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31.07.2017, 18:15

Daragh


Leider sah man nichts in der Finsternis des Meeres und offensichtlich gab es hier auch keine sagenhafte Seemonstern. Aber dennoch glaubte ich, dass hier Tiere lebten, die man bestimmt nicht begegnen sollte. Wie auf dem Land. "Verrätst du mir jetzt dein Namen? Immerhin habe ich persönliche Dinge von mir preisgegeben", durchbrach ich die seltsame Stille. Die Stille hier schien anders zu sein, ich hörte wirklich nichts. Und wenn man auch nichts sah, war es nicht ganz angenehm. Man fühlte sich ein bisschen dem Meer ausgeliefert.

Yelva


"Kommt langsam zu euch zurück und wir machen dann eine Pause", hörte ich Meister Hyun aus der Ferne sagen. Benommen öffnete ich die Augen. War die Stunde etwa so schnell vergangen? Ich hätte gerne ein bisschen länger in meiner innere Welt verweilt. Ich rieb mir über die Augen und richtete mich auf. Zögernd ging ich auf Meister Hyun und fragte ihn schüchtern: "Darf ich in der Pause kurz bei Niall vorbeischauen?" "Wenn du pünktlich in 15 Minuten am Trainingsplatz kommst", antwortete er lächelnd. "Ich werde ganz bestimmt pünktlich sein", versicherte ich ihm und wollte schon von ihm abwenden, als er meinen Namen rief. Fragend sah ich ihn an. "Du hast heute es wieder sehr gut gemacht. Du scheinst bereits in der Mediation fortschreitend zu sein", lobte er mich und ich errötete mich: "Danke." Schließlich eilte ich zum Schloss, um keine weitere Sekunde zu verlieren. Mit schnellem Atem erreichte ich die Bibliothek und wurde langsam. An der Theke waren sie nicht und ich fand einen Schild: Ich bin im Lesesalon. Maltow. In Lesesalon waren sie also und ich erinnerte mich, dass er sich auf der andere Seite dieses Saals befand. Ich ging los und als ich an den Fenstern vorbeilief, nahm ich etwas aus dem Augenwinkel wahr. Ich blieb stehen und drehte mich irritiert um. Dann leuchtete mein Gesicht auf, als ich die Gestalt am Fenster erkannte.


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31.07.2017, 19:01

Devante

In diesem Reisetagebuch gab es viele Erzählungen zu den Wintergebirgen im Nordland, ziemlich weit von Althea entfernt. Ich war bisher kein einziges Mal dort gewesen, hatte nur die ein oder andere Legende gehört. Legenden, die besagten, dass sich dort Völker elementarer Animae befanden. Da ich selbst ein Animae war, zogen mich solche Geschichten wie magisch an. Ich wollte mehr darüber wissen, was mich ausmachte und warum ich oftmals Visionen meiner letzten Leben hatte. Größtenteils unschöne, blutige.
Ich blätterte weiter, in der Hoffnung mehr über diese Völker zu erfahren, aber der Reisende schien nur Augen für die Natur zu haben. Er war ziemlich gut darin, seine Umgebung eindrucksvoll zu beschreiben, genau genug, dass ich mir alles bildlich vorstellen konnte, aber eine Bewegung aus meinem Augenwinkel riss mich aus meiner Tagträumerei.
Nachdem ich das Buch geräuschvoll zugeschlagen hatte, richtete ich mich auf. Es war Yelva. Sie hatte ich nicht erwartet, denn der Unterricht für heute war noch längst nicht vorbei. Trotzdem freute ich mich, sie zu sehen. Das wenige Sonnenlicht, das durch das Fenster fiel, verschmolz mit ihrem goldenen Haar. Es spielte mit ihren Strähnen. > Hallo Yelva, wie geht es dir? Den ersten Tag hast du ja bereits hinter dir.<

Idoya

Er ließ einfach nicht locker und das nervte. Was ging ihn schon mein Name an? So oder so durfte er ihn nicht in den Mund nehmen, wenn er wieder in seiner Arcana war, denn dann würde man herausfinden, dass ich die Charta besaß. Und wenn das herauskam, wäre das mein Ende.
Dennoch... Ich wollte genauso wenig "Frau" oder "Zicke" genannt werden, darum gab ich nach. > Idoya.< war meine knappe Antwort. Mehr gab es dazu auch nicht zu sagen. Eigentlich vermied ich es, meinen Namen fremden Leuten zu offenbaren, denn Namen bedeuteten Macht, aber weil ich seinen kannte, herrschte ein Gleichgewicht zwischen uns. Vorerst.
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31.07.2017, 19:10

Daragh


"Ein netter Name für eine unausstehliche Zicke", zog ich sie grinsend auf und im Gedanken sprach ich ihr Name nach. Idoya. Er hatte einen geheimnisvollen und melodischen Klang. "Was meinst du, wie lange werden wir mit den Tiere brauchen? Sie sind doch schneller als ein Schiff, oder?", erkundigte ich mich und strich über der Rückenflosse. Echt faszinierend wie glatt sich Haut anfühlen konnte. Fast schon zu rutschig.

Yelva


Ich zuckte leicht zusammen, als er plötzlich das Buch zusammenschlug und dann lächelte ich: "Guten Tag Devante. Ja, ich habe ihn gut überstanden, es war sehr aufregend gewesen und ich bin wohlauf. Tut mir leid, wenn ich dich jetzt vom Lesen abgelenkt habe. Was liest du denn Interessantes?" Ich linste neugierig zu dem Buch in seine Hände und sah schließlich wieder sein Gesicht an. Ich strich eine verlorengegangene Haarsträhne hinter meinem Ohr.


