Ardan
Dass Familie viel Kraft gab, hatte ich erst durch Jadis gelernt. Damals hatte es nur Leora gegeben, aber nachdem sie von mir gegangen war, war mir nichts mehr geblieben. Nur meine Freunde, doch sie als enge Familie zu bezeichnen, fühlte sich falsch an. Jadis, Zen und Silia, sie erfüllten das Wort Familie mit echter Bedeutung. Ohne sie würde ich wieder mit nichts dastehen und dieser Gedanke war das einzige, was mich endgültig zerstören könnte.
Wir kamen im Speisesaal an, wo all die anderen bereits am Tisch saßen. Bei der Bezeichnung Königsbube horchte ich auf. Grinste. >Ich verliere nie. Ich verhandle.< Dann nickte ich in Richtung seiner Schwester. >Wir haben uns auf unentschieden geeinigt. Dann fließt kein böses Blut.< Auch wenn ich nicht davon ausgehen konnte, dass der König mich vollständig akzeptierte, gab ich mir Mühe mich so offen wie möglich zu geben und dazu gehörte es locker zu sein. Wir hatten längst positive Schritte eingeleitet und wenn das Jadis glücklich machte, machte es mich umso glücklicher. Dann stand der Hochzeit nichts im Wege.
Jenaya
Röte kroch in meine Wangen, als er das sagte. Charmant konnte er auch sein, das vergaß ich bestimmt nicht. Er wusste einfach, was er sagen musste, um mich aus der Reserve zu locken und das liebte ich an ihm.
Gemeinsam verließen wir die Bibliothek und wurden sogleich von einer Menge Glitzerstaub attackiert. Ein Niesen konnte ich nicht unterdrücken. >Danke, Yun. Jetzt verstehe ich auch, warum du dich so komisch benommen hast. Du warst genauso aufgeregt wie Kenai.< lachte ich heiter. >Jetzt sollten wir erst zu meiner Mutter. Da Tiana und Leyla ebenfalls vor Ort sind, wird die Nachricht schnell ihre Runde machen.< fuhr ich gut gelaunt fort.
Ich zog Kenai regelrecht in die Richtung des Teezimmers und spürte, wie mein Herz erneut kräftig schlug. Auf und ab, hin und her. Der reinste Wirbelwind. Ohne zu zögern, stieß ich dann die Türen auf, wohl wissend, dass ich nicht angeklopft hatte und breitete die Arme aus. >Wir sind verlobt!< quiekte ich.
Tiana schaffte es gerade noch den Schluck Tee hinunterzuwürgen, bevor sie aufsprang und jubelnd zu mir eilte. Leyla machte es ihr nach und schon lag ich in ihren Armen. Von den beiden zerquetscht zu werden, fühlte sich herrlich an. Mutter stand ebenfalls mit einem Strahlen auf und zog mich in eine warme Umarmung, die mich von Kopf bis Fuß mit Liebe erfüllte. >Herzlichen Glückwunsch, meine Kleine. Ich freue mich sehr für euch.< Sie trat auch auf Kenai zu und schenkte ihm eine mütterliche Umarmung. >Du machst meine Tochter sehr glücklich und dafür danke ich dir. Mögt ihr euch gegenseitig dabei unterstützen zu wachsen und zu großartigen Menschen zu werden.<
>Zeig uns den Ring!< forderten mich meine besten Freundinnen sogleich auf und gaben viele Aaahs und Ooohs von sich.
>Da hat sich aber jemand Gedanken gemacht.<
>Sieh dir das an. Der Schliff, das Design, wirklich passend.< schwärmten sie abwechselnd.