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08.08.2017, 01:17

Gehe offline, gute Nacht:)

Daragh


Ich verdrehte die Augen und brummelte: "Schon gut, du hast gewonnen." Ich schaute zu der Sonne, es war noch nicht Nachmittags. Aber die andere Wächtern aufzuspüren konnten wir noch nicht machen, nicht solange ich für Idoya die Verkleidung besorgt hatte. "Sie müsste jetzt schon alleine sein, naja mit meiner Schwester", meinte ich. Mein Vater und Dowd waren längst um diese Zeit in der Arcana, sie würden sich niemals verspäten. Devante war ebenfalls unterwegs, aber es wäre nicht schlimm, wenn er auftauchen würde. Nur mein Vater und Dowd sollten nicht anwesend sein. Das würde alles komplizierter machen. "Danach muss ich mich in der Arcana blicken lassen", ich runzelte mit der Stirn. Ich wusste nicht wie ich den Bericht erstatten sollte. Etwas in mir sagte, dass ich nicht alles sagen durfte. Aber ich wollte auch nicht lügen. Ich steckte in einer Zwickmühle fest. Ich brauchte unbedingt Rat von meinem Bruder, er wusste bestimmt wie man damit umgehen sollte. "Lass uns losgehen", seufzte ich und ging voraus.

Yelva


Es dauerte eine Weile bis ich auf die Umgebung eingehen konnte und es überraschte mich, dass ich es doch schaffte mich zu entspannen. Ich ließ die Gedanken von mir lösen, leerte mein Innerste und war mit der Natur in Einklang. Mein Geist begann sich leichter zu fühlen und dann flog ich durch die Lüfte. Hier oben würde niemand mir was antun können. Hier war ich sicher und frei. Ich spürte den Wind zwischen den einzelnen Federn und fühlte die innere Ruhe, die ich so dringend gebraucht hatte.


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08.08.2017, 01:23

Gute Nacht :D

Devante

Zu meiner Verwunderung war Fedor heute nicht da. Das sah ihm nicht ähnlich, zumal er sogar krank erschien, um ja nichts zu verpassen. Sollte ich mir Sorgen machen? Ich schaute zu den anderen beiden Beratern, zwei breitschultrige Schränke aus Muskeln, mit denen ich nur die wenigsten Worte wechselte. Es missfiel mir, dass ich hier auf eine Sackgasse stieß, weil Fedor fehlte. Trotzdem ging ich auf die beiden zu, das Gesicht zur Hälfte von meiner Kapuze verdeckt. > Ist Fedor krank?<
Der Glatzkopf mit dem Ohrstecker wandte sich an mich. Seine dunklen Augen musterten mich eingehend. So wie ich ihn. > Keine Ahnung. Er ist nicht erschienen, also ist es naheliegend, dass er verhindert ist.<
Keine zufriedenstellende Antwort. Ich biss die Zähne fest zusammen, um nicht noch mehr Fragen zu stellen, die mich nur verdächtiger aussehen ließen. > In Ordnung, danke.<
Ich drehte mich um und verließ den Schattentrakt. Das Training mit Beck, Kilorn und Kei stand bevor.

Idoya

Er schien kurzzeitig in Gedanken versunken zu sein. Irgendwas bedrückte ihn. Sicherlich hatte das mit der Sache auf der Insel zu tun. Damit, dass er ohne Charta und Besatzung zurückgekehrt war. Ich hatte keine Ahnung, wie eine Arcana solche Gegebenheiten klärte, aber wenn er Teil der Lichtgarde war, hörte man ihm sowieso zu. Man würde ihn nicht gleich in die Mangel nehmen. Das dachte ich jedenfalls. Wie die Realität aussah, wusste ich nicht. Und ehrlich gesagt, wollte ich auch gar nicht wissen, wie das Leben in der Arcana war. Da lebte ich lieber in meinem heruntergekommenen Dorf, wo sich keine Verräter herumtrieben.
Als er losging, folgte ich ihm sogleich und hoffte, dass seine Mutter etwas besaß, das meinem Vater half. Er sollte nicht mehr leiden müssen. Er hatte genug gelitten.
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08.08.2017, 09:10

Daragh


Als wir schweigend die Stadt erreichte, nahm ich wieder die kleine Seitenstraßen. Einige waren nicht unbedingt Abkürzungen, aber ich folgte dem Instinkt des Wolfes. So erreichten wir ungesehen das Haus meiner Familie. Es stand direkt an der "Grenze" zwischen den adeligen Viertel und den wohlerhabene Viertel. Außerdem war von hier aus schneller das Zentrum, also der Markplatz zu erreichen. Idealer Standort für eine Heilerin, um überall hinkommen zu können. Ich öffnete die Tür und trat ein. Es roch hier nach Kräuter. "Die Mixtur für eine Hustensalbe ist richtig, Oonagh. Wie muss sie aber aufgetragen werden?", ertönte aus der Küche die Stimme meiner Mutter. Doch dann kam sie aus dem Raum und entdeckte mich: "Guten Morgen, Daragh! Ich habe dich gar nicht mehr gesehen, du warst weg gewesen." Ich rieb an meinem Nacken und kam ihr näher, flüchtig küsste ich auf ihre Wange: "Guten Morgen, Mutter. Ich hatte noch was zu tun gehabt." Sie zog ein Augenbraue hoch und wollte was erwidern, als ein freudiges Kreischen aus der Küche kam. Ehe ich mich versah, rannte eine stürmische Jugendliche auf mich zu und ich fing sie rechtzeitig auf. "Uff, du wirst immer schwerer. Naschst du zuviel?", zog ich meine Schwester grinsend auf. "Daragh!", böse funkelte sie mich an: "Ich glaube, ich habe dich doch nicht vermisst." Beleidigt löste sich von mir und ich lachte, während ich auf ihrem Stirn tippte: "Das glaube ich dir nicht. Geh in meinem Zimmer, in meiner Hose auf dem Boden findest du was." Ihre Augen leuchteten auf und sie lief eilig die Treppe hoch. Jetzt bemerkte Mutter Idoya an der Tür und ihre Augen weiteten sich. Stimmt, wir hatten nie ein anderes Mädchen hereingebracht. Nur Mariella war eine Ausnahme gewesen. Und jetzt sah ich in ihre Augen die Hochzeitsglocken läuten. Sie wollte seit längere Zeit Großmutter werden und Ehefrauen an den Seiten ihrer Söhne sehen. Bevor sie was Peinliches sagte, beeilte ich mich zu sagen: "Sie braucht deine Hilfe als Heilerin. Ihr Vater ist sterbenskrank und ich habe ihr versprochen, dass du ihr hilft. Sie hat sozusagen mein Leben gerettet."

