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781

31.01.2019, 18:05

Hallo :)

Jadis


Schief lächelte ich, als ich den Kuss auf meiner Wange spürte. Er fand mich also süß, mein Herz begann wieder zu schmelzen. Dann schaute ich zu Kenai hinüber, der einfach den Becher austrank, als wäre Wasser. Vielleicht wirkte bei ihm der Alkohol nicht oder er wusste einfach nicht um ihre Wirkung Bescheid. Naher würden wir wissen, wie es ihm ging außer einem brennender Magen. Ardan holte Nachschub, was Inej natürlich erfreute: "Jetzt hast du mich endgültig überzeugt." Ich musste schmunzeln. Ardan nahm wieder den Platz neben mir und ich folgte seinem Blick. Die Sonne verschwand langsam hinter dem Horizont und das Meer verwandelte sich in einem dunkelroten Feuerlandschaft. Ein wunderschöner Anblick, den ich in letzter Zeit selten genossen hatte. "Ja", nickte ich zustimmend, als Jenaya meine Gedanken laut aussprach.

Kenai


Jenaya legte den schlafender Pixie auf ihrem zusammengerollten Umhang, wo er weiterhin schnarchte. Viel essen machte scheinbar den Körper müde. Ich sah in meinem leeren Becher hinein und blickte dem halbdämonischen König nach. Offensichtlich gehörte einen Nachschub dazu. Ich stand auf, füllte den Becher und kehrte zurück. Dann trank ich ihn wieder aus. Diesmal achtete ich mehr auf dem Geschmack und stellte fest, dass auch die Kehle brannte. Außerdem war es ein scharfer Geschmack, der im Nachklang bitter wurde. Außerdem begann mein Kopf sich seltsam anzufühlen. Ich drehte mich zu Jenaya um und antwortete auf ihre Aussage: "Du bist wunderschön." Die Umgebung war mir gleichgültig.


782

31.01.2019, 18:20

Hallihallo ;)

Ardan

Ich zwinkerte Inej zu und schaute dann wieder zum Horizont. Genoss den Anblick, wie die Sonne mehr und mehr im Blau verschwand und sich die Farben im Himmel verdunkelten. Orange und Rot verwandelten sich in ein dunkles Violett und das dunkle Violett in ein dunkles Blau. Erste Sterne zeichneten sich am Nachthimmel ab. Ich erkannte einige Sternenbilder, besonders das des Löwen. Er erinnerte mich an Leora. Ihr Gefährte war ein Löwe gewesen.
Die Wirkung des Alkohols. Ich stellte den Becher ab und legte mich in den Sand. Mich störte das nicht. Später konnte ich immer noch im Wasser baden. Aber hier und jetzt wollte ich einfach nur die Augen schließen, dem Knistern des Lagerfeuers lauschen und Jadis' Hand halten. Mehr brauchte ich nicht, um tiefe Ruhe und Friede zu empfinden.

Jenaya

Kenai schaffte es den nächsten Becher einfach so auszutrinken, ohne ein einziges Mal mit der Wimper zu zucken. >Trink nicht zu viel, sonst bist du betrunken und fühlst dich dann richtig, richtig schlecht.< riet ich ihm und errötete bei seinen Worten. Schon wieder eine charmante Bemerkung. Wenn er wüsste, was er meinem Herzen damit antat... Ich schmiegte mich an seine Seite und umklammerte seinen Arm. Atmete seinen vertrauten Duft ein, der sich mit der Meeresbrise vermischt hatte. >Ich würde gerne baden. Ihr auch?< fiel mir wenig später ein und ich schaute zu den anderen beiden Frauen. Vielleicht konnten wir gemeinsam nach einer guten Stelle suchen, wo wir uns unbeobachtet säubern konnten.
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783

31.01.2019, 18:33

Wie geht es dir heute? Ein bisschen besser?

Jadis


Seine Hand umschloss warm meine Hand und dieser Moment hätte nicht friedlicher sein können. Ich merkte, wie ich mich immer mehr entspannen konnte und eine leichte angenehme Müdigkeit verspürte. Aus dem Dschungel drangen die nächtliche Tiergeräusche, die sehr fremdartig und zugleich faszinierend waren. Ich hörte Flügelschlagen, die Hippogreife waren zurückgekehrt und landeten etwas abseits von uns. Sie schienen Fische gefangen zu haben und machten sich über ihre Beute her. "Gute Idee", lächelte ich Jenaya an und erhob mich: "Da weiter hinten sieht es so aus, als wären dort Felsen. Vielleicht kann man dort geschützt baden." Inej schnüffelte an sich: "Hm, ein Bad wäre wirklich nicht schlecht. Aber lass bloß was von dem Rum übrig." "Ich glaube kaum, dass sie einen ganzen Fass austrinken werden", meinte ich schmunzelnd.

