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09.01.2019, 18:09

Ardan

>Wohin musst du eigentlich als Nächstes gehen?< fragte Zen interessiert, als wir ein weiteres Tor passierten, das uns zum Marktviertel führte. Hier wurden manchmal kleine Kreaturen verkauft. Der perfekte Ort, um ihm mehr zu zeigen und zu erklären. Seine Augen leuchteten ständig in dieser kindlichen Neugier, aber jetzt wirkten sie etwas ernster als zuvor. Wahrscheinlich spürte er, dass bald wieder ein Abschied bevorstand. Es tat mir leid, dass ich dauernd aufbrechen und ihn zurücklassen musste, doch eine andere Wahl hatte ich nicht.
>Ich werde an die Küstenregion fliegen und mich dort umschauen. Angriffe finden überall statt, aber ich will mir ein Bild davon machen.<
>Warum musst du das tun? Kannst du nicht jemand anderes schicken? Späher oder so?<
Seufzend legte ich ihm eine Hand auf den Kopf. >Zen, König zu sein, heißt nicht unbedingt nur auf dem Thron zu hocken und Formulare zu unterschreiben. Ich muss da raus und die Dinge mit meinen eigenen Augen sehen.<
>Wirst du lange fort sein?<
>Ich weiß es nicht.< antwortete ich ehrlich.
Er nickte langsam. >In Ordnung... Rufst du mich jeden Tag an?<
>Aber natürlich.<

Jenaya

Warnsäule... Ich hatte nicht gewusst, dass es auf dem offenen Meer sowas gab. Wir mussten uns also wirklich in Acht nehmen vor der Gefahr, die dahinter lauern könnte. Während die anderen sich umziehen gingen, verspeiste ich meine Portion und tat es ihnen gleich. Mir wurde sogleich wärmer. Die Kleidung fühlte sich nicht allzu schwer an und kratzte nicht auf der Haut. Das müsste reichen, um dem Eis zu trotzen.
Als Jadis auf meine Gefährtin zu sprechen kam, schüttelte ich lächelnd den Kopf. >Maris hat keine Probleme mit Eis. Das ist das Besondere an Flusskatzen. Alles, was aus Wasser besteht, kann von ihr durchdrungen werden. Somit hält Eis sie nicht auf. Sie mag es sogar.<
Und sollte sie doch in Gefahr geraten, würde sie rechtzeitig das Meer verlassen. Hier auf dem Schiff war genügend Platz für eine Flusskatze ihrer Größe. Je nach Belieben konnte sie sich nämlich auch verkleinern und die Größe einer normalen Hauskatze annehmen.
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09.01.2019, 18:25

Huhu :)

Jadis


"Dann ist ja gut, ich weiß noch wenig über die Flusskatzen. Sie ist ein besonderes Tierwesen", lächelte ich Jenaya an und dann spannte sich mein Körper an. Wir hatten die Warnsäule erreicht. Es war ein schwarzer, spitzer Felsen, der aus dem Wasser herausragte und höher als ein Schiff war. Die Wellen schlugen wird gegen den schwarzen Stein. Verblichene Wörter einer alter Sprache wurden in ihnen hinein geritzt und über ihnen wurde ein Totenkopf aufzeichnet. Auch ohne die Wörter verstand ich, was es bedeutete. Es war eine Warnung an alle Schiffe, die es wagen wollen die Grenze überschreiten zu wollen. Das Schiff begann mehr zu schwanken, weil das Gewässer unruhiger wurde. Wir hatten den sicheren Bereich längst verlassen und die Temperatur sank stetig in einem gleichmäßigen Tempo. Weiter hinten entdeckte ich die bereits schwere, dunkle Wolken, die auf ein Schneewetter hindeuteten. Plötzlich schrieen die Hippogreif gleichzeitig auf und ich rannte zum Reling. Hastig suchten meine Augen die Umgebung ab und in einem autoritären Ton befahl ich: "Fernglas!" Inej warf sie mir hinüber, geschickt fing ich sie auf und schaute durch das Glas. Meine Lippen wurde zu eine schmale Linie, als ich das dunkle Wasser absuchte und dann entdeckte ich es. Ein Schatten, der sich schlängelnd auf uns zubewegte. Ein Garados. Es wirkte wie ein übergroßer, blauer Schlange mit einem drachenähnlichen Kopf und dessen Ende war eine Flosse. Zudem hatte er graue spitzen Platten auf seinem Rücken und drei blaue Hörner auf der Stirn. Sein Maul war riesig und die Augen glutrot. Es war kein ausgewachsener Garados, aber dennoch größer als unser Schiff. Noch war er weiter weg und ich sank das Fernglas, um sogleich Befehle zu erteilen: "Wir bekommen Besuch. Jenaya du sorgst für Schutzbarrieren, das Schiff darf nicht beschädigt werden und kannst du Kenai sagen, dass er auf mein Zeichen seine Blitze direkt in das riesige Maul schießen soll? Gilbert, du bleibst auf dem Kurs. Inej, wir beide sorgen für das Ablenkungsmanöver. Yun, du passt auf unsere Proviante auf." Ich war mir sicher, dass diese Meerschlange sich nicht für unser Essen interessierte, aber so konnte sich der Pixie nützlich fühlen. Ich wartete nicht auf Antworten ab und ging schnell zu Feena. Wir hatten nicht mehr viel Zeit und ich wollte vermeiden, dass diese Kreatur in unserem Schiff rammte.

Kenai


Die Umgebung veränderte sich, das Wasser schien unruhiger zu werden und wurde dunkler. Zudem entdeckte ich die dunkle Wolken in der Ferne, es sah nach einem Unwetter oder Dergleichen aus. Wir fuhren an einem Felsen vorbei, der wohl die Warnsäule darstellen sollte. Plötzlich begannen die geflügelte Wesen zu kreischen und Prinzessin Jadis gab wenig später Kommandos. Gefahr. Es näherte sich Gefahr und mein Blick schoss in die Richtung, wo Prinzessin Jadis hingeschaut hatte. Ich sah in der Ferne den Schatten, der sich schnell uns näherte. Eine Bedrohung aus dem Meer. Ich musste meine Prinzessin beschützen und griff nach meinem Schattenschwert. Da es sich um eine Kreatur handelte und zudem sich im Wasser bewegte, musste ich dieses Schwert nutzen. Die anderen Waffen waren nicht stark genug. Mein Körper war angespannt, ich war bereit für den Kampf und ich hörte, welche Rolle ich spielen sollte. Wenn es darum ging meine Prinzessin zu beschützen, so musste sie mir keine direkte Befehle erteilen. Ich würde also die Schattenblitze in das Maul des Wesens schießen.


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09.01.2019, 18:42

Ardan

Nach etlicher Zeit auf dem Markt wurde es Zeit Zen zurück ins Zimmer zu bringen. Er war natürlich enttäuscht, aber er machte keine große Sache daraus. Für sein junges Alter verstand er recht viel. Er verstand, was es bedeutete, Verantwortung zu tragen und er versprach mir, dass er sich benehmen würde. Ich hoffte, dass auch die Anfälle ausblieben.
Azuria kam uns entgegen, als wir auf dem Weg ins Zimmer waren. Sie betrachtete Zen eingehend. > Wie geht es dir? Hat der Zauber gut gewirkt?<
>Ja, hat er. Danke! Ich glaube, ich mag jetzt Seepferdchen doch lieber.<
Sie lachte leise. >Freut mich zu hören! Dann hattet ihr also euren Spaß in der Stadt?<
Zen sah zu mir auf und er lächelte breit. >Ja, Titania ist echt schön. Besonders die Gärten! Morgen möchte ich aber den Tempel sehen, wenn das in Ordnung ist.<
Die Königin nickte einverstanden. >Abgemacht.<