Yelva


Langsam öffnete ich die Augen, als Meister Hyun nach uns rief und ich fühlte mich geerdet. Die Unruhe in mir war gewichen und auch von der Angst gab keine Spur mehr. Ich kam zu der Feststellung, dass ich vielleicht doch etwas übertrieben hatte und das hatte sich einfach auf Elodie übertragen. Die Arcana würde niemals mich schaden, sie hatten bislang die Arme offen gehalten und geholfen. Es gab keinen Grund zur Sorge. Yelva, wir sollten dennoch ein wenig wachsamer sein. Ich habe ein seltsames Gefühl, meinte Elodie. Tief atmete ich ein und erhob mich. Vielleicht irrte sich Elodie auch? "Ihr habt Pause", sagte Meister Hyun und ich beschloss einen kurzen Besuch bei Niall abzustatten. Bestimmt hatte er heute wieder Fortschritte gemacht und ein Lächeln schlich in meinem Gesicht. Ich war stolz auf ihn. Er war so ein kluger Junge und konnte schnell lernen. Er würde bestimmt zu einem großartigen Mann werden mit einem wachen Geist und scharfen Verstand.


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08.08.2017, 12:26

Devante

Da ich heute einiges mit den drei Männern vorhatte, begab ich mich in die Waffenkammer der Schattengarde, die sich ganz in der Nähe befand. Hier musste ich den zwei Wächtern vor Eintritt mein Gesicht zeigen, denn sie waren ebenso wie die Krankenschwestern an die Schweigepflicht gebunden. Sie nickten mir zu, als sie mich erkannten und ließen mich eintreten.
Die Schattengarde verfügte über ein gewaltiges Arsenal an Waffen. Alles, was das Kriegerherz begehrte. Hier war wirklich alles zu finden. Ich steuerte auf eine Wand zu, an der diverse Seile hingen. Dicke, dünne, welche mit Knoten. Ich schnappte mir drei dünne Seile, warf sie mir über die Schulter und griff außerdem nach drei Brustpanzern. Die waren ziemlich schwer, aber dennoch tragbar für mich.
Damit verließ ich die Waffenkammer und machte mich auf dem Weg nach draußen. Dort, wo wir auch gestern trainiert hatten. Pünktlichkeit war überaus wichtig, daher notierte ich mir in Gedanken, dass auf alle drei Verlass war. Sie standen in Reih und Glied, vollkommen aufrecht auf der Wiese und begrüßten mich gleichzeitig. Ihre Augen huschten dabei neugierig zu den Sachen, die ich mitgebracht hatte. Ich lächelte hinter meiner Maske.
Das Training gestern war nur eine Aufwärmübung gewesen. Heute erwartete sie so viel mehr.

Idoya

Schweigend folgte ich Daragh bis zu sich nach Hause. Zu meiner Überraschung lag es nicht direkt im adligen Viertel, sondern stand in der Nähe davon. Warum sollte ausgerechnet er nicht mittendrin im Luxus leben? Das verstand ich nicht so ganz.
Neugierig schaute ich mich um, da mir bisher keiner unerwünschte Blicke zugeworfen hatte. Wir waren auch nur die Wege gegangen, in denen nicht viel los gewesen war. Sehr schlau, denn so gab es keine Zeugen hiervon. Eine Sumpflebende, die von einem Gardenmitglied Hilfe erhielt.
Sobald wir sein Haus betraten, versteifte ich mich, denn nun ging es um das Leben meines Vaters. Um seine Gesundheit. Zuerst tauchte seine Mutter auf, eine wirklich hübsche Frau, die mich schmerzlich an meine erinnerte. Ihre warme Stimme, die mütterliche Aura... Ich biss mir auf die Unterlippe, um nicht vom Kummer überwältigt zu werden. Daraufhin tauchte seine jüngere Schwester auf. Die beiden gingen sehr geschwisterlich miteinander um, so wie mein Bruder damals mit mir. Ein weiterer Stich in meiner Brust durchfuhr mich. Ich atmete tief durch, straffte die Schultern.
Als sie mich dann bemerkte, neigte ich höflich den Kopf und lächelte seine Mutter freundlich an. > Entschuldigen Sie die Störung. Daragh meinte, Sie wären eine hervorragende Heilerin und ich brauche dringend Ihre Hilfe, da es meinem Vater wirklich nicht gut geht. Er ist schon seit einer Weile krank. Fieber, Husten, Erbrechen. Er kann das Bett nicht verlassen, so schwach ist er.< Ich sah sie bittend an. > Ich wäre Ihnen auf ewig dankbar, wenn Sie ihm helfen könnten.<
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08.08.2017, 13:14

Daragh


"Der Schmeichler", meine Mutter schenkte mir ein liebevolles Lächeln und dann wurde sie ernst: "Ich packe meine Sachen zusammen und dann brechen wir auf. Wo liegt Ihr Vater?" Ich räusperte mich: "Im Sumpfgebiet." Sie nickte: "Dort war ich schon lange nicht mehr gewesen und ich weiß, dass dort die Menschen wirklich krank sind, wenn sie sich krank fühlen." Verblüfft sah ich sie an: "Du hast dort als Heilerin gearbeitet?" "Natürlich. Es ist mein heiliges Pflicht jedes Leiden zu mildern, wenn es in meiner Macht steht. Wer die Person ist, spielt keine Rolle. Ich würde gar ein Verbrecher verarzten. Vor eurer Geburt war ich oft in diesem Gebiet gewesen. Jedoch als ich schwanger wurde, hatte ich meinem Mann das Versprechen abgenommen nicht mehr dorthin zu gehen. Daher hatte ich die Menschen dort gebeten sich bei mir zu melden, wenn sie dringend meine Hilfe brauchen. Was aber nie eingetreten war. Und als ihr geboren ward, hatte ich für eine gewisse Zeit nicht als Heilerin gearbeitet bis ihr alt genug war. Danach wurde ich nur von Menschen von hohem Stand gerufen. Dabei brauchten sie meist nie meine Hilfe, obwohl sie glaubten ein kleiner Schnupfen könnte den Tod bedeuten." Sie schüttelte den Kopf: "Wie dem auch sei. Wir sollten schleunigst los." Oonagh kam runtergelaufen und strahlte: "Die Muschel ist wunderschön!" Ich lächelte leicht. "Liebes, du wirst jetzt das Buch Anatomie lesen. Fange mit Kapitel Eins an. Es ist wichtig sich auch in dem Inneren des Körpers auszukennen. Ich habe jetzt einen Notfall", erteilte Mutter ihr die Aufgabe und ging in ihrem kleinen Arbeitsraum, wo sie bestimmt die benötigte Sachen holen würde. "Kann ich nicht mitkommen? In der Praxis lerne ich viel schneller!", Onnagh kam ihr hinterher. "Nein, diesmal nicht. Es würde dem armen Mann zu sehr anstrengen, wenn zu viele Personen sich in einem Raum aufhalten. Außerdem erwarte ich Post, Jemand muss den Boten empfangen", antwortete Mutter und kehrte mit einer Tasche zurück. Meine Schwester wirkte unzufrieden, aber widersprach unsere Mutter nicht. "Wir können los", meinte Mutter.

