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401

25.12.2018, 22:29

Das wünsche ich dir auch, gute Nacht und ho ho ho ;)
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402

26.12.2018, 08:27

Jadis


Der Leibwächter von Prinzessin Jenaya brachte den Sack mit den Gaben zum Felsen und als er sie abgestellt hatte, berührte er den Felsen. Plötzlich wurde er nach hinten geschleudert und durch seine schnelle Reflexe machte er keine Begegnung mit den Boden. Beeindruckt sah ich zu ihn hinüber, er wirkte, als wäre das eben nicht passiert und stand mit einer unbewegte Miene. Seine Reflexe waren wirklich schnell gewesen, davon konnte ich noch Einiges abgucken. Prinzessin Jenaya schien um ihn besorgt zu sein und diese rührende Fürsorge zeigte mir, dass zwischen ihnen eine besondere Verbindung gab. "Es wäre dann besser hier zu warten", antwortete ich ihr und wandte mich an Yun: "Bedeutet das, dass Kenai ein dunkles Herz hat?" "Kenai ist ein spezieller Fall, seine Seele ist nicht ganz und durch seine Magie besitzt er eher mehr dunkle Energie. Aber er ist nicht böse, alles was er tut, tut er nur zum Schutz von Jenaya. Dunkel bedeutet gleich nicht immer böse." Mir war schon bewusst gewesen, dass Kenai nicht böse war, auch wenn er anders war. "Dein Halbdämon würde auch nicht über die Brücke gehen können", fuhr Yun fort. Meine Wangen wurden ein wenig warm, wie sie es immer taten, wenn es um Ardan ging: "Er ist nicht mein Halbdämon. Wir sind nur Bekannte und auch wenn ich nicht verpflichtet bin das sagen zu müssen, habe ich schon einen Mann an meiner Seite." "Hm und ich dachte ich hätte besondere Schwingungen zwischen euch gespürt", Yun flatterte um meinem Kopf herum: "Den blonden Prinz Charming meinst du? Wenn du mich fragst, brauchst du kein Märchenprinz, du brauchst eher ein.... rebellischer Krieger, jedenfalls sowas in der Art." Rebellischer Krieger. Ardan. Nein, er war kein rebellischer Krieger. Sondern ein rebellischer König. "Ich bin mit meinem Märchenprinz glücklich. Ich gehe jetzt die Anderen holen", murmelte ich und ging Kopfschüttelnd.

Kenai


Ich starrte auf den Felsen und schätzte die Situation ab. War er bedrohlich oder war er nicht bedrohlich? Dann erinnerte ich mich an die Worte von den Pixie, dass nur bestimmte Menschen durch das Portal gehen konnte. Ich gehörte nicht zu diese Menschen. Was bedeutete es für mich? Ich spürte immer noch das Zwicken in meinem Nacken, aber gewöhnte mich daran schnell. Vielleicht besaß das Portal zu viel bestimmter Magie, die nicht mit meiner Magie kompatibel war. Die Prinzessin kam auf mich zu. "Nein", antwortete ich wortkarg und fügte hinzu, weil sie von mir Offenheit wünschte:" Es zwickt nur in meinem Nacken." Ich hatte gelernt, dass Offenheit darin bestand, dass man mehr über sich sagte. Selbst über Dinge, wo ich dachte, dass sie unwichtig waren und dann stellte es sich meist heraus, dass es für die Prinzessin dennoch wichtig waren. Die Prinzessin sagte wir würden gemeinsam auf ihrem Gefährten reiten oder hier gemeinsam warten. Wir lassen dich nicht alleine. Ich bleibe nur an deiner Seite. In meinem Brustkorb wurde es warm. Prinzessin Jadis antwortete, während ich weiterhin Prinzessin anstarrte.Wir lassen dich nicht alleine. Yun erzählte Prinzessin Jadis etwas über mich, anscheinend ging es darum, warum ich nicht das Portal betreten konnte. Aber er ist nicht böse. Böse. Gut. Diese Worte hörte ich oft. Doch wie wurden sie unterschieden? Die Prinzessin Jadis ging, als Yun über Dinge sprach, wovon ich nichts verstand. Jetzt war ich mit der Prinzessin alleine. Das hier war jetzt später. Ich legte die Arme um sie, zog sie fest an meinem Brustkorb und vergrub meine Nase in ihrem Hals. Lavendel. Endlich.


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26.12.2018, 08:38

Ardan

Das Zentrum der Stadt bildete ein riesiges Gebäude, dessen Außenbereich aus mehreren nebeneinander emporragenden Säulen gestützt wurde. Ein guter erster Eindruck. Das gewaltige Tor, das den Eingang darstellte, bestand aus schwerem, dunklen Holz, in das goldene Ornamente eingelassen waren. Auch das beeindruckte mich. Meistens sagte das Gebäude, in dem der Herrscher über sein Land regierte, viel über seinen Charakter aus. Wurde viel Prunk und Kunst ausgestellt, sprach das entweder für einen sehr kultivierten, offenen oder einen arroganten, eingebildeten Charakter. Sah das Gebäude eher schlicht aus, konnte man davon ausgehen, dass der Herrscher stets ein Ass im Ärmel trug und sich wortkarg gab. Es symbolisierte zudem, dass der wahre Schatz im Inneren verborgen lag. Bei solchen Leuten musste man stets auf der Hut sein. Geheimnisse konnten nämlich tödlich sein.
Dieses Exemplar sprach von einem misstrauischen Herrscher, der dennoch großen Wert auf Luxus legte. Warum mir ausgerechnet das in den Sinn kam, wusste ich nicht, doch bislang hatte mich meine Intuition nie getäuscht. Ich war genügend Herrschern begegnet, um sie anhand ihres Sitzes charakterisieren zu können.
Vor dem Tor waren nicht zwei oder vier Wachen postiert, sondern zehn. Da war wohl jemand etwas übertrieben vorsichtig. Oder gehörte er doch zu den unfähigen Leuten, die sich hinter dem Rat eines anderen versteckten? Solche Personen gab es nämlich auch. Verwöhnte junge Erwachsene, die glaubten, die Welt drehe sich nur um sie, während sie eine falsche Entscheidung nach der anderen trafen. Dabei machten sie sich in die Hosen, sobald etwas schieflief und jemand Mächtigeres die Bühne betrat. Ich hoffte, dass dieser Herrscher hier nicht zu dieser Sorte gehörte. Die gingen mir nämlich am meisten auf die Nerven.

Jenaya

Erleichtert atmete ich auf, als Kenai ein klares Nein von sich gab. Ich hätte mir das auch denken können, aber dennoch kümmerte es mich, wie es in ihm aussah. Im Gegensatz zu Yun blieben mir seine Gedanken leider verborgen. Darum freute ich mich innerlich, als er es nicht bei einem knappen Nein beließ, sondern mir auch von dem Zwicken im Nacken berichtete. Ich schaffte es nicht einmal, meine Hand danach auszustrecken, da schlang er bereits seine Arme um mich und grub seine Nase in meine Halsbeuge.
Wärme breitete sich schlagartig in mir aus. Ob ich nach Lavendel roch? Selbst nach all dem Kampf, dem Schweiß und der Übernachtung auf einer nicht gerade sauberen Pritsche? Vielleicht sollte ich eine Wasserstelle in der Nähe suchen, an der ich mich säubern konnte. Maris hatte die Umgebung bestens ausgekundschaftet. Sie wüsste bestimmt, wo die nächstbeste Wasserstelle lag.
Lächelnd erwiderte ich Kenais Umarmung, während mein Gesicht vom Schatten seiner Kapuze eingehüllt wurde. Unter der Kapuze roch es noch stärker nach ihm. Nach meinem Kenai, meinem besonderen Leibwächter. Wir würden einfach warten, bis die Evakuierung vorüber war. Mich störte das nicht. Etwas Zweisamkeit schadete nie.
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404

