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2 121

06.11.2017, 19:33

Ach, mein Kopf ist wieder am Brennen vom vielen Nachdenken XD

Devante

Ich nickte einverstanden. Zusammen verließen wir das Privatgemach der Prinzessin und machten uns auf den Weg nach draußen. Umbriel hatte solange nach Gefahren Ausschau gehalten, aber bisher blieben wir vor Angriffen verschont. Uns drohte keine Gewalt seitens irgendeines Feindes. Ein erleichternder Gedanke. Immerhin machte ich mir genug Gedanken um die Sicherheit von Daragh und Idoya. Hatten sie die Quelle erreicht? Waren sie bereits auf dem Rückweg? Waren sie verletzt? Ich wollte nicht noch einmal erleben, wie mein Bruder Gefahr lief, sich in die Welt der Toten zu begeben. Das sollte einmalig bleiben.

Idoya

Angenehme Wärme empfing mich, sie hieß mich willkommen wie eine lang ersehnte Freundin. Wie eine Schwester. Ich ließ mich von der kraftvollen sowie melodiösen Stimme einlullen, lauschte ihren Worten, die in meinem Kopf widerhallten.
Ich habe lange auf dich gewartet, Nereina. Nach all der Zeit bist du endlich zurückgekehrt. Als Animae kennst du deine Vorgängerin, Caira, sie war eine starke Frau, genau wie du. Ihr Schicksal ist deines. Ihre Aufgaben musst du heute erfüllen. Dunkle Zeiten erwartet dieses Land, das einst von Frieden und Sicherheit erfüllt war. Durch den Zusammenschluss mit den Menschen aus der Außenwelt kam die Machtgier in unsere und zerstörte unsere Werte, unsere wertvolle Geschichte. Viele starben, viele verloren ihr Zuhause. Ich selbst zog mich zurück, um mein Geheimnis zu bewahren und es niemandem zu ermöglichen, mich für dunkle Machenschaften auszunutzen. Darum bin ich sehr froh, dass du mich nun gefunden hast. Dass du hier bist, um mein Wissen in die Welt hinauszutragen. Für eine neue Zeit des Friedens.
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2 122

06.11.2017, 19:40

Oha, dann stell den Feuerlöscher bereitXD Mein Kopf ist nur müde :D

Daragh


Langsam entspannte ich mich wieder und setzte mich in das Gras hin, um nicht lange stehen zu müssen. Zugegeben ganz bei den Kräften war ich noch nicht und meine Fingern vergruben sich in das Gras. In sehr weiches Gras. Meine Augen hafteten sich immer noch an dem Baum und blieben an den Umrisse von Idoya hängen. Wenn mir was komisch vorkam, würde ich mich einmischen. Ohne Wenn und Aber.

Yelva


Wir verließen schweigend das Schloss und Jeder schien mit seine eigene Gedanken beschäftigt zu sein. Wir erreichten unser Lagerplatz am Rosengarten und Kaspian zündete in unsere Feuerstelle ein neues Feuer. Zum Glück hatten wir genug Holz gesammelt, sodass welche für heute übrig geblieben waren. Ich musste an unsere Freunde denken, sie waren noch nicht zurückgekehrt und ich runzelte besorgt mit der Stirn. Vielleicht mussten sie dort übernachten, wo sie waren. In der Dunkelheit sollten sie nicht riskieren zurückzukehren, wer wusste wer dann wach war.


2 123

06.11.2017, 19:51

Ach ja, und dann ist da noch das kalte, trübe Wetter XD

Devante

Kaum waren wir zurück in unserem Lager, entzündete Kaspian ein Feuer, das uns wärmte. Zu später Stunde konnte es hier merklich kühler werden, was man bei der Tageshitze gar nicht vermutete. Liones hatte ein überaus interessantes Klima.
Ich setzte mich auf eine ausgebreitete Decke und winkelte die Beine an. Mein Blick hing an den knisternden Flammen, bis ich mich an die beiden wandte. > Wir haben noch etwas vom Kaninchen übrig. Wenn ihr Hunger habt, kann ich es zurechtschneiden.<

Idoya

Immer mehr und mehr Informationen prasselten auf mich ein, fast schon zu viel auf einmal, doch ich ertrug diese Flut. Sie erfüllte jeden Winkel meines Seins, gab mir die Erleuchtung, nach der ich unbewusst gesucht hatte. Mein Geist erwachte zu neuem Leben und ich verstand endlich, wer Caira gewesen war und was genau man von ihr erwartet hatte. Das war es also, was Aria angedeutet hatte.
Sobald ich die Hände vom pulsierenden Stamm nahm, überfiel mich ein Gefühl von Verlust, doch es war bloß von kurzer Dauer. Wie im letzten Leben hat dich auch in diesem Leben die Liebe gefunden. Ich hoffe, dass sie diesmal stark genug ist, die Dunkelheit erfolgreich abzuwenden. Die Zukunft der Völker liegt in deinen Händen, Nereina.
Mit diesen Worten entließ mich die Quelle.
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2 124

06.11.2017, 19:57

Bei mir gab es Sonnenschein, aber es war eiskalt gewesen ^^

Daragh


Ich rieb meinen leicht verspannten Nacken und kreiste schließlich die Schultern, um die Muskeln zu lockern. Die waren immer noch ein wenig steif, vielleicht musste ich sie naher dehnen. Ich konnte nichts erkennen, was dort vor sich ging. Aber ich glaubte die Magie der heilige Quelle in der Luft spüren zu können. Jedenfalls pulsierte in diese faszinierende Höhle starke Energie.

Yelva


Ich setzte mich neben Devante hin und antwortete ihm: "Ja, bitte. Ich habe ein wenig Hunger bekommen." Behutsam legte ich die Bücher neben mir hin. Nach dem Essen würde ich weiterlesen. Ich wollte mehr über sie erfahren. Besonders mehr über Vindar und Elaine. Es war für mich ein faszinierender Gedanke, dass sie zueinander auch Gefühle gehegt hatten. Dass auch ihre Seelen damals füreinander bestimmt waren, wie heute.


2 125

06.11.2017, 20:07

Oh ja, Sonnenschein im Winter kann täuschen XD Sonst aber alles gut?

