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21.04.2019, 21:37

Jadis

"Ich weiß nicht, was ich zuerst probieren soll", sagte ich in einem Anflug von leichter Überforderung, als ich das reichlich gedeckten Buffett entdeckte. Es gab so viele Köstlichkeit und Jeder verlangte nach meiner Aufmerksamkeit. Doch mein Magen hatte nicht so viel Platz und war nicht gesegnet, wie der Magen von Silia. Sie schien unendlich viel essen zu können ohne schnell satt zu werden. Ich bemerkte Ardans suchender Blick, er schien nach ihr Ausschau zu halten. Ich machte mir keine Sorgen um sie, vielleicht weil sie an mich erinnerte, als ich in ihrem Alter gewesen war. Endlich hatte ich mich entschieden, was auf meinem Teller kommen sollte. Zwar die unbekannte Köstlichkeiten, deren Farben und Düfte anregend waren.

Kenai


Ich sah Jenaya hinterher und spürte das Verlangen ihr folgen zu wollen, aber gleichzeitig wollte ich auch bei meiner Familie sein. Dann suchte meine Augen in der Menschenmenge nach eine andere Person. Nach meinem großen Bruder. Aber er war nicht da. Ich spürte den Druck auf meinem Brustkorb. "Ich weiß es ist kein passendes Thema, aber dennoch möchte ich ihn ansprechen", zog Onkel Seppel seine Aufmerksamkeit auf mich und ich sah ihn an. "Bald ist der Todestag. Jedes Jahr haben Winona und ich die Gräber besucht. Vielleicht möchtest du uns begleiten", sprach er weiter. Gräber. Todestag. Mutter. Vater. Neyla. Zeno. Chiyo. Sie waren dort unter der Erde. "Die Grenze ist von hier zwei Tagesreise zu Pferd", fuhr Onkel Seppel fort. Gräber. Es klang....nach einem Ende. Plötzlich rief laut eine Stimme: "Halllooo! Könnt ihr mich alle gut hören? Ich liebe diesen Verstärkerzauber. Also ich habe eine Überraschung für das glückliche Paar und sie findet draußen statt. Ihr dürft natürlich alle mit nach draußen gehen, das wird toll werden! Versprochen!" Ich schaute zu der Stimme und entdeckte Yun an der Decke.

Akela


Einzelne Striche erschienen auf das Papier, verbanden sich miteinander und tobten auseinander, um wieder einst zu werden. Einige Striche wiederum wurden kurvig, verwandelte sich in wellenartige Linien, sprangen zu eckig oder wechselten sich zu Kreise. All diese Striche wurden zu einem Ganzen, daraus ergab sich ein Bild. Ein Bild, das eine Gestalt annahm. Eine Gestalt mit Fuchsohren. Meine Fingerspitzen waren schwarz geworden, ich hatte beim Zeichnen die Handschuhe gezeichnet. Grimmig musterte ich die Sonnenfüchsin, die detailgetreu war. Obwohl die Farbe schwarz war, wirkte sie selbst in dieses Bild wie eine hellerleuchtende Sonne. In meinem Magen rumorte es, mein Unterkiefer spannte sich an und mein Blick wurde finster. Ich riss das Papier vom Buch, zerknüllte es wütend und warf es weit von mir fort. Energisch klappte ich mein verdammtes Buch zu und ließ alles verschwinden. Ich zog mir wieder die Handschuhe an, die rechte Hand pulsierte wieder. "Verschwinde!", knurrte ich das schattenhafte Wesen an, das direkt hinter mir war. Ich ignorierte sein Schreien, als ich aufstand und zum Fest zurückging. Der Zeitpunkt war gekommen.


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21.04.2019, 21:56

Ardan

Da ich sie nirgends finden konnte, gab ich die Suche vorerst auf und widmete mich den Köstlichkeiten auf dem langen Tisch. Teller an Teller reihte sich nebeneinander. Es war fast schon zu schade von den Sachen zu kosten. Sie sahen extravagant aus. Dafür, dass die Feier so kurzfristig vorbereitet worden war, hatte man sich ganz schön viel Mühe gegeben. Ich nahm einige Leckereien auf einen Teller mit und schaute überrascht an die Decke des Saales, wo ein Leuchten zu sehen war. Yun verkündete eine Überraschung, die draußen stattfinden würde. Interessant. Meine Neugier wuchs. >Oh, ich will die Überraschung unbedingt sehen.< sagte Zen aufgeregt. >Na dann.<

Jenaya

Es fühlte sich gut an von Menschen umgeben zu sein, die einem das Beste wünschten. Einige Gesichter kamen mir sehr bekannt vor, viele andere wirkten etwas verlorener hinter den Masken. Manchmal hielt ich unbewusst Ausschau nach einer ganz dunklen Aura, aber bislang vergebens. Würde Akela überhaupt auftauchen? Wie würde Kenai darauf reagieren? Ich wollte ihn nicht traurig sehen. Nicht an diesem besonderen Tag. Zwar gehörte er nur uns beiden allein, aber ich wünschte mir dennoch, dass er das bekam, wonach er verlangte. Sei es auch die Anwesenheit seines undurchschauberen kriminellen Bruders.
Als Yun verkündete etwas für uns vorbereitet zu haben, leuchteten meine Augen auf. Ich klatschte erfreut in die Hände. Das wollte ich auf gar keinen Fall verpassen. Lächelnd packte ich mein Kleid, um es durch die Masse an Menschen zu navigieren und begab mich nach draußen. Dort würde ich bestimmt Kenai wiedersehen.

Silia

Ich blickte an die Decke, als der Pixie, der sich Yun nannte, eine Überraschung verkündete. Auch wenn ich neugierig war, blieb ich an meinem Platz und schaute weiterhin aus dem Fenster. Von hier aus würde ich eine ganz gute Sicht auf das Geschehen haben. Ich wollte noch ein Weilchen ruhen. Die Außenwelt ausschalten und mein inneres Gleichgewicht wiederfinden. Zwar sollte ich mich langsam nach meiner Familie umschauen, aber sie würden sich ein wenig gedulden müssen.
Ein Schatten erregte meine Aufmerksamkeit, der gerade mit festen Schritten aus dem Garten kam. Meine Ohren zuckten. Akela. Er wirkte irgendwie entschlossen. Wachsam verfolgte ich seine Gestalt, bis sie aus meinem Blickfeld verschwand. Ob ich mich vergewissern sollte, dass er nichts Schlechtes tat? Ich horchte in mich hinein. Schüttelte über mich selbst den Kopf. Ruhe bewahren. Nicht provozieren lassen. Sich auf das Wesentliche konzentrieren.
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21.04.2019, 22:12

Jadis


Über unsere Köpfe ertönte eine laute Stimme und schnell stellte ich fest, dass es die Stimme von Yun war. Er sprach von einer Überraschung, die draußen stattfinden sollte. Zen wollte das unbedingt sehen und auch ich war darauf neugierig. Ich war mir ziemlich sicher, dass der Pixie sich etwas Besonderes einfallen gelassen hatte. Für die Menschen, die ihm wichtig waren, tat er ganz viel. Selbst bei mir hatte er sich die größte Mühe gegeben, damit ich möglichst gefahrenlos in die Zwischenwelt gehen konnte. Er mochte aufgrund seiner Pixie-Gestalt klein sein, aber seine Gestik und sein Herz war größer als die von manche Menschen. Wir waren nicht die Einzigen, die die Überraschung sehen wollten und gingen mit den Strom in den Garten. In meine Hand hielt ich den Teller mit meinem Essen, denn mein Magen verlangte dennoch gestillt zu werden.

Kenai


Eine Überraschung. Jenaya mochte Überraschung. Und Yun hatte heute schon davon gesprochen, aber nichts davon erzählen wollen. "Das ist ja ein Pixie!", rief Onkel Seppel und Winona sah ihn ebenfalls fasziniert an: "Ich habe gehört, es bringt Glück wenn man einen Pixie oder eine Fee sieht." Das würde Yun gefallen. "Komm", sagte ich zu den Beiden. Als ich den Ausgang erreichte, erregte eine in der Nähe stehende Säule meine Aufmerksamkeit. Dort war etwas und meine Sinnen waren geschult geworden, sodass ich mich auf sie verlassen konnte. "Was ist los?", fragte mich Onkel Seppel. "Ich komme gleich. Geht zu Jenaya", sagte ich und ging zu der Säule. Da war es wieder. Ein schwarze Stück Stoff lugte hervor. Dann ein Gehstock mit einem silberner Rabenkopf und schließlich der versteckte Mensch. Trotz der Maske und dass seine Aura irgendwie weg war, erkannte ich ihn. "Akela!", er war gekommen. Mein großer Bruder war auf meinem Verlobungsfeier gekommen. Ich war ihm wichtig.

