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1 661

30.05.2019, 08:10

Akela

Kühl musterte ich die Sonnenfüchsin, dessen Schwanz zu wedeln begann wie bei einem Hund. Manchmal tat Cerberus es auch und wurde dann besonders nervig. Sie kam mir näher und die Muskeln in meinem Körper spannten sich an. Auf ihr Gesäusel spuckte ich, für mich war Abmachung eine Abmachung. Würde ich nicht meine eigene Abmachungen halten, würde ich kein erfolgreiches Geschäft in diesem Gebiet machen. Natürlich gab es immer Schlupflöcher, die ich für meine Vorteile und Zwecke ausnutzen konnte. Aber diese Abmachung wurde ganz klar ausgedrückt und sie hatte sich abgesichert. Sie war nicht so ganz dumm wie die meisten Menschen. Und sie war nicht so verzweifelt gewesen, um sofort zuzuschlagen. Mit Fingerspitzen hob ich das Lederarmband an und sagte: "Lächerlich." Dann schien mein Blick sie durchbohren zu wollen. Meine Hand schoss plötzlich nach vorne und packte nach ihr volles Haar, um dem Kopf in den Nacken zu ziehen. Unsere Lippen waren jetzt nur wenige Zentimetern entfernt, als ich mich zu ihr hinunter beugte und ich sagte gefährlich leise: "In mich zu verknallen, bedeutet dein Verderben. Ich werde niemals Liebe empfinden. Also such dir einen anderen Mann für deine Bedürfnisse." Das Wort Liebe sprach ich voller Abscheu und Feindseligkeit aus. Ich wusste, was es bedeutete, wenn Frauen Geschenke machten. Ich wusste, was dieses Lächeln bedeutete. Ich wusste, was gestern Abend in ihre Augen gefunkelt hatte. In der Vergangenheit hatte es sehr viele Frauen von verschiedenste Typen gegeben und Männer natürlich auch. Demnach kannte ich jedes Signal und jedes Verhalten. Meine Lippen schwebten immer noch vor Ihren und als der Duft in meine Nase kroch, spürte ich einen abartigen Moment, diese kleinen Abstand überwinden zu wollen. Ich lehnte mich zurück und ließ sie los. "Bring den Jungen weg, ich habe ein neues Handeln vorzuschlagen", meine Stimme war hart. Unbeugsam.


1 662

30.05.2019, 17:24

Silia

Lächerlich? War das etwa sein Ernst? Musste er das Armband dann auch noch so anfassen, als hätte ich es vergiftet? Dieser Kerl… er trieb mich noch zur Weißglut. Mehr würde ich jetzt garantiert nicht sagen, denn das würde meine Laune nur kaputt machen. Zu Zen kam ich aber nicht, denn plötzlich griff mir Akela ins Haar, sodass ich mich anspannte, weil ich mit Würgen Teil Zwei rechnete. Wer wusste schon, was in diesem Mann vorging? Er war launischer als die See.
Stattdessen überraschte er mich. Er war mir viel zu nah. Nah genug, dass sein warmer Atem meine Lippen streifte. Nah genug, dass ja verdammt, ich das Bedürfnis hegte, diese wenigen Zentimeter zu überbrücken. Aus Neugier heraus. Faszination. Sein Duft wurde intensiver und ich legte wachsam die Ohren zurück. Er ging davon aus, dass ich mich in ihn verliebte? Wie kam er denn darauf? So selbstverliebt hatte ich ihn nicht eingeschätzt. Ja, er übte eine Anziehung auf mich aus, der ich mich hingeben wollte, aber mein Herz… o nein, mein Herz gehörte jemand anderes. Für immer. Niemand nahm seinen Platz ein. Nicht einmal Akela. Das hier war… anders.
Als er von mir abließ, gab ich keinen Laut von mir. Ein neuer Handel? Das würden wir ja sehen. Ich kehrte ihm den Rücken zu, beugte mich zu Zen vor und brachte ihn nach Hause. Später würde ich ihn besuchen und ihm sagen, was er die nächsten Tage beachten sollte und dann würden wir es unseren Eltern sagen. Sie mussten davon erfahren. Seine Gesundheit würde ihnen sicherlich mehr Kraft geben.
Mit diesem Gedanken trat ich wieder durch den Riss und in die dunkle Schlucht hinein. Ich stand Akela gegenüber. Das Prickeln, das ich zuvor verspürt hatte, war verschwunden. Ich zog eine Braue in die Höhe. >Ich höre…<
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1 663

30.05.2019, 20:17

Akela


Dieses Mal brachte sie keinen einzigen Laut hervor, wo sie sonst doch sich mit Worte herumwarf. Stattdessen verschwand die Sonnenfüchsin kommentarlos mit den Jungen, um ihn dorthin zu bringen, wo er gekommen war. Ich starrte auf das Lederband in meiner Hand und verzog missbilligend den Mund. Der rote Apfel funkelte, als wollte er mich verhöhnen. Ich stopfte es in meine Tasche meines schwarzen Fracks und lehnte mich einen Moment an den Felsen an. Die Wach-Rune wurde schwächer, ich spürte es. Ich spürte, wie ein dunkler Sog nach mir greifen wollte. Ich müsste sie naher erneuern lassen. Magie vibrierte in der Luft, als der Riss wie aus dem Nichts erschien. Aus ihm schlüpfte die Sonnenfüchsin und dieser magischer Riss verschwand. Sie stand vor mir und musterte mich abwartend mit den Augen des Sonnenuntergangs. Doch wenn es hell werden würde, würden sie die Augen des Sonnenaufgangs sein. Der Duft nach Orangenblüten wehte mir entgegen, zerrte an meine Nerven und das Gefühl von Gereiztheit durchflutete mich. Einen Moment herrschte Schweigen zwischen uns, ehe ich zu sprechen begann: "Wie viel Macht braucht es, um einen Art dunklen Gott vernichten zu können ohne das Leben des Wirts, den er besetzt, zu beschädigen? Von Fenrir habe ich entnommen, dass er bereits dieses Wesen kannte und ihn mit seinem Bruder verbannt hat. Wenn ich mich recht erinnere, war es laut der Legende sein Bruder die Finsternis oder Dergleichen gewesen. Also wenn zwei solche mächtige Wesen einen Art Gott verbannen zu können, wie mächtig muss es sein, wenn Licht und Dunkelheit zweier mystische Wesen gegen diesen Gott bekämpfen, bevor er gänzlich erwacht? Das müsste doch geradezu zerstörerisch sein, es sein denn du bist doch nicht so stark, wie du es immer behauptest." Ich hatte lange nach einem Weg gesucht und darüber eingehend nachgedacht. Fenrir hatte gesagt, er würde einen Weg kennen, wie Kenai verschont werden konnte, aber nicht dieses dunkles Wesen in ihm. Aber auf seinem Handeln wollte ich nicht eingehen. Dann war es mir gestern eingefallen, dass die Sonnenfüchsin meinte, dass sie in der Lage wäre Fenrir von mir zu lösen und dabei mein Leben zu erhalten. Es war eine gewagte Idee, jedoch der einzige Weg, wo vielleicht die kleinste Chance gab nicht Kenai töten zu müssen, wenn es soweit war.


1 664

30.05.2019, 20:40

Silia

Ich zog die Brauen zusammen. Dunkler Gott? Wirt? Zunächst dachte ich, er meinte sich selbst und Fenrir, aber dann erwähnte er ihn und das brachte mich innerlich aus dem Gleichgewicht. Jedes Mal, wenn ich an ihn erinnert wurde, spürte ich diesen scharfen Schmerz in der Brust. Wie eine glühende Klinge mitten im Herzen. Bis in alle Ewigkeit brennend.
So gut es ging, verdrängte ich aufkommende Erinnerungen und konzentrierte mich auf das Wesentliche. Was Akela mich hier fragte, natürlich wieder im provokativen Ton, war durchaus möglich. Damals hatte es zum Tagesplan gehört, finstere Kreaturen, Bestien gar Götter zu zerstören oder in manchen Fällen zu verbannen. Manche ließen sich nämlich nicht unwiderruflich töten. Manche überdauerten Jahrhunderte. So wie ich. So wie Fenrir. So wie er. Nur war er wo anders. Verdammt, ich musste mich zusammenreißen!
Ich verschränkte nachdenklich die Arme vor der Brust und musterte ihn eingehend. Diesmal nicht, weil er mich faszinierte, sondern weil ich ihm eine offene, ehrliche Antwort geben wollte. >Das ist eine sehr heikle Angelegenheit. Man muss schlau vorgehen. Gerade dunkle Götter muss man mittels Rufmagie und ihrem echten Namen aus dem Wirt locken, denn solange er in dessen Körper steckt, gibt es keinen Weg ihn zu zerstören. Wenn er aber draußen ist, kann man ihn durchaus töten oder verbannen. Es kommt ganz auf seinen Ursprung an.< In meinem Fall war Verbannung die einzige Option. Gänzlich töten konnte man mich nicht. Licht erlosch nicht für immer. Es existierte überall. >Außerdem muss der Wirt selbst die Ketten lösen, mit der sich der dunkle Gott an ihn bindet. Demnach erfordert es viel Zusammenarbeit und Geschick.<
Ich fragte nicht, warum er das wissen wollte, aber ich vermutete, dass er gleich zur Sache kam und näher auf den Handel einging.
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1 665

30.05.2019, 20:57

Akela

Mein goldenes Auge bekam einen harten Glanz und meine Stimme war kalt wie Eis: "Du und ich werden gegen diesen Gott vorangehen. Wenn was schiefläuft oder was nicht funktioniert, werde ich Derjenige sein, der den Körper tötet. Nicht du oder Irgendwer, nur ich. Dafür wirst du unter Anderem sorgen. Den Namen habe ich schon, wenn Fenrir nicht gelogen hat." Der Wolf grollte in meinem Inneren und es hallte bis in meinem Kopf. Einen Moment schwieg ich und fuhr fort: "Wenn du auf diesen Handeln eingehst, werde ich dir direkt vor meinem Tod mein Wissen über die Heilung preisgeben, die den Jungen sozusagen gerettet hat." Mein Blick war herausfordernd. Besaß sie genug Mut gegen einem Gott aufzulehnen?


