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08.08.2017, 21:53

Daragh


Nach dem Abschied gingen wir Richtung Stadt und meine Mutter fragte: "Was ist auf deiner Mission geschehen? Ich kann spüren, dass etwas nicht stimmt. Und wie genau bist du ihr begegnet?" "Macht dir keine Sorgen", antwortete ich sogleich und fuhr fort: "Das ist kompliziert zu erklären, aber ich versichere dir, sie hat mir wirklich das Leben gerettet." Meine Mutter wusste, dass ich nicht mehr sagen würde. Ansonsten müsste ich sie anlügen und das wollte ich nicht. Aber sie hatte gelernt nicht weiter nachzuhaken, wenn es nicht nötig war. Das kannte sie ja von meinem Vater. Wir erreicht ungesehen unser Haus und ich spürte, dass Devante in der Nähe war. scheinbar war er auch auf dem Nachhauseweg.

Yelva


Insgeheim hegte ich die Hoffnung, dass er vielleicht uns heute Abend wieder besuchen würde. Ich wollte ihn wiedersehen. Den Klang seiner Stimme lauschen, in seine Augen blicken und.....meine Wangen begannen bei den kommende Gedanken zu glühen: Ich wünschte, dass seine weiche Lippen wieder meine Hand oder Wange berührte. In unsere Wohnung angekommen breitete ich das Mittagessen zu und während des Essens stellte ich ernst die Regeln auf: "Ich gebe dir gleich den Zweitschlüssel. In diesem Gebäude warst du nur in unsere Wohnung sein. Draußen darfst du im Park sein, aber halte dich fern von den Trainingsplätze und Arena. Im Schloss kannst du nur in die Bibliothek gehen, falls Frau Maltow dort ist. Ansonsten möchte ich, dass du dich dort nicht herumtreibst. Es gibt einige Räume, die nicht für uns gedacht sind. Wenn es anfängt zu dämmern, sei bitte in der Wohnung. Sollte was sein kannst du bestimmt dich an Frau Maltow oder an einem Wächter wenden." "Ja doch, ich bin klein Kleinkind mehr!", antwortete mir Niall.


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08.08.2017, 21:56

Devante

Zu Hause angekommen, fand ich niemanden vor - bis auf Oonagh. Sie saß in der Küche am Esstisch und las in einem Medizinbuch. Wahrscheinlich hatte Mutter sie dazu verdonnert. Aber es wunderte mich, dass sie nicht da war. > Wo ist Mutter?<
> Mit Daragh und einer Frau aus dem Sumpf unterwegs. Ihr Vater ist schwer krank.< antwortete sie und blätterte in dem Buch weiter. Anatomie. Aha. Ein sehr schweres Thema, durch das ich mich auch mal hatte quälen müssen. Nur so erlernte man die Schwachstellen des Menschen, denn Magus oder Animae, wir alle waren gleich.
Und dass Mutter jemandem aus dem Sumpf half, erfreute mich. Als Heilerin war es die oberste Pflicht jedem in Not zu helfen. Daran hatte sich wohl nichts geändert. Sie war eine tolle Frau und eine noch bessere Mutter.
> Gut, dann lern solange weiter. Ich gehe ein Bad nehmen.<
> Ja, tu das. Du stinkst.<

Idoya

Mein Vater schien erleichtert zu sein, dass er nun wusste, was mit ihm nicht stimmte. So erging es auch Shiva und mir. Sie war gerade dabei, Essen für ihn zuzubereiten, daher kümmerte ich mich um den Kamillentee. Die schwarze Wurzel gab ich ihm erst, wenn er Fieber hatte und die Salbe war nur für die Nacht bestimmt. Der Beutel Heilpulver, hm, das würde ich ihm auch erst geben, wenn er Magenbeschwerden hatte, denn im Moment ging es ihm gut.
> Ist das der Mann, von dem du uns gestern erzählt hast?< fragte Vater leise.
> Ja. Er hat mir geholfen, auf dieser Insel zu überleben. Daraufhin habe ich ihn nach Hause gebracht.<
Nachdenkliches Schweigen. Wieder ergriff Vater das Wort. Es stimmte mich froh, dass er nun mehr sprach. Ob er sich etwas kräftiger fühlte, weil die Hoffnung in ihm wuchs? > Das ist gut. Das ist der Weg, den wir alle gehen sollten.<
Ich schluckte.
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08.08.2017, 22:07

Daragh


Oonagh lernte immer noch in der Küche und ich fragte sie: "Ist Devante hier?" "Ja, das Stinktier badet", antwortete sie und las konzentriert weiter. Mutter lächelte und brachte zuerst ihre Sachen weg. Gleich würde sie vermutlich Mittagessen kochen. Ich ging die Treppe hoch und hinter der Tür des Waschraums hörte ich das Wasser plätschern. "He Stinktier. Wenn du fertig bist, kommst du bitte in mein Zimmer. Ich muss was mir dir besprechen", rief ich durch das Holz und ging schließlich in mein Zimmer. Seufzend zog ich mir die Kleidungen meiner Garde an und stellte mich vor dem Fenster. Cadal hatte sich in meinem Geist zurückgezogen.

Yelva


Mit gemischten Gefühle gab ich Niall den Zweitschlüssel und verließ ohne ihn den Schlossplatz. Es war ein sehr merkwürdiges Gefühl und das machte mich nervös. Am Liebsten wollte ich mich umdrehen und ihn doch mitnehmen. Tief atmete ich ein. Er war dort sicher, es würde ihm nichts geschehen und Niall war auch kein waghalsiger Junge. Ich erreichte das adelige Viertel. Es sah hier stets ordentlich aus und die große Häuser wirkten prunkvoll. Vor der Villa blieb ich stehen und Butler Calca öffnete mir die Tür. Wie in den letzten Tagen führte er mich in den Rosengarten und erwiderte nicht meinen Gruß. Wahrscheinlich war er sehr zurückhaltend und freundlich lächelte ich ihn an. Schließlich machte ich mich an die Arbeit.


