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19.07.2017, 19:03

Daragh


Nach der kurze Lagebesprechung gingen wir alle wieder auf das Deck, da die Kajüte nicht sonderlich groß war. Die salzige Luft wehte mir entgegen und ich atmete ihn tief ein. Der Wind lag in der richtige Richtung und das Wetter schien mitzuspielen. Die Wolken wirkten am blauen Himmel harmlos. Der Matrose im Ausguck hatte bislang keinen Alarm vor möglichen Gefahren geschlagen. Ich ging auf Steuerbordseite, das war die rechte Seite vom Heck zum Bug gesehen. Die Delfine waren nicht mehr da. Stattdessen sah ich nur die Wellen im Wasser.

Yelva


Als der Hengst mich stupste, kicherte ich vergnügt und schaute zu Devante hinüber. In diesem Moment gab der andere Hengst von sich einen Schnauben. Ich musste über die Übersetzung lachen und meine Augen funkelten amüsiert. Dann kam mir eine Idee: "Warte einen Moment. Ich bin gleich wieder da!", versprach ich und rannte in das Inneren. In der Küche fand ich zwei Äpfel, darüber würden sich bestimmt die Pferde freuen. Da ich bereits drinnen war, holte ich schnell die Anträge und ging wieder in den Garten. "Hier, was Süßes", lächelte ich Pollux an und reichte ihm einen Apfel. Er nahm es an und schien darüber erfreut zu sein. Den anderen Apfel legte ich vor Castor auf dem Boden: "Du bekommst auch ein Apfel." Schließlich wandte ich mich an Niall und berührte seine Schulter. Er schaute auf und hatte bislang sich von den Hengste nicht ablenken lassen. "Ich gehe jetzt los und bringe die Anträge weg. Ich weiß nicht wie lange die Vorstellung dauern wird, aber bestimmt nicht länger als eine Stunde. Mariella ist nebenan in der Schneiderei. Ich gebe ihr gleich Bescheid. In Ordnung?", sprach ich deutlich und langsam. Er konzentrierte sich auf meine Lippen und schien einige Momente zu brauchen bis er mich verstanden hatte. "In Ordnung", gebärdete er und sah Devante an: "Bis naher!"


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19.07.2017, 19:11

Devante

Irritiert sah ich Yelva hinterher, als sie nach drinnen flüchtete, doch sie kehrte schnell wieder zurück. Mit Äpfeln. Ich konnte spüren, wie sehr es den beiden Hengsten gefiel, so viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich schüttelte lächelnd den Kopf. Diese Trottel, sie waren leicht um den Finger zu wickeln. Beide kauten zufrieden auf ihrem Apfel herum.
Yelva teilte ihrem Bruder mit, dass wir gleich aufbrechen würden und auch ich verabschiedete mich in Gebärdensprache. > Gut, dann lass uns los.< sagte ich an sie gewandt und schaute anschließend beide Hengste an. > Zurück mit euch. Mariella will nicht noch einmal, dass ihr ihr Beet zertrampelt.<
Erst stellten sie sich bockig an, gaben jedoch schnell nach, weil sie wussten, dass es keinen Sinn hatte, sich mir zu widersetzen. Als schwarze Flecken wanderten sie zurück auf meine Haut. Wurden eins mit meinem Geist.

Idoya

Als meine Arme leicht zu schmerzen begannen, verlangsamten meine Begleiter das Tempo, bis sie anhielten. Ich ließ die Schultern kreisen, atmete tief durch. Diese Reise raubte mir viel Kraft, doch ich dachte nicht ans Aufgeben. Ich war schon so weit gekommen. Dem Meer und seinen Bewohnern sei Dank.
Lächelnd streichelte ich einen Delfin, der zu mir schwamm und sich anscheinend vergewissern wollte, wie es mir ging. > Danke, mein Freund. Ich danke euch allen für eure wunderbare Hilfe.<
Nereina, du bist ein gutes Stück vorangekommen, jedoch haben sich bereits weitere gierige Menschen auf den Weg gemacht, um die Charta zu finden. Ich werde dich nicht bis zum Ende führen, weil es nicht in meiner Macht liegt, sie dir zu geben. Eine Charta sucht sich ihren Besitzer aus. Nicht umgekehrt. Ich bin jedoch der festen Überzeugung, dass sie für dich bestimmt ist.
> Ist sie in dir oder an Land?< wollte ich wissen.
Beides.
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19.07.2017, 19:24

Daragh


Wir würden erst am nächsten Morgendämmerung einer der Inseln erreichen. Dieses Schiff war schnell, doch auch dem Wind und die günstigen Wellen haben wir die zügige Fahrt zu verdanken. Ich hörte die Matrosen flüstern, sie sprachen von verfluchten Felsen. Davon hatte ich gehört, es sollte an einer bestimmte Stelle im Gewässer geben, wo hinterhältige Felsen unter dem Wasser auf die Schiffe lauerten. Doch einige waren zu groß, dass sie auch aus dem Wasser ragten und wie knorrige Fingern aussahen. Nach der Legende war es angeblich eine Meerhexe, die im Meer verbannt wurde. Und seitdem war der Ort verflucht.