1 666

30.05.2019, 21:05

Hallöööle ;)

Silia

Absicherung. Hier ging es immer nur um Absicherung. Ich grub die Fingernägel tiefer in das Fleisch meiner Oberarme und presste die Lippen fest zusammen. Er brauchte also meine Hilfe, um einen dunklen Gott zu verbannen. Dabei wollte er den Körper offenbar beschützen. Warum sonst bestand er darauf, dass er ihn töten würde, sollte etwas schiefgehen? Ich war nicht dumm. Ich ahnte, um wen es sich handelte, denn es gab nur eine Person, die Akela "retten" würde. Seinen Bruder. Kenai. Was ich mit diesem besorgniserregenden Wissen tun sollte, wusste ich nicht, aber ich würde es vorerst für mich behalten. Jenaya litt genug. Kenai sicherlich auch. Wenn sie wüssten, was noch auf sie zukam...
Ich schwieg einen Moment lang, wägte Für und Wider ab, obwohl meine Entscheidung längst feststand. Meine Aufgabe war es Leben zu retten. Herzenslichter. Wenn ich jemandem dabei helfen konnte, einen dunklen Gott loszuwerden, dann tat ich das auch. Dafür brauchte ich keine Gegenleistung, aber wenn Akela mir schon diese sensible Information anbot, sprach nichts dagegen. Ohne mit der Wimper zu zucken, hielt ich ihm meine Hand hin und lächelte matt. >Einverstanden.<
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1 667

30.05.2019, 21:21

Hey :)

Akela


Ich sah jede einzelne Reaktion von ihr, wie sie die Nägeln in ihr Fleisch grub und ihre Lippen zu eine schmale Linie wurde. Sie schwieg, doch ich wusste bereits, dass sie eine Entscheidung getroffen und es überraschte mich nicht, dass die Sonnenfüchsin mir die Hand hielt. In den letzte Nächte hatte sie immer davon geplappert sogenannten Herzenslichter retten zu wollen und darauf hatte ich gezielt. Ich hatte nur nicht einschätzen können, ob sie genügend den Willen besaß, gegen einem Gott antreten zu können. Ich griff nach ihrer Hand, mir fiel auf, dass sie klein war. Sie selbst war fast einen Kopf kleiner als ich. Meine Hand drückte zu: "Und kein Sterbenswort zu der kleine weiße Prinzessin. Diese Angelegenheit geht sie nichts an, sie wird sich nicht einmischen." Ich hatte es in ihre Augen aufblitzen gesehen, sie wusste, um wen es sich handelte. Und ich wusste, dass sie es auch ohne ein Handeln getan hätte. Aber ich war Niemand, der einfach nur so was teilte. Und mein Wissen über die Heilung war genauso wertvoll wie das Leben meines Bruders. Tja, es würde wohl doch nicht mit mir sterben. Manchmal überlistete ich meine eigene machthungrigen, teuflische Ader. Ich hielt immer noch ihre Hand und ließ sie langsam los: "Nun, dann sollte ich wohl mal sagen, um welchen dunklen Gott es sich handelt. Fenrir nannte ihn Apophis oder auch Chaos."


1 668

30.05.2019, 21:33

Wie gehts dir? Gut geschlafen? ;)

Silia

Mein Blick fiel auf unsere Hände. Diesmal schüttelte er meine nicht ab, als wäre sie vergiftet. Er ließ langsam los und auch damit wusste ich nichts anzufangen. Seinen Standpunkt hatte er mehr als deutlich gemacht. Trotzdem hatte es sich wieder gut angefühlt ihn zu berühren. Dunkelheit zog mich eben an.
Als er dann den Namen des dunklen Gottes nannte, korrigierte ich mich sogleich in Gedanken. Nicht jede Dunkelheit lockte mich an. Ganz bestimmt keine, die nur schlechte Erinnerungen in mir weckte. Apophis also. Ich fragte mich, wie er es geschafft hatte in Kenais Körper einzudringen. Leider wusste ich nicht viel über diesen Kerl, aber was auch immer passiert war, er hatte diesen Gott sicherlich nicht freiwillig in seinen Körper gelassen. Das machte seine Situation umso schlimmer. Ein tiefes Grollen baute sich in meiner Brust auf. Ich erinnerte mich vage daran, wie ich Fenrir und seinen Bruder nach ihrem Kampf mit Apophis gepflegt hatte. Damals war ich noch nicht bereit gewesen, mich mit einer Größe wie Apophis zu messen, aber heute sah die Sache ganz anders aus. Heute war ich unaufhaltsam. Entschlossener als je zuvor.
>Dieser Mistkerl... war ja klar, dass er sich nach all der Zeit wieder blicken lässt.< sagte ich verstimmt. >Kenai hat ganz schön Glück, dass er nicht längst explodiert ist. Es sollte eigentlich unmöglich sein einen Gott wie ihn im eigenen Körper zu behalten. Das macht die Sache ja noch interessanter.< Ich stemmte die Hände in die Hüften, runzelte nachdenklich die Stirn. >Weiß Kenai davon?<
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1 669

30.05.2019, 21:44

Es geht wieder bergauf :) Ja und dann heute nur gechillt:D Und wie geht es dir?

Akela


Sie kannte also diesen Gott auch und ich neigte mein Kopf leicht zur Seite. Es gab eine Vergangenheit, die Fenrir und dieser Sonnenfüchsin verband. Eine dunkle Vergangenheit nahm ich an, wie Fenrir gegenüber ihr reagierte. Also müsste sie in seiner Zeit gelebt hatte, vielleicht war das ihr erstes Leben gewesen. Denn wenn sie Fenrir kannte, müsste ihre Seele alt sein. Jahrhunderten alt sein, wie er selbst. "Nein und vorerst bleibt es erstmal", antwortete ich ihr harsch. Für diese Wahrheit war er noch nicht bereit, sein sterblicher Körper musste noch mehr gestählt und seine Schattenmagie stabiler werden. Außerdem musste seine Seele sich vervollständigen, damit er ins Jenseits gelangen konnte, wenn was schief lief. Ich versagte selten, aber ich kannte auch jede Risiko und war bereit sie in Kauf zu nehmen, egal welches Opfer verlangt wurde. Jedenfalls würde er in seinem derzeitigen Zustand etwas Idiotisches tun, wüsste er, was in ihm wohnte.


1 670

30.05.2019, 21:57

Na, das hört sich doch gut an! Mir geht es auch Stück für Stück besser :D Hast du heute gelesen?

Silia

Langsam ging mir seine ruppige Art auf die Nerven. Ich führte nur Konversation mit ihm, aber viel hatte er nicht zu sagen. Apophis, fein. Sein Bruder schwebte in Lebensgefahr. Keine Überraschung, um ehrlich zu sein. Er wollte ihm helfen und dafür musste er ihn vorerst im Dunkeln tappen lassen. Verstanden.
Ich zuckte mit den Schultern. >Dann bereite ihn eben seelisch und körperlich darauf vor. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, lass es mich wissen. Ich bin jederzeit bereit.< Und das war keine Untertreibung. Das war mein vollkommener Ernst. Ich hatte lange genug in meinem Ei geschlummert und langsam durstete ich danach die größeren Fische zu fangen. Nicht zuletzt waren sie es, weshalb ich gerufen worden war, ansonsten hätte mein Schläfchen deutlich länger gedauert.
>Dann wirst du gemeinsam mit Kenai den Gott aus seinem Körper locken. Ihr habt eine engere Verbindung, darum wird es besser klappen, als wenn ich es tue. Aber sobald Apophis draußen ist, besiegen wir ihn zusammen. So ist es am effektivsten.< fügte ich noch hinzu. Kurz huschte ein Lächeln über mein Gesicht, aber ich drängte es zurück. Er würde meine Worte sowieso in den Wind schießen. So sehr er sich als Monster sah, machte er sich dennoch viele Gedanken um das Wohl seines Bruders. Monster taten so etwas nicht.
Ich trat einen Schritt zurück und verschränkte meine Finger hinterm Rücken. >Müssen wir noch etwas klären? Noch Fragen? Wünsche?<
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1 671

30.05.2019, 22:11

Das klingt doch auch gut :) Fast den ganzen Zeit und immer noch XD

Akela


"Klingt nach einem Plan", zuckte ich mit der Schulter und willigte somit diese Vorgehensweise ein. Einen Moment erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht, doch es verschwand so schnell, dass ich es mir bestimmt eingebildet hatte. Und das ließ mein Blick grimmig werden. Ich war Inbegriff zu verschwinden, als ich doch innehielt und meine Stimme war gefährlich: "Wenn die Sache zwischen Fenrir und dir in diese Angelegenheit einmischt und alles zunichte macht, werdet ihr Beide es bitter bezahlen." Die Dunkelheit dehnte sich in mir aus, grollte tief und ich spürte die Augen des Wolfes. Du drohst mir? Meine verfluchte Hand begann zu pulsieren wie ein schlagendes Herz und die schwarze, aderartige Linien schlang sich fester um meinem Arm. Der Schmerz war kalt und brennend. Ich ballte meine Hand zu eine feste Faust. Drängte die Dunkelheit zurück.