Yelva


Ich fand sie wieder in dem Lesesalon und Niall schien gerade ein Buch vorzulesen. Sein Blick lag nämlich konzentriert auf einem aufgeschlagenes Buch und seine Hände tanzten dabei in der Luft. Frau Maltow saß schräg neben ihm und aufmerksam las sie seine Hände, sowohl auch den Text in dem Buch. Einen Moment stoppte sich ihn, wiederholte ein Wort, was er nicht richtig deuten konnte und er ahmte ihr nach. Dann wurde ich bemerkt. "Yelva", freudig sprang er auf und umarmte mich, was ich erwiderte. Um meinem Herz wurde es viel leichter und meine Sorgen rückten in die Ferne. Solange es ihm gut ging, war die Welt noch in Ordnung. "Guten Tag Frau Maltow, macht er Fortschritte?", lächelte ich. "Ja und er ist sehr wissensbegierig. Er besitzt Eigenschaften eines Schülers, die sich ein Lehrer wünscht", antwortete sie mit einem Schmunzeln. Stolz erfüllte mich und ich strich durch sein blondes Haar. "Kann ich mit Ihnen kurz was besprechen?", fragte sie plötzlich. "Ja, ich habe noch 15 Minuten Zeit", sagte ich und Niall löste sich von mir. "Ich spreche mit Frau Maltow, du kannst ein wenig Pause machen", sagte ich zu ihm und er ging zu dem Buch mit den Steine. Frau Maltow kam mir näher und erzählte: "Manchmal macht er unbewusste Geräusche. Daher meine Neugier: Sind seine Stimmbänder ausbildet?" "In den ersten 4 Jahren hatte er hören und sprechen können. Aber er bekam dann jahrelang wiederkehrende Ohrenschmerzen und eines Tages hatte er nicht mehr gehört. In den ersten Monaten seit jenem Tag hatte er versucht noch zu sprechen bis er schließlich aufgegeben hatte", antwortete ich und ich spürte einen stechender Schmerz in meinem Brustkorb. Mein Bruder hatte gelitten und er war vollkommen verwirrt gewesen, weil er nicht wusste was mit ihm geschah. Nachdenklich sah mich die Bibliothekarin an und äußerte sich vorsichtig: "Dann besteht die Möglichkeit ihm das sprechen beizubringen, auch wenn er nicht hören kann. Ich habe schon einmal von einem solchen Fall gehört. Es gibt eine Lernmethode, die das Sprechen eines Tauben fördern kann." Meine Augen wurden groß und ich spürte die Hoffnung aufkeimen. Würde Niall wieder sprechen können, das würde ihn in manche Situationen bestimmt erleichtern. "Bei dieser Lernmethode lernt Derjenige auch die Lippen von Anderen zu lesen, selbst wenn sie ein wenig undeutlich sind. Aber er würde auch lernen die Körpersprache und den Blick lesen zu können", fuhr sie fort: "Ich würde gerne das mit ihm ausprobieren, wollte natürlich vorher nach Ihrem Erlaubnis fragen." "Das wäre wundervoll und würde Niall so Manches einfacher machen. Wenn er darauf eingehen möchte, habe ich überhaupt nichts dagegen", antwortete ich überschwänglich.


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08.08.2017, 13:25

Devante

> Heute werden wir die Stufe erhöhen. Ich hoffe, dass ihr genug bei Kräften seid.< Ich sah jeden einzelnen an, vergewisserte mich, dass sie wirklich bei der Sache waren. Keiner der drei zuckte auch nur mit der Wimper. Gut. Diese Einstellung gefiel mir.
> Dann zieht jetzt einen Brustpanzer an. Den werdet ihr gebrauchen, um nicht ernsthaft verletzt zu werden.< fuhr ich fort und reichte ihnen die schwere Rüstung, die sie sich gleich anlegten. Auch das lernte man in der Ausbildung. Wie man sich richtig auf eine brenzlige Situation vorbereitete und das in einem zügigen Tempo. Beck brauchte zwei Sekunden länger, doch das lag an seinen stark muskulösen Armen.
Als sie fertig waren, richteten sie ihre volle Aufmerksamkeit auf mich. > Hat jeder von euch Stahlkappen an den Unterarmen?< Denn die waren überlebenswichtig, ja sogar unverzichtbar im Kampf gegen scharfe Klingen und Geschütze.
Sie streckten ihre Arme aus. Sie hatten nichts vergessen. Ein weiterer Pluspunkt. > Gut, die erste Aufgabe wird darin bestehen, Pfeile mit den Unterarmen abzuwehren. Das setzt voraus, dass ihr flink und geschickt seid. Es muss ein Reflex sein, fliegende Objekte sofort abzuwehren, noch bevor sie eure Brust durchbohren. Ihr werdet ihr hier auf dem Platz verteilen und ich bin für Pfeil und Bogen zuständig. Behaltet im Hinterkopf, dass ich nicht mit Absicht danebenschießen werde. Deswegen der Brustpanzer.<

Idoya

Ich blinzelte mehrmals, denn ich hätte nie gedacht, dass es tatsächlich eine Heilerin in unserem Dorf gegeben hatte. Ich erinnerte mich an kein fremdes Gesicht, das uns stets zur Hilfe kam, uns heilte, wenn wir schwer krank waren. Ich erinnerte mich nur an meine Mutter. Wie sie sich um mich kümmerte, wenn es mir schlecht ging.
> Vielen Dank. Das bedeutet mir sehr viel.< sprach ich meinen von Herzen gemeinten Dank aus und wir machten uns sogleich auf den Weg. Ich spürte eine Unruhe in mir, eine gute. Diese Frau würde meinem Vater helfen können. Sie umgab eine höchst positive Energie. Ich glaubte ihr, dass sie jedem helfen wollte, der in Not war und dass sie die Adligen für weinerlich hielt, machte sie mir umso sympathischer. Der Meinung war ich nämlich auch.
> Normalerweise helfen wir uns dort selbst, weil wir genug Erfahrungen mit Heilkräutern und bestimmten Zusammensetzungen haben, aber manche Krankheiten sind uns völlig unbekannt. Dann wissen wir nicht, was zu tun ist. Meistens gehe ich dann in einen Buchladen, um mir ein Buch zu kaufen, das sich mit der Heilkunde beschäftigt, aber sie beinhalten oftmals veraltetes Wissen. Und da der Zutritt zur Bibliothek uns Sumpflebenden nicht erlaubt ist, konnte ich nichts anderes tun als nach Hilfe zu suchen.< erklärte ich der Mutter.
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08.08.2017, 13:50

