Oje, viel zu arbeiten heute?
Joah, ich durfte heute ausnahmsweise ausschlafen, also gehts mir definitiv gut hahaha
Ardan
Sie sagte nichts. Sprach kein Wort und gab mir damit alles, was ich brauchte. Alles, was mir sonst niemand geben konnte. Ich schloss die Augen, genoss einfach diesen Moment der Ruhe. Ruhe, die ich sonst schwer fand. Jadis' Umarmung, ihre Wärme, ihr Duft schien aber genau das auszustrahlen. Ruhe. Ich sehnte mich danach. Ich nahm sie mir, weil sie mir welche gab. Und ich war ihr sehr dankbar dafür. Dankbar genug, dass keine Worte es wirklich zeigen könnten.
Ein leichter Wind kam auf, strich über mein Gesicht, meinen Nacken, besänftigte das unstillbare Feuer in mir. Ich wusste nicht, wie lange wir so dasaßen. Wie lange wir der Atmung des anderen lauschten. Den Takt unserer Herzen wahrnahmen.
Eine halbe Stunde war mir nicht genug. Ich wünschte, ich hätte eine Stunde gesagt, aber da ich immer mein Wort hielt, wusste ich, dass ich diesen Moment beenden musste. Das gehörte sich. > Ich denke, wir sollten langsam zurück. Ein Prinz und eine Prinzessin, die sich gemeinsam verstecken, kann Panik auslösen.<
Leicht grinsend löste ich mich von ihr, auch wenn sich alles in mir dagegen wehrte. Ich nahm ihre zierliche Hand in meine, hauchte einen Kuss auf die weiche Haut ihres Handrückens. > Nochmals danke. Dein geheimer Platz ist bei mir sicher.<
Jenaya
Auch wenn ich diese Antwort erwartet hatte, schmerzte es mich. Es war wie ein Stich in meinem Herzen. Jemanden das sagen zu hören, das war zu viel Kummer, der sich in mir einnistete. Verloren. Alles in ihm war verloren und er verstand das nicht einmal. Verstand nicht, dass er zuvor alles besessen hatte, nur um es für immer zu verlieren.
Von seltsamer Trauer um sein altes Ich erfasst, strich ich erneut über die letzten Worte der Geschichte. > Nur Worte... < flüsterte ich. Schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter und klappte das Buch zu, um es zurück an seinen Platz zu bringen. Meine Gedanken kreisten weiterhin um seine Antwort. "Es sind nur Worte". Stimmte das? Wenn man nichts mehr fühlte, verloren selbst Worte ihre Bedeutung? Verlor alles an Bedeutung? War das einzige, was uns von den Dämonen unterschied, Emotionen? Wie also konnte Kenai für das Gute kämpfen, wenn er nichts empfand? Wenn er nicht wusste, was richtig oder falsch war, weil es kein Herz gab, das ihm das sagte... Ich verstand das nicht. Doch eines wurde mir in diesem Moment klar.
> Kenai.< Langsam trat ich auf ihn zu und nahm seine behandschuhten Hände in meine. Ich lächelte ihn traurig an. > Von nun an bin ich dein fühlendes Herz. Wenn dich jemand beleidigt und du wütend sein solltest, werde ich es an deiner Stelle sein. Wenn dich etwas mitnehmen sollte, werde ich für uns beide Rotz und Wasser heulen. Wenn du etwas nicht auf Anhieb schaffst und darüber frustriert sein müsstest, werde ich es für dich sein.<
Ich drückte sanft seine Hände. > Wenn du bloß Worte bist, bin ich ihre Bedeutung.<
Oh Mann, den letzten Satz muss ich mir unbedingt aufschreiben XD