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801

14.08.2017, 23:36

Daragh


Sie spielte nicht mehr die Starke, sondern zeigte mir ihre Schwäche und das bewies viel Stärke. Denn Niemand zeigte gerne seine Schwächen, schon gar nicht Jemanden gegen den man trotzen möchte. Idoya gab mir Anweisungen und ich folgte sie, da mir durchaus die Gefahren in einem Sumpf bekannt war. Und momentan war ich zu erschöpft, um Risiken einzugehen. Cadal zog sich in meinem Geist zurück, da auch er sich durch den Energieverlust erholen musste. "Wenn meine Anwesenheit den Anderen zu sehr beunruhigen, dann sollte ich lieber nicht hier nächtigen", meinte ich. Immerhin kannten sie mein Gesicht und diesmal würde ich es ihnen nicht übel nehmen, wenn sie Groll gegen mich hegten.

Yelva


"G-guten Morgen", erwiderte ich schüchtern, während der schläfrige Klang seines Stimme die feine Härchen in meinem Nacken aufstellen ließ. Eine fremdartige Reaktion, die aber nicht unangenehm war. Sein Lächeln regte mich dazu an, ebenfalls zu lächeln. Es war einfach ansteckend und mein Herz begann schneller zu klopfen. Meine Augen wanderten hinüber zum Bett. Niall schlief noch und er wirkte jetzt friedlicher, als in der gestrige Nacht. Ich lehnte mein Kopf wieder an seiner Schulter. In seine Arme fühlte ich mich so geborgen und beschützt, sodass ich das Gefühl hatte kein Übel konnte mir was anhaben. "Wie fühlt sich dein Rücken an? Es war bestimmt unangenehm auf dem Stuhl zu schlafen", murmelte ich und dann musste ich wieder leicht lächeln bei den Gedanken, dass er scheinbar rücksichtsvoll sein wollte indem er mich nicht weckte und einfach weiterschlafen ließ. Dabei war er selbst erschöpft gewesen und verwundet. "Und wie geht es deinem Arm?", fragte ich besorgt.


802

14.08.2017, 23:49

Devante

Sie löste sich nicht von mir, sondern blieb in meinen Armen und schaute kurz zu Niall. Auch ich sah zu ihm. Er schlief immer noch, schien aber entspannter zu sein als gestern Nacht. Wenn er aufwachte, würden wir runtergehen und frühstücken. Meine Dschinns brauchten nämlich dringend Energie.
> Es ist nicht das erste Mal, das ich auf einem Stuhl einschlafe. Mein Rücken ist etwas steif, aber mit etwas Bewegung ist das schnell wieder vorbei. Und meinem Arm geht es besser. Magus heilen schnell. Ich spüre gar nichts mehr.< antwortete ich immer noch lächelnd.
Ich drehte den Kopf, um ihr ins Gesicht zu sehen und bereute diese kleine Bewegung, denn nun berührten sich fast unsere Nasen. Diese Nähe, ihr warmer Atem, der mich streifte. Warum tat ich mir das bloß an? Es wäre so einfach, mich weiter vorzubeugen, ihr dabei tief in die schönen Augen zu blicken und ihre Lippen für mich zu beanspruchen. > Wie geht es dir?< flüsterte ich, um Niall nicht zu wecken.

Idoya

Ich schüttelte entschieden den Kopf. > Du hast mir geholfen, du kannst ruhig bleiben. Sie werden dich nicht wegschicken. Sie vertrauen mir und meinem Urteil.< versicherte ich ihm, als wir zwei knorrige, alte Bäume passierten, hinter denen sich unser vorläufiges Lager befand. Zwar gab es weder Zelte noch Decken, aber alle hatten sich dicht aneinandergedrängt, um dem Nächsten Wärme zu spenden.
Mein Vater war am Rande der Gruppe. Er hielt Shiva in den Armen, die zu schlafen schien. Auf ihren Wangen waren getrocknete Tränenspuren zu sehen. Dieser Anblick riss eine weitere Wunde in mein Herz, aber Daragh hielt mich weiterhin auf den Beinen. > Danke, ich kann jetzt allein gehen.< murmelte ich wenige Sekunden später. Träge Erschöpfung erfasste mich. Ich wollte einfach nur schlafen, den Kummer für ein paar Stunden vergessen.
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803

15.08.2017, 00:01

Daragh


Ich zog leicht ein Augenbraue hoch, scheinbar besaß sie hier eine starke Stimme, wenn das Volk ihr Vertrauen in sie legte. Wir passierten durch zwei alte Bäume, deren Gestalten zu einer Gruselgeschichte gut passen würden. Dann schienen wir ein trockenes Stück Land erreicht zu haben, was ich noch gar nicht kannte. Die Menschen lagen auf dem Boden, lagen eng einander um sich zu wärmen und wahrscheinlich auch Trost zu spenden. "In Ordnung", ich ließ sie los und entdeckte ihre kleine Familie. "Ich mache mir dann bei dem Baum gemütlich", meinte ich.

Yelva


Sofort machte ich mir Sorgen um seinem Rücken, doch dann entspannte ich mich, als er sagte durch Bewegungen würde sein Rücken wieder wohlauf sein. Zudem freute es mich, dass sein Arm sich besser anfühlte. "Oh, wirklich? Das wusste ich noch nicht", staunte ich. Das war eine gute Eigenschaft als Magus schneller heilen zu können. Vielleicht hatte ich deswegen nie starke Muskelkater von dem Laufen bekommen. Ich merkte, dass er sein Kopf drehte und plötzlich war mir sein Gesicht sehr nahe. Diese Nähe brachte mich durcheinander und ich spürte sein warmer Atem. Unsere Nasen schienen sich beinahe zu berühren. Ich widerstand den plötzlichen Drang auf seine Lippen schauen zu wollen. "Ich....ähm....", ich versuchte mich an seine Frage zu erinnern und errötete mich erneuert: "Ich glaube es geht mir wieder in Ordnung, auch wenn der Schreck noch etwas in mir sitzt. Aber wenn du bei uns bist, fühle ich mich sicher."


