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1 961

25.07.2019, 21:28

Yeah, darauf freue ich mich schonXD Wünsche dir einen schönen Tag :)

Jadis


Da ich Vertrauen in Fähigkeiten von Thales hatte, ging ich ohne Bedenken durch das Portal und hielt dabei Zen fest in meiner Hand. Ein sanftes Kribbeln kroch über meine Haut und ich konnte die Magie leise in meine Ohren summen hören, die Luft begann dabei zu vibrieren. Ein leichter Sog packte mich und ich wurde auf die andere Seite geführt. Es hatte nur von Sekunden gedauert und ich drehte mich um. Tatsächlich war es hier auch ein Baum und durch die Tür sah ich Ardan und Thales. Lächelnd wank ich ihnen zu und schmunzelte, als Zen sich riesig freute. Lachend küsste ich auf seinem Kopf. "Willkommen zurück, Prinzessin Herondale", begrüßte mich ein Wächter, der anscheinend die Aufgabe besaß das Portal im Blick zu behalten. In diese Zeiten mussten wir alle vorsichtig sein, egal wie stark unsere eigene Magie war. Leicht nickte ich und meinte munter zu Zen: "Dann lassen wir uns nach deiner Oma suchen. Sie wird außer sich sein vor Freude!"

Akela


Langsam bekam ich vom Ganzen Kopfschmerzen und gereizt griff ich nach einem Stück Brot, als die halbe Stunde vergangen war. Ich kaute ihn so schnell, sodass ich kaum das Brot schmecken konnte und wartete ein paar Sekunden. Gleich würde ich kotzen, wie sonst auch. In meinem Magen grummelte es, doch dann wurde es wieder leiser. Ich blickte auf mich herab. Das war neu. Misstrauisch verharrte ich einige Minuten bis ich begriff, dass ich mich nicht übergeben musste oder mein Magen sich schmerzhaft zusammen krampfte. Anscheinend hatte die Heilerin nach etliche Versuche in den letzten drei Jahren ihren Durchbruch. Ich merkte, das Kenai mich beobachtete. "Was?", brummte ich. "Du kannst doch was Anderes essen. Das heißt die Medizin hilft. Dann kann diese Heilerin ein Medizin herstellen, das dich ganz gesund macht, damit du nicht sterben muss", er sah mich hoffnungsvoll an. Ich wollte ihn nicht aufklären, dass nicht eine Krankheit der Grund dafür war, warum ich nicht mehr nach dem Krieg leben würde. Wieder spürte ich diesen merkwürdigen Widerwillen in mir und vor meine innere Augen tauchte das Bild von Silia auf. Meine Lippen wurden zu eine schmale Linie. Kenai schaute um sich: "Du solltest Silia das hier zeigen. Dann wird sie dich mehr verstehen können." "Nein", antwortete ich schroff und ich packte ihm am Kragen: "Du wirst Niemanden von dieser Insel erzählen. Kapiert?" "In Ordnung. Du willst die Insel beschützen", nickte Kenai.


1 962

25.07.2019, 23:54

Woooow, schon 99 Seiten :O Wir sind echt fleißig hahahha

Ardan

Gemeinsam mit Thales suchten wir Raja auf, denn er wusste, wie es um die Vorbereitungen stand und was noch erledigt werden musste. Wir fanden ihn im Garten, umgeben von Dienern, die seinen Forderungen nachkamen. Hier blumige Dekorationen, dort einige Blüten verteilen, einige Büsche müssen gestutzt werden, damit sich kein Kleid darin verfing... er dachte an Dinge, die mir nie in den Sinn gekommen wären. Selbst Thales pfiff anerkennend bei allem, was man bereits auf die Beine gestellt hatte. Der Garten sah wie neu erblüht aus und ich entdeckte den geschmückten Weg zu Sakrazhue. Dies würde eine ziemlich private Zeremonie sein. Nur Familie und die engsten Freunde.
>Wie sieht es aus?< rief ich dem Organisationstalent zu, der von seiner Liste zu uns beiden aufblickte. Er wirkte nicht arg gestresst, das war gut zu wissen. Ich wollte nicht, dass er sich meinetwegen übernahm. Bräutigam hin oder her, ich konnte auch noch mit anpacken. Da war ich nicht pingelig.
Er kratzte sich am Hinterkopf und tippte anschließend auf ein paar Punkte auf dieser Liste. >Für die erste Zeremonie ist alles erledigt. Der Garten ist auch fast fertig. Die Innenstadt ist in bester Laune, auch da hängt die Dekoration und die Küche ist am Dampfen... Das Amphitheater für die Feier... Ja, da gibt es noch einiges zu erledigen, aber nichts, wo wir eingreifen können. Sie müssen proben, Instrumente stimmen und so weiter. Hätte nicht gedacht, dass das so viel Aufwand sein kann, aber Freesia hat alles unter Kontrolle.< Er hatte bei dem Ganzen kaum Luft geholt. >Deine Tochter hat sich einige großartige Dinge ausgedacht. Ich war überrascht zu hören, was sie und ihre Geschwister vorhaben. Es wird phänomenal. Ich drücke ihnen allen die Daumen.<
>Nicht anders zu erwarten von unserem Sonnenschein.< grinste Thales neben mir und klopfte mir auf die Schulter. >Ein weiterer Grund ein paar Tränchen zu vergießen, findest du nicht?<
Jetzt ging das schon wieder los.