1 672

30.05.2019, 22:29

Hahhahah ist auch ein dicker Schinken XD

Silia

Ich merkte, dass er wieder seinen Abgang machen wollte, weil er mir sowieso nichts zu sagen hatte, aber dass er sich nochmal umdrehen und mir drohen würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Im negativen Sinne. Er legte es wirklich darauf an, mich endgültig von sich zu stoßen. Vielleicht schaffte er es am Ende auch. Jedenfalls war ich mir sicher, dass es selbst Fenrir nicht passte von einem Menschen bedroht zu werden, aber Menschen hatten sich schon vor langer Zeit als sehr naive Wesen entpuppt. Nicht zu vergessen, stur. Das ideale Wort, um Akela zu beschreiben.
Meine Augen wanderten zu seiner geballten Faust. Meine Mundwinkel zuckten. >Ein einfaches Danke, wenn die Sache vorbei ist, reicht auch.< Ich war durchaus in der Lage Berufliches von Privatem zu trennen. Auch wenn Fenrir nach meinem Licht gierte, so wusste ich mit ihm umzugehen. Kenais Rettung stand an oberster Stelle. Ich nahm meine Aufgabe ernst. Immerhin brauchte Jenaya ihr Gegenstück und wenn es schon kein glückliches Ende für mich gab, wollte ich es wenigstens für andere ermöglichen, die mir wichtig waren. Das trieb mich an. Das machte mich zu der Person, die ich war.
>Gib Acht auf dich und deinen Bruder.< Ich ließ warmes Licht in meinen Körper fließen und begann in die Höhe zu schweben. >Und falls du mich vermissen solltest, weißt du, wie du mich finden kannst.< meinte ich mit einem provokativen Funkeln in den Augen, ehe ich leuchtend davonflog.
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1 673

30.05.2019, 22:37

Jep, über 800 SeitenXD Gehe offline, wünsche dir einen schönen Tag :)

Akela


Ich würde mich nicht bedanken, solche Wörter verließen nie meine Lippen und ich war auch nicht dazu verpflichtet. Unbeeindruckt beobachtete ich, wie sie anfing in die Luft zu schweben. Meine Dunkelheit reagierte auf das Licht, kroch an die Oberfläche und wollte nach ihr packen. Doch statt die dunkle Gier zu spüren, schien meine Dunkelheit mit ihrem Licht spielen zu wollen. Meine Augen wurden schmal und noch schmaler, als ich wieder den Duft in meine Nase hatte. "Träum weiter", stieß ich verächtlich aus, als ob ich sie jemals vermissen würde. Schatten sammelten sich an einer Stelle und wurde zu einem schwarzen Nebel, als sie leuchtend weggeflogen war. Dann betrat ich das Schattenportal und kehrte in Ceris zurück. Kenai schlief tief und fest, selbst Cerberus. Somit sah Niemand in dieser Nacht wie ich über die Namen auf den Grabsteine strich.


1 674

30.05.2019, 23:13

Ein Monat später...

Ardan

Grimmig überblickte ich die Karte, auf der wir mit verschiedenen Figuren unsere aktuelle Lage abgebildet hatten. Wir hatten im letzten Monat sehr viel erreicht. Und viele Verluste erlitten. Viele davon lasteten noch schwer auf meinen Schultern. Unsere Truppen waren zwar noch in einer beachtlichen Größe, aber jeder Tod erschuf ein Loch, das sich nicht schließen ließ. Wir erwarteten Verstärkung von Azuria, zumindest einen Teil ihrer Leute, aber sie selbst würde weiterhin die Küstenstädte verteidigen und von dort aus alles sichern. Auch sie hatte Verluste erlitten, jedoch keine gravierenden wie wir. Als Anführer hatte man es eben nicht leicht. Alle erwarteten, dass man zu schweren Zeiten stets das Richtige zu sagen hatte. Einfacher gesagt, als getan. Ich litt genauso wie alle anderen auch, selbst wenn Jadis an meiner Seite war und den Schmerz milderte. Damals, als Ascheprinz, hätte mich der Tod der Soldaten nicht im Geringsten berührt. Doch ich war nicht mehr der Ascheprinz. Mittlerweile nannte man mich den Drachenkönig. Dieser Name galt an Land. Auf dem Meer trug ich weiterhin einen anderen Namen.
Eine weitere Sache, die mich beschäftigte, war der Fluch. Ich trug ihn bereits eine Weile in mir, aber allmählich fühlte ich, wie er sich zu lösen begann. Als würde ihn mein Geist Stück für Stück abstoßen. Wie einen Parasiten. Das lag vor allem daran, dass ich in meinen Meditationen die Drachen rief, die mit mir in Kontakt standen. Ignis und Hibiol. Weise Kreaturen, die vom Charakter her nicht unterschiedlicher sein könnten. Besonders Ignis, der schwarze Drache, machte mir das Leben schwer, zumal der Fluch auf ihn ausgerichtet war. Er war sehr wütend. Frustriert. Nur Zorn beherrschte ihn. Hibiol hingegen erinnerte mich an den alten Mann, der mich in der Psi-Manipulation unterrichtet hatte. Ruhig, klug, gefasst. Auf ihn war Verlass. Er schien mich in die richtige Richtung weisen zu wollen. Von beiden lernte ich sehr viel über mich selbst und die Macht, die in mir schlummerte. So wie Jadis mehr und mehr von der Sphäre lernte. Sie wurde stärker, mächtiger. Erst letzte Woche hatten wir damit begonnen unsere Angriffe miteinander zu verbinden. Dadurch wurden sie effektiver, sie gewannen an mehr Wucht, an mehr Zerstörungskraft. Ihre Winde und meine Blitze hatten bereits einigen Schaden bei den gegnerischen Truppen angerichtet. Mit nur einer Attacke hatten wir fast die Hälfte des Feindes auf offenem Kampffeld besiegt. Ein glorreicher Anblick, der allerdings viel Kraft abverlangte. Da empfand man starke Kameraden wie Thales, Jenaya und Silia als Segen. Wir waren ein eingespieltes Team. Wir wussten, wer wann und wo gebraucht wurde. Uns brachte man nicht so schnell aus dem Konzept. Verluste hin oder her. Darüber wurde im Nachhinein getrauert.
Im Moment befanden wir uns auf gutem Wege zum nördlichen Teil des Totengebirges. Wir wollten nicht das Risiko eingehen und diese Urkreatur wecken, von der wir aus sicherer Quelle wussten. Dort schien es von Bestien zu wimmeln, darum hatten wir unsere Pläne vor einiger Zeit ändern müssen. Manchmal war eben Flexibilität erforderlich. Nur so konnte man als Stratege vorankommen.
Ich legte die Sense quer auf meinen Schoß und begann den Dreck wegzuwischen, der sich im letzten Kampf daran festgesetzt hatte. Asche, getrocknetes Blut, schwarze Magie. Das alles musste weg. Mir gegenüber war einer unserer Übungsplätze, wo Silia und Thales sich gerade ein schweißtreibendes Schwertduell lieferten. Ihnen dabei zuzusehen, gehörte fast zu meiner Lieblingsbeschäftigung, wenn wir mal nicht töten mussten. Jenaya saß währenddessen neben mir und schrieb etwas in ihr Buch. Sie hatte nur einmal erwähnt, es sei für Kenai, darum hatte ich keine weiteren Fragen gestellt. Es ging mich nichts an. Das war ihre Sache. Wenn es um Persönliches ging, wandte sie sich sowieso eher an Jadis oder Silia. Frauen eben. Mir sollte das recht sein.
>Na komm schon, Sonnenschein. Ist das etwa alles, was du mir heute zu bieten hast?< rief Thales herausfordernd. Bislang hatte Silia es nicht geschafft ihn zu besiegen, doch sie arbeitete verbissen daran. Jeden einzelnen Tag. Sie bewegte sich viel geschmeidiger als er. Tänzelte um ihn herum, parierte seine Schläge, spiegelte seine Angriffe und wandte dabei ihre Magie an, durch die kleine Explosionen entstanden, wenn sie mit seiner in Kontakt kam. Das einzige Farbenspiel inmitten einer langweiligen Wüste. Langweile wurde ebenfalls zu unserem Feind.

