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901

17.08.2017, 22:27

Daragh


Ich nickte einverstanden und bemerkte natürlich, dass er ein paar Mal zu der weiße Rose geblickt hatte. Woher kam sie überhaupt? Einen Moment. Yelva hatte doch als Gärtnerin gearbeitet, um ihr Geld verdienen zu können. Könnte die Rose vielleicht von ihr stammen? Und diese Rose musste Devante etwas bedeuten, da sie bereits anfing auszutrocknen. Es war mehr als nur freundschaftliche Gefühle, kein Mann hob sonst eine Blume von einer Frau auf. Ich stand auf und zog mich erstmal in meinem Zimmer um, da ich noch die Festkleidungen trug. Dann verließ ich ebenfalls das Haus, um mich auf den Weg zum Spielhaus zu machen.

Yelva



Meine Augen wurden groß, gleich drei besondere Fähigkeiten. Was ich jedoch schade fand, dass er seine Federn bei einer Fähigkeit verlor. Sie sahen so schön aus und ich hoffte, dass war nicht für ihn schmerzvoll. "Und....was ist mit seine Augen? Wurde er verletzt?", fragte ich besorgt, denn das fiel mir nicht zum ersten Mal auf. Aber damals hatte ich mich noch nicht getraut danach zu fragen. Wobei ich sonst ihn nie lange anschaute, weil sein entblößter Oberkörper mich verlegen machte.


902

17.08.2017, 22:35

Devante

Wie immer nutzte ich die unterirdischen Gänge, die ich sogar blind gehen könnte. Ich war diese Wege schon so oft gegangen. Selbst wenn ich schlafwandeln sollte, könnte ich mich hier problemlos orientieren. Aber heute musste ich meinen geheimen Ort aufsuchen. Meinen Rückzugsort seit langer Zeit.
Wie hatte Meister Hyun davon erfahren? Zu was war dieser Mann eigentlich fähig? Er wusste so viel, aber wie ging es mit diesem Wissen um? Wenn er nämlich wusste, welches falsche Spiel einige in der Arcana trieben, warum hatte er nichts dagegen unternommen? Hatte er keine Leute, die ihm bedingungslos vertrauten, so wie ich ihm?
Diese Gedanken waren wirklich anstrengend. Ich konzentrierte mich ausschließlich auf den Weg vor mir und rätselte, was ich im Turmzimmer vorfinden könnte.

Idoya

Ach ja, diese Augenbinde warf viele Fragen auf. Anfangs hatte mich das auch irritiert, aber nun kannte ich den Grund dafür. > Wenn er die Augenbinde abnimmt, setzt er diese gefährliche Fähigkeit ein. Er nimmt dir deine Magie. Mit dieser Augenbinde hält er sich zurück und geht kein Risiko ein. Selbst ein Dschinn muss sich unter Kontrolle haben.< erklärte ich ihr und schaute zu Elodie, die hier und da zwischen den Bäumen erkennbar war. > Und was ist mit dir? Was kannst du?<
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903

17.08.2017, 22:46

Daragh


Ich persönlich besuchte nie solche Spielhäuser, da es mich nicht reizte bei Spiele die Münzen einzusetzen und außerdem fand ich Kartenspiele langweilig und für Geld mit Jemanden zu kämpfen, war auch nicht mein Geschmack. Ich war nur an solche Orte, wenn ich dort meine Aufträge erfüllen musste. Das Gebäude fand sich in der Nähe von Marktplatz, aber etwas abseits. Es kam mal vor, dass illegale Spiele angeboten wurde. Ein Aufpasser stand vor der Tür und musterte mich mit einem dunklen Blick. Unbeeindruckt trat ich ein und vernahm den Geruch von Alkohol. Suchend blickte ich mich herum, entweder fand ich Milow bei den Würfelspiele oder in dem Kampfkäfig.

Yelva


Verständnis huschte über meinem Gesicht, da ich nicht meine Fähigkeit kontrollieren konnte, hatte ich immer den Blick senken müssen, damit ich nicht in das Innerste der Menschen blicken musste. Ich wollte nicht immer die Wahrheit wissen, denn ich erfuhr auch ihre dunkle Seiten. "Ich bin sowas wie ein Seelenspiegel. Wenn ich in die Augen von Jemanden blicke, sehe die Wahrheit des Wesens. Ich sehe gute Taten, Sünden, Wünsche, Träume, Sehnsüchte....alles was den Wesen des Menschen ausmacht. Und manchmal können die Menschen in meine Augen ihre eigene Wahrheit erblicken und das ist für Viele unerträglich oder ich kann ihre Wünsche ausnutzen, was ich niemals freiwillig tun würde. Aber bei Magus scheint es nicht zu klappen, worüber ich froh bin, so kann ich endlich in die Augen Anderen schauen", erklärte ich es ihr leise und strich eine Haarsträhne hinter dem Ohr.


904

17.08.2017, 22:53

Devante

Wie immer achtete ich darauf, dass mich niemand verfolgte und ließ Umbriel die Gegend erkunden, indem ich meine Sinne erweiterte. Sie spürte nichts, wir waren allein. Gut so. Ich beschleunigte meinen Gang, wollte unbedingt wissen, was sich im Turmzimmer befand. Normalerweise konnte ich mehr Geduld aufbringen, aber nicht in dieser Sache. Nicht, wenn es indirekt Yelvas Leben betraf. Hoffentlich waren sie, Niall und ihr Vater in Sicherheit. Irgendwo.
Ich erreichte die Tür, sah, dass hier jemand gewesen sein musste, denn auf der Klinke lag kein Staub. Sonst eigentlich schon. Tief durchatmend trat ich ein. Spannte mich leicht an.

Idoya

Oh, das war eine sehr faszinierende und starke Fähigkeit. Alles über den anderen zu wissen, konnte durchaus eine machtvolle Waffe sein. Yelva war somit stärker als ihr wohl bewusst war. Ich lächelte sie sanft an. > Warst du deswegen in der Arcana? Weil du lernen wolltest, dich selbst unter Kontrolle zu haben?<
Es musste schwer für sie gewesen sein, ständig den Blick gesenkt zu halten, um niemandem unabsichtlich bis tief in den Grund der Seele zu sehen. Manchmal erfuhr man nämlich Dinge, die man gar nicht wissen wollte.
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905

17.08.2017, 23:03

Daragh


Ich fand ihn bei den Würfelspiele und als er mich erblickte, zogen seine Augenbraue sich zusammen. "Greer, was willst du hier?", er nahm einen Becher und trank daraus. "Mir war nach Spielen", ich nickte den anderen Spielern zu und entdeckte einen freien Stuhl an diesem Tisch. "Wir haben schon mittendrin angefangen, du kannst wieder verschwinden", erwiderte er kühl darauf. Wie gesagt, wir waren nie Dicke gewesen. Ich holte meinen Geldbeutel und legte ein paar Goldmünzen auf dem Tisch: "Sicher, dass ich nicht reinspringen kann?" "Lass ihn mitspielen, Milow", meinte ein bärtiger Mann. Ich grinste leicht, obwohl ich innerlich brodelte vor Wut.

Yelva


Zaghaft nickte ich und würde ich die Zügeln der Pferde nicht halten, hätte ich meine Fingern ineinander verknotet: "Ja und.....ich wollte nicht mehr alleine sein. Die Menschen aus meinem Dorf haben mich gemieden, weil sie sich vor Wahrheit fürchten und.....deswegen waren sie etwas gemein zu mir gewesen. Ich habe das Charta als Kind erhalten und damals wusste ich nicht, dass ich Dinge in ihnen sehen konnte, aber lieber sie nicht laut aussprechen sollte. Das hat zu unangenehme Situationen geführt....Aber jetzt habe ich wundervolle Freunde gefunden und dafür bin ich unendlich dankbar." Leicht lächelte ich und sah sie an: "Ich bin sehr froh mit dir befreundet zu sein."


906

17.08.2017, 23:11

Devante

Auf den ersten Blick fiel mir nichts Besonderes auf. Hier war alles so wie immer. Schlicht, unbenutzt, fast leer. Ich schaute mich suchend um, hielt nach einem Hinweis Ausschau. Fand allerdings nichts. Hatte ich etwa doch falschgelegen? War ich umsonst hergekommen?
Umbriel zischelte in meinem Inneren. Sie spürte eine Veränderung, die ich selbst nicht wahrnahm. Daher ließ ich sie frei. So konnte sie sich frei bewegen und mir zeigen, was hier anders war. Wer hier was hinterlassen hatte. Denn ich selbst stand ratlos mitten im Raum und schaute aus dem kleinen Fenster nach draußen. Über die Dächer hinweg zum Hafen.
Er war hier. Der Rabe. Er hat eine Nachricht hinterlasssssen, hörte ich Umbriel sagen, während sie ihren diamantförmigen Kopf unter den verstaubten Teppich schob, auf dem ich gerade stand. Oh, daran hatte ich nicht gedacht.