804

15.08.2017, 00:12

Devante

Natürlich saß der Schreck noch tief in ihr fest. Sie hatte genug Schlechtes erlebt, war von einem Wanderhändler ausgenutzt und erpresst worden. Mit ihrem eigenen kleinen Bruder. Dass nun andere Kerle hinter ihr her waren, trug bestimmt nicht zu ihrer Beruhigung bei. Sie musste große Angst haben, was das betraf und doch sah ich keinen Funken davon in ihren Augen, weil ich bei ihr war. Das zu hören, erfüllte mich wieder mit dieser angenehmen Wärme. Umbriel regte sich, zischelte eine Warnung, weil meine Gedanken einen festen Wunsch bildeten, dem ich unbedingt nachkommen wollte.
Ich presste die Lippen zusammen, versuchte an etwas anderes zu denken, aber Yelva so nahe zu sein, machte mich schwach. Da machte ich jahrelang die härteste Ausbildung in der Arcana durch, erledigte lebensgefährliche Aufträge und es reichte eine Frau wie sie aus, um mich in die Knie zu zwingen. Was war bloß los mit mir?
> Bist du eigentlich immer ehrlich zu dir selbst und zu den Menschen um dich herum? Hast du jemals gelogen, wenn es nicht wirklich nötig war?<

Idoya

Ich nickte ihm zu, ließ mich neben meinem Vater nieder und kuschelte mich an ihn, weil ich nun seine Wärme brauchte. Seine Nähe und seine väterliche Liebe. Er schlang seinen Arm um mich, drückte mich an sich und war sowohl für Shiva als auch für mich da. Es tat gut, bei meiner Familie zu sein. Sie linderte den Schmerz, ließ mich für einen kleinen Moment vergessen, den ich nutzte, um in den Schlaf zu finden. Was der morgige Tag bringen würde, stand in den Sternen geschrieben, aber die Zeit der Unterdrückung war vorbei. Wer auch immer den Tod über uns gebracht hatte, er würde dafür bezahlen. Egal wie.
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805

15.08.2017, 00:25

Gehe offline, gute Nacht:)

Daragh


Ich lehnte mich an den Stamm eines knorrigen Baumes und suchte mir eine bequeme Lage aus. Dann schloss ich meine Augen und nach eine Weile wurde mein Atem gleichmäßig. Ich sank in einem tiefem Schlaf, aus der man mich nicht leicht wecken konnte. Unbewusst sackte ich zur Seite und rollte mich auf dem Boden zusammen wie ein Hund. Leise schnarchte ich vor mich hin, umhüllt von der Schwärze.

Yelva


Das plötzliche Themenwechsel verwirrte mich, besonders seine Frage. "Ich....ich bin keine Lügnerin", mein Körper versteifte sich, als unangenehme Erinnerungen aus meinem Dorf an die Oberfläche gelangen wollten. Manche nannten mich als Lügnerin, obwohl ich die Wahrheit gesprochen hatte. In meinem jungen Jahren war es meist unabsichtlich gewesen, ich hatte nicht verstanden, dass man manchmal schweigen sollte. Aber Lügen. Lügen würde ich niemals tun. Es sei denn man zwang mich dazu wie Colm es getan hatte, indem man mir drohte Niall sonst wehzutun. Ich verschränkte meine Fingern ineinander und senkte den Kopf.


806

15.08.2017, 00:37

Devante

Mir war bewusst, dass ich sie mit dieser Frage überrumpelt hatte, aber ich wollte es wissen. Wollte diese Reinheit in ihren Gesichtszügen sehen, das Licht in ihren Augen. Sie war keine Lügnerin, sie tat es nur, wenn sie jemanden beschützen musste, der ihr lieb und teuer war. Wie Niall. Ein Teil von mir wünschte sich, ich wäre ebenfalls viele Lügen wert. Was war ich doch nur für ein eigenartiger Mann...
Ich nahm ihre Hände in meine, drückte sie sanft. > Eine meiner besonderen Fähigkeiten ist, dass ich die Lügen anderer aufdecken kann. Mir kann man nichts vormachen. Letztendlich erfahre ich immer die Wahrheit. So ist es umgekehrt. Was mich betrifft, kannst du dir sicher sein, dass ich dich nie anlügen würde, aber...< Ein schwerer Seufzer floh aus meinem Mund. >... ich habe dich in einer Sache angelogen und es fühlt sich absolut falsch an, dir nicht die Wahrheit gesagt zu haben. Ich tat es, um dich zu beschützen, aber ich habe nicht das Recht, dir die Wahrheit vorzuenthalten, weil sie dich direkt betrifft.<
Ich senkte kurz den Blick, schnappte mir die Worte, die wirr in meinen Gedanken kreisten und formte sie zu den Sätzen, die nun folgten. > Ich kann deine Gefühle nicht erwidern. Werde ich nie... Das war eine Lüge.<

Idoya

In dieser Nacht träumte ich nichts. Auch wenn ich Schreckliches gesehen, erlebt hatte, blieb ich vor Albträumen verschont. Vielleicht sorgte Asterias dafür. Vielleicht war mein Geist so erschöpft von dem Leid, dass ich das gar nicht richtig verarbeiten konnte.
Aber als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlug, erinnerte ich mich wieder an alles. An jede einzelne Sekunde. An jeden Toten und jede Tote, die wir dem Sumpf beigelegt hatten. Trauer und Verzweiflung hingen schwer in der Luft. Ich rührte mich zunächst nicht, denn ich wollte erst meine Gedanken ordnen, bevor ich diesen Tag mit aller Kraft anpackte, die mir zur Verfügung stand. Vater und Shiva schliefen noch, daher blieb ich leise. Richtete mich langsam auf. Gab keinen Mucks von mir.
Andere aus dem Dorf waren ebenfalls wach. Einige musterten Daragh argwöhnisch, aber sie duldeten seine Anwesenheit, weil sie wussten, was seine Mutter für meinen Vater getan hatte. Wer uns half, war stets willkommen.

