Devante
Ich griff mir fest ins Oberteil, lehnte mich gegen einen Stamm und atmete schwer, weil der Schwindel und die Krämpfe meinen Körper bewegungsunfähig machten. Meine Sicht verschwamm. Schwarze Punkte flimmerten vor meinen Augen. Dann fiel die Schwärze zu Boden, formte sich zu einer Säule, wurde feiner, detaillierter und plötzlich stand wieder mein Ich aus der Zeit des Königreichs vor mir. In schwarzer Verkleidung stand er vor mir, das Haupt geneigt, sodass ich nur sein Kinn sehen konnte.
Bevor ich fragen konnte, was dieses Treffen sollte, öffnete er den Mund. Seine dunkle Stimme erinnerte an die Schatten der Bäume. An die Dunkelheit, die in seinem Herzen gewohnt hatte.
Du hast die Erbin gefunden, sehr gut. Es ist besonders wichtig, dass ihr Liones findet, aber noch wichtiger ist es, dass ihr die anderen Chartaträger ausmacht, um den Kreis zu schließen. Gerät er in die falschen Hände, wird das fatale Konsequenzen haben. Damals, als die Königreiche fielen, hatte man den Kreis geschlossen und sich den Aufstieg der Arcana gewünscht. Warum sonst hatte alles problemlos geklappt?
In dir steckt eines der schwarzen Chartas. Umbriel. Ich hatte sie schon damals bei mir getragen, ein treuer Dschinn. Die junge Frau aus den Sümpfen, in ihr ist ein weißes Charta. Das zweite der Runde. Asterias. Dein Bruder, der heutige Yunan und Yelva, die heutige Elaine, sie sind ebenfalls Teil des Kreises. Sie müssen ihre Chartas finden. Nur so kommt ihr dem wahren Ziel näher.
Idoya
Es bedeutete mir viel, dass sie so viel Gutes in mir sah, aber das mit der Stärke, das stimmte nicht. Ich seufzte schwerfällig und schaute direkt in die Flammen. > Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber ich bin im Grunde genommen nicht stark. Ich habe Angst. Jeden Tag lebe ich mit der Angst, seit man mir meine Mutter genommen hat. Das, was du als Stärke in mir siehst, ist eine umgewandelte Form von Wut. Wut ist leichter zu kontrollieren, jedenfalls für mich. Wenn ich Angst habe, nehme ich sie mir und verwandle sie in eine Waffe, um irgendwie zu überleben. Es war nie einfach Ich zu sein. Ist es heute immer noch nicht.< offenbarte ich ihr, aber gleichzeitig auch Daragh. Unter anderen Umständen hätte ich nie solch eine Schwäche gezeigt, aber wenn das Schicksal uns schon zusammengeführt hatte, dann musste ich Vertrauen zu ihnen fassen. Nach und nach. Denn sollten wir jemals in einen gefährlichen Kampf verwickelt werden, wäre es nur von Vorteil, dem anderen vertrauen zu können.