Idoya

Menschen und die Wahrheit, das funktionierte nicht immer. Manche hörten sich lieber Lügen an, um sich besser zu fühlen, anstatt sich der Wahrheit zu stellen und Schmerzen hinzunehmen. Das war eine der größten Schwächen eines Menschen. Auch ich gehörte dazu, arbeitete aber daran stets offen und ehrlich zu sein. Denn das erwartete ich von anderen.
Was Yelva betraf, so gab es nichts, was mich misstrauisch werden ließ. Sie hatte genug gesehen, genug Abweisung erlebt, dass es sie geprägt, geformt hatte. Ihre Seele war rein, das sah man in ihren hellen, schönen Augen. > Auch ich schätze mich froh, dich kennengelernt zu haben. Manchmal habe ich nämlich das Gefühl, als würde ich dich länger kennen, denn normalerweise schenke ich anderen nicht so schnell mein Vertrauen.< sagte ich ehrlich.
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907

17.08.2017, 23:21

Daragh


Nach zwei Runden verlor ich, weil ich wie gesagt mich kaum mit solche Spiele beschäftigte und somit nicht gänzlich mit den Regeln vertraut war. Aber mir ging es auch hier nicht um das Gewinnen. "Voll ausgenommen", höhnisch sah mich Milow an, während er sein Gewinn in den Beutel schob und die anderen Männer frustrierend weggingen. "Käfig ist frei. Wer ist mutig genug für einen Kampf? Wer sind die Herausforderer?", schrie Jemand aus einem Nebenraum. "Ich wette, dass ich dich in 10 Minuten platt gemacht habe", lehnte ich mich zurück. Milows Augen wurden schmal: "Ohne die Kraft deines Dschinns bist du ein Nichts, Greer." Ich zog ein Augenbraue hoch: "Das werden wir sehen." "Um welchen Einsatz?", verlangte Milow. "Wenn du gewinnst, sorge ich dafür, dass du Leiter unserer Einheit wirst und wenn ich gewinne, muss du mir einen Gefallen tun", ich reichte ihm die Hand. "Du wirst sowas von verlieren", meinte er von sich überzeugt und schlug ein.

Yelva


Das freute mich zu hören und einen Moment kehrte das Funkeln in meine Augen zurück. "Ich habe auch das Gefühl dich länger zu kennen. Denn normalerweise fällt meine Schüchternheit nicht so schnell von meine Schultern, aber bei dir fällt es mir leicht mit dir frei zu unterhalten", erwiderte ich und versicherte ihr: "Dein Vertrauen ist bei mir gut aufgehoben, ich würde niemals etwas tun was Jemanden schaden könnte."


908

17.08.2017, 23:28

Devante

Ich trat zur Seite, ging in die Knie und hob eine Seite des Teppichs hoch, um zu sehen, was sich darunter verbarg. Zuerst sah ich Umbriel, die sich schlängelnd und in sanften Wellen vorwärtsbewegte, aber dann entdeckte ich einen alten, vergilbten Zettel. Nein, es waren zwei Seiten. Zwei Seiten mit handschriftlichen Notizen, die so klein waren, dass ich vielleicht eine Lupe brauchen würde, um alles zu entziffern. Das war doch Meister Hyuns Schrift, oder nicht?
Umbriel hob den Kopf. Ihre gespaltene Zunge schoss aus ihrem Mund und berührte das Papier. Ihr roten Augen funkelten geheimnisvoll. Sogar ein bisschen gierig. Liesss esss. Sehr interessssant. Aber nicht hier. Diessser Ort wird nicht unentdeckt bleiben.

Idoya

Da nahm ich sie beim Wort. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie einfach loseilte und Geheimnisse anderer Leute ausplauderte. So eine Person war sie nicht. Lächelnd und in einvernehmlichem Schweigen setzten wir unseren Weg fort, als auch schon Asterias zurückkehrte. Direkt in meinen Geist, woraufhin mich seine reine Energie durchflutete.
Wir erreichen bald eine Abzweigung, die linke ist die Richtige. Auf der rechten Seite ist dann ein großer Platz, auf dem ihr euer Nachtlager errichten könnt.
Wenn ich mir die anderen ansah, hörte sich ein Nickerchen genau richtig an. Müdigkeit zeichnete sich auf allen Gesichtern ab. Pure Erschöpfung. Ich löste mich von Yelva und ging zu ihrem Vater, um ihm zu sagen, was mir Asterias berichtet hatte. Alle waren damit einverstanden ein Nachtlager aufzubauen.
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909

17.08.2017, 23:36

Daragh


Ihn mit meinem Posten zu locken war leicht gewesen, weil er schon eine Ewigkeit darauf gierig war. Und er wusste, ich würde mein Wort halten. Aber er schien wirklich zu glauben, dass ich ohne Cadal und ohne Fähigkeit schwach war. Das war ein Irrtum von ihm es zu glauben. Nur weil ich nicht oft meine Kräfte einsetzte und Gewalt als ein häufiger Lösungsmittel nutzte, hieß es nicht, dass ich keine körperliche Stärke besaß. Ansonsten wäre ich nie in der Lichtgarde gelandet und würde auch nicht eine eigene Einheit führen. Wir gingen in den Nebenraum: "Wir melden uns als Gegnern an." "Dann soll es so sein", meinte der Schiedsrichter und ich sah aus dem Augenwinkel, wie die Schaulustigen anfingen zu wetten.

Yelva


Wir fielen in einem Schweigen, jedoch war es nicht unangenehm und ich versuchte immer noch meine Gedanken und das Innenleben zu ordnen. Es war einfach ein unheimliches Empfinden, dass verkleidete Männer hinter mir her waren, weil ich einer bestimmte Blutlinie abstammte. Ich fragte mich, ob das eine schwere Prüfung von dem Schicksal war. Wenn ja, was bedeutete es denn für mich? Auf welche Weise sollte ich es bestehen? Als Asterias zurückkehrte, kam auch Elodie und nistete sich in meinem Geist, außer den Waldbewohnern sind wir zurzeit alleine und es gibt keine spürbare Gefahren. Erleichtert atmete ich aus. Ein weiterer Überfall hätte ich sonst nicht überstanden. Idoya ging nach vorne zu meinem Vater und Niall.
Es wurde eine Stelle gefunden, wo wir heute Nacht nächtigen konnten.


910

17.08.2017, 23:48

Devante

Ich hätte am liebsten hier und jetzt die Papiere durchgelesen, aber wenn Umbriel meinte, dass es nicht gut sei, wenn wir länger blieben, verließ ich mich auf ihren Instinkt. Sie zog sich wieder in meinem Geist zurück, wurde eins mit meinem Geist und nahm ihren Platz neben Castor und Pollux ein. Sie waren ein wenig aufgeregt. Nicht, weil sie ihren Auslauf noch nicht gehabt hatten, sondern weil sie überall nervöse Energien spürten.
Darum versteckte ich die Papiere hinter meiner Weste und machte mich damit auf den Weg nach Hause. Dort war es am sichersten. Dort spionierte mir niemand nach.

Idoya

Es dauerte nicht lange, da erreichten wir den offenen Platz, wo wir die Nacht verbringen konnten. Jeder suchte sich eine gemütliche Stelle, aber ohne richtige Verpflegung war es so oder so ziemlich schlicht. Keine Decken, keine Kissen, kein Feuer, das uns wärmen konnte. Es sei denn, Yelvas Vater hatte einige hilfreiche Dinge dabei.
> Wie geht es dir?< fragte ich meinen Vater, als er vom Pferd stieg und ich ihn zu einem Baum führte, gegen dessen Stamm er sich lehnte. Shiva setzte sich neben ihn. Sie war todmüde, konnte ihre Augen kaum offenhalten. Ich selbst war froh darüber, endlich mal sitzen zu können. Aber an Schlaf war noch nicht zu denken, denn ich wollte erst sichergehen, dass es allen anderen an nichts fehlte.
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911

17.08.2017, 23:58

Gehe offline, gute Nacht:)

Daragh


Die Regeln waren einfach: es war verboten Waffen zu benutzen, man durfte nur die körperliche Kraft einsetzen, töten war nicht erlaubt und wer länger als 10 Sekunden auf dem Boden lag hatte verloren. Ansonsten war es alles erlaubt. Wir stiegen in das Käfig ein, nachdem wir unsere Hemden ausgezogen hatten. Es roch hier muffig. Nach alter Schweiß und getrocknetes Blut. Der Schiedsrichter gab einen Gong und wir begannen uns zu umkreisen. Ich wusste, dass Milow kämpfen konnte und er war nicht abgeneigt Gewalt anzuwenden. Dann machte er den ersten Angriff.