Jenaya

Leider hatten wir kein Glück. Kaum passierten wir den einschüchternden Warnfelsen, schrien die Hippogreife auf. Maris warnte mich zurselben Zeit. Ein Garados war unterwegs. Ich kannte die Bezeichnung nur durch Maris, denn Wesen des Wassers waren ihr bekannt. Wir mussten auf jeden Fall schnell reagieren. Jadis hatte bereits die ersten Kommandos ausgesprochen und ich eilte zur Reling, um die Lage besser zu überblicken. Die Größe des Schiffes stellte kein Problem für mich dar. Ich hatte eine ganze Stadt einkesseln können, das hier war fast nichts im Vergleich dazu.
Ich klatschte in die Hände und rief den Blauen Diamanten, den ich sofort in einen Schild formte. Diesen warf ich weit in die Höhe. Protego!, rief ich in Gedanken. Sekunden später pulsierte die Energie durch den Schild und breitete sich aus, schloss das Schiff in seiner Gänze ein. Diesmal würde ich nicht nachgeben. Diesmal würde der Schild bestehen bleiben. Die Kreatur würde uns nichts anhaben können.
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09.01.2019, 18:43

Halliiiihalloooo :D
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09.01.2019, 18:58

Alles im grünen Bereich?^^

Jadis


Ich schwang mich auf Feena und sie flog direkt aus dem Stall in den Himmel. Meine Hand griff nach dem Bumerang, ich brauchte nicht nach hinten zu schauen, denn ich wusste Inej war direkt hinter mir. "Du bist auf der linke Seite", rief ich laut in den Wind und beugte mich leicht nach vorne: "Los, mein Mädchen. Zeigen wir ihm, wo der Haken hängt!" Angespornt gab mein Hippogreif einen lauten Kreischen und der Wind rauschte wild in meine Ohren, als wir schneller wurden. Wir erreichten den Schatten und es hatte uns bemerkt. Es schoss sogleich aus dem Wasser und sein großer Maul versuchte nach uns zu schnappen. Zeitgleich warfen Inej und ich die messerscharfen Bumerangs auf die Meerschlange, während unsere Tiere ein Stück nach hinten flogen um nicht geschnappt zu werden. Immer wieder näherten wir uns dem Wesen, um dann uns wieder zurückziehen. So zogen wir seine Aufmerksamkeit auf uns. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass das Schiff genau in der richtige Position lag. "Inej!", rief ich. Sie verstand sofort. wir gingen auseinander und ließ die Schlange zu, dass sie sich ein Stück dem Schiff näherte. Dann gab ich Feena ein Zeichen und sie machte einen direkten Sturzflug auf das Meerungeheuer. Wieder schoss die Kreatur aus dem Wasser und wir waren direkt vor ihrem Gesicht. "Kenai, jetzt!", schrie ich.

Kenai


Jeder hatte eine Aufgaben erhalten, der für das Überleben garantieren sollte und ich ging ebenfalls zum Reling. Einerseits um die Prinzessin zu beschützen und einerseits um von dort aus mit der Kreatur kämpfen zu können. "Schattenschwert erwache", diesmal war meine Stimme tonlos und die Klinge erschien mit einem dunklen Summen. Ich spürte ihre Kraft pulsieren und meine Hände hielten den Knauf fester. Ich hatte nur einen Schuss und dann waren die Schattenblitze nicht mehr da. Es war länger her, als ich zuletzt die überschüssige Energie der Prinzessin absorbiert hatte. Währenddessen flog der Pixie aufgeregt zu unsere Provianten und schrie: "Ich passe auf, ihr könnt auf mich verlassen! Oh je, Elfenkacke. Hoffentlich schaffen wir das. Überall ist Wasser! Wir sind zu schön, um zu sterben!" Anscheinend verfiel der Pixie in einem Art Panikattacke. Ich konzentrierte mich auf den Schatten, der sich als eine übergroße Schlange entpuppte. Prinzessin Jadis und die schwarzhaarige Frau kümmerten sich um die Kreatur. Sie bewegten sich schnell und wendig. Ich durchschaute ihre Taktik. Es war bloß ein Ablenkungsmanöver. Dann ließen sie die Schlange dem Schiff Näherkommen und mein Körper spannte sich an. Jetzt musste ich auf den richtigen Zeitpunkt warten. Nur ein gezielten Schuss. Mein Blick war ganz auf den Kopf des Wesens fixiert. Das Maul. Ich musste das Maul treffen. Als Prinzessin Jadis das Stichwort sagte, zögerte ich nicht lange und entfesselte die Kraft. Rötliche Schattenblitze schossen direkt in das Maul, als Prinzessin Jadis mit ihrem geflügelten Wesen schnell nach oben flog und die Meerschlange kreischte wild. Um sich windend stürzte sie ins Wasser und riesige Wasserwellen schwappten gegen das Schiff. Das Deck wurde feucht. Ein roter Schattenblitz kehrte zurück und der Schmerz brannte in meinem angespannten Körper.


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09.01.2019, 19:14

Alles im grünen Bereich hehe ;) Und bei dir?

Ardan

Es kostete mich viel Überwindung, nicht doch länger zu bleiben, jedoch durfte ich nicht meine Aufgaben außer Acht lassen. Zen umarmte mich ganz fest, bevor ich endgültig aufbrach und ein letztes Mal bei Azuria vorbeischaute. Sie teilte mir mit, dass in meinem Königreich alles in Ordnung sei. Thales habe Raja einen kurzen Besuch abgestattet. Das war gut zu wissen. Solange es meinem Reich gut ging, brauchte ich mir keine Sorgen machen. Noch nicht jedenfalls. Ich hatte immer noch dieses ungute Gefühl, seit ich die Küstenstadt verlassen hatte. Es wollte einfach nicht verschwinden.
>Pass auf dich auf und melde dich, falls dir etwas Wichtiges auffällt.< meinte Azuria ernst und umarmte mich ebenfalls zum Abschied. Ihre Haut fühlte sich unter Wasser ganz anders an als an Land. Glitschiger. So wie Zen die Delfine beschrieben hatte.
Ich löste mich von ihr, lächelte leicht. >Dasselbe gilt für dich. Gib Acht auf Zen. Und sollte er einen Ausbruch erleiden, zögere nicht und ruf mich sofort an.<
>Mache ich.<

Jenaya

Gebannt verfolgte ich das Geschehen in der Luft. Jadis und Inej waren äußerst begabt. Die beiden harmonierten in ihren Attacken und schafften es, den Garadon so weit abzulenken, dass er Kenai nicht bemerkte. Er hatte sich längst in Stellung gebracht und wartete auf den richtigen Moment, während ich weiterhin für Schutz sorgte. Wir wurden zwar nass, doch das war nichts im Vergleich zu echten Verletzungen.
Er schoss die Schattenblitze ab, traf das Ziel und besiegte die Kreatur. Obwohl dieser Kampf nicht wirklich lange angedauert hatte, fühlte ich mich, als hätten wir eine Stunde damit verbracht, den Garadon zu vertreiben. Meine Arme und Beine waren angespannt, lockerten sich allerdings, als mir Maris mitteilte, dass die Wasserschlange keine Gefahr mehr bedeutete. Wir hatten gemeinsam unser Zeichen gesetzt.
Erleichtert ließ ich den Schild sinken, der in kleinen blauen Funken zersprang und sich in meinen Geist zurückzog. Ich drehte mich zu Kenai um. Sorge spiegelte sich in meinem Gesicht. > Geht es dir gut? Soll ich dir helfen?< Ich war jederzeit bereit, ihm mein Psios zu geben, wenn er mir nur sagte, dass der Schmerz unerträglich war.
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09.01.2019, 19:25

Ebenfalls ^^

Jadis


Inej und ich landeten wieder auf dem Deck, geschickt sprang ich von Feena: "Wir hatten Glück gehabt, es war ein Jungtier gewesen. Aber wir sollten unser Glück nicht provozieren. Inej, wir erhöhen das Tempo. Jenaya und Kenai bitte schließt den Stall ab und sichert alles, was hier oben lose ist. Es wird gleich sehr schwankend werden, also haltet euch auch irgendwo fest, falls ihr mit dem Gleichgewicht Probleme bekommt. Gilbert, sind wir noch auf dem Kurs?" "Ja", antwortete Dieser und war ganz auf seine Aufgabe konzentriert. In schnelle Schritte ging ich zum Segel und stellte mich davor, Inej tat es gleich, sodass wir nebeneinander standen. Ich breitete die Beine ein wenig aus und stemmte die Füße in den Boden, leicht ging ich dabei in die Knien. Zeitgleich begannen Inej und ich unsere Arme zu bewegen. Wind kaum auf und je schneller unsere Arme sich bewegten, desto mehr Wind kam. Das Schiff wurde schneller.

