Ja, immerhin mehr als die Hälfte, das stimmt
Ardan
Dass Inej Feuer und Flamme für den Alkohol war, überraschte mich nicht. Ich schob das Fass etwas mehr zur Seite, damit es nicht im Weg stand und seufzte zufrieden. Ja, ein wenig Alkohol klang nach einer guten Idee. Wir hatten einiges erlebt in den letzten Tagen, das musste definitiv gefeiert werden. >Da bin ich Inejs Meinung. Wir sollten wirklich anstoßen.< gab ich zu und setzte mich auf eine große Kiste. Ich pfiff nach meiner Sense, die ich schon seit einer Weile nicht in den Händen gehalten hatte und streckte die Hand seitlich aus, um sie zu empfangen. Sie kam wie ein Wurfstern aus dem Himmel geschossen. >Übrigens... Ich weiß nicht, ob ich das schon gesagt habe, aber ihr solltet nie auf die Idee kommen, meine Sense anzufassen. Nicht einmal mit der Fingerspitze. Denn wenn ihr das tut, seid ihr tot. Und das ist kein Scherz. Die kleinste Berührung und vorbei ist euer Leben.<
Ich sah jedem einzelnen ernst ins Gesicht, ehe ich mich meiner Waffe widmete und einen grauen Schleifstein aus meinem Hüftbeutel herausholte. Zeit, die Klinge etwas zu schärfen nach all den Köpfen, die gerollt waren.
Jenaya
Ich war dem Alkohol nicht wirklich zugeneigt, aber ein wenig anstoßen würde ich schon. Wir hatten uns das redlich verdient. Ob mir Rum allerdings schmeckte, wusste ich nicht. Ich hatte nie davon probiert. Nur Wein. Meine Eltern hatten mir sonst nichts anderes erlaubt. Aber wenn Inej meinte, dass alles gut schmeckte, vertraute ich mal darauf.
Wie aus dem Nichts erschien Ardans Sense und meine Augen wurden ganz groß bei seiner Warnung. Wenn man diese Waffe berührte, starb man? >Wieso stirbst du dann nicht?< war die erstbeste Frage, die mir in den Sinn kam.
Er fuhr mit einem oval geschliffenen Stein die Klinge entlang und das singende Geräusch ließ meine Härchen am Nacken aufrichten. >Weil ich verflucht bin und dieser Fluch mich mit der Waffe direkt verbindet.<
>Wie viele Flüche trägst du eigentlich mit dir herum?< fragte ich ernsthaft schockiert. Belastete ihn das etwa nicht? Ich hatte gedacht, dass seine Unverwundbarkeit bereits ein großes Opfer verlangte, aber er hatte offenbar weitere Probleme.
Ardan zuckte lässig mit der Schulter, die Augen weiterhin auf die gefährlich aussehende Klinge gerichtet. >Mein Leben ist aufregend, nicht wahr?<