Yelva


Wir befanden uns auf einem offener Platz, über uns konnte ich den Nachthimmel erkennen und die ersten Sternen begannen zu funkeln. Ich band die Pferde an einem Baum und half den älteren Menschen abzusteigen. Dann nahm ich die Satteln von den Rücken der Tiere. Auch sie hatten einen anstrengender Tag. Sie verdienten das saftige Gras und den Schlaf. Mein Vater und Niall kamen auf mich zu. "Sucht euch ein Schlafplatz aus. Ich werde Lagerfeuers machen", er wühlte in den Satteltaschen bis er die Feuersteine besaß. Schließlich holte er noch eine dünne große Decke hervor: "Gib es den kranken, älteren Menschen." Ich nickte und folgte die Älteren, um ihnen die Decke zu geben. Dann suchten Niall und ich nach einem Schlafplatz. Niall konnte sich kaum auf die Füße halten und ich fand ein Plätzchen mit Moos. Das würde ein wenig den harten Boden mildern. Erschöpft legte sich Niall hin und schien sofort einzuschlafen. Ich setzte mich neben ihn und betrachtete sorgenvoll mein kleiner Bruder.


912

18.08.2017, 00:09

Nachti :D

Devante

Diesmal machte ich einen Umweg, denn ich wollte nicht das Risiko eingehen und jemandem auf dem Weg nach draußen begegnen. Darum wählte ich Tunnel, die einen großen Bogen um das Zentrum der Arcana machten. Hier war die Gefahr, auf eine andere Menschenseele zu treffen, sehr gering. Nur ein Prozent Wahrscheinlichkeit.
Immer wieder legte ich eine Hand auf die Brust, dort, wo ich die Papiere versteckt hielt, um mich zu vergewissern, dass sie nicht wie durch Zauberhand verschwunden waren. Und jedes Mal atmete ich erleichtert aus. Was auch immer Meister Hyun geschrieben hatte, es war von größter Bedeutung. Ich spürte es bis in die Knochen.

Idoya

Also hatte Yelvas Vater doch an einige wichtige Dinge gedacht. Das Feuer knisterte inmitten unseres Lagers, es wärmte uns alle, spendete uns Licht in der Finsternis der Nacht. Zwar konnte man die Sterne sehen, aber sie wurden teils von den Baumkronen verschluckt. Yelva reichte den Älteren eine Decke, damit sie sich wärmen konnten und ich lächelte ihr nach. Was auch immer sie entschied, es würde die richtige Entscheidung sein.
Shiva kuschelte sich an mich ran, bettete ihren Kopf auf meine Brust und schloss die Augen. In wenigen Sekunden war sie eingeschlafen. Auch mein Vater schlief. Die lange Reise hatte ihm alle Kraft geraubt. Jetzt konnte er sich endlich ausruhen.
Ich selbst lehnte mich gegen den Baumstamm hinter mir und versuchte meine chaotischen Gedanken zu ordnen. Versuchte positiv zu bleiben. Versuchte den Schrecken zu vertreiben, der mich weiterhin verfolgte. Vertrieben aus unserer Heimat... Wie hatte es bloß so weit kommen können?
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913

18.08.2017, 09:16

Daragh

Ich blockte den Faustschlag, bemerkte gleichzeitig, dass er sein Bein hochzog. Rasch ging ich zur Seite, spürte einen neuen kräftigen Faustschlag in meine Rippe. Ich ging ein paar Schritte nach hinten, hielt meine Fäuste vor meinem Oberkörper und ging leicht in die Knien. Meine Muskeln spannten sich an, um die Angriffe besser einstecken zu können. Ich atmete gleichmäßig und reagierte blitzschnell, als Milow den nächsten Angriff machte. Ich zog meine Unterarme hoch, um das Gesicht zu schützen und dann schoss meine Faust nach vorne, was er aber abwehrte. Mein Bein riss sich in die Höhe und mit einem Ellbogen reagierte er schnell und genau in diesem Moment schoss mein Kopf nach vorne. Seine Nase knackste laut und Blut rann über seine Lippe. Knurrend ließ er von mir ab und hielt Abstand. Im Hintergrund hörte ich die Zuschauer brüllen und Jubeln. Sie schrieen sich gleichzeitig über Wetteinsätze an. Ich blendete die Geräusch aus und meine Augen ruhten aufmerksam auf Milow. In meinem Kopf reifte sich eine Strategien, doch dafür musste ich viel Durchhaltevermögen zeigen und Einiges absichtlich einstecken lassen. Diesmal machte ich den Angriff, traf sein Unterbein und Milow verzog keine Miene. Mein Kopf fiel leicht nach hinten, als er in meinem Gesicht schlug und ich spürte sofort, dass ich bald ein blaues Auge haben werde. Ich traf die rechte Rippe. Er wurde wütend und stürzte sich regelrecht auf mich. Immer wieder blockte ich die schnelle Fäuste ab, jedoch entdeckte er Stellen, die er treffen konnte. Ich überließ ihm die Überlegenheit und biss die Zähne fest zusammen. Dann in den richtigen Moment attackierte ich den gleichen Unterbein und die Rippe. Seine Wange zuckte leicht. Er riss mich durch eine geschickte Technik auf den Rücken und wollte mit seinem Ellbogen auf mich springen. Hastig rollte ich zur Seite, sein Ellbogen traf meine Hüfte und ich unterdrückte den schießender Schmerz. Schnell stand ich auf und griff Milow an, der gerade aufstehen wollte. Unterbein. Rippe. Das Zucken seiner Wange wurde stärker. Ich fuhr mit der Zunge über meine aufgeplatzte Lippe. Mutter würde wahrscheinlich einen Schock bekommen, wenn sie mich so sähe. Er verdrehte mir das Handgelenk und packte mich ins Schwitzkasten, um mit den Knien mehrmals in meinem Bauch zu rammen. Ich sammelte meine ganze Kraft und stieß uns zu Boden, ich spürte in meine Schultern ein unangenehmes Ziehen. Wieder die Rippe. Immer wieder. Bis Milow sich von mir befreien konnte. Jetzt konnte er den Schmerz nicht mehr unterdrücken und ich sah, dass er anfing leicht zu humpeln. Schweiß und Blut glänzte in seinem Gesicht, die ersten blaue Farben zeigten sich. Ich sah sicherlich nicht besser aus. Es war Zeit den Kampf zu beenden. Mit voller Kraft traf ich das beschädigte Unterbein und ein gesundes Krachen war zu hören. Diesmal schrie er kurz auf. Das Bein war sauber gebrochen. Dann brach ich die verletzte Rippe und vollführte den ausschlaggebender Schlag an seinem Hals. Er sackte auf dem Boden und ich drückte ihn auf dem Baum. Mein Knien bohrte sich leicht in den Nacken, meine Hände fixierten seine Schultern und das anderes Knien drückte den Steißbein runter. Er war bewegungsunfähig. „10….9….8….7….6…..5…..4….3….2….1, der Mann mit den schwarzen Haaren hat gewonnen!“,schrie der Schiedsrichter. Eine Seite jubelten laut, die Andere stöhnten auf, da sie ihr Geld auf Milow gesetzt hatten.Ich richtete mich auf und rollte Milow auf den Rücken. Er atmete schwer und in seine Augen flackerte die Wut. Er schien zu begriffen haben, dass ich nur mit ihn gespielt hatte. „Du schuldest mir jetzt ein Gefallen und die will ich sofort einlösen“, näherte ich mich seinem Gesicht. Er riss die Augen weit auf und voller Verachtung spie er: „Wenn du jetzt wagst mich zu küssen, bringe ich dich um!“ Ich zog ein Augenbraue: „Als ob ich dich jemals küssen würde, du stinkst aus der Mund wie Hölle. Ich will nur nicht, dass Jemand unsere kleine Unterhaltung belauscht.“ Dann wurde mein Blick kalt: „Du wirst ein paar Fragen beantworten, keine Lüge! Ansonsten sorge ich dafür, dass du dich nie mehr mit einer Frau Vergnügen kannst.“ Sein Unterkiefer spannte sich an: „Was willst du?“ „Hast du den Kristalit damals in der Hütte in dem Sumpfgebiet geschmuggelt? Denn diese Männer wurden nachweislich unschuldig freigelassen. Und das es Niemand von dem Volk oder ein Fremder sein konnte, bleibt nur du noch übrig.“ „Sumpfgeborene weniger, schadet doch nie. Diese Dreckschweine gehören alle in Gefängnis“, knurrte er. Meine Hand zuckte, ich hätte ihm am Liebsten in den Gesicht geschlagen. „Wo hast du den Kristalit her, du elendiger Mistkerl!“, zischte ich.