Gute Nacht :D
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807

15.08.2017, 09:03

Daragh


Grunzend rollte ich mich unbewusst auf die andere Seite und legte ein Arm quer über meinem Gesicht, damit das Morgenlicht mich nicht störte. Schließlich schnarchte ich weiter und nahm überhaupt nicht wahr, dass das Leben um mich herum langsam erwachten. Ich war immer noch in der angenehme Schwärze gefangen, während mein Körper mittlerweile mit neuer Energie aufgefüllt war. Wach auf!, forderte Cadal mit lauter Stimme und ich murrte: "Hm!" Die Anderen sind schon wach, los, stehe auf, hörte der Wolf nicht auf meine Ruhe zu stören. Seufzend rollte ich mich auf dem Rücken, blinzelte schwerfällig in den Morgenlicht und richtete mich schließlich gähnend sitzend auf. Ich schaute mich umher. Stimmt. Ich hatte hier draußen in den Fluchtort des Volkes übernachtet. Ich erinnerte mich wieder an die grausame Nacht.

Yelva


Er griff aufeinmal nach meine Hände und wenn es nach mir ginge, dürfte er ewig meine Hände halten. Das fühlte sich nämlich einfach zu schön an. Seine Haut schien etwas rau zu sein, doch das störte mich in Geringsten. Es zeigte, dass er viel arbeitete. Zaghaft hob ich den Kopf und sah ihn überrascht an. Er hatte bislang mir nur die Fähigkeit mit dem schnellen Laufen offenbart. Dass er Lügen enttarnen konnte, hieß es dann, dass er einen weiteren Charta besaß? Zudem erfreute es mich, dass wir jetzt Gemeinsamkeiten besaßen, denn auch ich sah die Wahrheit in den Herzen der Menschen. Doch dann seufzte er schwer und mein Blick wurde besorgt. Ging es ihm nicht gut? Schließlich war ich erneuert verwirrt, er hatte mich angelogen? Und es betraf mich direkt? Ich spürte einen kleinen Stich in meinem Brustkorb. Als er diesen schmerzvollen Satz sagte, krampfte sich mein Magen zusammen. Doch dann weitete sich meine Augen vor Verblüffung. Das.....das war eine Lüge? Er konnte etwas für mich empfinden oder empfand gar schon etwas für mich? Mein Herz begann schlagartig schneller zu schlagen und auf meinem ganzen Körper krabbelten die unsichtbaren Ameisen. Es wurde ziemlich warm in den Raum. Hatten wir heute einen sehr warmen Tag zu erwarten? Mein Gesicht glühte! Mein Brustkorb hob und senkte sich schnell vor freudige Aufregung, während meine Augen mit der Sonne um die Wette strahlen wollte. "Ich....ich kann gar nicht küssen, weil ich es nie gemacht habe und ich sehe gerade furchtbar aus!", platzte aus mir heraus und ich riss meine Augen weit auf. Das hatte ich doch nicht sagen wollen. Oder doch? Was für ein Durcheinander. Voller Verlegenheit senkte ich den Kopf. Ach Herrje, war das peinlich.


808

15.08.2017, 10:51

Devante

Ich wusste, dass ich mit diesem Geständnis eine Grenze überschritten hatte, die ich mir selbst vor Beginn der Schattengänger-Ausbildung gesetzt hatte. Keine vollkommene Offenheit. Keine romantische Beziehung. Damals war mir aber nicht klar gewesen, wie stark Gefühle sein konnten. Sie infizierten Gedanken und machten einen ruhigen Schlaf unmöglich. So hatte ich mich in den letzten Tagen gefühlt, als Yelva und ich kaum ein Wort miteinander gesprochen hatten. Ich war schwach geworden. Von einem Moment auf den anderen.
Sie sah mich wieder mit diesen unglaublich strahlenden Augen an und die Sorge, dass ich gerade einen Fehler begangen hatte, flog dahin. Es fühlte sich gut an, sie in diesem Zustand purer Freude zu sehen. Vor allem weil ich der Grund dafür war.
Ihre folgenden Worte entlockten mir ein leises Lachen. Das waren also ihre ersten Gedanken? Sie dachte gleich ans Küssen? Wenn man bedachte, wie oft sie mir schon auf die Lippen gestarrt hatte, wunderte es mich dann doch nicht. Lächelnd umfasste ich ihr Gesicht mit beiden Händen und beugte mich vor. Ich hielt diese Spannung nicht mehr aus, musste der Sehnsucht in meiner Brust nachgeben. Lange genug hatte ich mich gefragt, wie weich ihre Lippen wohl sein mochten. Und wie sie schmeckten.
> Küssen ist ganz einfach.< flüsterte ich Millimeter vor ihrem Mund und sah ihr weiterhin in die nebelgrauen Augen. > Und du siehst alles andere als furchtbar aus.<
Dann überbrückte ich die letzte Distanz und drückte meine Lippen sanft auf ihre.

