Daragh
Cadal wirkte leicht angespannt und sein Blick huschte wachsamer umher. Ihm gefiel die Umgebung nicht, er spürte Gefahren, die er aber nicht sehen konnte. Ich zuckte kurz zusammen, als plötzlich ein scharfer Schmerz durch meinem Fuß schoss, als hätte man ein Nagel in die Sohle gejagt. Ich hob mein Fuß an und unter den fallende Blätter versteckt, entdeckte ich herausragende Stacheln. Die so dick waren wie ein Nagel. "Verfluchter Mist!", fluchte ich leise und setzte mich auf einer dicke Wurzel hin, um mein Schuh zu begutachten. In ihm steckte ein Stachel. "Die müssen richtig spitz sein, um durch den Schuh kommen zu können", stellte ich fest und ich zog ihn aus meinem Schuh. Schließlich zog ich mein Schuh aus, verband rasch die blutige Stelle. "So, wir können weiter", der Schmerz war so gut wie weg: "Und wir sollten aufpassen, wohin wir treten."
Yelva
"Du besitzt die feinfühlige Sinnen und sie sind sogar sehr ausgeprägt, weshalb ich glaube, dass du diese Sprache fühlen und verstehen kannst. Aber lasse dich nicht zu stark davon einhüllen, du musst immer noch klar beim Verstand bleiben, um deine eigene Kontrolle über dich nicht gänzlich zu verlieren", hörte ich ihm aufmerksam zu und nickte. "Du hast eine Spinne im Haar, darf ich?", fragte Kaspian plötzlich. Ahnungslos antwortete ich: "Ja, aber sei vorsichtig zu ihr. Sie soll sich nicht wehtun." "Natürlich nicht", lächelte er und beugte sich vor. Die Spinne schien sich vorne im Haar vergangen zu haben und sein Finger streifte versehentlich das daumengroße, umrankende Spiegelmal an der linke Schläfe. Es war als würde ich nach vorne fallen und würde in dem Wasser landen. Einen Moment glaubte ich zu ertrinken, als ich das Licht an der Oberfläche sah und sie einfach durchbrach. Bilder huschten vor meine inneren Augen vorbei. Sie handelten von mir. Es verwirrte mich, dass ich in Kaspians Arme lag. Dass er über meine Wange zärtlich strich und ich ihn ansah, wie ich Devante ansah. Dass ich seine Hand wie bei einem Paar hielt. Erschrocken riss ich mich von seinem Innersten los, als ein Bild auftauchte wo er mich küsste. Mein Herz klopfte unruhig, nicht auf die aufregende Weise wie bei Devante. Kaspian hatte seine Hand schnell zurückgezogen, jedoch war es zu spät gewesen. Ich hatte einen Blick in sein Innersten geworfen. Seinen heimlichen Herzenswunsch gesehen. Sein Blick war verlegen gesenkt, er wusste was ich gesehen hatte. Aber wie konnte es sein? Er war doch ein Magus! Ich konnte doch nicht in das Inneren eines Magus schauen, schon gar nicht bei einem solchen starken Magus. Vollkommen verwirrt starrte ich ihn an. Er....er war in mich verliebt.