Yelva

Ich hörte ein Feuer knisternd und ich spürte seine Wärme bis hierher ausstrahlen. Mein Kopf drehte sich zu dem tanzende Licht, mein Vater hatte sich um das Lagerfeuer gekümmert. Die Menschen schienen froh darüber zu sein, die Nacht konnte sehr kalt werden auch wenn wir Sommer hatten. Leise kam Vater zu uns hinüber und setzte sich neben mir, sanft berührte er meine Schulter: „Es tut mir sehr leid, was ihr durchmachen müsst. Ich wünschte ich hätte das euch ersparen können.“ Kummer war in seinem Gesicht geschrieben: „Ich bereue es, euch nach Darya geschickt zu haben, dann wäre ihr niemals von diesem Widerling entführt geworden und hier gelandet. Ich hatte geglaubt, es sei der einzige Weg euch in Sicherheit zu bringen. Die Missernte und das mangelnde Geld war nicht der einzige Grund, warum ich euch zu Tante Lykke geschickt hatte. Ich hatte gehört, dass wir von der Arcana einen überraschende Besuch bekommen würden und ich wollte euch vor sie verstecken. So hätten sie niemals dein Gesicht gesehen, wenn sie von der Existenz Liones wussten.“ Mein Vater wirkte mit einem Mal älter und sanft umarmte ich ihn: „Vater, es ist nicht deine Schuld was uns auf der Reise widerfahren war. Wer hätte es wissen sollen, dass ein Wanderhändler am heiligten Tag auf der Straße uns entführen würden? Es hat nicht nur seine schreckliche Seiten, ich entdecke sogar eine gute Seite: Durch den Händler sind wir in Althea gekommen und haben Freunde gefunden, die uns geholfen haben. Diese Freundschaft will ich niemals missen wollen.“ „Ach, Yelva“, seufzte mein Vater tief und küsste auf meinem Stirn: „Du versuchst schon immer das Gute zu sehen. Selbst als unser eigenes Dorf anfing dich in deine jungen Jahren wegzustoßen. Es hatte mir das Herz gebrochen, dich leiden zu sehen und trotzdem fandest du immer etwas, was dein Lächeln erhalten ließ. Es tut mir bis heute sehr leid, dass ich dich davor nicht beschützen konnte.“ Ich schüttelte den Kopf: „Ich weiß, dass du es immer versucht hast. Aber Menschen können sich nur öffnen, wenn es auch ihr Wille ist. Und ich komme zurecht, dass ich niemals ein Teil von ihnen werden kann. Ich glaube, ich hatte diese Erfahrungen sammeln müssen, um mir weiterhin treu bleiben zu können, damit ich würdig bin diese Fähigkeit zu tragen. Am Anfang hatte ich es manchmal für einen Fluch gehalten, doch jetzt verstehe ich, dass ich daran was ändern kann, sodass es eine Gabe ist. Außerdem würde ich nicht ertragen können Elodie zu verlieren, ich bin froh, dass sie in meine Welt erschienen ist.“ Wir schwiegen einen Moment und dann fragte ich: „Aber ich verstehe nicht, dass ich niemals gesehen habe, dass du ein solches großes Geheimnis getragen hast. Und warum erzählst du uns sie erst jetzt?“ „Dein Großvater hatte mir beigebracht meinen Geist zu stärken, damit die große Geheimnisse in Verborgene bleiben, um so euch und mir selbst zu beschützen. Ich hätte niemals ahnen können, dass er ein Magus war und es dir übertragen hat. Es gab keine Anzeichen, dass er ein Magus gewesen war und das war sein größter Geheimnis gewesen. Da du deine Fähigkeiten noch nicht richtig beherrschen konntest und sie auch wissentlich eingesetzt hast, hast du nur die Dinge in meinem Inneren gesehen, die an der Oberfläche waren. Du hast also nur den Teil gesehen, was mein Geist freiwillig offenbart hat. Auch wenn es Dinge waren, die ich dir nicht gerne zeigen wollte, aber es war in Ordnung. Andere Menschen die ihren Geist nicht gestärkt hatten, hatten natürlich dir alles unbewusst offenbaren können. Aber ich bin mir sicher, dass du in meine Tiefe blicken könntest, wenn du nur mehr in deine Fähigkeit Vertrauen hast und gelernt hast sie zu beherrschen. Ich glaube sogar, dass du in den Geist eines Magus sehen könntest. Du bist stark Yelva und es liegt an dir diese Stärke zu entdecken. Das Geheimnis habe ich dir erst jetzt offenbart, weil die Zeit gekommen ist. Davor wollte ich einfach, dass du ein sorgloses Leben genießen kannst, was mir nicht ganz geglückt ist. Ein Erben von solcher Abstammung zu sein kann eine große Bürde sein und ich hatte dir das nicht zu früh zumuten wollen. Und ich wollte auch das Niall ein Kind sein kann und dass eure Mutter sich nicht zu viele Sorgen macht, weswegen ich ihr es auch eine lange Zeit verschwiegen hatte.“


914

18.08.2017, 11:59

Devante

Zu Hause angekommen stellte ich fest, dass absolut niemand da war. Vater und Dowd waren bestimmt im Alchemielabor, Mutter bei ihrer Arbeit und Oonagh vielleicht mit ihr unterwegs. Wir würden sie nämlich nie allein losziehen lassen. Dafür war sie noch viel zu jung.
Ich nutzte die Stille des Hauses, ging nach oben in mein Zimmer und setzte mich aufs Bett, mit dem Rücken zur Wand und angewinkelten Beinen. Nach dem Lesen würde ich definitiv ein Bad nehmen, denn ich roch wirklich nicht angenehm. Schrecklich. Und meine Festkleidung war sowieso gänzlich hinüber. Schade eigentlich.
Ich griff in meine Weste, holte die zwei Papiere heraus und sah, dass sie nicht nummeriert waren. Also war das schon mal kein Brief, sondern wild zusammengewürfelte Notizen. Typisch Meister Hyun. Was hätte ich denn sonst erwarten sollen? Ein ausführlicher Bericht über den aktuellen Stand der Dinge? Wohl kaum. Diese Notizen waren einzig und allein mit einem Datum versehen, daher fing ich mit dem ältesten an, damit es wenigstens eine chronologische Ordnung gab.
754 n.A. November: Althea ist in der Blüte ihrer Entstehung. Die Königsfamilie heißt die Arcana willkommen und gliedert sie in ihrer Regentschaft ein. Unglücklicherweise stirbt der jüngere Bruder des Königs bei einem Reitunfall. Eine Trauerfeier findet statt. Lord Croft wird die rechte Hand des Königs.
756 n.A. März: Garden sind vollständig etabliert. Ich erhalte die ehrenvolle Aufgabe, die Erstlinge zu unterrichten. Kunst der Magie, Meditation und körperliche Vorbereitung für die nächsten Stufen. Es sind wertvolle Erfahrungen, aber es gibt Dinge, die die Schüler nicht wissen dürfen. So steht es auf dem Lehrplan.
756 n.A. September: Meister Schell stirbt an einem Herzinfarkt. Ich glaube, es war Mord. Meister Fengh übernimmt seine Stelle.
757 n.A. April: Versammlung der Lehrmeister zur Festlegung der Schwerpunkte in den Lehrveranstaltungen. Das Thema der Animae bleibt weiterhin unbehandelt. Es ist ein verbotenes Thema. Ich glaube, dass die Arcana die Animae zum Feind hat. Warum? Das finde ich noch heraus.
757 n.A. Juni: Durch Zufall finde ich Meister Schells Tagebuch in meiner privaten Bibliothek. Er war ein gerissener Mann, konnte Geheimnisse gut verstecken. In diesem Tagebuch sind wertvolle Informationen. Ich muss es verbrennen, bevor es jemand findet. In meinem Kopf bleibt alles erhalten.
757 n.A. Oktober: Ich sehe die Arcana mit anderen Augen. Ich muss bleiben, um die Leute zu beschützen, die Schutz brauchen. Deshalb muss ich das Spiel mitspielen, das hier gespielt wird, sonst bin ich der nächste Meister Schell. Meister Fengh spioniert uns alle aus. Ich weiß es.
757 n.A. Dezember: Angriff auf das Sumpfgebiet nach "rebellischem" Akt seitens der Sumpfleute. Ich habe den jungen, tapferen Mann gesehen. Er hat sein Todesurteil nicht verdient. Er wollte den Frieden zwischen den Völkern. Das ist hier nicht möglich.
758 n.A. Februar: Von nun an soll das Sumpfgebiet gemieden werden. Ich vermute elementare Animae, anders lassen sich diese festen Beschlüsse nicht erklären. Ein Mann namens Ferres taucht auf, um sich dieser Angelegenheit anzunehmen. Seine Energie ist völlig schwarz.
758 n.A. November: In Schells Tagebuch stand, dass es acht Chartas gibt, die einen mächtigen magischen Zirkel bilden. Ist dieser vollkommen, werden einem drei Wünsche erfüllt. Egal was. Man kann selbst einen Toten ins Leben zurückrufen. Eine fürchterliche Vorstellung.
758 n.A. Dezember: Weiße Chartas, schwarze Chartas. Das Gleichgewicht ist hierbei sehr wichtig. In uns allen fließen beide Energien, aber eine Seite ist stärker und die gilt es zu kontrollieren. Jetzt verstehe ich die enge Zusammenarbeit zwischen Licht- und Schattengarde.
759 n.A. Juli: Manche unter uns werden misstrauisch, sie zweifeln die wahren Werte der Arcana an. Auch sie sterben eines "natürlichen" Todes. Ich muss vorsichtiger sein, höre mit den Nachforschungen auf und konzentriere mich ausschließlich auf meine Lehrlinge.
760 n.A. Mai: Ich hatte einen Traum. Ich sah meinen guten Freund Schell. Er erzählte mir etwas über verlorene Königreiche und nannte mir den wahren Grund, warum die Arcana verschiedener Städte dasselbe Ziel verfolgen. Ferres hat großen Einfluss auf sie alle, aber es gibt einen Kreis mächtiger Männer, die die acht Chartas um jeden Preis wollen.
760 n.A. Oktober: Wände haben Ohren. Niemand ist mehr sicher. Jeder wird beobachtet und zu jeder Person gibt es eine Akte. Ich weiß nicht, wo sich diese Akten befinden, aber ich vermute sie in Lord Crofts Büro. Er ist ein gerissener, mächtiger Mann.
761 n.A. März: Alte Königreiche werden sich erheben, Urvölker finden sich zusammen und kämpfen für die Befreiung der Unterdrückten. Mein Dschinn offenbarte es mir in der gestrigen Nacht. Eine bedeutungsvolle Prophezeiung.
761 n.A. August: Y.S. D.G D.G I.E Das Schicksal nimmt seinen Lauf.
761 n.A. Oktober: Hier und jetzt muss ich für eine lange Zeit schweigen.
Ich legte die Papiere zur Seite. Schluckte den dicken Kloß in meinem Hals hinunter. Wir hatten Anfang September.