Devante

Ich lächelte Yelva sanft an, ehe ich nach dem Beutel griff, in dem wir die Reste unserer Beute verstaut hatten. Gut genug, dass keine wilden Tiere angelockt wurden. Ich nahm das erste Kaninchen in die Hand, dann ein Messer und begann es in Stücke zu schneiden, die ich anschließend aufspießte, um sie über dem Feuer zu braten.
Nebenbei lauschte ich Umbriels Lagebericht, denn sie erkundete gerade unsere unmittelbare Umgebung. Auch hier draußen lauerten keine Gefahren. Heute ging es demnach ruhiger zu als sonst.

Idoya

Nachdem ich mich innerlich gesammelt hatte, drehte ich mich um, schob ein paar Lianen zur Seite und schritt über das Wasser zurück zum Ufer. Daragh hatte die Wiese nicht verlassen. Er saß auf dem saftig grünen Gras und wartete auf mich. Als ich ihn sah, verzogen sich meine Lippen zu einem Lächeln. Ich konnte es kaum erwarten, ihm von der spirituellen Begegnung zu berichten. Was ich erlebt hatte, musste ich einfach mit ihm teilen. Ihm konnte ich vertrauen, so wie Caira es damals mit Yunan getan hatte.
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2 126

06.11.2017, 20:14

Ziemlich, aber liebe Sonne und Eiseskälte, als Regen und Eiseskälte :D Jap:) Bei dir auch?

Daragh


Ich richtete mich gerader auf, als Idoya wieder zur Vorschein kam und eingehend musterte ich sie. Sie sah wie immer aus und doch wirkte sie viel wissender. Aber ansonsten schien sie ganz meine Meerjungfrau geblieben zu sein. Ihr Lächeln sah zauberhaft aus und ich erwiderte es mit einem Grinsen: "Und wie ist das Gespräch mit dem Baum verlaufen?" Mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt, dass Idoya sich mit Wasser unterhalten konnte. Also warum auch nicht mit Bäume?

Yelva


"Prinzessin Elaine hatte auf jeden Fall Anfang Gefühle gehabt. Mein Instinkt hatte, was sie betrifft, mich doch nicht betrogen. Ich wusste, dass die Rose eine besondere Bedeutung für sie hatte", murmelte ich, als ich mich an Devante lehnte, nachdem er das Fleisch über das Feuer briet. Meine Augen wanderten zu den funkelnde Sterne: "Ich bin mir sicher, dass unsere Seelen auch damals füreinander bestimmt gewesen waren, aber aus einem Grund sich nicht vereinen konnten und ruhelos viele Jahren nach sich gesucht bis sie heute in unsere Körpern sich wieder gefunden haben. Diesmal sind unsere Seelen vereint."


2 127

06.11.2017, 20:22

Ja, das stimmt allerdings ;) Ansonsten läuft alles gut, schon bald werde ich meinen zweiten Roman veröffentlichen, bin zurzeit in der Überarbeitungsphase :D

Devante

Es überraschte mich nicht, dass Yelva genau dieses Thema zur Sprache brachte. Sie war eine hoffnungslose Romantikerin. Sie glaubte an die schönen Dinge im Leben und ich bewunderte sie dafür. Leider hatte ich viel zu viele schreckliche Szenarien erlebt, um mich gänzlich der Sonnenseite hinzugeben, aber ich kämpfte jeden Tag dafür, neben ihrem Licht zu bestehen. > Auch wenn Vindar den Eindruck macht, er hätte nichts für sie übrig gehabt, so stimmt das nicht. Wenn er redet, spüre ich den Nachhall seiner damaligen Gefühle. Er hat sich tatsächlich nach ihr gesehnt, aber letztendlich trennten sich ihre Wege. Und dafür gibt es einen plausiblen Grund. Da bin ich mir sicher.<

Idoya

Als ich ihn erreichte, setzte ich mich neben ihn auf das weiche Gras. Meine Finger fuhren durch die Halme, berührten die schönen Blüten. Irgendwie nahm ich alles viel intensiver wahr. > Ob du es glaubst oder nicht, es ist nicht der Baum, der gesprochen hat, sondern der See. Der Baum ist das Medium.< klärte ich ihn auf, während mein Blick auf die kristallklare Wasseroberfläche gerichtet war. > Es war... überwältigend. So muss sich Yelva fühlen, wenn sie mit dem Kristall in Kontakt tritt. Mir kam es vor, als wäre ich nicht mehr ein Mensch, sondern Teil eines Meeres. Ich konnte unglaublich viel sehen, fühlen, hören.<
Ich schaute wieder Daragh an. > Die heilige Quelle hat mir kurz erzählt, was damals passierte. Dass sie sich zurückgezogen hat, damit kein Feind sie findet.<
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2 128

06.11.2017, 20:31

Wuhuuu*__* Darauf freue ich mich schon:D

Daragh


Der Baum war der Medium von dem See? Also wie Yelva für den Mutterkristall das Medium gewesen war? Dann neigte ich leicht den Kopf zur Seite, um sie besser betrachten zu können und hörte ihr aufmerksam zu. Sie hatte das wahrgenommen, was der See wahrgenommen hatte? Aber Idoya war tatsächlich kein Glas geworden, das war beruhigend. Ich nickte: "So wie bei der Mutterkristall. Es wäre sicherlich fatal gewesen, wenn die beiden mächtigen Kraftquellen von der böse Seite gefunden wären."

Yelva


Ich lauschte ihm zu und meine Augen wurden groß. Vindar hatte doch Gefühle für sie gehabt, auch wenn er das Gegenteil behauptete? Er schien wohl das sich nicht selbst zugestehen wollen oder nur nicht uns gegenüber, weil er vielleicht als Schwäche ansah oder es ihn verletzlich machte. Mein Herz wurde weich. Er hatte in seinem Leben bestimmt viel durchmachen müssen bevor er von der Dunkelheit verschlungen wurde und dann von Prinzessin Elaine gerettet wurde. Ich nickte. Ja, es musste einen plausiblen Grund gegeben hatte und ich war mir sicher, dass die Trennung für die Beiden nicht einfach gewesen war. Ich blieb immer noch bei meiner Vermutung, dass es um die Sicherheit von Prinzessin Elaine ging.