Daragh


Ich beschloss mitzukommen, um auf meine Mutter Acht zu geben und wir schlenderten wieder durch die kleine Seitenstraße. Ich ging nämlich voran und somit bestimmte ich den Weg. "Viele Bücher sind in den Läden leider veraltet", seufzte meine Mutter bedauernd: "Es war richtig von Ihnen Hilfe aufzusuchen. Besonders bei starkem Krankheitsfall. Aber es ist schön zu hören, dass ihr euch ein bisschen Grundwissen angeeignet habt. Es schadet nie etwas über die Wirkung der Pflanzen zu wissen und sie bei Erkältungen einsetzen zu können. Das kann bereits schon ein großer Gewinn sein. Viele unterschätzen die länger andauernde Erkältungen und als Nichts abgetan werden. Wenn man sie nicht richtig behandelt, kann es zu Infekte führen. Natürlich gibt es auch harmlose Arten, wie ein kleiner Schnupfen." Meiner Mutter sprach gerne über Heilkunst und teilte mit Jedem darüber, der sich dafür interessierte. Aber ihre geheime Rezepte verriet sie nie.

Yelva


Nach dem Gespräch musste ich auch schon zurückkehren, da die Pause um war und ich fand meine Klasse auf dem neuen Trainingsplatz. Der maskierte Mann war wieder mit den drei Männer da. Ich erinnerte mich daran, dass Ban gesagt hatte, er hätte mich ins Krankenzimmer gebracht. Er sah unheimlich aus, doch er hatte mir nichts getan und wollte mir offensichtlich helfen. Nach dem Unterricht würde ich mich bei ihm bedanken und seine Hilfe würdigen. Diane wank zu mir und ich gesellte mich zu meine neue Freunde. "Hast du schon von dem Maskenfest gehört?", wisperte sie mir zu und ich erlebte eine Art Wiederholung. Es brachte mich zum Schmunzeln und ich nickte: "Ja." "Lass uns demnächst auf dem Markplatz gehen und nach schöne Masken Ausschau halten", schlug Diane begeistert vor. "Das klingt nach einer wunderbare Idee", antwortete ich ihr. "Was denn?", neugierig steckte Ban sein Kopf zu uns. Ich konnte sein warmer Atem an meiner Wange spüren. "Es gibt demnächst das Maskenfest und wir wollen deswegen an einem Tag auf dem Markplatz gehen, um uns nach hübsche Masken Ausschau zu halten", antwortete ich ihm lächelnd. Er verdrehte die Augen und zuckte dann mit der Schulter: "Ich komme mit. Ich habe sowieso nie wirklich was zu tun." Meister Hyuns Stimme erreichte uns: "Wir wiederholen die Übung. Ich versichere euch nächste Woche werdet ihr eine neue Übung lernen." Ich freute mich jetzt auf die Übung, weil es mir gestern gelungen war und Elodie erschien auf dem Zaun. "Was für eine schöne Eule", bewunderte Diane. "Danke", strich ich verlegen eine Haarsträhne aus meinem Gesicht. Dianes Gefährten kam zur Vorschein. Es sah wie ein Reh aus, nur ein klein bisschen größer und das Fell war sandfarben. Wellenartige Hörner ragten aus dem Kopf heraus und schimmerten golden.Von der flache Nasenspitze hin bis zur Stirn war ein schwarzer Streifen zu sehen. Die hasenartigen Ohren waren schwarz umrandet und die dunkle Augen funkelten mich freundlich an. "Das ist Sia", stellte Diane ihr Gefährten vor. "Meine heißt Elodie", lächelte ich. "Tja, dann zeige ich mal Hock", meinte Ban schulterzuckend. Plötzlich erschien ein Waschbär.


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08.08.2017, 14:00

Devante

Da keiner Fragen zu haben schien, gab ich ihnen ein Zeichen, dass sie sich in Position begeben sollten, während ich mir Pfeile und Bogen schnappte. Damit begab ich mich zu einem relativ kleinen Hügel, von wo ich aus einen sehr guten Blick auf das gesamte Feld hatte. Beck, Kei und Kilorn hatten sich einen Platz ausgesucht, weit genug voneinander, dass sie sich nicht in die Quere kamen. Ihre Körper waren angespannt. Meiner auch.
Ich stellte mich aufrecht hin, hob den Bogen, legte zwei Pfeile an und visierte einen der drei an. Aus dieser Entfernung war nicht ersichtlich, wer mein Ziel darstellte. Die Pfeile würden sie überraschen. Nur so war es ihnen möglich, auf ihre Instinkte und ihre Reflexe zu vertrauen. Das Unbewusste nahm mehr wahr als so manch einem bewusst war.
Zwei ruhige Atemzüge später ließ ich den ersten Pfeil los, dann den nächsten. Zwei verschiedene Ziele, alle beiden auf die Herzen der Männer gerichtet. Kilorn sprang rechtzeitig zur Seite, also schoss ich einen dritten hinterher, damit er das Abwehren mit den Stahlkappen lernte. Ausweichen zählte nicht. Nicht heute. Beck schaffte es gerade noch so, seinen Unterarm in die Höhe zu reißen, aber die Pfeilspitze traf seinen Brustpanzer und fiel zu Boden.
Ich ließ ihnen keine Zeit zum Durchatmen, sondern bewegte mich auf meinem Aussichtspunkt hin und her, schoss einen Pfeil nach dem anderen in ihre Richtung. Erst wollte ich sehen, wie gut sie reagierten. Verbesserungen kamen später, wenn alle Pfeile aufgebraucht waren.