Idoya

Es dauerte lange, bis ich letztendlich den Schlaf fand, denn die Gesichter der Toten hatten mich einfach nicht losgelassen. Auch die der Lebenden bedrückten mich. Ich musste auf sie aufpassen, musste ihnen die Hoffnung zurückgeben. Das war viel Last, aber es war meine Bestimmung und ich hatte sie angenommen.

Ich schiebe mich zwischen den meerblau leuchtenden Lianen hindurch. Tränen der Trauer, des schmerzlichsten Verlustes lassen meine Sicht verschwimmen. Es ist ein Wunder, dass ich den Platz erreiche, an dem ich einst diesem Mann mein Leben, meine Seele, mein Herz schenkte. Alles von mir. Nun ist er für immer fort. Er hat eine Lücke hinterlassen, die mich bis in mein Grab führen wird. Ein kaltes, einsames Grab - ohne ihn.
Ein weiterer Schluchzer reißt meine Seele auseinander. Meine Beine tragen mich nur zittrig voran, näher und näher zu der Stelle, in der ich dieses Schwert verwahren werde. Das Schwert, das er immer bei sich trug. Das Schwert, das ihn zu einem Helden gemacht hat. Mein Held. Warum hast du mich verlassen? Wir haben uns etwas versprochen und nun kann es nicht in Erfüllung gehen, denn ich bin allein. Gebrochen.
Eine Welt ohne ihn ist nicht lebenswert. Das steht fest. Ich habe alles verloren. Meine Familie. Meine beste Freundin Elaine. Meinen Mann Yunan. Oh Yunan.
Das Königreich ist gefallen. Das hätte er nie gewollt. Er als Held hätte weiterhin für den Frieden gekämpft, so wie wir alle. Aber die Königsfamilie ist tot. Selbst die Prinzessin von Liones. Meine beste Freundin. Man hat mir alles und jeden genommen.
Ich sollte Rache verspüren. Hass. Aber da ist nichts als Leere und Trauer in meiner Seele. Sie zerfrisst mich Stück für Stück. Eine letzte Aufgabe, eine allerletzte steht mir bevor und ich werde sie in Ehren ausführen. Ich werde Yunans Wunsch erfüllen.


Tränenüberströmt erwachte ich aus diesem herzzerreißenden Traum. Schluchzte leise, weil meine Seele sich an diesen Schmerz erinnerte, als wäre es erst gestern passiert. Als hätte man mir erst gestern das Herz aus der Brust gerissen. Unendlich langsam und qualvoll. Ich zitterte leicht, versuchte zu verstehen, was dieser Traum zu bedeuten hatte. Es hatte sich nämlich wie eine Erinnerung angefühlt. Eine Erinnerung eines vergangenen Lebens.
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915

18.08.2017, 12:39

Daragh

„Ich habe nichts geschmuggelt, also weiß ich auch nicht wo man das Materie bekommt. Ich habe nur gelegentlich gesagt, dass Schlammblüter weniger besser ist“, brachte er knurrend hervor. Die Wut brodelte in meinem Magen. Schlammblüter war die schlimmste Beleidigung, die man zu einem Sumpfgeborene sagen konnte. Ich raunte nahe an seinem Ohr: „Du wagst es mich anzulügen, Milow? Ich weiß ganz genau, dass du kein unschuldiger Mensch bist und ich schäme mich für dich, dass du unser Daseins als Mitglieder der Arcana in den Dreck ziehst. Du bist ein unehrenhafter Mann, nicht würdig zu der Lichtgarde zu gehören. Du wirst mir gefälligst alles sagen, was du weiß und was du getan hast. Du kannst mich nicht mehr an der Nase herumführen und mit deine Schandtaten habe ich das Recht dich ins Gefängnis werfen zu können.“ „Welche Schandtaten denn? Du kannst gar nichts nachweisen“, höhnisch blitzten mich seine Augen an und dann lächelte er triumphierend: „Es geht übrigens ein Gerücht herum, dass du von deinem Dienst abgezogen wirst und somit deine Stelle frei wäre.“ Was? Davon hätte mir unser Vorgesetzten was gesagt. Ich packte nach seiner Kehle und ich zischte: „Was hast du getan?“ „Nur meine Pflicht. Ich glaube in diesem Moment wird gerade euer Haus durchsucht“, er grinste und ich begriff, dass mir eine Falle gestellt wurde. Milow hatte mich nur hingehalten. Aber woher wussten sie, dass ich zu ihm gehen würde? „Wir sind nicht miteinander fertig!“, ich wollte meine Fähigkeiten einsetzen, als Cadal einschritt, Nicht. Wenn du ihn jetzt in den Schlaf schickst, wirst du vielleicht sofort verhaftet werden. Gehe jetzt zu deiner Familie, sie brauchen dich! Ich ließ ihn los und sah ihn voller Verachtung an. Mit dieser Nummer bewies er, dass er zu den Schlechten gehörte. Er hatte den Kristalit in der Hütte geschmuggelt. Am Liebsten wollte ich die Namen der Verrätern aus ihn prügeln, aber meine Familie brauchte mich jetzt. Daher sprang ich auf und rannte schnell aus dem Spielhaus, während meine Gedanken rasten. Unsere größte Befürchtung war eingetreten. Doch kaum hatte ich das Gebäude verlassen, hielt ich in meiner Bewegung inne. „Was soll der Mist?“, mich umzingelten die Mitglieder der Lichtgarde. Der Leiter dieser Einheit trat vor und sagte: „Daragh Greer, Sie werden wegen schwerwiegende Verleumdung, Mord mit Vorsatz,Verrat und Verdacht auf illegale Warenbesitz verhaftet. Leisten Sie kein Widerstand, ansonsten haben wir die Erlaubnis härtere Maßnahmen zu ergreifen.“ Ich unterdrückte den Impuls nach meinem Schwert zu greifen und hoffte inständig, dass meine Familie auf der Arbeit waren. Sie sollten nicht erleben wie das Haus durchsucht wurde….“Daragh?“, ertönte eine Stimme. Ich sah hinter den Männer meine Mutter und Oonagh. Sie sahen mich voller Schock an und es brach mir Herz, als ich die Tränen in den Augen meiner Mutter sah. Sie sollte mich nicht so sehen. Und auch nicht meine Schwester. Widerstandslos ließ ich mir die Handfessel aus Kristalit anlegen. Ein benommenes Gefühl breitete sich in meinem Inneren aus und es fühlte sich an als ob ich von meinem Charta abgeschnitten wurde. Ich konnte meinen Dschinn nicht mehr richtig spüren. „Was ist hier los? Was haben Sie mit meinem Sohn vor?“, Mutter kam schreiend auf uns zu. „Mutter, nicht! Es wird alles gut werden. Gehe nach Hause, aber sei nicht geschockt, sie durchsuchen gerade das Haus. Es wird alles gut werden!“, eindringlich sah ich sie an. Sie starrte mich vollkommen blass an und benommen nickte sie. Oonagh schluchzte hinter ihr auf und mein Brustkorb zog sich zusammen. Sie hätten mich nicht so sehen dürfen. Verprügelt und in Ketten. Gehorsam ging ich los, als ich nach vorne gestoßen wurde. Kurz schloss ich meine Augen. Ich konnte auf mein Bruder zählen, aber er durfte sich keinen Fehler erlauben. Nicht, dass er auch ins Visier geriet. Wir erreichten das Gefängnis und zwei muskulöse Gefängniswärter, die scheinbar Magus waren, nahmen mich entgegen. Wenn die Wärter Magus waren, bedeutete es immer, dass der Gefangene ein Schwerverbrecher war.