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08.08.2017, 22:11

Devante

In dem Moment, als ich in die Wanne stieg, hörte ich, dass Daragh und Mutter wieder da waren. Perfekt. Dann konnten mein Bruder und ich uns unterhalten. Wegen des Berichts und wegen den Verrätern, die unter uns lauerten. Ich lehnte mich entspannt zurück. Atmete tief ein und wieder aus. Schloss die Augen.
Yelvas Gesicht tauchte in meinem Geist auf, ihre funkelnden Augen, die rosaroten Lippen, das sonnengeküsste Haar. Nicht zu vergessen, dieser herrliche Duft nach Lavendel. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie sich für den Abend herausgeputzt hatte. Das Kleid, die Frisur. Hatte sie das für mich getan oder interpretierte ich zu viel hinein?
Sssie mag dich. Sssei nicht dumm. Du weißt, wie eine Frau sich verhält, wenn ssssie Interessse hat. Ich seufzte. Das hatte mir gerade noch gefehlt.
Plötzlich hörte ich Daraghs Stimme. Stinktier, soso. Kopfschüttelnd stieg ich aus der Wanne, trocknete mich ab und schlüpfte in frische Kleidung. Das Bad hatte mir sehr gut getan. Ich ging schnurstracks zu Daraghs Zimmer, klopte einmal an und trat ein. > Nun? Was will mein lieber Bruder von mir?<

Idoya

Vater gab sich alle Mühe, eine halbe Stunde lang den Kamillenduft zu inhalieren. Das half ihm, ich sah das an seinem leichteren Atmen, aber er war immer noch schwach, daher legte er sich wieder hin und schloss die Augen, um zu schlafen.
Ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Dann wandte ich mich an Shiva. > Lass uns zu den anderen gehen. Ich muss die frohe Nachricht verkünden, dass ich das Charta habe. Sie sollten Asterias kennenlernen, erfahren, dass es nun Hoffnung gibt.<
Ihre Augen leuchteten auf, aber auch Sorge flackerte darin. > Machen wir das lieber am Strand. Dort wird uns keiner sehen.<
> Meine schlaue Schwester.< grinste ich.
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08.08.2017, 22:23

Daragh


Ich drehte mich um, als ich ihn reinkommen hörte und lehnte mich gegen das Fenstersims: "Ich glaube ich brauche für das Bericht ein paar Tipps. Papierkram war nie meine Stärke, aber jetzt bei diese komplizierte Sache...." Ich fuhr nachdenklich mit der Hand durch das Haar: "Ich möchte die Frau nicht erwähnen, solange wir nicht wissen was genau im Busch liegt. Theoretisch habe ich ja das Charta verloren, das wäre ja keine Lüge und ich würde immer noch nah an der Wahrheit sein. Die Piratenangriffe kann ich auch erwähnen, das war zu erwarten gewesen. Aber die Sache mit Salazar...." Ich schüttelte den Kopf und stieß frustrierend die Luft aus.

Yelva


Sorgfältig kümmerte ich mich um Rosen, deren Blüten in einem zarten Rosa war. Wenn ich weiterhin so fleißig arbeitete, würde ich vielleicht in zwei Wochen alle Rosensträucher geschafft haben. Dann würde ich mit einer Sense das hohe Gras stutzen und die etliche Unkräuter aus der Erde zupfen. Zudem musste das Moos von dem Brunnen entfernt werden. Dann konnte Lady Bingley wieder in ihrem Pavillon Tee trinken und ich malte mir bereits das Bild aus, wie sie sich darüber freuen würde. Ich hoffte, dass ich danach weiterhin als Gärtnerin eingestellt blieb solange ich in der Ausbildung war. Immerhin brauchten die Rosen tagtägliche Pflege und zudem muss darauf geachtet werden, dass der Garten nicht anfing zu wuchern.


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08.08.2017, 22:30

Devante

Der Bericht. Ja, das war im Moment sehr wichtig. Da dies ein großer Auftrag gewesen war, würde man ihn auf Nieren und Herz überprüfen. Ihn genau fragen, was vorgefallen war. > Bleib so nahe wie möglich an der Wahrheit. Wie ihr die Insel gefunden habt und von den Piraten angegriffen wurdet. Das Charta hast du nicht verloren, sondern es war schon entdeckt worden. Von einer anderen Partei, über die du keine Aussage treffen kannst, weil du mit den Angriffen beschäftigt warst. Es war Salazars Aufgabe, das Charta zurückzuholen, von wem auch immer es genommen worden war, aber du fandest ihn tot vor. Niemand hat überlebt, nur du.< zählte ich all das auf, was er mir erzählt hatte und drehte es so, dass es unwahrscheinlich war, dass man ihm weitere Fragen stellte. Es war nicht perfekt, aber etwas Besseres fiel mir spontan nicht ein.
> Was deine Rückkehr betrifft, sag, dass du ein Floß gebaut hast. Zufällig eine Animae zu treffen, würde zu viele Fragen aufwerfen.<

Idoya

Gesagt, getan. Wir hatten alle ins Zentrum des Dorfes beordert und begaben uns nun zum Strand. Alle sprachen durcheinander, spekulierten darüber, was ich zu sagen hatte und warum wir uns die Mühe machten, extra das Dorf zu verlassen. Uma und Kira gingen neben mir her, meine Schwester führte uns.
> Apua'a, wirklich?< fragte Uma ungläubig. Ich nickte und sammelte all die Informationen, die ich gleich allen unterbreiten würde. Nicht zu viel, denn es gab einige Dinge, über die ich mir im Klaren werden musste. Außerdem erwartete mich zudem ein hartes Training mit Asterias. Ich wollte schnellstmöglich lernen, meine magische Energie zu verbergen, damit mich niemand aufspürte. Mich und meinen Dschinn, nach dem die Arcana gesucht und sogar dafür getötet hätte.
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08.08.2017, 22:38