2 129

06.11.2017, 20:41

Hehe, wenn es soweit ist, gebe ich dir natürlich Bescheid ;)

Devante

Yelva machte sich ihre eigenen Gedanken zu dieser Offenbarung, darum widmete ich mich dem Fleisch, das perfekt gebraten war. Ich nahm ein paar Stücke, legte sie auf große, saubere Baumblätter und reichte sie sowohl an Kaspian als auch an Yelva weiter. Bei dem leckeren Geruch verspürte auch ich endlich den Hunger. > Guten Appetit.< wünschte ich den beiden, ehe ich zu essen anfing.

Idoya

Ich nickte zustimmend. Das wäre in der Tat sehr fatal gewesen, aber zum Glück war es nicht dazu gekommen. > Jetzt sind wir hier und alle Hoffnung liegt auf unseren Schultern. Meine Aufgabe wird es sein, die Urvölker zusammenzubringen und mit ihnen gemeinsam das Übel zu bekämpfen. Damals war es zu spät, sie um Hilfe zu rufen, aber dieses Mal wird es anders ablaufen. Diesmal bereiten wir uns auf den Feind vor.< fuhr ich ruhig fort, während es in meinem Kopf unaufhaltsam kreiste. Eine Information nach der anderen zog an meinem geistigen Auge vorbei. > Die anderen Völker kennen mich als sogenannte Nereina, das bedeutet Tochter der Meere in der Ursprache.<
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2 130

06.11.2017, 20:48

Yeah :D

Daragh


Damals hatte Caira also nicht rechtzeitig ihr Volk rufen können und die andere Urvölker. Zustimmend nickte ich: "Ja, diesmal sind wir auf das Übel vorbereitet und ich bin mir sicher die Anderen konnten die Nachrichten verschicken." Dann grinste ich schief: "Das wundert mich nicht. Die Meerjungfrauen werden auch als Töchter der Meere gesehen. Also passt zu dir der Name." Schließlich sagte ich: "Wollen wir hier übernachten? Ich wette, es ist da draußen stockduster und ich schätze man sollte lieber bei Tageslicht weiterreisen, das scheint schwierig genug zu sein."

Yelva


"Danke", nahm ich lächelnd mein Stück entgegen und wünschte ebenfalls allen Guten Appetit, ehe ich zu speisen begann. Ich war doch hungriger gewesen, als gedacht und aß alles auf. Dann erhob ich mich: "Ich gehe mich jetzt waschen. Es gibt hinter einer Ruine eine Quelle, das Idoya gefunden hatte." Ich wühlte in den Beutel herum, um nach etwas zu suchen was mir als Waschlappen dienen konnte. Denn ich wollte nicht direkt in der Quelle baden, wenn wir dort unseren Trinkwasser holten.


2 131

06.11.2017, 20:58

Machst du was nebenbei? ;)

Devante

Ich sah auf, als Yelva aufstand und eine Quelle erwähnte, an der sie sich waschen wollte. Da ich sie nie allein lassen würde, deutete ich mit einem Nicken auf Umbriel, die sich durch das hohe Gras schlängelte. > Sie passt auf dich auf, bleib nicht zu lange fort.< Es reichte ein unachtsamer Moment und schon konnte etwas sehr Schlimmes passieren. Das mit den Lianen hatte ich nämlich nicht vergessen.

Idoya

Dass er mich wieder mit Meerjungfrauen verglich, entlockte mir ein schiefes Lächeln. Ich liebte diesen Kosenamen. Ich liebte es, dass er eine so hohe Meinung von mir hatte und an mich glaubte. Als er das mit der Übernachtung erwähnte, blickte ich mich umher und bejahte erfreut. Es störte mich überhaupt nicht, die Nacht an diesem wunderschönen Ort zu verbringen. Außerdem war es hier gar nicht kalt, sondern sehr angenehm warm. > Morgen früh brechen wir dann auf. Die anderen machen sich bestimmt große Sorgen.<
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2 132

06.11.2017, 21:07

Nein, dafür bin ich zu müde:D Weswegen ich jetzt offline gehe, gute Nacht:)

Daragh


Na, wenn das kein verliebtes Lächeln war und zufrieden grinste ich bis zu den Ohren. Welcher Mann würde da sich nicht geschmeichelt fühlen? "Mein Bruder wird mich wahrscheinlich umbringen, wenn ich ihm keinen guten Grund für mein Beinahe-Tod liefere", verzog ich leicht das Gesicht: "Er hat es gespürt." Dann seufzte ich leise. Es bereitete mir ein schlechtes Gewissen, dass Devante wegen mir gelitten hatte. Ich hätte einfach mehr vorsichtiger sollen. Oman, ich wurde tatsächlich langsam vernünftiger.

Yelva


Einen Moment streifte mein Blick wehmütig Devante, doch dann nickte ich und ging mit meine Sachen los. An der Quelle angekommen, schaute ich mich aufmerksam um. Jedoch fühlte ich mich nicht beobachtet und auch Umbriel schien sich ruhig zu verhalten, was ein gutes Zeichen war. Ich entkleidete mich und nässte ein Stück Stoff, den ich als Waschlappen benutzen würde. Dann säuberte ich mich mit einer kleine Kernseife und schließlich zog ich mir was Frisches an. Wobei es auch nicht mehr ganz frisch war, aber es war noch nicht schmutzig und es stank auch nicht. Ich fröstelte. Der Waschgang war kalt gewesen. Eilig lief ich also zurück und kaum war ich wieder bei meinem Liebster, kuschelte ich mich sofort an ihm. "M-mir ist k-kalt", bibberte ich und drückte meine kalte Nase in seine warme Halsbeuge.


2 133

06.11.2017, 21:16

Ui, dann ruh dich gut aus ;) Gute Nacht :*

Devante

Solange Yelva fort war, blieb ich wachsamer als sonst. Ich lauschte auf jedes Geräusch, das ertönte, aber bisher verspürte ich nicht den Drang aufzuspringen und die Waffen zu zücken. Kaspian war ebenfalls ruhig und ich fragte mich, was ihm durch den Kopf ging. Es war bestimmt nicht einfach, das fünfte Rad am Wagen zu sein, aber mir wollte beim besten Willen nicht einfallen, was ich ihn fragen sollte. Da stand nämlich eine Frau zwischen uns, für die wir beide etwas empfanden. Ich war nicht dumm. Ich hatte Augen im Kopf.
Meine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als besagte Frau wohlbehalten zurückkam. Leise lachend zog ich sie zwischen meine Beine, öffnete meinen Mantel und hüllte uns beide darin ein. So bekam sie etwas von meiner Körperwärme ab. > Du duftest herrlich.< stellte ich lächelnd fest.