Jenaya

Ein Monat. Ein Monat ist bereits vergangen und ich habe nicht die leiseste Ahnung, wo du bist und wie es dir geht. Es gibt Tage, da ist der Drang nach dir zu suchen so groß, dass ich das Zeltlager bei Nacht verlasse, durch die Gegend renne, nur um irgendwann innezuhalten, auf den Boden zu sinken und zu weinen. Ja, ich weine hin und wieder. Meine Brüder haben vollkommen recht damit, dass ich immer eine Heulsuse sein werde. Das ist in Ordnung. Lieber weine ich, anstatt nichts zu empfinden. Ich will weiterhin fühlen und nicht in eine Starre verfallen, aus der es kein Entkommen gibt. Ich will trotz allem vor Kummer zerbrechen, weil es mich daran erinnert, wie wichtig du mir bist und wie sehr ich dich vermisse. Jeden Tag, jede Nacht, ein bisschen mehr.
Die letzten Tage waren nicht einfach. Wir haben zwar die dunklen Streitkräfte mit vereinigter Macht zurückdrängen können, aber das Übel ist geblieben. Viele Dörfer existieren nicht mehr. Die Menschen, sie stehen neben sich. Sie begreifen nicht, dass sie wieder frei aufatmen können. Sie haben immer noch Angst. Sie leiden unter Verfolgungswahn. Kann man ihnen das verübeln? All das Leid vor Augen zu haben, macht mich unendlich traurig. So viele Menschen haben ihre Liebsten verloren. Sie trauern, sie klagen. Wenigstens weiß ich, dass du irgendwo da draußen bist und deinen eigenen Kampf führst, du lebst, du atmest, dein Herz schlägt... Wäre es anders, hätte ich das sofort gespürt. Du lebst. Andere haben dieses Glück nicht. Ich leide mit ihnen. Ich wünschte, ich könnte ihre Schatten vertreiben, doch der Verlust eines wichtigen Menschen ist nicht heilbar. Alles, was bleibt, ist dabei zuzusehen und ihnen unter die Arme zu greifen. Ich gebe mein Bestes. Jeden Tag. Ich töte, um Liebende zu retten. Ich töte, um Familien wieder zu vereinen. Dabei denke ich stets an dich und deine erschütternde Vergangenheit. Wie du alles verloren hast, was dir je wichtig war. Ich will diese unschuldigen Leute davor bewahren etwas Ähnliches durchzumachen. Ich will sie retten, bevor es zu spät ist. Manchmal ist es zu spät... Dann weine ich im Stillen (mal wieder), wenn die meisten in ihren Zelten schlafen. Ich weine um die gequälten Seelen, die ich bei Nacht sehe und höre. Hier draußen auf dem offenen Kampffeld sind sie lauter als in meinen sicheren vier Wänden in Ocamma. So viel lauter, nicht zu überhören. Zunächst habe ich es nicht ertragen sie in meiner Nähe zu wissen, aber ich habe mich an sie gewöhnt. Ich höre ihnen zu. Ich rede mit ihnen. Ich führe sie in eine bessere Welt und das ist etwas, was ich jahrelang unterdrückt habe. Mein drittes Auge ist kein Fluch, das weiß ich jetzt. Es ist eine Chance zur Besserung. Eine Hoffnung.
Silia hat mir erzählt, dass ich morgen ihre Geschwister treffen werde. Sie kann sie spüren. Sie sind auf dem Weg zu uns. Ich bin auf sie sehr gespannt. Besonders auf Envar. Er wird mir mehr über das dritte Auge und meine Vorfahrin erzählen können. Endlich bin ich dem Geheimnis näher, das mich mein Leben lang begleitet hat. In meinem nächsten Beitrag werde ich dir dann alles erzählen, was ich in Erfahrung gebracht habe.

Selbst wenn du in einen bewölkten Nachthimmel schaust, vergiss nicht, dass dein Stern immer da ist, um über dich zu wachen. Ich bin bei dir, Kenai. Ich leuchte dir den Weg.

Ich liebe dich, mein Zirkusjunge.

...
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1 675

31.05.2019, 18:41

Jadis

Meine Energie rauschte wie eine Brise durch meine Adern und ließ meine Haut kribbeln, sie wollte hinaus. Die pulsierende Macht in mir wollte entfesselt werden. Meine Flügeln schlugen kräftiger, immer höher stieg ich in die Luft bis unter mir die Menschen klein waren, wie die Ameisen. Trotz der brennende Sonne wurde die Luft kühler und dünner. Ich überschritt diese unsichtbare Grenze, wagte mich höher zu fliegen, um die Wolken zu erreichen. Meine Lunge brannte und meine Muskeln zogen in meinem Körper. Es war einfach meine Lunge mit sauerstoffhaltigen Luft zu füllen, die in dieser Atmosphäre kaum gab. So unglaublich einfach. Ich berührte die Wolken und fasste in feuchtes Nichts. In dieser Welt bestanden sie nur aus Nebel feinster Regentropfen oder Eiskristalle. Nur durch das Licht waren die Wolken sichtbar. Ich schwebte durch den Nebel, spürte wie die winzige Regentropfen sich in meine Federn verfingen. Diese Wolke war weiß, doch wenn genügend Regentropfen sich angesammelt hatte, würde sie grau werden und die Last von sich fallen lassen. Ich fragte mich, ob ich diese Regentropfen in Eiskristalle verwandeln könnte. Ob ich diese Wolke dazu zwingen könnte zu schneien. Fallender Schnee in der heiße Wüste. Aber ich spielte nicht den Wettergott, ich spielte nicht mit meiner unbeherrschbare Eismagie. Ich stieß aus der Wolke heraus und eine kleine Bewegung von mir reichte aus, die Wolke in eine andere Richtung zu lenken. Die Luft war mein Reich, die Winde gehorchten mir. Ich war ein Teil des Himmels. Anders bei der erste Lektion, fiel mir die zweite Lektion überraschend leicht, nachdem ich entdeckt hatte wozu ich fähig war. Dass ich die Luft der Anderen stehlen konnte oder ihnen die Luft zurückgeben konnte. In einem Kampf hatte ich ausprobiert ob ich mehrere Wesen den Atem nehmen konnte und es war erschreckend gewesen, wie Einige erstickend zu Boden fielen und so für uns einfacher wurde sie zu überwältigen zu können. Jeden Tag hatte ich während der „Kampfpause“ meine Kräfte erprobt, meine eigene Grenzen überschritten und verschiedenste Methoden ausprobiert, um sie dann in den Kampf einzusetzen. Ich fand heraus, dass ich unsere Gerüche in eine andere Richtung lenken konnte, sodass wir nicht mit unseren Duft verrieten. Ich konnte Gegenstände schweben lassen, nicht nur meinen Speer und sie zu meine wirkungsvolle Waffen nutzen. Ich konnte Dinge platzen lassen, wenn ich einen großen Luftdruck in diese Dinge ausübte. Meine bereits erworbene Fähigkeiten waren viel stärker geworden, zum Beispiel waren meine Windklingen viel schärfer geworden und beinahe unsichtbar. Es war, als hätte ich nur einen kleinen Stupser gebraucht, um meine Kräfte vollständig entfalten zu lassen.
Letzte Woche hatten Ardan und ich unsere Kräfte vereint und die Zerstörungskraft war überwältigend gewesen. Und etwas beängstigend. Mir war nie bewusst gewesen, was für eine Macht in mir geschlummert hatte und da sie jetzt freigelassen wurde, spürte ich sie tagtäglich. Manchmal verlor ich mich in diesem Rausch, manchmal glaubte ich, ich war die Luft selbst. Aber ich kehrte immer wieder zurück, ließ nicht zu, dass meine Magie mich übermannte. Ich hatte noch nichts davon erzählt, weil ich glaubte, dass es vielleicht am Anfang normal war. Doch manchmal fand ich es beunruhigend und fragte mich, wo jetzt meine neue Grenzen waren. Wie weit ich gehen würde. Wie mächtig das Verlangen werden könnte mich einfach der berauschende Macht hingeben zu wollen. Jetzt verstand ich Ardan noch viel besser, für ihn war es ein täglicher Kampf. Ich klappte meine Flügeln zusammen und ließ mich in der Tiefe fallen. Das Blut rauschte wild durch meinem Körper und ich genoss das aufgeregte Kribbeln in meinem Magen. Genoss dieses Gefühl von freien Fall. Ich liebte es hier oben zu sein, die wilde Freiheit zu spüren und dem Ruf der Winde zu folgen. Hitze schlug mir entgegen, als ich die andere Atmosphäre durchbrach und meine Lunge füllten sich mit der stickige Luft, die uns zum Schwitzen brachten. Die Sonne blendete mich gnadenlos, da ich auf dem Rücken fiel. Ich drehte mich um, die Erde war nah und doch klappte ich noch nicht meine Flügeln auf. Ich wurde immer schneller, die Menschen größer und dann als ich beinahe auf den staubigen Boden prallte, öffnete ich meine Flügeln. Wenige Zentimetern trennten meinem Körper vom Boden, als ich wie ein Blitz entlang zischte und die Menschen vor mir sprangen zur Seite, um mir erschrocken Platz zu machen. Ich lachte, es war ein wildes Lachen und meine violette Augen funkelten, während mein purpurnes Haar wie eine Fahne im Wind flatterte. Erst als ich das Trainingsplatz erreichte, verlangsamte ich mein Tempo und ging ein Stück höher, um den restlichen Weg auf meine Füße zu laufen. Je näher ich Ardan kam, desto menschlicher wurde ich und als ich ihn erreichte, funkelten diesmal die grüne Augen. Ich packte einfach nach seinem Kragen, zog ihn bestimmend an mich und küsste ihn. Immer noch berauscht von den Fall. Von meiner summende Energie. In diesem Moment war es mir egal, wer uns beobachten konnte und dass neben ihm Jenaya saß. Schwertatmend löste ich mich von meinem Verlobten, den Drachenkönig.


