Enja

Mit einem Mal wurde mir flau im Magen. "Nacht?", fragte ich und schluckte fest. "Ihr lässt mich über Nacht hier?" Angekettet? Wenn der König in wenigen Stunden heimkehren würde, wäre er sicher nicht dazu bereit, sich meiner anzunehmen. Darauf bildete ich mir nichts ein. Es war mittlerweile zu spät geworden. Jedoch... Das würde eine furchtbare Nacht werden. Nicht, dass ich an Luxusbetten gewöhnt war, aber die Vorstellung hier zu bleiben, war keine schöne. Zumal es kalt werden konnte, was mich beim besten Willen nicht erfreute. Nachdenklich biss ich mir auf die Unterlippe, als Haarsträhnen, die sich von dem Zopf gelöst hätten, mein Gesicht zu kitzeln begannen. "Solange normale Wachen vor der Tür stehen, werden sie kein Hindernis für mich sein", sagte ich ehrlich und legte meinen Kopf leicht in den Nacken, in der Hoffnung, die Strähnen fern halten zu können. "Und das sage ich nicht, weil ich sie schon einfach mit meinem Gesang verschreckt habe." Beim letzterem Satz lächelte ich zufrieden, obwohl die alarmierenden Gedanken mich nicht losließen.

Wollte ich auch schreiben :) Gute Nacht! ^^

Guten Abeeend :)

Enja

Mit diesen Worten traf er genau ins Schwarze. So sehr sogar, dass es mich störte und ich mich fragte, wie er das bemerkt hatte. Er war eine der wenigen Personen, die mich zu gut zu durchschauen schienen. War das ein Privileg, das einem Prinzen zustand? Oder hatte er eine bessere Menschenkenntnis als meine bisherigen Verhörer? Statt einer Antwort schenkte ich ihm zunächst einen bösen Blick. Doch als er näher trat und mir eine Frage stellte, was ich mit den Wachen machen würde, hielt ich seinem Blick herausfordernd stand. "Natürlich könnte ich euch ein paar meiner... Vorgehensweisen erklären. Aber das wäre zu viel für einen zartbesaiteten Prinzen wie Euch, der gleich in Wolle und Watte eingehüllt einschlafen wird, Eure Hochheit." Touchè! "Habt Ihr etwa Angst, näher zu treten, nachdem ich euch das mit den Wachen verraten habe?" Ich lächelte honigsüß.

Wie geht's? Alles in Ordnung? :)

Enja

Also das war ja...! Wie konnte er es wagen, mich als ein kleines Mädchen zu beschreiben, das nur Glück hatte? "Das, was Ihr Glück nennt, nenne ich jahrelanges Training, Eure Hochheit!", sagte ich in einem beleidigten Ton und meine Augen schlossen Blitze. Er hatte keine Angst vor mir? Gerne würde ich ihm das Gegenteil beweisen! Aber diese blöden Ketten hielten mich davon ab, es zu tun. Und dann noch seine dezente Berührung. Unmöglich, dass mich diese aufwirbelte! "Ihr seid nur wenige Jahre älter als ich, daher würde ich mich nicht als klein bezeichnen." Gott, ich klang wirklich zickig. "Unterschätzt mich nicht. Ich ähnle den Hofdamen nicht, die ihr kennt."

Ja, mir geht's wieder deutlich besser :D Hat das mit dem Geschenk denn noch geklappt? :)

Enja

Für einen Moment fühlte ich mich wie geohrfeigt, doch ich brachte all die jahrelangen Übungen auf, um ruhig zu bleiben. Dafür hatte ich nicht trainiert! Nicht, um mich von einem arroganten Satz es Prinzen aus der Fassung bringen zu lassen. Dafür griff ich fest in die Ketten. "Für Euch ist alles, das kein blaues Blut trägt, wertlos, nicht wahr?", fragte ich kopfschüttelnd. "Nicht umsonst habe ich Euch einen arroganten Schnösel genannt. Jedoch warne ich Euch, Prinz - im Schatten ist es nicht immer sicher."

Danke hihi :) Das ist doch cool :D Ich hätte leider nichts auf die Reihe bekommen, weil ich nicht so kreativ bin, was Geschenke angeht xD

Enja

"Wollt Ihr mir damit sagen, dass Ihr ein mitfühlender und höflicher Mensch seid?" Trotzt meines Ärgers dachte ich für einen Moment über seine Worte nach. Dann nickte ich seufzend. "Ihr habt Recht, einen Menschen sollte man nicht zu schnell verurteilen. Aber würdet Ihr es mir verübeln?"