Daragh


Da er sich in diesem Gebiet am Besten auskannte, hörte ich ihm aufmerksam zu und prägte mir seine Worte ein. Es klang definitiv besser, als mein zusammengekleisterte Text in meinem Kopf. Und da ich zudem eine führende Rolle einer Einheit einnahm, würde man mir das wahrscheinlich glauben. Ich konnte das überzeugen hervorbringen. "Dann mache ich mich jetzt auf dem Weg", meinte ich ernst und legte eine Hand auf die Schulter: "Hast du schon was über die sumpfgeborene Männer herausgefunden?"

Yelva


Die süßliche Düfte in der Sommerhitze ließen mich einen Moment schwindeln, doch dann war ich wieder bei klarem Verstand und schnitt die Rosen zurecht. Ein paar mal stach ich mich in den Dornen, doch an den kleinen Schmerzen war ich jetzt etwas gewöhnt. Mein Blick fiel auf einen Strauch mit den weißen Rosen. Sie besaßen den mildesten und zartesten Duft. Ob Devante immer noch die Rose besaß? Ich musste verträumt lächeln bei der Erinnerung, wie er sich darüber gefreut hatte. Und dann hatte er mir den Kuss auf meiner Hand gehaucht. Ich spürte das Kribbeln in meinem Magen und seufzte leise.


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08.08.2017, 22:42

Devante

Mein Blick verdunkelte sich, als er mich danach fragte. > Sie sind zu Unrecht dort unten. Umbriel hat sie geprüft. Sie sprechen die Wahrheit. Etwas läuft gewaltig schief, Bruder. Seit du das mit den Verrätern erwähnt hast, fallen mir viele Ungereimtheiten auf. Das gefällt mir nicht.< erzählte ich ihm ernst.
> Nachher werde ich mich weiter umhören. Ich muss mehr herausfinden, sonst lässt mich das nicht los.< Ich fuhr mir durchs kurze Haar, kniff die Augen zusammen. > Heute Abend müssen wir auf jeden Fall was trinken gehen. Das brauchen wir beide.<

Idoya

Ich spürte einen Anflug von Aufregung, als ich inmitten eines Menschenkreises stand. Alle Augen waren auf mich gerichtet. Sie warteten auf das, was ich zu sagen hatte. Auf das, was unter uns bleiben musste, um uns eine sichere Zukunft zu sichern.
Du schaffst das, Idoya. Ich bin hier, bei dir. Du bist dafür bestimmt, dein Volk zu befreien. Folge deinem Gefühl, folge deinem Herzen, sprach Asterias mit seiner warmen, melodischen Stimme.
Seine Worte bestärkten mich in dem, was ich vorhatte und was ich meinem Dorf schenken wollte. Mehr als Hoffnung, mehr als Wunschdenken. Wunder waren ab jetzt möglich.
Und so erhob ich meine Stimme und erzählte ihnen alles über die Reise. Wie mich das Meer geleitet, mich zu dieser fernen Insel gebracht und das Erbe meines Bruders mich zum Charta geführt hatte. Ich berichtete ihnen von den Piraten, von der Arcana, die mich hatten töten wollen, aber dass einer unter ihnen zu den Guten gehörte. Der Mann, den sie zuvor in Begleitung seiner Mutter, eine Heilerin, gesehen hatten. Ich erzählte ihnen auch von unserer tagelangen Rückkehr. Dass Asterias nun ganz mir gehörte. Uns allen. Dass ich gemeinsam mit ihm für eine bessere Zukunft kämpfen würde und dass ich auf sie alle angewiesen war. Auf jeden einzelnen von uns.
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08.08.2017, 23:04

Daragh


Ich ballte meine Hände zu Fäuste, also hatte Idoya tatsächlich Recht gehabt. "Dann muss du Milow und Silver überprüfen, sie haben angeblich den Kristalit entdeckt", diese Worte schmeckten bitter, da vielleicht der Verrat aus meine eigene Gruppe kam. Und als Leiter dieser Gruppe hatte ich die Verantwortung getragen. Ich hatte den Männer was Unrechtes getan und das würde ich mir nicht verzeihen können. Ich nickte knapp und antwortete: "Dann sehen wir uns später in Honiggold." Ich verließ das Zimmer, um endlich das Bericht abzustatten. Diesmal ging ich auf den Hauptstraßen und am Tor des Schlossplatzes wurden ich von den Wächter erkannt. Jedoch wirkten sie wenig überrascht mich zu sehen. Wahrscheinlich weil ich hier einzeln ankam. Zielstrebig ging ich auf das riesige Gebäude zu und betrat das Büro des Verwalters. "Guten Tag, ich melde mich von der Mission zurück und möchte Bericht erstatten", trat ich vor Sir Woodhouse an. Verwirrt blickte er von seine etliche Papiere auf und dann wurde sein Blick klarer. "Ihr seid zurückgekehrt. Aber warum haben wir kein Botennachricht erhalten?", schüttelte er den Kopf. "Es ist nicht so gelaufen, wie es geplant ist", gestand ich: "Ich bin als einziger Überlebender zurückgekehrt." Nun sah der Verwalter mich entsetzt an: "Wie schrecklich! Was ist geschehen? Bitte warten Sie einen Moment. Ich muss den Vorstand melden, dieser Bericht wird von hoher Wichtigkeit sein." Er erhob sich und ich nahm auf einem freien Stuhl Platz, während Sir Woodhouse eilig den Raum verließ.