Kenai


Diesmal war das Brennen erträglicher, als sonst und die dunkle Stimmen waren leiser. Ich hatte mich unter Kontrolle. Vielleicht lag es daran, dass die Attacke nicht lange andauerte oder weil ich genügend positiv Energie im Körper hatte. Auf die Frage der Prinzessin schüttelte ich mit den Kopf. Sie brauchte mir nicht zu helfen. Prinzessin Jadis gab neue Kommandos, als sie mit ihrem Tier auf dem Deck landete und dann machte sie mit der Frau komische Armbewegungen. Plötzlich kam Wind auf, blähte den Segel auf und das Schiff wurde schneller. Es durchbrach die Wellen, wodurch das Schiff anfing stark zu schwanken. Das war wohl die Luftmagie. Der Pixie kam zu mir geflogen und hielt sich an meiner Kapuze fest: "Ah, ich fliege gleich hier noch weg. Hilf mir!" Einen Moment zeigte ich keine Reaktion, dann griff ich nach dem geflügelten Wesen und steckte ihn in meiner Kapuze. "Puh, Danke Bruder!", seufzte Yun erleichtert.


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09.01.2019, 19:40

Hast du etwas Sonnenschein bei dir? ;)

Ardan

Ich spürte, wie sich allmählich der besondere Zauber verflüchtigte. Der starke Druck auf meine Lungen war wieder da und in meinen Ohren klingelte es schrill. Es war Zeit, die Unterwasserwelt zu verlassen. Diesmal verzichtete ich jedoch darauf, den langen Weg zu nehmen und benutzte daher einen grünen Stein, um mich über Wasser zu teleportieren. Die frische Luft, die sogleich in meine Lungen strömte, fühlte sich herrlich an. Ich sog sie tief in mich hinein. Genoss das befreiende Gefühl. So musste sich Azuria fühlen, wenn sie nach einigen Stunden an Land wieder zurück in ihre Welt kehrte.
Eine Weile lang verharrte mein Blick auf die Umrisse der Vulkaninsel. Meine Heimat. Mein Königreich. Ich hoffte, dass es den Leuten dort gut ging, denn ihre Sicherheit war mir sehr wichtig. Sie waren eine Art Familie, die ich zu beschützen hatte.
Genau aus diesem Grund musste ich mich an meinen Plan halten und weiterreisen.

Jenaya

Wenn er keine Hilfe benötigte, dann nahm ich ihn beim Wort. Er wirkte auch nicht besonders verletzt. Er schien sich im Griff zu haben. Mein Blick wanderte zu Jadis, als sie mit ihrer Gefährtin auf dem Schiff landete und die nächsten Befehle gab. Ich zögerte nicht, sondern setzte mich sogleich in Bewegung. Die Stallungen zu schließen, war keine schwierige Aufgabe, alles andere ging auch recht schnell. Dabei nahm ich wahr, wie wir unser Tempo beschleunigten. Jadis und Inej benutzten Luftmagie und ich war fasziniert davon, wie perfekt sie die Winde kontrollierten. Luftmagie war leider so gar nicht mein Gebiet, dafür kam ich viel besser mit dem Element Wasser klar.
Ich erkundigte mich im Geiste nach Maris, die kein Problem damit hatte zu uns aufzuschließen. Sie war stets in der Nähe und hielt weiterhin Ausschau nach potenziellen Gefahren. Da es allmählich schwerer wurde, das Gleichgewicht beizubehalten, schwankte ich zum Mast und hielt mich an einem Seil fest. So hatte ich einen besseren Halt, während mir mein Zopf ums Gesicht peitschte. Zudem wurde es merklich kälter.
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09.01.2019, 19:51

Leider nicht, eher eisiger Wind und du?

Jadis


Meine Atemzügen waren gleichmäßig, während mein Körper durch die Bewegungen wärmer wurde. Die Bewegungen unserer Arme wirkten bestimmt für die Außenstehende wie ein Tanz, aber in Wirklichkeit kontrollierten wir so die Luftströmungen und konnten die Windstärke erhöhen. Eisige Luft drang in meine Lunge und ich konnte den Schnee riechen. Wir entfernten uns immer mehr von der Grenze und näherten uns dem Eismeer. "Das reicht, wir müssen wieder langsamer werden", wandte ich mich an Inej und unsere Bewegungen wurden immer langsamer bis wir aufhörten. Es war wichtig nicht abrupt aufzuhören, das es das Schiff sonst aus dem Gleichgewicht bringen konnte. Ich drehte mich zu den Anderen um und lächelte: "Ihr habt es alles großartig gemacht. Danke für eure Hilfe. Wir sind bald an unserem Ziel. Es würde mich nicht wundern, wenn wir gleich die ersten Eisschollen entdecken. Jedenfalls sind wir jetzt weg von der Grenze und es sollte uns kein Meerungeheuer überraschen."

Kenai


Ich folgte die Prinzessin und trug die Sachen fort, damit sie nicht vom Schiff verschwanden. Trotz des starken Schwanken und des kräftigen Windes behielt ich mein Gleichgewicht. Ich war dafür ausgebildet worden mit jede Situation zurecht zu kommen. Die Prinzessin schwankte und hielt sich an dem Mast fest. Sofort ging ich zu ihr und schlang meine Arme fest um sie, damit sie nicht ihr Gleichgewicht verlor. "Ich beschütze dich", mir war nicht bewusst, dass ich sie geduzt hatte. "Ist das kalt!", bibberte der Pixie in meiner Kapuze und kroch tiefer bis ich seine Flügeln an meinem Nacken spürte. Dann wurde das Schiff langsamer und die Wellen schlugen nicht mehr wild gegen das Schiff. Anscheinend waren wir aus der Gefahrenzone. Ich löste mich von der Prinzessin und mit eine ausdruckslose Miene ließ ich mein Blick über das dunkle Wasser schweifen. Ich entdeckte ein paar helle Flecken. Sie schwammen auf der Oberfläche und schienen eine feste Masse zu sein. Aber es war kein Tier. Das musste wohl die Eisschollen sein, wovon Prinzessin Jadis eben gesprochen hatten.


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09.01.2019, 20:06

Jap, hier dasselbe hahaha ich brauche mehr Wärme!

Ardan

Obwohl es tiefe Nacht war, dachte ich nicht ans Schlafen. Ich musste erst die Küste erreichen, dann würde ich mir ein paar Stunden Schlaf gönnen, ehe ich meine Reise fortsetzte. Es kreisten sowieso zu viele Gedanken in meinem Kopf herum. Ruhe war demnach nicht möglich. Wahrscheinlich würde ich nicht einmal ein paar Stunden schlafen können... Es gab oftmals Nächte wie diese. Nächte, in denen ich keine Ruhe fand, sondern weiterhin wie eine Kerze in der Dunkelheit flackerte. Immer am Brennen.
Ich machte mir Sorgen um Zen, fragte mich, was dieses komische Gefühl in meinem Bauch zu bedeuten hatte, war darüber frustriert, dass ich die Pläne des Dunklen Lords nicht kannte, spürte das dringende Bedürfnis mich irgendwo austoben zu müssen... und natürlich dachte ich mal wieder an Jadis und daran, ob sie mich jemals rufen würde. Natürlich war es mir wichtig, dass sie nie in Lebensgefahr geriet und doch ertappte ich mich bei dem Wunsch, sie möge mich rufen, damit ich sie wiedersehen konnte. Thales hatte leider die richtigen Punkte getroffen und jetzt durfte ich wieder stundenlang grübeln... Ich hätte ihn doch mit Blitzen beschießen sollen.