1 676

31.05.2019, 18:41

Kenai

Tag für Tag erhob ich mich aus den Meer aus Spiegelsplittern und Dunkelheit, in dem ich Tag für Tag hineingestoßen wurde. Unerbittlich trainierte ich, von ersten Sonnenstrahlen an bis zum letzten Sonnenstrahlen bis ich vor Erschöpfung zusammenbrach. Mein Körper, der bereits zu eine gefährliche Waffe entwickelt wurde, wurde neu gestählt. Er wurde in die Glut gehalten bis das alte Material schmolz, der Hammer veränderte die Form, stärkte das Material und fügte etwas Neuem zu. Die Klinge wurde schärfer, widerstandsfähiger und gewann an Stärke. Jeden Tag beherrschte ich ein Stück mehr die Schattenmagie, die stetig in mir pulsierte wie ein schlagendes Herz. Ich wich nicht mehr vor ihrer Dunkelheit aus, ich nahm sie an. Sie war ein Teil von mir, auch der zerstörerischer Teil. Und ich lernte mit den Schmerz zu leben, lernte ihn als meine Waffe zu nutzen. Ich lernte mich zu kontrollieren. Ich begriff, dass Menschsein Herausforderungen bedeutete. Dass das menschliche Leben nicht nur aus Glück und Liebe bestand, dass das es ein kleiner Teil von vielen kleinen Teile war. Und ich fand Ziele, wofür ich kämpfen wollte. Ich war nicht mehr der Leibwächter aus Ocamma. Ich war nicht mehr die lebendige Waffe. Aus Asche, Splittern und Dunkelheit wurde ich zu einem Schattenkrieger.
Und ich vermisste jeden einzelnen Tag Jenaya, obwohl ich akzeptiert hatte, dass sie mich nicht wollte und obwohl mein Herz in Scherben lag. Manchmal war dieses Gefühl zu überwältigend, dass es mir das Atem nahm. Doch ich fiel nicht mehr in dieses Loch, auch wenn ich immer an eine bestimmte Stelle in meinem Brustkorb die Leere spüren würde. Aber wie ich lernte mit den Schmerz zu leben, lernte ich auch mit diese Leere zu leben. Denn ich konnte sie nicht vergessen, auch wenn ich es wollte.
Der Werwolf knurrte mich bösartig an und versuchte sich aus meiner Falle zu befreien. Ich ließ mehr Energie in den Schatten fließen, der den Wolf gefangen hielt. Seine rote Augen glühten wild und ich sah, wie es ihn danach durstete meine Kehle aufreißen zu wollen. „Du bist tot“, sagte ich und zielte meine Kehle direkt auf seine Kehle. Ich hatte diese Runde gewonnen, auch wenn Blut aus meiner Schulter floß. Er hatte mich vorhin gebissen und beinahe ein Stück Fleisch herausgerissen. Ich ließ ihn frei und er verwandelte sich in seine Menschengestalt zurück, um mich mit wüste Beschimpfungen zu bewerfen. In diesem einen Moment hatte ich viele Beschimpfungen kennengelernt. Es war erstaunlich wie viele schlechte Wörter in dieser Welt existierten. Gleichgültig über seinem Wutanfall drehte ich mich um und musterte mein Bruder. Er saß gelehnt an einem Felsen und biss in einem Apfel. Akela. Langsam begann ich ihn zu verstehen, warum er so war, wie er war. Und doch konnte ich nicht alles enträtseln. Seine Vorstellungen, seine Logik, sie waren zu komplex und zu verquer. Aber ich hatte begriffen, dass die Familie ihm doch was bedeutete. Dass ich ihm wichtig war. Dass er nur zu mir gemein war, um mich zu beschützen. Dass es seine Art war, weil er nicht wusste, wie er es sonst zeigen konnte. Er lebte schon zu lange in der Finsternis und wie ich damals, hatte er vergessen, dass er ein Mensch mit Gefühle gewesen war. Etwas in Rakka hatte ihn zu diesem Menschen gemacht, wie der Überfall mich zu diese lebendige Waffe gemacht hatte. Aber diese Dinge sagte ich ihm nicht, weil ich wusste, dass es Akela nicht gefallen würde. Er warf die Apfelreste beiseite, musterte mich und sagte schließlich: „Du bist jetzt bereit.“

Akela

Die kleine Stadt, zu der ich uns teleportiert hatte, war besetzt von den dunkle Kreaturen. Überall hörte man Schreie der Menschen, die das Futter dieser Kreaturen waren. Neben mir war Kenai in seinem Umhang eingehüllt und blickte auf die kleine Stadt hinunter. Ich selbst zog die Kapuze über meinem Kopf und war in diesem Moment der schwarze Rächer, nicht der Piratenlord. Cerberus, in seiner Wolfsgestalt, grollte dunkel und seine Augen blitzten kampflustig. Es war eine Prüfung für Kenai, ich musste sehen, ob er mit klarem Verstand gegen die Kreaturen kämpfen konnte, selbst wenn überall die Dunkelheit lauerte und ihn besetzen wollte. Ich musste sehen, wie stark er geworden war, um seine Magie kontrollieren zu können. Seine Anfälle waren weniger geworden, nicht nur meinetwegen, sondern auch wegen den harten Training und jetzt musste er mir beweisen, ob dieses Training sich auszahlte. Denn wenn sie es tat, dann war die Chance vielleicht größer ihn am Leben zu erhalten und den dunklen Gott einen gehörigen Arschtritt zu verpassen. Meine Hand umschloss fest den Bogen, seine Kraft vibrierte. Sein Körper war wellig, wie der Umriss eines Vogels aus der Ferne. Die Wurfarme, die äußere Seiten des Bogens, waren in der Farbe der Nacht und der Polarlichter eingetaucht. An einige Stellen funkelte es wie die Sterne, angeblich sollten sie ein bestimmtes Sternbild ergeben. Der Mittelteil selbst war ein silbernes Halbförmiges, was wohl den Mondsichel darstellte. Die Sehne war ebenfalls silbern. „Lass keine von diese Viechern überleben, walte keine Gnade. Die Bewohnern bleiben unberührt“, meine Stimme war ruhig. Mein ganzer Körper war ruhig. Die Ruhe vor dem Sturm. Cerberus fuhr die Krallen aus seine Pfoten, sein Körper spannte sich an. Kenai nickte stumm. „Los geht“, gab ich den leisen Befehl und der Werwolf heulte kampfbereit auf, preschte in die Stadt hinein. Kenai und ich hingegen waren leise wie Schatten, die zwischen den zerstörten Häuser huschten. Wir waren der unsichtbare Tod. Ich legte den Bogen an, das Vibrieren war stärker geworden und ein mondsilbriger Pfeil erschien in meiner Hand. Dort funkelte der rote Apfel in den Sonnenlicht. Dann ließ ich den Pfeil los und wie ein leuchtender Sternschnuppe sauste er durch die Luft, um das Ziel zu treffen. Es zerfiel zu lautlosem Staub. Dieser Bogen wurde von der Mondgöttin Luna aus Sternstaub, Mondlicht und Nacht erschaffen. Sie übergab ihn Tyr, ihr auserwählter Held, ein Schattenmagier. Sein Blut floß durch meine Adern.