Idoya

Ich hörte ihr aufmerksam zu und nickte. Sie hatte recht. Es war in der Tat sehr gut zu wissen, welche Pflanzen welche Reaktionen auslösten, aber dieses Wissen war dermaßen allumfassend, dass man mehr brauchte als bloß ein oder zwei Bücher von vor zehn Jahren. Die Medizin entwickelte sich weiter, Tag für Tag.
Darum war ich froh, dass sie meinem Vater helfen wollte. Er hatte genug gelitten, er hielt es nicht länger in seinem Bett aus. Besonders gestern, als ich zurückgekehrt war, hatte ich den Frust in seinen Augen gesehen. Aber nun gab es Hoffnung. In vielerlei Hinsicht.
Wir näherten uns dem Dorf, in dem wie immer viel los war, weil jeder seine wichtigen Aufgaben zu erledigen hatte. Als die ersten uns erblickten, verwandelten sich ihre angestrengten Mienen in Misstrauen und Verwirrung. Verwirrung, weil ich mit diesen Menschen unterwegs war. Weil sie sofort erkannten, woher sie kamen und dass sie nicht von hier waren.
> Idoya?< hörte ich eine mir vertraute Stimme rufen. Es war Uma. Sie trug zwei Eimer voll Wasser in den Händen. In ihren Augen lag eine unausgesprochene Frage. > Eine Heilerin für meinen Vater.< erklärte ich knapp, um sie zu beruhigen. Sie waren nicht hier, um uns jemanden zu nehmen, sondern um uns zu helfen.
Nun ging ich voran und zum ersten Mal seit geraumer Zeit bedauerte ich es, dass mein Zuhause so heruntergekommen aussah. Ich wünschte, es wäre nicht so. Nicht, weil es mir peinlich war, sondern weil wir einfach mehr verdient hatten. > Kommen Sie rein, mein Vater liegt in seinem Bett.<
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08.08.2017, 18:34

Daragh


Wir wurden von allen Seiten schräg angeguckt, mein Gesicht wurde scheinbar nicht schnell vergessen. Ich hatte oft Menschen sagen hören, dass mein Gesicht kein Allerweltsgesicht war und man sich deswegen daran gut erinnern konnte. Besonders die Gestalt meines Dschinns. Auch meine Mutter erregte Aufmerksamkeit, immerhin war ihr Kleid aus edlem Stoff. Die Wege waren leicht matschig und steinig, abseits von den Wege war es noch matschiger. In der Luft hing eine moderige, schwere Feuchtigkeit. Wir kamen einem runtergekommenes Haus an. Wobei hier alle Häuser oder eher gesagt Hütten nicht unbedingt in besten Zustand waren. Idoya trat zuerst ein, dann schließlich meine Mutter und ich zum Schluss. Da es hier drinnen nicht sonderlich groß war, blieb ich an der Tür stehen, um Platz zu schaffen. Meine Mutter ging zu einem Bett hinüber. Der Mann sah fast wie ein lebendiger Toter aus. Dunkle Augenringe, Knochen traten deutlich hervor und sehr blasse Haut. "Guten Tag, mein Herr. Ich bin Aine Greer, eine Heilerin. Ich möchte Sie untersuchen und dazu muss ich Ihnen auch ein paar Fragen stellen. Wenn Sie sich nicht dazu in der Lage fühlen, kann dann ihre Tochter für Sie antworten", die Stimme meines Mutter war sanft: "Wie lange sind Sie krank und wie zeigen sich die Symptomen?"

Yelva


Ich konzentrierte mich auf Elodie und blickte in ihre graue Augen bis ich ihr Gesicht auswendig kannte. Meine Augen schlossen sich und deutlich zeigte sich ihr Bild vor meine innere Augen. Dann öffnete ich wieder die Augen und erneuert verschlug mir die Schönheit unsere Energien die Sprache. Fasziniert verfolgte meine Augen den bläulichen Schleier mit den silbrigen Funken. Ich konnte es nicht widerstehen und begann mit einem Arm zu bewegen. Die Energie folgte mir die Spur, änderte ein wenig den Flussweg und strömte dennoch gleichmäßig in seinem Kreis, während Elodie und ich als ihre Quellen dienten. Ein Lächeln zeichnete sich in meinem Gesicht ab. Plötzlich breitete Elodie ihre Flügeln aus. Der blaue Schleier begann um ihre Gestalt zu schweben, sodass sie wie eine Erscheinung wirkte. Die silbrige Funken wurden heller, wie die silberne Enden ihrer Federn und auch ihre Augen schien hell zu werden. Höre mich an, Yelva. Du bist das Licht der Hoffnung, du wirst den Stern neu erstrahlen lassen. Das ist deine Bestimmung, ertönte ihre Stimme in meinem Kopf und meine Augen weiteten sich. Meine Bestimmung? Plötzlich wirkte es wie vorher und Elodie schüttelte ihre Federn. Ich blinzelte immer noch verdattert.


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08.08.2017, 19:33

Devante

Alle drei schlugen sich ziemlich gut. Ich hatte nicht erwartet, dass Darmian sie so gut vorbereitet hatte, aber das erleichterte den Umgang mit ihnen. Nach der Übung zeigte ich ihnen den ein oder anderen Trick, erklärte ihnen, auf was es bei dem Ganzen ankam und wo ihre Schwächen lagen. Sie hörten mir durchgehend aufmerksam zu.
Für die Steigerung der Übung brauchte ich nun die dünnen Seile. > Nun müsst ihr als eine Einheit agieren. Ihr seid ein Mann, also wehrt ihr euch wie einer.< trug ich ihnen auf. Sie nickten, gehorchten. Ich verband ihre Füße miteinander, prüfte die festen Knoten und begab mich wieder auf den kleinen Hügel, wo ich wieder Pfeile und Bogen zur Hand nahm. > Ein Mann!< rief ich ihnen zu und feuerte los.

Idoya

Ich sah über die Schulter zu Daragh. Er trat nicht ein. Kein Wunder bei der Größe des verfügbaren Platzes. Ich stellte mich ans Bettende, um einen Blick auf Vater und Aine zu haben. Jetzt kannte ich auch ihren Namen. Eine wertvolle Information.
Vaters Augen huschten zu mir, eine Frage stand in ihnen geschrieben, daher nickte ich mit einem aufmunternden Lächeln. Wir vertrauten Fremden nicht mehr, aber dafür unserem eigenen Urteil. Als er mein Lächeln richtig deutete, entspannte er sich und sah Aine an. Er räusperte sich, denn er wollte für sich selbst sprechen. Wenigstens das tat er aus eigener Kraft.
> Am Anfang war es Schwindel und permanente Müdigkeit. Dann kam Fieber hinzu, meistens in den Nachtstunden. Egal, was ich esse, ich übergebe mich, wenn es zu viel wird, aber mich beherrscht durchgehend Erschöpfung.< antwortete er heiser. > Manchmal habe ich heftigen Husten, letztens mit ein wenig Blut.<
Meine Augen weiteten sich. Das war neu. Ich presste die Lippen fest zusammen und versuchte ruhig zu atmen, denn die Sorge schnürte mir die Luft ab. Unruhe erfasste mich, diesmal die schlechte Sorte.
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08.08.2017, 19:47

Daragh


Die Stimme klang erschöpft, als hätte er jahrelang ohne Pause gearbeitet und meine Mutter nickte mit eine ernste Miene. "Ich werde jetzt ihre Lunge abhören und dann müssen sie einmal husten, damit ich höre wie der Husten in der Lunge klingt. Danach werde ich ihr Magenbereich abtasten und sie sagen mir Bescheid, ob Schmerzen auftreten. Ich werde auch ihren Hals abtasten und in ihrem Rachen schauen. Und den Puls ihres Herzens messen", erklärte sie ihm die Schritte und aus ihrer Tasche holte sich eine Hörröhre heraus. Es war ein hölzerne Rohr, die trichterfömrig war und oben lag eine dünne Platte, worauf sich ihr Ohr legen würde.