Akela


Wie ein Schatten huschte ich in das Inneren des Saals hinein und flink konnte ich mich hinter einer Säule verbergen, bevor die kommende Menschenmasse mir den Weg sperrten. Dort wartete ich geduldig. Ich sah weißes Haar, es war die Prinzessin. Kenai war nicht bei ihr und somit blieb ich an der Stelle. Wenn es darum ging meine Beute zuzuschlagen, konnte ich wie ein Raubtier geduldig warten bis der Moment kam, wo man zuschlug. Ich entdeckte ihn, er war bei den alten Mann und bei Winona. Ich machte eine Bewegung, die er nicht ignorieren würde. Aus ihm wurde eine lebendige Waffe geschmiedet. Es war in seinem Blut Auffälligkeiten nachzukommen, um für den Schutz seiner Prinzessin zu garantieren. Als er nah genug war, trat ich aus meinem Versteck hervor. Die Freude und die Hoffnung würde ich von seinem Gesicht wegwischen. "Wo ist das Himmelseisen?", meine Stimme war ohne Emotion.


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21.04.2019, 22:24

Ardan

Draußen angekommen, versuchte jeder einen geeigneten Platz zu finden, ohne jemand anderem im Weg zu stehen. Jenaya befand sich selbstverständlich im Mittelpunkt, doch von Kenai fehlte noch jede Spur. Anscheinend musste er sich noch durch die Massen kämpfen. Hier draußen fiel einem erst recht auf, wie viele Menschen tatsächlich hergereist waren, um der Feier beizuwohnen. Ocamma hatte ganz schön viele Freundschaften geschlossen.
Ich blieb neben Jadis stehen und stopfte mir das nächste Gebäck in den Mund, als endlich Silia auftauchte. Unbewusst untersuchte ich sie mit einem eindringlichen Blick, ob sie unversehrt war und da dies der Fall war, entspannte ich mich sogleich. >Zen meinte, du hättest getanzt.< Es klang neugieriger als beabsichtigt.
Silia schmunzelte. >Ja, ich habe getanzt. Mit einem Mann. Es war harmlos, nicht der Rede wert. Danach habe ich mich hingesetzt, um all die Törtchen zu verdauen, die ich verputzt habe.< sagte sie und tätschelte kurz ihren Bauch.

Jenaya

Da Yun nicht genauere Angaben zur Überraschung gegeben hatte, blieb ich mitten auf der Rasenfläche stehen und wartete darauf, dass Kenai zu mir stieß. Es waren allerdings Winona und Onkel Seppel, die auf mich zukamen. Ohne Kenai. >Er kommt gleich nach.< versicherten mir die beiden. Ob er auch eine Überraschung für mich parat hatte? Ich war von dermaßen vielen Glücksgefühlen durchflutet, dass ich nicht geradeheraus denken konnte. Mein Mund war dauerhaft zu einem Lächeln verzogen. Ich legte den Kopf in den Nacken, wartete. Spürte, wie mein Herz einen Satz nach dem anderen machte. Ich liebte Überraschungen. Ganz besonders von Personen, die mir immens wichtig waren.

Silia

Als ich meine Familie nach draußen treten sah, gab ich mir selbst einen Ruck und stieß zu ihnen. Papa musterte mich wachsam, als müsste er sich vergewissern, dass mich niemand falsch angefasst hatte, doch darum brauchte er sich wirklich keine Gedanken machen. Mama schien da wesentlich entspannter zu sein. Sie konnte mir wahrscheinlich nachempfinden, wie es war als junge Frau auf einem Fest wie diesem unterwegs zu sein. Ich sah zu Zen und strich ihm beruhigend über den Kopf. Mir entging der besorgte Zug um seinen Mund nicht. Er dachte an Akela. Eine unausgesprochene Frage.
Mit meiner Geste drückte ich aus, dass er sich keine Gedanken zu machen brauchte. Auch wenn das Angebot von Akela sehr verlockend war, würde ich erst über die Konsequenzen nachdenken müssen. Ich musste mehr wissen, um einem Handel wie diesem zuzustimmen. Dumme Entscheidungen traf ich nicht. Dafür lag zu viel Verantwortung auf meinen Schultern.
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1 405

21.04.2019, 22:48

Jadis


Die Luft war frisch und kühlte meine erhitzte Haut, dennoch war es nicht kalt. Es lag noch ein blumiger Duft in der Luft, auch wenn die Blumen bereits geschlossen war und erst sich am nächsten Morgen öffnen würde. Ich probierte ein Gebäck und es war ein himmlischer Geschmack. Silia stieß zu uns und ich hatte mit meiner Vermutung Recht. Ihr ging es gut, sie schien Spaß gehabt zu haben und ich musste schmunzeln, als sie die Törtchen erwähnte. Sie war unersättlich. "Sind alle da? Gut, also ich sage jetzt nicht viel. Schaut einfach in den Himmel und die Vorstellung kann jetzt beginnen!", ertönte wieder die verstärkte Stimme von Yun. Ich blinzelte in der Dunkelheit, entdeckte aber nur die funkelnde Sterne und den hellen Mond. Plötzlich erschienen leuchtende Farben, sie glitzerten und tanzten wie die Nordlichter. Sie formten sich zu bewegende Figuren und tobten dann wieder in Glitzer auseinander, um wieder eine neue Figur zu präsentieren. Es war wie ein Farbenspiel.

Kenai


Himmelseisen. Er wollte wissen, wo das Himmelseisen. Gestern hatte die Freundin von Jenaya ihr es gegeben und Jenaya hatte sie mir weitergereicht. Sie lag in unserem Gemach. "Es ist in dem Zimmer", antwortete ich Kenai und hinter ihm sah ich plötzlich draußen bunte Farben aufleuchten. Die Überraschung. "Nach dem Fest bringe ich dir das Himmelseisen", sagte ich: "Ich muss aufpassen, dass du nichts Dummes tust." Ein dunkles Grollen kam von ihm und plötzlich stand er direkt vor mir. Rauchartiger, schwarzer Nebel umgab ihn. "Du stehst nicht in der Stellungen mir Bedingung zu stellen. Du wirst jetzt deinen Anteil erfüllen oder du wirst Strafe büßen müssen. So steht es in unserem Handel geschrieben. Und du willst mich ganz bestimmt nicht provozieren", sein Auge wurde dunkler: "Ich kann in wenige Sekunden dieses Fest zerstören, das willst du bestimmt deiner Liebste nicht antun. Oder?"

Akela


Er ballte die Hände zu Fäuste und schien nachzudenken, schließlich antwortete er: "Dann holen wir das Himmelseisen." "Braver Junge", in meiner Stimme lag voller Spott. Er hatte begriffen, dass ich meine Worte ernst meinte und ihm war anscheinend wichtig, dass die Prinzessin ihren Fest bekam. Er machte nicht mal das kleinste Anzeichen gegen mich aufzulehnen zu wollen. "Du bist nicht wegen mir gekommen", hörte ich ihn sagen. "Du bist ein Blitzmerker", antwortete ich sarkastisch. In den Gänge waren einige Wachen positioniert und nahmen von uns keinen Notiz. Wenn sie wüssten, das gerade der berüchtigtste Pirat durch das Schloss spazieren ging. Das erheiterte ein wenig meine Stimmung. Wir erreichten das Gemach, in der die Prinzessin und Kenai wohnte. Das Gemach sah so aus, wie man sich ein Gemach von einer Prinzessin vorstellte. Kenai öffnete eine Tischschublade und reichte mir in den Stoff verwickelten Himmelseisen. Ich konnte ihre Kraft spüren. "Jetzt zu deiner Schuld. Zeit sie zu begleichen, Bruderherz", er konnte nicht schnell genug reagieren. Ich war schneller. Ich war ihm überlegen und meine Schattenhand tauchte in seinem Brustkorb hinein, packte nach dem Fluch.


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21.04.2019, 23:02

Ardan

Wie alle anderen schaute auch ich in den Himmel. Zunächst geschah nichts, doch dann tauchten Figuren in sämtlichen Farben und Glitzer am Nachthimmel auf. Eine nach der anderen. Es erinnerte mich an das Trauerfest für meine Schwester. Wenn ich mit dem Immerfeuer Gestalten zeichnete, um die Menschen daran zu erinnern, wer wir waren und wofür wir tagtäglich kämpften. Warum wir überhaupt ihren Tod betrauerten. Hier und jetzt wurde aber kein Tod betrauerten. Wir feierten die Liebe von Freunden.
Nun ja, Kenai schien immer noch nicht da zu sein und das war schon eigenartig. Gerade Jenaya wegen würde er das hier nicht verpassen.