Idoya

Gegen meinen Willen kräuselten sich meine Lippen zu einem leichten Lächeln, als ich ihn schnarchen hörte. Er schlief nach wie vor wie ein Schwein. Unfassbar. Da hatten sogar die Männer in unserem Dorf mehr Manieren im Schlaf und doch machte ihn das irgendwie sympathisch.
Ich beschloss einen kleinen Rundgang zu machen, um herauszufinden, welchen Schritt ich als Nächstes gehen sollte. Was wichtig war und was nicht. An oberster Stelle stand, dass wir alle ein neues Zuhause finden mussten. Allerdings nicht hier. Nicht in Althea, denn hier waren wir nicht mehr sicher. Aus reinem Instinkt heraus ahnte ich, dass der Arcana sehr wohl bewusst war, dass ich eine Charta trug. Aber ob sie auch meine andere Seite kannte? Die elementare Animae? Hatten sie womöglich gestern alles gesehen, nur nicht gehandelt?
Wenn das stimmte, waren meine Familie und ich immer noch in Gefahr. Wegen mir. Weil ich aufbegehren wollte. Weil ich das fortführen wollte, was mein Bruder begonnen hatte. Den Weg zur Freiheit ebnen, uns allen eine Stimme verschaffen.
Ich ballte die Hände zu Fäusten, setzte mich auf eine dicke, moosbewachsene Wurzel und zog die Beine an den Körper. Blickte nachdenklich in das trübe Wasser. Wie viel Schmerz konnte ein einzelner Mensch ertragen?
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809

15.08.2017, 11:34

Daragh


Ich fuhr mit der Hand über das Gesicht und rieb mir den Schlaf aus den Augen, dann stand ich auf. Ich begegnete wachsame Augen, deren Glanz getrübt war vor tiefer Kummer. Sie hatten ihre Heimat verloren und sie hatten ihre Lieben verloren. Auf eine grausame Art. Der Gedanke an den gestrigen Überfall schürte die Wut in meinem Inneren. Das hätte nicht passieren dürfen. Die Arcana.....sie hatte einfach das Volk in Stich gelassen. Tiefer Scham, was ich noch nie zuvor gespürt hatte, überkam mich und die Fassungslosigkeit. Wie konnte man die Menschen einfach in Stich lassen, wo sie doch unsere Hilfe gebraucht hatten? Was war mit unser Eid? Unser Ehr- und Moralgefühl? Ein bitterer Geschmack breitete sich in meinem Mund aus.

Yelva


Mir stockte das Atem als seine warme Hände sich auf meine Wangen legten und mein Herz drohte aus dem Brustkorb zu springen, als sein Gesicht sie mir näherte. Ich spürte sein Atem auf meiner Haut kitzeln und sein Blick hielt mich gefangen. In meinem Kopf schwindelte es, ich konnte kaum klare Gedanken fassen und die unsichtbaren Ameisen machten mich mit ihrem Krabbeln ganz verrückt. Mein Magen zog sich aufgeregt zusammen. Dann erstarrte ich vor Überraschung augenblicklich als ich aufeinmal seine Lippen auf Meine spürten. Meine Augen weiteten sich und gab von mir ein verblüfftes Keuchen. Doch dann fielen mir die Augen flatternd zu und ich spürte eine neuartige Wärme in meinem Körper ausbreiten, sie schien direkt von meinem Herzen zu kommen. Es stürmten so viele Empfindungen auf mich ein, sodass ich sie nicht benennen konnte und nur entzückt aufseufzen konnte. Seine Lippen waren weich. Warm. Und sie schmeckten köstlich, irgendwie nach Waldbeeren. Ich erwiderte den Kuss und legte unbewusst meine Hände auf seinem Brustkorb. Himmlisch. Es fühlte sich himmlisch an. Und wunderschön. Schöner als ein Sonnenaufgang. Es war wie ein donnernder Galopp auf den Boden und sogleich sanftes Fliegen durch die Lüfte. Wie auf dem See mit einem Boot fahren, nur dass das Auf und Ab mir jetzt keine Übelkeit bereitete. Der Kuss war wie ein Regenbogen, wenn sich Regen und Sonne sich vereinte. So voller Farben.


810

15.08.2017, 11:50

Devante

Bei meinem Eid, sie zu küssen war nicht in Worte zu fassen. Ich hatte schon viele Frauen geküsst, mit einigen Frauen das Bett geteilt, aber das, was ich gerade empfand, war nicht im Mindesten vergleichbar mit dem, was ich bereits erlebt hatte. Es fühlte sich neu an, wilder, berauschender. Die Wärme in meiner Brust verwandelte sich in ein verlangendes Brennen, das meinen gesamten Körper erfüllte.
Ich wollte Yelvas Lippen weiter erobern, ihr Dinge zeigen, die die Röte in ihren Wangen vertiefen würden. Ich wollte ihr wieder diesen entzückenden Laut entlocken, wenn unsere Münder miteinander verschmolzen. Verdammt, es gab so viel, was ich jetzt am liebsten tun würde, aber der wachsame Teil in mir erinnerte mich an den Jungen, der ebenfalls in diesem Zimmer war.
Eine Hand wanderte in Yelvas Haar, das wie flüssiges Gold zwischen meinen Fingern rann. An ihr haftete immer noch ein leichter Hauch Lavendel. Ich bekam nicht genug davon. Atmete die Luft ein, die sie ausatmete. Es betörte mich und deshalb unterbrach ich sanft den Kuss, während ich versuchte, mein wildes Herz zu beruhigen. So hatte ich mich noch nie gefühlt. > Siehst du? Es ist das Einfachste auf der Welt.< raunte ich leise.

Idoya

Ich fand keine Antwort darauf, denn der Schmerz in meiner Brust zeigte mir, dass ich trotz allem noch hier saß und Pläne für die Zukunft schmiedete. Es war ein schmaler Grat zwischen Flucht und Rache. Einerseits wollte ich einfach verschwinden und mit meiner Familie ein neues Leben beginnen. Fern von Althea. Andererseits konnte ich nicht kampflos gehen. Nicht ohne meine Spuren zu hinterlassen. Nicht ohne der Arcana und der Königsfamilie gezeigt zu haben, dass wir Sumpflebenden durchaus Persönlichkeit hatten. Dass man uns nicht einfach unterdrücken konnte. Dass man uns nicht wie Dreck behandeln sollte. Das waren wir nämlich nicht. Wir waren stark, stärker als sie dachten. Und ich würde unsere Stärke beweisen.
Eines stand jedoch fest. Allein würde ich nicht weit kommen. Ich brauchte Unterstützung. Von wem auch immer. Es gab bestimmt auch andere Leute, die von den ach so geachteten Garden im Stich gelassen wurden. Genau diese Menschen musste ich ansprechen. Sie von ihren Ketten befreien. Sie in die Freiheit führen. Ich hatte mich nie als Anführerin gesehen, aber da war ein Feuer in mir, das ich schon immer in mir getragen hatte und dessen Bedeutung ich nun verstand. Das hatte Asterias gemeint. Das war also meine Bestimmung.
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811