384

31.07.2017, 19:18

Devante

Es war gut zu hören, dass sie sich nicht überfordert fühlte. Ihr schien es sogar zu gefallen, sonst würden ihre Augen nicht in diesem besonderen Licht funkeln. Ich kannte diesen Blick. > Du hast mich nicht abgelenkt, das war nur eine leichte Lektüre für zwischendurch. Es ist eine Art Reisetagebuch eines Abenteurers.< erwiderte ich lächelnd.
> Wo ist eigentlich dein Bruder, wenn du Unterricht hast?< Blieb er allein im Zimmer? Das müsste für einen Jungen seines Alters sehr langweilig, fast schon qualvoll sein. Damals hatten Daragh und ich kaum stillhalten können.

Idoya

Ich warf ihm einen scharfen Blick zu, als er mich wieder eine unausstehliche Zicke nannte. Würde er mich besser kennen, würde er mich nicht so nennen. Vielleicht eher Mitleid oder dergleichen empfinden, was mir im Endeffekt dann doch schlimmer vorkam, als bloß eine Zicke zu sein. Ich fragte mich, warum er mich verwirrte.
> Da ich bisher nie mit einem Schiff unterwegs war, kann ich dir keine richtige Antwort geben. Ich weiß nur, dass ich an die zwei Tage gebraucht habe, um die Insel zu erreichen.<
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31.07.2017, 19:27

Daragh


"Zwei Tage?", pfiff ich beeindruckt durch die Zähne: "Wir haben wesentlich länger gebraucht, 1-2 Tage mehr genauer gesagt. Also wird das für mich ein schneller Rückkehr werden." Meine entspannte Haltung verschwand, als ich daran dachte was mich wohl in Althea erwarten würde. Ich musste ihnen die schlechte Nachricht überbringen, aber gleichzeitig durfte ich nichts von Idoya erzählen und vielleicht wäre es auch nicht gut gleich mit dem mutmaßlichen Verrätern preiszugeben. Immerhin wusste ich nicht wer noch ein Verräter war und dies musste sehr vertraulich behandelt werden. Ich sollte zuerst mit Devante reden. Ihm vertraute ich am Meisten, ihn würde ich auch mein Leben in seine Hände liegen. Er würde mich niemals verraten.

Yelva


"Das klingt spannend", meinte ich und antwortete ihm: "Meister Hyun hat heute mir Frau Maltow, die Bibliothekarin vorgestellt. Während ich in seinem Unterricht bin, wird Niall von ihr unterrichtet. Sie kann auch gebärden und ich finde es schön, dass Niall ermöglicht wird sich ebenfalls Wissen anzueignen. Ich kann ihm nicht viel beibringen, außer die Dinge, die ich gelernt habe und ich wünsche mir für ihn, dass er mehr Möglichkeiten bekommt, die wichtig für sein späteres Leben sein wird. Ich wollte ihm jetzt kurz besuchen, ich habe eine kleine Pause und muss gleich wieder gehen. Sie sind scheinbar in Lesesalon und wenn du es möchtest, kannst du gerne mitkommen. Er wird sich bestimmt freuen dich zu sehen."


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31.07.2017, 19:39

Devante

Ach ja, Frau Maltow. Durch sie war ich erst auf die Gebärdensprache gekommen, sonst hätte ich bis heute nichts davon gewusst. Es war gut, dass der Kleine mehr über die Geschichte und das Leben in diesem Lande lernte. Daran würde er wachsen, da hatte Yelva recht.
> Ich würde sehr gern mitkommen.< nahm ich das Angebot an und stellte das Buch zurück an seinen Platz, damit ich es mir ein anderes Mal durchlesen konnte. Ich wollte mehr über die fernen Länder erfahren, auch wenn mir eine Reise dorthin viel lieber wäre. > Welche Unterrichtseinheiten machen dir eigentlich mehr Spaß? Gibt es schon etwas, was dir besonders gut gefällt?<

Idoya

Eigentlich überraschte es mich nicht, dass ich mit dem Meer schneller vorangekommen war als er mit diesem Schiff. Das Meer selbst bestimmte die Geschwindigkeit eines Bootes oder Schiffes, immerhin war es für die Gezeiten und Wirbelstürme innerhalb des Wassers verantwortlich.
Ich fragte mich nicht zum letzten Mal, wie es wohl meiner Familie ging und ob sich noch mehr "Zwischenfälle" ereignet hatten. > Wenn du zurück in die Arcana gehst, will ich, dass du nach den zwei Männern siehst, die ihr mitgenommen habt. Ich weiß, dass sie unschuldig sind und ich möchte, dass sie zurück nach Hause kommen. Wir brauchen die Männer im Sumpfgebiet.< sagte ich nach einer Weile. Es lag mir am Herzen, dass die Familie wieder vereint wurde. Sie würden nie etwas stehlen, was sie auseinanderreißen würde. Darum wollte ich, dass die Sache schnell aufgeklärt wurde.
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387

31.07.2017, 19:56

Daragh


"Ich kann nicht einfach so in den Gefängnis spazieren gehen, ich muss mich dafür anmelden und das könnte die Aufmerksamkeit der Verrätern erwecken. Ich muss jetzt vorsichtiger vorangehen, damit sie nicht die Verbindung zwischen uns entdecken. Aber ich kenne Jemanden, der freien Zutritt hat und ich vertraue ihm. Er wird herausfinden, ob sie wirklich unschuldig sind", antwortete ich ihr und runzelte mit der Stirn: "Aber ich frage mich, wie dann sonst der Kristalit in der Hütte gelangt ist. Das hätte die Familie sicherlich sofort bemerkt, wenn Jemand dort etwas versteckt hat und wenn es ein Fremder gewesen war, dann wäre er in eurem Gebiet bestimmt auffällig gewesen."