Idoya

Oh, daran hatte ich gar nicht gedacht. Daragh und Devante waren miteinander verbunden, sie spürten, wenn der andere in Gefahr war und schenkten sich gegenseitig Kraft. Ob Devante einen großen Teil zur Rettung beigetragen hatte? Immerhin hatte sich das Gift ziemlich schnell ausgebreitet, schneller als erwartet.
Kurz huschte ein Schatten über mein Gesicht, als ich daran zurückdachte, doch ich schob den Gedanken beiseite. Ich wollte nicht wieder daran denken. Ich wollte einfach nur in Daraghs Armen liegen. Deshalb schmiegte ich mich an ihn. Genoss seine Nähe.
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2 134

07.11.2017, 06:10

Daragh

Ich sah, wie ihr Gesicht einen Moment verfinsterte. Bestimmt erinnerte sie sich gerade an den Schreckensmoment. Als Idoya an mich schmiegte, schlang ich meine Arme um sie und küsste auf ihr duftendes Haar. Dann legte ich mich mit ihr auf dem Boden hin. Der Boden war zwar nicht gänzlich weich, aber man konnte auf ihn schlafen da er sehr eben war. "Schlaf gut, Meerjungfrau", murmelte ich und schloss meine Augen.

Yelva

Sofort schmiegte mein Rücken sich an seinem muskulösen Brustkorb und ich fühlte mich sogleich geboren, als er mich in seinem Mantel einhüllte. Entzückt mit rosige Wangen erwiderte ich: "Und du bist herrlich warm." Mir wurde schon viel wärmer. Ich griff nach dem Tagebuch und klappte sie auf. Mein Hinterkopf ruhte an seiner Schulter, so konnte er ebenfalls mitlesen:

Liebes Tagebuch,
es ist seit jenem Begegnung einen Tag vergangen und in der Nacht suchte er mich in den Träumen heim. Es waren verwirrende und doch schöne Träume gewesen. Träume, die ich noch nie geträumt hatte. Zarte Berührungen und hinschmelzender Küsse in Sternenlicht und inmitten von weiße Rosen. Mit wildes Herzklopfen war ich aufgewacht und versuchte wieder zur Besinnung zu kommen. Doch es war nicht leicht, selbst beim Frühstück mit meiner Familie tauchte seine Gestalt wie ein Geist in meinem Kopf auf. Warum zog er mich so stark in den Bann? Er hatte nichts gemacht und doch was getan. Ergibt für dich die Worte Sinn, liebes Tagebuch? Ich war so verwirrt und bin es immer noch. Also suchte ich nach dem Frühstück bei meine gute Freundin Maja Rat. Doch ihre Worte waren ein wenig nüchterner gewesen und jetzt bin ich geplagt von Unsicherheiten. „Elaine“, sagte sie: „Dieses Anziehungskraft schuldet ganz allein die Fremde und das gute Aussehen, den der Stallbursche mitbringt. Deine Faszination hat deine Wahrnehmung verzerrt, so einfach ist das. Man kann sich nicht gleich in einem fremden Mann verlieben, den man zum ersten Mal sieht und nicht mal Worte gewechselt hat. Geheimnisvolle Männer finden wir Frauen anziehend, besonders zarte Geschöpfte wie du sind da ganz empfänglich. Ich gebe dir einen Rat, an solche Männer wirst du dich verbrennen. Trifft dich doch eher mit den Kristallwächter Baldur, er scheint ein Auge auf dich geworfen zu haben oder der Königsritter Cedric, ein attraktiver Mann. Ein Jammer, dass Yunan bereits vergeben ist. Dieser Mann ist einfach ein himmlischer Anblick.“ Vor Kurzem hatten wir erfahren, dass meine liebste Freundin Caira eine heimliche Beziehung mit ihn gepflegt hatte bis sie dann ihre Liebe offenbarte. Ich hatte so etwas geahnt, denn ich hatte spüren können wie ihre Liebe zueinander Funken sprühten und doch erzählte Caira mir nicht ihr romantisches Geheimnis. Aber ich war ihr nicht böse, die Liebe war noch frisch gewesen und ich kannte die Regeln ihres Volkes, weswegen ich nachvollziehen konnte, dass Caira ein wenig Angst vor der Reaktionen hatte. Doch das glückliche Paar hat Segen von beiden Seiten und ein schöneres Paar hatte ich hier in Liones noch nicht gesehen. Naher würde ich meine liebste Freundin bei den heißen Quellen sehen, da wir uns ein entspannendes Bad genehmigen wollen. Vielleicht kann ich sie unauffällig fragen wie die Gefühle für ihr Liebster sind, dann könnte ich herausfinden ob ich so ähnlich empfinde. Ich kann mir nämlich nicht einfach vorstellen, dass es nur Empfindungen der Faszination für Fremde sind, wie Maja behauptet. So oberflächig sieht es mir gar nicht ähnlich. Tief in mir drinnen spüre ich, dass etwas Bedeutungsvolles geschehen ist.
In Liebe,
Elaine