Jenaya

Immer wieder hielt ich nach Kenai Ausschau, aber er war noch nicht da. Die Überraschung begann und auch wenn ich überglücklich über das Farbenspiel am Himmel war, so konnte ich mich nicht vollends darüber freuen. Kenai war nicht hier. Wo hielt er sich auf? Ob ihn jemand auf dem Weg nach draußen aufgehalten hatte? Oder war das alles Absicht und er würde mich gleich mit etwas anderem überraschen? Ein Plan der beiden? Etwas verunsichert blickte ich erneut zu den Farben und all dem Glitzer hinauf und lächelte. Yun hatte sich wirklich große Mühe gegeben und ich war ihm unendlich dankbar dafür. Ohne diesen kleinen Kerl hätten wir es so viel schwerer gehabt.

Silia

Funken, Glitzer, so viele Farben. Meine Augen klebten am Lichtspektakel. Ich genoss solche Anblicke. Sie erinnerten mich an etwas Schönes. An etwas aus meiner Vergangenheit. An mein ursprüngliches Zuhause. Da, wo ich wirklich herkam. Wie der Pixie kam auch ich aus der Zwischenwelt, aus einem besonderen Teil davon. Dort stand Magie wie diese täglich auf dem Plan.
Plötzlich zuckten meine Ohren wieder und ich nahm einen seltsamen Geruch wahr. Die Luft summte merkwürdig, ganz schwach, aber stark genug für mich zum Wahrnehmen. Leicht irritiert drehte ich den Kopf in die Richtung, aus der ich die Störung vermutete und musterte das dunkle Glas eines Balkonfensters. Dahinter verbarg sich eine seltsame Dunkelheit. Etwas stimmte nicht, das sagte mir mein Instinkt.
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21.04.2019, 23:32

Jadis


Faszinierend beobachtete ich das Schauspiel und zwischen all den erschaffene Figuren tanzten leuchtende Kugeln. Das mussten die Freunde von Yun sein, die ihm scheinbar halfen ein so tolles Farbenspiel zu erschaffen. Auch Zen wirkte begeistert und ich hörte die anderen Menschen stauendes Murmeln. Es war was Besonderes von diese Wesen etwas zu sehen zu bekommen. Was ich seltsam fand, dass Jenaya immer noch vorne alleine stand und Kenai nicht bei ihr war. Normalerweise war er immer bei ihr und besonders an diesem Tag würde er ihr doch nicht von der Seite weichen. Nicht, wie er vorhin die ganze Zeit über sie angestarrt hatte.

Akela


Ich fing den in sich zusammensackender Körper auf und meine Lippen formten murmelnd die Zauberworte. Kälte kroch meinem Arm entlang bis in seinem Inneren hinein und der Zauber begann sich dort zu entfalten, wo meine Schattenhand den Fluch hielt. Es war ein komplizierter Fluch mit unbekannten Runen der hohe, schwarze Kunst. Ein verbotener Zauber, ein Zauber, der die Toten zurückholte. Dann funkelte meine Augen triumphierend, als ich endlich die Formel hatte. So war das also. Mit den neuen Wissen zog ich meine Schattenhand aus seinem Körper hinaus. Durch sie war er in einem Art Schlaf gefallen, diese Technik knockte seinen Geist aus. Es hatte Jahre gedauert bis diese Technik perfekt war. Erstaunlicherweise war der Zugang in seinem Inneren leicht gewesen. Tja, davon kam es, wenn man Jemanden vertraute. Außerdem kannte ich mich bestens mit Schattenmagie aus, ich wusste wie sie funktionierte und wie ich herangehen konnte. Gesplitterte Seele hin oder her. Ich hievte sein Körper auf das Bett. Zeit für den letzten Schritt. Ich legte zwei Finger auf seiner Stirn und plötzlich riss er seine Augen auf. Er schrie. Es war jene Schrei, der Einem durch Mark und Knochen ging. Ein Schrei tiefster Qual. Die Dunkelheit in ihm regte sich, seine Schattenmagie war in Ungleichgewicht. Etwas stimmte nicht. Leise fluchte ich und drückte die Hand auf seinem Mund. Die Augen wurden schwarz, wie mein linkes Augen und ehe ich mich versah, wurde ich durch den ganzen Raum geschleudert. Alles tauchte in Schwärze ein. Ich richtete mich auf und griff nach meinem rechten Handschuh. Da war etwas in ihm. Etwas was ich übersehen hatte. Etwas was sich tief in seiner Seele versteckt hatte. Ein animalisches Knurren entrann meiner Kehle, als ich den Handschuh abzog. Ich werde die Dunkelheit in ihm zurückdrängen und fesseln.

Kenai


Ein heißes Brennen ließ mich schwerkeuchend die Augen aufreißen und benommen starrte ich die Decke über mir an. Mein Körper fühlte sich schwer an. Ich konnte Schmerzen spüren. Und ich lag auf das Bett. Ich konnte mich nicht erinnern, wie ich hierher kam. Aus dem Badezimmer hörte ich Geräusche. Die Benommenheit verschwand und ich fragte mich nicht warum meine Kleidungen zerrissen war. Es sah wie tiefe Kratzern eines Tieres aus. Und der Raum war durcheinander. Gefahr. Wachsam schlich ich zur Tür des Badezimmers heran, während ich nach meiner Waffen gegriffen hatte, die ich hier aufbewahrt hatte. Lautlos stürmte ich in das Inneren und die Klinge stoppte direkt über seinem Rücken. Der Boden war blutbesudelt. "Akela!", ich ließ die Waffe fallen und drehte ihn um. Ein Klumpen brannte in seinem Bauch hinein. Das Himmelseisen.


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21.04.2019, 23:49

Ardan

Als das Spektakel vorüber war, klatschte ich wie alle anderen Anwesenden auch. Das war eine sehr schöne Vorstellung gewesen. Yun und seine Pixiefreunde hatten sich echt Gedanken gemacht und das zahlte sich nun aus. Ich schlang einen Arm um Jadis' Taille und drückte sie sanft an mich. Hauchte einen Kuss auf ihren Scheitel. >Ich kann unsere eigene Hochzeit nicht mehr erwarten.< flüsterte ich nur für sie hörbar und musste lächeln. Unsere Feier würde sich von dieser hier gravierend unterscheiden, zumal wir aus zwei verschiedenen Kulturen kamen. Da gab es viel zu beachten, aber am Ende würde es sich sowieso lohnen. Diese Feier hier war der beste Beweis. In Momenten wie diesen konnte ich kaum glauben, welch Glück ich hatte Jadis wiedergefunden zu haben. Und unsere kleine Familie.

Jenaya

Wieder schwankte meine Freude, denn Kenai tauchte selbst nach dieser Überraschung nicht auf. Ich fragte Yun, ob er mit ihm etwas geplant hatte, aber als er verneinte, machten wir uns beide sogleich Sorgen um ihn. Mir richteten sich die Nackenhärchen auf. Aus welchem Grund auch immer, ich musste direkt an Akela denken. Was, wenn er doch aufgetaucht war und Kenai nun in Schwierigkeiten steckte? Die Unruhe wurde größer. >Yun, finde Kenai. Ich will zu Kenai.< bat ich ihn inständig. Jetzt einfach loszustürmen, würde Aufsehen erregen. Einige der Gäste fanden es schon eigenartig genug, dass ich hier allein stand. Meine Brüder kamen zu mir, beide mit ihren Masken, doch in ihren Augen las ich die Fragen, die ich mir gerade selbst stellte.
>Ich weiß nicht, wo Kenai steckt. Yun ist los, um ihn zu finden. Irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl. < teilte ich ihnen leise mit.