Jenaya

Sofort wurde mir wärmer, als Kenai erschien und die Arme um mich schlang. Seine Worte ließen dabei mein Herz höher schlagen. Mich beschützen, ja, das tat er immer. Ich lächelte vor mich hin und merkte nicht, wie wir wieder langsamer wurden. Erst als Jadis das Wort an uns alle richtete, klärte sich mein Blick und ich entdeckte weiße Flecken am Horizont. Eis. Es war eine Weile her, als ich das letzte Mal echten Schnee und Eis gesehen hatte. In Maris Erinnerungen gab es eine Menge davon, aber es war etwas ganz anderes, wenn man es mit eigenen Augen sah.
Wie aus dem Nichts sprang meine Gefährtin aus dem Wasser und landete mit einem Klatschen an Deck. Sie schüttelte ihr Fell, miaute. Anscheinend hatte sie genug von der vielen Schwimmerei bei hohem Tempo. Ihre Gestalt schrumpfte auf die Größe einer Katze. In dieser Form sah sie so unfassbar süß aus, besonders mit den niedlichen kleinen Flossen. Ich hob sie hoch auf meine Arme und drückte sie sanft an die Brust. Es war mir egal, dass ich dabei etwas nass wurde. >Wie weit ist es noch bis nach Fjerda?< fragte ich Jadis über den kalten Wind hinweg.
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09.01.2019, 20:18

Ich auch >.<, ich habe genug von der Kälte XD

Jadis


Tief atmete ich die eisige Luft ein und genoss das scharfe Brennen in meiner Lunge. Ich mochte diese klare, kalte Luft und den Duft des Schnees. Aber ich mochte es nicht zu frieren, vor meinem Mund bildete sich bereits Atemwolken und ich zog die Kapuze über meinem Kopf. Ich schaute kurz Jenaya an und rief: "Inej?" "Nach meine Messungen ist es nur noch eine halbe Stunde, es sei denn Eisbrocken stehen uns in dem Weg. Tja Leute, willkommen in dem Eismeer", antwortete Inej, sie stand mittlerweile neben Gilbert und hielt mit den Fernrohr Ausschau. Über uns waren dunkle, graue Wolken. Eisiger Wind wehte zu uns rüber. "Ich kann den Sturm schon spüren", murmelte ich und hielt meine Hand flach in der Luft. Schneeflocken fielen vom Himmel herunter und die kleine weiße Flocken schmolzen auf meiner Handfläche. Fjerda. Wir waren gleich da. Und mein Herz begann schneller zu schlagen.

Kenai


Prinzessin begann zu lächeln und ich spürte die Wärme in meinem Brustkorb. War das die Reaktion auf meine Arme gewesen, die um ihrem Körper gelegt hatten oder auf meine Worte? Immer mehr erschienen auf dem Wasser diese Eisschollen. Ich wusste, dass sie aus gefrorene Wasser bestanden. Das Katzenwesen kam auf dem Schiff und schrumpfte, sodass Prinzessin sie auf den Arm nehmen konnte. Meine Augen verdunkelten sich und ich spürte ein Brennen in meinem Brustkorb. Es war nicht das schmerzhafte Brennen, aber auch nicht das wärmende Brennen. Es war ein anderes Brennen, jenes Brennen was ich im Lager gespürt hatte, als der General sich neben ihr hinsetzen wollte. "Das nennt man Eifersucht", hörte ich die dumpfe Stimme von dem Pixie. Eifersucht. "Es bedeutet, dass es dir nicht gefällt die Prinzessin mit Anderen teilen zu müssen und dass sie den Anderen auch Aufmerksamkeit schenkt", erklärte Yun. Das war also Eifersucht. Plötzlich fiel etwas Weißes vom Wolken herunter. "Das sind Schneeflocken", sagte der Pixie. Anscheinend gab es viele Schneeflocken, denn es kamen immer mehr und die Sicht begann zu verschlechtern. Selbst mit meinem geschärftem Sehsinn konnte ich die Ferne kaum ausmachen und die Eisschollen schienen auf dem Wasser größer zu werden. Einige waren Eisbrocken. Außerdem schwankte das Schiff wieder, weil der Wind stärker wurde.


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09.01.2019, 20:39

Jap, ich langsam auch XD Muss dann auch gleich gehen, wünsche dir noch einen schönen Abend :D

Ardan

Etwa eine Stunde später erreichte ich wieder die Küste. Hohe Klippen, tiefdunkler Wald und graue Riesen aus Stein nahmen mein gesamtes Blickfeld ein, als ich auf dem Felsvorsprung landete. Ich lag weiter südlich von der Stadt, die Thales und ich vor der endgültigen Vernichtung bewahrt hatten. Hier gab es weder Dörfer noch irgendein größeres Reich. Hier herrschte bloß die wilde Natur. Darum gab es auch magische Linien, die ich deutlich unter meinen Füßen pulsieren spürte. Das wiederum bedeutete, dass ich hier auf Wesen treffen könnte, die mit dieser Magie eng zusammenlebten. Waldgeister zum Beispiel. Oder besondere Tiere, die eine wichtige Funktion trugen. In dieser Welt lernte man nie aus. Vor allem nicht, wenn man viel unterwegs war und Abenteuer liebte.
Vielleicht wurde es mal Zeit jemandem etwas Freilauf zu gönnen. Es war eine Weile her, als ich meinen Gefährten gerufen und freigelassen hatte. Er würde mir das zwar nie vorwerfen, aber in letzter Zeit hatte ich mich nicht gerade bestens um ihn gekümmert.
>Na los, tob dich aus, Cain.<

Jenaya

Maris schnurrte zufrieden an meiner Brust, als ich etwas näher an die Reling trat. Erste Schneeflocken fielen vom Himmel herab, weshalb ich schnell die Kapuze über meinen Kopf zog. In der Ferne war nicht viel zu erkennen. Der Schnee und das viele Eis verschwammen zu einer einzigen weißen Masse, sodass kaum etwas auszumachen war. Ich wusste nicht, wo echtes Land war und wie nahe wir unserem Ziel kamen, aber wenn Inej meinte, dass wir nur eine halbe Stunde entfernt waren, stimmte das wohl. Eine halbe Stunde... Was erwartete uns dann? Mehr Monster? Mehr Eiseskälte? Vielleicht sogar Menschen, die sich diesen Temperaturen angepasst hatten? Man wusste nie, welch Überraschungen die Natur bereithielt. Das hatte ich schon als kleines Kind gelernt.
Meine Augen wanderten zurück zu Kenai und Yun, der verborgen in seiner Kapuze lag. Ich ging auf sie zu. >Yun, ich habe einen schützenden Zauber für deine Flügel. Lass mich kurz den Stein auf deiner Stirn berühren, dann geht das ganz schnell.< sagte ich zu dem Pixie. Ich wollte verhindern, dass er sich die sensiblen Flügel brach. Wir brauchten ihn und außerdem war er unser Freund, auf den wir Acht geben mussten.
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09.01.2019, 20:59

XD Danke, wünsche dir einen schönen Tag :)

Jadis


Die Kälte waren wie kleine Nadelstiche auf meinem Gesicht und ich merkte, dass meine Nase sich rötlich verfärbte. Die Schneeflocken wurden größer und dichter, sodass es schwerer in der Ferne zu schauen. Aber jetzt auch aus der Nähe verschwamm sich die Sicht mehr. Ich schaute zu Gilbert hinauf, seine Miene war ganz konzentriert und Inej lotste ihn, indem sie weiterhin durch das Fernglas schaute, um rechtzeitig Bescheid zu geben, wenn Hindernisse auftauchten. Der Wind pfiff lauter und ich spürte ein Kribbeln in meinem Nacken. Der Sturm. Ich ging zum Reling. Das Schiff fuhr an große Eisbrocken vorbei und die dünne Eisschicht auf der Wasseroberfläche wurde von dem Schiff durchbrochen. Überall waren Eisschollen. Schnell eilte ich zum Segeln, jetzt war der Wind für die Segel zu gefährlich und konnte reißen. Ich zog leise keuchend die Segel hinunter und verstauchte sie. Das Schiff schwankte ordentlich hin und her durch den Kraft des Windes und der Wellen. "Geht nicht zu nahe an das Reling", rief ich zu Jenaya, denn ich wollte nicht, dass sie von den Wind in das eisige Wasser geschubst wurde. Ich blinzelte. Mittlerweile konnte ich fast meine eigene Hand vor meiner Nase nicht mehr erkennen. "Land in Sicht!", schrie Gilbert nach einer halbe Stunde in den tosender Wind, der mich fast von den Füße riss. Ich stolperte ein paar Schritte und hielt mich an den Mast fest. Jetzt wehten die Schneeflocken durcheinander und die nasse Kälte wurde auf meinem Gesicht unangenehm. Es fühlte sich wie Messerschnitte an.

