Daragh
Umbriel machte bei einer Stelle einen Bogen, also musste sich dort etwas verborgen sein. Ich beobachtete wie mein Bruder das Laub zur Seite schob und zu seiner Sicherheit hatte er sich den ledernde Handschuh übergestreift. "Wenn es ein Tier wäre, dann hätte es merken müssen, dass Jemand auf seinem Stachel trat und dann hätte es vermutlich Jagd auf dem Opfer gemacht. Denn meist Raubtiere mit Gifte nutzen ihr Gift, um die Beute zu schwächen. Naja, bei einige Tiere dient es nur zur Abschreckung", erwiderte ich darauf.
Yelva
Langsam näherte ich mich dem Kristall und wusste nicht, wie ich ihm überhaupt helfen konnte. Wieder atmete ich tief ein und mein Blick wurde konzentriert. Bei Idoya hatte ich nach ihrer Kette gegriffen und plötzlich war mein Licht, aus mir herausgebrochen und hatte die schwarze Magie verjagt. Es war das goldene Licht gewesen, die Magie von Nala. Doch würde hier es auch klappen? Oder brauchte der Kristall auch die Kristallmagie? Plötzlich huschten Bilder durch meinem Kopf und mir wurde davon ein wenig schwummerig. Aber mein Verstand klärte sich leicht, denn nun wusste ich was ich zu tun hatte. Ich spürte die Warnung in mir nachhallen, denn ich musste vorsichtig sein. Wichtig war, dass ich nicht erfüllt war von negative Energien und an positive Dinge denken und fühlen musste. Denn die schwarze Magie nährte sich von negative Energien. Meine Augen schlossen sich und ich legte meine Hand auf die kühle Oberfläche. Leise keuchte ich auf, als ich die fremde Energie des Kristalls spürte und auch die dunkle Energie in ihm. Ein kalter Schauder rann meinem Rücken hinab und beinahe wäre ich reflexartig vom Kristall gewichen. Mit der andere Hand berührte ich mein Kristall, wo drinnen viel reine Energie pulsierte. Sie floss nun wildkribbelnd durch meinem Körper, wanderte über meinem Arm und glitt in die Pyramide hinein. Mein Haar fing an golden zu leuchten, als ich nun nach dem anderen Licht rief. Wärme war in meinem Inneren zu spüren und wie kleine Glühwürmchen schwebten die goldene Lichtpunkte in den Inneren des Kristalls hinein, indem sie sich von meiner Kristallmagie leiten ließ. Schweißperlen sammelten sich auf meiner Stirn trotz der eisige Kälte. Plötzlich schoss etwas Dunkles auf mich zu und versuchte mein Licht fortzudrängen. Schmerzvoll keuchte ich leise, während ich schnell den Kokon in meinem Inneren erscheinen ließ, um meinem Geist zu schützen. Ich dachte an die Liebe, die ich geschenkt bekam und dieser Gedanke gab mir Kraft. Stärkte mein goldenes Licht. Ich konnte spüren, dass in der Pyramide ein großer schwarzer Splitter steckte. Es musste ein mächtiger Splitter sein, um in die Pyramide gelangen zu können. Die Lichtpunkte versammelten sich in seinem Inneren zu einem Korn und begann wie eine Pflanze zu wachsen, um die negative Energie zu verschlingen. Währenddessen füllte die Kristallmagie die Pyramide mit neuer Energie. Ich musste schaffen den Splitter zu entfernen. Aufeinmal gab die Oberfläche nach und meine Hand glitt in die Pyramide. Mein Körper zitterte vor Anstrengung, die Kraft war so erdrückend. Aber ich durfte jetzt nicht aufhören, ich musste helfen. Mein Arm verschwand gänzlich in dem Inneren und als meine Fingerspitzen den Splitter berühren konnte, begann Dieser kraftvoll zu pulsieren. Yelva, Vorsicht! Doch es war zu spät. Die schwarze Magie stürzte sich auf mich und mein Kokon zerbrach wie Porzellan. Ich merkte nicht, wie meine Hand den Splitter umschloss. Ich merkte nicht, wie Kaspian nach mir schrie und mich aus der Pyramide zog. Obwohl ich es wollte, konnte ich nicht schreien. Der Schmerz war unbeschreiblich, es war als würde Jemand mich häuten. Ich ertrank in der unendliche Finsternis. Spürte ihre Eiseskälte, die langsam zu meinem Herz hinaufkroch um es für immer einzufrieren zu wollen. Tiefes Entsetzen erfasste mich, als ich Dinge sah, die ich niemals sehen wollte. Ich war in ihre grauenvollste Albträume gefangen. Es gab kein Entkommen für mich.