Yelva


Erfreut lächelte ich und wir gegen nebeneinander los: "Mir gefällt die Mediation am Besten. Es fühlt sich ein wenig wie Zuhause an, denn dort hatte ich mich oftmals in solchem Zustand versetzen können. Die Magiekunde ist aber auch sehr interessant, ich erfahre viel mehr über unsere Art und kann jetzt einige Dinge besser verstehen. Die geistige und körperliche Training ist....ganz in Ordnung. Ich scheine da kein Talent zu besitzen." Meine Wangen wurden warm vor Verlegenheit und wir erreichten den Lesesalon. An einem Tisch in einer gemütliche Ecke saßen wirklich Frau Maltow und Niall. Niall schaute auf und als er Devante erblickte, grinste er bis zu den beiden Ohren. Er rannte schnell auf uns zu. "Entschuldigt die Störung. Ich habe eine kleine Pause und wollte kurz vorbeischauen", wandte ich mich an die Bibliothekarin. Sie lächelte und nickte. "Devante, wusste du, dass Edelsteine meist Minerale, Gesteine oder Glasschmelzen sind? Es gibt auch Steine aus Stoffe organischer Herkunft, wie der Bernstein! Der Bernstein besteht aus Harz und er braucht gaaannnzz viele Jahren bis er hart wird. Deswegen ist er besonders", erzählte Niall aufgeregt.


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31.07.2017, 20:05

Devante

Ah, da lagen also ihre Stärken und Schwächen. Ich merkte mir das. Vielleicht könnte ich ihr in der Hinsicht ein paar Tricks zeigen, damit sie sich nicht quälte. Denn ohne Daragh und mich wäre sie gar nicht erst auf die Idee gekommen, hier eine Ausbildung zu machen, daher betrachtete ich sie als einen Schützling, dem ich helfen wollte. Ich wollte, dass sie besser wurde und sich einen Namen machte, damit sie nie wieder verängstigt einem Wächter gegenüberstehen musste. Ungern erinnerte ich mich an diesen Vorfall zurück.
Als wir Niall und Frau Maltow erblickten, sprang der Kleine auch schon auf und zeigte mir, was er bereits gelernt hatte. Grinsend ging ich vor ihm in die Hocke. > Das hört sich wirklich interessant an. Das alles hast du dir in dieser kurzen Zeit gemerkt? Das ist bemerkenswert.< Ich strubbelte ihm freundschaftlich durchs Haar, etwas, das Oonagh gar nicht mochte. > Ist der Bernstein also dein Favorit?<

Idoya

Ich zog eine Braue in die Höhe. Er konnte nicht einfach ins Gefängnis spazieren? Und das als Mitglied der Lichtgarde? Das war mir nun doch etwas suspekt. Aber wenn er schon Einsatz zeigte und jemanden kannte, dem er blind vertraute, würde ich mich wohl gedulden müssen. > Willst du mir damit also sagen, dass wenn man dir den Auftrag erteilen würde, etwas Wertvolles in unserem Gebiet zu verstecken, du es dann nicht könntest? Mit den richtigen Fähigkeiten und einem gewissen Wissensstand ist es nicht schwer, uns etwas in die Schuhe zu schieben. Das hat die letzten Jahre ebenfalls hervorragend geklappt.< Letzteres kam mir ziemlich bitter über die Lippen. Wenn ich nur daran dachte, wie viele von uns wegen solcher "unerklärlicher" Fälle gegangen waren. Ich erschauderte.
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31.07.2017, 20:18

Daragh


"Theoretisch könnte ich es, würde es aber niemals tun. Das wäre ein hinterhältiger Betrug und mir gefällt es nicht, dass du glaubt, dass Arcana dahintersteckt. Es sind dort nicht alle böse", antwortete ich ihr schroff und missmutig starrte ich in die Finsternis. "Ich müsste also herausfinden, wer in regelmäßigen Abständen in dem Sumpfgebiet beordert wurde. Es sei denn es wird verdeckt durchgeführt, dann wird es natürlich schwieriger. Jedenfalls war es aus meiner Truppe nur vier Personen und dann auch noch mit mir. Nur Zwei von ihnen sind ebenfalls Magus, die anderen zwei ganz normale Menschen", murmelte ich nachdenklich: "Zwei von ihnen haben das Materie gefunden." Silver und Milow.

Yelva


Um meinem Herz wurde es warm, als ich sah wie freundschaftlich Devante mit meinem Bruder umging. Nialls Augen leuchteten auf und er grinste schief, als sein Haar verstrubbelt wurde: "Ja. Frau Maltow meint ich bin ein kluger Junge. Nur Schreiben und Lesen ist anstrengend. Aber dafür kann ich zählen, das ist wichtig, wenn man ein Steinhändler sein will!" Schließlich nickte er und zog Devante zum Tisch: "Bernsteine sind toll. Du muss dir ihre Bilder ansehen. Sie sehen wie goldener Honig aus." Es erleichterte mich, dass Niall an dem Unterricht Gefallen hatte. Frau Maltow schien seine Vorliebe zu nutzen, um ihn zu lehren. Ein kluger Schachzug. Ich tippte auf die Schulter von Niall: "Ich muss leider wieder gehen, meine Pause ist um. Naher bin ich wieder da." "Ist gut", wank Niall schnell ab und zeigte Devante etwas auf dem Bild.