Kenai


Prinzessin kam auf mich zu und sprach den Pixie an. Wieder spürte ich dieses unangenehmes Brennen. "D-danke", bibberte Yun und kroch ein wenig aus meiner Kapuze heraus, damit Prinzessin den Zauber vollführen konnte. Als sie seinen Astrastein berührte, seufzte er wohlig auf und sagte: "Schon viel besser. Deine Energie fühlt sich toll an, wie reines Licht! Meine Flügeln fühlen sich jetzt auch viel stärker an und sind nicht mehr kalt." Dann kicherte er leise: "Übrigens scheint Kenai gerade auf Jeden eifersüchtig zu sein, dem du deine Aufmerksamkeit schenkst. Wenn es um dich geht, spürt er scheinbar viele menschliche Gefühle." "Sie ist meine Prinzessin", meine Stimme klang beinahe knurrend. "Wissen wir", tätschelte der Pixie meine Wange und kroch in die Kapuze zurück: "Aber du muss lernen mit Eifersucht umzugehen. Sie ist nicht gesund und außerdem besteht dann die Gefahr, dass du damit Jenaya verjagst." Eifersucht konnte Prinzessin verjagen? Ich starrte sie an. Ein paar weiße Haarsträhnen lugten aus der Kapuze hervor und Schneeflocken verfingen sich in ihnen. Sie besaßen die gleiche Farbe wie ihr Haar. Ich streckte meine Hand nach ihr aus und schob die Haarsträhnen in ihre Kapuze. Die Kälte konnte ihr schaden. Ich musste sie beschützen. Überall war Schnee. Überall war weiß. Und der pfeifender Wind wurde stärker.


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09.01.2019, 23:02

Ardan

Jedes Mal, wenn ich Cain rief, regte sich auch das Drachenmal. Es verband mich mit dem Heiligen Baum Sakrazhue. Der Baum, der mich für würdig genug hielt, Ignulae zu regieren. Damals hatte ich noch keinen Gefährten gehabt, aber im Laufe der Jahrhunderte war es zur Tradition geworden, dass die royalen Mitglieder sich einen zulegten. Allerdings nicht auf die herkömmliche Art; nicht durch einen magischen Ruf. Nein. In unserer Kultur suchte sich der Gefährte den Partner aus. Laut meiner Schwester hatte meine Mutter einen Tiger zum Gefährten gehabt, sie selbst einen Löwen. Passenderweise hatte sie zu Lebzeiten den Namen "Auge des Löwen" getragen. Wegen ihrer besonderen Fähigkeit. Bis heute wusste ich nicht, was diese war. Nun ja, meine kannte auch niemand, daher brauchte mich diese Frage nicht beschäftigen.
Ich musterte den schwarzen Wolf, dessen Fell mit glühend roten Flammen versehen war und streckte meine Hand nach ihm aus. Seine warme Schnauze streifte die Handinnenfläche. Leise Worte wurden ausgetauscht. >In Ordnung. Du darfst hier ruhig jagen. Von Zivilisten fehlt sowieso jede Spur.<
Cain gab ein knappes Knurren von sich und verschwand anschließend in die Dunkelheit des Waldes. Ich spielte mit dem Gedanken hier Rast zu machen. Nur für ein bisschen.

Jenaya

Mit jeder Minute, die verging, wurde es kälter und kälter. Darum war ich froh, dass ich wenigstens Yun davor bewahren konnte, hier vor Kälte zu verenden. Seine Flügel hätten das bestimmt nicht mitgemacht. Außerdem berichtete er mir von dem neuen Gefühl, das ich wohl in Kenai geweckt hatte und wären wir nicht in dieser miesen Lage, hätte ich amüsiert aufgelacht. Kenai und eifersüchtig? Das hätte ich mir nur zu träumen gewagt.
Entgegen des Schneesturms und meinem Gesicht, das sich wie erstarrt anfühlte, spürte ich zärtliche Wärme in der Brust flackern. Wenn Kenai wirklich Eifersucht verspürte, empfand er bereits sehr viel für mich. Besonders die kleine Geste, als er mein Haar zurück in die Kapuze steckte, erfüllte mich mit heller Freude. >Du brauchst nicht eifersüchtig sein, Kenai. Ich gehöre nur dir.< erinnerte ich ihn an die Worte von vorhin.
Dann richtete ich meine Aufmerksamkeit zurück zu den anderen. Wir hatten Land erreicht. Ich sah keines. Alles war komplett verschwommen und sobald ich die Augen auch nur ein kleines Stückchen mehr öffnete, brannte es wie eisiges Feuer. Wie sollten wir bei dieser Kälte unser Ziel finden? Kein Wunder, dass es kaum Abenteurer gab, die sich hierher trauten. Was war so wichtig, dass wir hier unser Leben riskierten? Ich erzitterte, kalte Schauer rieselten meinen Rücken hinab. > Wie gehen wir jetzt vor?< rief ich gegen den starken Wind.
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10.01.2019, 09:27

Jadis


"Warte, wir versammeln uns gleich bei euch!", antwortete ich schreiend Jenaya. "Wir kommen nicht mehr weiter! Zu viele Eisschollen und Eisbrocken", hörte ich Gilbert in den Wind rufen. "In Ordnung, dann lassen wir den Anker sinken", entschied ich mich und stemmte mich gegen den pfeifender Wind, als ich um Rad ging. Inej war schon dort und gemeinsam ließen wir den Anker sinken. Schweiß sammelte sich in meinem Nacken, da es dieses Mal schwer war. Das Rad schien etwas eingefroren zu sein und endlich hörte ich das Platschen. Ich schaute über das Reling, um einen Blick über die Lage zu bekommen. Meine Augen kniffen leicht zusammen und soweit ich es erkennen konnte, gab es über die Eisschollen einen Weg zum Land. Dann stemmte ich mich wieder gegen den Wind, als ich auf den Mast zusteuern wollte. Mein Gesicht konnte ich mittlerweile nicht mehr spüren, die Haut war von der eisige Kälte taub geworden. Endlich erreichte ich schweratmend den Mast, Gilbert war auch schon da. In meinem Kopf hatte ich bereits einen schnellen Plan entworfen: "Hört mir gut zu. Inej du wirst hier bei den Hippogreif bleiben, der Sturm ist für sie gefährlich und sollte sich die Situation verschlechtern, dann wirst du mit ihnen woanders hin teleportieren." Ungern gab ich ihr den zweiten grünen Stein, da es ein Geschenk von Zen war. Jedoch war mir deren Leben wichtiger und ich könnte mir nicht verzeihen, wenn ihnen was zustoßen würde, nur weil ich egoistisch gewesen war. "In Ordnung", nickte meine beste Freundin knapp und nahm den Teleportationsstein entgegen. "Ich werde gleich versuchen über die Eisschollen auf das Land zu gehen, damit ich die Stelle dort sehen kann, um teleportieren zu können. Über meinem Teleportationsstein kehre ich dann auf das Schiff zurück und teleportiere uns hintereinander zu der Stelle", erklärte ich meinen Plan und sah Kenai an: "Zuerst werde ich Yun und dich dorthin teleportieren." Meine Augen wanderten weiter zu Jenaya und Gilbert: "Dann seid ihr dran. Ich kann nämlich immer nur zwei Personen teleportieren." Außerdem kam mir diese Reihenfolge sinnvoll vor, denn Kenai hatte gegenüber Jenaya eine sehr beschützende Haltung und daher war es für ihn besser als Erster dort zu sein, damit er die Kontrolle über die Lage hatte. Würde er als Letzter erscheinen, würde er vielleicht wegen Jenaya unruhig werden können und ich wusste nicht, was dann passierte. Er war ja kein "normaler" Leibwächter.

