicht mehr als meine Faust in seinem Gesicht landet. Mit einem wütenden Schrei stürze ich mich auf ihn und beginne auf ihn einzuschlagen. Er tut nichts um sich zu verteidigen, was mich nur noch wütender macht. "DU WIRST CHARLIE NIE WIEDER ZU NAHE KOMMEN!" brülle ich, blind vor Wut. Als die Türen auffliegen, werde ich von irgendwelchen Händen von Oscar runtergezogen, dessen arrogantes Grinsen komplett verschwunden ist. Er sieht so aus als wüsste er nicht was los ist, aber ich weiß, dass das alles nur Fassade ist. Er hat das so geplant! Ich kämpfe gegen die Hände an, die mich zurückziehen und versuchen davon abzuhalten diesen widerlichen Kerl mit meinen Fäusten zu bearbeiten. Immer noch blind vor Wut brülle ich weiter. "CHARLIE GEHÖRT MIR!! HAST DU DAS GEHÖRT DU WIDERLICHES ARSCHLOCH! DU WIRST SIE AB JETZT NIE WIEDER ANFASSEN!!!!"
Offene Arme der gewaltigste Protest den wir haben, will sagen: Bevor noch jemand hinfällt, passt bitte aufeinander auf in dieser scheiß Welt!