Yelva


Ich fand es schade, dass die Hengste wieder verschwinden mussten. Sie waren wunderschöne Tiere und ich hätte sie gerne länger bewundert. Vielleicht hätte ich sogar Pollux streicheln dürfen. Elodie kam vom Himmel hinunter, ihre schwingende Flügeln brachten mein Haar etwas durcheinander und vorsichtig hielt sie sich mit ihre Krallen an meiner Schulter. Sie wollte noch nicht zurück und das musste sie auch nicht. Sie sollte sich nie wieder gefangen fühlen. Ich umarmte kurz Niall, was ihm scheinbar vor Devante peinlich war und lächelnd ließ ich ihn wieder los. "Ich bin aufbruchsbereit", meinte ich zu Devante.


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19.07.2017, 19:30

Devante

Ihr Blick wirkte etwas enttäuscht. Anscheinend hatte sie Gefallen an meinen Pferden gefunden, so wie viele andere auch, wenn sie sie zu Gesicht bekamen. Ich konnte es ihr nicht verdenken.
Aber auch ihr Dschinn war eine äußerst schöne Kreatur. Schneeeulen begegnete man nur in den Bergen. Im Norden unseres Festlandes, viele Wochen entfernt. Irgendwann wollte ich dorthin, um mehr zu sehen, mehr zu entdecken.
> Dann folge mir.< nickte ich lächelnd und gab ihr noch etwas Zeit, Mariella auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen. Anschließend machten wir uns auf den Weg ins Schloss. Da ich mich nicht persönlich zeigen durfte, steuerte ich nicht das Haupttor, sondern das Hintertor an. Dort befanden sich nämlich die Dienstboteneingänge. Perfekt, um nicht allzu viel Aufsehen zu erregen.

Idoya

Beides. Hm. Was sollte das bedeuten? Die Charta war im Meer und doch irgendwie an Land? Das erschien mir nicht ganz so plausibel. Doch schon bald würde ich sie in den Händen halten, ich war fest entschlossen, es bis zum Ende durchzuziehen.
Aus diesem Grund hielt ich mich wieder an den Rückenflossen der Delfine fest und gab ihnen ein Zeichen, dass ich wieder bei Kräften war. Mein Hunger blieb, aber daran war mein Körper gewöhnt. Ich hatte Wichtigeres zu tun. Es war meine erste Reise, das erste Mal, dass ich meine Heimat verlassen hatte. Ich würde nicht als Versagerin zurückkehren. Nie und nimmer.
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19.07.2017, 19:44

Daragh


Ich hörte mich genauer um, da sie unruhig waren und ich fand heraus, dass diese verfluchte Felsen auf unserem Weg waren. Sie würden zur Abenddämmerung erscheinen und offensichtlich konnten die Felsen wie Sirenen singen. Was für ein völliger Humbug. Ich hatte keine Angst vor diese Felsen. "Angeblich soll dort ein Schatz verborgen sein", meinte ein Matrose zu Tristan, als ich zufällig an ihnen vorbeiging. Ich hielt inne und wurde hellhörig. Das war mir neu. "Was für ein Schatz? Etwa von Piraten?", fragte ich. Der Matrose warf mir einen raschen Blick zu und räusperte sich: "Ja, von dem berühmten Piraten Käpt'n Jack Sparrow." Ah, um diesem Piraten wurden viele Geschichten erzählt. Vor vielen Jahren zu seiner Lebzeiten war er der gefürchtetsten Pirat gewesen und herrschte über alle sieben Meere.

Yelva


Wir gingen kurz in die Schneiderei, damit ich Mariella Bescheid geben sollte und sie würde regelmäßig ein Auge auf Niall werfen, was mich beruhigte. Schließlich machten wir uns auf dem Weg und ich strich aus Gewohnheit das Haar wieder nach vorne, um das Mal zu bedecken. Elodie hatte sich wieder in die Lüfte erhoben und kreiste wie ein heller Fleck über unserem Kopf. Vermutlich würde Jeder denken sie sei eine Möwe. Aufmerksam schaute ich mich umher, ich hatte nicht viel von dieser Stadt gesehen. Außer den Marktplatz und die Gaststätte. die Häuser hier sahen einschüchternd aus, so riesig und prächtig. Hier lebten scheinbar nur die wohlerhabene Menschen und Adelige. Wir kamen einer riesige Gebäude näher und meine Augen weiteten sich. Es sah wie ein Schloss aus! Und darauf schienen wir direkt zu steuern. Jedoch nicht durch das große Tor, stattdessen gingen wir an der Mauer entlang und passierten einen kleineren, unscheinbaren Tor. "Ist dieses Schloss etwa das Hauptquartier der Arcana?", flüsterte ich ehrfürchtig.