Liebes Tagebuch,
heute habe ich ihn wieder nicht gesehen, nicht mal in dem Stall als ich mit meinem Hengst Salvatore ausgeritten war. Aus den gestrigen Gespräche mit Caira bin ich mir jetzt sicher geworden, dass ich tatsächlich mich in ihm verliebt habe. Es hat nicht mit der Faszination für Fremde zu tun. Es geht schon viel mehr in die Tiefe, dort wo mein Herz schlägt. Doch wie kann ich seine Aufmerksamkeit erregen ohne auffällig zu wirken? Ich weiß es nicht. Ich kenne mich mit solchen Dingen nicht aus und doch wünsche ich mir mit ihm ein paar Worte wechseln zu können ohne dabei zu erstarren wie an jenem Tag. Und ich würde ihn unheimlich gerne wieder sehen. Diese kühlwirkende Augen, die mich zum erschaudern gebracht hatte und der grimmige Zug um seine Lippen, das mich einfach entzückte. Ich würde auch gerne wieder die dunkle, männliche Stimme hören, die fast schon zu rau war. Nala hat bereits schon aufgegeben mich zur Vernunft zu bringen. Und einmal möchte ich unvernünftig sein, wenn ich dafür solche hinreißende Empfindungen spüren darf.
Oh, es klopft an der Tür. Es muss meine Mutter sein. Heute kommt ein Künstler aus unserem Dorf, er wird ein neues Familiengemälde malen. Meine Mutter liebt Gemälden von unserer Familie, doch auch andere Gemälden oder Kunstwerke ist sie sehr zugeneigt. Sie selbst weiß mit einem Kohlestift umzugehen oder wie aus Ton eine wunderschöne Form werden kann. Für mich ist es jedes Mal wie Magie, wenn ich ihr dabei zuschauen darf. Ihre Fingern scheinen dabei zu tanzen und dann entsteht plötzlich etwas ganz Wundervolles wie ein Samenkorn zu eine wunderschöne Blume.
In Liebe,
Elaine

Liebes Tagebuch,
mein Wunsch ist endlich in Erfüllung gegangen! Ich hatte mich wieder um meine Rosen gekümmert und da war der Stallbursche zufällig durch den Rosengarten gegangen. Diesmal fehlten mir nicht die Worten, sondern sie schienen aus mir zu sprudeln wie ein kleiner Quell. Da ich mich gerade um den weißen Rosenstrauch Ewiglich gekümmert hatte, hatte ich viel über den Strauch gesprochen. Und natürlich auch um meine andere Lieblinge. Ich glaube ihm hatte das nicht sonderlich interessiert, dennoch hatte er mir zugehört und das hatte ich ihm hoch angerechnet. Schließlich fragte er mich etwas über Liones und das hatte mich sehr gefreut. Ihm schien das Leben hier zu interessieren, also beantwortete ich bereitwillig alle seine Fragen. Oh, wie ernst seine Augen schauen konnte! Fast schon zu ernst und gleichzeitig düster. Zudem schien er keinen Funken Humor zu besitzen und doch war ich ihm vollkommen verfallen. Obwohl er so gegenteilig ist und wir nichts Gemeinsames hatten. Aber auch was Anderes was geschehen. Ich hatte einen Moment die Dunkelheit in ihm spüren können, eine Dunkelheit die ich zuvor noch nie bei einem Menschen gespürt hatte. Jener Dunkelheit wovor man sich instinktiv als Mensch fürchten würde, was ich aber nicht tat. Aber dann konnte ich sie nicht mehr spüren. Doch ich war mir sicher, dass sie bei ihm da gewesen war. Und ich hatte auch das kleine, verirrtes Körnchen Licht in ihm gespürt. Es hatte in mir das mächtigen Verlangen geweckt dieses Körnchen Licht mit mehr Licht zu ernähren, damit sein Licht ihn wieder ausfüllen und wärmen konnte. Nala war einen Augenblick unruhig gewesen, als sie auch die Dunkelheit gespürt hatte. Doch dann hatte das auch bei ihr verflüchtigt.Was es auch immer war, es sehnte sich nach dem Licht. Und die würde ich ihm sehr gerne geben. Zum Abschied unsere Gespräches hatte ich ihm eine Rose von Ewiglich geschenkt, ich meinte, es sei ein Willkommensgeschenk. Dabei besitzt Ewiglich eine größere Bedeutung, denn sie steht für Ewigkeit. Doch für welche Art von Ewigkeit hatte ich ihm unbewusst sagen wollen? Ich weiß es nicht.
Unten aus dem Musiksaal höre ich leise Musik, das Klavier gibt von sich sanfte Klänge. Es muss mein Vater sein oder Nevio. Die Beiden können die schönsten Klänge aus den Instrumente zaubern und die Melodien wandern direkt in den Herzen der Menschen. Ihre Musik kann Einem zutiefst berühren. Ich werde jetzt nachschauen, wer dort spielt. Vielleicht hören gerade auch Mutter und Meredith zu. Wobei Meredith würde dann eher tanzen, sie liebt es durch den Raum zu schweben als könne sie fliegen. Sie sieht dabei immer so zart und leicht aus.
In Liebe,
Elaine


2 135

07.11.2017, 09:59

Devante

Da ich mir bestimmt nichts entgehen lassen wollte, las ich selbstverständlich mit. Elaine hatte tatsächlich Gefühle für Vindar entwickelt, obwohl sie sich von seiner düsteren Art hätte abschrecken lassen sollen. Hatte sie aber nicht. Sie hatte ihm sogar ein Geschenk gemacht, was mich wiederum an Vindars kleine Geste erinnerte, die Yelva nun bei sich trug. Der Zettel und die Rose im Glas - der eindeutige Beweis dafür, dass etwas zwischen ihnen existiert hatte. Eine unstillbare Sehnsucht. Ein Kampf zwischen Dunkelheit und Licht. Oder eher eine Verschmelzung?
Außerdem wurden Yunan und Caira erwähnt, die ihre Liebe offenbart hatten. Dass Elaine ihnen ihren Segen gegeben hatte, wunderte mich nicht, immerhin waren die beiden Frauen beste Freundinnen gewesen. Aber mir missfiel es, nein, dieses Missfallen erwuchs aus Vindars Bewusstsein, als ein Baldur erwähnt wurde. Soso, Kristallwächter. An wen erinnerte mich das bloß?
> Also allmählich fühle ich mich unwohl dabei, die Gedanken und Gefühle einer Frau zu lesen. Meine kleine Schwester hätte mich umgebracht, hätte ich ihr Tagebuch gelesen.< sagte ich schmunzelnd.

Idoya

Wie immer fühlte ich mich unglaublich wohl in Daraghs Armen. Dort gehörte ich auch hin, nirgendwo anders. Er war bei mir und ich war bei ihm. Diese Höhle würde uns vor jeder Gefahr schützen, weshalb ich schnell die Entspannung fand, die mich in den Schlaf gleiten ließ. Der Schrecken des Tages, der lange Marsch, die vielen Stimmen und das Eisboot hatten mich ausgelaugt. Ich brauchte Ruhe, brauchte Energie zum Weitermachen.
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2 136

07.11.2017, 19:30

Daragh


Wie immer schlief ich ziemlich schnell ein und ließ mich bereitwillig in die Schwärze des Schlafes ziehen. Unbewusst drückte ich Idoya näher an mich und begann rhythmisch zu schnarchen. Mein Brustkorb hob und senkte sich dabei, während mein Herz gleichmäßig schlug.

