Daragh
Sie ist nicht glücklich darüber, erzähle ihr doch das, was für Geschichten deine Mutter über die Animae erzählt hatte, ertönte Cadals Stimme in meinem Kopf und ich seufzte. "Es gibt auch noch ein paar nette Geschichten über euch. Meine Mutter hatte uns das früher erzählt. Zum Beispiel die Geschichte von der Meerjungfrau", sagte ich und fuhr fort: "Vor viele Jahren lebte mal ein Fischer am Meer. Jeden Morgen ging er hinauf auf das Wasser, um zu fischen. Das musste er tun, damit er seine Familie versorgen konnte. Und jeden Abend kehrte er mit einem Netz voll Fische heim. Doch eines Tages überraschte ihm ein gewaltiger Sturm. Der Fischer schaffte es nicht sein Boot zurück am Ufer zu rudern, die Wellen waren viel zu mächtig. Da kippte plötzlich das Boot um und die wilde Wellen verschlangen den armen Fischer. Sie zogen ihn tief bis zum Grund. Doch dann erschien ein seltsames Licht und wo das Licht berührte, wurde das wilde Wasser ruhig. Eine sanfte Stimme rief zu ihm: "Hab keine Angst, es wird dir nichts geschehen." Bevor der Fischer ohnmächtig wurde, erkannte er in dem Licht eine Jungfrau. Die Jungfrau zog ihm aus dem Wasser und rettete ihm so das Leben. Seit jenem bedeutungsvollen Tag war er der Jungfrau nie mehr begegnet, aber sie hatte ihm etwas zurückgelassen: eine weißschimmernde Perle."
Yelva
"I-ich wollte dich nicht anstarren", stammelte ich hilflos: "Ich hatte nur eben gedacht, dass du recht kräftig aussiehst und somit habe ich mich gewundert, dass dir das Laufen schwerfällt." "Ach, so ist das. Sage doch gleich, dass du meine Muskeln bewunderst", plötzlich grinste er und kam mir aufeinmal ganz nahe. "Du darfst ruhig weiter meine Muskeln bewundern, meine Hübsche", raunte er in meinem Ohr und strich über meine Wange. Meine Augen weiteten sich und ich fühlte mich vollkommen überfordernd. "Lass sie in Ruhe, du Weiberheld!", meinte Diane und ich sah aus dem Augenwinkel, dass sie einen Lappen auf ihn warf. "Och, lass doch meinen Spaß", schmollte er und mir zuzwinkernd entfernte er sich von mir. "Dieser Mann ist echt unglaublich", schnaubte sie. "Vielen Dank!", grinste Ban breit. "Das war kein Kompliment gewesen!", zog Diane ein Augenbraue hoch. Ich war immer noch ganz verwirrt und verfolgte stumm das Stichelei der Beiden. "Ihr....ihr kennt euch schon?", fragte ich schüchtern und spürte wie die Hitze von meine Wangen wich. "Ja, wir sind zusammen mit einer Arcana-Eskorte hierher gefahren. Sein Dorf lag in der Nähe unserer Stadt", antwortete Diane. "Oh...ich dachte in jeder Stadt gäbe ein Quartier der Arcana", meinte ich erstaunt. "Das stimmt. Aber da Magus nicht wie Sand am Meer gibt, hat man beschlossen die Ausbildungen von Magus nur in dem Hauptquartier der Arcana durchzuführen. Also Althea", meinte Ban augenverdrehend. Er schien nicht gänzlich begeistert zu sein. "Wo kommst du eigentlich her?", fragte Diane neugierig. "Aus Xanth, es ist ein Dorf", murmelte ich. "Wie ich sehe, seid ihr fertig. Deswegen entlasse ich euch jetzt", ertönte plötzlich die Stimme des Meister Hyuns. Fast hatte er mich erschrocken, weil er so plötzlich aufgetaucht und zu dritt verließen wir dem Raum. Vorher wünschten wir ihm einen guten Tag. "Endlich Freistunde", brummte Ban. "Alter Faulsack", schnaubte Diane. Die Beiden schienen eng befreundet zu sein. Lächelnd drehte sich Diane zu mir um: "Wir gehen gleich in dem Park, willst du mitkommen?" "Tut mir leid, ich muss mein Bruder abholen und gleich arbeiten gehen", entschuldigte ich mich. "Achso. Dann vielleicht ein andermal", meinte sie. Stumm nickte ich, dann verabschiedete ich mich höflich von ihnen und eilte zum Bibliothek.