Yun

Der Krieg war bis in die Zwischenwelt zu spüren und Yun würde niemals vergessen, wie es sich angefühlt hatte, als sie gestorben waren. Es hatte sich angefühlt, als hätte man etwas aus seinem Brustkorb gerissen und alle des Lichtervolk empfanden denselben Schmerz. Die Königin hatte alle in ihrem Reich zurückgerufen, die, die noch lebten und es war erschreckend wie ihre Zahl sich verringert hatte. Ein kalter Schauder lief seinem Rücken hinab und besorgt sah er zu der Quelle, die schon seit ein paar Tage unruhig pulsierte. Er fragte sich wie es seine menschliche Freunde gingen, ob sie noch….nein, daran durfte er nicht denken. Nach einem Monat hatten sie nicht nach ihm gerufen, vielleicht waren sie von seiner Unfähigkeit enttäuscht. Hatte er überhaupt verdient eine Nimmerfee zu sein? Und er fühlte sich feige, dass er hier hockte und nichts tat. Es fühlte sich nicht richtig an, egal was die Königin und Ion gesagt hatten. Er war nicht bloß ein kleiner Funken Glück und Wegweiser für sie gewesen, er hatte die tiefe Freundschaft gespürt. Und was war so falsch sich an die Menschen zu binden? Der Feenmann blickte zur Baumkrone, wo die Königin war und dort hatten sich auch Wächterfeen und der Hüter versammelt. Er wusste, dass sie wegen den Krieg besprechen, wegen der Bedrohung, die langsam in die Zwischenwelt eindrang. Und wegen der Quelle, die komisch pulsierte. Ion, die Blumenfee, erschien und stellte sich neben ihn: „Du siehst nachdenklich aus.“ „Ich mache mir Sorgen um unseren Baum, mit der Quelle stimmt was nicht und die Zwischenwelt wird jetzt auch bedroht“, sagte Yun. „Die Königin und unser Baum wird uns beschützen“, meinte Ion zuversichtlich. Yun dachte an die Feen und die Pixies, die getötet wurden. „Du meinst, wir verstecken uns hier und schließen das Portal“, er hatte das Gerücht gehört. „Was können wir kleine Wesen schon ausrichten? Als wir damals geholfen hatten, war es für uns schlecht ausgegangen“, seufzte die Blumenfee niedergeschlagen und er wusste, dass sie die Dunkelfeen meinte. Dennoch….“Aber irgendwas müssen wir doch tun. Wir müssen ihnen helfen. Sieh doch hin! Unsere Quelle leidet und was wenn sie ihre Kraft verliert? Dann wird der Baum sterben und wir sterben vielleicht mit ihn!“, erboste sich die männliche Nimmerfee. „Yun, wir haben Angst. Wir sind keine Kriegern, wir sind bloß Pixies und Feen“, sagte Ion leise. „Wozu haben wir Fähigkeiten, wenn wir damit nicht beschützen können, was wir lieben?“, fuhr Yun sie an und die zarte Blumenfee zuckte zusammen. Entschlossenheit machte sich in ihm breit: „Ich werde da hinausgehen, ich werde unseren Baum retten.“ „Yun, warte!“, sie packte nach seinem Arm: „Tu bitte nichts Dummes, du bringst dich nur in Gefahr!“ „Ich weiß, aber ich kann nicht hier sitzen und zuschauen wie unsere Welt zusammenbricht. Das wird sie, wenn die andere Welt auch zusammenbricht. Wir sind stärker, als wir glauben. Nur weil wir kleine Körpern haben, heißt es nicht, dass wir schwach sind! Gemeinsam ist man stark. Ich werde an der Seite meiner Freunde kämpfen, auch wenn sie mich nicht gerufen haben. Aber ich weiß, dass sie Hilfe brauchen und dann kann ich meine Fehlern gutmachen“, er hätte schon viel früher los fliegen sollen. „Yun!“, rief Ion ihm ängstlich nach, doch da hatte er bereits die Zwischenwelt verlassen.


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31.05.2019, 19:35

Oooooh, so viel toller Text *_*

Ardan

Gerade als ich damit beschäftigt war, den letzten schwarzen Fleck von der Klinge zu säubern, bemerkte ich eine Bewegung aus dem Augenwinkel. Jadis. In federnden Schritten und mit wilder Entschlossenheit kam sie auf mich zu. Sie verwandelte sich zurück in ihre menschliche Gestalt. Sie wirkte noch beeindruckender als sonst. Ich wollte ihr genau das sagen, kam allerdings nicht dazu, denn sie packte mich und presste ihre wundervollen Lippen auf meinen Mund. Hitze wallte in mir auf. Eine Sekunde, mehr war nicht nötig, um mich in Stimmung zu bringen. Besonders nicht, wenn sie mich auf diese Weise küsste. Bei Sakrazhue, manchmal machte sie mich fertig. Dadurch, dass sie an mehr Macht gekommen war, gab das ihrem Selbstbewusstsein einen gewaltigen Schub. Jetzt nahm sie sich das, was ihr in den Sinn kam und ich gehörte dazu. Welch ein Glück ich doch hatte!
Als sie sich von mir löste, funkelten meine Augen. Meine Lippen verlangten nach mehr Aufmerksamkeit, doch ich beschäftigte sie mit einem schiefen Grinsen. Für wilde Küsse waren wir leider nicht am richtigen Ort. >Amiya, du scheinst Gefallen daran gefunden zu haben, mir das Leben schwer zu machen.< neckte ich sie. Die Hitze war noch da. Tief in mir drin. Es kostete mich große Selbstbeherrschung sie nicht auf meinen Schoß zu ziehen und ihr die Kleidung vom Leib zu reißen. Ihre Kampfkleidung gehörte schon von Anfang an verboten. Zu viel freigelegte Haut. Zu viel weiche, leicht gebräunte Haut. Zu viel für mich. Ich sah sie an, als würde ich sie am liebsten verspeisen. Wollte ich auch zugegebenermaßen. >Wie sieht es da oben aus? Irgendetwas Interessantes entdeckt?<

Silia

Seit der letzten Begegnung mit Akela war einiges passiert. Angefangen bei seiner erfolgreichen Behandlung mit Zen. Ihm ging es hervorragend. Er war wie ausgewechselt. Seine Dunkelheit geriet nicht mehr außer Kontrolle und er lächelte viel öfter als zuvor. Wir hatten uns ein paar Tage Zeit gelassen, ehe wir unseren Eltern von den geheimen Treffen erzählten und was es mich gekostet hatte. Sagen wir es mal so… ich hatte Papa noch nie so wütend erlebt. Selbst nicht in den darauffolgenden Kämpfen. Er war lange Zeit sauer auf mich gewesen, weil ich hinter ihrem Rücken so etwas Waghalsiges getan hatte, aber das Ergebnis schwächte die Wut schneller ab als erwartet. Mama und Papa waren einfach heilfroh darüber, dass Zen nicht sterben musste. Er würde von nun an ein normales Leben führen können. Was mich betraf, hatte ich mir so einiges anhören müssen. Tag für Tag. Manchmal hatte ich sogar bei Nacht elterliche Blicke auf mir spüren können. Übertrieben, wenn man mich fragte, aber ich verstand ihre Position. Sie wollten uns nur vor dem Übel beschützen. Trotzdem… ich brauchte keinen Schutz. Mir wäre es lieber, jemand würde meine Vergangenheit aus meinem Geist entfernen und irgendwo einsperren. Nächtelang träumte ich von meiner Zeit in meiner Heimat. Wo ich geboren wurde. Wo ich auf die dunklen Brüder traf. Einer faszinierender als der andere. Verboten, dennoch mit Herzenslichtern, zu denen ich mich hingezogen fühlte. Ich erinnerte mich an all den Spaß, den wir hatten. Unsere Gespräche. Unsere Kämpfe mit anderen. Unsere lauten, unsere stillen Momente. Und da war noch er. Malevor. Ich hatte geglaubt, seinen Namen in Gedanken laut auszusprechen, würde mich von dem Kummer heilen, aber das Gegenteil war der Fall. Sein Gesicht, sein Blick, sein Lächeln, einfach alles verfolgten mich. Neben dem Kummer musste ich daher auch mit Frust leben. Das ließ sich zwar sehr gut in einem blutigen Kampf ausleben, aber am Ende des Tages klammerte ich mich bloß an meinen Beutel mit den Maskenhälften fest. Selbst ich musste mir eingestehen wie lächerlich das war.
Das war nicht mal der Höhepunkt des Ganzen. Oftmals ertappte ich mich selbst dabei, wie ich nach der Münze in meinem Ausschnitt griff und den Wunsch hegte, Akela zu kontaktieren. Ich wollte wissen, wie es ihm und seinem Bruder ging. Ob er sich immer noch wie ein Idiot mit giftigen Schatten zumüllte. Ob er noch an seinem Tod festhielt. Ob er weitere krumme Dinge plante, die mich wirklich dazu bringen könnten, ihn zu hassen. Ich hatte keines seiner Worte vergessen. Auch nicht, wie er in mein Haar gegriffen und diese unsinnige Vermutung aufgestellt hatte, ich wäre dabei mich zu verlieben. Von wegen. Davon träumte er bloß. Ich wollte nur seinem Herzenslicht helfen, keine große Sache. Das hätte ich für jeden anderen auch getan. Naja, die Anziehung konnte ich zwar nicht leugnen, aber der würde ich mich bestimmt nicht hingeben, wenn er mich ständig beleidigte, anknurrte und grob anfasste. Ich war eine Frau, die Respekt verdiente. Mit weniger gab ich mich nicht zufrieden. Ich verstand nicht mal, warum ich mir überhaupt solche Gedanken deswegen machte. Wertvolle Zeitverschwendung. Ich sollte mich eher auf das Duell konzentrieren. Auf Thales. Natürlich entging meinem mittlerweile treuen Freund und Lehrer nicht, wie ich nicht ganz bei der Sache war. Darum versuchte er auch mich zu provozieren. Mit Erfolg. Ich konzentrierte mich und probierte zum gefühlten hundertsten Mal seine Spezialtechnik - Elferor - aus, doch der Erfolg blieb aus. Ich schaffte nur acht Hiebe.
Frustriert schnaubend kam ich zum Stehen. Schweiß glänzte auf meiner Stirn. Wir kämpften schon seit zwei Stunden. >Ich krieg es hin. Wart's ab.<
>Daran zweifle ich nicht, sonst wären wir nicht hier. Ich habe Jahre dafür gebraucht, um diese Kunst zu beherrschen. Lass dir Zeit, du wirst es im richtigen Moment perfekt erlernen.< sprach er mir gut zu und strich sein rosenrotes Haar zurück. Erst vor einiger Zeit war mir aufgefallen, dass sowohl sein Haar als auch seine Augen roten Rosen glichen. Als ich ihm das sagte, lachte er und meinte daraufhin, es wäre das erste und letzte Kompliment, das Azuria ihm je gemacht habe. Er liebte sie und doch wagte keiner der beiden den nächsten Schritt. Er hatte seine Gründe, aber die behielt er für sich. Das akzeptierte ich. Doch wie stand es um Azuria? Leider hatte ich diese beeindruckende Person noch nicht kennengelernt. Hoffentlich bald.
>Machen wir eine Pause. Wir haben uns genug verausgabt.< meinte Thales und steckte sein Schwert zurück in die Scheide. Ich tat es ihm gleich.