Yelva


Ich hatte den Rosenstrauch fertig und strich eine von Zog gelöste Haarsträhne hinter meinem Ohr. Für heute würde es erstmal reichen, ich hatte in den letzten Stunden einiges geschafft. Ich sammelte die abgeschnittene Rosen auf. Am Brunnen machte ich mich sauber und Butler Calca erschien wie ein Geist, um mich in den kleinen Kammer zu führen. Ich musste sogleich an Niall denken und hoffte inständig ihm ging es gut. Nachdem ich mich umgezogen hatte, wurde ich von dem Butler in den Salon geführt. Diesmal war nicht nur Lady Bingley anwesend, sondern auch Sir Bingley. Ich machte einen Knicks und sagte: "Ich bin für heute fertig und habe hier wieder Rosen." "Das können sie behalten", erhielt ich die Antwort von Lady Bingley und Sir Bingley begann ebenfalls zu besprechen: "Am Wochenende werden sie von ihrer Arbeit befreit. Wir erwarten wichtige Besuche und möchten demnach nicht gestört werden." Am Wochenende war doch auch das Maskenfest. Ich nickte. Einerseits freute ich mich über die freie Tage, doch auf der andere Seite sorgte ich mich wie meinem Bruder ernähren konnte. Ich musste Nahrungsmitteln kaufen, die länger haltbar waren. "Hier ihr Lohn", reichte mir Lady Bingley die Münzen. "Haben sie vielen Dank", machte ich einen Knicks.


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08.08.2017, 23:13

Devante

Ihm war anzusehen, dass ihn das schwer traf. Ich spürte es, weil wir miteinander verbunden waren und der Verrat innerhalb seiner eigenen Gruppe setzte ihm zu. Wenn Milow und Silver dieses Verbrechen begangen hatten, wäre das ein großer Vertrauensbruch. Ein sehr großer.
Ich sah meinem Bruder nach, hoffte, dass die Berichterstattung so ablief, wie wir es geplant hatten. Aber ich war mir fast gänzlich sicher, dass die Geschichte wasserdicht war. Mit Befragungen kannte ich mich aus. Ich musste ihnen oft beiwohnen. Wegen Umbriel. Allerdings machte ich mir Sorgen wegen der Flüsterer. Sie konnten Gedanken lesen, alles aufdecken, was sich im Gedächtnis verbarg. Ich bezweifelte aber, dass man sie bei Daragh einsetzen würde, immerhin war er jemand, dem man blind vertraute. Der das Wohl der Arcana großschrieb. Das könnte sein bedeutungsvoller Vorteil in der Sache sein.
Ich seufzte leise und machte mich ebenfalls auf den Weg ins Schloss.

Idoya

Die Reaktionen fielen unterschiedlich aus. Einige jubelten, andere blieben skeptisch. Sie trauten der guten Wendung nicht. Glaubten nicht daran, dass ihr Leben vielleicht besser verlaufen könnte als bisher. Ich verstand sie. Ich verstand sie so gut, dass es mich schmerzte. Aber ich war hier, um ihnen zu beweisen, dass die Hoffnung als letzte starb. Unsere lebte noch. Sie schlug in all unseren Herzen. Im Einklang mit der Natur, die uns tagtäglich umgab und uns beim Überleben half.
Ich ließ mich von meinen Freundinnen umarmen, tröstete die weinenden Frauen. Tränen der Freude, Tränen der Erleichterung. Wir alle kümmerten uns umeinander.
> Zeig ihn uns bitte.< bat die Älteste unseres Dorfes. Ich lächelte sie sanft an, nickte. Asterias löste sich bereitwillig aus meinem Geist, nahm Gestalt an und spreizte die Flügel, um seine Kraft, sein Licht zu präsentieren. Er war eine mächtige Erscheinung.
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08.08.2017, 23:26

Daragh


Nach eine Weile kehrte Sir Woodhouse zurück und sagte zu mir mit eine ernste Miene: "Der Vorstand wünscht Sie zu sehen. Sie erwarten Sie in den kleinen Saal." Ich nickte und erhob mich, um in den kleinen Saal zu gehen. Zu dritt saßen sie am imposanten Tisch und alle Miene wirkten ernst. Der Mittlere begann zu sprechen: "Sir Woodhouse hat uns die Nachricht überbracht, dass ihr als Einziger von der Mission zurückgekehrt seid. Was ist genau geschehen und wo ist das Charta?" In eine Ecke saß unauffällig ein Schreiber, er würde das Bericht verschriftlichen. Ich begann das alles zu erzählen, was mir Devante eingetrichtert hatte und es fiel mir nicht schwer überzeugend zu sein. Denn zum Teils war es die Wahrheit, nur mit kleine Abweichungen. Es fiel mir nicht unbedingt leicht zu sagen, dass alle Anderen es nicht geschafft hatten. Der Vorstand wirkte nicht zufrieden, als sie erfuhren dass das Charta in die Händen einer andere Partei geraten war. Nach einer Stunde fühlte sich mein Mund vom langem Reden trocken an. Einen Moment herrschte Stille, man könnte glatt eine Nadel fallen hören. "Das ist alles sehr bedauerlich, ein trauriger Tag", sagte der Linke und der Rechte meinte: "Ihr seid entlassen, Sir Greer. Stellen Sie sich darauf ein, dass Sie vielleicht nochmals gerufen werden können. Sie sind erstmal entlassen und das Bericht wird sofort weiter an Lord Croft gereicht." Sie hatten nicht viel nachgehakt, nur an einige Stellen ein paar Verständnisfragen gestellt, die ich aber ohne zu stocken antworten konnte. Erstmal schien ich glaubwürdig genug zu sein und ich verließ mit einem knappen Nicken den Saal. Das ganze bedeutete für mich, dass ich etwas für meine Nachforschungen Zeit hatte, bevor man vielleicht genauere Überprüfungen anstellte.