Silia

>Ich muss mal kurz das Bad aufsuchen.< ließ ich meine Eltern wissen, als ich beschloss der Sache auf den Grund zu gehen. Wenn hier nicht mit rechten Mitteln gehandelt wurde, konnte ich nicht einfach so tun, als hätte ich nichts gemerkt. Ich musste etwas dagegen unternehmen. Dieses Denken war tief in meinem Geist verankert.
Auch wenn ich gern unbemerkt bleiben wollte, folgten mir die ein oder anderen interessierten Blicke, bis ich endlich das Innere des Schlosses erreichte, in dem sich verhältnismäßig wenig Leute aufhielten. Ich huschte in einen Flur, der mich womöglich zum Ziel brachte und hielt abrupt inne. Da! Ein Zischen. Ein verdorbener Geruch. Instinktiv folgte ich meinem Instinkt und erwischte eine schattenhafte Gestalt dabei, wie sie gerade durch eine Wand verschwinden wollte. Meine Hand war schneller. Licht schoss aus meinen Fingern und legte sich wie dünne Seile um die finstere Gestalt. Dies war ein Schatten. Ein einfacher, recht harmloser Schatten. Für mich, jedoch nicht für unschuldige Seelen wie die meisten hier. Wortlos fraß sich mein Licht durch die Gestalt und beförderte sie damit ins Nichts. Ausgelöscht für die Ewigkeit. Ein schwarzer Fleck vollständig entfernt.
Ich ließ meine leuchtende Hand wieder sinken und setzte meinen Weg mit eiserner Miene fort. Wie erwartet, landete ich vor der Tür zu dem Zimmer, in dem ich eine nun sehr vertraute Aura roch. Der Schattenwächter war ebenfalls im Raum. Außerdem... Ohne anzuklopfen, riss ich die Tür auf und presste die Lippen fest aufeinander. Blut. Ich roch Blut. Ein metallischer, scharfer Geruch wie der eines verfluchten Menschen. Chaos beherrschte das Zimmer. Es war regelrecht auseinandergenommen worden. Die Tür zum Bad stand offen und obwohl der Anblick mich verstören sollte, überraschte es mich nicht. >Gibt es einen bestimmten Grund, warum es hier so aussieht und warum du statt bei deiner Verlobten hier mit diesem Mann bist?<
Meine Augen erfassten den geschwächten Zustand von Akela. Er war schwer verwundet. Es war sein Blut, das überall auf dem Boden sich zu kleinen Pfützen gebildet hatte. Meine Augen verengten sich. Sollte ich mein Urteil über ihn überdenken? Ihn jetzt einfach auslöschen?
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22.04.2019, 00:02

Jadis


Meine Wangen erröteten sich und ich schmiegte mich enger an ihm. Um meinem Herz wurde es ganz warm und ich erwiderte leise: "Ich kann es auch kaum abwarten." Dann wanderten meine Augen zu Jenaya. Kenai war immer noch nicht gekommen und Yun schien jetzt verschwunden zu sein. Von Weitem sah ich, dass sie besorgt aussah. Silia sagte derweilen, dass sie auf die Toilette müsste und ich nickte. "Lass uns zu Jenaya hinübergehen, ich glaube etwas ist nicht in Ordnung", bat ich Ardan und ging bereits los. Bei ihr angekommen, waren auch ihre Brüder da und ich fragte leise genug, damit die fremde Menschen nichts von dem Gespräch mitbekamen: "Ist alles in Ordnung?"

Kenai


Mit einem Gegenstand entfernte ich das Himmelseisen von seinem Körper und das Blut quoll weiter aus der Wunde. Der Raum schwankte und wieder spürte den brennender Schmerz. Alles verschwamm sich und tief atmete ich ein. Ich musste mich konzentrieren. Akela war verletzt. Ich musste ihm helfen. Mein großer Bruder durfte nicht sterben. Warum war er überhaupt verletzt? Was war passiert? Ich konnte mich nicht erinnern. Ich wollte rausgehen, weil Yun eine Überraschung hatte. Flink drehte ich mich um, während ich zeitgleich mit den Fuß meine Waffe in die Luft schwang und es mit der Hand packte. Die Klinge zielte auf sie. "Weg!", knurrte ich sie an und stellte mich vor meinem großen Bruder hin. Ich würde ihn beschützen. Dieses Ding würde ihn nicht bekommen. Ich mochte das Ding nicht. Hinter mir hörte ich ein Geräusch. Meine Augen rollten zu meinem Bruder. Blut rann an seinem Mundwinkel entlang und spitze Zähne lugten hervor. Dann veränderte sich sein Körper....er wurde zu Nebel. "Nein!", ich griff ins Leere. Er war weg.


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22.04.2019, 00:16

Jenaya

Die Unruhe wuchs mit jeder Sekunde, in der ich nicht wusste, wo Kenai steckte. Yun war noch nicht zurück, meine Bruder waren ausgeschwärmt, um selbst nach ihm zu suchen und ich durfte hier weiter die glückliche Verlobte spielen. Hatte ich etwa zu viel erwartet? Hatte ich zu stark gehofft, dieser Tag könnte gelungen enden? Mein Herz pochte schmerzhaft in der Brust. Nicht einmal ein Tag wie dieser wurde mir gegönnt. Die Dunkelheit mischte sich immer ein. Sie kam und nahm. Sie kam und nahm. Sie nahm, sie nahm, sie nahm.
Als ich das verräterische Zittern in meiner linken Hand wahrnahm, ballte ich sie zur Faust und atmete tief durch. Ich musste stark bleiben. Ich musste zuerst herausfinden, warum Kenai nicht hier war. Vielleicht war alles nur halb so wild. Vielleicht übertrieb ich. Vielleicht war nichts passiert und ich machte mir unnötig Sorgen. Trotzdem... mein Gefühl vermittelte mir etwas anderes. Kenai und ich waren lange genug zusammen, dass wir unbewusst spürten, wenn es dem anderen nicht gut ging. Ihm ging es nicht gut. Ich wusste es mit einer Gewissheit, als stünde ich direkt neben ihm.
Plötzlich tauchten Ardan und Jadis auf und ihre Frage holte mich zurück in die harte Realität. Ich wünschte, ich hätte eine Maske bei mir. Nichts wäre mir lieber als mich einfach hinter einer Maske zu verstecken, damit niemand sah, was in mir vorging. >Nein... Etwas muss passiert sein. Kenai würde mich nie freiwillig hier stehen lassen.<
Ardan runzelte die Stirn. >Hm... das ist wirklich komisch. Sollen wir bei der Suche helfen?<
>Nein, das wäre zu auffällig. Bleibt einfach hier und schirmt mich vor den Blicken anderer ab. Im Moment kann ich nicht auf glücklich tun.< Wohl eher das Gegenteil war der Fall.

Silia

Ich zog eine Braue, als der Schattenwächter blitzschnell reagierte und mit der Klinge auf mich zielte. Wenn er glaubte, dass das mich aufhalten würde, wusste er tatsächlich nicht, wen er vor sich hatte. Wieder glitt mein Blick zum verletzten Akela. Spitze Zähne lugten aus seinem Mund hervor. Hm. Interessant. Nicht nur ein Schattenmeister, sondern viel mehr. Er blieb nicht lange, sondern wandte einen Spruch an, der ihn in einem dunklen Nebel verschwinden ließ. Ich atmete tief ein. Er war tatsächlich fort. Keine Spur mehr von ihm.
Ich schaute zurück zu Kenai, schüttelte leicht den Kopf. >War er dein Vertrauen wert?< Damit schloss ich den Zustand dieses Zimmers und seines eigenen Körpers ein. Beides Dinge, die Jenaya gehörten und die sie offenbar liebte. Wie sie auf das hier reagieren würde, wollte ich mir nicht ausmalen. Wäre ich an ihrer Stelle hätte ich Akela gehäutet, verbrannt und selbst in der Nachwelt ins ewige Nichts gejagt und ihm hier... Nun ja, ich hätte ihm eine saftige Ohrfeige verpasst, dafür dass ein großer Tag wie dieser solch einen Ausgang gefunden hatte. Da ich aber wusste, wie wenig er von mir hielt, wartete ich auf keine Erwiderung, sondern kehrte ihm den Rücken zu und verließ das Zimmer. Im Flur entdeckte ich den Pixie. >Mach dich auf Chaos gefasst. Er ist dort drin. Akela scheint ihm einen netten Besuch abgestattet zu haben.< informierte ich ihn, als ich auch schon um die Ecke bog.
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22.04.2019, 00:38

Gehe offline, wünsche dir einen schönen Tag :)

Jadis


Jenaya ging es nicht gut, sie machte sich Sorgen um Kenai und Ardan bot sie an bei der Suche zu helfen. Jedoch lehnte sie es ab. Ich stellte mich vor ihr, um sie vor andere Blicke zu beschützen. "Es wird sich alles klären, vielleicht hat es einen einfachen Grund", versuchte ich Jenaya zu beruhigen und hoffte, dass unsere bisherigen Erfahrungen nicht einen Strich machte. Dieser Tag sollte ohne Vorkommnis enden. Dieser Tag war für sie wichtig, denn es war ihr Verlobungsfest. Ich wollte sie am Liebsten in die Arme nehmen, doch das würde zu sehr auffallen.