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19.07.2017, 19:49

Soso, der große Jack Sparrow hahahah XD

Devante

Immer wieder sah ich über die Schulter zurück, um mich zu vergewissern, dass uns niemand verfolgte oder uns zu viel Aufmerksamkeit schenkte. Bisher lief alles nach Plan. Yelva sog die Stadt in sich auf. Sie war immerhin zum ersten Mal da. Später, wenn ich vielleicht Zeit hatte, würde ich sie herumführen. Dann lief sie nicht Gefahr, versehentlich in die Gebiete einzudringen, wo eine einsame Frau Probleme bekommen könnte.
> Ja, das ist das Hauptquartier. Von hier aus werden all die Garden gesteuert.< beantwortete ich ihre Frage und griff in meine Manteltasche, um ein Stück Papier hervorzuziehen. Da ich mich irgendwie ausweisen musste, hatte ich mir gestern schnell einen Besuchsschein geholt. So kam ich ohne eingehende Kontrolle rein. Zusammen mit Yelva.

Idoya

Wieder vergingen Stunden. Die Sonne stand nicht mehr am höchsten Punkt, sondern spendete aus einem schrägen Winkel ihr lebenswichtiges Licht. Ich betrachtete die funkelnde Wasserdecke, bekam nicht genug von dem Anblick, riss mich jedoch davon los, als etwas anderes meine Aufmerksamkeit auf sich zog.
Vor uns erstreckte sich eine Landschaft aus eigenartigen Felsstrukturen. Es sah fast so aus, als befänden wir uns in der Nähe von Festland. Eine Insel vielleicht?
Richtig, Nereina. Das ist in der Tat eine Insel. Eine Insel besonderer Art, denn sie ändert stetig ihren Platz. Man nennt sie die "Wanderinsel". Auf ihr finden sich die leckersten Früchte, die schönsten Strände, die faszinierendsten Kreaturen und vor allem die sehnlichsten Wünsche eines denkfähigen Lebewesens. Diese Insel ernährt sich von Träumern.
Ich riss ungläubig die Augen auf. Diese Insel konnte sich bewegen UND essen? So etwas Schräges hatte ich weder gehört noch gesehen. Das Meer steckte voller grausam schöner Orte.
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19.07.2017, 20:00

Hehe, das musste seinXD

Daragh


Und jedes Mal wenn er geschnappt wurde, hatte er sich wie durch ein Wunder befreien können. Das Meer wurde erst etwas sicherer, als er seinen hohen Alter erreichte und schließlich starb. Aber Niemand wusste wo seine Knochen vergraben war, wo sich das berüchtigte Schiff Black Pearl verbarg und vor allem sein größter Schatz. Als ich noch Kind war, hatte mein Vater viele Piratengeschichten erzählt. Doch als ich im Jugendalter trat, hatte sich seitdem unser Verhältnis verändert und er war strenger geworden.

Yelva


"Ich passe überhaupt nicht hierher", murmelte ich feststellend. Ich war doch nur eine einfache Bauerntochter und jetzt sollte ich in einem Schloss meine Ausbildung machen? Mir war durchaus bewusst gewesen, dass das Quartier keine Hütte war. Aber mit einem Schloss hatte ich niemals gerechnet. Elodie war mittlerweile auf uns gestoßen und hatte sich auf meiner Schulter hingesetzt. Von oben scheint die Stadt von der Sonne zu funkeln, aber es gibt auch eine Schattenseite, erzählte sie mir.


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19.07.2017, 20:08

Ist verständlich ;)

Devante

Bevor wir den Eingang erreichten, drehte ich mich zu Yelva um und legte ihr eine Hand auf die Schulter. > Denk das nicht. Egal, wo du herkommst, das sagt nichts über dich als Menschen aus. Was du heute, morgen, in einer Woche tun wirst, ist von Bedeutung. Du willst die Ausbildung? Mach sie. Du versagst in einer Prüfung? Wiederhole sie. Jemand hält dich für unwürdig? Überzeuge ihn.< gab ich ihr den Rat auf den Weg, den ich damals als schüchterner, ratloser Junge gebraucht hatte. Nun konnte ich meine Stärke an die nächsten Menschen reichen, die solche Worte brauchten.
> Du hast Potenzial, das sage ich nicht einfach so.< fügte ich lächelnd hinzu und zeigte einem Dienstboten meinen Schein sowie Yelvas Antrag.

Idoya

Da mir die Gefahr dieses Ortes bewusst war, blieb ich nicht länger stehen, sondern ließ mich von den Delfinen fortziehen. Angst hatte ich nach wie vor nicht. Sie beschützten mich. Das Meer half mir, es würde mich bis an mein Ziel bringen und der Rest lag auf meinen Schultern. Aber auch diese Hürde würde ich meistern.
Somit passierten wir die Wanderinsel, ließen sie hinter uns. Ich dachte an das Niemandsland und die Korallenriffe zurück. Dachte daran, wie viel ich bereits gesehen hatte. Und obwohl nicht alles pure Schönheit und Frieden versprach, gefiel mir die Welt des Meeres. Ich verstand sie irgendwie. Verstand, warum es auch die schlechten Orte gab. Alles hatte mit der Ankunft der "Fremden" angefangen.
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19.07.2017, 20:19

Daragh


"In Osten zieht ein Sturm auf!", schrie plötzlich der Matrose vom Ausguck und ich ging sofort auf Backbordseite. Tatsächlich. Hinten hatte sich der Himmel plötzlich ohne Vorwarnung verdunkelt. Das war kein normaler Sturm. Meine Lippen wurden schmal, als ich sah, dass der Sturm schnell war. Es sah beinahe wie ein Wirbelwind aus. Ich lief über das Deck und half den Matrosen das Schiff auf den ungewöhnlichen Sturm zu vorbereiten. "Das ist bestimmt Calypso, sie muss wütend sein", meinte der abergläubische Matrose und ich verdrehte die Augen. Warum war er ein Matrose, wenn er sich vor jeder Seelegende fürchtete?