Jenaya

Als Jadis auftauchte und Ardan diesen wilden Kuss gab, schaute ich peinlich berührt weg. Die beiden blühten regelrecht auf, wenn sie zusammen waren und auch wenn ich mich immens für sie freute, durchfuhr mich jedes Mal ein scharfer Stich. Vor einiger Zeit hatte ich all das hier. Einen leidenschaftlichen Mann, der mich mit Komplimenten überhäufte und mich wie das schönste Geschöpf überhaupt fühlen ließ. Jedes Mal, wenn mir solche Gedanken kamen, tränten meine Augen, doch ich hielt sie zurück, weil ich in der Öffentlichkeit war. Stattdessen konzentrierte ich mich auf Silia sowie Thales, die in unsere Richtung kamen. Sie hatten ihr Duell beendet. Thales hatte mal wieder gesiegt. Irgendwann würde jedoch der Tag kommen, an dem Silia siegen würde. Dessen war ich mir absolut sicher.
Sie setzte sich mit einem Lächeln neben mich, hob das Gesicht an und schloss die Augen, um das Licht der Sonne auf ihrer Haut zu genießen. Dabei schimmerte diese leicht. Nach wie vor nutzte sie Sonnenlicht, um ihre Energien zu tanken. Kein Wunder, dass sie ständig bei Kräften war. Ich hatte sie nie richtig erschöpft gesehen. Auch nicht nach stundenlangen, grausamen Kämpfen. >Bist du aufgeregt? Wegen deiner Geschwister?< fragte ich neugierig.
Sie öffnete ihre Augen wieder. Ein wunderschöner Sonnenaufgang blickte mir entgegen. >Aufgeregt, nicht. Ich freue mich sie zu sehen. Es ist eine Weile her, als ich sie das letzte Mal sah. Unser Abschied damals war viel... zu kurz.< Ihr entfuhr ein leiser Seufzer. Wenn die Vergangenheit aufkam, traten verschiedene Emotionen auf ihr Gesicht. Die meisten von ihnen Wehmut, Sehnsucht und Kummer. Ich kannte den Grund dafür. Ich verstand sie, denn sie verstand mich. >Naja, ich bin aber auch gespannt, ob sie sich ein wenig verändert haben. Nicht nur äußerlich.<
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
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31.05.2019, 20:49

Hihi, dein Text ist auch schön lang *__*

Jadis

Ich sah die Glut in seine goldene Augen lodern und ein warmer Schauder rieselte meinem Rücken entlang. Sein Lächeln kroch direkt in meinem Herz und Dank meiner Magie konnte ich unauffällig seinen intensiven Duft tief einatmen bis mir schwindelig wurde. Wieder ein warmer Schauder huschte über meinem Rücken. Meine Wangen färbten sich, als er mich neckte und meine Antwort war ein freches Grinsen: "Natürlich, wir wollen doch nicht, dass du dich langweilst." Ich blickte zum Himmel und erinnerte mich an das freie Gefühl. "Bis auf die Wolken und die leere Wüste nichts", ich sah Ardan wieder an und ein kleiner Wind strich träge über die nackte Haut seines Brustkorbes. Meine unsichtbare Fingern. Dann zog sich der Wind zurück, ich zwinkerte ihm frech zu. Heute schien ich besonders verwegen zu sein. Ich schaute auf, als unsere Tochter auf uns zustieß. Mittlerweile hatten wir uns alle einigermaßen beruhigt, als sie vor ein paar Wochen die Nachricht explodieren ließ. Nach wie zuvor behagte es mir nicht, dass Silia mit diesem Mann einen Handeln abgeschlossen hatte. Er war ein gefährlicher, listiger Mann. Ich machte mir Sorgen. Und gleichzeitig konnte ich kaum unser Glück fassen, dass Zen tatsächlich geheilt sein sollte. Da waren wir natürlich für einen Moment zu ihm teleportiert, um das Wunder selbst zu sehen. Ich war beinahe zusammengebrochen vor tiefster Freude. Es hatte sich unglaublich gut angefühlt diese hilfslose Angst loszuwerden. Zen würde leben. Silia hatte sich neben Jenaya hingesetzt und einen Moment hatte ich den Schmerz in ihre Augen gesehen. Sofort fühlte ich mich schlecht, weil ich vor ihre Augen Ardan geküsst hatte. Ich hätte auf sie Rücksicht nehmen sollen. Ich horchte auf, als sie auf die Geschwister von Silia ansprach. Ich fragte mich, wie sie sein würden und ob sie Silia ähnlich waren. Plötzlich flimmerte etwas in der Luft und mit den Wind schnappte ich nach dem kleinen Wesen, um ihn zu uns zu reißen. Er könnte ein Spion zu sein. "Wuaaahh!", kreischte eine sehr bekannte Stimme. "Yun!", überrascht starrte ich ihn an. Er sah anders aus. Seine Flügeln. Sie hatten sich verändert und er schien ein Stück größer geworden. "Du bist eine Fee geworden", stellte ich noch überraschter fest. "Nimmerfee", korrigierte er mich und dann wirkte er plötzlich unsicher: "Hallo übrigens." Wenn Yun hier war....ich suchte die Gegend mit den Augen ab, jedoch schien Yun alleine gekommen zu sein. War es ein schlechtes Zeichen?

Kenai

Es war eine Weile her, dass ich in einem ernsthaften Kampf gewesen war, doch mein Körper hatte die Kämpfe nicht vergessen und die Trainings hatten ihn geschmeidig gemacht. Die Kreaturen, die in der Stadt verwüstet hatten, waren für mich keine gefährliche Gegnern. Meine Atmung blieb kontrolliert und geschickt schwang ich mein Schwert. Schwarzes Blut sog sich in meine Kleidungen ein, doch kein einziges Blut von mir tropfte auf dem Boden. Mein Gesicht zeigte sich keine Regung, als ich sie erbarmungslos tötete. Sie waren Ausgeburten der bösartige Dunkelheit, sie waren über diese unschuldige Menschen hergefallen. Sie verdienten es nicht zu leben, denn sie würde niemals was Gutes tun. Jemand schrie. Ein kleines Mädchen, gejagt von einer Kreatur. In wenige Sekunden, kaum ein Atemzug, war ich bei ihr. Mit bloße Hände brach ich das Genick und mit einem Dolch traf ich das lebenswichtige Organ. Ich nahm das Mädchen, brachte sie an einem sicheren Ort und dann stürzte ich mich wieder geräuschlos in den Kampf. Wir säuberten die Stadt. Akela, Ceberus und ich. Der schwarze Rächer, der Werwolf und der Schattenkrieger. Bis auf den Werwolf sah uns Niemand, denn Akela und ich kämpften in den Schatten. Als es Abend wurde, war die Stadt frei und lautlos wie wir gekommen waren, verließen wir sie lautlos. Das Einzige, was mein großer Bruder hinterließ, war am Rathauswand ein gemalter Raben mit einem lila Auge. Sein Zeichen. Das Zeichen von Súl Dubh. Eine offene Warnung an unsere Feinde.

Akela

Wir waren wieder in Ceris und einen kurzen Moment legte ich die Hand auf seiner Schulter: "Gute Arbeit." Die Pupillen von Kenai weiteten sich und ehe er was Dämliches sagen konnte, fuhr ich sogleich fort: "Wir werden in den Krieg ziehen, es ist soweit. Meine Mannschaft ist mit den Vorbereitungen soweit fertig und ich nehme an, dass Cerberus dir ein paar Details verraten hat, was unsere eigentliche Arbeit ist." Mein Blick war forschend und der Werwolf ließ die Ohren nervös zucken. Ich hatte gewusst, dass er davon ihn verraten würde. Kenai nickte und musterte mich, er versuchte meine Stimmung zu analysieren. "Das erspart mir viel Gelaber und das, was du weiß, genügt", zuckte ich mit der Schulter und der Werwolf entspannte sich. Ich wusste, dass Kenai eine Ausnahme gewesen war. "Da gibt es noch eine Sache, die etwas nervig ist. Du bist von einem dunklen Gott besessen und wir müssen ihn vernichten, bevor er endgültig erwacht", sagte ich schlicht. Kenai riss seine Augen weit auf und keuchte: "Was?"




