Devante
Ihre Worte lösten unerwartet ein Brennen in meiner Brust aus. Es war stark, es versetzte mich in Aufruhr. Ohne darüber nachzudenken, zog ich Yelva zur Seite und drückte sie mit den Händen an ihren Schultern gegen die Wand. Natürlich nicht zu grob.
> Niemand erwartet von dir, dass du dich in die Schlacht stürzt, Yelva. Mag sein, dass du zur Königin gekrönt werden kannst, aber vergiss nicht, was ich dir einst sagte... Wenn du das alles nicht willst, brauchst du mir nur ein Zeichen zu geben und ich schaffe dich von hier fort. Ich bringe uns irgendwohin, wo wir nach unseren Vorstellungen leben können. Ich will nicht, dass du dich in einen goldenen Käfig steckst, weil du glaubst, das sei deine Bestimmung.< Meine Stimme wurde drängender. > Nichts liegt mir ferner, als zuzulassen, dass du dir die Hände schmutzig machst. Du kannst mit dem Tod nicht umgehen. Du kannst nicht einmal das Gesicht wahren, wenn du all diese Knochen siehst, die seit zweihundert Jahren hier liegen. Wie willst du damit klarkommen, wenn du den Tod direkt vor Augen hast? Wenn jemand durch deine Hand stirbt, Feind hin oder her?<
Ich atmete tief durch, versuchte das heftige Brennen in der Brust zu lindern. > Ich will nicht, dass dein Licht mit der Dunkelheit in Kontakt kommt. Schlimm genug, dass du mit mir zusammen bist. Ein Mann, der keine Skrupel hätte, ein ganzes Königreich für dich auszulöschen.< Als die letzten Worte über meine Lippen kamen, weiteten sich meine Augen. Ich ließ von Yelva ab und sah verwirrt und beschämt zugleich zur Seite. Was ich gerade gesagt hatte, entsprang dunkler Natur. Ich hätte das nicht laut aussprechen sollen, aber leider war das die reinste Wahrheit. Für Yelva wäre ich zu allem fähig.
Idoya
Als wir im Rittersaal ankamen, blickte ich mich interessiert umher, als wäre ich zum ersten Mal hier. Wieder einmal versuchte ich mir vorzustellen, wie Yunan seine Leute einberief, um mit ihnen über wichtige Entscheidungen zu treffen. War Caira auch öfters hier gewesen? Hatten sie manchmal zusammen hier gesessen und ihre Pläne besprochen? Ich wünschte, mehr über sie zu erfahren, aber Caira meldete sich nicht zu Wort. Sie schlief in meinem Geist.
Hatte das etwas zu bedeuten? Wartete sie auf den richtigen Moment?