Kenai


Ich gehöre nur dir. In meinem Brustkorb wurde es warm und ich entdeckte das Leuchten in den abendblaue Augen. Ich hörte den General rufen, dass das Land gesichtet wurde. Mein Kopf hob sich an und mein Blick schweifte über das Reling. Leicht kniff ich die Augen zusammen und konzentrierte mich. Ich versuchte zwischen den herum wehende Schneeflocken einen Blick zu erhaschen. Da. Eine verschwommene Linie. Das Land. Schätzungsweise 15 Meter entfernt. Ich sah wieder Prinzessin an, als ich ihre Stimme hörte. Sie zitterte. Ihr war immer noch kalt. Während ich nach eine Lösung suchte, wie es ihr wärmer werden konnte, kamen die Anderen zu uns. Prinzessin Jades erregte meine Aufmerksamkeit, da sie den Plan schilderte, wie wir auf das Land kommen wollten. Nach ihrer Erklärung schwieg sie einen Moment und sah uns an. Anscheinend wartete sie auf die Antworten ab. "Lass mich das machen, Jadis. Es ist gefährlich", sagte der General. Prinzessin Jadis schüttelte den Kopf: "Nein. Diesen Part übernehme ich." "Du muss dich jetzt nicht beweisen. Es ist meine Aufgabe, dich zu beschützen", widersprach ihr der General. "Gilbert, ich kann von uns allen am Besten mit dem Wind umgehen", Prinzessin Jadis sprach ruhig. "Da hat sie recht und das weißt du. Wir werden wahrscheinlich eher weggepustet und im Eismeer ertrinken, als sie. Jadis wird das schon schaffen, sie heißt doch nicht umsonst die Windprinzessin", jetzt hatte die schwarzhaarige Frau gesprochen.


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10.01.2019, 17:23

Ardan

Ich fand einen recht gemütlichen Platz auf einem niedrigen Hügel umringt von großen Bäumen. Sie boten genügend Schutz vor unwillkommenen Waldbewohnern und schnitten den kalten Wind ab, der die Blätterdächer zum Rascheln brachte. Das Licht des Mondes drang nur schwach bis zum Boden durch und malte helle Flecken ins Gras und auf meine Kleidung.
Zunächst machte ich es mir im Schneidersitz gemütlich und legte die Sense neben mir ab. In ihr summte leise die Energie, die in ihr schlummerte. Sie war im Gleichtakt mit meiner. Ich lehnte den Kopf gegen den rauen Stamm und schloss die Augen. Lauschte. Verdrängte alle Gedanken, die nicht zu kreisen aufhörten und lauschte weiter. Konzentrierte mich ausschließlich auf das leise Flüstern des Windes, auf das Rascheln der Blätter, dem sanften Plätschern eines Baches, der scheinbar in der Nähe floss. Ruhe und Frieden. Wie sehr ich mich danach gesehnt hatte...

Jenaya

Du meine Güte, mit diesem Sturm war echt nicht zu spaßen. Entweder man erfror hier und wurde meterweit vom Wind herumgeschubst. Als Jadis zu sprechen begann, drehte ich mich zu ihr um, damit ich sie besser verstand. Grüne Steine. Ich erinnerte mich daran, dass König Ardan ihr mal welche gegeben hatte. Sie waren äußerst praktisch. Wieso hatten wir keine in Ocamma?
Auf ihren Plan hin bejahte ich laut. Mir erschien es eine gute Idee Kenai vorzuschicken. Wir würden ja nicht lange voneinander getrennt sein. Es ging nur um den Transport. Gilbert hatte zwar ein Problem damit, Jadis alles machen zu lassen, aber sie setzte sich wie so oft durch. Das bewunderte ich ebenfalls an ihr. Obwohl sie mit ihm in einer Beziehung war, ließ sie sich nicht bezwingen. Sie war eine starke Frau.
Der nächste Windstoß ließ mich ein wenig schwanken, aber ich behielt mein Gleichgewicht bei. Maris miaute an meiner Brust. Ihr war nicht kalt oder dergleichen, nur der Wind nervte sie. Für uns alle war es ein großes Hindernis, aber wir mussten irgendwie vorankommen, sonst wäre alles umsonst. Und das konnten wir den Menschen, die ihre Hoffnung in uns legten, nicht antun. >Dann los.< sagte ich fest entschlossen.
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10.01.2019, 18:29

Jadis


Auch Jenaya schien mir zuzustimmen und mit eine ernste Miene nickte ich. Dann sollten wir jetzt den Plan umsetzen. Als ich zum Reling ging, begleitete mich Gilbert und wir warfen den Strickleiter über das Reling. Sofort erfasste der Wind ihn und ließ ihn wild gegen das Schiff schlagen. Das Holz des Relings war mir dünner Frost überzogen. Der Wind zerrte an meinem Körper und ich musste mit meinem Gleichgewicht kämpfen, als ich mich über das Reling schwang. "Pass auf dich auf", Gilbert war besorgt und ich spürte Wärme in meinem Brustkorb. Vielleicht konnten wir doch diese Kluft überwinden. Vielleicht konnte ich wenigsten unsere Freundschaft retten. Normalerweise würde ich erwidern, er bräuchte sich keine Sorgen zu machen, aber ich nickte bloß. Wieder kam ein starker Wind auf und die Schneeflocken brannten in meine Augen. Die Strickleiter wurde hin und her geschleudert. Ich brauchte mehrere Versuche bis meine Füße den ersten Sprosse zu fassen bekam. Dann gab es kein zurück mehr. Mein ganzer Körper war angespannt und voller Konzentration ging ich von Sprosse zu Sprosse hinunter, während meine Handgelenke knackten, da ich mich stark an der Strickleiter festhalten musste. Wie eine Schaukel schwank die Strickleiter hin und her, doch dann kam ein heftiger Windstoß von hinten. Meine Schulter krachte gegen das Schiff und ich unterdrückte ein schmerzhaftes Keuchen. "Alles in Ordnung?", brüllte Gilbert. "Ja", rief ich zurück, es war eine Notlüge. Es hatte nämlich ziemlich wehgetan und es würde mich nicht wundern, wenn es eine Prellung war. Das Wichtigste jedoch ist, dass ich auf meinem Kopf aufpasste, denn mit Kopfverletzungen war nicht zu spaßen. Langsam kletterte ich weiter hinunter, während die Kälte in meinem Gesicht schnitt. Endlich erreichte ich die letzte Sprosse. Das dunkle Wasser bewegte sich unruhig und spritzte gegen das Schiff hoch, während die erste Eisscholle stark schaukelte. Ich drehte mich um und klammerte mich dabei immer noch an den zappelnden Leiter fest. Zum Glück hatte ich einen festen Magen. Tief atmete ich ein und konzentrierte mich auf die Eisscholle. Wenn ich dort den Wind beruhigen konnte, würde die Eischolle nicht mehr so stark wippen. In meine Ohren pfiff laut der Wind, ich konnte den Schnee auf meiner Zunge schmecken und feine Eisplitter schnitten wie Glasscherben in meine Wangen. Ich nahm die Luftströmungen wahr, die völlig durcheinander geraten war und keine feste Richtung besaßen. Ich versuchte die Luftströmungen auf der Eisscholle umzulenken, sodass dieser Bereich windstill wurde. Meine Energie rauschte durch den Körper und ich spürte den Druck, den die Luftströmungen erzeugten. Dann wurde die Eisscholle ruhiger und die Luftströmungen glitten an der unsichtbare Mauer vorbei. Ich hatte es geschafft. Gerade wollte ich auf die Eisscholle springen, als plötzlich der Sturm meine Luftbarriere durchbrach. Leise fluchte ich. Anscheinend stimmte das Gerücht, dass der Sturm nicht zu bändigen war. Dann musste ich es anders machen. Diesmal konzentrierte ich auf meinem Körper, als ich von der Sprosse sprang und schob die Luftströmungen an mir vorbei, damit der Wind mich nicht erfassen konnte. Wankend landete ich auf der Eisscholle und kämpfte um das Gleichgewicht, mein Körper wiegte in den unkontrollierten Takt. Wasser schwappte über die Fläche und die Scholle begann ein Stück zu sinken. Schnell sprang ich auf die nächste Scholle, meine Füße rutschten aus und mit rudernde Arme fand ich mein Gleichgewicht zurück. Wieder schob ich die Luftströmungen an meinem Körper vorbei. Ich war in ständiger Bewegung und mittlerweile atmete ich schwer von der Anstrengung. Bei der letzte Eisscholle rutschte ich gänzlich aus und landete auf allen vieren. Ein Schwall Wasser ergoss über mich und die eisige Nässe sickerte durch meine Kleidungen. Einen Moment war ich erstarrt von der Kälteschock und als die Scholle zu knacken begann, reagierte ich schnell. In einem nicht eleganten Sprung erreichte ich den festen Boden. Hinter mir zerbrach die Eisscholle. Wankend richtete ich mich auf und sank in den weißen Schnee bis nur meine Knien zu sehen waren. Hier tobte der Sturm noch wilder und die Kälte lähmte mich. Aber ich dachte nicht an das Aufgeben und prägte mir gut die Umgebung ein. Meine Hand umfasste den grünen Stein und schon war ich auf dem Schiff. Für Reden gab ich keine Zeit, denn ich berührte sogleich Kenai: "Los geht es." Und schon waren wir am Ufer. Dann verschwand ich erneuert und packte nach Jenaya und Gilbert: "Jetzt seid ihr dran." In nächste Sekunde standen wir tief in den Schnee.