Yelva


Er drehte sich aufeinmal um und ich spürte seine Hand auf meiner Schulter. Aufmerksam hörte ich seinen Rat zu und fühlte mich sogleich wieder sicherer, meine Herkunft spielte keine Rolle, sondern wer ich war. Dann errötete ich mich bei dem Kompliment, er schien an meine Stärke zu glauben und das machte mich irgendwie froh. "Danke, dass du für mich da bist", erwiderte ich das Lächeln und meine Nervosität legte sich. Dennoch war ich aufgeregt und wir betraten das Inneren.


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19.07.2017, 20:27

Devante

Als wir drinnen waren, ließ ich Yelva Zeit, damit sie sich etwas umsehen konnte. Wir wanderten zwar nicht in den versteckten Gängen umher, jedoch hielt ich hier und da an, erklärte ihr ein paar oberflächliche Dinge und nannte auch die Namen der Persönlichkeiten auf den Gemälden.
> Dort hinten ist der Kleine Saal. Dort wirst du drei Prüfer kennenlernen. Sie leiten das gesamte Programm.< fügte ich hinzu, während wir uns besagtem Saal näherten.

Idoya

Es dämmerte bereits. Die Sonne näherte sich dem Horizont, streckte ihre goldenen Finger aus und berührte die Wolken. Verwandelte den Himmel in ein Schauspiel aus Orangerot und Violett. Dieses Mal durfte ich das Naturspektakel außerhalb des Wassers bewundern. Die Delfine hatten mich nämlich an die Oberfläche gezogen, woraufhin ich einen tiefen Atemzug genommen hatte. Es tat gut, mal wieder frische Luft einatmen zu können.
In der Ferne entdeckte ich weitere Inseln. Aus Erzählungen wusste ich, dass es nördlich meiner Heimat eine Inselgruppe gab. Eine verschiedener als die andere. Ob sich dort die Charta befand?
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19.07.2017, 20:39

Daragh


Der Sturm hatte und rasant eingeholt und ich musste mich an die Seile festhalten, damit er mich nicht ins tobendes Meer pustete. Wäre ich abergläubisch wie der Matrose, hätte ich glatte geglaubt, dass der Sturm außer sich vor Wut war. Das Schiff schwankte gefährlich hin und her, Wasser schwappte über. "Ahhh, Hilfe!", schrie Jemand in den zischender Wind. Mit zusammengekniffene Augen suchte ich nach der schreiende Person. Es war ein Matrose und ich sah noch wie er verzweifelt an das Gelände hielt. Doch dann schwappte eine neue Welle in das Schiff hinein und zog den Mann in das tobende Wasser. Ich dachte nicht lange nach. Auf dem Boden schnappte ich ein loses, feuchtes Seil. Hastig band ich ihn um dem dicken Mast und das andere Ende um meine Taille. Das ist Wahnsinn!", hörte ich Cadal sagen. "Ich lass ihn nicht ertrinken", knurrte ich. Ich wusste was für ein schreckliches Gefühl es war, wenn das Wasser von allen Seiten in dem Körper eindrang und einem immer wieder in die Tiefe zog, sodass man glaubte nie mehr die Sonne sehen zu können. Ich schlitterte über den glitschigen Boden. "Daragh, nein!", schrie Jemand. Aber es war zu spät, kopfüber sprang ich in das kalte Wasser.

Yelva


Mit große Augen schaute ich mich umher, es gab viele Gemälden oder teure Wandteppiche. Vor allem faszinierten mich die Kronleuchtern an den Decken. Sie funkelten in dem Sonnenlicht und ich entdeckte die etliche Kerzen, die noch nicht angezündet waren. Als wir uns aber dem kleinen Saal näherten, wurde ich wieder nervös und biss unruhig auf die Unterlippe. Mein Herz fing an schneller zu schlagen. Ich fühlte mich plötzlich nicht mehr ganz so mutig. Ich rückte ein kleines Stück Devante näher und meine Schritte wurden langsamer. Ich hielt das Papier in meiner Hand fest umklammert.