26.12.2018, 08:53

Jadis


Gilbert war kein Prinz Charming, ich wusste nicht mal wer Prinz Charming war. Anscheinend eine Märchenfigur. Und ich war mit ihm glücklich. Bist du dir da noch sicher? Es war eine kleine, hässliche Stimme, die in meinem Kopf wisperte. "Ja, natürlich", erwiderte ich lautstark und erntete dafür irritierte Blicke. Ich musste mich jetzt konzentrieren, ich durfte mich nicht von solchen Dingen ablenken lassen. "Jadis?", es war Inej. Heute hatte ich sie gar nicht gesehen, aber es gab auch viel zu tun und sie war für die Windreitern verantwortlich. "Hallo Inej. Bist du informiert worden?", erkundigte ich mich. "Ja. Es scheint ja bei euch Einiges los gewesen zu sein, seit der Königsbube wieder hier gewesen war", sie musterte mich eingehend. Ich fragte mich, was Gilbert ihr erzählt hatte. "Es wird bei uns nie langweilig", zuckte ich mit der Schulter: "Das Portal ist errichtet. Wir können die Bewohnern dorthin schicken. Es ist in der Nähe von dem Fluss." "In Ordnung", Inej ging sofort los und ich ging ebenfalls los, um die Menschen zusammenzutrommeln.

Kenai


Ihre Arme legten sich auch um meinem Körper. Wärme breitete sich in meinem Körper aus. Ich drückte meine Lippen auf die weiche Haut ihres Halses. Sie duftete immer nach Lavendel. Mich störten die andere Gerüche an ihr nicht, denn ich war nur auf den Lavendel konzentriert. In meinem Brustkorb pochte es lauter. Wieder atmete ich tief den Duft ein. Yun hatte einmal gesagt, dass mich der Duft beruhigen konnte und die Prinzessin es sich gut merken sollte. War das hier Ruhe, was ich noch in mir spürte? Meine Augen schlossen sich. Zufriedenheit, das war das was ich fühlte. Mit einer Hand strich ich über den Rücken. Er war schmal. Ein paar weiße Haarsträhnen strichen an meiner Wange. Es kitzelte. Langsam küsste ich den Weg nach oben bis ich ihre Lippen fand. Warm. Weich. Blumig. Und überall Lavendel. Die Wärme wurde intensiver. Das Pochen stärker.


405

26.12.2018, 09:04

Ardan

Jeder normale Gast hätte wohl die Vordertür genommen, ich hingegen gehörte nicht zur normalen Sorte. Ich bevorzugte spezielle Auftritte, selbst wenn ich sie in meinem eigenen Reich nie dulden würde. Das hatte Jadis durchaus richtig erkannte. Manche Dinge ließ ich für andere nicht gelten, für mich allerdings schon. Im Endeffekt war es eher ein Problem für die anderen als für mich, daher interessierte mich das kaum.
In diesem Fall war mein spezieller Auftritt allerdings begründet. Ich hatte nicht vor als König erkannt und offiziell angekündigt zu werden. Denn wenn es hier dämonische Spione gab, würden sie mich sofort melden und den Angriff vielleicht absagen. Im ersten Moment mochte das gut klingen, aber wenn man den Gedanken weiterführte, war es alles andere als gut. Sie würden entweder einen noch schrecklicheren Plan aufstellen oder sich einem anderen Reich widmen, das wir nicht in Kürze erreichen konnten. Nein, nein. Dieses Risiko ging ich nicht ein. Da nahm ich lieber die Hintertür und amüsierte mich im Geiste, wie die Adelsmitglieder auf mich reagierten. Jede Reaktion fiel meistens anders aus. Meine Lieblingsreaktion war die der adligen Frauen. Ohnmacht oder mentaler Kniefall mit heftigem Erröten. Das war sowas von unterhaltsam für mich.
Als ich meine Hand in meinen Beutel verschwinden ließ, tastete ich nach einem kugelförmigen Edelstein. Milchig weiß. Mit diesem Stein war es mir möglich, mich gänzlich unsichtbar zu machen. Dann ersparte ich mir eine Reihe von Wörtern, die ich andernfalls aufsagen müsste.
Ein leichtes Prickeln fuhr durch meinen Körper, füllte mich aus. Der Zauber wirkte. Niemand sah mich. Niemand spürte meine Magie. Ein weiterer positiver Nebeneffekt, wenn man den Unsichtbarkeitszauber mit einem Edelstein durchführte... Die eigene Magie wurde ebenfalls verschleiert. Es war, als würde ich nicht mehr existieren.

Jenaya

Bei den Vier Wasserfällen, ich schmolz geradezu dahin. Seine warmen Lippen auf meiner Haut lösten wohlige Schauer aus, die meinen Körper erzittern ließen. Ich wurde schwach. Ich dachte über nichts mehr nach, sondern gab mich dem Kuss hin, der gleich nach der prickelnden Spur von kleinen Küssen folgte. Meine Lippen brannten angenehm. Ich war hin und weg. Eine Hand wanderte wie von selbst zu seinem Nacken, spielte mit den Spitzen seines goldbraunen Haares. Nach so langer Zeit durfte ich endlich das hier erleben. Keine Träume mehr, das hier war die Realität.
Und in dieser Realität befanden wir uns nahe des Portals, sodass uns jeder sehen könnte, daher musste ich mir einen mentalen Tritt verpassen und den Kuss abbrechen. Selbst wenn alles in mir dagegen protestierte. Atemlos sah ich zu Kenai auf. >Ich möchte mich waschen, bevor wir unsere große Reise antreten. Maris kennt bestimmt eine gute Wasserstelle.< informierte ich ihn, als auch schon meine Gefährtin miauend auftauchte. Da wir miteinander verbunden waren, brauchte ich meine Gedanken nicht laut auszusprechen. Sie wusste auch so, was ich wollte. Wieder nahm sie ihre größere Gestalt an, sodass genügend Platz für uns beide war.
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406

26.12.2018, 09:20

Jadis


Nach und nach versammelten sich immer mehr Menschen um mich herum. Überall hörte man Stimmen und ich spürte die aufgeregte Luftschwingungen, die von ihnen kamen. Sie waren bereit für die bevorstehende Reise. "Mir folgen zuerst die Verletzen, die Kranken, die älteren Personen, die Kinder, die Frauen und dann die Männer. Verstanden?", hob ich autoritär die Stimme an und sie wurden ruhig. Ich hatte ihre volle Aufmerksamkeit. "Dann folgt mir!", befahl ich und schritt voran. Hinter mir hörte ich viele Schritte, die mir folgten. Sie wollten alle weg von den Ort, an den was Schreckliches geschehen waren. Sie suchten nach Ruhe, um sich von den Ereignisse erholen zu können. Beim Felsen angekommen, merkte ich als Erstes, dass Prinzessin Jenaya und ihr Leibwächter nicht mehr da waren. Aber ich machte mir keine Sorge. "So, Yun. Das hier ist dein Part", lächelte ich den Pixie aufmunternd zu. Er war mir gefolgt. Seine Ohren wurden rot und er starrte mit große Augen auf die Menschenmenge vor uns. "Ähh", stammelte Yun. Ich half ihn: "Ihr geht gleich durch dieses Portal. General Lowell wird zuerst das Portal betreten, um Euch auf der andere Seite zu empfangen. Ich bilde den Schluss. Wichtig ist, dass ihre Augen dabei schließ, das Licht der magische Brücke ich zu grell und das könnte euch blind machen. Aber keine Sorgen, die Pixie und die Feen sind bei euch. Sie bringen euch sicher nach Eadur." Ich trat zur Seite, als Gilbert kam. Die Symbole begann aufzuleuchten und man sah deutlich den Bogen. Zudem veränderte sich in der Mitte des Bogen der Stein. Das Grau wurde silbrig, beinahe spiegelnd und wirkte zähflüssig. Gilbert betrat das Portal und verschwand in den Felsen. Dann gingen die Menschen nacheinander durch das Tor. Sie vertrauten mir.