15.08.2017, 13:34

Daragh


Suchend schaute ich mich umher, noch eben hatte ich Idoya gesehen. Schließlich setzte ich mich in die Bewegung und achtete nicht auf die wachsame Blicke der Anderen. Dann nach eine Weile fand ich Idoya. Sie saß auf einer Wurzel, die beinahe von dem Moos verschlungen wurde. Ich räusperte mich und wippte auf meine Füße: "Was wirst du jetzt tun?" Ich hakte meine Daumen in den Hosenbund ein und musterte ihr Rücken.

Yelva


Mir kam es zu kurz vor, als er sich von mir löste und gleichzeitig hatte sich der Kuss wie eine kleine Ewigkeit angefühlt. Benommen blinzelte ich, atmete stoßweise und mein Herz schlug wild bis zu meinem Hals. "Ja", antwortete ich wispernd mit erhitzte Wangen und ein wohliger Schauder rann meinem Rücken hinab. Vorsichtig berührte ich mit den Fingerspitzen meine Lippen, sie kribbelte wie verrückt. In meine Augen lag der Staunen, denn ich konnte es noch nicht glauben, dass Devante eben mich noch geküsst hatte. "Du...du schmeckst nach Waldbeeren", schüchtern lächelte ich und zögernd berührte ich ebenfalls seine Lippen. Diese weiche, warme Lippen hatte mir den ersten Kuss geraubt und es machte mich überwältigend glücklich. Es war wie Magie gewesen. Mein Blick wurde verträumt und mein Lächeln versonnener. Ein Geräusch riss mich aus meinem Tagtraum und ich blickte zu Niall hinüber, er wachte gerade auf. Ihn hatte ich vollkommen vergessen, was mir einen Moment schlechtes Gewissen bereitete. Ich kletterte von Devantes Schoß und merkte, dass meine Beine sich seltsam wacklig anfühlte. Langsam ging ich zu Niall und setzte mich auf die Bettkante. In diesem Augenblick schlug er die Augen auf und wirkte leicht verwirrt.


812

15.08.2017, 13:56

Devante

Als sie ihre Lippen berührte, musste ich mich zusammenreißen, um sie nicht wieder zu küssen. Leidenschaftlicher als zuvor. Gieriger. Doch dann legten sich ihre zarten Fingerkuppen auf meinen Mund und es war um mich geschehen. Mein ganzer Körper spannte sich an. Ich regte mich nicht, unterdrückte den Impuls sie an mich zu reißen und weitere unanständige Dinge zu tun. Waldbeeren hin oder her, sie schmeckte nach einem schönen Sommertag mit frischer Brise. Wie sollte das überhaupt möglich sein? Sonne und Wind konnte man nicht schmecken. Yelva allerdings schon.
Ich atmete leise aus, als sie von meinem Schoß aufstand und zu Niall ging, der gerade aufwachte. Zum Glück. Andernfalls wüsste ich nicht, was ich sonst getan hätte.
> Ich sehe mal nach, ob unten alles in Ordnung ist und hole euch dann ab, damit wir frühstücken.< gebärdete ich, ehe ich das Zimmer verließ und auf die Geräusche in der Gaststätte lauschte. Castor und Pollux hatten sich über Nacht in meinen Geist zurückgezogen, aber sie spürten nichts Verdächtiges. Auch nicht Umbriel. Gut.

Idoya

Meine Entscheidung stand fest. Ich würde es den anderen gleich mitteilen, aber zuerst wollte ich etwas ganz anderes tun. Es sollte ein Zeichen meines Kampfes sein. Ein Zeichen dafür, dass ich bereit war etwas zu verlieren, um es mir mit harter Arbeit und Geduld zurückzuholen.
In meinem Ausschnitt befand sich die Scherbe, an der ich mich gestern geschnitten hatte. Sie erinnerte mich daran, dass man manchmal bluten musste, um die Dinge, die man liebte, zu finden und zu retten. Ich fuhr mit den Fingerspitzen sanft über die scharfen Kanten, biss die Zähne fest zusammen.
Hinter mir ertönte Daraghs Stimme. Er hätte keinen besseren Zeitpunkt finden können, um mir diese Frage zu stellen. Mit dem Rücken zu ihm erhob ich mich, packte mein langes Haar, drehte es zu einem Zopf und setzte die scharfe Kante an. Mit einem einzigen Schnitt trennte ich mich von der schönen Länge. Trennte mich von dem Schmerz, der mich jahrelang begleitet hatte. Zeit für neue Kämpfe, für neue Erfahrungen.
Ich ließ den abgetrennten Zopf ins Wasser fallen, fuhr mir leicht zittrig durchs schulterlange Haar und atmete tief durch. Straffte die Schultern und drehte mich zu Daragh um. Wilde Entschlossenheit brannte in meinen Augen. > Meine Familie wird ein neues Zuhause finden, ein besseres, wo wir in Sicherheit sind und uns niemand unterdrückt. Ich weiß, dass solch ein Ort existiert. Ich werde sie dorthin bringen und dann zurückkehren.<
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813

