Devante
Wie besprochen setzte sich jeder in Bewegung und begab sich auf den ihn vorbestimmten Posten. Ich konnte spüren, wie sich die Atmosphäre veränderte, wie die Spannung meinen Körper vereinnahmte. Heute war es also soweit. Ich würde Maven treffen, einen Feind vergangener Jahrzehnte, mit dem ich eine Rechnung zu begleichen hatte. Vindar würde mir zur Seite stehen, dessen war ich mir sicher. Sein Wissen war für meine jetzige Situation ein Vorteil. Ich würde dafür sorgen, dass ein Teil meiner Seele Frieden fand.
Mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck wandte ich mich an Yelva, die alles andere als ruhig auf mich wirkte. Sie hatte Angst und das war ganz normal. Ich umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen, sah ihr dabei tief in die Augen. > Was auch immer geschieht, vergiss nicht, dass dein Licht verdammt stark ist und du dich vor der Dunkelheit nicht fürchten musst. Denn dort werde ich immer auf dich warten, zumal sie ein Teil von mir ist. Nimm die Angst an, sie gibt dir Kraft und Mut. Ich weiß, dass du es schaffen wirst, Liones zu beschützen.<
Leicht lächelnd küsste ich sie auf die weichen, warmen Lippen, doch der Moment währte nur kurz. Wir durften keine Zeit mehr verlieren. Von nun an zählte jede Sekunde.
Idoya
Der Kuss drückte all das aus, was wir füreinander empfanden und was wir bereit wären zu tun, um den anderen zu beschützen. Ich glaubte fest daran, dass es diesmal einen guten Ausgang geben würde. Noch einmal würde ich nicht einen Mann in meinen Armen halten, der langsam starb und mir mein Herz stahl. Ich würde dafür sorgen, dass Daragh das hier überlebte und diese gefährlichen Leute davon abbringen, Liones in Schutt und Asche zu verwandeln.
> Ich liebe dich.< Das waren meine letzten Worte, als ich auf einen Feueradler stieg, der sich sofort vom Boden abstieß und Richtung Quelle flog. Ich spähte über die Schulter zu den kristallenen Bergen und entdeckte dunkle Flecken, die zunehmend größer wurden. Wie auch immer der Feind einen Weg ins Innere gefunden hatte, er würde nicht mehr hinauskommen. Hier endete ihre Gewalt.