Kenai


Meine Sinnen waren nur auf sie gerichtet und ich verlor die Wachsamkeit für die Umgebung. Die Wärme in meinem Brustkorb wurde zu einem Brennen. Selbst meine Lippen schienen zu brennen und gleichzeitig zu kribbeln. Leise keuchte ich auf, als ihre Hand auf meinem Nacken lag und mit den Haar spielte. Ein Zittern durchlief mich. Ihre Berührungen auf meiner Haut waren......berauschend. Jedes mal riefen sie in meinem Körper starke Reaktionen hervor, die ich nicht kontrollieren konnte. Doch dann löste sie sich von mir. "Wie Ihr wünscht", antwortete ich mit eine tonlose Stimme. Mein Bedürfnis fühlte sich noch nicht gestillt an. Aber ich beugte mich ihrem Befehl oder ihrem Wunsch. Wir stiegen auf ihr katzenhafte Gefährtin und ich rückte nahe an den Körper der Prinzessin. Meine Nase vergrub sich in das weiße Haar. Lavendel.


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26.12.2018, 09:32

Ardan

Es überraschte mich nicht, dass ich einen recht einfachen Weg ins Innere des Gebäudes fand, ohne auf die Vordertür zurückgreifen zu müssen. Ein offenes Fenster, mehr war gar nicht nötig. Zunächst hatte ich mich vergewissert, dass ich nicht uneingeladen im Zimmer einer adligen Frau landete, denn auch wenn ich viele Regeln brach, so betrat ich das Zimmer einer Frau erst, wenn sie es mir erlaubte. Eine Regel, die mir Leora Jahr für Jahr tief in den Schädel gehämmert hatte. Manieren. Diese Manieren waren essentiell für einen gescheiten Mann.
Interessiert schweifte mein Blick umher, als meine Füße auf weichem Teppichboden landeten. Dieser Raum wirkte wie ein Arbeitszimmer, mit einer großen Sammlung an Büchern. Es reizte mich, die Buchrücken zu lesen, um an Informationen zu gelangen, die mir womöglich fremd waren. Aber ich konzentrierte mich auf den Grund meines Einbruchs. Ich musste den Herrscher ausfindig machen. Mit ihm sprechen und ihn auf den Angriff vorbereiten.
Mit wenigen langen Schritten durchquerte ich den Raum und öffnete die Tür zu einem Flur, in dem es überraschenderweise nicht von Wachen wimmelte. Komisch. Ob hier nur Räume lagen, die wertloses Zeug beinhalteten? In welchem Stockwerk befand ich mich überhaupt? Ich lauschte, versuchte zu hören, ob jemand in der Nähe war... Fehlanzeige. Selbst mein magischer Sinn schlug keinen Alarm. Mehr Aufforderung benötigte ich nicht, um mich weiter auf den Weg zu machen. Am Ende des Ganges gab es eine Treppe, die mich sicherlich weiterbrachte. Oben oder unten? Das war die nächste Frage, die ich mir stellte. Ich folgte einfach meiner Intuition.

Jenaya

Kenais Nähe brachte mein Herz dazu vor lauter Freude zu hüpfen. Ich genoss es regelrecht, wie er sich von hinten an mich schmiegte und mich in seine Wärme einhüllte. Die frische Luft, die uns während des Ritts entgegenschlug, spürte ich kaum. Es zählte nur seine Wärme, das leichte Brennen in meinem Inneren, das er mit dem Kuss entzündet hatte. Umso mehr benötigte ich eine Abkühlung. Ich konnte nicht klar denken, wenn er mir so nahe war. Wenn er mich festhielt und küsste... Dann hieß es Abschied nehmen von meinem Verstand.
Maris führte uns derweil durch das Dickicht, als wäre es das Einfachste der Welt und obwohl ihre Füße nicht für den harten Grund gemacht waren, bereiteten ihre Flossen keine Probleme. Das war ihre Magie, die das ermöglichte. Sie schwebte ein kleines Stück über dem Boden, um sich so nicht zu verletzen. Das faszinierte mich jedes Mal aufs Neue.
Schließlich wurde sie langsamer, denn sie erreichte einen schmalen Pfad, der bergab führte. Ein recht steiler Abhang. Ich krallte mich ein wenig fester in ihr Fell, als sie sich in Bewegung setzte. Ich wusste, wohin sie uns brachte. Das Meer. Der Strand. Larevia war eine Küstenstadt, daher wunderte es mich nicht, dass die nächstbeste Stelle zum Baden das Meer war. Es strahlte in einem tiefen, satten Blau. Ein wunderschöner Anblick, der mich in den Bann zog.
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26.12.2018, 09:44

Jadis


Als der letzte Mensch durch das Portal gegangen war, versicherte ich mir, dass wirklich alle durch das Portal gegangen war. Auch mein Bruder war unter ihnen gewesen. Ich würde ihn von Eadur aus nach Aradon schicken. Ich wandte mich an Inej: "Dann sehen wir uns später." Mein Blick schweifte weiter zu der Truppe, die uns begleitet hatten und nun auf mein Kommando warteten: "Ihr könnt aufbrechen. Ich wünsche euch viel Erfolg und möget der Wind eurer Gefährten sein." Ich drehte mich um und trat durch das Portal. Es fühlte sich merkwürdig an. So ähnlich wie bei den magischen Stein, nur ein bisschen mehr merkwürdiger. Als würde man durch Pudding gehen. Einen besseren Vergleich hatte ich nicht. Meine Augen schlossen sich instinktiv, als ich ein helles Licht auf mein Gesicht spürte. Unter meine Füße vibrierte es stark und es schien sich zu bewegen. Ich brauchte nich zu gehen. Die Brücke trug mich. Überall auf meiner Haut kribbelte es und ich hörte in der Luft knisternde Geräusche. Die Luftschwingungen summten in einem dunklen Ton. Ich hörte auch Kichern von Pixies und Feen. Ich glaubte sogar ihre Flügeln in meinem Gesicht zu spüren. Dann veränderte sich die Luft und ich hörte Vögel zwitschern. Langsam öffnete ich meine Augen. Wir standen auf einem Hügel, nicht weit entfernt von Eadur. "Da sind wir schon", sagte Yun fröhlich.

Kenai


Meine Nase blieb in ihrem Haar vergraben und ich spürte ihren Rücken an meinem Brustkorb. Ich spürte die Wärme in meinem Brustkorb und das starke Pochen. Da ich nicht von einer Bedrohung ausging, konnte ich mich ganz auf den Lavendel konzentrieren und achtete nicht auf die Umgebung. Die Flusskatze hielt an und ich hob den Kopf an, um die Umgebung näher zu betrachten. Wir waren an einem Strand angelangt. Vor uns lag viel Sand und dahinter war viel Wasser. Das Meer. Ich wurde wachsamer und suchte nach verdächtige Anhaltspunkte. Ich fand nichts. Also war die Prinzessin nicht in Gefahr und es war auch keine Bedrohung in der Nähe. Ich stieg ab und meine Stiefel sanken ein Stück in den Sand.