Yelva


Ich konnte kaum meine Augen von den Wörter abwenden, ich tauchte vollkommen in ihrem Leben ein und könnte es mir alles bildlich vorstellen. Vor allem spürte ich ihre Liebe zu Vindar. Sie schien so stark zu sein. Bei Devantes Worte blickte ich auf und errötete mich. "Normalerweise gehört sich das auch nicht. Aber wir befinden uns in eine besondere Situation und bestimmt hätte mir der Kristall nicht diese Erinnerung gezeigt, wenn es nicht wichtig gewesen wäre", murmelte ich und blickte wieder zum Buch. "Wenn du nicht mehr weiterlesen möchtest, kannst du ruhig aufhören", lächelte ich sanft. Devante war einfach wundervoll, denn er zeigte Respekt vor Elaines Gefühle und Gedanken. Aber ich glaubte, es wäre für sie in Ordnung gewesen, wenn er es ebenfalls las. So würde Vindar erfahren können, dass er geliebt wurde. Trotz seiner Dunkelheit. Dann las ich weiter.


2 137

07.11.2017, 19:31

Liebes Tagebuch,
Ich bin so aufgeregt, das meine Schrift heute krakelig aussieht und ich bin kurz vor dem Platzen dieser freudige Neuigkeit. CAIRA und YUNAN werden bald heiraten! Ist das nicht wundervoll? Das schönste und entzückendste Traumpaar in Liones wollen sich vereinen. Mein Herz ist voll von Freude und es macht mich so glücklich, dass meine liebste Freundin ihr wahres Glück gefunden hat. Und es wird die erste Hochzeit werden, wo sich die zwei Völker vereinen. Wie aufregend es doch alles ist! Und diesmal wurde ich von Yunan in seinem Vorhaben eingespannt. Zuerst hatte er mir die wunderschöne Ringe gezeigt, weil er sich nicht sicher war, ob es Caira gefallen würde. Ich nannte ihn liebevoll ein Dummkopf, denn natürlich würde es Caira gefallen. Denn das entzückende Geschenk würde von ihm sein. Da würde sie doch alles tragen, was er ihr schenkt, um ein Teil von ihn bei sich tragen zu können. Dann sollte ich Yunan helfen meine ahnungslose Freundin an einem hübschen Ort zu locken, wo sie sich zum ersten Mal geküsst haben. Ist das nicht romantisch? Ich hatte ihr keinen einziges Wort verraten und sie zu einem Ausritt überredet, um sie dann unauffällig zu diesem Ort geführt. Yunan ließ sich auch nicht lange warten und ich zog mich zurück. Hochzeitsanträge sind was ganz Besonderes und Intimes. Und vor einer Stunde kam eine überglückliche Caira, um mir zu sagen, dass sie verlobt sei und sie wollten schon in zwei Wochen heiraten. Die Ringe befinden sich wieder an einem sicheren Ort und werden erst bei der Vermählung gebraucht. Bei dem Wasservolk gibt es kein Verlobungsschmuck, wie bei uns und Yunan bemüht sich zwei Traditionen zu vereinen ohne dass sie in Zwiespalt kommen. Caira hat wirklichen einen wundervollen Gefährten gefunden und ich bin mir sicher er würde sogar für sie seine Kultur aufgeben, so groß ist seine Liebe zu ihr.
Hach,es wird eine wundervolle Hochzeit werden! Dafür werde ich es sorgen.
In Liebe,
Elaine

Liebes Tagebuch,
heute ist ein trauriger Tag und ich mag nicht mal schreiben, weil ich durch die Tränen kaum was erkennen kann. Bei meinem Spaziergang durch Immergrün fand ich im hohen Gras eine schwangere Mystral, sie war dabei ihr Zwillingsfohlen auf die Welt zu bringen. Sie schien große Schmerzen zu haben und ich spürte, dass was etwas nicht stimmte. Also versprach ich ihr zu helfen, versorgte sie mit meinem Licht und entdeckte schnell, dass die Fohlen falsch herum auf die Welt kommen würden. Es wäre zu spät um Hilfe zu holen, der vielleicht erfahrener in solche Dingen ist. Also tat ich das, was ich tun musste und zog das erstes Fohlen mühsam heraus, dabei achtete ich darauf die Stute nicht versehentlich zu verletzen. Es zerriss mein Herz, dass sie Schmerzen hatte. Bei dem zweiten Fohlen wurde es schwieriger und als es endlich raus war, trug es kaum Leben in sich. Ich versuchte verzweifelt ihn mit meinem Licht zu stärken, doch das Schicksal hatte bereits eine Entscheidung getroffen. Ihn konnte ich nicht mehr helfen. Ich habe die Stute um Verzeihung gebeten, ich spürte ihren tiefen Kummer und schaufelte einen Grab für das Fohlen, das niemals die Welt erblicken konnte. Nala hatte Yunan geholt. Er half mir das Grab zu schaufeln und brachte mich schließlich zurück zum Schloss. Ich hatte seitdem mein Zimmer nicht mehr verlassen. Ich bin einfach zu traurig und möchte den Anderen keinen Kummer bereiten. Ich weiß, dass ich nicht immer Leben retten oder helfen kann. Das Schicksal kann nicht überlistet werden. Es gibt für jedes Leben eine Bestimmung. Aber heute tröstet das mich nicht. Denn ich habe ein großes Herz für Kinder, sei es ein Mensch oder Tier. Und dass ich wieder den Stallburschen nicht gesehen habe, macht mein Herz schwerer. Ich sehne mich danach von ihm umarmt zu werden und seinen Spott zu hören. Oh, er ist ein sehr spöttischer Mann, sein Humor ist so trocken wie ein heißer Sommertag. Aber ich glaube durch den Spott will er sich unverwundbar machen. Sollte er jemals fallen, so würde ich ihn auffangen.
In Liebe,
Elaine