Kenai


"Du weiß gar nichts. Geh weg!", ich sah sie wütend an, ich mochte ihr Licht nicht. Und sie hatte mein großer Bruder verjagt. Jetzt konnte ich ihm nicht helfen. Unruhe machte sich in mir breit, was wenn er starb? Er durfte nicht sterben. Da lag auf dem Boden viel Blut. Sein Blut. Den Himmelseisen hatte er mitgenommen. "Heiliger Strohsack!", hörte ich Yun in den Raum rufen und ich ging aus dem Badezimmer. "Was beim Kuckucksei ist hier passiert?! Und wie siehst du denn aus? Was hat er getan?!", seine Stimme wurde immer höher. "Du muss mir helfen. Alles muss hier so sein, wie es war. Und ich muss auch ordentlich aussehen. Jenaya darf davon nichts mitbekommen. Sie muss glücklich sein!", noch mehr Unruhe erfasste mich und ich lief durch den Raum: "Ich kann mich nicht erinnern. Akela ist verletzt und jetzt ist er weg." "Ich wusste es doch, dass der Kerl nichts Gutes in den Sinn hatte!", sagte der Pixie und schüttelte den Kopf: "Kenai, sieh dich an und sieh diesen Raum an. Er tut dir nicht gut." "Er ist mein Bruder", beharrte ich darauf. Yun seufzte schwer und dann sagte er: "Lass mich mal schauen, was wir hier machen können." Er gab von sich einen Ton und plötzlich erschienen viele Leuchtkugeln. In wenige Sekunden schien das Gemach wie vorher zu sein und auch ich sah wieder ordentlich aus. Alle Spuren der Zerstörung waren weg. Wäre dieser brennender Schmerz in meinem Brustkorb nicht, dann hätte das hier alles wie ein Traum sein können. "Ich will nicht Jenaya anlügen....", sagte Yun. "Wir lügen nicht. Wir beschützen sie. Ich will, dass sie heute glücklich ist", erwiderte ich. "Gerade ist sie unglücklich, weil du zu lange weg bist!", rief er. "Dann muss ich zu ihr", meinte ich und verließ das Gemach. In wenige Sekunden war ich in den Garten und entdeckte Jenaya. Mein Herz pochte unruhig und ich war außer Atem. Ich konzentrierte mich und bekam mein Körper unter Kontrolle. Ich musste normal aussehen. "Jenaya", ich ging auf sie zu und zog sie in meine Arme. Tief atmete ich ihren Duft ein.


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22.04.2019, 00:57

Gute Nacht :*

Silia

Da ich meinen Eltern gesagt hatte, ich wäre ins Bad gegangen, nahm ich mir etwas Zeit und schloss erst ein Weilchen später zu der Gruppe mitten im Garten auf. Kenai war bereits da. Er sah aus, als wäre nichts passiert. Nichts wies auf äußere Verletzungen hin. Ein Zauber. Der Pixie. Ich roch es ihm an. So wie er Jenaya umarmte, hatte er den Weg der Lüge eingeschlagen. Im ersten Moment ein kluger Schachzug, aber auf längere Sicht hätte er keine dümmere Entscheidung treffen können. Anscheinend wusste er nicht, dass Lügen wie die Dunkelheit selbst wirkten. Zuerst zwängten sie sich durch kleine Risse in dein sicheres Zuhause und dann überwältigten sie dich mit voller Kraft. Brachten alles zum Einsturz. Ich hielt den Mund, weil mich ihre Beziehung nichts anging, wusste aber, dass das hier ein gefährliches Nachspiel haben würde. Das Licht fand immer einen Weg sich das zurückzunehmen, was die Dunkelheit stahl.

Jenaya

Das Warten machte mich wahnsinnig, doch plötzlich nahm ich Schritte wahr und schon lag ich in Kenais Armen. Wie von selbst lösten sich die Gewichte von mir und große Erleichterung durchflutete mich. Seine Arme um mich gaben mir die Sicherheit, die ich fast verloren hätte. >Kenai...< murmelte ich an seinem Hals. Der schnelle Herzschlag in meiner Brust beruhigte sich langsam. Ich löste mich aus seiner Umarmung und sah ihn besorgt an. >Was ist passiert? Wo warst du? Du hast Yuns Überraschung verpasst.< Meine Augen suchten nach irgendwelchen Hinweisen, die darauf schließen ließen, dass ihm etwas zugestoßen war, aber ich konnte nichts erkennen. Er sah genauso aus wie vorher. Das verwirrte mich. Wenn es ihm doch so gut ging, wo war er dann gewesen?
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22.04.2019, 08:44

Jadis


Kenai war endlich erschienen und es wirkte, als sei alles in Ordnung. Vielleichten waren es nur angespannte Nerven, das Gefühl, dass gleich was Schreckliches passiert sein musste, weil es in den letzten Tagen so gewesen war. Er umarmte gleich Jenaya und sie beruhigte sich etwas. Ich entschied mich mich von ihnen zu entfernen, um ihnen die Zeit für sich zu geben. Ich ging zu Ardan und Silia stieß auf uns zu. Sanft lächelte ich sie an: "Wie gefällt dir das Fest?" Es war immerhin ihr erstes Fest hier.

Kenai


"Ich war im Badezimmer", war meine einzige Antwort und dann küsste ich sie. Ich sah das Bild von Akela, wie er blutend im Badezimmer gelegen hatte. Ich konnte ihm nicht helfen, er war einfach fortgegangen. Ich spürte immer noch dieses unerträgliches Brennen in meinem Brustkorb. Ich wurde dazu ausgebildet keine Schmerzen zu empfinden und wenn doch Schmerzen zu empfinden war, sie zu verdrängen. Sie nicht zu beachten. "Ich werde alles dafür tun, dass du heute glücklich bist", sagte ich fest entschlossen und griff nach ihrer Hand: "Lass uns in den Saal gehen. Ich habe was für dich." Der Pixie schwieg, auch wenn er mit der Stirn runzelte. Aber er durfte nichts sagen.

Akela


Ich krachte direkt auf meinem Schreibtisch und fluchte laut, während ich zu Boden glitt. Cerberus schreckte aus seinem Schlaf aus und stolperte schlaftrunken zu mir. Seine Nase zuckte. "Was ist passiert?", er war nicht in seinem Umhang verhüllt, wie so oft. Er hocke sich vor mir, sein Blick unterwürfig gesenkt und öffnete langsam mein Frack. Ein dunkles Knurren vibrierte in meine Kehle. Meine rechte Hand pochte wild und die dunkle Gier und Blutdurst grub sich tief in meinem Magen. Cerberus zog seine Schulter hoch und machte sich krumm. Berührungen auf meiner Haut. In nächste Sekunde lag er auf dem Boden, ich über ihn und die Zähne an seinem Hals. Töten. Ich wollte töten. Mein Körper zitterte. Die Schatten kreischten in meinem Kopf. Der Werwolf blieb still liegen. Dann löste ich mich langsam von ihm und sackte erneuert auf dem Boden zusammen. Ich war noch nicht bereit zu sterben, ich musste es noch zu Ende bringen. Dann konnte man von mir aus meine Seele aus meinem Körper raus zerren und sie zerfetzen, während man mein toter Körper verbrannte. Cerberus Bewegungen waren langsam. Ich ballte meine Hände zu Fäuste, als ich wieder die Berührungen auf meinem Körper spürte. Er hatte mich verarztet und holte ein Kissen, um es unter meinem Kopf zu schieben. Mein Blick wurde wild und ich zog die Oberlippe knurrend hoch. Er duckte sich unterwürfig. Meine Augen schlossen sich, während ich die neue Dunkelheit in mir verdaute. Das war eine ordentliche Ladung, mehr als die übliche Dosis. Das Heilmittel begann zu wirken, ich konnte spüren wie die Wunde sich verschloss, die das Himmelseisen hinterlassen hatte. Zurück würde wahrscheinlich eine weitere Narbe bleiben. Mein Köper war davon übersät. Ich hob die Hand hoch und fiepend drückte Cerberus sein Kopf dagegen. Die rechte Hand hörte auf zu pochen. Dunkel lächelte ich, ich beherrschte ihn. Dann dachte ich finster an Kenai. Diese Entdeckung veränderte alles.


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22.04.2019, 17:35

Ardan

Kenai erschien wie aus dem Nichts. Ihm ging es gut. Keine Gefahr. Für einen Moment hatte ich befürchtet, jemand Böses hätte sich auf die Feier geschlichen, aber nachdem ich meine Sinne ausgeweitet hatte, konnte ich nichts dergleichen finden. Alles war in bester Ordnung. Silia tauchte auch auf. >Mir gefällt es. So viele Eindrücke, bunt, laut, spaßig... Ein wirklich tolles Fest.< lächelte sie ehrlich beeindruckt.
Zen zupfte an meinem Umhang und sah fragend zu mir hoch. >Werden wir hier schlafen?<
>Ich schätze schon.< Mein Blick wanderte zu Jadis. Darüber hatten wir nicht geredet, zumal nichts davon in der Einladung gestanden haben. >Wir können Jenaya nachher fragen, ob sie noch Räume zur Verfügung haben.< Bei all den Gästen würde es heute Nacht sehr voll sein im Schloss.