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26.12.2018, 09:59

Ardan

Meiner Intuition sei Dank fand ich den richtigen Weg sehr schnell. Die Treppe führte sowohl nach oben als auch nach unten, jedoch hatte ich mehr Präsenzen im unteren Stockwerk wahrgenommen, weshalb ich mich nun in einem etwas breiteren Flur wiederfand. Diesmal mit mehreren Wachen, die vor jeder Tür postiert waren. Lebten hier die adligen Mitglieder? Möglich war es.
Ich schritt an diesen Leuten vorbei, wohl wissend, dass sie mich nie im Leben bemerken würden. Das taten sie auch nicht. Was für lausige Wachen das waren... Aber das machte ich ihnen wiederum nicht zum Vorwurf. Ich war ein Meister der Magie, da sollte mich mein perfekter Unsichtbarkeitszauber nicht überraschen. Man musste höhere Magie praktizieren, um die kleinste Veränderung zu bemerken, die ich in der mich umgebenden Luft auslöste. Von einem höheren Magier fehlte allerdings jede Spur. Ich sah und spürte keinen.
Plötzlich schwang eine Doppeltür auf und eine hübsche, junge Frau in einem prächtigen Kleid trat hinaus auf den Flur. Sie wirkte gereizt. Ihr orangerotes, langes Haar erinnerte mich irgendwie an einen Sonnenuntergang. Oder Sonnenaufgang. Das spielte nicht wirklich eine Rolle. Vielmehr interessierte es mich, wohin sie ging. Sie wirkte, als stünde sie einem wichtigen Treffen bevor. Mit dem Herrscher vielleicht?

Jenaya

Der Wind schmeckte anders. Salziger. Er strich durch mein Haar, wirbelte es auf, als ich von Maris abstieg. Sie blieb nicht sitzen, sondern eilte aufs Meer zu, als könnte sie es kaum erwarten, eins mit dem Wasser zu werden. Immerhin war das ihr Element, ihr Zuhause. Mit einem Satz landete sie im Wasser und sandte etliche Spritzer in verschiedene Richtungen. Ich lachte leise.
Da ich mir Kenais Anwesenheit mehr als bewusst war, entkleidete ich mich bis auf meine Unterkleider. Ich hatte nicht vor nackt durch den Sand zu tänzeln. So viel Anstand besaß ich noch. Außerdem machte mich die Vorstellung, gänzlich unbekleidet vor ihm zu stehen, wahnsinnig. Wie würde er wohl reagieren? Würde er mich noch mehr begehren? Die Kontrolle verlieren? Hitze stieg in meine Wangen, als mich mal wieder unangebrachte Fantasien überfielen.
Mit einem dumpfen Geräusch landeten meine Stiefel im warmen Sand. Ich tapste zum Ufer, tauchte erst die Zehen ins Wasser und zuckte zusammen. Kalt. Das war wirklich kalt. Die Arme um den Oberkörper geschlungen, schaute ich über die Schulter zurück zu Kenai. > Du solltest dich auch waschen, Kenai. Wer weiß, wann wir das nächste Mal Zeit haben das zu tun...<
Ich sah wieder nach vorne und zählte stumm. Sieben. Meine Eltern, meine Brüder, Kenai, Yun und ich. Sieben. Von nun an war das meine neue Lieblingszahl. Als ich von sieben runterzählte und die Null erreichte, gab ich mir einen Ruck und tauchte quiekend ins Meer ein. Wie kleine Nadeln bohrte sich die Kälte in meine Haut, jedoch gewöhnte ich mich recht schnell an die Temperatur. Die Bewegung half.
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26.12.2018, 10:21

Jadis


"Ich habe einen Boten geschickt, damit die Bewohnern sich nicht von uns überrannt fühlen", informierte mich Gilbert, als er zu mir kam. Zufrieden nickte ich, das war eine gute Idee. "Geht es dir gut?", erkundigte er sich und ich sah die Sorge, wodurch sein Gesicht wieder wie früher wirkte. Seit Ardan weg war, wirkte er etwas entspannter. "Solange ich noch auf zwei Beine gehen kann, geht es mir gut", antwortete ich: "Wo ist Jade?" "Bei den jungen, alleinstehende Frauen", verdrehte Gilbert. Ich seufzte. Das hätte ich mir denken können. Was war aber dann mit Inej? Wollte er sie nicht erobern? Aber was verstand ich von einem Männerkopf, manchmal waren die Männer mir ein Rätsel. Der Bote war zurückgekehrt, ihm folgte ein paar Wachen der Stadt. "Uns wird das Tor geöffnet, wir werden empfangen", wandte er sich an mich: "Die Wachen wollen uns helfen." "Danke", nickte ich und dann nahmen wir unsere Sachen, um in die Stadt zu gehen. Es war eine kleine Stadt und es wirkte hier, als gäbe es gar keine Kämpfe da draußen in der Welt. Es schien überall friedlich zu sein. Einige Bewohnern schauten zu uns neugierig hinüber und manche machten einen erschrockenes Gesicht, als sie die Verletzen und die Kranken sahen. Auf dem Marktplatz angekommen, wurden wir von den Bürgermeister empfangen. Er hatte ein ernstes Gesicht: "Prinzessin Jadis, es ist mir eine Ehre, dass Ihr hier seid und gleichzeitig bedauere ich den Grund für Ihren Besuch. Es ist schrecklich, was in Laveria geschehen ist und wir werden natürlich Euch helfen. Ich habe bereits ein paar Befehle erteilt, die Gasthöfe zurecht zu machen, damit die Bewohnern von Laveria dort untergebracht werden können." "Haben Sie vielen Dank. Leider kann ich nicht lange bleiben, ich muss weiterreisen. Ich bin froh, dass Sie ihnen Schutz gewähren", bedankte ich mich beim Bürgermeister und reichte ihm ein Beutel mit Goldmünzen: "Ich weiß, dass es auch Ihnen Umstände bereitet, da Sie auf eine solche Situation nicht vorbereitet waren. Deswegen möchte ich mich daran beteiligen, damit keine hohe Verlustkosten entsteht und die Stadt in Nöten gerät." "Prinzessin Jadis, das wäre nicht nötig gewesen", er war aufrichtig. Das sah ich ihn an. "Ich bestehe darauf", ich blieb dabei und erst dann nahm er die Goldmünzen an: "Ihr seid großzügig. Von Ihnen hört man nur Gutes, vor allem dass sie ein großes Herz für die Menschen habt." Ich freute mich über dieses Kompliment, denn es bedeutete, dass ich auf dem richtigen Weg war. Ich verabschiedete mich von ihm respektvoll und wandte mich an den Bewohnern von Laveria. Ich richtete an ihnen ein paar aufmunternde Worte und nahm schließlich auch von ihnen Abschied. Sie waren hier in Sicherheit und ich konnte mit gutem Gewissen sie verlassen. "Jade, Gilbert und Yun. Wir machen einen kurzen Abstecher nach Aradon", wandte ich mich an die Männer.

Kenai


Die Prinzessin zog sich bis auf die Unterkleider aus und das Brennen strahlte ihre Hitze in meinem Körper aus. Die Unterkleider bestanden aus dünnem Stoff und schmiegten sich an ihrem Körper, sodass ich die Linien der weibliche Figur erkennen konnte, die ich heute Morgen nur mit den Hände ertasten konnte. Der Stoff bedeckte nur die sehr weibliche Körpermerkmale. Aber die Arme, die Beine und die Füße waren frei von Stoffe. Die helle Haut schimmerte in Sonnenlicht. Sie ging ins Wasser. Ihr weißes Haar wehte in der Brise, der aufgekommen war. Die Prinzessin ging in das Wasser hinein und gab von sich einen quiekendes Geräusch, was mich an einem Ferkel erinnerte. "Zu Befehl", antwortete ich tonlos und entkleidete mich bis auf die Unterhose. Barfuß lief ich über den Sand. Es fühlte sich anders an. Dann stand ich auch in das hüfthohen Wasser. Die Kälte des Wasser nahm ich nicht wahr. Gegen solche Temperaturen wurde ich gestählt. Mit den Hände begann ich mechanisch meine Arme zu wachsen und aus den Augenwinkel behielt ich die Prinzessin in den Blick.