Liebes Tagebuch,
Ich habe ihn wieder gesehen. Zufällig war ich auf meinem Balkon gewesen, um mich um die Blümchen zu kümmern, da sah ich ihn in den Garten herumirren. So fragte ich ihn, ob alles in Ordnung sei. Einen Moment glaubte ich, dass ich ihn überrascht hatte. Doch dann waren seine Gesichtszügen wieder glatt, sodass man nichts hinter dieser Maske erahnen konnte. Nur der grimmige Zug um seine Lippen und der funkelnde Spott in den kalte Augen war zu sehen. Mein verräterisches Herz hatte wieder angefangen wild zu schlagen. Er sagte mir, er würde nach etwas suchen und natürlich bot ich ihm meine Hilfe an. Jedoch schlug er das Angebot ab und aus Erfahrungen mit meine Brüder wusste ich, dass man bei den Männer da nicht nachhaken sollte. Sie mussten erst was versuchen und sollte es scheitern, würden sie zurückkommen oder bei der zweite Frage empfänglicher sein. Also ließ ich den Stallburschen ziehen, doch vorher rief ich ihm nach, wie er überhaupt hieß. Und er nannte mir sein Namen! Vindar. Was für ein kraftvoller Name. Ein Name, der einem wilden Sturm standhalten kannte. Ein Name, den nur ein ungezähmter Mann tragen konnte. Ein Name mit verborgene Geheimnisse. Und wenn man ganz genau lauschte, wenn man den Namen murmelt, ist vage Sanftheit in den Buchstaben zu hören. Ich hatte eine ganze Stunde seinen Namen vor mir hin gemurmelt. In verschiedenste Klänge.
Vindar. Vindar. Vindar. Ich könnte damit eine ganze Seite füllen und es wäre mir nicht genug.
Vindar und Elaine. Elaine und Vindar. Klingt das nicht wundervoll? Ich habe mich jetzt nur noch mehr in diesem undurchschaubaren Mann verliebt. Ich wünschte er würde mich sehen und dasselbe empfinden. Doch ich scheine ihm als Frau gleichgültig zu sein. Und das macht mich wahnsinnig. Dann spüre ich diesen starken Drang ihn zu packen und einen Kuss auf seinem grimmigen Mund zu drücken. Meine Wangen werden jetzt ganz warm von diese ungestüme Gedanken. Vindar, hörst du nicht wie mein Herz nach dir ruft?
In Liebe
Elaine
P.S: In meiner romantische Stimmung hatte ich Liebesbriefe für ihn geschrieben, sie sind in den letzten Seiten versteckt. Solange ich kein Zeichen von ihm bekommen, bleiben sie dort gut verwahrt.

Liebes Tagebuch,
mein Vater hatte mich gebeten eine Nachricht an das verbündete Reich Valinor zu schicken. Dieses Reich steht unter dem Sternzeichen Hirsch. Während Fëon den Drachen symbolisiert und Idris den Adler. Nach dem Besuch im Turmzimmer ging ich wie immer in den Rosengarten. Früher hatte es mich erschöpft die Kristallkraft für Nachrichten zu verwenden und es hatte mich geerdet in den Rosengarten zu sitzen, um mich mit neue Energie zu füllen. Doch heute schwäche ich mich nicht mehr, aber dieses Ritual ist geblieben.
Baldur hatte mich entgegen seiner Gewohnheit begleitet, es war fast wie früher gewesen. Seit wir Beide uns langsam zu Erwachsene reifen, hatte er plötzlich Abstand genommen und die Freundschaft wurde förmlicher. Dabei bestand durch die Kristalle eine vertrauensvolle Bindung, immerhin war er mein Beschützer in den verletzlichen Momente, wenn mich die Kristallkraft übermannt hat und er war Derjenige, der mir dann nur helfen konnte. Von den Kristallwächtern war er am Stärksten gewesen, weswegen er diese verantwortungsvolle Aufgabe übernahm.
Es war sehr nett gewesen mit ihm zu unterhalten, er ist ein überaus freundlicher und aufmerksamer Mann. Doch dann veränderte sich plötzlich die Stimmung. Er hatte mich mit einem seltsamen Blick angeschaut und mich gefragt, ob ich mich vorstellen könnte mit ihn einen Tag zu verbringen. Ich musste an Majas Worte denken, sie meinte, er hätte ein Auge auf mich geworfen. Da ich Klarheiten brauchte, hatte ich ihn ruhig gefragt ob er Interesse für mich hegte. Meine Frage schien ihn ein wenig verlegen gemacht zu haben, da er sich errötete. Doch er scheuchte sich nicht davor mir eine Antwort zu geben und offenbarte mir seine Liebe zu mir. Ich war überrascht. Überrascht von der Leidenschaft in seiner Stimme. Von den Glanz seiner Augen. Das sanfte Lächeln, was für mich bestimmt war. Er griff nach meine Hände, als wollte er mir seine Liebe verdeutlichen. Einen Moment lang dachte ich, er würde mich gleich küssen und ich spürte plötzlich sowas wie Angst. Diese Situation war mir vollkommen fremd gewesen. Doch wusste ich sogleich, dass ich zu ihm ehrlich sein musste. Ich fühlte mich schlecht, als ich sah wie ich sein Herz brach. Aber ich liebte ihn nicht. Mein Herz gehört Vindar.
In Liebe,
Elaine

Liebes Tagebuch,
ich habe mir wohl den Magen verdorben, vermutlich weil ich heimlich in der Küche viel genascht habe bis der Koch mich erwischt hatte. Da war er nicht ganz erfreut gewesen, dass ich die Desserts der Mittagsspeise einfach genascht hatte. Kichernd war ich weggelaufen, bevor er eine Schimpftriade über mich loslassen konnte. Doch gegen Mittag plagte mich krampfartigen Bauchschmerzen und stöhnend blieb ich in meinem Bett bis Maja nach mir schaute, weil meine Familie verwirrt über meine Abwesenheit am Tisch gewesen war. Mutter schickte gleich den Heiler Samu und er gab mir einen magenberuhigender Trunk. Er meinte ich hätte durch die Nascherei mir den Magen verdorben. Bis auf das Haar gleichen sich die Zwillingsbrüder Yunan und Samu, wobei Yunan ein wenig stattlicher gebaut war. Aber beide hatten ihre Herzen am richtigen Platz.
Jetzt werde ich den Tee trinken, der mir nicht schmecken wird und schließlich ein bisschen schlafen. Bestimmt werde ich wieder von eine bestimmte Person träumen.
In Liebe,