Jenaya

Badezimmer. Bevor ich den Gedanken weiterspinnen konnte, lagen seine Lippen auf meinen und mein Herz machte einen Satz. Mmmh, wie ich diese Lippen vermisst hatte. Der letzte Rest der Anspannung löste sich in Luft auf und ich fand mein Lächeln wieder. Glücklich, ja, heute durfte ich glücklich sein. Es war nichts passiert. Alles gut. Ich konnte wieder mit meinem Verlobten Spaß haben.
>Oh, eine weitere Überraschung?< Neugierig folgte ich ihm sogleich in den Saal. Ich bekam nicht genug von den Aufmerksamkeiten heute. Ganz besonders, wenn sie von Kenai kamen. Vergessen waren die Sorgen von vorhin. Ich hatte mich zu sehr in die Sache hineingesteigert. Heute war ein wundervoller Tag, daran gab es keinen Zweifel.

Silia

Ob wir hier übernachteten oder nicht, spielte keine Rolle für mich, solange ich jederzeit Zugang zu Essen hatte. Dann konnte ich mich überall wohlfühlen. Meine Gedanken kehrten wie so oft an diesem Abend an Akela zurück und daran, was ich vorhin im Zimmer der Prinzessin gesehen hatte. Spitze Zähne, Finsternis, Blut, Himmelseisen... Gerade letzteres stammte aus der Zwischenwelt. Ein sehr starkes Material, um die Dunkelheit zu bannen oder vollständig auszulöschen. Es hatte in seinem Bauch gesteckt. Hatte er sich das selbst angetan oder war es der Schattenwächter gewesen?
Dieser führte die Prinzessin in den Saal und was sie von ihrer geblendeten Liebe zu ihm nicht sah, war der dunkle Schatten, der an seiner Aura haftete. Der Geruch einer Lüge. Log man Fremde an, war das Ausmaß des Schattens kaum der Rede wert. Log man hingegen jemanden an, den man zutiefst liebte, sah die Sache anders aus. Meine Augen fielen auf den Pixie. Anscheinend war er dazu verdonnert worden, Stillschweigen zu leisten. Lichtgeborene wie er und ich logen nie. Es lag nicht in unserer Natur jemandem ins Gesicht zu lügen, egal aus welchem Grund. Wir konnten zwar die Wahrheit umgehen, aber das auch nur auf einem sehr schmalen Grat.
Hm... ein schmaler Grat. Auf welchem schmalen Grat bewegte sich wohl Akela? Mir wollte einfach nicht einfallen, warum ich diese faszinierende Anziehung spürte, wenngleich ich ihn am liebsten mit meinem Licht verschlingen wollte. Mein Leben in dieser Welt schien an einem einzigen Abend um einiges spannender geworden zu sein.
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22.04.2019, 19:39

Jadis

"Das Fest ist wirklich prächtig und wunderbar auf das Paar abgestimmt", lächelte ich meine Tochter an und freute mich, dass ihr erster Festbesuch gefiel. Zen zupfte an den Umhang von Ardan und ich bemerkte sein Blick. "Wenn uns hier einen Platz angeboten wird, können wir hier übernachten", nickte ich zustimmend. Wenn doch kein Platz mehr da war, konnte Zen solange in der Kajüte schlafen, wenn wir heimreisten. Als Jenaya und Kenai zurück in den Stall gingen, folgten ihnen der Strom an Menschen. Ich hatte noch gehört, wie er von einer Überraschung sagte und das schien sie zu erheitern.

Kenai

Da war wieder dieses Lächeln in ihrem Gesicht und das Brennen wurde in meinem Brustkorb weniger. Was auch immer passiert war, darüber würde ich morgen grübeln. Akela hatte mich bestimmt nicht verletzt, er hatte mich damals gerettet. Also warum sollte er mir wehtun? Vielleicht hatte dieses Brennen einen anderen Grund. Vielleicht hatte ich wieder einen.....Anfall bekommen. Einen starken Anfall, wenn ich an die Verwüstung dachte. Und vielleicht hatte ich Akela verletzt. Dieser Gedanke gefiel mir nicht. Ich wollte keine Menschen wehtun, die wichtig waren. Ich wollte kein Monster sein. Ich vertrieb die Gedanken und konzentrierte mich auf Jenaya. "Bleib da stehen", sagte ich zu ihr, als wir direkt vor der Bühne standen. Ich ging die Treppe hoch und sah die viele Menschen. In meinem Magen wurde es komisch und ich bekam feuchte Hände. Nervosität. "Hallo", ich brach ab und dachte an die Vorstellungen im Zirkus. Ich erinnerte mich vage daran. Ich erinnerte mich an die Farben. An die Musik. An die leuchtende Augen. An meine Familie. "Ich bin Kenai", fuhr ich fort und räusperte mich: "Ich bin Kenai Reavstone aus Zirkus Reavstones Zauberland. Ich....also ich will...." Das komische Gefühl in mir würde größer, mein Herz klopfte dabei schnell und ich vergaß, was ich eigentlich hier oben wollte. Plötzlich flackerte etwas vor meine innere Augen.

Mein Herz klopfte ganz laut in den Brustkorb, als ich durch den Vorhang lugte. Da waren so viele Menschen in den Tribünen. Mein Hals fühlte sich ganz trocken an und mir wurde schlecht. „Alles in Ordnung, kleiner Bruder?“, Akela wuschelte durch meinem Haar. „I-ich kann das nicht“, stammelte ich, ich war doch erst 8 und meine Fingern verhedderten sich in den Saum. Mama hatte sogar extra einen tollen bunten Leinenhemd genäht. Mein großer Bruder ging in die Hocke, um mich ansehen zu können: „Du kannst das, kleiner Bruder. Du bist jetzt aufgeregt und das ist normal. Selbst unser Vater ist manchmal aufgeregt. Und da hilft nur eins.“ „Und was denn?“, flüsterte ich. „Man geht da einfach hinaus und denke nicht an die Menschen. Stelle dir vor, sie sind gar nicht da und vergisst nicht zu atmen. Atme tief ein und wieder aus. Sobald du mit deiner Vorstellung anfängst, wird alles gut werden. Ich verspreche es dir“, antwortete Akela. „Ich möchte euch jetzt mit Stolz Kenai präsentieren, er wird euch in seine bezauberndes Schattentheater entführen und ich verspreche euch, ihr werdet entzückt sein“, hörte ich meinen Namen sagen. Mir wurde wieder schlecht. „Na, los. Du schaffst das. Ich bin bei dir“, Akela schob mich durch den Vorhang. Unsicher ging ich in die Manege. Da waren so viele Menschen und sie starrten mich alle an. Ich fühlte mich wie erstarrt. Doch dann sah ich plötzlich ganz hinten in den Gang Akela. Tief atmete ich ein und sah nur ihn an. Dann ging es plötzlich ganz einfach, ich stellte mir vor, dass ich nur meinem großen Bruder das Schattentheater machte und erst der laute Applaus erinnerte mich daran, dass viele Menschen mir zugeschaut hatte. Und sie klatschten jetzt alle, nur für mich. Meine Augen glänzten, es fühlte sich ganz toll an. Mein Körper kribbelte ganz wild und mein Lächeln wurde breit. Elegant verbeugte ich mich, das hatte mir Papa beigebracht. Dann rannte ich durch den Vorhang und mein großer Bruder stand schon dort. „Hast du das gesehen?“, rief ich atemlos vor Begeisterung und sprang in seine geöffnete Arme. „Ja, du warst großartig gewesen. Du wirst noch sehr berühmt werden“, schmunzelte er. Ich wollte der berühmteste Schattenspieler werden. Ich wollte, das jeder mein Schattentheater mochte.

Tief atmete ich ein und entschlossen sagte ich: "Ich werde euch die Vorstellung millionen Träume präsentieren in Begleitung mit Winona." Das war das erstes Schattenspiel gewesen. Ich erinnerte mich wieder daran. Tief atmete ich ein, in meinem Kopf hörte ich die Stimme des Jungens, der ich damals gewesen war und dann begann ich zu singen. Meine Hände schwebten wie von selbst in der Luft und schienen zu tanzen. Schatten erschienen, formten sich zu Figuren und folgten der Melodien. Winona kam langsam auf die Treppe zu und begann ebenfalls mit mir zu singen. Sie kannte das Lied noch. Wir hatten damals oft zusammen gesungen. Meine Stimme wurde immer kraftvoller und meine Bewegungen fließender. Die Figuren handelten sich von einem kleinen Jungen, der in einem Zirkus gewesen war und von einer junge Prinzessin mit den weißen Haar träumte. Dann wurde er zu einem Mann, der seine Seele verlor und in der Dunkelheit gefangen war, doch dann kam die Prinzessin mit den weißen Haar und rettete ihn mit ihrem Licht. Er begann wieder von der Prinzessin mit den weißen Haar zu träumen. Sie reichten sich die Hände, als sie sich fanden. Sie begannen gemeinsam zu träumen. Der Zirkusjunge und die Prinzessin mit den weißen Haar. Das Schattenspiel erzählte unsere Liebesgeschichte.