411

26.12.2018, 10:33

Ardan

Wieder einmal landete ich einen Treffer. Die junge Frau entpuppte sich nämlich als die Nichte des Herrschers. Sie war genervt, weil ihre Pläne für den Tag wegen eines Zwischenfalls durcheinandergeraten waren. Luxusprobleme... An ihrer Stelle würde ich mich zusammenreißen und ein Buch in die Hand nehmen. Hübsch mochte sie sein, aber ihre Intelligenz ließ zu wünschen übrig. Ein paar Worte aus ihrem Mund und schon wusste ich, dass sie nicht zu den schlauen Menschen gehörte. Verwöhnt und ignorant passten eher zu ihr.
Naja, das war nicht mein Problem. Hauptsache, sie führte mich zum Thronsaal, der im Gegensatz zu meinem weitaus prunkvoller ausfiel. Viel zu viel unnötiges Zeug zierte die Wände und die Gemälde waren zum Teil mehr als langweilig. Einige davon erweckten in mir sogar das Verlangen, mir sofort die Augen auszukratzen. Hatte man etwa einen Dämonen mit der Kunst betraut? Schrecklich, schrecklich...
Ich blieb nahe der Tür stehen und hätte am liebsten schwer aufgeseufzt, als mein Blick auf den Regierenden fiel. Warum konnte das kein alter Mann sein? Oder eine blutrünstige Frau? Mit beiden kam ich besser klar, als mit diesem, mit diesem... Wie alt war er eigentlich? Sechzehn? Sein jungenhaftes Gesicht mit der aufrechten, kräftigen Statur könnte täuschen. Ob er mit Thales entfernt verwandt war? Das bezweifelte ich. Dieser Kerl hier machte den Eindruck, als hätte man ihn vor kurzem aus der Gebärmutter gepresst und direkt auf den Thron gesetzt. Ich schüttelte entnervt den Kopf. Das würde noch heiter werden...

Jenaya

Nach ein paar tiefen Atemzügen wagte ich es mit dem Kopf einzutauchen. Ich quiekte innerlich. Kalt, es war immer noch kalt, auch wenn ich mich langsam daran gewöhnte. Leichte Wellen schoben mich Richtung Ufer, aber ich kehrte wiederholt in den tieferen Bereich zurück, wo ich bis zum Hals vom Wasser umgeben war. Von Maris fehlte jede Spur. Sicherlich schwamm sie eine große Runde und begrüßte die Meereswesen. Unterwasser war sie die reinste Frohnatur.
Lächelnd drehte ich den Kopf in Kenais Richtung und errötete. Ich sah ihn nicht oft halbnackt. Um ehrlich zu sein, kaum. Ihn jetzt in seiner Unterhose stehen zu sehen, fühlte sich sehr intim an. Fast schon zu intim. Dennoch schaffte ich es nicht, den Blick gänzlich abzuwenden. Immer wieder ertappte ich mich selbst dabei, wie ich in seine Richtung schielte, während ich mich sorgfältig wusch. Seine Tätowierung faszinierte mich, zog mich an. Jede verschnökelte Linie betonte seinen sehnigen Oberkörper - die starken Arme und die feste, glatte Brust. Er war nicht übertrieben durchtrainiert. Er besaß einen athletischen Körperbau, der von jahrelanger, harter Arbeit sprach. Ein Mann. Durch und durch.
Ein verträumter Seufzer entfuhr mir. Ich errötete noch mehr und wandte verlegen den Blick ab. Reiß dich zusammen, ermahnte ich mich selbst.
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412

26.12.2018, 10:50

Jadis


"Der Stein kann bis zu zwei Personen transportieren", ich reichte Gilbert einen Stein, denn ich besaß davon zwei: "Du reist mit Jade. Denke fest an den Thronsaal. Ich werde mit Yun reisen." Der Pixie setzte sich auf meine Schulter und hielt sich an meinem Hals fest: "Du duftest auch gut. Anscheinend ist das ein Prinzessinding." "Danke", schmunzelte ich über das Kompliment und dann hielt ich den Stein fest. Das vertraute Gefühl setzte sich ein und in den nächsten Sekunden stand ich in den Thronsaal. "Bei Himmel, erschrecke mich nicht immer so!", fuhr Vater aus seinem Sitz und schüttelte tadelnd den Kopf. "Entschuldige", erwiderte ich ein wenig kleinlaut. Jetzt erschienen Gilbert und Jade wie aus dem Nichts. Wir erzählten meinem Vater die Stand der Dinge und ich sah an seinem besorgtem Gesicht, dass ihn die Entwicklung beunruhigte, auch wenn die Gefahr erstmal gebannt werden konnte: "Die Elite rückt immer näher voran, wenn jetzt schon die Stärkeren kommen." "Deswegen machen wir uns gleich auf die Missionsreise. Wir haben nicht viel Zeit. Ich gehe ein paar Sachen einpacken und mache mich rasch sauber, dann werden wir auch aufbrechen. Prinzessin Jenaya, ihr Leibwächter und Inej sollen nicht lange auf uns warten", sagte ich knapp. Die Tür ging auf, es war meine Mutter: "Jadis! Jade! Ihr seid wohlbehalten." Sie umarmte uns und als wir ihr ebenfalls erzählten was alles sich zugetragen hatte, wandte sie sich streng an Jade: "Du gehst sofort hinauf in deinem Bett. Keine Widerrede!" Jade verdrehte die Augen, aber ging ohne Murren aus den Thronsaal. Ich sah, wie besorgt unsere Eltern um uns waren. "Es wird alles wieder gut werden und Jade geht es auch soweit gut", sagte ich zu ihnen. Dann ging ich in meinem Gemach, um mich endlich zu waschen. Währenddessen ging Yun auf kleine Erkundigung. Er schien auf jeden Fall neugierig zu sein.

Kenai


Die Arme waren jetzt sauber, also kam das Gesicht und schließlich tauchte ich kurz mein Kopf in das Wasser ein, um das Haar ebenfalls zu waschen. Ich spürte ein Prickeln in meinem Nacken und aus dem Augenwinkel sah ich, wie die Prinzessin mich ansah und ich entdeckte ein Funkeln in ihre abendblaue Augen, aber dann wandte sie mit rote Tupfer auf ihre Wangen von mir ab. Sie hatte nicht gemerkt, dass ich ihren Blick gemerkt hatte. Zudem hatte ich das leise Seufzer gehört. Das jene Seufzer, was sie heute Morgen oft von sich gegeben hatte. Die Hitze wallte in meinem Körper aus und breitete sich rasend schnell aus wie ein unkontrollierbarer Waldbrand. Wassertropfen glitzerten in ihrem Haar und auf ihrer Haut. Sie sahen wie die Edelsteine auf ihrem Kleid aus, die sie zum ihrem 18. Geburtstag getragen hatte. In meinem Brustkorb pochte es wieder stark. Ich drehte mich ganz zu ihr um und musterte sie aus den ausdruckslosen Augen. Die schimmernde Haut sah weich aus und ich wusste, dass sie sich auch weich anfühlte. Die Hitze in meinem Körper wurde stärker und ich spürte ein Ziehen in meinem Magen. Begehren. Ich begehrte die Prinzessin.


413

26.12.2018, 11:04

Ardan

Bevor ich mich bemerkbar machte, wollte ich zunächst wissen, worum es in diesem Treffen ging. Ich hatte schon mitbekommen, dass die junge Adlige ein Problem mit ihrem Zeitplan hatte, aber dass sie damit dem König auf die Nerven ging, wunderte mich. Solche Dinge müsste man sich für private Gespräche sparen, aber hier stand ich, umgeben von Idioten. Anders ließ sich das Ganze hier nicht besser beschreiben. Diese Stadt wollten die Dämonen angreifen? Das war mehr als leichtes Fressen für sie. Ein dunkler Teil von mir hoffte, dass die Dummheit dieser Leute sich wie Gift auf die Dämonen auswirken könnte, doch das war reines Wunschdenken. So funktionierte die Welt leider nicht. Dämonische Wesen waren alles andere als dumm.
Ich massierte mir kurz die Schläfen, wappnete mich gegen das Drama, das gleich folgen würde und sprach den Zauber aus, der meinen aktuellen auflöste. Das Prickeln verschwand, zurück kehrte das pulsierende Leben. Allein der Schleier, der meine mächtige Magie verbarg, blieb an mir haften. Reine Vorsichtsmaßnahme.

