Daragh
Wir erreichten einen großen Raum, sodass Asterias an die Decke fliegen konnte und ich suchte nach der Ursache des Luftzuges. Vielleicht waren es schmale Ritzen, die sich in dunkle Ecken und Kanten verbargen.
"So viele Geheimnisse", erwiderte ich darauf: "Vielleicht hat dein Bruder mehr gewusst, als du es geglaubt hast." Dann blieb ich in der Mitte des Raumes stehen und kratzte an meinem Hinterkopf. "In Ordnung", murmelte ich und schaute mich aufmerksam um. Hier an den Wänden funkelten ebenfalls die Edelsteine. In Ecken war er nicht und auch nicht in den paar Löcher zwischen Boden und Wände. Mein Blick blieb ein einem grauen Stein in der Wand hängen, die scheinbar zu der Wand gehörte. Denn es gab hier mehrere graue Steine, die für den Betrachter nicht so interessant war wie die funkelnde Edelsteine. Aber irgendwie zog mich der unscheinbare Stein an und ich verließ mich auf das Gefühl. Ich ging zu der Wand hinüber und griff nach diesem Stein. Er löste sich von der Wand und plötzlich begann die ganze Wand zu beben. "Ich war das nicht!", rief ich sogleich und machte ein paar Schritte nach hinten, als mehr kleines Geröll runterfiel. Doch dann hörte er auf und vor mir ragte ein großes Loch. Ein Schimmern war zu sehen und ich spürte pulsierende Energie. Dann hörte ich ein Flüstern, es schien nach mir zu rufen und wie in einem Trance näherte ich mich den Loch. Mein Hand tauchte hinein, berührte das helle Schimmern und Hitze floss durch meinem Arm. Ich bin Meliodas. Bist du ein gerechter Mann und mutig genug ist für Derjenige zu kämpfen, die in größter Not sind?, die Stimme klang sehr jung. "Ja", sagte ich voller Ernsthaftigkeit: "Ich möchte Jeden beschützen, der meinen Schutz braucht und kämpfe für die Gerechtigkeit. Ich hebe mein Schwert für die unschuldigen Wehrlosen, die zu schwach sind ein Schwert zu heben." Du sprichst wahre Worte, du bist würdig mein Träger zu sein. Doch höre gut zu, wenn dein Herz sich von Dunkelheit füllt und ungerecht handelt, wird die Klinge nicht summen", fuhr die Stimme fort und dann brannte die Hitze in meinem Arm. Keuchend taumelte ich ein paar Schritte und aus dem Loch sprang plötzlich ein Junge heraus, der höchstens 12 Jahren alt aussah. Sein Haar war lila und wirkte beinahe strubbelig, doch am Hinterkopf trug er einen langen Pferdeschwanz. An seine Ohren hingen goldene Reifen und um seinem Hals baumelte eine graue Kette mit große Glieder. In der Mitte hing ein schlichter Schloss, doch in der Mitte war ein runder Stein. Es sah wie Glas aus. "Du ist noch ein Kind", stellte ich verwirrt fest. "Ich bin kein Kind, ich bin viel älter als du und nicht von menschlicher Natur, Träger", lächelte der Junge und sah zu mir. Seine goldbraunen Augen wirkten nicht die eines Menschen. Die Pupillen waren geschlitzt wie die einer Katze.
Yelva
Wir blieben an der Stelle stehen, als wir einen großen Raum betraten und auch hier funkelten die Steine, Aufmerksam schaute ich mich umher, wo mochten wohl das Charta sein? Ich konnte ihn nirgends sehen. Doch dann ging Daragh auf eine Wand zu und berührte einen grauen Stein. Die Wand begann zu beben, der Boden zitterte leicht und erschrocken umklammerte ich den Arm von Devante. Was geschah jetzt? War das ein Erdbeben? Gestein bröckelte von der Wand und als ein großes Loch entstand, ließ das Beben nach. Ich atmete leise aus und lächelte Devante entschuldigend an. Ich war etwas schreckhaft. Aus dem Loch drang ein sanftes Schimmern und Daragh griff in den Loch hinein. Es vergingen kaum Sekunden, als plötzlich ein Junge vor ihm stand. Sein Haar war Lila, beinahe dunkler als das Lavendel und am Hinterkopf schien das Haar lang zu sein, was durch einem verbandaussehendes Material zu einem Pferdeschwanz gebunden war. Es reichte ihm beinahe zum Knien. Ich bemerkte die Verbände um seine beiden Handgelenken. Er trug seltsame Kleidungen. Die Hose war lila wie sein Haar, es wirkte aufgeblasen und reichte nicht mal bis zum Fußgelenk. Um die Hüfte trug er ein weißes Tuch und auf Bauchhöhe war ein Knoten, während das Ende des Tuches auf der Vorderseite bis zum Hosenende hing. Zudem trug er ein weißes, weites ärmelloses Oberteil und wenn ich mich nicht irrte, war es auch ein Teil von den Tuches. Er trug keine Schuhe, sondern war barfuß.