Yelva

Ich verstand mein Vater und war ihm auch nicht böse, dass er das Geheimnis lange wahren wollte. Ich könnte sowieso nie böse auf ihn sein, immerhin war er mein Vater und ich wusste, dass er immer unser Bestes wollte. Er öffnete eine Satteltasche und holte eine kleine Holztruhe hervor. Sie sah schlicht aus und Vater reichte sie mir: „Dadrinnen befindet sich das Erben von Prinzessin Elaine. Öffne sie, wenn du dich bereit fühlst.“ Meine Augen wurden groß und ich nahm sie vorsichtig entgegen. Dadrinnen befand sich das Erben? „Wir sollten uns jetzt schlafen gehen, es war ein anstrengender Tag gewesen“, meinte er und legte sich hin. Ich legte mich ebenfalls hin, doch der Schlaf wollte nicht kommen und ruhelos blickte ich zum Himmel. Ein Teil von dem Sternbild des Löwen war zu erkennen und ich entdeckte das Löwenauge. In meinem Kopf hörte ich die Geschichten um das Löwenauge. Unter ihm verbarg sich das Königreich. Meine Gedanken wanderten zu Devante und ich spürte einen schmerzhaften Stechen in meinem Brustkorb. Nicht zu wissen, wie es ihm ging, machte mich verrückt und ich vermisste ihn schrecklich. Ich wünschte mir sehnlichst er wäre bei mir, bei ihm fühlte ich mich sicherer und stärker. So fühlte ich mich gerade wie ein verloren gegangenes Schaf. Leise richtete ich mich auf und strich aufgewühlt die Haare zurück. Es war heute einfach zu viel geschehen und ich spürte die Angst, wenn ich an die maskierte Männer dachte. Ich stand auf und beschloss ein wenig abseits zu gehen. Vielleicht fand ich so meine Ruhe und aus irgendeinem Grund nahm ich die kleine Holztruhe mit. Ich fand einen Holzstamm, worauf ich Platz nehmen konnte und von hier aus besaß ich einen besseren Blick zum Himmel. Meine Augen fanden den funkelnde Löwenauge. „Elaine, was würdest du an meiner Stelle tun?“, fragte ich leise und einen Moment glaubte ich, dass der Stern kurz heller leuchtete. Ich blinzelte und schüttelte leicht den Kopf. Vielleicht spielte die Müdigkeit mir einen Streich. Vorsichtig strich ich über den Deckel der Truhe. War ich bereit sie zu öffnen? Würde die Truhe mir mein Schicksal offenbaren? Ich spürte die Angst und mein Herz klopfte unruhig. Doch dann dachte ich all an die Menschen, die ihre Heimat verloren hatten, nur weil sie von dem Sumpfgebiet stammten. Das war nicht recht, jeder Mensch verdiente einen Platz in dieser Welt. Sie war doch groß genug für alle und ich wünschte mir, dass mehr Frieden herrschen würde. Keine bittere Armut mehr, die großes Leid bei den Menschen hervorrufen konnten und keine übermäßige Reichtum, das die Menschen blind machen konnte. Es sollte doch mehr freundschaftliche Zusammenhalt geben, wie bei den Volk von Idoya. Das war doch viel wertvoller und reicher, als alles Anderes.


916

18.08.2017, 13:21

Devante

Während ich nach dem kurzen Bad in frische Kleidung schlüpfte, dachte ich über das nach, was in diesen Notizen stand. Meister Hyun konnte tatsächlich in die Zukunft sehen. Deshalb hatte er oftmals gewusst, welche Dummheit Daragh oder ich begehen wollten und nun hatte er seinen eigenen Tod gesehen. Anders ließen sich seine letzten Worte nicht interpretieren. Doch ich würde es verhindern. Ich würde nicht zulassen, dass dieser Mann den dunklen Machenschaften zum Opfer fiel. Nicht wie sein Freund Schell.
Gefahr. Gefahr dringt ins Haus, zischelte Umbriel, woraufhin ich schnell in mein Zimmer eilte, um die Papiere sicher im Absatz meines Stiefels zu verstauen. Das perfekte Versteck. Ich verstand nicht genau, welche Gefahr mich nun ereilen sollte, aber dann hörte ich plötzlich Mutter und Oonagh. Sie klangen verzweifelt. Meine kleine Schwester weinte.
Ich eilte nach unten ins Wohnzimmer und entdeckte vier Mitglieder der Arcana, die alle ein ernstes Gesicht zur Schau trugen. Einer von ihnen trat vor, als man mich entdeckte. In diesem Moment wurde die Bindung zu meinem Bruder gekappt und ich unterdrückte die wüsten Flüche, die in meinem Hals steckten. Kristalit.
> Was ist los?< wollte ich sofort wissen.
> Daragh Greer ist in Haft. Schwerwiegende Verleumdung, vorsätzlicher Mord, Verrat und Verdacht auf illegalen Warenbesitz sind die Anklagen, die gegen ihn erhoben wurden. Wir sind hier, um das Haus zu durchsuchen, also stören Sie uns nicht bei den Ermittlungen.<
Wie gut, dass ich Umbriel entlassen hatte, denn sie hatte darauf bestanden. Auf diese Schlange war immer Verlass. Ich musste uns nur genug Zeit verschaffen, damit sie all die uns untergejubelten illegalen Mittel fand, die man meinem Bruder vorwarf. Es sollte mich nicht überraschen, dass man ihn nun in Gewahrsam hatte. Die Wänden haben Ohren, hatte Meister Hyun geschrieben. Wie recht er doch hatte.

Idoya

Um weder meine Schwester noch meinen Vater zu wecken, bewegte ich mich still und heimlich, um langsam auf die Beine zu kommen. Nach diesem Traum, nein, dieser Erinnerung konnte ich nicht einfach weiterschlafen. Ich spürte mein Herz wild klopfen. Konnte nach wie vor den Schmerz empfinden, den mein altes Ich gefühlt hatte. Solch einen Schmerz hatte ich in diesem Ausmaß nur nach dem Tod meiner Mutter und meines Bruders erlebt. Aber dieser war auch ein wenig anders. Die Liebe. Die Liebe zu diesem Mann hatte sich anders angefühlt. Tiefer, intensiver, bindend. Mein altes Ich hatte einen Mann bis in den Tod geliebt.
Ich legte eine Hand auf meine Brust und atmete tief durch, um den Schmerz auszuatmen. Er vernebelte meine Sinne, ließ mich nicht klar denken. Zudem wollten die Tränen einfach nicht versiegen. Ich weinte um einen Verlust, der so viele Jahrzehnte zurücklag.
Aber was mich am meisten schockierte, war die Erwähnung von Liones. Dem Königreich, dem Yelvas Blutlinie entstammte. Was hatte ich denn damit zu tun? Was hatte meine Vorfahrin dort zu suchen gehabt? Beste Freundin? Elaine Liones? Mir lief es kalt den Rücken runter. Das, das war unmöglich. Das war zu viel. Zu viel, um damit fertigzuwerden.
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917