Jenaya

Mittlerweile war ich sauber genug, dass ich das Wasser verlassen konnte, doch ich genoss die sanften Wellen, die meinen Körper leicht hin und her schaukelten. Es entspannte mich, beruhigte meine Sinne. Ich schloss für einen kleinen Moment die Augen und lauschte dem Rauschen des Meeres. Hörte, wie die Wellen am Ufer brachen, wie das Wasser gegen meinen Körper schwappte.
Dann öffnete ich die Augen wieder und ein Zittern durchlief mich, als ich Kenais Starren registrierte. In seinen Augen war absolut nichts zu lesen. Gesplittertes Gold ohne jegliches Gefühl. Trotzdem stellte ich mir vor, wie es wohl gerade in ihm aussah. Was in ihm vorging. Was für Gedanken er hegte. Ich ließ mich vom Wasser näher zu ihm treiben und als uns nur noch eine Armlänge voneinander trennte, stand ich bis zu den Oberschenkeln im Wasser. Die salzige Luft streifte meine feuchte Haut, Gänsehaut bildete sich überall. Ich erschauderte.
Wortlos hob ich eine Hand und legte sie auf Kenais Brust, dort, wo sein Herz schlug, dort, wo die Herzrune prangte. Ich spürte die darin verborgene Magie. Spürte das kräftige Summen, das leise in mir widerhallte. Wir waren miteinander verbunden. Wir waren zwei Hälften eines Ganzen. Voller Zärtlichkeit schaute ich zurück in seine einzigartigen Augen und lächelte sanft. >Küss mich.<
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414

26.12.2018, 11:20

Jadis


Ich war gewaschen und trug saubere Kleidungen, schnell packte ich die wichtige Sachen in meinem Reisesack. Schließlich war ich mit allem fertig, ich hatte nicht lange gebraucht. Die Zeit rannte uns davon und deswegen konnte ich mir keinen Luxus erlauben einen Bad zu genießen. Ich verließ mein Gemach und begegnete in Gang Gilbert, er hatte sich auch frisch gemacht. In Thronsaal angekommen sah ich meine Mutter und Yun in eine angeregte Unterhaltung. Ich musste lächeln, es schwer Yun nicht zu mögen. Er war einfach niedlich. "Wir sind soweit", sagte ich. Meine Mutter sah mich mit einem traurigen Blick, mein Vater wirkte eher ernst: "Viel Erfolg und möget euch der Wind begleiten." Mit diese Worte verschwanden wir und Yun saß dabei wieder auf meiner Schulter. Wir waren wieder an das Ort gelangt, wo das Lager gewesen war. Wären all die sichtbaren Spuren nicht, hätte man nicht geglaubt, dass hier vor kurzem ein Lager gewesen war. "Da seid ihr ja", es war Inej und hinter ihr standen zwei Hippogreif. "Feena", sofort lief ich auf meine Gefährtin und schlang meine Arme um ihrem Hals. Durch die Kämpfe und die Verantwortung hatte ich für sie weniger Zeit. Aber sie verzieh mir das. Das spürte ich. "Oh, ist sie hübsch und tolle Flügel hat sie", schwärmte der Pixie und Feena schien keine Probleme zu haben, dass er einfach auf ihrem Kopf hinsetzte.

Kenai


Meine Augen verfolgten jede ihrer Bewegungen, auch wenn sie nichts davon preisgeben. Das Schlagen in meinem Brustkorb wurde stärker, je näher sie mir kam. Ich spürte ein Kribbeln auf meiner Haut. Aufregung. Meine Atmung wurde flacher und schneller. So viel schimmernde Haut. Ich wollte sie berühren. Körperliche Nähe. Dann stand Prinzessin direkt vor mir. Ich konnte den Lavendel riechen. Ihre Hand legte sich auf meinem Brustkorb. Ein Zittern durchlief mein Körper und mein Atem stockte. Die Pupillen weiteten sich ein wenig. Etwas lag in ihre abendblaue Augen und dieses Etwas ließ das wilde Pochen aus dem Takt geraten. Meine Kehle fühlte sich trocken an. Ich hatte noch nie eine trockene Kehle gehabt. "Küss mich", diese zwei Worte machte was mit mir. Verlangen. Ich umfasste ihr Gesicht und drückte meine Lippen auf Ihren. In meinem Kopf wurde es nebelig und ich resistierte die Umgebung nicht mehr. Meine ganze Konzentration lag nur auf ihr. Und auf ihre weiche Lippen. Auf den blumigen Geschmack.


415

26.12.2018, 11:35

Ardan

Sobald der Schleier fiel, reagierten die Wachen auf mich. Reflexartig zogen sie ihre Schwerter, die junge Frau kreischte erschrocken auf und der König fiel fast vom Thron, als er mich erblickte. Alles Blut wich ihm aus dem Gesicht. Das zum Thema erfahrener Herrscher. Dieser Bursche hatte keine Ahnung, wie man eine Maske richtig trug. Wie war er bloß König geworden? Waren alle seine Verwandten etwa tot? War er der einzige Bluterbe? Das arme Reich...
>Um Missverständnissen vorzubeugen, erlaubt mir, mich kurz vorzustellen. Dann ersparen wir uns Verletzte.< meinte ich mit erhobenen Händen und mit Blick auf die Ritter, die langsam auf mich zukamen. >Ich bin König Ardan. Aus Ignulae. Ich bin hier, um Euch zu warnen. Heute Nacht werden Streitkräfte des Dunklen Lords über die Stadt herfallen. Ihr müsst das Militär sofort mobilisieren und Gegenmaßnahmen treffen. Mein Verbündeter, König Thales, ist zur Unterstützung auf dem Weg hierher. Ich empfehle-<
>Ergreift den Scharlatan!< brüllte der junge Herrscher und streckte seine zittrige Hand in meine Richtung aus. Hatte er mir überhaupt zugehört? Und wen nannte er hier Scharlatan? Er selbst war einer...
Die Wachen kamen näher. Erneut hob ich meine Stimme an, pure Autorität strömte dabei aus mir. >An Eurer Stelle würde ich mir Glauben schenken. Ich bin auf diese Weise erschienen, damit mich keine dämonischen Spione bemerken. Sie dürfen nicht wissen, dass ich hier bin und dass mehr Hilfe auf dem Weg ist. Dadurch habt Ihr höhere Chancen, Euer Reich recht unbeschadet zu beschützen.<
Scheinbar stieß ich auf taube Ohren, denn der König nahm seinen Befehl nicht zurück. Ich verdrehte innerlich die Augen. Binnen einer Sekunde stand ich plötzlich vor ihm und die Ritter wirbelten irritiert herum, weil ich mich unnatürlich schnell bewegt hatte. Idioten... >Ich meine es ernst. Mobilisiert das Militär und versammelt Kinder sowie Kranke in einem sicheren Unterbau, wo sie vorerst sicher sind. Jeder, der kämpfen will, muss sich auf einen schweren Kampf vorbereiten.<
>W-wie... dort... dann hier... < stammelte der Blondschopf eingeschüchtert, während er gleichzeitig um Fassung rang. Langsam fragte ich mich, warum bislang niemand versucht hatte, ihn vom Thron zu stürzen. Das schien das Einfachste der Welt zu sein.