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31.07.2017, 20:28

Devante

Ich blinzelte mehrmals und lächelte amüsiert, als er mich gleich zum Tisch zog, um mir die Bilder zu zeigen. Dass seine Schwester nun gehen musste, schien ihn weniger zu interessieren. Ich lachte leise in mich hinein. Steckte er einmal in seinem Element fest, gab es wohl kein Zurück mehr.
> Wenn du willst, können wir uns heute Abend treffen. Dann erzählst du mir, wie das Training verlief und vielleicht kann ich dir das ein oder andere zeigen.< bot ich ihr an, während ich Niall meine halbe Aufmerksamkeit schenkte, weil ich es zu schätzen wusste, dass er mir seine Welt näher erklären wollte. > Sollte ich jemals einen Bernstein finden, schenke ich ihn dir.< versprach ich dem Kleinen.

Idoya

War ja klar, dass er immer noch denkt, die Arcana wäre durch und durch gut. Musste ein ziemlicher Schock für ihn gewesen sein, endlich einzusehen, dass nicht jeder gute Absichten hatte. Wurde Zeit, dass er mal die Augen weit aufmachte und mehr wahrnahm als sein angestrebtes Heldentum. > Vielleicht sind nicht alle böse, aber es sind genug, um unser Leben unerträglich zu machen. Also verzeih mir, dass ich nicht gut auf die Arcana zu sprechen bin.< spottete ich.
Was das betraf, würden wir uns wohl immer in die Haare kriegen, aber ich hatte nichts anderes erwartet. Hauptsache, er tat mir und meiner Familie nichts. Das war schon mal ein Anfang. Für mich zählte zunächst, dass seine Mutter mir mit meinem Vater half und dass die beiden Männer zurück nach Hause kamen.
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01.08.2017, 06:21

Daragh


Ich presste meine Lippen zu eine schmale Linie. Einerseits verstand ich sie, aber anderseits fühlte ich mich auch angegriffen. Arcana durfte nicht ins Verruf kommen, deswegen mussten die Verrätern sofort ausgesondert werden. Die Ideale, das Ehrgefühl und die Moral durften nicht untergehen. Arcana war sowas wie eine zweite Familie. Manche Menschen dort kannte ich von Kindesbein an, da mein Vater lange dort als Alchemist gearbeitet hatte. Ich war damals so stolz gewesen endlich ein vollwertiges Mitglied geworden zu sein...Mein Blick wurde entschlossen. Ich würde Arcana retten!

Yelva


Es war in Ordnung, dass Niall kaum mich wahrnahm und völlig auf seine Steine konzentriert war. Es freute mich, dass er etwas gefunden hatte, was ihn begeisterte. Diese kindliche Ausgelassenheit schien zurückgekehrt zu sein und die schreckliche Erlebnisse schienen von ihm gewichen zu sein. Außerdem rührte mich das Bild der Beiden. Devante behandelte ihn liebevoll und ging mit ihm auf Augenhöhe. Niall schien glücklich zu sein, dass er da war und ich sah in seine Augen den bewundernder Blick. Er hatte in Devante einen Freund gefunden. "Echt? Das wäre toll!", freute sich Niall, als er ihm sagte, dass er ihm ein Bernstein schenken würde, sollte er einen finden. "Sehr gerne", antwortete ich und lächelte: "Gegen 7. Glockenschlag am Abend sind wir wieder da und wenn du magst, kannst du gerne bei der Abendmahl beiwohnen. Oh, ich muss jetzt aufbrechen. Wir sehen uns später!" Ich drehte mich um und eilte aus der Bibliothek. Rechtzeitig erreichte ich das Trainingsplatz. Wir begannen wieder mit der geistige Übung und Elodie setzte sich wie gestern auf dem Zaun.


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01.08.2017, 14:50

Devante

7. Glockenschlag, das bekam ich hin. Mein Auftrag würde nicht viel Zeit beanspruchen, darum nickte ich einverstanden und blickte ihr nach, als sie ging. Niall war noch nicht fertig mit seinen Erzählungen, also blieb ich ein wenig länger und hörte ihm aufmerksam zu. Frau Maltow hatte kein Problem damit, dass ich nun auch da war, aber nach einer Stunde musste ich aufbrechen. Zum Missfallen von Niall.
> Wir sehen uns nachher beim Abendessen.< versprach ich ihm und ließ die beiden allein, damit sie wieder gemeinsam lernen konnten. Ich selbst musste den Auftrag zu Ende bringen.

Idoya

Er sagte nichts mehr dazu, also herrschte wieder Stille zwischen uns. Das war mir ganz recht. Wir brauchten nicht stundenlang über dies und jenes zu sprechen, wenn nicht einmal feststand, wie sich die Sache entwickeln würde, sobald wir angekommen waren. Vielleicht ließ er dann die recht freundliche, entschlossene Maske fallen, um mich mit großer Genugtuung ins Gefängnis zu stecken. Zu den anderen beiden aus meinem Stamm. Immerhin war es nicht schwer, jemandem etwas vorzumachen.
Und doch hatten Asterias und das Meer ihn akzeptiert. Das irritierte mich nach wie vor. Selbstverständlich hoffte ich, dass von nun an alles besser werden würde, doch ich war zu oft enttäuscht worden, um rein positiv zu bleiben. Eine sehr bittere Einstellung, das war mir bewusst.
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01.08.2017, 18:33