Elaine


2 138

07.11.2017, 20:47

Aaaah, ich hab mich so gefreut, die Tagebucheinträge zu lesen *_* So schön, hach ;)

Devante

Ja, das waren in der Tat pikante Geheimnisse, über die Elaine schrieb, aber sie waren zum Teil von großer Bedeutung. Sie erwähnte sogar die Namen der anderen Reiche, von denen zwei mir ein wenig bekannt vorkamen. Feon und Idris. Ich hatte davon gehört, jedoch erinnerte ich mich kaum an irgendwelche Details.
Doch der Großteil bestand sowieso aus Liebesbekundungen. Die Geschichte wiederholte sich. Der Kristallwächter hatte ihr seine Liebe gestanden, doch sie erwiderte seine Gefühle nicht. Dasselbe wie bei Kaspian und Yelva. Nur, dass sie mich vor ihm kennengelernt und sich in mich verliebt hatte. Ich las weiter. Einen Eintrag nach dem anderen. Elaine schien ein sehr gefühlsbetonter Mensch mit einem reinen Herzen gewesen zu sein. So wie Yelva. Sie glichen sich in vielen Dingen.
Dabei spürte ich erneut dieses heftige Brennen in der Brust, diese unstillbare Sehnsucht Vindars. Er war der Erste in unserer Blutlinie gewesen, der sich ein Stück weit von der uns vorherrschenden Dunkelheit befreit hatte. Er hatte sich als Erstes für ein Stück vom Licht entschieden. Und das dank Elaine. > Faszinierend, wie sich die Geschichte wiederholt.< murmelte ich beeindruckt.

Idoya

In Daraghs Armen fiel es mir überhaupt nicht schwer, mich zu entspannen und mich einem ruhigen Schlaf hinzugeben. Trotz aller Hindernisse und Gefahren fühlte ich mich sicher und geborgen. Egal, was uns noch bevorstand, wir würden die Hürden meistern. Irgendwie. Niemand von uns würde sterben. Ich würde alles in meiner Macht Stehende tun, damit das nicht passierte.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
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2 139

07.11.2017, 20:57

Hehe, schön, dass sie dir gefallen haben:D

Daragh


Schnarchend umschlang ich sie so, sodass sie von meinem Körper gefangen war und zufrieden grunzte ich, als ich meine Nase unbewusst in ihr duftendes Haar eintauchte. Mein Körper entspannte sich immer mehr, selbst die Muskeln. Nichts konnte mich mehr wecken. Vielleicht nur ein nach Kirschschmeckende Kuss.

Yelva


Ihre Worte rührten mich, sie besaß so viel Liebe für die Anderen und ich konnte mir gut vorstellen, dass sie eine wundervolle Prinzessin gewesen war und dass das Volk sie geliebt hatte. Sie scheuchte sich nicht vor Arbeit, half da wo sie kann und schien für Jeden da zu sein. Sie liebte ihre Familie, Freunde, das Volk, das Land und vor Allem Vindar. Wenn ich ihre Worte las, spürte ich das hellleuchtendes Licht, das sie bestimmt umgeben hatte. Ich klappte das Tagebuch zu. Es gab noch einige Einträge und dann existierte noch die andere Tagebücher, die sicherlich älter waren. Das jetzige Tagebuch schien sich um diese Zeit, wo Vindar eine bedeutende Rolle spielte, zu drehen. Denn ich hatte entdeckt, dass noch viele freie Blätter gab. "Ja", flüsterte ich: "Und diesmal haben wir zueinander gefunden." Ich öffnete die letzten Seiten und dort lagen tatsächlich vergilbte Briefe. Sie waren an Vindar adressiert. Das mussten die Liebesbriefe sein. Aber ich rührte sie nicht an, weil sie nur für ihn bestimmt gewesen war.


2 140

07.11.2017, 21:03

Heheh, na alles gut?

Devante

Ja, das hatten wir. So kitschig das auch sein mochte, eine solche Verbindung war etwas ganz Besonderes. Sie war unzerstörbar. Ich würde nie und nimmer Yelvas Seite verlassen. Selbst wenn ich eine schwerwiegende Entscheidung treffen müsste, mein Herz stünde stets auf ihrer Seite. Ich würde immer das Beste für sie wollen. Ich werde dich immer beschützen, nun verstand ich Vindars Worte sehr viel besser. Er hatte den Stein ins Rollen gebracht und vollendete sein Werk.
Als Yelva die Liebesbriefe auspackte, öffnete sie sie nicht. Wieder vernahm ich dieses starke Brennen in der Brust, ich streckte unwillkürlich meine Hand danach aus, zog sie allerdings wieder zurück. Nein, das betraf nicht mich. Nur Vindar. Zur rechten Zeit würde er sie erhalten und lesen dürfen. > Komm, lass uns schlafen, wir brauchen jetzt etwas Ruhe.<

Idoya

Es ist soweit. Mal wieder. Ich stehe unterm Baum, mit dem Rücken am dicken Stamm gelehnt und halte die Augen geschlossen. Die heilige Quelle spricht zu mir. Sie erzählt mir von den Dingen, die außerhalb unseres Reiches geschehen, berichtet von Beobachtungen anderer Gewässer. Besonders das Meer ist von vielen Veränderungen betroffen. Neue Schiffe wurden gebaut, mehr Piraten zogen los, um die Schätze zu bergen, die sich in der Zeit verloren hatten. Ich lausche, speichere all die Informationen ab und genieße nebenbei die reine Kraft, die in mich hineinfließt und sich mit meinem Inneren im Einklang befindet. All die Kräfte führen zum Kern meines Geistes. Er ist eins mit dem Wasser. Eins mit dem Element, das stets im Wandel ist. Es fließt von einer Stelle zur anderen und ich mit ihm. Ich bin nicht hier, sondern dort. Irgendwo anders. An einem fernen Ort und dann kehre ich zurück an meinen Heimatort.
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