A Million Dreams


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22.04.2019, 19:53

Silia

Nach der Überraschung im Garten hatten die meisten Gäste wieder zurück in den Saal gefunden und setzten den Tanz fort. Die Musik stimmte ein neues Lied an, eines, das etwas fröhlicher als sonst klang. Überall drehten sich farbige Röcke, Glitzer lag in der Luft, ich hörte wieder viel Gelächter und murmelnde Gespräche. Einige von ihnen schienen auch leicht beschwipst zu sein. Sie lachten lauter als der Rest, ihr Licht im Herzen strahlte dabei mehr.
Um nicht Gefahr zu laufen, mir auf die nackten Füße treten zu lassen, machte ich einen Bogen um die Tanzenden und blieb dabei dicht bei meiner Familie. Plötzlich stieg Kenai auf die Bühne und die Musik verstummte. Er war nervös. Er hatte tatsächlich eine Überraschung für seine Verlobte. Zog er sich das aus dem Ärmel, um sein Gewissen zu beruhigen oder hatte er das schon den ganzen Tag im Sinn gehabt? Neugierig sah ich ihm dabei zu, wie er zu singen begann und dabei Schatten mit seinen Händen formte. Mein erster Impuls war sie aus diesem Saal zu vertreiben, doch bei genauerer Betrachtung fiel mir auf, dass diese Schatten ganz harmlos waren. Ja, sie bestanden aus Dunkelheit, ohne Herz, ohne Licht, aber aus einem mir unerklärlichen Grund erweckten sie nicht den Wunsch in mir, sie auszulöschen. Sie waren einfach...harmlos. Ein Schattenspiel. Nur darum ging es hier. Es war auf eine verquere Art wunderschön.

Jenaya

Vor der Bühne blieb ich verwirrt stehen. Was hatte Kenai vor? Wollte er mir etwa etwas vorsingen? Er wusste, wie groß meine Schwäche für seinen Gesang, darum leuchteten meine Augen auf, als er das Wort an alle richtete. Gespannt legte ich mir die Hände auf die Brust und starrte zu dem besten Mann auf dieser Welt hinauf. Er sah so unfassbar gut aus. Er war mein Kenai. Mein Zirkusjunge. Und er sprang über seinen eigenen Schatten und vollführte ein Schattenspiel, das mich tief berührte. Tränen schimmerten in meinen Augen. Er erzählte unsere Liebesgeschichte. Das erkannte ich sofort. Mit aller Liebe zeigte er unsere Geschichte allen Anwesenden und ich spürte mein Herz wie eine Blume an einem schönen Morgen aufblühen. Ich lächelte ergriffen, verlor mich in der wundervollen Melodie des Liedes. Es war ein Lied, das zum Träumen anregte, eines, das ich noch nicht kannte und in das ich mich Hals über Kopf verliebte. So wie in Kenai. Ich verliebte mich ein weiteres Mal in ihn. Unwiderruflich wie in einem tiefen, nicht enden wollenden Fall.
Als die Vorführung schließlich endete, war ich die erste Person, die begeistert klatschte. Keine Sekunde später war der gesamte Saal von Applaus erfüllt. Meine Augen funkelten glücklich und mein Lächeln war so breit, dass mir die Wangen schmerzten.
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22.04.2019, 20:13

Huhu :)
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Jadis[/b]


Aufeinmal war Kenai auf die Bühne hochgegangen und erregte unsere Aufmerksamkeit. Gespannt sah ich ihn an. Wollte er vielleicht etwas vorsingen? Ich dachte an damals, als ich ihn zum ersten Mal singen gehört hatte. Ich dachte an die Gefühle in seiner Stimme, die ich ihm niemals zugetraut hätte. An den wunderschönen Klang. Er wirkte nervös, eine völlig neue Seite von ihm. Anscheinend machte er wirklich einen Schub in seiner Menschlichkeit, wie Silia in ihrem Wachstum einen Schub bekommen hatte. Heute schien ein Tag voller Überraschungen zu sein. Tatsächlich begann er zu singen und wundervolle Klänge verließen seine Lippen. Dann erschienen Schatten, Schatten die zu Figuren wurden und eine Geschichte erzählten. Meine Augen weiteten sich. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich wusste gar nicht, dass man aus Schatten etwas Schönes erschaffen konnte und dieser Schattenspiel war wunderschön. Yun flog über Kenai und verteilte überall sein Glitzer, um den Moment noch magischer wirken zu lassen. Eine junge Frau stieg in das Lied hinein, ihre Stimmen harmonierten miteinander. Jetzt konnte ich mir gut vorstellen, wie Kenai als Junge im Zirkus gewesen sein musste, bevor man ihm alles weggenommen hatte. Doch jetzt hatte er viel gewonnen. Er hatte die Prinzessin seiner Träume gefunden.

Kenai


Die ganze Zeit über sah ich nur Jenaya und alles Anderes rückte in den Hintergrund. Gestern Abend hatte ich die Idee gehabt sie mit meinem Singen zu überraschen und hatte mich auch erinnert, dass ich aus Schatten etwas formen konnte. Aber ich hatte nicht gewusst, dass es funktionierte. Es passierte einfach. Sie flossen aus meine Hände und wurden von den Melodien, die meine Lippen verließen, geformt. Und die Melodien wiederum wurden von meinem Herz geformt. Der brennender Schmerz war vergessen. Alles war vergessen. Nur Jenaya vergaß ich nicht. Ich spürte in meinem Körper Kribbeln, mein Herz schlug laut. Dann kam das Lied zu Ende und die Schatten lösten sich auf. Meine Dunkelheit hatte jetzt nichts Schlechtes getan. Sie hatte etwas Gutes erschaffen. Jenaya klatschte. Dann hörte ich noch mehr Klatschen. Die Menschen klatschten. "Verneige dich", raunte der Pixie mir zu. Winona stellte sich neben mir und griff lächelnd nach meiner Hand. Wir verneigten uns, wie man es in Zirkus getan hatte. Ich ging die Treppe hinunter. Mein Gesicht war warm.

Akela


Die Tür meiner Kajüte öffnete sich und die Schwarzmagerin trat ein: "Wusste ich doch, dass du wieder da bist." Ich öffnete die Augen und mein goldenes Auge linste zu ihr hinüber. Cassandra stand vor mir und blickte auf mich herab. Auch wenn ich auf dem Boden lag, war ich immer noch ihr überlegen. Cerberus hatte sich neben mir zusammengerollt und hob träge den Kopf. "Du scheinst wieder mal übertrieben zu haben. Wenn du jedes Mal die Menge überschreitest, wirst du irgendwann komplett irre werden und der Fluch wird über dich siegen", sagte sie trocken. Ich richtete mich auf und knöpfte mir mein zerfetztes Frack zu: "Ich werde in den nächsten Tagen tagsüber ein paar Sachen erledigen, solange bist du für das Schiff verantwortlich." Sie zog ein Augenbraue hoch und verschränkte die Arme vor dem Armbrust: "Alleine?" "Ich nehme Cerberus mit", entschied ich mich und der Angesprochene grinste breit: "Aye, Kapitän." Es war nicht ungewöhnlich, wenn ich manchmal auf Ausflüge war. "Jetzt geht, ich will nicht gestört werden", befahl ich den Beiden und sie leisteten mir keinen Widerspruch.


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22.04.2019, 20:27

Huhuuuu ;) Letzten freien Tag genossen?
Ich gehe jetzt ins Tanzen und schwinge mal den Körper für die neue Woche hahahha

Ardan

>Eins muss man ihm lassen. Er weiß ganz genau, wie er seine Frau um den Finger wickeln kann.< grinste ich, als Kenai uns mit seiner Stimme und seinem Schattenspiel überraschte. Dieser Kerl hatte mehr zu bieten als erwartet. Jenaya hatte einen ganz schön guten Fang gemacht. Da war es verständlich, warum sie ihm verfallen war. Auch andere junge, ledige Frauen im Raum blickten sehnsuchtsvoll zum Pärchen. Sie alle wünschten sich einen Traumprinzen wie ihn. Oder in seinem Fall eben einen Zirkusjungen mit viel Talent. Ich drückte Jadis näher an mich und vergrub meine Nase in ihr duftendes Haar. Ein Lächeln lag in meiner Stimme. >Für dich lasse ich mir auch etwas Besonderes einfallen.<
Dabei ließ ich meine Hand kurz zu ihrem Hinterteil wandern, ehe ich sie unschuldig auf ihrem unteren Rücken ruhen ließ.