Daragh


"Da du unter dem Wasser atmen kannst, hast du dann auch Kiemen wie ein Fisch?", durchbrach ich mit meiner Frage die Stille, die eine lange Weile angedauert hatte. Bei mir konnte der Ärger schnell verschwinden, wie er gekommen war. Es sei denn Jemand hatte bei mir einen sehr großen Mist angestellt, dann konnte ich lange nachtragend sein. Aber mich jetzt über sie zu ärgern, erschien mir aufeinmal etwas kindisch zu sein. Mir fehlte wirklich noch dieses Feingefühl, auch wenn ich mit meinem Verhalten es gar nicht wirklich böse meinte. Auch da gab es natürlich kleine Ausnahmen. Aber es bedrückte mich insgeheim, dass offensichtlich Verrätern in der Arcana gab. Und dass ich vorhin gegen Meinesgleichen kämpfen musste.


Yelva


Nach mehrere Versuche gab ich enttäuscht auf, ich sah immer noch nicht unsere Energien und ich linste zu meine Mitschülern hinüber. Nach ihren Gesichtern zu urteilen, hatten sie diese Übung bereits geschafft. Meine Schultern sackten weiter hinunter. Konnte es sein, dass ich schwächlich war? Nur nicht mutlos werden, erinnere dich an die Worte des Meisters. Es geht nicht gleich von morgen auf heut'. Außerdem besitzt du eine große Kraft in dir. Du muss nur sie finden, indem du mehr Vertrauen in dir hast, Elodie schüttelte ihre Flügeln und ihre gräuliche Knopfaugen glänzten im Sonnenlicht. "Aber was bedeutet es für unsere Bindung, wenn ich es gar nicht sehen kann?", unsicher sah ich sie an. Das beeinflusst unsere enge Bindung überhaupt nicht. Ich bleibe dir eine treue Freundin, so wie du mir eine treue Freundin bleibst, beruhigte mich meine Schneeeule und erleichtert atmete ich auf. Ich hätte es sonst nicht ertragen, wenn es eine schwache Bindung bedeuten würde. "Alles in Ordnung, Yelva?", ertönte die Stimme von Meister Hyun. Ich verknotete meine Fingern ineinander und murmelte schüchtern: "Es will mir nicht gelingen." "Das ist überhaupt nicht schlimm. Aber ich glaube ich kann erraten, warum du die Blockaden hast", meinte er und ich schaute zaghaft hoch. Sein Rabe saß wieder auf seiner Schulter und sein durchdringender Blick ließ mein Nacken prickeln. "Ja?", meine Stimme klang hoffnungsvoll. "Mir wurde deine Geschichte erzählt, keine Sorge ich behandle sie vertraulich. Dein Dschinn war lange Zeit in einem Käfig eingesperrt und dieser Käfig wies Spuren von Kristalit auf. Ein Materie, der die Strömungen der magische Energie stören oder aufhalten kann. Weswegen ein solcher Besitz für die Bürger verboten sind, damit man damit nicht schändlich umgeht. Ich denke, eure Energien sind dadurch noch ein wenig gestört und suchen nun einen Weg wieder in einem Fluss zu fließen. Zudem scheinst du wenig Selbstvertrauen zu besitzen und ich glaube, unbewusst hast du noch Angst dich frei zu entfalten, wenn es um das Charta geht. Aufgrund deiner Erlebnisse. Diese Blockaden verhindern dich und dein Dschinn. Da du bei der Mediation talentiert bist, habe ich für dich eine optimale Lösungsweg: Versuche demnächst dich vorher in den meditativen Trance zu versetzen und sobald du in diesem Zustand bist, öffne deine Augen wieder und lasse dein Geist frei entfalten. Die kleine Schwierigkeit hierbei ist es in dem Wachzustand in diesem Zustand zu bleiben. Aber sobald du deinen Geist nach außen für deinen Dschinn öffnest, wird er dich empfangen können und ihr werdet eure Energien intensiver spüren. Dann kommt der Punkt, wo du sie sehen kannst. Mache diese Übungen ruhig auch zuhause, wo du dich sicherlich mehr wohl fühlst. Aber verzage dich nicht, wenn es beim ersten Versuch nicht sofort klappt. Die Blockaden können schwere Brocken sein und es ist nicht immer einfach sich zu lösen", erklärte Meister Hyun: "Man muss auch sich selbst geduldig sein."


394

01.08.2017, 20:41

Devante

Zum Glück konnte ich meinen Auftrag direkt in der Stadt erledigen, denn ich hatte keine Lust, wieder in die Außenbezirke zu gehen, weil ich die letzten Tage nur hin- und hergeritten war. Castor und Pollux hätten zwar nichts gegen einen wilden Ausritt, aber das verschob ich auf ein Später. Es gab genug Zeit, um sie freizulassen.
Nun ging es darum, einen Händler dazu zu bringen, seine erheblichen Schulden abzubezahlen. Normalerweise gehörte das nicht zu meiner Aufgabe, aber wenn es die Arcana betraf, griff man nach härteren Methoden. Im schlimmsten Fall landete man eben im Gefängnis, aber ich hatte schon von anderen "Lösungen" gehört, in denen ich keine Rolle gespielt hatte. So tief wollte ich nicht fallen.