Yelva


Die Energien verloren ihre Sichtbarkeit und ich wollte Elodie fragen, was sie genau damit gemeint hatte. Doch da ertönte die Stimme von Meister Hyun: "Ihr macht alle Fortschritte, das ist sehr gut. Jetzt möchte ich, dass ihr läuft." Diane und Ban kamen auf mich zu, unsere Dschinns verschwanden in unseren Inneren und zu dritt liefen wir in einem langsamen Tempo los. "Ihr müsst mit den Schritt atmen, immer gleichmäßig und durch die Nase. Das hilft gegen Seitenschmerzen", sagte Ban zu uns. Dankbar nahm ich diesen Rat an und hoffte, dass ich diesmal von den Seitenstechen verschont wurde. Meine Gedanken wanderten zurück zu der Bestimmung. Tres hatte gestern davon berichtet, dass jeder Magus eine Bestimmung besaß und es an ihm lag diesen Weg einzunehmen, wenn er auf sein Dschinn hörte. Doch ich verstand nicht, was sie mit Hoffnung des Lichts meinte und welcher Stern sollte neu erstrahlen? Es war verwirrend.


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08.08.2017, 19:54

Devante

Diesmal gestaltete sich die Verteidigung schwerer. Sie stolperten über ihre eigenen Füße, wenn sie sich drehten, wenn sie gleichzeitig die Arme hoben und sich dabei ineinander verhakten. All das war überhaupt nicht einfach, aber sie gaben sich weiterhin große Mühe. Sie machten sehr gute Fortschritte.
Aus dem Augenwinkel sah ich, dass Yelva nun mit ihrer Klasse den anderen Trainingsplatz für sich beanspruchte. Es interessierte mich, wie sie sich schlug, aber ich musste mich leider auf meinen eigenen Unterricht konzentrieren. Immerhin mussten aus diesen dreien Schattengänger werden. Ich atmete tief aus, fixierte die Männer. Wieder ließ ich Pfeile in ihre Richtungen sausen. Viele prallten an den Brustpanzern ab, aber manche wurden sorgfältig von den Stahlkappen in eine andere Richtung gelenkt. Kei schaffte es sogar, einen in der Luft zu fangen.
Mit dem Bogen zeigte ich auf ihn. > Sehr gut. Das wäre der nächste Schritt gewesen. Erst abwehren, dann konntrollieren. Ihr müsst aber besser werden, bevor wir diesen Schritt gehen.<
Ich ging auf sie zu, band sie los und bedeutete ihnen, die Brustpanzer auszuziehen. > Das war's für heute. Merkt euch das, was ihr heute gelernt habt und perfektioniert eure Reflexe.<

Idoya

Mein Herz schlug unregelmäßig. Ich war aufgeregt, wollte unbedingt wissen, ob mein Vater wieder gesund werden würde. Dieser ließ alles ruhig über sich ergehen. Da keine Gefahr von ihr ausging, blieb er weiterhin entspannt. Kurz huschten seine Augen zu mir, er versuchte sich an einem beruhigenden Lächeln, aber dann musste er husten, als Aine es von ihm verlangte.
Ich ballte die Hände zu Fäusten und bewahrte Ruhe. Versuchte positiv zu denken. Daraghs Mutter würde meinen Vater heilen. Eine andere Option gab es für mich nicht.
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08.08.2017, 20:19

Daragh


Meine Mutter untersuchte ihn sorgfältig und mit eine konzentrierte Miene, was man an der kleine Falte zwischen ihre Augen sah. Schließlich richtete sie sich auf und stellte die Diagnose fest: "Sie haben die Sumpflunge und zusätzlich eine Magenentzündung." Eine Sumpflunge? Sowas hatte ich noch nie gehört. "Es ist hier die schwere, moderige und zu feuchte Luft,die ihre Lunge krank macht. Dadurch wird ihr Körper geschwächt, was zu den Fieberschüben führt, Schwindel und andauernde Erschöpfung", erklärte meine Mutter schon diesen unbekannten Begriff: "Das Blut kommt daher, weil ihre Lunge von dem Husten stark gereizt ist und dieser Reiz kann sich zu einer Entzündung entwickeln. Aber machen sie sich keine Sorgen, dagegen besitze ich ein Heilmittel. Sie bekommen einmal ein Trank, der solchen Reiz lindert und den nehmen sie morgens und abends für einen Löffel. Dann getrocknete Kamille zum Inhalieren, sie werden wie Tee aufgekocht und in eine Schale gegossen. Sie halten ihr Gesicht in dem Dampf und legen um ihren Kopf und der Schale einen Tuch. Sie müssen das drei Mal täglich für eine halbe Stunde den Dampf einatmen. Für die Nacht bekommen sie eine Salbe, das schmieren Sie auf dem Brustkorb, das hilft nachts freier atmen zu können. Für den Fieber bekommen sie schwarze Wurzel, sie kauen jeden Abend einen Stück von der schwarze Wurzel bis der bittere Geschmack verschwunden ist. Und für den Magen gebe ich ihnen einen Beutel Heilpulver und das wird wie Tee aufgekocht und getrunken. Essen sie leichte Kost, das heißt leicht verdauliches Nahrungsmitteln und vermeiden sie scharfe oder zu salzige Speisen. Aber auch Alkohol."

Yelva


Die Hitze klebte an meinem Körper wie eine zweite Haut und ich spürte die Schmerzen in den Beinen. Aber dafür war das Stechen nicht zu untertäglich, ein wenig spürte ich sie trotz dem Rat. Aber es half dennoch etwas, wofür ich Ban dankbar war. "Nur noch drei Runden!", sagte Dieser zu uns. "Ich....ich kann nicht mehr", brachte ich keuchend hervor und stolperte unbeholfen. Ban fing mich auf und lächelte mir zu: "Dann hören wir auf." "Puh, bin ich erledigt", schnaufte ebenfalls Diane und Ban schüttelte den Kopf: "Ihr klingt wie dicke Schweine, die sich kaum bewegen können." Na vielen Dank auch!", verdrehte Diane die Augen und ich musste kichern. "Der Unterricht ist beendet", sagte Meister Hyun. Mir fiel der maskierte Mann ein: "Ich bin gleich wieder da." Ehe meine neue Freunde was sagen konnte, ging ich auf dem anderen Platz hinüber. Zögernd kam ich dem unheimlichen Mann näher, nervös knetete ich meine Fingern und schüchtern sprach ich ihn schließlich an: "Entschuldige die Störung, mein Herr. Ich...ich habe gehört, sie haben mich gestern ins Krankenzimmer gebracht. Dafür möchte mich mich bei ihnen bedanken." Mein Blick war gesenkt und ich machte einen Knicks.