Kaspian
Benommen von dem brennender Schmerz in seinem Arm stemmte er sich im Schnee hoch und in seinem Kopf schrillte es unangenehm. Sein Kristall glühte auf seinem Brustkorb und er spürte das unregelmäßige Pulsieren. Seine Sinnen waren betrübt und er versuchte den Nebel aus seinem Kopf zu verscheuchen. Schweratmend drehte er den Kopf zur Seite und entdeckte im Schnee etwas Goldenes schimmern, dass zu einer Person gehörte. "Yelva!", keuchte er und sein Verstand begann sich zu klären. Hastig richtete er sich auf und taumelte zu Yelva. Ihr Körper schien regungslos zu sein und sein Herz setzte einen Moment aus. Doch, da! Ein leichtes Heben und Senken ihres Brustkorb. Kaspian wollte sie berühren, doch da erschien Nita und knurrte, Du darfst sie nicht anfassen. Sonst wirst du auch von der Finsternis vergiftet! "Was?", rief er entsetzt und da spürte er es. Die dunkle Kraft. Sie kam direkt aus Yelva. Ihr Kristall hatte sich dunkel verfärbt. Ihre Haut wirkte unnatürlich weiß, als würde....würde sie zu Frost werden. "Bei den heiligen Sterne", seine Stimme bebte. Er hätte es darauf bestehen müssen, dass sie sich der Pyramide nicht näherte. Aber ihr bittender Blick um Vertrauen hatte sein Herz die Entscheidung treffen gelassen. Wir müssen sie runterbringen, es gefällt mir nicht, dass sie zu Frost wird, sagte Nita beunruhigt. Aber wie konnten sie runterbringen ohne selbst geschadet zu werden? Denn sonst könnte er ihr nicht helfen. Versuche deinen Schutzschild um sie zu errichten, vielleicht wird es nicht abgewehrt von der Finsternis, schlug Nita vor. Kaspian nickte und trotz den Schmerzen ließ er seine Energie vorsichtig um Yelva wandern. Tatsächlich schien kein Abwehr zu geben, als sich der Schutzschild um sie legte. Erst jetzt hob er die junge Frau an, das leblos wirkte. Dann stieg er auf Nita und sie begann loszurennen bis zum Tunnel, wo er eilig durch den Tunnel tragen musste. Sein Herz hämmerte wild als er endlich den Vorsprung erreichte, wo der Feueradler ihn erwartete. Das edle Tier begann nervös mit den Flügeln zu schlagen und krächzte unruhig. "Mein Freund, wir müssen ihr helfen. Ich weiß du spürst die dunkle Kraft, aber ich habe sie in einem Schutzschuld verpackt. Es wird dir nicht wehtun", versicherte ihm Kaspian eindringlich. Das Vogeltier beruhigte sich etwas und ließ das Aufsteigen los. Kaspian musste um sein eigenes Bewusstsein kämpfen, da der Schmerz in seinem Arm ihn übermannen wollte. Doch er musste jetzt wach sein. Yelva brauchte seine Hilfe. Ihm erschien der Flug unendlich lag und die Sorge machte ihn schier verrückt. Bislang regte sich die Prinzessin nicht und auch der Frost auf ihrer Haut schien nicht zu weichen, als die Luft wärmer wurde. Endlich erreichten sie die fliegende Insel und kaum waren sie im Lager, rief er verzweifelt: "Wir haben einen Notfall! Yelva ist verflucht worden!" Chenona kam herbei geeilt, als Kaspian sie vorsichtig auf die Decke legte. "Kannst du ihr helfen?", fragte er sie. Die junge Frau schloss einen Moment, als sie ihre Hände über dem Körper schweben ließ. "Es ist ein Splitter von dem Kristall der Finsternis. Er ist das Gegenteil eures Kristalls. Ein verfluchter Kristall, der sich nur von Dunkelheit ernährt", sagte Chenona und in ihre Augen lag ein ernster Glanz: "Wenn ihr Herz zu Eis gefriert, wird sie nie mehr aufwachen. Wo sie jetzt ist, erlebt sie dort das schlimmste Grauen und die tiefste Einsamkeit. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Sie muss aus eigene Kraft schaffen einen Weg aus der Finsternis zu finden oder ein Anderer, der das Grauen kennt und sich nicht schnell von der Dunkelheit beeinflussen lässt, holt sie da heraus. Aber Derjenige muss auch noch Funken Licht in sich tragen, um den Weg nach draußen finden zu können." "Devante", fiel Kaspian eine Person ein.