Idoya

Anscheinend mochte er es nicht, wenn dauerhaft Stille herrschte, sonst würde er nicht ständig irgendwelche Fragen stellen. Keine Ahnung, was ich davon halten sollte. Zum einen war das echt nervig, zum anderen machte ihn das dann doch sympathischer als ein griesgrämiger Charakter. Ich wusste wirklich nicht, woran ich bei ihm war, aber das würde die Zeit schon zeigen. Da war ich mir sicher.
> Nein, ich habe keine Kiemen, das wäre... komisch. Ich atme kein Wasser ein, wenn ich Luft hole. Es funktioniert einfach. Ich habe es nie hinterfragt, denn es ist das Meer, das mich nicht ertrinken lässt. Ich könnte sonst hier und jetzt Wasser schlucken und sterben.< erwiderte ich schulterzuckend. > Bist du etwa noch nie einem oder einer Animae begegnet?<
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01.08.2017, 20:59

Daragh


"Ah, also die Magie des Meers", erschloss ich daraus und musterte sie, was nicht in dieser Finsternis einfach war: "Och, dir würde bestimmt ein paar Kiemen stehen." Ein freches Grinsen schlich in meinem Gesicht hinein und ich antwortete auf ihre Frage: "Nein." Ich log ungern, aber Devantes Geheimnis würde ich Niemanden preisgeben. Nicht mal unter Folter. Er allein durfte entscheiden wer vertrauenswürdig genug war über seine wahre Herkunft wissen zu dürfen. "Aber ich habe jede Menge Geschichten über eure Art gehört", zuckte ich mit der Schulter: "Daher konnte ich bei dir eins und eins zusammenrechnen."

Yelva


Das Training der geistige Fähigkeit war vorüber und wir begannen mit der körperliche Training. Wie am Vortag mussten wir wieder laufen bis die Stunde endete. Die Sonne war hoch in den Himmel gewandert und die Luft war merklich wärmer geworden. Nach ein paar Runden brannte meine Lunge erneuert und die Seiten begannen furchtbar zu stechen. Doch ich versuchte durchzuhalten, ich wollte nicht wieder zu früh aufgeben. Meine Beine fühlte sich schwer an und die Muskeln zogen unangenehm. Keuchend blieb ich nach einer Weile stehen und stellte fest, dass ich eine halbe Runde länger gelaufen war, als gestern. Jedoch verlängerte mein Aufgeben das Putzen im Klassenraum um drei Tage und auch Diane und Ban hörten frühzeitig auf. Sie schienen ebenfalls nicht in Form zu sein, wie ich. Dabei kannte ich körperliche Anstrengungen, aber anscheinend war das Laufen anders.


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01.08.2017, 21:05

Devante

Den Schuldigen fand ich in seiner Wohnung vor und eine Sache gefiel mir ganz und gar nicht. Das Blut am Boden. Das Blut an den Wänden. Sein Leichnam auf dem Bett. Wer auch immer das getan hatte, war sehr wütend gewesen. Mehr als das... Ihm hatte es Spaß gemacht, das hier mit ihm zu machen. Er wies viele Prellungen auf, war höchstwahrscheinlich verprügelt und dann aufgeschlitzt worden. An Stellen, an denen man nicht sofort verblutete. Hier hatte jemand sein Handwerk gut gekannt. Solche Leute waren mir zuwider. Aber warum er? Er hatte nur Geld geschuldet, nichts weiter.
> Umbriel, raus mit dir. Finde alles, was wichtig ist.< wies ich meinen Dschinn an, der zischelnd zu Boden glitt und in den Schatten des Zimmers verschwand.

Idoya

Ich rollte mit den Augen über seinen frechen Kommentar. Darauf antwortete ich ganz bestimmt nicht. Allerdings überraschte es mich, dass er wirklich noch keinem Animae begegnet war. Ich hatte gedacht, dass das in der Arcana fast schon zur Tagesordnung gehörte, Leute wie uns aufzuspüren und zu töten. Warum sonst versteckten wir uns so gut? Warum sonst riet man jedem Animae den Mund zu halten?
Darum gab es nur Geschichten über uns. Wie eine Legende. Wie etwas, das vor langer, langer Zeit ausgestorben war. Lächerlich. > Was für Geschichten hört man denn so?<
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02.08.2017, 06:41

Daragh


"Die übliche Geschichten über unbekannte Wesen. Also, dass ihr zum Beispiel furchtaussehende, menschliche Kreaturen seid oder dass ihr verbannte Menschen seid, die dunkle Künste praktizieren. Aber das sind nur ausgedachte Geschichten, denn die meisten Schauermärchen sind im Grunde nicht wahr. Ansonsten hätte ich schon längst ein Riese gefunden, der angeblich Kinder auffrisst", zuckte ich mit der Schulter: "Ansonsten sagt man, dass ihr einst Menschen mit geborene Magie gewesen seid und uns aus der Welt vertreiben wolltet, da ihr eurer Land nicht mit uns teilen wolltet. Ihr wolltet alles für euch alleine haben. Ihr hätte damals beinahe eine große Kampfschlacht ausgelöst, aber dann kam diese Krankheit über euch und verhinderte somit die Kampfschlacht." Ich änderte ein klein wenig meine Sitzposition: "Aber für mich bedeutet es nicht, dass ihr auch noch heute allesamt böse seid. So wie bei uns Menschen oder Magus."

