Enja

"Ihr habt jedes Gemüse durchstochen, aber kaum etwas davon gegessen", sagte ich weiterhin taktvoll und schaute ihn aus schiefgelegtem Kopf an. "Auch, wenn es nicht mit mir ist: Es tut gut, mit jemandem darüber zu reden. Ich erkenne Eure Appetitlosigkeit, da... ich sie in der Vergangenheit selbst durchlebt habe." Ein leichtes, bedauerndes Lächeln legte sich auf meine Lippen.

Enja

Damit, dass er mich darauf ansprechen würde, hatte ich nicht gerechnet. Ich hätte darüber schweigen können oder eine Ausrede erfinden können. Aber ich machte ich eine Entscheidung. Leise atmete ich durch und legte das Messer ab. "Als ich sehr klein gewesen war, brachen meine Eltern auf zum Markt. Sie mussten Besorgungen machen, ich weiß nicht mehr welche. Aber wir erwarteten Besuch von ihren engsten Freunden, die weit weggezogen waren. Es war ein schönwr Tag, ich erinnere mich an die strahlenden Gesichter meiner Eltern. Ich sollte solange bei der Nachbarin bleiben, sie würden in einer halben Stunde zurück sein. Ich habe viei Stunden gewartet... Es war wohl ein Missverständnis, das zu einem Kampf geführt hat. Meine Eltern waren mittendrin gewesen." Ich griff feste in mein Gewand. "Wochenlang habe ich fast nichts gegessen. Man dachte zuerst, ich wäre krank geworden. Doch... Doch schnell wurde klar, dass ich keinen Appetit mehr verspürte. Ich habe genauso viele Löcher in das Gemüse gestochen und später hat es keiner bemerkt." Nun sah ich ihn wieder an. Oh Gott, was tat ich da? Wieso gab ich so viel über mich selbst Preis?! Seit wann tat ich das?!

Kein Problem :D War da schon off ^^

Enja

Als ich seine Worte hörte, schaute ich schockiert auf und schluckte leise. Obwohl ich etwas erwidern wollte, schaffte ich es zunächst nicht. Es fühlte sich plötzlich so an, als würde ein Kloß in meinem Hals stecken. Dann riss mich etwas zusammen. "Das... Das tut mir sehr leid", sagte ich überraschend leise und schaute ihn getroffen an. Es entstand eine winzige Stille. "Vielleicht sollte ich das jetzt nicht sagen, aber ich möchte ehrlich zu Euch sein. Ich weiß nicht, ob ich den Verlust meiner Eltern überwunden habe. Auf Reisen bin ich immer abgelenkt, aber jetzt ist das etwas anderes. Tatsächlich bleibe ich länger an einem Ort als fünf Tage..." Nun brach ich ab. "Ich sollte Euch nicht damit zuquatschen, entschuldigt." Einen Moment zögerte ich, ehe ich meine Hand hauchleicht auf seine legte, um sie zu tätscheln. "Vergesst nicht, morgen ist ein neuer Tag... Byran." Lächelnd zog ich meine Hand weg und aß weiter.

:D

Enja

"Danke", sagte ich ehrlich und nickte. "Das Gleiche gilt auch für Euch", fügte ich lächelnd hinzu.

Enja

"Eure Mutter wurde ermordet?", fragte ich und meine Augen weiteten sich.

Enja

"Ihr glaubt nicht, dass es... dass es Ihre Entscheidung war", sagte ich leise, als ich nun verstand, was damals passiert sein musste. "Hat man nicht nachgeforscht?", fragte ich ihn vorsichtig.

Enja

Irgendetwas daran irritierte mich, ich wusste noch nicht was es war. Aber etwas stimmte an der Sache nicht. Als der Prinz das Thema wechselte, nickte ich: "Ja, vielen Dank. Ich habe fast den Geschmack einer Hühnersuppe vergessen! Aber ich glaube, noch einen Teller schaffe ich nicht mehr. Der zweite Teller war zu viel." Ich strich mir über den Bauch.

Enja

"Jetzt? Sofort?", fragte ich ihn überrascht und lächelte dann begeistert. "Von mir aus! Aber vorher sollte ich mich umziehen, sonst fragen sich alle, warum Ihr mit einer älteren Dame kämpft." Lachend griff ich nach dem Tuch.

Danke, du auch :)

Enja

"Abgemacht!", lächelte ich breit und stand auf, um schnellen Schrittes zu der Tür zu gehen. "Oh, stimmt ja", sagte ich lachend und verlangsamte mein Tempo, als ich heraustrat. Ich wartete einen günstigen Moment ab, um schnellen Schrittes in mein Zimmer zu gelangen. Dort zog ich meine ursprüngliche Kleidung an und klopfte vorsichtig das Puder aus meinen Haaren. Dann trat ich heraus.

Enja

Überrascht bemerkte ich zunächst die leichte Rüstungskleidung. Sofort legte sich ein Grinsen auf meine Lippen, als er das sagte und ich erwiderte leichtfertig: "Wie Ihr wünscht!" Zwinkernd lief ich an ihm vorbei und lief die Treppen herunter, um die Tür zu öffnen.