15.08.2017, 16:45

Daragh


Sie stand auf, drehte sich jedoch nicht zu mir um und griff stattdessen nach ihrem Haar. Ich zog ein Augenbraue hoch. Was hatte Idoya jetzt vor? Meine Frage wurde gleich in der nächste Sekunde beantwortet, als sie einfach mit einer Scherbe einen langen Stück ihres schönen Haares abschnitt. Mein Mund war leicht geöffnet und ich starrte auf das abgeschnittene Haar, das im Wasser versank. Einen solchen Mut hätte ich ihr nicht zugetraut. Ich wusste, dass das Haar für Frauen besonders heilig waren. Je länger das Haar war, desto weiblicher waren sie nach ihrer Meinung. Jetzt reichte ihr neue Friseur nur bis zur Schulter. Die Wellen in ihrem Haar wirkten dadurch deutlicher und ihr Gesicht rückte mehr in den Vordergrund. Ich sah das Feuer in dem Meer brennen, als unsere Blicke sich begegneten. "In Ordnung und ich werde dafür sorgen, dass Niemand eure Spuren folgt. Ich werde jeden einzelnen Verbrecher ins Gefängnis zerren und jeden Verräter in Arcana entlarven. Ich werde dafür sorgen, dass das wir das sind wofür wir stehen sollen", antwortete ich ihr ernst und fuhr mit der Hand durch das Haar: "Tja, dann ist es wohl Zeit für den Abschied. Endlich wirst du mich los." Ich grinste schief, auch wenn mir nicht danach war. Irgendwie....wollte ich nicht, dass sie ging.

Yelva


Ich blickte verträumt Devante nach und stellte fest, dass er einen kräftigen Rücken besaß. Der eindrucksvolle Mann strahlte Stärke aus, was mir ein Gefühl von Sicherheit vermittelte. Und er schmeckte nach Waldbeeren. Ich mochte Waldbeeren gerne. Besonders die Blaubeeren und Erdbeeren. Ich wandte mich an Niall: "Konntest du schlafen?" Er nickte langsam: "Ja, etwas. Aber am Anfang hatte ich schlimme Träume gehabt. Sind diese Maskenmänner mit den Schwerter uns wirklich gefolgt?" "Ja", tröstend strich ich über seinem Kopf, als seine Augen vor Angst sich weiteten. "Was wollen sie?", fragte er unruhig. Ratlos zog ich die Schultern hoch: "Das weiß ich nicht. Aber Devante wird uns beschützen, er wird niemals zulassen, dass dir was geschieht. So wie ich es niemals zulassen werde." Niall entspannte sich ein wenig: "Devante ist ein Kämpfer!" Leicht lächelte ich und erhob mich: "Ich gehe mich kurz waschen, dann bist du dran." Ich ging in den Waschraum und erblickte mich in dem Spiegel. mein Haar war zerzaust, die Schminke auf meine Wange verschmiert und an einige Stellen wies ich Dreckspuren auf. "Aber er findet ich sähe nicht furchtbar aus", murmelte ich versonnen und wusch mein Gesicht sauber. Dann versuchte ich mein Haar zu ordnen, damit es nicht allzu verstrubbelt aussah. Schließlich verließ ich den Waschraum, damit Niall reingehen konnte.


814

15.08.2017, 17:11

Devante

Unten angekommen, wünschte ich dem Besitzer erst einmal einen guten Morgen. Er fragte mich nicht nach dem Grund, wieso ich hier mit den beiden aufgetaucht war, denn eigentlich ging ihn das nichts an, solange er bezahlt wurde. Ich reichte ihm die zwei Goldmünzen für die Nacht und sah mich dabei in der Gaststätte um. Es waren nur drei Männer anwesend. Ruhige, unscheinbare Gestalten mittleren Alters. Keine Soldaten.
Auch draußen machte ich eine kleine Runde, vertrat mir die tauben Beine und streckte meinen Rücken durch, um die Verspannungen in meiner Muskulatur zu lösen. Castor und Pollux wollten wieder entlassen werden, also kam ich ihrem Wunsch nach und ließ sie grasen. So konnten sie ihre Umgebung stets im Blick behalten, während ich mich wieder ins Innere begab. Zu Yelva und Niall.
Da ich den Schlüssel mitgenommen hatte, öffnete ich die Tür ins Zimmer und entdeckte zuerst Yelva. Ihr kleiner Bruder schien wohl im Waschraum zu sein. > Die Luft ist rein. Man hat uns nicht gefunden. Wir können in aller Ruhe unten frühstücken.<

Idoya

Es fühlte sich ungewohnt an, plötzlich weniger Gewicht am Kopf zu haben. Die Haarspitzen berührten meine Schultern, kitzelten leicht auf der Haut, während eine Brise an meinem Nacken entlangfuhr. Zugegeben, diese radikale Änderung hatte ich selbst nicht erwartet, aber ich bereute es kein bisschen. Haare wuchsen nach.
Daragh kommentierte meine Handlung nicht, sondern versicherte mir einen sicheren Abgang. Das wusste ich sehr zu schätzen, zumal ich mir gut überlegen musste, wohin ich mit meinem Stamm gehen sollte. Im Moment kannte ich keinen Ort außerhalb Altheas, weil ich dieses Gebiet nie verlassen hatte, aber nun erwartete mich ein großes Abenteuer. Ich konnte es förmlich spüren. Das Kribbeln in der Brust. Die Freiheit in meinen Gedanken.
Als er sich von mir verabschiedete, neigte ich den Kopf zur Seite und lächelte offen. > Ich habe meine Meinung über dich geändert; Daragh. Wenn du weiterhin für all die guten Werte einstehst, an denen du dich bisher orientiert hast und den Namen der Arcana mit Erfolg reinwäscht, dann... bist du nicht mehr weit davon entfernt, ein Held zu sein.<
Nach allem, was passiert war, hatte er sich diese Worte verdient. Ich meinte sie ernst. > Und es tut mir leid, dass ich dir das Buch, das du mir ausgeliehen hast, nicht mehr wiedergeben kann.< fiel mir zudem ein.
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815

15.08.2017, 17:28

Daragh


Ihre Worte überraschte mich auf angenehme Weise und diesmal lächelte ich. Sie glaubte tatsächlich, dass ich ein Held werden konnte und das war ein verdammt gutes Gefühl. "Ich werde mein Bestes geben", versicherte ich ihr und wank ab: "Macht dir über den Buch keine Gedanken. Das meiste Wissen in den Buch habe in meinem Kopf, ansonsten gibt es noch einen zweiten Buch davon. Mein Bruder besitzt ihn auch." Unser Vater hatte vor Jahren uns diese Bücher geschenkt. Er schenkte immer nur Bücher oder "nützliche" Sachen an besondere Tage. Dann fiel mir was ein und ich nahm meinen Geldbeutel ab: "Da ist ein paar Gold- und Silbermünzen drinnen. Nimm sie mit, bestimmt könnt ihr es gut gebrauchen. Zuhause habe ich noch ein paar Münzen." Ich reichte ihr den Beutel.