574

08.08.2017, 20:34

Devante

Da sie nun entlassen waren, sammelte ich erst einmal alle Pfeile ein, die überall verstreut lagen. Jeden einzelnen steckte ich zurück in den Köcher. Die Seile legte ich sorgfältig neben den aufeinandergestapelten Brustpanzern und erst dann erlaubte ich es mir, in die Richtung der anderen Klasse zu schauen. Meister Hyun überwachte die Leistungen seiner Schüler. Ich erinnerte mich sehr gut daran, wie es gewesen war, von ihm belehrt zu werden. Er war mein liebster Mentor gewesen. Hatte mich immer in dem bestärkt, was ich war und was ich mit meinen Fähigkeiten bewirken konnte.
Sollte ich ihn auf die Sache ansprechen, die Daragh mir erzählt hatte? Ihm sagen, dass es Verräter unter uns gab? Ich wollte diesem Mann nicht misstrauen.
Plötzlich kam Yelva zu mir und ich fragte mich sogleich, ob sie mich irgendwie erkannt hatte. Aber ihre Ansprache und ihre Haltung sprachen dagegen. Über den Knicks musste ich fast lachen. Das passte nicht zu ihr und doch wirkte es geschickt. Als hätte sie das sehr oft geübt. Um direkten Blickkontakt zu vermeiden, da meine Augen mich verraten könnten, beugte ich mich zu den Sachen neben meinen Füßen vor. > Gern geschehen.< sagte ich mit gesenkter Stimme. > Achten Sie auf sich.<

Idoya

Alles, was sie sagte, merkte ich mir so gut es ging. Ich speicherte es sorgfältig in meinem Kopf ab, froh darüber, dass Aine eine Diagnose gemacht hatte, mit der ich nun etwas anfangen konnte. Sumpflunge klang gar nicht so abwegig. So, wie wir lebten, waren wir fast schon gezwungen, daran zu erkranken.
> Danke.< brachte mein Vater leise hervor. Er schaffte es diesmal, offen zu lächeln, was eher wie eine Grimasse wirkte. Aber es war besser als nichts.
Ich ging um das Bett herum, kniete mich neben ihm nieder und nahm Vaters Hand in meine. Drückte sie sanft. Ich schaute zu Aine und lächelte sie breit an. > Vielen, vielen Dank. Ich kann Ihnen gar nicht genug danken.< sagte ich voller Inbrunst.
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575

08.08.2017, 20:46

Daragh


Hoffentlich konnte der Mann sich alles merken, was er zu sich nehmen musste. Mir schwirrte bereits der Kopf bei den Dingen, die meine Mutter aufgezählt hatte. Sie erwiderte sein Lächeln und sah schließlich zu Iodya hinüber: "Das habe ich gerne gemacht. Nächste Woche werde ich nochmals vorbeischauen, doch sollte bis zu diesem Zeitpunkt sich nicht verbessert oder verschlimmert haben, dann holen Sie mich bitte." Dann berührte sie sanft ihre Schulter: "Daragh hat mir gesagt, sie haben das Leben meines Sohnes gerettet und dafür bin ich ihnen sehr dankbar." Sie richtete sich auf und meinte: "Wenn ihr Vater kräftig genug ist, um wieder gehen zu können und kein Fieber mehr hat, so würde ein kleiner Spaziergang am Meer ihm guttun. Die salzige Meeresluft kann sehr wohltuend für die Lunge wirken."

Yelva


Er beugte sich zu seine Sachen, die scheinbar aus Waffen bestanden und mit große Augen musterte ich die Gegenstände. Sie sahen gefährlich aus. Seine Stimme klang durch die Maske gedämpft und ich fragte mich, warum er sie tragen musste. Bestimmt war das bei dieser Hitze fürchterlich warm. "Das mache ich", antwortete ich lächelnd. Trotz der dunkle Maske und des furchteinflößendes, harten Trainings schien er ein netter Mann zu sein. "Ich wünsche ihnen angenehmen Tag", wünschte ich ihm und drehte mich um, um zu meine wartende Freunde zu gehen.


576

08.08.2017, 20:55

Devante

Ich sagte nichts mehr dazu, sondern schaute ihr einfach nach. Irgendwas in mir drängte danach, ihr zu folgen, sie aufzuhalten, meine Nase in ihr Haar zu vergraben und festzustellen, nach was genau sie duftete. Ein Verlangen, das ich unterdrücken musste. Ich verstand nicht, warum sie solch eine Anziehungskraft auf mich ausübte. Warum es mir vorkam, als würde ich sie kennen. So wie sie es mir einst erzählt hatte.
Nachdenklich hob ich all die Sachen auf und machte mich auf den Weg in die Waffenkammer. Die Maske behielt ich solange an, bis ich die Wächter erreichte.

Idoya

Ja, das hatte er tatsächlich gesagt, obwohl wir uns gegenseitig das Leben gerettet hatten. Zuerst hatte er mich vor meinem Tod bewahrt und dann hatte ich ihm dabei geholfen, das Meer zu durchqueren, um sein Zuhause zu erreichen. Wir waren eigentlich quitt, aber dass seine Mutter nun dachte, ich wäre die alleinige Heldin, bescherte ihm Pluspunkte. Ich stand in seiner Schuld, denn was meine Familie betraf, tat ich einfach alles.
> Nochmals danke. Ich werde mich gut um ihn kümmern und weiß es zu schätzen, dass Sie nochmal nach ihm sehen möchten.< Ich wünschte, ich hätte etwas, das ich ihr geben könnte. Keine Bezahlung, weil das viel zu unpersönlich war, aber dafür etwas anderes. In diesem Moment tauchte meine kleine Schwester auf. In ihren Augen las ich, dass sie alles mitverfolgt hatte. Durchs Fenster, wie üblich.
Sie streckte Aine eine Muschelkette hin. > Danke für die Hilfe. Das habe ich selbst gemacht.< meinte sie leicht schüchtern.
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577

08.08.2017, 21:08

Daragh


Aufeinmal erschien ein kleines Mädchen, sie musste ungefähr in dem Alter von Yelvas Bruder sein und sie reichte meiner Mutter eine Muschelkette. "Sie ist wunderschön, ich hänge sie gleich um meinem Hals", lächelte meine Mutter ihr zu und nahm vorsichtig die Kette entgegen, um sie um ihrem Hals zu legen. Meine Mutter mochte Kinder, naja, deswegen hatte sie ja auch eigene Kinder. "Ich wünsche Ihnen gute Besserung", machte ich mich bemerkbar und nickte dem Mann zu. Dann trat ich zu meiner Mutter, wir sollten langsam aufbrechen.