Jenaya

Sobald Kenai die unterste Treppenstufe erreichte, eilte ich so gut es in diesem Kleid eben ging auf ihn zu und warf mich an seine Brust. Das Kleid bauschte sich vom Schwung auf und riss mich fast um, aber Kenai gab mir Halt. Er gab mir in allen Lebenslagen Halt. Durch ihn war der Abend noch schöner geworden. Ich strahlte übers ganze Gesicht. Innerlich vor Entzücken lachend drückte ich ihm einen festen Kuss auf den Mund. >Du warst wunderbar. Das Schattenspiel, dein Gesang... Ich liebe dich so, so sehr. Danke.< Noch ein fester Kuss. >Danke, danke.< Fehlte nur noch, dass ich wie ein kleines Mädchen zu quietschen begann.

Silia

Als die Musik wieder einsetzte und die Paare ihren Tanz aufnahmen, griff Zen nach meiner Hand und zog mich mit sich an den Rand der Tanzfläche. >Wir müssen da weitermachen, wo wir aufgehört haben.< lächelte er, aber das Lächeln erreichte seine Augen nicht. Ihm lag etwas auf dem Herzen. Er wollte es mir sagen, ohne dass Mama und Papa davon Wind bekamen.
Ich ging darauf ein und ließ mich von ihm führen, was sicherlich ganz unterhaltsam aussah. Sobald wir außer Hörweite waren, beugte ich mich leicht vor und blickte ihn erwartungsvoll an. >Was ist los?<
>Was hat dieser Mann getan? Er hat etwas Schlechtes getan, oder? Als du ins "Bad" gegangen bist, hat sich die Spannung in der Luft drastisch verändert. Ich habe fast einen Anfall bekommen.<
Es fiel mir schwer eine fröhliche Miene beizubehalten. Daran hatte ich nicht gedacht. Dadurch, dass sowohl Akela als auch Kenai ihre Dunkelheit zum Spielen ausgepackt hatten, war Zen in Gefahr geraten. Jetzt wünschte ich, ich hätte das Himmelseisen noch tiefer in den Bauch des finsteren Mannes gestoßen. Wenn es um meine Familie ging, kannte ich keine Gnade. Faszination hin oder her. >Etwas ist zwischen den beiden passiert.< Ich schielte bedeutungsvoll zum Schattenwächter. Zen folgte meinem Blick und seine Augen wurden groß.
>Haftet deshalb diese eigenartige Dunkelheit an ihm? Sie ist anders als zuvor. Ein Teil davon gehört zum bösen Mann.<
Ich nickte langsam. Ja, das war mir auch schon aufgefallen. Neben der Lüge roch ich eine andere Tiefe an Schatten an ihm. Diese beiden Kerle waren wirklich interessant. Man blickte nicht ganz durch, was ihre wahren Beweggründe waren. Das mochte ich nicht.
>Sie haben sich gegenseitig schwer verletzt, aber ich denke, dass der Pixie all das mit einem Zauber vertuscht hat, um den Abend zu retten.<
>Das hört sich nicht gut an.<
>Ist es auch nicht. Behalt das für dich, bis ich mehr über ihn herausgefunden habe. Gefahren wie diese lasse ich nicht einfach so davonkommen.<
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22.04.2019, 20:53

Natürlich, Lesen und Sonne - so kann man den freien Tag perfekt ausklingen lassen ^^ Wünsche dir viel Spaß :D

Jadis


"Es ist faszinierend, dass er instinktiv weiß, wie er sie glücklich macht und ich glaube ihm ist gar nicht bewusst, dass er sehr viel Charme zeigen kann", antwortete ich und war immer noch von der Vorstellung beeindruckt. Andere Frauen schienen jetzt Kenai in andere Augen zu sehen, denn ihre Blicke wirkten sehnsüchtig, als sie zum Pärchen schauten. Ich schmiegte mich enger an Ardan, als er mich an sich fester drückte und ich spürte sein Gesicht in meinem Haar. Tief atmete ich seinen einzigartigen Duft ein und ließ mich von seiner Wärme einhüllen. Mein Körper entspannte sich. Ein Lächeln schlich in meinem Gesicht und dann funkelten meine Augen amüsiert, als seine Hand flüchtig zu seiner Lieblingsstelle wanderte. Ich hob den Kopf ab und tadelnd schnalzte ich: "Werde bloß nicht frech, mein Lieber." Meine Mundwinkeln zuckten und vergnügt fragte ich: "Hattest du mir nicht einen Tanz versprochen?"
Die Kinder waren längst wieder auf der Tanzfläche, ich konnte sie nirgends entdecken, aber ich machte mir keine Sorgen.

Kenai


Jenaya lief direkt auf sie zu und ich fing sie auf, als sie sich gegen mich warf. Beinahe hatte sie ihr Gleichgewicht verloren, aber ich hielt sie fest. Ihre abendblaue Augen leuchteten hell und ich spürte Wärme in meinem Brustkorb. Sie war glücklich. Ich hatte sie glücklich gemacht und das machte mich glücklich. Meine Augen wurden heller, als Jenaya meine Vorstellung lobte. Es hatte ihr gefallen. "Ich fühle Liebe", erwiderte ich voller Inbrunst und küsste sie zurück. Ich schmeckte die Lavendeln. Meine Lippen kribbelten und wurden warm. "Gibt es Himbeerplätzchen?", ich bemerkte das hohle Gefühl in meinem Magen.

Akela


Aus einem Regal zog ich ein schwarzes Buch heraus und beugte mich über ihr, als es aufgeklappt auf dem Tisch lag. Es war ein Buch über schwarze Künste, ein verbotenes Buch. Man nannte es auch das Buch des Verderben. Die letzten Seiten waren bis auf eine Zeile jedoch leer. Ich legte meine entblößte Handfläche darauf und sprach die Formeln, die dort standen. Das Papier wurde pechschwarz, als wäre schwarze Tinte ausgekippt worden und ich spürte ein Ziehen in meiner Hand. Als der Zauber vollzogen wurde, war eine neue Seite mit verbotener Zauber erschienen. Der Totenruf. Das waren die Runen, die ich von den verbotener Zauber in Kenai kopiert hatte. Mit diesem Zauber konnte ich die Toten zurück ins Leben rufen. Meine Fingerspitzen fuhren über die Runen. Ein mächtiger schwarzer Zauber, einer der größten Verbote. Ich fuhr mit der Zunge über die Lippen. Die Verlockung war da. Ich klappte das Buch zu und stellte es in den Regal zurück.


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22.04.2019, 22:50

Ardan

Oh, sie hatte keine Ahnung, wie frech ich wirklich sein wollte. Seitdem sie dieses Kleid trug, spielte ich in Hintergedanken mehrmals ab, was ich nachher mit ihr anstellen würde, wenn die Feier vorüber war. Ich freute mich schon darauf.
>Natürlich habe ich das nicht vergessen, amiya.< zwinkerte ich ihr zu, als ich einen Schritt zur Seite trat, eine höfliche Verbeugung andeutete und ihr anschließend galant meine Hand anbot. Als sie ihre in meine hineinlegte, umschloss ich sie sanft, brachte uns beide in Position, wartete auf den richtigen Einsatz und legte los. Wohl wissend, dass sie nicht die geborene Tänzerin war, führte ich sie etwas bestimmender, indem ich ihr mit meinem Körper signalisierte, in welche Richtung wir uns als nächstes drehen mussten und welcher Fuß an der Reihe war. Wer führen konnte, machte es dem Partner leichter zu folgen.

Jenaya

Ich umarmte ihn noch einmal ganz fest und lachte leise, als er nach seinen Himbeerplätzchen verlangte. Selbstverständlich hatte ich welche für ihn gebacken. Das hatte ich auch nach all dem Trubel des Tages nicht vergessen. Was Kenai betraf, vergaß ich nie etwas. Es sei denn, man stahl mir die Erinnerung, aber daran wollte ich nicht denken. Heute war ein perfekter Tag und es sollte auch perfekt enden.
>Komm, ich bringe dich zu deiner Belohnung.< grinste ich ihn an und nahm seine Hand. Dann führte ich ihn in eine Ecke des Saales, schob einen schweren Vorhang am deckenhohen Fenster beiseite und griff nach dem Beutel, den ich in einer Topfpflanze versteckt hatte. >Da hast du ganz viele Kekse. Die werden dir bis Ende der Woche reichen, denke ich. Kommt darauf an, wie gierig du dich darauf stürzt.<
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