Kenai


Das Ergebnis des Gespräches war, dass Prinzessin Jadis jetzt zum Reling ging und der General ihr folgte. Es blieb bei der Entscheidung, dass Prinzessin Jadis zum Ufer ging und anschließend uns teleportieren wollte. Der Wind zerrte an meinem Umhang und die Wolken schienen noch dunkler zu werden. Jetzt tobten nicht nur Schneeflocken, sondern auch härtere kleine Teile. Es sah wie Splitter aus und schien aus Eis zu bestehen. Sie hinterließen feine Schnittspuren. Solange Prinzessin Jadis unterwegs war, wollte ich meine Prinzessin vor diesem Wetter beschützen. Ich griff nach ihrem Handgelenk und zog sie dich an meinem Brustkorb, um sie in meinem Umhang einzuhüllen. "Ich beschütze dich!", sagte ich und in meine neue Stimme schwang ein ernster Ton mit. "Fjerda ist eine blöde Idee!", sagte Yun und ich spürte sein Atem in meinem Nacken. Ich wusste nicht wie lange die Zeit vergangen war, aber irgendwann erschien Prinzessin Jadis aus dem Nichts und ich konnte nicht schnell genug reagieren, da hatte sie schon nach meinem Arm gegriffen. Ehe ich mich versah, stand ich aufeinmal mitten in der weiße Masse, das sich Schnee nannte. Anscheinend war ich jetzt auf dem Land von Fjerda. Ich brauchte nicht lange zu warten und da erschienen auch die Anderen. Sofort stellte ich mich hinter der Prinzessin und verschaffte mir den Überblick der neue Umgebung. Durch den Sturm war es nicht einfach und überall sah es weiß aus. Bis auf der Himmel. Der war dunkelgrau.


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10.01.2019, 18:43

Ardan

>Warum meidet Vater diesen Platz?< fragte ich neugierig, als Leora und ich den heiligen Weg beschritten, der zu Sakrazhue führte. Links und rechts erstreckten sich Felder aus dunkelgrauer Asche, vereinzelt waren Drachenblüten zu sehen, die durch den starken Rotton wie Blutflecken wirkten. Ich sah nach vorne, direkt auf den Rücken meiner Schwester, deren Gewand Asche aufwirbelte. Ihr langes, schwares Haar wehte ihr offen um die schmalen Schultern.
Sie warf mir einen kurzen Blick zu. >Weil er den Segen des Heiligen Baumes schon vor geraumer Zeit verloren hat. Er hat nicht das Recht, diesen heiligen Boden zu berühren und um ehrlich zu sein, hat er nie wirklich an dessen Magie geglaubt. Mutter allerdings schon.<
Mutter... Immer, wenn sie von unserer Mutter sprach, verspürte ich ein Brennen in der Brust. Ein unangenehmes Brennen, als würde man mich in Lava tauchen. Oftmals hatte Leora mir versichert, dass Mutters Tod nicht meine Schuld sei, aber Vater hatte mir zu verstehen gegeben, dass meine Magie zu viel für sie gewesen war. Sie war bei der Geburt gestorben. Wegen mir. Welches Recht hatte ich dann zu Sakrazhue zu gehen und für den Segen zu beten, den ich doch eigentlich nicht verdient hatte?
Meine Schwester bemerkte meinen Stimmungsumschwung. Sie blieb stehen und drehte sich zu mir um. Dann griff sie nach meiner Hand. >Du wirst es verstehen, wenn wir dort sind. Vertrau mir. Sakrazhue wird dich mit einem Licht erfüllen, das dir die Augen öffnen wird. Du wirst alles viel besser verstehen können.<
>Bist du sicher?< Niedergeschlagenheit tränkte meine Stimme. Ich fühlte mich unwürdig, diesen Weg zu beschreiten. Leora war die einzige Person in dieser Familie, die nicht von Dunkelheit befleckt war. Und das musste so bleiben. Als ich ihr meine Hand entziehen wollte, wurde ihr Griff fester. Sie ließ mich nicht los. Sie ließ mich nie los, wenn sie ihren Standpunkt nicht deutlich genug ausgedrückt hatte. In ihren goldenen Augen, die den meinen glichen, flackerte ein sanftes Feuer.
>Wie gesagt... Vertrau mir. Das ist der Weg, den du gehen musst und wirst.<


Jenaya

Mittlerweile zitterte ich am ganzen Leib und war heilfroh über die Wärme, die mir Kenai spendete. Allerdings hielt dieser Moment nicht lange an. Jadis teleportierte ihn zügig an Land und dann waren auch schon Gilbert und ich an der Reihe. Ein komisches Gefühl erfasste mich bei dem Sprung, es kribbelte überall. Das war das erste Mal, dass ich teleportiert war. Ein faszinierendes Erlebnis.
Meine schweren Stiefel sanken tiefer in den Schnee, als ich nur einen Schritt nach vorn wagte und der Wind zerrte mir fast die Kapuze vom Kopf. Ich musste sie mit einer Hand festhalten, ansonsten würde ich von der Gewalt des Sturms erschlagen werden. Was war das überhaupt für ein grausiger Ort? Was löste diesen fürchterlichen Sturm aus? Irgendwie erschien er mir nicht normal... Es kam mir vor, als hätte jemand einen Fluch über das Land gelegt. Anders war das hier zu nicht zu erklären.
Da Jadis zu Beginn der Reise erzählt hatte, dass der Wind nach ihr rief, war sie diejenige, die uns nun den Weg weisen würde. In diesem Land aus Eis und Schnee kam ich jetzt schon nicht mehr zurecht. Ich würde mich hier verirren und schließlich zu Tode erfrieren. Darum richtete ich meine gesamte Aufmerksamkeit auf ihre Person. Zeit, Fjerda zu bezwingen und das Geheimnis um diesen Ort aufzulösen.
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499