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19.07.2017, 20:47

Devante

Nun, da wir vor den Saaltüren standen, bemerkte ich Yelvas Anspannung. Sie war nervös, aber sie rannte nicht davon. Das rechnete ich ihr hoch an. Mit beiden Händen stieß ich die großen Türen auf und wir traten in den Kleinen Saal ein. Wegen des Namens vermutete man zwar einen kleinen Saal, aber der hier hatte eine enorme Größe. Man nannte ihn nur Kleinen Saal, weil er im Vergleich zum Hauptsaal nicht so groß war.
Ein blutroter Teppich führte in die Mitte des Saals, wo ein langer Tisch stand. Dahinter drei trohnähnliche Stühle, auf denen die Prüfer saßen. Im Moment hörte man nur das Kratzen der Schreibfedern auf Papier. Einer von ihnen, Meister Tulin, sah als Erstes auf. > Trete näher, junge Frau. Den Antrag, bitte.<
Er streckte erwartungsvoll die Hand aus.

Idoya

Eigentlich wäre es Zeit für ein Nickerchen, aber noch war ich nicht bereit eine Pause einzulegen. Nicht, wenn andere gierige Leute auf dem Weg waren, um sich die Charta zu holen. Ich musste vor ihnen dort sein. Vor ihnen die Charta in meinen Besitz nehmen.
Darum war ich froh, dass auch die Delfine genug bei Kräften waren, um mich weiter zu ziehen. Ich war ihnen sehr dankbar. Ohne sie wäre ich wahrscheinlich nicht einmal bis zum verfluchten Schatz gekommen. Aber jetzt war ich guter Dinge. Ich spürte, dass ich meinem Ziel näherkam.
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19.07.2017, 20:59

Daragh


Das Wasser schien mich auszupressen wollen wie bei einer Frucht und ich verlor die Orientierung. Meine Lungen brannten höllisch, als ich mich verschluckte. Ich tastete nach dem Seil meiner Taille ab und erfasste sie. Mit vereinte Kraft zog ich mich wieder an die Oberfläche und hustend schnappte ich nach Luft. Wieder rollte eine Welle über mich hinab und wollte mich zum Grund ziehen. Eisern hielt ich mich an das Seil fest, um oben zu bleiben. Der Regen peitschte in meinem Gesicht und ich entdeckte nirgends den Matrosen. Doch dann einen Moment erblickte ich seinen Kopf, ehe eine Welle ihn in die Tiefe zog. Ich tauchte ab und in kräftige Zügen schwamm ich in seine Richtung. Ich kämpfte gegen den wilden Strom an. Ich würde sein Leben retten, ich würde nicht zulassen das er ertrank! Meine Lunge brannte erneuert als mir die Luft knapp wurde und dann endlich sah ich seine Gestalt. Regungslos wurde er von dem Wasser hin und her gestoßen. Ich schnappte nach seinem Arm und zog ins in die Höhe. Je näher wir dem Schiff kamen, desto gewaltiger wurden die Wellen. Sie stieß uns gegen das Schiff und ich biss die Zähne zusammen. Der Aufprall war schmerzhaft gewesen. Plötzlich spürte ich wie das Seil sich spannte und blickte hoch. Männer standen am Gelände und zerrten das Seil nach oben. Das Meer versuchte nach uns zu fassen, doch es schaffte nicht und endlich waren wir wieder auf dem Schiff.

Yelva


Als er die Türen öffnete, gab es keinen zurück und ich unterdrückte ein Keuchen. Das hier nannte er als kleinen Saal? Es war beinahe größer als unser Haus! Ich kam mir schrecklich klein vor. Die Stühle sahen einschüchternd aus und ich musterte unsicher die drei Männer. Ich schluckte leise und mit wildem Herzklopfen lief ich über den blutroten Teppich bis ich den Tisch erreichte. "Hier, bitte!", meine Stimme klang ein wenig zu hoch und gar nicht selbstsicher. Schüchtern reichte ich ihm die Papiere und senkte den Blick.


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19.07.2017, 21:06

Devante

Nun war es mehr als deutlich, dass Yelva nervös war. Doch sie war kein Einzelfall. Die Männer wussten, auf was sie achten mussten. Meister Tulin nahm den Antrag in die Hand, während die anderen so taten, als würden sie ihr keine Beachtung schenken. Doch dem war nicht so. Das gehörte zum Aufnahmetest dazu. Sie prüften ihr Auftreten, ihre Erscheinung, tasteten sich an ihrem Geist entlang, um einen Blick auf ihre geistige Fähigkeit zu erlangen.
Plötzlich vernahm ich ein Brennen in der Brust und wusste sofort, dass etwas mit Daragh nicht stimmte. Ich kehrte den Männern den Rücken, krallte eine Hand in den Stoff meines Hemdes. Verdammt. Was machte mein Bruder schon wieder? Kurz erfasste mich Panik, er könnte vielleicht am Ertrinken sein, doch das Brennen ließ nach. Ich atmete erleichtert aus.