Kenai


Ich sah Jenaya an, dann denn Becher und schließlich zum Fass. Es war also nicht gut davon viel zu trinken. Wenn es nicht gut für Körper war, verstand ich den Sinn nicht warum man es dennoch trank. Dieser merkwürdiger Schwindel war in meinem Kopf immer noch anwesend. Dann wollte Jenaya baden und aus Gewohnheit stand ich auf. "Du bleibst schön hier", sagte die schwarzhaarige Frau zu mir: "Wir passen schon auf sie auf. Außerdem wird es Jenaya bestimmt nicht gefallen, wenn du andere Frauen nackt siehst." Ich sah Jenaya an. Mir waren die Nacktheit der anderen Frauen gleichgültig.


784

31.01.2019, 18:53

Joah, es geht, weder besser noch schlechter... Und dir? ;)

Ardan

Ich öffnete ein Auge und beobachtete die drei Frauen dabei, wie sie aufstanden, um baden zu gehen. Wäre es nur Jadis, hätte ich sie im Stillen verfolgt und mit meiner Nacktheit überrascht. Da aber alle drei unterwegs sein würden, verzichtete ich darauf. Das gehörte sich nicht. Auch nicht für Kenai. >Du kannst hierbleiben, Kenai. Mir wird nichts passieren. Wir werden nur kurz baden gehen.< sagte Jenaya zu ihm und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn, bevor sie sich an die anderen beiden Frauen wandte und sie zusammen das Lager verließen.
Mein Blick fiel auf das Fass Rum. Hm. Vielleicht einen Becher mehr. Ich spürte keinen Schwindel, darum würde etwas mehr Rum nicht schaden. Kenai brachte ich ebenfalls einen Becher. Ob er ihn trinken wollte oder nicht, das stand ihm frei zu. Ich hingegen trank meinen Anteil in wenigen Zügen aus, ehe ich mich zurück in den Sand legte, die Hände hinterm Kopf verschränkte und die Augen schloss. Zeit für ein Nickerchen.

Jenaya

Die Felsengruppen sahen tatsächlich nach einem guten Platz aus, um geschützt zu baden. Ich war damit einverstanden. Kenai würde zudem hierbleiben müssen, denn ich war wirklich nicht scharf darauf, dass er die anderen beiden nackt sah. Auch wenn er dabei nichts empfinden würde. Mir war es trotzdem unangenehm.
Zusammen mit den Mädels suchten wir den privaten Ort auf und nachdem wir uns vergewissert hatten, dass niemand hier war, um uns zu bespannen, begannen wir uns auszuziehen. Ich erschauderte bei der Kälte des Wassers. Dennoch tat es unglaublich gut, all den Schmutz fortzuwaschen. >Hier ist es wie im Paradies.< seufzte ich wohlig und legte den Kopf in den Nacken, um mein Haar ausgiebig zu waschen.
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785

31.01.2019, 19:11

Positiv ist es, dass es jetzt nicht schlechter geworden ist:) Mir geht's gut, bin nur etwas schlapp, war doch ein wenig anstrengend heute gewesenXD

Jadis


Zu dritt gingen wir zu den Felsen, die nicht zu weit weg von unserem Lager lagen. So waren wir noch in Reichweite, sollte irgendwas sein. Aber ich spürte die Stille in der Luft, keine unruhige Schwingungen und ich rechnete auch heute nicht mit Gefahren. Als wir uns zu entkleiden begannen, zögerte ich einen Moment. Es lag an dem Brandmal. Erst jetzt fiel es mir auf, dass ich keine einzige Sekunde daran gedacht hatte, als ich mit Ardan zusammen gewesen war und ich erinnerte mich auch nicht daran, ob er es überhaupt wahrgenommen hatte. Trotz dieses Makels hatte ich mich die ganze Zeit begehrenswert gefühlt. Aber hier in der Dunkelheit würde man davon nichts viel erkennen. Inej kannte die Verletzung und Jenaya würde darauf nicht ansprechen, wenn es nicht von mir kam. Sie war in solche Dingen bislang zurückhaltend gewesen. Ich stieg langsam in das Wasser, aber da es hier nicht tief war, spürte ich diese Panikattacke nicht wie gestern. Wohlig seufzte ich leise, als ich endlich den Schmutz von mir waschen konnte und auch die Haare.

Kenai


Die Frauen gingen und ich blickte Jenaya lange nach bis der halbdämonische König einen neuen gefüllten Becher in meine Hand drückte. Ich setzte mich hin. Ich schaute in den Becher hinein. Jenaya wollte nicht, dass ich viel trank. Aber ich wollte auch ein....Mann sein. "Muss man Alkohol trinken, um Mann zu sein?", fragte ich also den halbdämonischen König, der nicht wirklich zu schlafen schien. "Was heißt genau Mann sein?", fügte ich diese Frage hinzu. Mir war klar, dass der halbdämonische König nur solche Fragen beantworten konnte. Der Pixie war ein männliches Wesen, jedoch war er nicht von meiner Art und daher lief es vermutlich bei ihm das Mannsein anders ab. Aber über Gefühle verstand er viel und wusste, wie man Jenaya glücklich machte.