Yelva


Nach dem Lauftraining mussten Ban, Diane und ich in den Klassenraum zurückkehren, um ihn zu putzen. Die Beiden hatten heute auch wieder nach mir aufgegeben und somit mussten wir zusammen drei Tage länger den Raum putzen. Das störte mich jedoch nicht, da ich damit aufgewachsen war im Haushalt zu helfen. Zum Glück war es hier noch nicht viel zu machen. Ich nahm meinen Mut zusammen und räusperte mich: "Wo kommt ihr her?" Diane hielt ihre Bewegung inne und als sie sich umdrehte, flogen ihre lange blonde Zöpfe in die Höhe: "Ich komme aus Reim, sie liegt in der Berglandschaft." Ihre grüne Augen erinnerte mich an Moos und sie hatten einen freundlichen Ausdruck. "Imuchakk", ertönte die dunkle Stimme mit einem gedehnten Klang. Zaghaft schaute ich zu Ban hinüber. Er besaß eine ungewöhnliche Erscheinung. Sein Haar schien weiß wie die Wolken am Himmel zu sein und auch seine Haut schimmerte in einem weißlichen Ton. Seine blaue Augen wirkten hell, jedoch schien er sie mit einer Farbe schwarz umrandet zu haben. Was mich irritierte, dass er Muskeln eines kräftigen Mannes besaß und somit hätte ihm das Laufen nicht schwerfallen dürfen. Oder etwa doch? "Was guckst du so? Noch nie ein Albino gesehen?", genervt sah er mich an und ich wurde rot.


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02.08.2017, 12:13

Devante

Während Umbriel die Welt mit ihren Augen sah, suchte ich nach weiteren Hinweisen, was genau hier passiert sein könnte. Den Leichnam rührte ich solange nicht an. Darum würde ich mich gleich kümmern, wenn ich mehr Puzzleteile zum Zusammenfügen hatte.
Ich zog meinen Auftrag hervor, las mir noch einmal alles durch, was die Arcana über den Mann mittleren Alters wusste und versuchte daraus meine Schlüsse zu ziehen. Ein Schuldner. Ein Betrüger. Jemand, der sich mit der Arcana angelegt hatte. War das aber Grund genug, um getötet zu werden? Das bezweifelte ich stark.
Umbriel suchte weiter nach hilfreiche Informationen, aber bisher gab es keinen Erfolg. Ich würde das nachher bei Fedor melden müssen. Es passierte nicht oft, dass man einen Auftrag erteilt bekam und die Zielperson tot vorfand. Das war sehr suspekt.

Idoya

Ich riss ungläubig die Augen auf. DAS erzählte man sich? Schauergeschichten und Kriegserklärungen? Nicht zu fassen, dass die Leute diese Frechheit besaßen, unseren Namen in den Schmutz zu ziehen. Das hatten sie schon zur genüge getan.
Sowas machte mich richtig wütend. Allein jetzt wurde ich wie Abschaum behandelt, doch was würde passieren, wenn jemand herausfand, was ich wirklich war? Die Menschen in der Stadt würden mich noch offener, noch bösartiger beleidigen und ohne schlechten Gewissens schlagen. So wie die Mutter, als sie ihre Tochter bei einer guten Tat erwischt hatte. Dieses Erlebnis... es geisterte immer noch in meinem Kopf herum. Es schmerzte mich, dass dieses Kind mit dieser verkorksten Einstellung großgezogen wurde. Abschaum.
Ich presste die Lippen fest aufeinander und blickte stur nach vorne. Das hatte ich nun davon, nach den Geschichten gefragt zu haben. Nicht einmal schöne Legenden waren übrig geblieben. Keine Märchen, keine Heldentaten, keine Wunder.
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02.08.2017, 18:40

Daragh


Sie ist nicht glücklich darüber, erzähle ihr doch das, was für Geschichten deine Mutter über die Animae erzählt hatte, ertönte Cadals Stimme in meinem Kopf und ich seufzte. "Es gibt auch noch ein paar nette Geschichten über euch. Meine Mutter hatte uns das früher erzählt. Zum Beispiel die Geschichte von der Meerjungfrau", sagte ich und fuhr fort: "Vor viele Jahren lebte mal ein Fischer am Meer. Jeden Morgen ging er hinauf auf das Wasser, um zu fischen. Das musste er tun, damit er seine Familie versorgen konnte. Und jeden Abend kehrte er mit einem Netz voll Fische heim. Doch eines Tages überraschte ihm ein gewaltiger Sturm. Der Fischer schaffte es nicht sein Boot zurück am Ufer zu rudern, die Wellen waren viel zu mächtig. Da kippte plötzlich das Boot um und die wilde Wellen verschlangen den armen Fischer. Sie zogen ihn tief bis zum Grund. Doch dann erschien ein seltsames Licht und wo das Licht berührte, wurde das wilde Wasser ruhig. Eine sanfte Stimme rief zu ihm: "Hab keine Angst, es wird dir nichts geschehen." Bevor der Fischer ohnmächtig wurde, erkannte er in dem Licht eine Jungfrau. Die Jungfrau zog ihm aus dem Wasser und rettete ihm so das Leben. Seit jenem bedeutungsvollen Tag war er der Jungfrau nie mehr begegnet, aber sie hatte ihm etwas zurückgelassen: eine weißschimmernde Perle."