Yelva


Ich verließ die Villa und blickte gen zum Himmel. Er hatte einen rosa Ton angenommen und erinnerte mich an die Rosen. Es war schon Abenddämmerung und es war seltsam alleine die Straße zum Marktplatz zu gehen, wo sonst Niall immer mit dabei gewesen war. Leise seufzte ich und wieder kehrten die Sorgen zurück. Ich erreichte den Marktplatz und ging zuerst zu der freundliche Verkäuferin. "Guten Abend", begrüßte ich sie schüchtern. "Guten Abend, Rosenmädchen. Wie es scheint gibt es für mich wieder Rosen", stellte die Verkäuferin lächelnd fest. Ich nickte zaghaft. "Wie schön. Hier ist ein Stück Seife, wie versprochen", sie reichte mir die Seife. Es roch nach Zitrone. "Vielen Dank", lächelte ich und reichte ihr die duftende Rosen. "Ich habe zu danken", meinte sie. "Ihnen einen schönen Abend", wünschte ich ihr und ging zum nächsten Stand. Ich musste ein paar neue Nahrungsmitteln besorgen.


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08.08.2017, 23:36

Devante

Noch bevor ich den nächsten Geheimgang erreichte, blieb ich stehen. Ich spürte sie. Sie war in der Nähe. Es wäre klug einfach weiterzugehen und mich umzuhören, aber da ich heute Abend keine Zeit für sie haben würde, wollte ich sie wenigstens jetzt sehen. Einmal, nur kurz. Ein bedeutungsloses Treffen. Sie fragen, wie der Unterricht verlaufen war.
Umbriel regte sich in mir, wollte mich davon abhalten zu der Frau zu gehen, aber ich hörte nicht auf die Schlange. Nicht hier, nicht jetzt. Darum bewegte ich mich auf sie zu. Sie schien ihre Einkäufe zu erledigen. > Guten Abend Yelva.< machte ich mich mit einem Lächeln bemerkbar.

Idoya

Besonders die Kinder umrundeten Asterias, als wäre er ein Spielzeug, irgendetwas, das sie ständig anfassen konnten. Mein Dschinn ließ es über sich ergehen. Er beschwerte sich nicht, sondern lächelte freundlich, um allen zu zeigen, dass man ihm vertrauen konnte. Dass er wirklich hier war, um allen zu helfen.
Die Mütter waren etwas vorsichtiger. Sie musterten den Dschinn eingehend, versuchten zu verarbeiten, was das alles von nun an zu bedeuten hatte. Selbst die Männer waren ein wenig skeptisch, aber in ihnen schimmerte neugewonnene Kraft. Kampfeswille. Genau das hatte ich erreichen wollen. Wir hatten lange genug einfach so dahingelebt, jetzt mussten Veränderungen her. Schritt für Schritt.
Asterias sah zu mir, sein Lächeln wurde breiter. Du bist das Herz, ich bin dein Licht. Dein Schicksal nimmt seinen Lauf, Idoya.
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08.08.2017, 23:44

Daragh


Es fühlte sich seltsam an wieder hier zu sein, wenn jetzt wusste, dass hier was ganz und gar nichts stimmte. Mir gefiel dieses Gefühl nicht, dieser Argwohn. Wo ich hier jahrelang tag ein und Taugaus gegangen waren. Ich fuhr mit der Hand durch das Haar und schlenderte aus dem Gebäude. Erstmal konnte ich jetzt nichts machen, das würde auffallen. Aber ich hatte meinen Bruder, er konnte unauffällig Informationen beschaffen. Dafür wurde er ausgebildet. Der sandige Weg knirschte unter meine Schuhe und von den Trainingsplatz hörte ich die Kampfgeräusche.

Yelva


Ich war in meine Gedanken tief versunken, ich musste zwischen zwei Früchte eine Wahl treffen und zuckte zusammen, als neben mir plötzlich eine Stimme ertönte. Meine Augen weiteten sich und stumm wie ein Fisch starrte ich Devante an. Ich war nicht darauf vorbereitet ihn plötzlich hier zu sehen. Mein Herz begann schlagartig schneller zu schlagen und ich spürte dieses Kribbeln in meinem Magen. Als ich merkte, dass ich ihn immer noch anstarrte, was sich nicht gehörte, errötete ich mich zutiefst. "Guten Abend, Devante!", erwiderte ich schüchtern und strich verlegen eine Haarsträhne hinter dem Ohr. Die Erinnerung an den Wangenkuss kehrte zurück. "Wie geht es dir? Und deinem Bruder?", erkundigte ich mich sogleich.


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08.08.2017, 23:51

Devante

Sie brauchte eine Weile, um mir zu antworten. Ihre Nervosität, die Schüchternheit, das war ihr anzusehen. Vielleicht hätte ich doch weitergehen sollen. Mir gefiel nicht, in welche Richtung das hier lief und doch blieb ich stehen. Ich blieb bei ihr, weil mein Körper mir einfach nicht gehorchen wollte. Einfach nichts wollte mir gehorchen.
> Mir geht es gut, meinem Bruder auch. Er ist wohlbehalten zurückgekommen und das ist das Wichtigste. Wie war dein Tag? Soll ich dir bei den Einkäufen helfen?< Ich grub die Hände in die Manteltaschen und lächelte sie schief an.