786

31.01.2019, 19:26

Hauptsache, du bist gesund ;) Schneit es bei dir? Hab gehört in Deutschland war es wieder schneereich

Ardan

Ich zog überrascht die Brauen hoch, als Kenai mich direkt ansprach. Hätte nicht gedacht, dass wir jemals eine Unterhaltung führen würden. Und das meinte ich nicht im negativen Sinn. Ich akzeptierte den Kerl, so wie er war. Er beschützte die Frau, die er liebte und das verstand ich sehr gut. Mir ging es mit Jadis nicht anders. Darum war ich auch gewillt, seine Neugier zu stillen. Etwas, was normale lebendige Waffen nie verspüren würden.
>Man erwartet, dass ein Mann trinfest ist. Dass man eine gewisse Menge Alkohol verträgt und dabei Spaß hat. Aber um ehrlich zu sein, ist es kein Muss. Es hat sich in der Gesellschaft einfach ergeben, dass Männer und Alkohol Hand in Hand gehen. Ich mag Alkohol an Abenden, wenn ich einen stressigen Tag hatte. Oder wenn etwas gefeiert wird...< Ich dachte kurz nach und fuhr fort: >Nachteil am hohen Konsum von Alkohol ist, dass du dich am nächsten Tag nicht erinnern kannst, was in deinem benebelten Zustand passiert ist. Manchmal muss man sich auch übergeben. Und trotzdem genießen viele den Alkohol, weil dadurch die Hemmschwelle sinkt und alles auf einmal ganz lustig wird. Nun ja, manche Leute hingegen werden aggressiv oder unendlich traurig. Es kommt ganz auf einen selbst an.<
Mir fiel noch eine weitere Sache ein. >Und betrunkene Leute sagen immer die Wahrheit. Sie können schwer lügen.<

Jenaya

Obwohl ich längst frisch gewaschen war, blieb ich bis zum Kinn im Wasser und ließ mich von den sanften Wellen hin- und herwiegen. Die Sterne funkelten hell am Himmel und der Mond ließ sich auch langsam blicken. Halbmond. Das helle Licht spiegelte sich auf der Wasseroberfläche. Es war, als würden wir in flüssigem Silber schwimmen.
Ich schaute zu den anderen beiden Frauen, die das Baden ebenfalls in vollen Zügen genossen. >Ich könnte hier eine kleine Ewigkeit verbringen.< seufzte ich wohlig.
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787

31.01.2019, 19:40

Bei mir nicht so, es hatte zwar in letzter Nacht geschneit, aber das ist schon so gut wie weggeschmolzen XD Aber mal sehen, was in den nächsten Tagen kommt ^^

Jadis


Im Wasser spiegelte sich der silbrige Mond und die funkelnde Sterne, wodurch die Grenze zwischen Himmel und Meer verschwamm, denn auch im Himmel leuchtete der Halbmond und die Sterne funkelten. Es war eine klare, schöne Nacht und im Hintergrund rauschte sanft das Meer, während die Luft mild war. Ich setzte mich auf einem großen Stein im Wasser hin, das bis zum Brustkorb reichte und plätscherte mit den Beine: "Ja, es ist entspannend. Du scheinst sowieso sehr mit dem Wasser verbunden zu sein, habe ich Recht?" Ich lächelte Jenaya an.

Kenai


Ich dachte über die Worte nach und kam zu einem Entschluss: "Mannsein ist kompliziert. Dann werde ich nur ein Mensch, das ist komplex genug. Meine männliche biologische Ausstattung scheint ausreichend zu sein. Und ich trinke kein Alkohol mehr, ich muss kampffähig bleiben." Ich stellte den Becher ab, denn ich würde daraus nichts mehr trinken. Meine Wachsamkeit durfte sich nicht verlieren. Dann stand ich auf. Ich würde jetzt auf die Suche nach Muscheln machen. Jenaya mochte sie und ich wollte sie glücklich machen.


788

31.01.2019, 19:52

Ohh zu schade, Schnee ist so toll *_*

Ardan

Da musste ich ihm recht geben. Mensch zu sein, war schon kompliziert genug. Ein Halbdämon erst recht. Ich hörte, wie er den Becher abstellte und sich vom Lager entfernte. Um keinen Rum zu verschwenden, trank ich auch den Teil leer und entschied mich nichts mehr zu trinken. Ich könnte zwar noch einiges vertragen, aber die Wärme in meinem Inneren war erträglich genug. Mir war bereits so warm, dass ich am liebsten meine Kleidung ausgezogen und nackt geschlafen hätte. Leider konnte ich das in Anwesenheit der anderen nicht tun. Auch wenn es im Moment nur den schnarchenden Pixie gab.
Völlig entspannt döste ich vor mich hin und lauschte dem Rauschen des Meeres, das mit dem Knistern des Feuers im Einklang war. Die perfekte Geräuschkulisse für einen fantastischen Schlaf.