18.08.2017, 14:19

Daragh


Schritte hallten in den kalten Gang, wo das einzige Licht die Flammen von den Fackeln an den Wänden waren. Wir gingen an den Gittergefängnisse vorbei, ich hörte dort Stöhnen, Flüche und einige Gefangene lagen regungslos in der feuchte Ecke. Es roch hier nicht sonderlich gut und am Ende des Ganges wurde eine schwere Tür geöffnet. Das dunkle Verlies für die Schwerverbrecher. Es war irgendwie ironisch, dass ich in diesem Verlies landete, wo ich doch eigentlich immer nur ein Held sein wollte und das Richtige tun wollte. Wenn Idoya mich hier sehen würde, würde sie sicherlich mir unter die Nase reiben, wie recht sie doch hatte. Es wurde dunkler, als wir eine Treppe hinuntergingen. Und kälter. Hier gab es noch weniger Licht. Und hier gab es keine Gittern, sondern massive Türen mit einem verschließbaren Guckloch. Vor einer Tür blieben wir stehen und die massive Tür öffnete sich stöhnend. Das Licht des Feuer offenbarte mir ein kahler, enger Raum aus dickem Gemäuer. Und es hingen Ketten an der Wand. Sie wechselte die Handketten und dann ließen sie mich in der Finsternis zurück. Ich würde wahrscheinlich nicht lange alleine bleiben, aber der schweigsame Gang und die völlige Dunkelheit in diesem Raum war eine Taktik. Die Handketten an der Wand bestanden ebenfalls aus Kristalit und testend ging ich vorwärts. Ein paar Schritte vor der Tür kam ich nicht weiter. Schließlich lehnte ich mich an der Wand, als ich mich hinsetzte. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen bis sie herausfanden, dass ich etwas wusste. Und jetzt hatten die Verrätern das Ganze so geschickt eingefädelt, dass ich als Böse dastand und man vermutlich mir kein Wort glaubte. Ich fragte mich ob unter den Verrätern auch ein Flüsterer gab, wenn ja, saß ich ordentlich in einem Misthaufen. Ich schloss meine Augen, damit diese Dunkelheit in dem Raum mich nicht erdrückte. Ich würde mich nicht klein geben, ich kämpfte für die Wahrheit und Gerechtigkeit.

Yelva


Zaghaft schob ich den Haken beiseite, wodurch die Truhe geöffnet werden könnte. Tief atmete ich ein. Immer noch fragte ich mich, ob ich überhaupt schon bereit war nach alldem was geschehen war. Würde ich diese Bürde tragen können? Sich verstecken ist auch keine Lösung. Sie würden uns eines Tages entdecken und denke an all die Menschen, die unterdrückt werden von diese dunkle Machenschaften. Du könntest ihnen eine neue Heimat anbieten, aber dafür muss du mutig sein und für eine bessere Zukunft kämpfen, Elodie war aus meinem Geist erschienen und saß vor mir auf einem niedrigen Ast, ich weiß, dass du dich fürchtest. Aber dein Vater und Devante haben Recht, du bist viel stärker, als du es glaubst. In dir schlummert eine Kraft, die sich noch entfalten wird. War ich wirklich stark? Ich dachte an meine Familie, sie hatten auch ihre Heimat verloren und ich würde mir niemals verzeihen, wenn Niall was zustieße, weil wir einer Blutlinie einer Königsfamilie abstammten. Er war noch ein Kind, er sollte die Möglichkeit haben sich zu einem starken, wundervollen Mann entwickeln zu können und er sollte noch nicht so früh die kindliche Unbeschwertheit verlieren. Kein Kind sollte in Schrecken leben, nur weil es eine andere Abstammung besaß, denn ich dachte auch die Kinder von Idoyas Volk. An die niedliche Shiva. Die missverstandene und ausgestoßene Menschen brauchten eine neue Heimat, wo sie akzeptiert wurden wie sie waren und ihre Anwesenheit geschätzt wurden, weil sie freundliche Wesen waren. Es wäre nicht recht ihnen ein Ort zu verwehren, in der sie vielleicht eine glücklichere, angstfreie Zukunft haben könnte. In meine Augen sammelten sich die Tränen, als ich an ihr Leid dachte. Was wäre ich für ein Mensch, wenn ich sie jetzt in Stich lassen würde? Dann wäre ich doch kein Deut besser, als die maskierten Gestalten. Ich schaute wieder zu den Stern und es schien als würde er mir aufmunternd anfunkeln. Dann öffnete ich die Truhe. Zuerst entdeckte ich ein vergilbtes, zusammengefaltetes Papier. Vorsichtig nahm ich ihn raus und faltete sie auseinander. Es war ein Hochzeitsbild. Mir stockte das Atem, als ich die junge Braut erblickte. Es war, als würde ich in meinem Spiegelbild schauen. Darunter stand: Sirius & Faye Serrad. Wenn ich mich recht erinnere, waren das die Eltern meiner Urgroßmutter und scheinbar hatte Elaine sich einen neuen Namen angelegt.


918

18.08.2017, 14:36

Devante

> Dann möchte ich zuerst den Dursuchungsbeschluss sehen. Tatverdacht hin oder her, ohne die richterliche Anordnung des Generals lasse ich kein Stück weiter. Mein Bruder ist unschuldig, er würde nie etwas Falsches tun.< sagte ich ernst und unterdrückte die Wut, die meine Eingeweide verbrannte. Es fühlte sich gar nicht gut an, Daragh nicht mehr zu spüren. So konnte ich nicht wissen, was er gerade durchmachte und wie es ihm ging. Sie würden ihn nicht foltern, dessen war ich mir sicher. Immerhin galt er noch als hohes Mitglied der Lichtgarde. Da besaß man noch ein paar Sonderrechte in der Behandlung vor dem ersten Gerichtsprozess.
Der Wächter vor mir kniff die Augen zusammen. Es passte ihm nicht, dass ich mich ihm in den Weg stellte, aber hier kam keiner weiter, wenn sie mir nicht den verdammten Beschluss zeigten. Ich wollte es Schwarz auf Weiß sehen. Sofort.
Mutter und Oonagh gab ich ein Zeichen, dass sie sich in die Küche begeben sollten. Fortan übernahm ich hier die Führung. Wenn es um meine Familie ging, kannte ich keine Gnade. Dann wurde ich zu dem düsteren Schattengänger, zu dem man mich ausgebildet hatte. Mit Erfolg.
Der zweite Wächter, links neben dem Anführer, zog ein Stück Papier aus seiner Brusttasche. Das war also der Beschluss. Ich nahm ihn in die Hand, las mir alles durch und speicherte das neue Wissen ab. Jetzt wusste ich immerhin, was man gegen ihn in der Hand hatte. Im Grunde genommen nichts Handfestes, sondern einzig und allein Anklagen, die ohne gründliche Beweislage nicht stichfest genug waren. Solange man ihn nicht mit einem Flüsterer in einen Raum ließ, hatte ich genug Zeit, um aufzuräumen.
Ich habe allesss entfernt. Dassss Haussss ist ssssauber.
> Meine Herren...< Ich trat zur Seite und streckte die Hand einladend aus. Sie würden nichts finden. Eine Anklage weniger.

Idoya

Ich entfernte mich nicht zu weit vom Lager, während ich einen kleinen Spaziergang machte, um meine Gedanken in eine Ordnung zu bringen. Mir war schwindlig von dem ganzen Schmerz, von all den Fragen, die auf mich einstürmten. Was hatte mein Leben doch für eine rasante Entwicklung ins Ungewisse genommen? Ich verstand einfach gar nichts mehr. Verstand nicht, was all das zu bedeuten hatte und welche Rolle ich darin spielte.
Plötzlich vernahm ich ein heftiges Ziehen in der Brust. Ich keuchte auf, taumelte gegen einen Stamm und blinzelte mehrmals, weil meine Sicht irgendwie verschwamm. In meinem Kopf rauschte es wild, mein Herz klopfte schneller.
Beruhig dich, Idoya. Es ist nichts Schlechtes. Du baust gerade Kontakt zu deiner Vergangenheit auf. Lass es zu. Lass deine alte Seele sprechen, flüsterte Asterias sanft in meinen Gedanken. So als wüsste er besser als ich, was es hieß, eine Animae zu sein.
Obwohl ich mich vor meiner Vergangenheit fürchtete, weil ich scheinbar viel Kummer und Leid erfahren hatte (nicht anders als heute), öffnete ich mich diesem brennenden Drängen. Kleine Funken lösten sich von mir. Es war nicht Asterias, denn sie setzten sich zu einer anderen Gestalt zusammen. Zu einer hübschen Frau, die ich erst auf dem zweiten Blick erkannte. Oh.
Ich bin du. Du bist ich.
Ihre Stimme ähnelte ebenfalls meiner eigenen, aber ihre klang wilder, ungezähmter. Einfach alles an ihr drückte aus, wie verbunden sie mit ihrem Element war. Dem Wasser. Ihr Haar, ihre Augen, ihre Haltung, sogar ihre Kleidung. Sie war eine Animae. So wie ich. Wir waren ein und dieselbe Person.
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919