Jenaya

Mir flog das Herz davon, als Kenai mein Gesicht umfasste und mich küsste. Seine Lippen... ich war süchtig nach ihnen. Seitdem ich wusste, wie es sich anfühlte, ihn richtig zu küssen, wollte ich am liebsten nie wieder damit aufhören. Ich wollte ihn berühren, immer und überall. Ich wollte ihn küssen, immer und überall. Meine Sehnsucht nach seiner Nähe, das Verlangen, das mich erfasste, zeigte sich in einem wilden Feuer, welches in meinem Inneren tobte. Ich ertrank in ihm. Ich ertrank in einem Meer aus Flammen. Fort war die Kälte, die die Brise mit sich trug. Es gab nur Wärme, nur Kenai.
Wohlig seufzend erwiderte ich den Kuss, vertiefte ihn und schlang dabei meine Arme um seinen Nacken. Drückte mich an ihn, erschauderte. Haut traf auf Haut. Das war noch intimer als ihn dabei zu beobachten, wie er sich halbnackt im Meer wusch. Intimer als das, was wir bisher getan hatten. Ich liebte es. Ich liebte die Empfindungen, die das in mir auslöste.
Die sanften Wellen, die gegen uns schwappten, gerieten in den Hintergrund. Ich bewegte mich kein Stück. Ich blieb an Ort und Stelle stehen, dicht an Kenai gedrängt, meine Lippen mit seinen verschlossen und der salzigen Brise im Haar. Dieser Moment könnte von mir aus ewig andauern.
Aber dann nahm ich Maris wahr. Sie miaute laut und versuchte ihren flauschigen, nassen Kopf zwischen uns zu schieben. Zeit zum Aufbruch, hallte es in meinem Geist wider. Sie zwängte sich regelrecht zwischen uns und unterbrach damit den leidenschaftlichen Kuss.

Gute Nacht :*
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26.12.2018, 11:55

Jadis


Feena wuschelte vorsichtig mit ihrem Schnabel in meinem Haar und schnaubte zufrieden, dabei schlug sie ihren Schweif in die Luft. Ich kraulte ihren Hals und säuselte weiter liebevolle Worte. "Jadis", Gilbert verlangte nach meiner Aufmerksamkeit und schwer seufzend löste ich mich von meiner Gefährtin: "Was ist?" "Wir sollten nach Prinzessin Jenaya suchen", meinte er. "Sie wird schon wissen, ob wir da sind", erwiderte ich zuversichtlich. "Genau", antwortete Yun: "Sie ist schlau." Man merkte, dass er die Prinzessin Jenaya sehr gern hatte. "Das Schiff ist auch soweit klar, sodass wir sofort abreisen können, sobald die Prinzessin Jenaya eingetroffen ist", fuhr Gilbert fort. "Und ihr Leibwächter", erinnerte ich ihn und widmete mich wieder meinem Hippogreif. Sanft kraulte ich wieder die weiche Gefieder und Feena schloss genussvoll die Augen.

Kenai


Ich spürte wieder dieses Drängen in mir, was ich als das Verlangen definieren konnte. Ihre Arme umschlangen mein Hals und ihr Körper drückte sich an Meinem. Ein dunkler Ton entfloh meiner Kehle,während ich erschauderte und der Kuss wurde stürmischer. Ihre weiche Haut auf meine Haut zu spüren....überall....das war.....mein Kopf drehte sich. Mein Atem wurde immer schwerer. Und ich brannte. Mein Hände lösten sich von ihrem Gesicht und wanderten über ihrem Rücken. Wieder überrollte mich ein heißer Schauder. Der Duft. Die weiche Haut. Ihre Lippen. Ich taumelte innerlich. War berauscht. Begehren. Ich wollte sie überall küssen. Ich wollte sie überall berühren. Ich wollte ihr Wonne bereiten. Mein Magen zog sich wieder zusammen, es war nicht unangenehm. "J...Je...Jenaya", flüsterte ich selbstvergessen und meine Augen schlossen sich. Die Empfindungen schienen dadurch stärker zu werden. Es war nicht dunkel. Es war überall hell. Und farbig. Doch dann zwängte etwas zwischen uns und unsere Lippen verließen sich. Ich starrte auf die Flusskatze. "Geh weg!", sagte ich tonlos zu ihr. Ich wollte die Prinzessin wieder küssen. Ich wollte sie berühren. Ich wollte, dass sie mich berührte. Ich wollte....ich wollte sie für mich alleine haben.


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26.12.2018, 20:44

Ardan

Zwei Ritter, die scheinbar mutigsten der Gruppe, wagten es mit erhobenen Schwertern auf mich zuzukommen. Sie glaubten, dass ich ihr Heranschleichen nicht bemerkte, weil ich mit dem Rücken zu ihnen stand, aber da hatten sie mich gewaltig unterschätzt. Sie erreichten nicht einmal die Treppen, da durchfuhr sie der Zauber, den ich zwischen zwei Atemzügen gemurmelt hatte. Ein Starrezauber, sehr effektiv in Fällen wie diesen. Sie rührten sich nicht mehr. Sie waren zu Statuen gefroren.
Die adlige Frau stieß erneut einen spitzen Schrei aus, als würde ich sie eigenhändig vergewaltigen, weshalb ich den nächsten Zauber sprach, der ihr die Stimme raubte. Schon besser. Nun zurück zu unserem unfähigen König, der eine Spur blasser geworden war. Ich beugte mich weit genug vor, dass ihn mein Atem treffen musste. Todernst blickte ich ihm in die blaugrünen Augen. >Ich wiederhole mich nur ungern, Eure Hoheit. Ein schwerer Angriff steht Eurer Stadt bevor. Ihr habt keine Zeit, Euch wegen mir in die Hosen zu machen. Trommelt kampffähige Leute zusammen und hört Euch meine Strategie an, dann wird diese Stadt nicht untergehen.<
>I-in Ordnung, aber... bitte, bitte... b-bringt mich nicht u-u-um.<
So gern ich ihm ebenfalls die Stimme rauben wollte, wäre das die reinste Zeit- und Energieverschwendung. Hauptsache war, dass er seine Leute mobilisierte und schnell handelte. Jede Minute zählte. Die dunklen Streitkräfte waren bereits auf dem Vormarsch. Thales müsste auch bald eintreffen.

Jenaya

Ein Kribbeln erfüllte meinen gesamten Körper. Hatte er mich gerade...? Ich schnappte überrascht nach Luft und stolperte einen Schritt zurück. Maris hatte sich erfolgreich zwischen uns gedrängt. Sie miaute ununterbrochen und appellierte an meinem Verstand, der gerade nicht fähig war einen klaren Gedanken zu fassen. Kenai hatte mich zum ersten Mal bei meinem Namen genannt. Kein Titel, kein Prinzessin. Sondern Jenaya, mein Name. Reines Licht durchflutete mich, als mir das so richtig bewusst wurde.
>Kenai, ich...< Maris ignorierte ihn und sah mir stattdessen ins Gesicht. Ernst, warnend. Wir hatten Wichtigeres zu tun, selbst wenn dieser Moment herzergreifend war. Ich schluckte, atmete schwer. Sie hatte recht. Wir mussten zurück zu den anderen, aber... aber... Kenai war mir gerade so unglaublich nahe. Nicht körperlich, sondern seelisch. Es fühlte sich an, als hätte man zwei Puzzleteile erfolgreich zusammengesetzt.
Strahlend und mit einem bedauernden Ausdruck zugleich griff ich nach seiner Hand, drückte sie. >Du hast mich gerade sehr glücklich gemacht, danke Kenai. Wenn wir allein unter uns sind, darfst du mich jederzeit bei meinem Namen nennen. Das würde mich sehr freuen.<
Maris drückte ihren Kopf gegen meinen unteren Rücken, damit ich endlich in Bewegung kam. >Aber wir müssen leider zurück, die anderen warten auf uns.<
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418

26.12.2018, 21:26

Jadis


"Ich gehe sie mal suchen, wahrscheinlich sind sie gerade, äh, schauen sich gerade Blumen an. Jenaya mag gerne Blumen und vergisst manchmal dabei die Zeit", sagte Yun und ehe ich antworten konnte, war er auch schon verschwunden. Er hinterließ dabei glitzernder Staub und ich öffnete meine Hand, um ihn aufzufangen. Einen Moment glitzerte meine Haut, ehe er sich nach und nach auflöste wie Schnee in Sonne. "Welches kleines Luftschiff haben wir?", erkundigte ich mich bei Inej. "Wir haben die Kleinste", antwortete sie. Also besaßen wir nur drei Kajüten und einen Stall, der gerade noch Platz anbot für zwei Hippogreife. Dann gab es noch eine kleine Küche. Der Schiffsbauch war fürdie Kämpfe ausgerüstet und somit nicht begehbar. Ansonsten gab es noch das Deck und der eingezogene Ballon, wenn wir fliegen mussten. Aber die kleine Größe hatte auch einen Vorteil, es war wendiger und schneller.