Jenaya

>Wenn es um Elemente geht, ist Wasser definitiv meine Stärke. So wie es Luft für dich ist. Passenderweise sind unsere Gefährten auch dafür wie gemacht.< erwiderte ich und fragte mich sogleich, wo Maris sich befand. Vielleicht schwamm sie ein paar Runden, bevor sie sich schlafen legte. Sie schien sich äußerst wohl zu fühlen an diesem Ort. Genau wie ich.
Gähnend entstieg ich dem Wasser. >Bevor ich hier einschlafe, sollte ich zurückgehen und mich am Feuer wärmen.< Große Tücher zum Abtrocknen hatten wir nicht dabei, aber dafür Magie, die man in solchen Angelegenheiten anwenden konnte. Da Wasser eben meine Spezialität war, brauchte ich es nur mit einem Zauber von meinem Körper zu bändigen. >Soll ich das auch bei euch machen?<
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789

31.01.2019, 20:09

Schnee kann wirklich schön aussehen, wenn dazu die Sonne scheint :)

Jadis


Ich musste lächeln und nickte zustimmend: "Es sind die Tiere, die uns aussuchen und nicht umgekehrt. Ich glaube Feena wäre nie geboren, wenn ich nicht für die Brut geeignet wäre. Die Tiergefährten müssen sich mit uns harmonieren können, damit eine Bindung entstehen kann." Ich wrang das Wasser aus meinem Haar und antwortete grinsend: "Ich werde mich durch Luft trocknen. Ich muss jeden Moment nutzen, um meine neue Fähigkeiten zu trainieren." "Ich kenne auch einen prima Zauber, danke", antwortete Inej Jenaya. Ich ging ans Ufer und eine sanfte Brise strich über meine Haut. Die Nässe verschwand und ich konnte mich anziehen. Ich fühlte mich erfrischt.

Kenai


Ich näherte mich dem Ufer und suchte in den nassen Sand nach den Muscheln ab. Es lagen dort viele Muscheln, die Meisten jedoch waren weiß oder zerbrochen. Ich dachte an die Muscheln in rosa, sie hatte Jenaya angetan und sie war heil gewesen. Es durfte keine gewöhnliche Muscheln sein. Ich entdeckte eine blaue Muschel, sie war so groß wie die Muschel in rosa. Jenaya mochte die Farbe blau. Ich hob sie auf. Die nächste Muschel besaß einen rötlichen Schimmer, nicht ganz rosa, nicht ganz rot. Dann fand ich eine Muschel, deren Äußeren gerillt war und fast einen goldener Farbton besaß, das Inneren hingegen glänzte in einem weißrosa und schien glatt zu sein. Sie war auch ein Stück größer als die anderen beiden Muschel, die ich gefunden hatte. Zufrieden mit meinem Fund kehrte ich zum Lagerplatz zurück.


790

31.01.2019, 20:21

Oh ja, Winterparadies *_*

Ardan

Am Rande meines Bewusstseins nahm ich wahr, wie Kenai zurückkehrte. Eine Weile später folgten weiteren dumpfe Schritte im Sand. Das mussten die Frauen sein. Ich brummte wohlig und drehte mich auf die Seite. Der Sand war ungemütlich, aber meine Müdigkeit zu groß, um mich darüber zu beschweren. Ich war sowieso Schlimmeres gewöhnt. Warme Asche, kaltes Gestein... Ein tiefer Seufzer verließ meinen leicht geöffneten Mund, ich driftete mehr und mehr ab und schlief letztendlich ein. Ich fühlte mich hier wohl genug, um nicht stundenlang über diverse Dinge nachzudenken. Zu viele wirre Dinge.

Jenaya

Die beiden schienen also gut zurechtzukommen, darum wartete ich ein bisschen, ehe wir gemeinsam zum Lager zurückkehrten. Ardan lag im Sand. Er schlief allem Anschein nach und Kenai saß vorm Lagerfeuer. Er hielt etwas in den Händen, das meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Neugierig dreinblickend setzte ich mich neben ihn und kuschelte mich an seine Seite. >Was hast du da?< fragte ich ihn lächelnd und griff nach unserer Decke, um uns beide darin einzuhüllen. Auch wenn das Feuer genügend Wärme aussandte, in der tiefen Nacht könnte es sehr viel kälter werden.
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791

31.01.2019, 20:26

Jadis


Wir kehrten zum Lager zurück und ich bemerkte, dass Ardan eingeschlafen sein musste. Lächelnd setzte ich mich neben ihm hin und strich zärtlich ein paar Haarsträhnen aus seiner Stirn. Wenn er schlafen konnte, bedeutete, dass er sich sicher fühlte. Ich fragte mich, wie oft ihn die Nächte wach gehalten haben. Denn als wir uns beim Lager damals unseren Streit aus der Welt geschaffen hatten, hatte er erwähnt, dass er manchmal wie ich nicht oft schlafen konnte. Ich vergrub meine nackte Füße in den Sand, die Stiefel hatte ich neben mir liegen und mein Kopf fiel in den Nacken, damit ich die Sterne über uns betrachten konnte.