Idoya

Erst als die Sonne nicht mehr zu sehen war und uns völlige Dunkelheit umgab, hielt ich es nicht mehr aus. Mir fielen die Augen zu, mein Griff wurde schwächer. Die Delfine, an denen ich mich festhielt, schwammen Richtung Grund und ließen mich behutsam in ein Bett aus weichem Sand gleiten. Im Moment war mir einfach alles recht.
Mich umgab eine schützende Blase, in der ich frei atmen konnte und bevor ich einen weiteren klaren Gedanken fassen konnte, schlief ich ein.
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19.07.2017, 21:24

Daragh


Man schleppte den Matrosen in der Kajüte der Crew und mich in unsere Kajüte. "Du bist echt verrückt!", schüttelte Tristan mehrmals den Kopf, während ich von der nasse Kälte zitterte und aus dem Reisesack trockene Kleidungen rausholte. "Warum? Ich kann doch den Mann nicht ertrinken lassen", erwiderte ich und zog mich eilig um. Nasse Kleidungen waren schrecklich. Tristan warf mir einen Leinentuch zu und ich rubbelte mir das Haar trocken. Wir mussten uns stützen, da es immer noch stark wankte. Meine Lunge brannte immer noch von dem salzigen Wasser, wie mein Hals und meine Augen. Aber es würde vergehen. Salazar und Hung stürmten rein, der Wind riss die Tür beinahe aus dem Angel und die Beiden mussten gemeinsam die Tür schließen. "Verfluchtes Wetter", brummte Hung und wirkte etwas grünlich im Gesicht. Scheinbar wurde er ein wenig seekrank. "Der Kapitän meint aber der Sturm zieht bald ab", sagte Salzar. "Auf Hawkins ist Verlass", meinte ich.

Yelva


Ich widerstand den Drang nach Devante zu schauen, um sicherzugehen, dass er noch da war. Er war bestimmt da und würde nicht einfach gehen. Die zwei anderen Männer schienen mich nicht wahrzunehmen und ich wusste nicht, ob das gut war oder nicht. Der Mittlere sah sich ruhig die Papiere an: "Ihr Name lautet Yelva Serrad?" Ich nickte zaghaft, ich traute meiner Stimme nicht. "Von Xanth ist es ein weiter Weg", bemerkte er und wieder nickte ich. "Mögen Sie bitte uns erzählen, was genau Ihre Fähigkeit ist?", lächelte er freundlich. "I-ich...", einen Moment schluckte ich und atmete tief durch. Ich musste ruhiger werden und als ich mich gefasst hatte, fuhr ich fort: "Ich bin sowas wie ein Seelenspiegel. Ich kann alles in dem Inneren sehen und das wahre Wesen erfassen. Es ist wie als würde ich in einem Buch lesen. Und manchmal kann ich den Menschen in "ihren" Spiegel schauen lassen, aber die Wahrheit über sich ertragen Viele nicht. Und ich kann sie manipulieren, wenn ich ihren innigsten Wunsch oder Begehren ausnutze. Was ich natürlich nie freiwillig tue, weil es nicht recht ist."


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19.07.2017, 21:28

Devante

Hoffentlich wusste Daragh, was er tat, sonst würde ich ihn eigenhändig aufsuchen und verprügeln. Mir gleich am ersten Tag solch einen Schrecken zu verpassen, würde ich ihm heimzahlen. Tief durchatmend drehte ich mich um und beobachtete das Geschehen. Meister Tulin wirkte wie eh und je völlig entspannt. Als könnte ihn nichts aus der Ruhe bringen. Er war auch der ruhigste Pol von den drei Prüfern. Die anderen beiden waren nämlich strenger unterwegs.
Bisher hatte ich aber das Gefühl, dass sie Interesse hegten. Yelvas Fähigkeit konnte man vielfältig einsetzen.

Idoya

Mein kostbarer Schlaf hielt nicht lange an. Der Boden unter mir bewegte sich. Glaubte ich zumindest. Etwas stupste mich mehrmals am Bauch an. Irritiert öffnete ich die Augen. Irgendwas stimmte nicht. Die Delfine gaben Klicklaute von sich. Sie klangen aufgeregt.
Nereina, ihr müsst weiter. Ein Erdbeben erschüttert den Grund. Du bist dort nicht mehr sicher.
Noch halb im Schlaf erhob ich mich, klammerte mich an beide Delfine und ließ mich ziehen. Erdbeben? Unter Wasser? Ich hatte nicht gewusst, dass das möglich war, aber darauf hatte das Meer wohl keinen Einfluss. Es reagierte nur auf das, was unter der Erde passierte.
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19.07.2017, 21:47

Daragh


Es dauerte Stunden bis der Sturm sich endlich beruhigte und als ich wieder auf das Deck ging, war die Nacht hereingebrochen. Zum Glück war Niemand mehr in das Wasser gezogen und man hatte auch rechtzeitig die Segeln einziehen können, bevor sie zerstört werden konnten. Die Segeln konnten wieder gehisst werden und wir nahmen den Kurs auf. Wir sind ziemlich nach Westen geraten und mussten wieder auf den Nordkurs kommen. Hoffentlich hatten wir nicht allzu großer Zeitverlust gelitten. Denn je länger wir es brauchten, desto höher wurde die Wahrscheinlichkeit, dass Anderen das Charta finden. "Felsen!", schrie plötzlich Jemand und das Schiff wurde stark nach rechts geschwenkt. Ich hielt mich reflexartig an einem Mast fest. Scheinbar stand uns eine lange Nacht bevor. "Das sind die verfluchten Felsen", hörte ich irgendwo den abergläubischen Matrosen sagen.