Idoya

Da alle noch ihre Arbeiten zu erledigen hatten, zerstreute sich die große Menschenmasse. Sie hatten gesehen, was fortan unter uns leben würde. Welches Wunder direkt über unseren Köpfen wartete und dass Hoffnung angebracht war. Dabei dachte ich an die beiden Männer, die die Arcana uns genommen hatte. Wegen eines angeblichen Diebstahls.
Ich hoffte, dass Daragh sein Wort hielt und sich um ihre Befreiung kümmerte, denn ich war mir sicher, dass sie zu Unrecht dort waren. Wir begingen hier keine offensichtlichen Verbrechen. Wir versuchten immer auf der legalen Seite zu arbeiten, denn so vermieden wir den Kontakt mit den Wächtern der Stadt, die sowieso nicht viel für uns übrig hatten. Auch das würde ich Daragh zeigen. Veränderungen mussten her.
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09.08.2017, 00:05

Gehe offline, gute Nacht:)

Daragh


Eigentlich sollte ich zu meinem Vorgesetzten gehen, aber seine mürrische Launen wollte ich heute nicht über mich ergehen lassen. Es reichte aus, dass Sir Woodhouse und auch das Vorstand den Bescheid meiner Ankunft bekommen hatten. Außerdem hatte man nach einer großer Mission meist einen freien Tag danach. Ich näherte mich dem Tor und hing weiter meine Gedanken nach. Es gab Einiges zu tun und ich wusste nicht, wo ich zuerst anfangen sollte. Da waren zu einem die Männer, sie mussten irgendwie befreit werden. Dann die Verräter. Und auch noch meine eigene Leute. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich eine Bewegung. Ein Kind rannte direkt auf das Wohngebäude zu und schien was in seine Hände zu tragen. Er kam mir bekannt vor. Dann fiel es mir schlagartig an. Der kleine Knirps von Yelva, ihr Bruder. Da er mich nicht hören konnte, folgte ich seine Schritte mit Leichtigkeit und tippte auf seiner Schulter. Er machte einen merkwürdigen Geräusch, als er zusammenzuckte und Steine fielen zum Boden. Er drehte sich um und sah mich erschrocken an. "He Kleiner, erkennst du mich nicht mehr?", grinste ich ihn an. Seine Augen huschte zur Seite, wo sonst Cadal war. Offensichtlich erinnerte er sich an mich und sein Blick wurde trotzig.

Yelva


"Das freut mich zu hören", antwortete ich ihm lächelnd, denn ich konnte sehr gut nachempfinden wie erleichternd es war zu wissen, dass seinem Bruder gut ging. "Das wäre sehr nett von dir. Ich müsste noch zum Gemüsestand und ich habe bereits die Hände voll. Ohne Niall ist es doch nicht ganz so einfach", lächelte ich und antwortete ihm: "Der Tag war in Ordnung gewesen." Plötzlich musste ich an die seltsame Einbildung mit den blutroten Mal denken. Und an meine Bestimmung. "Heute fiel es mir leichter meine Energien zu sehen", fügte ich hinzu, während wir zu dem Gemüsestand ging. Der Händler schien mich wieder zu erkennen: "Sie wollen bestimmt wieder Schweinefutter haben?" Ich errötete mich und linste zaghaft zu Devante hinüber. Hoffentlich nahm er es nicht ernst, dass es Schweinefutter war. Stumm nickte ich und der Händler reichte mir die Kiste. "Es kostet wie immer", meinte er und ich reichte ihm klaglos die Münzen.


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09.08.2017, 00:18

Nachti ;)

Devante

Natürlich half ich ihr aus. Das gehörte sich einfach, so hatte mich Mutter erzogen. Ich hörte ihr aufmerksam zu, freute mich, dass sie ihre Energien nun klarer sehen konnte und dass ich ihr dabei geholfen hatte. Das erfüllte mich schon etwas mit Stolz.
Am Gemüsestand gab ihr der Verkäufer das Schweinefutter, für das Yelva eindeutig zu viel zahlte. Sie hatte wohl keine Ahnung, wie man verhandelte und ihr war sowieso anzusehen, dass sie nicht von hier war. Deshalb passte es mir ganz und gar nicht, dass der Händler ihre Schwächen für sein Geschäft ausnutzte. Das passierte hier leider zu oft.
Bevor die Münzen in die Hand des Verkäufers fielen, umfasste ich ihr Handgelenk und zog es sanft zurück. Mein Blick durchbohrte den bulligen Mann. > Für Silbermünzen bekommt man weitaus mehr als nur die Reste einer Viehhaltung. Sie kriegt die Kiste dort.< Ich zeigte auf eine Sammlung an gutem Gemüse, das zwar etwas verbeult war, jedoch von sehr gutem Anbau kam. > Und versuchen Sie erst gar nicht, mich über den Tisch zu ziehen.< warnte ich ihn.

Idoya

Voller Elan kehrte ich zurück in mein heruntergekommenes Zuhause und begann aufzuräumen. Das war schon lange fällig gewesen, aber erst jetzt erfasste mich dieser überwältigende Tatendrang. Asterias war wieder in mir, so war es sicherer, denn seine Erscheinung außerhalb meines Körpers würde sonst nicht lange unbemerkt bleiben.
Shiva half ungefragt nach. Auch sie war anscheinend der Meinung, dass wir hier dringend einige Dinge umkrempeln mussten, damit es nicht noch dreckiger, noch schlimmer wurde. Wir lebten hier. Wir mussten das Beste daraus machen und uns nicht gehen lassen. Leider hatte ich das vergessen. Aber jetzt war alles anders.
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09.08.2017, 09:35