Kenai


Ich schaute auf, als ich Bewegungen wahrnahm und bemerkte Jenaya. In meinem Brustkorb wurde es wärmer. Ich öffnete vorsichtig meine Hand, um die Muscheln nicht zu beschädigen und antwortete: "Für dich." Ich hielt ihr die Muscheln entgegen und studierte aufmerksam das Gesicht. Ich wollte herausfinden, ob ihre Augen zu glänzen begann wie bei ihre Entdeckung über die Muschel in Rosa. Sie hatte an mich gekuschelt, nachdem sie eine Decke über uns gelegt hatte.


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31.01.2019, 20:38

Ardan

Normalerweise träumte ich entweder gar nicht oder von recht schlechten Erinnerungen, die mich noch heute heimsuchten. Dieses Mal allerdings träumte ich von Jadis und mir. Wir unterhielten uns, sie lachte und strich sich dabei eine Haarsträhne hinters Ohr, weil der Wind sie mal wieder durcheinandergebracht hatte. Ihre Augen funkelten amüsiert. Ich nahm ihre Hand in meine, küsste die Innenseite ihres Handgelenks, dort, wo der Puls schnell schlug und führte sie zu einem prächtigen Baum, dessen Äste leicht in die Höhe ragten. Wir kletterten hinauf. Wir lachten wieder über etwas, das sie sagte. Wir erreichten die Spitze, setzten uns nebeneinander hin und hielten uns an den Händen. Mein Daumen malte Kreise auf ihrem Handrücken. Sie lächelte. Sie sah glücklich aus. Ich selbst wirkte mehr als glücklich.
Ein Lächeln zog an meinen Mundwinkeln.

Jenaya

Meine Augen wurden groß. Muscheln. Wunderschöne Muscheln und er hatte sie für mich gesammelt. Ich nahm sie vorsichtig in die Hand, studierte sie eingehend und schaute anschließend zu Kenai. Ein zärtlicher Glanz legte sich in meinen Blick. >Danke Kenai, sie sind wunderbar. Ich mag die Farben und ihre Form. Du scheinst ein Auge für schöne Dinge zu haben.< Erfreut über das unerwartete, schöne Geschenk beugte ich mich vor und küsste ihn. Ein langer, liebevoller Kuss, der mich mehr wärmte, als es ein Lagerfeuer je könnte. Ich schmiegte mich noch enger an ihn und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. >Ich werde gut darauf aufpassen.< nuschelte ich müde.
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793

31.01.2019, 20:48

Jadis

Aufeinmal formte seine Lippen sich zu einem Lächeln und das ließ ihn viel jünger erscheinen, ich konnte den früheren Ardan in ihm erkennen. Ob er an etwas Schönes träumte? Vielleicht sogar von uns Beiden? Ich legte mich seitlich hin, um ihn weiter betrachten zu können. Mein angewinkeltes Arm war unter meinem Kopf und diente als ein Kissen. Ich wollte mich gerne an ihn kuscheln, aber ich wollte jetzt sein friedlichen Schlaf nicht stören. Leise gähnend schloss ich ebenfalls meine Augen, sein schlafendes Gesicht war ansteckend. Langsam sank ich in den Schlaf und meine Atmung wurde regelmäßig.

Kenai

Die abendblaue Augen begannen zu glänzen und ich spürte die Zufriedenheit. Ich hatte richtig gelegen mit meiner Vermutung. Mit diese Muscheln hatte ich sie glücklich gemacht. Ihre weiche Lippen waren warm und schmeckten süß. Mein Herz begann schneller zu schlagen und ich vernahm die Wärme, die sich in meinem Körper ausbreitete. Ihr Körper schmiegte sich enger an mich und ich legte den Arm um sie. Sie wollte darauf gut aufpassen. "Ich fühle Liebe", sagte ich und meine Mundwinkeln zogen sich in die Höhe. Die Anderen schienen auch zu schlafen. Ich starrte in das knisternde Feuer und langsam ließ der eigenartiger Schwindel in meinem Kopf nach. Dafür wurde ich müde und schloss langsam die Augen.

„Woher weiß du, ob ein Hindernis vor dir steht?“, fragte ich Neyla, als sie um einem Strohballen ging. „Die Musik ist überall, man muss nur aufmerksam lauschen und wenn ich summe, stoßen meine Melodien auf ein Hindernis und sie kommen zu mir zurück. Sie zeigen mir den Weg“, antwortete sie geduldig. Ich sah in ihre milchige Augen: „Ist es in deinem Kopf dunkel?“ Sie war von Geburt an blind und ich konnte mir nicht vorstellen ewig in Dunkelheit gefangen zu sein. Ich fröstelte. „Nein. Durch die Musik kann ich ihre Farben in meinem Kopf sehen und die Formen. Ich kann sogar die Menschen sehen, wenn sie reden. Aber nur in ihre Farben“, lächelte Neyla: „Auf diese Weise kann ich die Welt sehen.“ „Welche Farbe habe ich denn, wenn ich rede?“, ich wurde neugierig. „Vater hat mir beschrieben, wie ein Nachthimmel aussieht und so siehst du aus, wenn du sprichst. Dunkelblau, fast schwarz, aber voller funkelnde Punkte, wie die Sterne und mit einem silbrigen Schein, wie das Licht des Mondes.“