Yelva


Ban, Diane und ich gingen gemeinsam in den Klassenraum, um ihn ordentlich zu machen. "Hier ist so gut wie nie unordentlich, das bringt überhaupt nichts", brummte Ban. "Wenn du dich mehr bemüht hättest, dann müsste du hier keinen Dienst machen", zuckte Diane mit der Schulter. "Ich hatte einfach keine Lust auf das Laufen gehabt und ich konnte dich auch nicht hängenlassen", meinte er. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie Diane sich plötzlich errötete. "Ich muss jetzt aufbrechen und meinen Bruder abholen", sagte ich zu ihnen, als wir fertig waren. "In Ordnung", nickte Diane und nach dem Abschied lief ich in die Bibliothek. Sofort kehrte meine Sorgen zurück um Niall, weil ich ihn gleich in der Wohnung alleine lassen würde. Doch ich würde meine Entscheidung nicht zurücknehmen.


578

08.08.2017, 21:18

Devante

Nachdem das erledigt war, kehrte ich zurück zum Trainingsplatz, denn jetzt war ich es, der wieder mal Übung brauchte. Meine Sinne schärfen, meine Muskeln brennen lassen, meine Reflexe stärken, all das stand nun auf meinem Plan. So bekam ich auch den Kopf frei. Dann musste ich nicht mehr an Yelva, an die beiden Männer im Gefängnis und an die ganzen Intrigen in der Arcana denken. Ob Daragh schon seinen Bericht erstattet hatte? Wenn das der Fall gewesen wäre, hätte ich schon längst Gerüchte darüber gehört. Irgendwelche gemurmelten Gespräche.

Idoya

Ich lächelte meine kleine Schwester an, legte ihr eine Hand auf die Schulter, denn sie war den Tränen nahe. Vor Freude, nicht vor Trauer. Daragh stellte sich zu seiner Mutter. Die Zeit des Aufbruchs war gekommen. Nun sah ich ihn an, nickte ihm zu. Dankbar, dass er das hier ermöglicht hatte.
Was die Wächter betraf, würden wir wohl morgen Früh darüber sprechen. Das nahm ich jedenfalls an. > Ich begleite euch noch ein Stück.< sagte ich an die beiden gewandt und ging voraus. So wussten die anderen im Dorf, dass sie keine Gefahr darstellten.
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579

08.08.2017, 21:33

Daragh


Wir verließen das heruntergekommene Haus und meine Gedanken wanderten weiter zu dem, was mir gleich bevorstand. Ich musste mich in der Arcana melden und einen Bericht abstatten. Das gehörte zur Pflicht, wenn eine Mission oder Auftrag abgeschlossen wurde. Meine Mutter sah mich kurz musternd an, aber stellte zum Glück keine Fragen. Wir erreichten das Ende des Gebietes und ich sah zu Idoya hinüber. Hier würden sich unsere Wege erstmal trennen. "Aufwiedersehen und wie gesagt scheuen Sie sich nicht an mich zu wenden, wenn der sich Zustand ihres Vaters verändern sollte", lächelte meine Mutter ihr zu.

Yelva


In der Bibliothek kam mir Niall schon entgegen und er wirkte ein wenig nachdenklich. "Alles in Ordnung?", erkundigte ich mich bei ihm. Er nickte stumm. "Wie war der Unterricht gewesen?", fragte ich weiter. "Mir hat Zählen besser gefallen, als plötzlich sprechen üben zu müssen. Wie kann ich sprechen, wenn ich nicht höre? Ich soll die ganze Zeit irgendwas im Hals spüren. Aber da ist nix, vielleicht bin ich auch noch stumm!", antwortete er. "Nein, bist du nicht und sowas braucht seine Zeit. Aber wenn du diese Übungen gar nicht willst, muss du sie auch nicht machen", versicherte ich ihm. "Ich...ich weiß nicht. Ich will sie machen und dann will ich sie nicht machen", er wirkte ein wenig überfordert. Ich beugte mich zu ihm und drückte ihn sanft, damit er zur Ruhe kam. "Probiere es in den nächsten Tagen einfach aus und wenn dir gar nicht gefällt, kannst du einfach aufhören", meinte ich zu ihm: "Du muss nicht unbedingt sprechen lernen. Du kommst auch so ganz toll zurecht." Ganz überzeugt wirkte er nicht, doch er schien ein wenig munterer zu sein. Wir verließen das Schloss und gingen am Park entlang. "Kommt heute Abend Devante?", fragte er mich. "Das weiß ich nicht", antwortete ich ehrlich.


580

08.08.2017, 21:39

Devante

Ich trainierte zwei Stunden lang. Lange genug, um in Schweiß gebadet zu sein. Dadurch, dass ich mich komplett bedecken musste, war es unumgänglich in Schweiß auszubrechen. Ich atmete schwer, als ich den Trainingsplatz verließ und mich auf den Weg nach Hause machte. Dort würde ich erst einmal ein ausgiebiges Bad nehmen. Ich sehnte mich mit jeder Faser meines Körpers danach.
Danach würde ich mich im Schlossgelände umhören, was gerade heiß diskutiert wurde. Ich brauchte mehr Infomationen, mehr Hinweise darauf, was hier falsch lief.
Deshalb musste ich zuvor mit Daragh reden. Und dann?
Denk nicht einmal dran. Essss ist falssssch, zischte Umbriel. Da war sie wieder. Die besserwisserische Schlange.

Idoya

Noch einmal neigte ich höflich den Kopf, lächelte freundlich. > Danke, das werde ich.< Mit diesen Worten entließ ich sie in ihre eigene Welt. Daragh hatte nun einiges vor sich, das war ihm anzusehen. Dasselbe galt für mich. Ich musste meinem Vater und Shiva so viel erzählen, zu dem ich gestern Nacht nicht gekommen war. Außerdem hatten die anderen aus dem Dorf sehr viele Fragen. Zum einen wegen meiner Abwesenheit zum anderen wegen des Auftauchens der beiden. Doch zuallererst wollte ich mich um meinen Vater kümmern. Ihm das geben, was Daraghs Mutter uns überlassen hatte.
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