Yelva


"I-ich wollte dich nicht anstarren", stammelte ich hilflos: "Ich hatte nur eben gedacht, dass du recht kräftig aussiehst und somit habe ich mich gewundert, dass dir das Laufen schwerfällt." "Ach, so ist das. Sage doch gleich, dass du meine Muskeln bewunderst", plötzlich grinste er und kam mir aufeinmal ganz nahe. "Du darfst ruhig weiter meine Muskeln bewundern, meine Hübsche", raunte er in meinem Ohr und strich über meine Wange. Meine Augen weiteten sich und ich fühlte mich vollkommen überfordernd. "Lass sie in Ruhe, du Weiberheld!", meinte Diane und ich sah aus dem Augenwinkel, dass sie einen Lappen auf ihn warf. "Och, lass doch meinen Spaß", schmollte er und mir zuzwinkernd entfernte er sich von mir. "Dieser Mann ist echt unglaublich", schnaubte sie. "Vielen Dank!", grinste Ban breit. "Das war kein Kompliment gewesen!", zog Diane ein Augenbraue hoch. Ich war immer noch ganz verwirrt und verfolgte stumm das Stichelei der Beiden. "Ihr....ihr kennt euch schon?", fragte ich schüchtern und spürte wie die Hitze von meine Wangen wich. "Ja, wir sind zusammen mit einer Arcana-Eskorte hierher gefahren. Sein Dorf lag in der Nähe unserer Stadt", antwortete Diane. "Oh...ich dachte in jeder Stadt gäbe ein Quartier der Arcana", meinte ich erstaunt. "Das stimmt. Aber da Magus nicht wie Sand am Meer gibt, hat man beschlossen die Ausbildungen von Magus nur in dem Hauptquartier der Arcana durchzuführen. Also Althea", meinte Ban augenverdrehend. Er schien nicht gänzlich begeistert zu sein. "Wo kommst du eigentlich her?", fragte Diane neugierig. "Aus Xanth, es ist ein Dorf", murmelte ich. "Wie ich sehe, seid ihr fertig. Deswegen entlasse ich euch jetzt", ertönte plötzlich die Stimme des Meister Hyuns. Fast hatte er mich erschrocken, weil er so plötzlich aufgetaucht und zu dritt verließen wir dem Raum. Vorher wünschten wir ihm einen guten Tag. "Endlich Freistunde", brummte Ban. "Alter Faulsack", schnaubte Diane. Die Beiden schienen eng befreundet zu sein. Lächelnd drehte sich Diane zu mir um: "Wir gehen gleich in dem Park, willst du mitkommen?" "Tut mir leid, ich muss mein Bruder abholen und gleich arbeiten gehen", entschuldigte ich mich. "Achso. Dann vielleicht ein andermal", meinte sie. Stumm nickte ich, dann verabschiedete ich mich höflich von ihnen und eilte zum Bibliothek.


400

02.08.2017, 18:59

Devante

Umbriel kehrte zu mir zurück. Ihre gespaltene Zunge schoss zwischen ihren Fangzähnen hervor und ihre Augen blitzten mich an. Nichtsss. Jemand hat sehr gut aufgeräumt, aber ich konnte Überreste von Magie schmecken. Ein Magus war hier.
Keine gute Nachricht. Das musste ich Fedor dringend berichten, denn so etwas sollte normalerweise nicht passieren. Umbriel wand sich um meinen Arm und tauchte unter meine Haut. Mein Geist kribbelte von den sich vereinenden Energien, während Castor und Pollux ihren Teil verteidigten. Sie verstanden sich nicht immer mit der Schlange, denn ihr Wesen war dunkler als ihres. Allerdings hatte ich nun Besseres zu tun, als mir darüber Gedanken zu machen.
Ich beugte mich über den Leichnam, inspizierte die Wunden und suchte nach etwas, das der Täter hinterlassen haben könnte. Manchmal konnte eine Leiche ziemlich viel über den Mörder verraten. Man musste nur wissen, wie die Zeichen richtig zu deuten waren.

Idoya

Es überraschte mich nicht, dass er wieder die Stille durchbrach. Er langweilte sich scheinbar schnell, aber dass er mir gleich eine weitere Geschichte erzählte, wunderte mich dann doch. Ich hatte geglaubt, es gäbe keine schönen Geschichten mehr, aber diese hier gefiel mir. Das klang schon eher nach einer Animae. Vor ein paar Jahren hatte ich nämlich auch jemandem das Leben gerettet, als ein Sturm auf dem Meer getobt hatte. Ich erinnerte mich an alles, was damals passiert war und warum ich überhaupt diesen Schritt gewagt hatte, obwohl ich damals meine Fähigkeiten gar nicht so gut beherrschen konnte.
Inzwischen fragte ich mich sehr selten, was aus dem jungen Mann geworden war. Früher hatte ich jede Nacht von ihm geträumt.
Ich schüttelte diese Erinnerung fort und zwang mich zu einem schlichten Lächeln, das er sowieso nicht sehen würde, weil es nach wie vor ziemlich dunkel war. > Diese Geschichte ist besser. Wir sind nicht bösartig, sondern sehr hilfsbereit und sanft, wenn man uns menschlich behandelt. Vor einigen Tagen, als ich auf dem Marktplatz gesungen habe, kam ein kleines Mädchen zu mir und wollte mir eine Goldmünze schenken. Ich habe es nicht angenommen. Sie war jung, erinnerte mich stark an meine Schwester. Ich wollte nicht, dass sie ihr kostbares Gut an mich verschwendet. Kinder sollten sich schöne Dinge leisten können, alles, was ihr kleines, reines Herz begehrt. Aber dann tauchte ihre Mutter auf und machte alles zunichte. Sie hat mir eine schallende Ohrfeige verpasst, mich vor ihrer Tochter als "Abschaum" bezeichnet. Das... das war nicht richtig von ihr. Und das passiert leider ziemlich oft.<
Keine Ahnung, warum ich ihm das jetzt erzählte, aber vielleicht half ihm das besser zu verstehen, warum wir Sumpflebenden ein solch einsames, zurückgebliebenes Leben führten.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
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