794

31.01.2019, 21:11

Oooh, eine weitere schöne Erinnerung *_*

Ardan

Ich träumte weiter von warmen Brisen, dem Rascheln von Blättern und einem Lachen, das mein Herz erwärmte. Der Geruch nach Sommer hing in der Luft. Die Sonne erstrahlte hell am Himmel und tauchte die Landschaft in goldenes Licht. Gold. Eine mächtige Farbe. Ein Teil von mir. Das Erbe meiner Familie.
Das Lachen wurde ein wenig lauter. Es lachte nicht nur eine Person, sondern mehrere. Es klang nicht nach Jadis. Es klang nicht nach jemanden, den ich kannte. Es war ein fremdes Lachen. Hörte ich da etwa Belustigung heraus? Zudem kitzelte mich ein fremder Duft in der Nase. Mir kam es zum Niesen und der Schlaf fiel abrupt von mir ab. Blinzelnd starrte ich in einen klaren Himmel. Vereinzelte kleine Wolken zogen vorbei. Irgendwie fühlte sich der Untergrund viel härter an als am Abend zuvor. Sand fühlte sich nicht so an. Es fehlte zudem die Wärme. Irritiert schaute ich mich um und sprang im nächsten Moment kampfbereit auf. Ich war nicht am Strand und doch hörte ich in einiger Ferne das Meer rauschen.
Ich befand mich in einer Art Innenhof. Ein Springbrunnen plätscherte fröhlich vor sich hin und das Lachen, das ich in meinen Träumen gehört hatte, erklang aus allen Richtungen. Das Gebäude, diese Architektur... Es war mir völlig fremd. Der Pflasterstein unter meinen Füßen wirkte kunstvoll. Die Wände waren aus einem milchig weißen Material, während dunkles Holz die Konstruktion aufrechterhielt.
Unter einem leicht gebeugtem Baum, den ich als Kirschblütenbaum identifizierte, entdeckte ich Jadis, Inej und Jenaya. Kenai lag etwas abseits von ihnen nahe des Springbrunnens. Unruhe erfasste mich und ich lief auf die beiden zu.

Jenaya

Wasser. Überall Wasser. Ich sah unendlich viele Facetten von Blau. Ich war ein Teil davon. Ich schwamm mit Maris im weiten Ozean und entdeckte so viele schöne Orte, die vergraben in diesem einzigartigen Blau lagen. Was versteckte sich dort alles? Welche Geheimnisse lagen dort verborgen?
Ein glockenhelles Lachen drang in mein Gehör und verwirrte mich im ersten Moment. Welches Wesen lachte Unterwasser? Sirenen klangen bestimmt nicht so, oder? Es mischten sich mehrere Stimmen dazu, sie waren auch nicht mit denen aus der Zwischenwelt zu vergleichen. Ich fühlte mich komisch. Als hätte man meinen Kopf mit Watte vollgestopft. Oder als hätte ich doch zu viel Rum getrunken, obwohl ich nur einen Schluck genommen hatte.
Träge öffnete ich halb die Augen und war überrascht keinen Kenai vor mir vorzufinden. Normalerweise war er das Erste, was ich am Morgen sah. Gähnend rieb ich mir die Augen wach und setzte mich langsam auf. Puh, warum fühlte sich mein Kopf bloß so schwer an? Und warum lag ich nicht im Sand? Wo war der Strand? Waren das etwa Blütenblätter, die an meinen Händen klebten? Ich entdeckte Yun in einem Haufen aus rosafarbenen Blättern und atmete erleichtert auf. Doch wo hielt sich Kenai auf? Was war das für ein Ort? Träumte ich etwa?
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796

31.01.2019, 21:29

Hihi :D

Jadis

Benommen öffnete ich langsam die Augen, als ich ein seltsames Lachen vernahm und ich merkte, dass der Boden sich plötzlich hart anfühlte. "Ardan?", murmelte ich schlaftrunken und es fiel mir schwer wach zu werden. Ein süßlicher Duft stieg in meine Nase und langsam begriff ich, dass etwas nicht stimmte. Ruckartig richtete ich mich sitzend auf und fasste an meinem Kopf, als mich ein Schwindel ergriff. Blüten fielen von meiner Hand und verwirrt blinzelte ich. Träumte ich noch? Nein. Das fühlte sich zu echt an. Neben meiner Rechen erblickte Jenaya, sie sah so aus, wie ich mich fühlte. "W-was ist passiert? Wo ist...Ardan? Und wo zum Teufel sind wir?!", mein Herz begann unruhig zu klopfen und auf der andere Seite wachte Inej stöhnend auf: "Oh...mein Kopf." "Hmm, habe ich gut geschlafen....huch? Waren wir nicht noch am Strand gewesen?", der Pixie flog in die Luft.