10.01.2019, 19:01

Hallo :)

Jadis


"Wohin müssen wir jetzt lang?", Gilbert musste laut schreien, damit seine Stimme nicht von dem pfeifender Wind verschluckt wurde. Meine Augen kniffen sich leicht zusammen, um sich so vor den Schnee zu beschützen und ich schaute angestrengt in die Ferne. Die Kälte drang immer mehr in meinem Körper hinein. Ich wusste, dass ich eigentlich aus den nasse Kleidungen raus musste. Aber ich hatte ein ungutes Gefühl. Wir mussten jetzt weitergehen. "Wo bist du?", murmelte ich und schloss meine Augen, um besser auf die Stimmen des Windes lauschen zu können. Überall hörte ich das Geflüster. Ich konnte die Wut spüren. Etwas war hier vor viele Jahren Furchtbares geschehen, weswegen ein solcher Sturm ausgelöst wurde. "Nordwind, höre mich. Weise mir den Weg!", flüsterte ich leise. Folge mir. Lass es frei. "Da lang!", entschlossen schlug ich in die Richtung ein, wo ich seine Stimme gehört hatte. Wir mussten dafür gegen den Wind stemmen und bei jedem Schritt sank man immer mehr in den Schnee. Mir tat das Atem weh, die kalte Luft wurde in meine Lungen zu einem unerträglichen Brennen. Mein Körper bewegte sich schwerer, als vorher. Immer wieder schaute ich nach hinten, um meine Leute nicht aus den Augen zu verloren. Plötzlich blieb ich stehen und mein Kopf ruckte in die Höhe. "Hört...hört ihr das auch?", angestrengt lauschte ich. Da war nicht nur ein Pfeifen. Da war ein....Stampfen. Der Boden zitterte leicht unter meine Füße. Ich kniff meine Augen zusammen, was war das für ein großer Schatten? "Achtung!", schrie ich, als aufeinmal etwas aus uns zuschoss. Es sah wie eine riesige Keule auf und rechtzeitig schmiss ich in den eisigen Schnee. Meine Augen weiteten sich, als der Schatten sich als ein riesiges Wesen entpuppte. Die Gestalt wirkte menschenähnlich, aber er war ganz blau und aus Körper ragten Kristalle heraus. Seine Augen leuchteten in einem seltsamen Blauton. In seiner gewaltige Faust hielt er eine felsenartige Keule. "Eisriese", hauchte ich.

Kenai


Prinzessin Jadis deutete eine Richtung an und wir begannen ihr zu folgen. Dabei blieb ich dicht hinter Prinzessin, ich wurde wieder ihr Schatten und mein ganzer Körper war vor Wachsamkeit angespannt. Durch den Schneesturm konnte man nicht viel erkennen, selbst mein geschärfter Sehsinn reichte da nicht aus. Die Schneeflocken waren zu undurchdringlich. Daher griff ich auf meine andere Sinnen, die mir halfen mich in der Umgebung zu orientieren und Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Dann vernahm ich ein neues Geräusch, was zu dem Sturm nicht passte und diesem Moment erwähnte Prinzessin Jadis dies auch. Sofort entdeckte ich den großen Schatten vor ihr, aber auch von rechts und links. Wir wurden eingekreist. Bedrohung. Reflexartig stieß ich Prinzessin zum Boden und ging ein paar Schritte zur Seite, als die Keule aus der rechte Richtung knapp an mir vorbei rauschte. In fließende Bewegungen griff ich nach meine Wurfsterne und zielte auf die Gefahrenobjekte. Klirrend sprangen sie von den Körper ab und hinterließen keinen einzigen Kratzer. Jetzt konnte man die Bedrohung erkennen. Insgesamt waren es vier baumhohe Wesen. Sie waren blau. Und es sah aus, als würden Kristalle aus ihrem Körper ragen. Als Waffe besaßen sie Keulen, die wie geschliffene Felsen aussahen. Ihr Körper war ähnlich wie die eines Menschen aufgebaut. Ich nahm an, dass diese Kreaturen die Eisriesen sein mussten.


500

10.01.2019, 19:21

Heeeey, na wie gehts? ;)

Ardan

Es war ein langer Weg. Länger als gedacht. Dennoch beschwerte ich mich kein einziges Mal, auch nicht, als die Luf um uns herum stickiger und wärmer wurde. Beinahe unerträglich. In der Ferne konnte ich schon das Gluckern der Lava im Vulkaninneren hören. Der Boden unter unseren Füßen vibrierte leicht, als besäße er einen Puls. Es erinnerte mich ein wenig an das Land der Toten. An den Ort, den ich zutiefst verabscheute. Zu viele Tage meines Lebens hatte ich dort in Angst verbracht und ich war mir sicher, dass noch mehr folgen würden. Mein Vater kannte Gnade nicht.
>Wir sind gleich da.< informierte mich Leora, die weiterhin anmutig voranschritt. Ob sie Mutter stark ähnelte? Hatte sie die Eleganz und das starke Selbstbewusstsein von ihr? Hielt mich ein kleiner Teil von ihr für den Tod unserer Mutter verantwortlich? Was würde ich an ihrer Stelle empfinden?
In Gedanken versunken trottete ich meiner Schwester hinterher und blieb letztendlich stehen. Wir waren da. Wir hatten das heilige Gebiet erreicht. Das pulsierende Herz der Magie in Ignulae.
Kleine Bäche aus flüssiger Lava brannten sich ihren Weg durch das dunkle Gestein bis zu den Klippen. Und dort wuchs Sakrazhue; ein zur Seite gebeugter Baum mit zahllosen Ästen und Zweigen, an denen rosarote Blüten wuchsen. Einige von ihnen standen in Flammen, aber sie zerfielen nicht zu Asche. Wie war das möglich?
>Das Immerfeuer.< beantwortete Leora die Frage in meinen Gedanken.


Jenaya

Ich fragte mich, wie lange wir uns durch diesen Sturm kämpfen mussten, denn langsam spürte ich einige Stellen an meinem Körper nicht mehr. Allen voran mein Gesicht und meine Hände. Sie froren, zitterten. Auch wenn ich ein wenig an Kälte gewöhnt war, hatte das hier nichts mit einer normalen Kälte zu tun. Das hier war nämlich weitaus schlimmer.
Und es kam schlimmer. Bevor ich die Gefahr überhaupt registrierte, stieß mich Kenai zur Seite und ich plumpste direkt in einen Haufen Schnee. Er reichte mir bis zum Kinn. Ich könnte glatt in diesem Meer aus Weiß verschwinden. Aber die wahre Gefahr stand direkt vor uns. Es waren vier an der Zahl. Eisriesen. Wesen, die man nur aus Büchern kannte, weil man ihnen nur dann begegnete, wenn man lebensmüde genug war, nach Fjerda zu reisen. Jetzt steckten wir im Schlamassel. Ich bezweifelte nämlich, dass man diese Riesen mit bloßen Schwertern vertreiben konnte. Kenais Waffen hatten nicht einmal einen Kratzer hinterlassen. Ob Magie besser geeignet war. >Kann irgendjemand Feuer beherrschen?< rief ich aus. Meine Feuermagie beschränkte sich nur auf kleine Lagerfeuer und das Anzünden von Kerzen. Dieses Element lag mir einfach nicht.
>Vielleicht sind deine Blitze hilfreich.< wandte ich mich an Kenai, der weiterhin nahe bei mir war. Währenddessen sorgte ich für unseren Schutz, denn sollten die Eisriesen erneut mit ihren Keulen ausholen, würden sie den Schild und nicht uns treffen.
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