Yelva


Er nickte und unterhielt sich kurz leise mit den anderen zwei Prüfern, die zuvor noch nicht gesagt haben. "Wir werden den Antrag bewilligen. Arcana wird die Kosten Ihrer Magus-Ausbildung Klasse 1 übernehmen und während der Ausbildungszeit steht ihnen auf dem Schlossplatz eine möblierte Unterkunft zur Verfügung, die gerade frei geworden ist. Sie können dort jederzeit einziehen und ihr Bruder Niall Serrad darf ebenfalls mit wohnen. Außerdem erteilen wir die Erlaubnis nebenbei zusätzlich Geld zu verdienen, um das Leben unterhalten zu können, aber machen Sie darauf aufmerksam, dass die Ausbildung in Vordergrund stehen muss. Sehen wir, dass Sie nicht mit der Ausbildung ernst meinen, werden die Kostenübernahme sofort zurückgezogen und Sie müssen alleine zahlen. Bei vorzeitiger Abbruch müssen Sie das Geld zurückzahlen. Hier in diesem Vertrag steht nochmals alles verfasst und welche Art von Ausbildung Sie machen. Sie erhalten demnächst einen Mitgliedsschein, damit Sie hinein und hinausgehen können. Die Ausbildung der Einführung als Magus dauert in der Regel ein halbes Jahr, kann sich jedoch verlängern oder verkürz werden, das hängt von der Entwicklung der Person ab und wie stark sein Charta ist. Wann und Wo der Unterricht anfängt wird demnächst in einem Brief verfasst und Ihnen zugeschickt. Haben Sie weitere Fragen?", erklärte der Mann. Stumm schüttelte ich den Kopf. Er nahm einen Stempel und stempelte sie auf zwei Papiere. "Bitte unterschreiben Sie die Verträge", forderte er. Ich nahm die Feder entgegen und unterschrieb. "Ein Vertrag gehört Ihnen, der Andere uns", meinte er und lächelte: "Herzlich Willkommen in der Arcana. Wir freuen uns, dass Sie jetzt bei uns sind."


Gehe offline, gute Nacht:)


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19.07.2017, 21:53

Gute Nacht ;)

Devante

Meine Mundwinkel verzogen sich zu einem breiten Lächeln. Man hatte Yelva angenommen. Wahrscheinlich realisierte sie das alles noch nicht ganz, aber sobald wir draußen waren, würde sie es. Bei mir war es damals ähnlich verlaufen.
Ich nickte den drei Prüfern zu. Natürlich wussten sie, wer ich war, immerhin hatten sie mich ausgebildet, aber sie verloren kein Wort darüber. Diskretion wurde hier großgeschrieben. Ich wartete an der Tür auf Yelva und hielt sie ihr offen. Lächelte breiter als zuvor. Nun hatten wir ein Mitglied mehr in der Arcana. Das freute mich.

Idoya

Immer wieder überfiel mich eine Welle der Müdigkeit, aber ich versuchte wach zu bleiben. Das Erdbeben ließ nicht nach, ich spürte es in den Wellen vibrieren. Was war geschehen? War das natürlichen Ursprungs? Oder war es irgendwelchen Menschen zu verdanken, die keine Grenzen kannten?
Leider war ich zu müde, um nach Antworten zu fragen, daher konzentrierte ich mich auf das Offenhalten meiner Augen. Mehr nicht. Meine Hände hatten sich bereits daran gewöhnt wie Haken zu funktionieren. Ich ließ nicht los. Ich klammerte mich gut fest, während die dunkle Welt des Meeres an uns vorbeirauschte. Uns gänzlich verschluckte.
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20.07.2017, 06:29