Daragh


Der Junge mochte mich definitiv nicht, er sah mich nun mit zusammengekniffene Augen an und tat so als hätte ich ein Verbrechen begangen. Ich ging in die Hocke, um auf Augenhöhe zu sein und tippte auf meine Lippen, um ihn zu signalisieren, dass ich was zu sagen hatte. "So Kumpel. Was ist dein Problem? Ich habe dir und deiner Schwester geholfen und mein Wolf hat dir auch nichts angetan. Du bist unhöflich, was wird deine Schwester dazu sagen?" Sagt der Richtige, amüsierte sich Cadal. Ich verdrehte leicht die Augen, ich war nie unhöflich, ansonsten hätte Mutter mir die Ohren langgezogen. Ich war nur manchmal frech und vorlaut, aber das mit Charme. "Yvsch", brachte er mit eine heisere Stimme hervor und blickte frustriert drein. Ich zog ein Augenbraue hoch. Hatte er versucht zu sprechen? Dann trat er einfach gegen mein Knien und ich fing locker sein Fuß auf. Er landete auf seinem Hinterteil und Tränen der Wut sammelten sich in seine Augen. Ich glaube, der Junge hat ein Problem damit, dass du seiner Schwester letzend ein Handkuss gegeben hat und er will sie vermutlich beschützen. Und jetzt hast du ihn demütigt, meinte Cadal. Ich musste schief grinsen. Ich erinnerte mich zu gut, dass ich in seinem jungen Alter auch gegen alle aufnehmen wollte, um meine kleine Schwester zu beschützen. "So wird das nicht. Du hast eine schlechte Körperhaltung und das lässt dich wegwehen wie lose Feder im Wind. Steh auf, ich zeige dir ein paar kleine Tricks", formte ich deutlich mit den Lippen. Misstrauisch beäugte er mich und wischte fahrig mit der Hand über die Augen. Dann stand er auf und folgte mir.

Yelva


Ehe ich die Münzen dem Händler geben konnte, umschloss eine warme Hand mein Gelenk und zog sie zurück. Mein Herz schlug unbeherrscht in meinem Brustkorb wie in einem wildem Galopp und ich spürte immer noch die Wärme seiner Fingern. Solch eine starke Hand und doch war er behutsam mit seiner Kraft gewesen, als er meine Hand zurückgezogen hatte. Mit große Augen verfolgte ich das Gespräch und der Händler wirkte einen Moment noch mürrischer, ehe er schließlich die andere Kiste uns überreichte: "Hier, bitte. Mein Herr." Staunend blickte ich in dem Inhalt. Das Gemüse sah sehr gut aus, trotz einige Beulen und es gab sogar drei Gemüseteile mehr als sonst. Doch das störte mich in Geringsten. Ich reichte nochmals den Händler die Münzen und er nahm sie sofort an, als würde er bangen Devante würde noch etwas sagen. Als wir uns ein wenig von ihm entfernten, sah ich mein Begleiter mit leuchtende Augen an: "Vielen Dank!" Munter fragte ich ihn schließlich: "Was ist eigentlich dein Leibgericht? Ich könnte sie dann mal kochen, wenn du wieder beim Essen vorbeischaust."


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09.08.2017, 11:52

Devante

Ich warf dem Händer einen letzten scharfen Blick zu, ehe ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Yelva richtete. Sie schien sich sehr darüber zu freuen, diesmal besseres Gemüse in den Händen zu halten und ich hoffte für den Verkäufer, dass er sie nicht noch einmal über den Tisch zog. So etwas duldete ich nicht.
> Ehrlich gesagt, habe ich kein Leibgericht. Alles, was gut schmeckt, esse ich sehr gern.< antwortete ich schulterzuckend. Nicht einmal beim Gebäck gab es einen Favoriten. Ich liebte fast alles, was süß schmeckte, wenn die Geschmäcker harmonierten.
> Heute Abend kann ich leider nicht zum Essen vorbeikommen, aber wenn ich mal Zeit haben sollte, gebe ich dir Bescheid.< fügte ich lächelnd hinzu. > Brauchst du sonst noch etwas für die Küche?<

Idoya

Zwei Stunden verbrachten Shiva und ich damit, das Haus auf Vordermann zu bringen. Im Inneren herrschte endlich Ordnung, alles hatte seinen festen Platz und wir hatten sogar mit ein paar Muscheln das ein oder andere Fleckchen geschmückt. Als Nächstes fiel mir das Dach ein. In letzter Zeit war es nicht mehr so stabil, weshalb es bei starkem Regen oft reinregnete. Die Zeiten waren bald vorbei.
Mit Hammer und halb verrosteten Nägeln stieg ich aufs Dach, was eigentlich viel zu gefährlich war, wenn man sich mit dieser Arbeit nicht auskannte. > Bist du sicher, dass du das machen willst?< fragte Shiva besorgt.
> Ja, mach dir keine Sorgen. Ich krieg das hin. Könntest du solange nach losen Brettern am Haus suchen?<
> Wird erledigt.< rief meine kleine Schwester motiviert, was mich augenblicklich lächeln ließ. Dieser neue Tatendrang, er gefiel mir. Er durchspülte mich mit warmer Energie. Mach weiter so, Idoya. Sei dein eigener Glückes Schmied.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
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599

09.08.2017, 13:44

Daragh


Einst musste man ihn lassen, er hatte Ausdauer. Niall stand zum zehnten Mal wieder auf, dreckverschmiert und mit einem entschlossener Blick. "Du wirst besser", antwortete ich ihm und ich bemerkte das unauffällige Zucken seines Mundwinkels. Seine Freude wollte er mir nicht offen preisgeben. Er wischte mit der Hand über den Mund. Die Unterlippe war beim Fallen aufgeplatzt, als er versehentlich darauf gebissen hatte. Aber er klagte nicht. "Merke dir gut die Tricks und übe jeden Tag. Dann wirst du ein starker Mann werden", sagte ich zu ihm. Konzentriert las er meine Lippen und dann funkelte etwas in seine Augen. Seine Hände zuckten, als wollte er was sagen. "Dvsch!", kam wieder ein komisches Geräusch von ihm. Ich konnte damit nichts anfangen und es schien ihm zu ärgern, dass ich ihn nicht verstand. Daher nahm er einen Stock und schrieb etwas in die Erde. DEVANTE. Jetzt verstand ich es. "Ja, dann wirst du stark werden wie Devante", antwortete ich ihm. Seine Augen leuchteten auf und ich musste grinsen. Soso. Mein Bruder hatte sich weiterhin um die Beiden gekümmert.