18.08.2017, 15:30

Daragh


Mein Kopf schmerzte leicht, es musste an das Kristalit liegen. Oder die Nachwirkungen von der Prügelei, wobei ich eher auf das Erstere vermutete. Bei ein paar blaue Flecken und Prellungen verwandelte ich mich nicht in einem Weichei. Ich hatte sogar einen Loch in meiner Hand überstanden und das hatte verdammt höllisch wehgetan. Dieser Kristalit machte mich etwas benommen, meine Energie flossen nicht richtigen und das brachte mein Inneren aus dem Gleichgewicht. Außerdem konnte ich mein Bruder nicht spüren. Es fühlte sich an, als würde er nicht existieren und das war ein verdammt übles Gefühl. Es war als würden zwei Teile von mir fehlen. Tief atmete ich ein und verzog das Gesicht. Es roch hier ziemlich muffig. Ich versuchte ein bisschen zu meditieren, damit ich nicht verrückt würde von dieser erdrückende Stille. Ich wusste, dass ich nicht hier ohne Hilfe herauskam und deswegen musste ich mich zusammenreißen. Sie warteten doch nur darauf, dass die Stille und die Dunkelheit bei mir Risse verursachte.

Yelva


Ich entdeckte feine Unterschiede, ihr Haar schien länger zu sein und ich entdeckte eine kleine Narbe über ihre linke Augenbraue. Ihre Haltung war selbstbewusst und auf den Bild hatte der Maler es geschafft ihre besondere Ausstrahlung einzufangen. Es sah nämlich so aus, als würde sie wie die Sonne strahlen. Trotz des schlichten Hochzeitskleides sah sie elegant aus, wie eine Prinzessin. Ihr Lächeln wirkte herzlich und offen. Dennoch glaubte ich in den Augen eine Spur von Traurigkeit sehen zu können. Ob sie an jenem bedeutungsvollen Tag an ihre Familie gedacht hatte? An ihre Freunde? An ihre Heimat? Es musste schrecklich gewesen, all das zu verlieren und nicht mal mehr den eigene Namen tragen zu können. Sie hatte großes Leid erfahren müssen und trotzdem wirkte das Lächeln voller Hoffnung, wenn man genauer hinschaute. Als wäre noch nicht alles verloren. Ihre Nase war ein wenig anders, die Augen ein wenig größer und blauer. Vorsichtig faltete ich das Papier zusammen und legte es sanft beiseite. Ich nahm den ersten kleinen Samtbeutel und es fiel ein Ring heraus, was ich schnell auffing. Es wirkte ein wenig massiv, als hätte es einem Mann gehört und eingehend studierte ich den Ring. Es musste mal golden gewesen, doch jetzt war es verfärbt und es musste von einem Schmied gereinigt werden. Es gab eine runde, platte Seite. In der Mitte des Kreises konnte ich ein Löwenkopf erkennen und darunter in dem Kreis standen Buchstaben. Ich versuchte sie zu entziffern, konnte aber nur den ersten Buchstabe erkennen: L . Etwa Liones? Könnte es sich um einen Siegelring handeln? Vorsichtig steckte ich in den Beutel zurück und griff nach dem nächsten Beutel. Diesmal war er größer und als ich den Gegenstand herausholte, stockte mir das Atem. Es war eine kleine, weiße Rose und sie war gefangen in dem kugelartigen Glas. Sowas hatte ich noch nie zuvor gesehen. Es sah unglaublich schön aus. In den Beutel entdeckte ich noch ein Stück vergilbtes Papier: Ich beschütze dich für immer. Ob es Sirius ihr geschenkt hatte? Kannte er ihre Geschichte? Der nächste Beutel war wieder kleiner und in meiner Hand hielt ich einen Kristall an einer silberne Kette. Der Kristall schien sechs Kanten zu besitzen und lief unten ein wenig breit und spitz zu. Unten war es lila, doch in der Mittel eher grünlich und oben schien es bläulicher zu werden. Ich blinzelte. Die Farben schienen sich....zu regen. Wie.....wie ein Nebeldunst. "Was ist das?", murmelte ich und hob es Richtung Mond an, um es besser betrachten zu können. plötzlich waren die Farben verschwunden, stattdessen sah es wie Glas aus und der seltsame "Nebel" wirkte silbern. "Oje, habe ich es kaputt gemacht?", fragte ich mich besorgt.


920

19.08.2017, 14:26

Devante

Als die Wächter sich aufteilten, ging ich in die Küche und fand eine weinende Oonagh vor und eine zu Tode besorgte Mutter. Sie glaubte wohl, dass ihrem Sohn etwas Schlimmes bevorstand. Ich selbst hatte keine Ahnung, wie es überhaupt dazu gekommen war, aber wenigstens würden sie keine illegalen Mittel finden, um ihn dranzukriegen.
> Geht zu den Wächtern und achtet darauf, dass sie nichts hineinschmuggeln, um Daragh zu belasten. Keine Fragen. Tut es einfach.< wies ich beide Frauen an. Oonagh sah mich mit großen Augen an. Ich hasste es, wenn sie weinte. Dann wollte ich alles kurz und klein schlagen.
Ich legte ihr eine Hand auf die Schulter, drückte sie sanft. > Wir müssen Daragh helfen, also reiß dich zusammen, Oonagh. Du bist stark, ich weiß das.<
Sie schniefte noch einmal, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und nickte langsam. Dann verschwand sie auch schon ins Wohnzimmer, wo sich ein Wächter aufhielt. Ich selbst ging zu dem Wächter, der sich in Daraghs Zimmer befand. Er würde einiges erleben, sollte ich ihn beim Schmuggeln erwischen, aber im Moment suchte er einfach in Kommoden und unterm Bett.
Ich lehnte mich gegen den Türrahmen, beobachtete ihn dabei, während ich mir verschiedene Wege überlegte, wie ich meinen Bruder aus dem Schlamassel herausholen könnte. Es würde nicht einfach werden, aber für ihn tat ich alles. Nicht umsonst waren wir Seelenbrüder.

Idoya

Ich wusste nicht, was ich tun oder sagen sollte. Es war das erste Mal, dass ich ihr begegnete und somit hatte ich keine Ahnung, was sich in ihrer Zeit abgespielt hatte. Darum blieb ich ruhig, auch wenn mein Herz unruhig in der Brust schlug.
Liones, das ist das Königreich, in dem meine beste Freundin Elaine mit ihrer Familie regierte. Urvolk und Adel lebten friedlich zusammen. Wir lernten voneinander, teilten unsere Kulturen und sorgten dafür, dass stets Frieden herrscht. Aber dieser Frieden wurde gestört. Es gab eine Gruppe dunkler Kämpfer, die nach den Ressourcen, Chartas und der Macht trachteten. Niemand ahnte, was in einer einzigen Nacht verloren ging.
Sie griffen sowohl uns als auch das Königreich an. Töteten alle. Niemand wurde verschont. Es war das reinste Blutbad, selbst der Himmel blutete. Ich kämpfte an der Front mit meinen Freunden, meiner Familie und meinem Mann. Er war der auserkorene Held von Liones. Ein stolzer Ritter.
Wir kämpften, bis auch unsere letzten Kräfte aufgebraucht waren. Und dann geschah es. Er wurde tödlich getroffen. Mein Dschinn konnte ihn nicht retten, wir selbst waren am Ende. Also musste ich meinem Mann das Versprechen abnehmen, sein Charta zu verstecken. Niemand sollte es je wieder finden. Niemand. Nur er. Sein Erbe. Unsere Seelen werden nämlich wiedergeboren und das Schicksal bestimmt die Zeit. Diese Zeit ist nun gekommen. Du, Idoya, bist meine Erbin und du musst gemeinsam mit Yelva, Elaines Erbin, das Königreich finden. Das ist eure Bestimmung. Der Weg, den ihr einschlagen müsst, um zu verhindern, dass etwas noch viel Schlimmeres geschieht.
Aber um das zu erreichen, ist es absolut wichtig, die anderen zu finden. Darunter mein Gegenstück. Yunans Erben. Es wird dich überraschen zu sehen, dass du ihm schon über den Weg gelaufen bist. Wie gesagt, die Zeit ist gekommen.

Ihre letzten Worte verblassten, wurden von einem leisen Wind in den Bäumen verschluckt. Sie kehrte zurück in meinem Geist zurück und hinterließ ein eigenartiges Kribbeln in Brust und Bauch. Ein Bild flackerte vor meinem geistigen Auge auf. Ich erstarrte. Mein Mund öffnete sich vor Unglauben.
Yunans Erbe war... Daragh!?
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