Ja, bin aber echt müde
Bin jetzt off, Gute Nacht
Evangeline:
Ich war etwas nervös, ihn in meine Wohnung zu lassen. Das war lächerlich, aber es war tatsächlich so. Ich öffnete die Tür und trat rein, er folgte mir. Wie gewöhnlich warf ich den Schlüssel in die Schale, die rechts an der Tür auf einem Schuhregal stand. Der Flur besaß keinerlei Fenster und da ich alle Türen geschloss hielt, war es hier auch etwas düster. Ich schaltete das Licht an und öffnete sogleich die Tür zum Wohnzimmer, an die eine offene Küche angeschlossen war. In allen Zimmer hatte die weiße Farbe oberhand. Im Flur kombiniert mit sanftem Braun, was sich in den Möbeln, Bildern und Deko wiederfand. Im Wohnzimmer war es rot, was für etwas Farbe sorgte. Das Sofa und ein Wandgroßes Bild in verschienen Rottönen waren hier das Highlight, auch die Küche war in Rot gehalten mit einer marmornen Oberfläche. Im Schlafzimmer und dem Badezimmer hatte ich das weiß mit zartem Lila kombiniert. Ich mochte klare Strukturen und so fand sind keine andere Farbe im Raum, die für mich nicht dahin gehörte. Sogar bei der Wahl meiner Kleider beschränkte ich mich auf bestimmte Farben. Ich weiß nicht, wann ich diese Marotte entwickelt hatte, aber in den letzten Jahren hatte ich Vorlieben für bestimmte Farbtöne entwickelt und blieb ihnen treu.
Ich zog meinen Mantel aus und streifte die Schuhe von den Füssen. Jetzt fühte ich die Nässe in der Kleindern und mich fröstelte es.
"Ich bringe dir ein Handtuch." - schlug ich vor, als ich sah, dass seine Schuhe durchnäßt waren und auch sein Haar tropfte. "Oder möchtest du vielleicht unter die Dusche, um dich zu wärmen?" - fragte ich nun etwa unbeholfen und wurde rot.
Es war wirklich schwierig, weil er mich eigentlich gar nicht kannte und ich ihm gänzlich fremd war, abgesehen von den Erinnerungen, in denen er mein Gesicht nicht sehen konnte.
"Oder doch lieber ein warmer Tee?" - fügte ich hinzu und beschloss zu schweigen, weil es aus mir nur so rausprudelte.