Haha xD Aber hat ja gut geklappt dann ^^ Was machst du gerade so? :D

Enja

Bevor ich etwas darauf erwidern konnte, schlug die Turmtür zu und verdattert sah ich ihm hinterher. Das war dann wohl ein Thema, über das er nicht gerne sprach. Zu müde, um für diesen Moment zu realisieren, dass es sein Schwachpunkt sein könnte, schloss ich meine Augen. Wenn ich etwas mehr zu Kräften käme, könnte ich wieder klarer denken. Aber nun brauchte ich erst mal ein wenig Schlaf.

Ui welches Buch? :) Höre gerade Musik :3

Enja

Mitten in der Nacht wachte ich mit flackernden Lidern auf. Etwas war nicht in Ordnung. Und ich wusste schon bald, was es war. Das Turmfenster war lediglich mit Gittern versehen und eine kühle Nachtluft zog durch das Zimmer. Ab und an klirrten die Ketten. Ich bettete mein Gesicht so weit es ging in meinen inzwischen leicht verdreckten Umhang, um gleichzeitig das Klappern meiner Zähne zu unterdrücken. Dabei zog es jedoch so stark in meinen Schultern, das ich mich wieder aufrichtete und dabei mit dem Rücken gegen die Wand klatschte. "Verdammt", murmelte ich leise und sah mich um. Gab es hier vielleicht etwas, womit ich mich befreien konnte? Meine Geduld neigte sich dem Ende zu - ich wollte hier raus! Da entdeckte ich einen mittelgroßen Stein zwischen den Fenstergittern. Mein Blick hellte sich auf. Perfekt!

Oh das kenne ich gar nicht :D Worum geht es denn da? *-* The Script - "Flares" :)

Enja

Vorsichtig lauschte ich, ob die Wachen vor der Tür auf mein Handeln aufmerksam geworden waren. Doch dies schien nicht der Fall zu sein. Zufrieden machte ich weiter und begann, das schwere Eisenstück am Ende meiner Fußfesseln zu bewegen. Es hing an einer längere Kette, die mir eigentlich die Bewegungsfreiheit meiner Beine nehmen sollte. Ich versuchte es hochzuschwingen. Einmal, zweimal. Dann sprang es in die Luft. Erst kurz, dann flog es höher. Nun zielte ich in die Ferne. Knapp hinter dem Stein blieb das Eisenstück liegen. Ich wickelte die Kette um mein Fußgelenk und zog es mit diesem zurück. Der Stein fiel zu Boden und schlitterte ein paar Meter in meine Richtung. Mit dem schweren Eisenstück half ich nach. Zwar hätte ich das Eisenstück sofort verwenden können, doch die Verletzungsgefahr war zu groß. So kickte ich den Stein mit meinen Fuß hoch und griff mit der Hand danach. Nun begann ich, es gegen die Kette an meiner linken Hand zu schlagen. Mein rechtes Handgelenk schürfte dabei auf. Bald würde es brechen! Es klirrte laut und ich hielt inne. Dann machte ich weiter. Das erleichternde Brechen der Ketten ertönte. Meine linke Hand war frei!

Eigentlich ganz schön :)
Das klingt interessant :D Mag actionbehaftete Bücher im Augenblick mehr & das klingt ein bisschen danach ^^ Haha warum nicht ne :D

Enja

Der Rest ging ganz schnell. Ich wickelte die Ketten um meine Handgelenke, um sie bei einem Nahkampf schwingen zu können. Ein sicherer Blick durch das Fenster reichte mir, um zu wissen, dass dies keine Option war. Anscheinend hatte der Prinz besondere Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Noch ein letztes Mal sah ich mich um, um nichts Nützliches liegen zu lassen. Anscheinend war meine Ausbruchszeit gekommen! Mit schnellen, leisen Schritten lief ich zur Tür und spürte, wie bereits das Adrenali durch meine Blutbahnen schoss, als ich die Klinke herunterdrückte.

Lol waaaas? :D Wie krass ist das denn? Aber wen es dir gefällt, ist das ja optimal mit der Länge :D

Enja

Fassungslos wirbelte ich herum und stand mit einem Mal dem Prinzen gegenüber. Er war hier?! War er vorbeigelaufen? Oder hatte er nachschauen wollen, ob alles problemlos verlief? Aber warum war er alleine hier? "Ihr?", entfuhr es mir geschockt und ich sah mich um. "Hört mir zu, ich will Euch nichts tun! Auch eine Assassinin wie ich weiß, dass das große Konsequenzen haben würde. Aber ich rate Euch nicht, mir im Weg zu stehen! Nun, macht es gut." Mit diesen Worten drehte ich mich um und wickelte die Ketten fester um meine Handgelenke. Bald würde ich die ersten Wachen treffen.