Yelva


Devante erschien wieder und sein Anblick ließ mein Herz höher schlagen, besonders an die frische Erinnerung von dem magischen Kuss. "Das freut mich zu hören", meinte ich erleichtert und sah zu ihm hoch. Mein Blick streifte zufällig seine Lippen und in meinem Magen wurden die Ameisen wach. Niall war noch in dem Waschraum. Meine Wangen begannen zu glühen und mein Atem schneller. Es war ein Impuls meines Körpers, den ich nicht unterdrücken konnte. Plötzlich stand ich dicht vor Devante, stellte mich auf die Fußspitzen und berührte seine Lippen mit Meinen, während meine Hände sich an seinem muskulösen Brustkorb stützte. Ein flüchtiger Kuss und doch ließ er mich warm erschaudern. Überall sah ich den Regenbogen tanzen. Ich löste mich von ihm, lächelte schüchtern mit gerötete Wangen und strich eine Haarsträhne hinter dem Ohr, während ich ein Schritt nach hinten ging. In diesem Moment öffnete sich die Tür und ich drehte mich zu Niall um.


816

15.08.2017, 17:46

Devante

Gerade als die Tür hinter mir ins Schloss fiel, stand Yelva augenblicklich vor mir und stahl sich einen Kuss. Meine Brauen schossen in die Höhe. Ich hatte mit diesem Akt nicht gerechnet, insbesondere weil sie eine schüchterne junge Frau war. Trotzdem baute es mein Ego auf, dass sie weder die Finger noch die Lippen von mir lassen konnte. Mir erging es auch so, denn ich hätte sie gern etwas länger um den Verstand geküsst, wäre Niall nicht aufgetaucht.
Er wirkte frisch und schien keine große Angst zu haben. Wahrscheinlich hatte Yelva ihn beruhigt. > Lasst uns jetzt was essen. Dann überlege ich mir, was wir als Nächstes tun sollten.<

Idoya

Ich fand es trotzdem schade, dass ein kostbares Buch dem Feuer zum Opfer gefallen war. Wissen sollte nicht auf diese Weise zerstört werden, aber es beruhigte mich, dass er es nicht wirklich brauchte. Als er mir dann zusätzlich seinen Beutel reichte, schüttelte ich ungläubig den Kopf. Für dieses Geld hätte ich ziemlich lange schuften müssen. Es fühlte sich unwirklich an, diese Menge an Gold und Silber in der Hand zu halten.
Eigentlich sollte ich das nicht annehmen, aber mittlerweile kannte ich Daragh gut genug, dass er solche Angebote ernst meinte.
> Danke, das bedeutet mir sehr viel.< meinte ich lächelnd und umarmte ihn. Ausnahmsweise hatte ich kein Problem damit Nähe zuzulassen. Zwar spürte ich wieder dieses eigenartige Flackern in der Brust, doch ich ignorierte es. Wichtig war nur, dass er mir nach der Rückreise von der Insel sehr geholfen hatte.
Als ich mich von ihm löste, zog ich mein selbstgemachtes Armkettchen aus und hielt es ihm hin. Es bestand aus hübschen kleinen Muscheln und Steinen, die Niall am Strand gesammelt hatte. > Behalte das als Erinnerung, bis ich wieder zurück bin. Zwar würde dir mein Kleid viel besser stehen, aber ich brauche es noch.<
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817

15.08.2017, 17:57

Hey :)

Daragh


Mit der Umarmung hatte ich nicht gerechnet und aus Reflex legte ich meine Arme um ihre schlanke Taille. Der Duft nach Meer und Wildblumen wehte mir entgegen und schien einen Moment mein Kopf zu vernebeln. Ihr Körper fühlte sich warm und weich an. Die Umarmung hielt nicht lange an, was ich irgendwie bedauerte. Dabei war ich kein Kerl für lange Umarmungen, jedenfalls nicht bei Menschen außerhalb der Familie. Denn das bedeutete tiefe Zuneigung. Dann reichte mir Idoya ihr Armkette und ich nahm es entgegen. "Danke", murmelte ich seltsam gerührt und sanft umschloss ich es. Kurz lachte ich auf, als sie mit dem Kleid erwähnte und meine Augen funkelten: "Was für ein Jammer. Mir hätte das Kleid ausgesprochen gut gestanden." Ich zwickte in ihre Wange, wie an einem Tag: "Pass auf dich auf und hau ordentlich in die Eier, wenn Einer dir nahe kommt. Dort tut es am Meisten weh."

Yelva


Ich glaubte ich hatte Devante mit meinem kleinen Überfall überrascht, mich selbst hatte dieses impulsives Verhalten überrascht. Dennoch hatte es sich richtig angefühlt, als hätte es so sein sollen. Meine Lippen schien immer noch von den Kuss zu kribbeln und ich glaubte die Waldbeeren noch schmecken zu können. Mein Blick wurde verträumt. Verliebtsein war so ein schönes Gefühl. Niall lief auf Devante zu und griff nach seiner Hand. Wir verließen den Raum und begaben uns in den Speiseraum, der sich unten befand. Niall löste sich von Devante und rannte auf einem freien Tisch zu, dann wank er zu uns. Er wollte gerne dort sitzen.