Kenai

„Hier kommt die berühmte Seiltänzerin Chiyo, hurra….hurra“, meine Schwester klatschte in die Hände und aus dem Nichts erklang ein Echo vieler klatschende Hände. Dann setzte sie einen Fuß auf das Seil und dann kam der nächste Fuß. Ihre Arme bewegten sich tänzerisch in der Luft und ich sah die schwebende Violine, die jetzt ein fröhliches Lied spielte. Chiyo begann auf den Seil zu tanzen und immer wieder landete sie sicher auf das schwingende Seil. Doch dann vertrat sie sich und fiel hinunter. „Chiyo!“, ich lief besorgt in die Manege. „Mir geht es gut. Verdammt, ich habe schon wieder an dieser Stelle vergeigt“, sie prustete frustriert die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Zum Glück war das Seil nur einen halben Meter hoch, sodass der Aufprall nicht allzu schmerzhaft war. „Ich finde, du warst toll gewesen“, meine Augen strahlten. Sie lachte: „Das sagst du nur, damit ich dir von meine Himbeerkekse was abgebe.“ „Natürlich“, grinste ich breit und ich freute mich, dass sie nicht mehr frustriert war. Sie würde ganz bestimmt die beste Seiltänzerin der Welt werden.


Ruckartig öffnete ich meine Augen und war bereits auf meine Füße, ehe ich die veränderte Umgebung wahrnahm. In meine Hände blitzten die Waffen auf. Wir waren nicht mehr an dem Strand, sondern befanden uns an einem fremden Ort. Wo war Jenaya? Bedrohung. Ich musste sie beschützen. Plötzlich erfasste mich ein seltsamer Schwindel und ich taumelte ein paar Schritte nach hinten. Mein Kopf schmerzte. Überall war das Lachen.


797

31.01.2019, 21:47

Ardan

Verflucht nochmal, was war hier los? Wie kam es, dass wir hier waren und nicht am Strand? Ich hatte überhaupt nichts gemerkt. Niemanden gespürt. Das bereitete mir Sorgen, denn so etwas entging mir nicht. Ich war nicht jemand, den man leicht täuschte. Und ich kam auch nicht weit, weil links von mir eine Tür aufgeschoben wurde und eine Gestalt hinaustrat, die nun doch so etwas wie eine Erinnerung in mir weckte.
Es war eine groß gewachsene Frau, knapp bekleidet in grünen und braunen Farben. Das lange, hellgrüne Haar wurde von zwei Haarreifen gehalten und inmitten ihrer Stirn prangte ein himmelblaues, nach oben geschwungenes Horn. Das war jedoch nicht das einzig Besondere an ihr. Ihre Füße waren nicht menschlich, sondern tierisch. Sie trug Hufen. Und ihr Körper war mit merkwürdigen Malen versehen. Magische Symbole, wenn ich mich nicht irrte.
Woher kannte ich sie bloß? Wieso der Nebel in meinen Gedanken? Diese Leere? >Wir haben lange auf Eure Rückkehr gewartet, König Ardan. Wie ich sehe, erfreut Ihr Euch bester Gesundheit. Das freut mich.< Ihr Mund bewegte sich nicht. Ich hörte ihre Stimme in meinem Kopf.
>Ihr habt sicherlich viele Fragen und ich werde sie auch beantworten.< Tiefgrüne Augen blickten direkt in meine, ehe sie die Hand hob, in der sie einen Zauberstab hielt. Am oberen Ende funkelte ein dunkelblauer Stein. Hatte das wieder etwas mit der Zwischenwelt zu tun?

Jenaya

Die anderen Frauen lagen neben mir und sie wachten ebenfalls auf. Yun wirkte nicht annähernd so benebelt wie wir. Ich suchte den Ort weiterhin nach Kenai ab und entdeckte ihn nahe eines Springbrunnens. Ihm ging es gut. Den Urkräften sei Dank! Aber auch er wirkte irgendwie völlig neben der Spur. >Kenai!< rief ich. Er schien mich nicht gesehen zu haben.
Unweit von ihm entfernt hielt Ardan mitten in der Bewegung inne und sah zur Seite. Eine Frau trat aus dem Gebäude, das uns in diesem Innenhof einschloss. Sie sah... anders aus. Hübsch. Faszinierend. Ob das an dieser Schwere in meinem Kopf lag? Waren das tatsächlich Hufen?
>Sorgt euch nicht. Wir haben euch nur betäubt, um euch sicher in unser Dorf zu bringen. Reine Vorsichtsmaßnahme. Wir sind euch friedlich gesinnt, solange ihr euch auch friedlich verhält.< Sie schwang ihren Zauberstab und der dichte Nebel in meinem Kopf verschwand allmählich. Endlich. Das fühlte sich deutlich besser an.
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799

31.01.2019, 22:02

Tolles Bild *__* Gehe offline, wünsche dir einen schönen Abend :)