Yelva


Er hatte kein Leibgericht? Dann konnte ich ja vieles beim Kochen ausprobieren und herausfinden, ob es etwas gab, was er doch besonders gern aß. Ich fand es schade, dass er heute Abend uns nicht Gesellschaft leisten konnte, aber ich war glücklich, dass ich trotzdem die Möglichkeit erhalten hatte ihn heute zu sehen. Ich schaute auf die Einkäufe und stellte fest: "Nein. Ich habe alles. " Ich hätte gern ein bisschen länger die Zeit mit ihm verbracht. Aber Niall wartete bestimmt schon auf mich und ich sollte ihn nicht länger alleine lassen. Daher ging ich mit ihn langsam auf dem Weg zum Schlossplatz und erzählte fröhlich: "Es gibt auf dem Marktplatz einen Stand mit Seifen und Duftwassern. Die Verkäuferin ist sehr nett und geht mit mir in einem Tauschhandel ein. Wenn ich ihr die abgeschnittene Rosen geben, bekomme ich ein Stück Seife. Sie nennt mich immer Rosenmädchen." Ich musste kichern und meine Augen funkelten: "Und mit den Rosengarten komme ich auch gut voran. Ich glaube in zwei Wochen bin ich fertig, sodass sie in ihrem Pavillon sitzen können und sich an die Schönheit ihres Gartens erfreuen können. Sie haben mir am kommende Wochenende frei gegeben, weil sie Besuch erwarten. Da findet sogar das Maskenfest statt. Diane und Ban wollen mit mir demnächst nach Masken umschauen. Ich war schon lange nicht mehr auf einem Fest gewesen. Bestimmt wird es wundervoll werden. Die Musik, die fröhliche Menschen und die spannende Kostüme." Vor uns lief ein Paar in Händchen und plötzlich zog der Mann die Frau zu sich. Mit geweitete Augen sah ich wie er vor Augen aller die Frau küsste. Die Frau errötete sich, doch sie schien sichtlich den Kuss zu genießen, als hätte sie ihr Glück gefunden. Ich senkte rotwerdend den Blick, es kam mir zu intim die Beiden beim Küssen zu sehen.


600

09.08.2017, 13:54

Devante

Wenn sie etwas gebraucht hätte, wäre ich bereit gewesen, mit meinem Geld zu zahlen, aber das hätte sie höchstwahrscheinlich sowieso nicht angenommen. Trotzdem behielt ich im Hinterkopf, dass es hier Leute gab, die junge Frauen wie sie ausnutzten und dass ich ihr vielleicht mal was bringen sollte. Eine Kleinigkeit.
Die angenehme Stille zwischen uns hielt nicht lange an, denn sie erzählte mir sogleich von ihrem neuen Ruf als Rosenmädchen und erinnerte mich an das Maskenfest, an das ich seit der Rückkehr meines Bruders gar nicht gedacht hatte. Ein Fest. DAS Fest. Ich hoffte nur, dass man mir keine Schicht aufdrücken würde, denn bei solch einer großen Feier, wo sogar die Königsfamilie ihr Gesicht zeigte, rekrutierte man fast die gesamte Schattengarde, um bei Unruhen jederzeit einzuschreiten.
Dieses Mal wollte ich aber lieber feiern. Mich gehen lassen, einfach Ich sein. > Dass du eine Handelspartnerin gefunden hast, ist sehr gut. Man kann mit fast allem handeln, was man besitzt und wenn du mit den Rosen sowieso nichts anfangen kannst, finde ich es nur fair, wenn sie dir im Gegenzug solche Kostbarkeiten gibt.< meinte ich lächelnd. > Und das Fest, ach ja, das ist jedes Jahr das reinste Chaos aus Farben, Musik und tanzenden Menschen. Dann wollen alle die Königsfamilie sehen.<

Idoya

Naja, es war wohl doch etwas wackelig auf dem Dach, da nicht alle Bretter in gutem Zustand waren, aber ich gab mir Mühe, mein Gleichgewicht beizubehalten und nicht zu stürzen. Niemand sah, was ich gerade tat - bis auf Shiva. Sie rief immer mal wieder nach mir, um sicherzugehen, dass ich noch wohlauf war.
Mit einem angestrengten Lächeln legte ich los. Undichte oder lose Stellen stärkte ich mit stabilen Brettern, die wir manchmal im Sumpf fanden und auf eine bestimmte Größe zuschnitten. Wir nahmen eben das, was uns die Natur freiwillig schenkte. Schlag für Schlag hämmerte ich mich quer übers Dach und weckte damit unseren Vater auf. Er war natürlich nicht sehr begeistert darüber, dass ich mich ungesichert auf dem Dach befand. Aber in seinem Zustand konnte er mich hiervon nicht abhalten. Jemand musste das alles erledigen, sonst kamen wir nicht weiter.
Ich war nicht einmal die Einzige, die plötzlich dieses seltsame Fieber gepackt hatte. Auch andere aus unserem Dorf begannen die schmalen Straßen zu säubern, Unkraut zu jäten, die Einrichtungen zu putzen und Stege auf ihre Sicherheit zu prüfen. Scheinbar hatte Asterias nicht nur in mir das helle Licht der Hoffnung erweckt, sondern auch in den anderen Herzen. Das, was ich hatte erreichen wollen, trat endlich ein.
Leider ließen sich solche Arbeiten nicht an einem einzigen Tag erledigen, aber wir hatten einiges erreicht. Die Sonne versteckte sich allmählich hinterm Horizont, daher blieb ich noch eine Weile auf dem Dach sitzen und betrachtete den sich verfärbenden Abendhimmel.
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