818

15.08.2017, 18:08

Hey hey hey ;)

Devante

Niall war lebhaft wie eh und je. Er zog mich hinter sich her, beanspruchte meine Aufmerksamkeit für sich und suchte sich sogar den Platz aus, wo wir frühstücken sollten. Ich lächelte ihn an und nickte. Dann wanderte mein Blick zurück zu Yelva und ich empfand sie als noch viel schöner als gestern. Mit ihren geröteten Wangen, den rosigen Lippen, diesem schönen Funkeln in ihren Augen. Wie die Sonne, die durch dichten Nebel schien.
Der Besitzer brachte uns das Frühstück, das aus warmen Brot, Schinken- und Käsescheiben bestand. Genug, um wieder zu Kräften zu kommen. Ich dankte ihm und begann zu essen.

Idoya

Daragh verhielt sich irgendwie anders als sonst, aber ich kam nicht dahinter, worin genau der Unterschied bestand. Also befasste ich mich nicht damit, denn die Zeit drängte. Je früher ich mit meinem Stamm von hier verschwand, desto besser für uns alle. Ich konnte mir keine weiteren Opfer leisten.
> Das werde ich. Was Männer betrifft, weiß ich sehr gut, wo es am meisten schmerzt.< lächelte ich breit und sah über seine Schulter zu meinem Vater, der mich zu sich wank. Ein paar andere hatten sich zu ihm gesellt. Anscheinend wollten sie gemeinsam mit mir das weitere Vorgehen besprechen. Perfekt.
Ich schaute wieder Daragh an. Wollte noch mehr sagen, irgendwas, aber es gab nichts mehr zu sagen. Es irritierte mich, dass ich ein wenig traurig über unsere getrennten Wege war, wenn ich doch vor einiger Zeit nichts anderes gewollt hatte. > Pass du auch gut auf dich auf. Mach keine Dummheiten, wenn dein Bruder nicht in der Nähe ist.< sagte ich noch, ehe ich ihm ein letztes Lächeln schenkte und zu meiner Familie ging. Zeit, das nächste Kapitel aufzuschlagen.
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819

15.08.2017, 18:18

Wie geht es dir? ^^

Daragh


"Ich gebe mir Mühe, kann aber nichts versprechen", grinste ich schief und dann musste Idoya auch schon zu ihrem Volk gehen. Ich blickte ihr einen Moment nach, ehe ich den Weg zu den knorrigen Bäume einschlug. Auch wenn es gestern Nacht dunkel gewesen war, so erinnerte ich mich doch an den Weg. Ich ließ das Volk hinter mir. Ich ließ Idoya hinter mir. Ich habe dir gesagt, dass du sie magst, erklang Cadals Stimme und diesmal klang er sanft. "Ach Unsinn", murmelte ich und spürte die Armkette in meiner Hand. Ich zog ihn über mein linkes Handgelenk und erstaunlicherweise passte er mir. Ich hatte scheinbar ein schlankes Handgelenk.

Yelva


Ich setzte mich zwischen den Beiden, während Niall direkt gegenüber von Devante saß. So konnte er mit uns unterhalten, besonders mit Devante: "Ich will ein Kämpfer werden!" In seinem Blick las ich die Entschlossenheit. Ich runzelte mir die Stirn, mir wäre es lieber er würde weiter davon träumen ein Steinhändler zu werden. Das erschien mir ungefährlicher. Dann wurde uns der Frühstück gebracht und mir knurrte der Magen. Verlegen strich ich eine Haarsträhne hinter dem Ohr, eine alte Gewohnheit von mir.


Muss kurz offline gehen, bin aber naher wieder da, falls du auch online sein solltest. Wenn nicht, dann wünsche ich dir einen schönen Abend:)


820

15.08.2017, 18:26

Mir geht es gut ;) Bin auch nicht lang online, muss auch off XD Ich denke mal, dass ich erst spätestens um neun wieder hier bin :D Wünsche dir auch einen schönen Abend!

Devante

Ich schmunzelte, als Niall gleich seinen Wunsch, ein großer Kämpfer zu werden, äußerte. Yelva schien nicht begeistert darüber zu sein, wäre ich an ihrer Stelle auch nicht. > Früher oder später wirst du einer sein, aber noch bist du zu jung dafür. Glaub mir, das weiß ich aus Erfahrung.< gebärdete ich, nachdem ich das erste Brötchen verschlungen hatte.
Nachdem ich Daragh gestern Nacht einen Energieschub verpasst hatte und selbst aus der Puste gewesen war, brauchte ich heute umso mehr Energie. Sonst kamen meine Energien durcheinander und das konnte ich nicht gebrauchen. Währenddessen überlegte ich, wohin wir als Nächstes gehen sollten. So oder so mussten wir zurück in die Stadt, denn am Tage würde man uns wohl kaum angreifen. Das war viel zu offensichtlich.

Idoya

Ein letztes Mal schaute ich über die Schulter zu Daragh, aber da war er bereits verschwunden. Irgendwann würden sich unsere Wege kreuzen, denn das spürte ich tief in mir drin. Mein Instinkt lag nie falsch. Bisher hatte sich alles bewahrheitet.
Bei meiner Familie angekommen, wurde ich sogleich mit Fragen gelöchert. Auch wegen Daragh, aber hauptsächlich wegen des Angriffs. Ich stellte Vermutungen an, die mich selbst betrafen und wünschte, sie hätten uns aus einem anderen Grund angegriffen, als mich unter Druck zu setzen und ans Charta zu kommen. Warum sonst hatten sie mich tot sehen wollen?
> Und was machen wir jetzt?< fragte Shiva kleinlaut. Sie hatte wieder Angst. So wie damals nach dem Rebellenangriff. Ich konnte es ihr nicht verdenken.
> Wir gehen. Jetzt sofort.<
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