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31.05.2019, 23:02

Ardan

Diese Frau brachte mich noch unter die Erde. Sie schien heute in bester Laune zu sein, sonst hätte sie mich nicht gleich darauf mit ihren Windfingern aus der Reserve gelockt. Sie legte es völlig darauf an, sie mir über die Schulter zu werfen, ein stilles Örtchen zu finden und ihr zu zeigen, dass sie nicht mit dem Feuer spielen sollte. Segen hin oder her. In meinen Fingern kribbelte es wild. Ich wollte sie berühren, ihr Wonne bereiten, ihr diese wunderbaren Laute der Lust entlocken... Wie lange war es schon her? Verdammt. Jetzt konnte ich nicht mehr klar denken.
Wie durch ein Wunder kam dann meine Rettung in Gestalt des Pixies. Jadis hatte ihn zuerst bemerkt und sich ihn mit ihrer Luft geschnappt. Mit ihm hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Ich hatte eher erwartet, er hätte es sich zur Lebensaufgabe gemacht, bei Kenai zu bleiben und doch war er hier. Bedeutete das etwas Gutes oder Schlechtes?

Jenaya

Im einen Moment dachte ich an all die Fragen, die ich stellen würde, sobald wir ihre Geschwister trafen und im nächsten tauchte plötzlich Yun auf. Seine Stimme würde ich überall wiedererkennen. Allerdings hätte ich nicht mit der Wucht der Emotionen gerechnet, die mich überfiel, als ich ihn sah. Er hatte sich verändert. Zum Positiven natürlich. Etwas anderes hatte ich nicht erwartet. Mit Tränen in den Augen streckte ich meine Hände nach ihm aus und drückte ihn sanft an meine Wange. Vorsichtig, damit ich seine neuen Flügel nicht zerquetschte. >Bei den Vier Wasserfällen, ich habe dich schrecklich vermisst, Yun.< schniefte ich und ließ ihn wieder los. Es war einfach über mich gekommen. Ich musste ihn berühren, damit ich wusste, dass das hier wirklich passierte. Ich schniefte wieder. >Was ist mit dir passiert? Wurdest du befördert? Wie geht es dir?< ratterte ich all die Fragen herunter, die mir in den Sinn kamen. Allen voran, ob er Kenai gesehen und mit ihm gesprochen hatte. Doch ich behielt diese Fragen für mich. Alle wussten, dass ich ständig an ihn dachte. Es war offensichtlich. Jetzt, wo Yun wieder da war, kehrte der Verlustschmerz zurück und ich musste mich extrem zusammenreißen, um nicht wie ein kleines Kind loszuheulen. Das wäre mir sowas von peinlich.

Silia

Envar und Alita würden den Kampf um einiges einfacher gestalten. Sie besaßen Fähigkeiten, von denen man als Magier nur träumen konnte. Wir drei zusammen konnten unheimlich viel erreichen, denn jede unserer besonderen Gaben harmonierte mit der des anderen. Das machte uns zu Geschwistern, auch wenn wir nicht normal geboren wurden, wie es sich die Menschen meist vorstellten. Immerhin kam ich aus einem Ei. Was Envar und Alita betraf, hatte unsere Mutter sie auf andere Weise erschaffen. Komplizierter.
Jenaya, aber auch alle anderen, schienen sehr gespannt auf meine Geschwister zu sein, was ich ihnen nicht verübeln konnte. Die Truppen brauchten neue Hoffnung, mehr Motivation, denn obwohl wir weiterhin siegten, zerrte der Krieg selbst an den Nerven, an der Energie im Geiste. Ich mochte sie mit meinem Lied der Himmelstränen rein körperlich stärken und ihnen ein gutes Gefühl damit geben, aber das reichte auf Dauer nicht aus. Mir selbst setzte es zu, denn jedes Mal, wenn ich dieses Lied sang, wurde ich von weiteren Erinnerungen eingeholt, die besser verborgen blieben.
Als Thales uns gegenüber Platz nahm, veränderte sich plötzlich der Wind und eine vertraute Stimme erklang. Überrascht hielt ich inne, schaute zu der Stelle, wo der funkelnde Pixie mit seinen neuen Flügeln flatterte. Welch willkommene Wendung in unserer Geschichte. Scheinbar war er in der Karriereleiter aufgestiegen, das hatte er sich redlich verdient. >Schön, dass du da bist.< lächelte ich den Pixie an. Schon damals war ich mit vielen Pixies und Feen befreundet gewesen. Sie bestanden aus Licht, genauso wie ich, darum hatten wir uns auch prima verstanden. Ihm ging es gut, aber dennoch fragte ich mich, warum er ausgerechnet jetzt auftauchte, nachdem er für so lange Zeit abwesend gewesen war.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
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1 680

31.05.2019, 23:52

Jadis

"Ich habe dich auch vermisst", begann der ehemalige Pixie zu schniefen und schmiegte sich an ihre Wange. Dann flog er wieder in der Luft, seine Flügeln waren zu Schmetterlingsflügeln geworden und ihre Farben erinnerte mich an die eines kleinen Fuchses. Sie sahen wunderschön aus. Er senkte den Blick. "Ich hatte lange nach Kenai gesucht und konnte ihn nirgends finden, dann hatte mich die Königin zu sich gerufen und gemeint ich hätte meine Aufgabe erfüllt. Dadurch bekam ich viel Maana und konnte mich in eine Nimmerfee verwandeln, meine wahre Gabe habe ich noch nicht gefunden. Ich wollte wieder zu euch, aber sie sagte, ihr müsste selber euren Weg beschreiten und ich müsste warten bis ihr ausdrücklich nach mir ruft. Außerdem.....außerdem hatte ich mich nur nutzlos gefühlt, weil ich gar nicht wirklich euch Beiden helfen konnte. Ich habe die Flügeln gar nicht verdient. Den ganzen Monat über war ich in Feenreich gewesen, aber.....ich konnte nicht mehr länger von euch getrennt sein, ich muss euch helfen und außerdem muss ich versuchen meine Heimat zu retten. Etwas stimmt mit unsere Quelle nicht und die Zwischenwelt wird bedroht. Noch kann die dunkle Macht nicht hineingelangen, aber ich habe ein ungutes Gefühl. Deswegen müssen wir diesen bösen Lord aufhalten", erzählte Yun atemlos und sah dann wieder geknickt aus. Ich runzelte besorgt die Stirn, es war bestimmt kein gutes Zeichen, wenn der Krieg auch Auswirkungen in der Zwischenwelt hatte. Ich wollte mir nicht ausmalen, was passieren würde, wenn dort ein Chaos ausbrechen würde. Aber noch beunruhigender fand ich, dass Yun damals nicht Kenai hatte finden können und für Jenaya musste es die Folter sein immer noch nichts von ihm zu wissen. Ich an ihrer Stelle wäre wahnsinnig geworden.

Kenai

Monster. Monster. Monster.
Ich konnte nicht mehr an Anderes denken, die Worte füllten mein Kopf aus und hallten in meinem Inneren nach. Meine Atmung stockte, denn ich begriff, was es bedeutete. Was in mir schlummerte. Was mit mir gemacht wurde. Das Loch in mir wurde größer, ich spürte seinen dunklen Sog, aus dem ich nach vielen Tagen herausgekommen war. Akela packte nach meiner Schulter, drückte zu und bellte mich an: "Reiß dich zusammen. Es gibt einen Weg diesen Parasiten zu entfernen." Ich blinzelte, atmete und versuchte die Kontrolle über mich zu erlegen. Versuchte nicht von der Dunkelheit in ihre Tiefe gezogen zu werden. "Einen Weg", presste ich die Worte wiederholend aus. Sein Blick durchbohrte mich: "Mit der Sonnenfüchsin werden wir ihn vernichten. Wir beide locken ihn aus deinem Körper und sobald er draußen ist, werden wir ihn mit Dunkelheit und Licht besiegen. Das wird eine mächtiger Arschtritt für den Parasiten geben. Aber zuerst muss deinen letzten Erinnerungskern entriegelt werden, damit deine Seelenscherben zusammengefügt werden können, wie ein Puzzle. Deine Seele muss intakt werden, wenn wir uns dem dunklen Gott entgegenstellen. Ansonsten hat er ein leichtes Spiel dich zu bezwingen, wenn es hart auf hart kommt. Hast du mich verstanden?" Ich blinzelte, hörte seine Worte und nickte. Mürrisch musterte er mich: "Und gleichzeitig werden wir uns im Krieg befinden. Also wird es eine haarige Sache werden. Auf dieses Risiko müssen wir eingehen."