Kenai


Ich hörte ihre Stimme und blickte auf. Ihre abendblaue Augen funkelten wie die Sterne in der Nacht. Sie griff nach meiner Hand und das Pochen in meinem Brustkorb setzte einen Moment aus, ehe es schneller weiter pochte. Ihr Gesichtsausdruck war gemischt, einerseits schien sie sich über etwas zu freuen und auf der andere Seite bedauerte sie etwas. Ich hatte sie glücklich gemacht? Ich hatte....ich hatte ihren Namen gesagt. Zum ersten Mal. Dabei stand es mir nicht zu sie bei ihren Namen zu sagen, ich wurde dazu aufgefordert sie stets mit ihrem Titel anzusprechen und sie zu siezen. Aber einen Moment hatte ich das vergessen und ihr Name verließ einfach meine Lippen. Und das machte Prinzessin glücklich. Auch wenn ich nicht wirklich verstand, warum. Prinzessin wollte sogar, dass ich sie jederzeit bei ihren Namen ansprach, wenn wir alleine waren. Es würde sie freuen. Ich spürte die Wärme. "Zu Befehl....Jenaya", antwortete ich monoton. Und ich wollte, dass sie....nicht aufhörte zu lächeln. Wir verließen das Ufer und zogen uns an. Dann stiegen wir wieder auf die Flusskatze. "Ah, hier seid ihr!", erschien der Pixie: "Wir warten schon auf euch, ihr Truteltäubchen!"



419

26.12.2018, 21:58

Ardan

Endlich kam etwas Bewegung in diesen jungen Burschen, der mehr als überfordert war mit der Situation. Immer wieder schnellte sein unsicherer Blick zu mir, stets auf der Hut, stets mit der Angst, ich könnte mich in einen Dämonen verwandeln und ihn verschlingen. Als Halbdämon war es mir nicht möglich, eine vollkommene Drachengestalt anzunehmen, aber mir war das recht. Halb Mensch, halb Dämon hinterließ mehr Eindruck. Dann lief der König nicht Gefahr, dass ich ihn womöglich doch verspeiste.
Ich stellte mir nicht zum ersten Mal die Frage, warum das Volk auf einen wie ihn hörte. Besonders das Militär. Es gab einige fähige, strategisch denkende Mitglieder, die ich sofort abgeworben hätte, müssten wir nicht dringend Pläne schmieden. Ich ließ mir Karten bringen, die den Grundriss der Stadt zeigten, hörte mir ihre verschiedenen Strategien an. Dabei warf ich die ein oder andere Idee ein, während ich wiederholt darauf aufmerksam machte, dass wir Verstärkung bekommen würden. Thales hatte keine große Gruppe mitgenommen. Wir brauchten nicht viele, um dieses Reich zu beschützen. Eigentlich hätten wir beide allein schon gereicht, aber im Falle eines Hohedämons wäre es besser, wenn wir uns ausschließlich auf ihn konzentrierten.
Plötzlich schwang die Tür zum Thronsaal auf und ein Ritter trat schwer atmend ein. Er benötigte einige Anläufe, um das zu sagen, was ihm brennend auf der Zunge lag. >S-sie kommen.<

Jenaya

Mein Name aus seinem Mund klang wunderbar. Trotz der fehlenden Emotionen bedeutete es mir wahnsinnig viel, dass er mich beim Vornamen nannte. Das war ein großer Schritt in die richtige Richtung. Als jemand, der Befehle sehr ernst nahm, hatte er für einen kurzen Moment auf den Titel verzichtet. Bedeutete das nicht, dass er wie ich schwach geworden war? Berauscht von den Gefühlen, die wir im anderen auslösten?
Mein Lächeln wurde breiter, als ich daran dachte, wie weit wir schon gekommen waren und das binnen kürzester Zeit. Ganz besonders, seit Yun aufgetaucht war. Wie aufs Stichwort erschien unser glitzernder Freund. >Wir wollten uns gerade auf den Rückweg machen.< strahlte ich den Pixie an. Das Licht in meinem Herzen sandte warme Wellen in meinen Körper aus. Ich fühlte mich glücklich. Das Lächeln wollte nicht von meinen Lippen fallen. >Er hat mich beim Namen genannt.< verriet ich Yun.
Maris wartete geduldig, bis wir sicher aufgestiegen waren, dann eilte sie auch schon los. Der Weg zurück ins Lager kam mir kürzer vor. Vielleicht lag es auch an meiner guten Laune. Ich musste beinahe kichern. Oje, oje.
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420

26.12.2018, 22:41

Jadis


Feena hob den Kopf und starrte in eine Richtung. Ich spürte die veränderte Luftschwingungen, Jemand kam. Sie kamen. Ich drehte mich um und erblickte Prinzessin Jenaya mit ihrem Leibwächter auf ihrer Flusskatze. Ein seltenes Wesen und über ihnen hatte ich viele Legende gehört. Ich war fasziniert von diesem Wesen. Yun war auch bei ihnen. "Dann sind wir alle beisammen", stellte ich fest und fuhr fort: "Wir brechen jetzt auf. Das Schiff liegt hinter dem Fluss zwischen Felsen. Wir werden mit ihn zum Meer fliegen und schließlich auf dem Meer weiterfahren. Es gibt insgesamt drei Kajüten mit jeweils zwei Betten übereinander. Wir können uns naher die Kajüten aufteilen. Prinzessin Jenaya, darf ich Euch das Du anbieten?", ich lächelte sie freundlich an. Vor uns lag eine lange Reise vor mit schwierige Aufgaben und das schweißte bekanntlich Menschen zusammen. Daher würde es mich nicht stören, wenn wir gleich am Anfang uns duzen würden. Zudem mochte ich die Prinzessin, wir waren von ähnlichen Schlag.

Kenai


"Echt? Das ist ja ein gewaltiger Fortschritt", meinte der Pixie und klammerte sich an meiner Kapuze fest: "Aber ich habe es dir ja gesagt, dass wir es gemeinsam schon schaffen werden. Du weckst in ihn die Gefühle und ich erkläre ihn sie, weil ich sie in ihn sehen kann. So ergänzen wir uns bestens und das scheint gut zu klappen. Wir werden Kenai zu einem Menschen machen, dann retten wir ihn und gleichzeitig auch die Zwischenwelt." Wir erreichten die Stelle, wo das Lager gewesen war. "Bevor ich es vergesse, alle Bewohnern von Laveria sind jetzt in Eadur und wir waren kurz in Aradon. Eher gesagt in Nordun, wo Prinzessin Jadis lebt. Sie wohnt auch in ein hübschen Schloss, der liegt ganz weit oben auf einem Berg mit eine tolle Aussicht. Nächstes Mal müsst ihr mitkommen", erzählte Yun. Vor uns waren Prinzessin Jadis, der General, eine Frau und zwei geflügelte Tiere. Die Prinzessin Jadis sprach Prinzessin an.