Jadis


Dann entdeckte ich weiter hinten Ardan und wollte nach ihm rufen, als plötzlich eine Gestalt erschien. Ein Wesen wie sie hatte ich noch nie gesehen. Sie sah wie ein Mensch aus, aber schien kein Mensch zu sein. Sie hatte Hufe, wie die eines Pferdes und aus ihrem Stirn ragte ein Horn heraus. Die Ohren liefen bei Yun spitz zu. Das Haar war in einem hellgrünlichen Ton. Zudem entdeckte ich die Bemalungen auf ihrem Körper. In der Hand hielt sie einen eindrucksollen Stab mit einem blaufunkelnder Stein. Ihre Lippen bewegten sich nicht, als sie sprach. Sie hatte uns betäubt? Aber wie? Die Benommenheit wich von mir und ich konnte die Umgebung klarer wahrnehmen. Sofort ging ich zu Ardan, mir gefiel die Situation immer noch nicht.

Kenai


Ein Wesen erschien, sie musste die Bedrohung sein und gleichzeitig hatte ich Jenaya gefunden. Zuerst musste ich die Bedrohung ausschalten, dann würde ich sie hier rausholen. "Warte!", rief der Pixie und schoss auf mich zu: "Tue jetzt nichts Überstürztes, sie tut uns nicht weh. Sie tut Jenaya nicht weh. Es ist alles gut." Mein Körper war angespannt und ich spürte das dumpfe Pulsieren meiner Schattenmagie. "Drehe jetzt nicht durch, in Ordnung?", raunte Yun mir zu: "Jenaya geht es gut. Sieh doch, ihr fehlt nichts." Meine Augen wanderten langsam zu Jenaya. Ich ging auf sie zu und stellte fest, dass der Pixie recht hatte.



800

31.01.2019, 22:21

Hab eine gute Nacht ;)

Ardan

Jadis kam sofort zu mir, als diese Frau den Nebel entfernte, der noch in meinem Kopf gewesen war. Ich musterte sie aufmerksam, suchte nach einem Anzeichen, ob sie nicht doch eine Gefahr darstellte. Doch das Gefühl von Kampf blieb aus. Sie schien in der Tat friedlich gesinnt zu sein.
Ihr Blick schweifte umher und als sie ein paar Mal mit den Hufen scharte, hörte auch das nervige Lachen auf. >Entschuldigt... Mein Volk ist von Natur aus sehr neugierig und verspielt. Sie werden Euch in Ruhe lassen, wenn Ihr das ausdrücklich wünscht.< Ihre Stimme klang wie das Rascheln von Blättern und dem Rauschen des Meeres zusammen. Äußerst faszinierend. Ich versuchte mich daran zu erinnern, zu welcher Art sie gehörte, aber mir wollte das Wort schlichtweg nicht einfallen.
>Ich bin Lynelle, eine Animagi.< beantwortete sie sogleich meine unausgesprochene Frage. >Ich bin die Anführerin hier. Ihr seid zwar uneingeladen auf unsere Insel gekommen, aber ich weiß um Eure wichtige Aufgabe im Krieg da draußen Bescheid. Deshalb seid Ihr auch willkommen.<
Animagi. Stimmt. Ein weiteres Bruchstück meiner Erinnerung kam zurück. Das Lachen. Die ausgelassene Stimmung. War etwa auch Alkohol geflossen? Das würde nämlich die Lücken erklären. >Entspannt Euch, nehmt Platz.<

Jenaya

Da ich sichergehen wollte, dass Kenai nicht wegen mir angriff, stand ich auf und ging auf wackligen Schritten zu ihm. Wahrscheinlich hatte ich komisch geschlafen, sonst würden sich meine Beine nicht noch taub fühlen. Ich erreichte ihn und hakte mich bei ihm unter. Damit gab ich ihm zu verstehen, dass alles gut war. Ich war froh, dass es auch auf ihn zutraf. Mir war das Herz stehengeblieben, als ich ihn nicht nach dem Aufwachen gesehen hatte.
Die Animagi, eine höchst seltene Art, die man kaum in ihrer natürlichen Form antraf, stellte sich als die Anführerin vor und schwang erneut ihren Zauberstab, woraufhin ein leichter Wind aufkam, der die Blütenblätter durcheinanderwirbeln ließ und Stühle hervorzauberte. Beeindruckt besah ich mir das Ergebnis, strich mit den Fingerspitzen über die Blüten, die irgendwie zusammenhielten, sodass ich mich problemlos darauf setzen konnte. >Falls Ihr Hunger verspürt, sagt es. Wir haben Vieles zu bieten.<
Um ehrlich zu sein, wollte ich nichts essen, weil ich immer noch nicht wusste, ob man dieser Frau gänzlich vertrauen konnte. Animagi konnten unberechenbar sein, wenn ich den Geschichten, die ich über sie gelesen hatte, vertrauen durfte. Entweder sie brachten reiche Schätze mit sich oder ausschließlich Verderben. Um es mit einfachen Worten zu beschreiben: Sie waren launische Naturgeister.
>Zunächst einmal würde ich gerne wissen, was Euch nach Narda bringt. Sucht Ihr etwas Bestimmtes?<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
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