Daragh

Ich kniff leicht meine Augen zusammen und erkannte in der Dunkelheit schemenhaft Umrisse. Ich musste zugeben, dass die herausragende Felsen wie knorrige Fingern aussahen. Kein Wunder, dass sie als verbannte Meerhexe betiteln wurden. Und dadurch das auch unter dem Wasser Felsen gab, war es besonders tükisch. Das Schiff fing an doller zu schwanken. Die Wellen schlugen laut krachend gegen den Felsen. Der Matrose aus dem Ausguck gab brüllende Hinweise, damit wir nicht direkt in die Felsen fahren. „Da schimmert was!“, rief er plötzlich. Ich lehnte mich über das Gelände und versuchte was zu sehen. Tatsächlich. Zwischen den Felsen schien ein eigenartiges Licht zu schimmern. „Der Schatz“, Tristan stellte sich neben mir: „Er soll angeblich verflucht sein, weil hier viele Schiffe verunglückt sind, als sie nach ihm suchten.“ „Ganz schön viel verflucht“, meinte ich. Er lachte kurz und wurde wieder ernst, dann weiteten sich seine Augen: „Verdammt, was ist jetzt los? Warum fahren wir jetzt direkt auf die Felsen zu?“ Auch ich merkte wie das Schiff seine Richtung änderte und der Bug nun auf die Felsen zielte. „He, bist du blöd?“, schrie ich hoch hinauf zum Mast. Keine Antwort. Ich wirbelte mich herum und blickte zum Heck, da der Kapitän die veränderte Fahrtrichtung bemerken musste. Doch er stand da am Steuerrad mit einem seltsamen Blick und schien etwas vor sich hin zu murmeln. „Etwas stimmt nicht“, meinte Tristan unruhig und auch ich sah, dass die Matrosen aufhörten zu arbeiten. Sie alle blickten hinaus zu dem goldener Schimmern und in ihre Augen lag ein fiebriger Glanz. Monoton murmelten sich: „Der Schatz. Ich will den Schatz haben. Der Schatz.“ „Der Fluch!“, Tristans Augen weiteten sich. „Und warum klappt es nicht bei uns?“, zog ich ein Augenbraue hoch und suchte konzentriert nach der restliche Truppe ab. „Keine Ahnung, vielleicht wirkt der Fluch nicht stark auf Magus aus“, zuckte er ratlos mit der Schulter. Ich konnte nirgends Salazar und Hung sehen. Vielleicht waren sie in der Kajüte. Ich rannte schnell zum Heck und wurde gegen das Gelände der Treppe geschleudert, als das Schiff gefährlich schwankte. Dann gab er von sich einen Ruck und ich fiel beinahe nach vorne. Es hatte was an der Seite getroffen. Vielleicht ein verborgener Fels. Du muss das Schiff steuern, sie sind in ihrem Trance gefangen, meinte Cadal. „Was meinst du wohl, was ich hier gerade versuche?“, knurrte ich und erreichte den Kapitän. Ich riss ihm vom Steuerrad und daraufhin stürzte er sich brüllend auf mich: „Du wirst mir nicht meinen Schatz stehlen!“ Geschickt wich ich ihm aus, verdrehte einen Arm auf dem Rücken und berührte flüchtig seinen Kopf, damit er in einem tiefen Schlaf sank. Erneuert griff ich nach dem Steuerrad und riss das Schiff um.

Yelva

Verwirrt sah ich die Prüfern an, als er mich plötzlich entließ und scheinbar nichts weiteres von mir wissen wollte. Nicht mal einen Test hatte stattgefunden. Mit den Vertrag in meine Händen folgte ich Devante. Es ging alles so schnell und erst als die Türen sich hinter uns schloss, begriff ich es. „Oh“, gab ich von mir erstaunt. Ich wurde aufgenommen. Ich war jetzt ein Teil der Arcana. Meine Augen weiteten sich und dann erschien ein strahlendes Lächeln in meinem Gesicht: „Ich habe es geschafft! Es war gar nicht so schlimm gewesen, wie befürchtet.“ Ich drehte mich mit leuchtende Augen zu Devante um und aufeinmal umarmte ich ihn: „Ohne deine Hilfe und die deines Bruders wäre ich niemals hier gewesen. Vielen, vielen Dank!“ Es wurde tatsächlich alles wieder gut. Ich konnte wieder wagen zu hoffen. Als ich bemerkte, dass ich ihn immer noch umarmte, löste ich mich verlegen von ihm und errötete mich. Das war ganz und gar nicht gesittet. Aber ich hatte mich so doll gefreut.


200

20.07.2017, 12:01

Devante

Ich hatte mit ihrer Reaktion gerechnet. Naja, nicht das mit der Umarmung, aber ich hatte nichts dagegen, wenn mich hübsche Frauen umarmten. Sie roch gut. Nach Lavendel, aber auch irgendwie nach Zitrone. Faszinierende Kombination.
Als sie sich prompt von mir löste, als hätte sie etwas Verbotenes getan, musste ich schief lächeln. > Du kannst dich gern bei uns bedanken, indem du in Zukunft dein Bestes gibst. Ich bin mir sicher, dass du eine großartige Magus wirst.< meinte ich ehrlich und führte sie wieder Richtung Ausgang.
> Könntest du bitte hier warten? Wenn ich schon hier bin, möchte ich die Sache mit diesem Mörder, den du gesehen hast, mitteilen. Es wird nicht lange dauern.<

Idoya

Schließlich kam wieder der Moment absoluter Schwäche. Ich hatte einfach nicht mehr die Kraft, mich an den Flossen festzuhalten. Mein Hunger quälte mich, so auch mein Durst. Zum Glück hatten wir die Gefahrenzone weit hinter uns gelassen, denn hier war das Vibrieren der Wellen nicht so stark. Eigentlich spürte ich es kaum.
Wieder trugen mich die Delfine bis nach unten, legten mich auf dem Sand ab. Ich rollte mich zu einer Kugel zusammen, wollte einfach nur schlafen. An Hunger und Durst war nicht mehr zu denken. Mein schwacher Körper hielt den Schlafentzug nicht aus. Ich hoffte, dass wir bald unser Ziel erreichten, denn ich wusste nicht, wie lange ich mit meinem Proviant durchhielt.
Meine Hände gruben sich in den weichen Sand, der leicht kühl war und ich versuchte zur Ruhe zu kommen. An nichts mehr zu denken. Letztendlich brauchte ich nur wenige Sekunden, um zurück ins Traumland zu finden.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
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