Silia

Ich stand hinter der Bühne und schüttelte meine Hände durch, da die Energie nur so durch mich hindurchrauschte. Wenn ich später auf der Bühne stand, würde ich sicherlich vor Adrenalin in die Höhe schießen. Das Kribbeln in meinem Bauch ließ kein bisschen nach, während wir an unserer Kleidung hantierten, hier und da ein paar Änderungen durchführten und alles bereitstellten, damit der Wechsel zügig stattfinden konnte. Freesia und die anderen jungen Frauen hatten großartige Ideen. Obwohl ich mir das meiste bereits bis ins Detail ausgemalt hatte, gefielen mir ihre Einwürfe besser und so erschafften wir einen fantastischen Auftritt nach dem anderen. Mir gefiel es, dass Ignulae ein sehr offenes Volk war, was Musik und Tanz betraf. Theater spielte ebenfalls eine große Rolle, seitdem mein Vater regierte. Vor ihm hatte es kaum richtig Spaß gegeben. Alle sprachen nicht gern über den letzten König. Tyrann, fiel sehr oft aus ihren Mündern. Mein Vater hingegen wurde von jedem respektiert, deshalb machten sie sich auch gern die Mühe.
Ich hörte auch, dass sie meine Mutter sehr gern mochten. Sie hatte bei ihrem ersten Besuch einen bemerkenswerten Eindruck hinterlassen. Besonders bei meinem Vater. Viele hatten erwartet, sie würde bereits nach wenigen Stunden die Insel verlassen, heulend oder mit niedergeschlagener Miene, aber stattdessen hatte sie meinem Vater die Stirn geboten. In allerlei Hinsicht. Das zu hören, brachte mich zum Schmunzeln. Anfangs hatten sie es also auch nicht einfach gehabt. Ich-
Bevor meine Gedanken in eine unerwünschte Richtung drifteten, blockte ich ab. Keine Zeit dafür. Es gab viel zu tun. Noch konzentrierter als zuvor wechselte ich in meine traditionelle Kleidung für den gesamten Tag. Außer, wenn ich auf der Bühne stand, denn dafür hatte ich ganz andere Kleidung parat. Diese hier vereinte Ignulae, Aradon und meine Heimat. Die perfekte Kombination. Ich blickte zufrieden an mir hinab, drehte mich vor dem Spiegel und schaute zu meiner kleinen Schwester rüber, die ebenfalls zufrieden mit sich selbst wirkte. Envar hatte sich längst umgezogen und befasste sich lieber mit den männlichen Tänzern. Er ließ sich aber auch keine Chance entgehen, dachte ich schmunzelnd.

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1 963

26.07.2019, 19:52

Wuhhuu *__* Und das Kleid von Silia sieht toll aus *__*

Jadis


Auf dem Hof herrschte ein reges Treiben und nach ein paar Fragen wussten wir, dass meine Mutter sich im Schossgarten befand, wo auch mein Lieblingsbaum stand. Dort würden wir das Harpyie-Ritual durchführen und schließlich unsere Teiltradition der Eheschließung. Auf dem halben Weg dorthin entdeckte ich die lichtgelben Vanilleblüten. Sie verzierten den Wegrand und führte direkt in den Schlossgarten, wo ein neuer Hochzeitsbogen aus bunten Orchideen und weißer Seide stand. Bei dem Anblick ging mein Herz auf, es sah wunderschön aus und mich rührte zutiefst die Bemühungen meiner Eltern. Sanft strich ich über die zarten Blüten, als Zen und ich durch das Tor gingen. Er ließ meine Hand los und lief direkt auf meine Mutter zu: "Großmutter!" Überrascht drehte sie sich um und ihr Gesicht erhellte sich vor Freude. Lächeln schloss ich den Beiden auf und staunend blickte ich mich umher. Der Garten hatte sich in einem Märchenlandschaft verwandelt. In meinem Lieblingsbaum flatterten sanft Stoffstreifen aus Weiß und in den Äste hingen noch Papieradlern mit Oramentenmuster . Der Adler war das Wappenzeichen von Aradon und das Oramentmuster das Wappenzeichen meiner Familie. In der Mitte des Gartens war ein großer Kreis aus goldgefärbten Federn, in dem Ardan und ich unsere Vermählung nochmals versiegeln würden. Fackeln standen am Rand des Gartens, damit wir am späten Abend in einem gemütlichen Licht feiern konnten. Außerdem entdeckte ich noch ein paar Laternen, die in den Himmel aufsteigen würden, sobald die Kerzen in ihnen angezündet wurden. Mit den schwebende Laternen sanden die Gäste gute Wünsche für das Brautpaar in den Himmel. damit sie sich erfüllen können. "Und wie gefällt es dir?", erkundigte sich meine Mutter. "Es ist wundervoll", antwortete ich ehrlich und umarmte sie dankbar: "Einfach perfekt." Nichts davon war zu viel oder zu wenig, es war genau richtig. "Der Tanzsaal mit den angrenzender Spaziergarten ist ebenfalls fertig und trifft das Motto Eisblitzhochzeit", erzählte mir Mutter: "Ansonsten sind wir gerade dabei das Außengelände des Schlosses festlich zu schmücken, damit wir genügend Platz für die große Feierlichkeit haben. Die Zusammenstellung der Gerichte sind übrigens auf fertig."

Kenai


Jetzt war Akela nicht mehr zu erreichen, das sah ich in seine Augen und ich wusste, dass ich mich jetzt zurückziehen sollte. "Wenn man sich streitet und bereut, was man gesagt hat oder weiß, man hat falsch gehandelt, dann sollte man sich entschuldigen. Manchmal hilft ein Geschenk, das vom Herzen kommt", versuchte ich es ein letztes Mal und stand auf: "Ich will jetzt zurück zu Jenaya. Bitte. Heute heiraten meine Freunde, wir feiern und es gibt viel zu tun. Vielleicht kann ich helfen." Er schnaubte und erschuf ein Schattenportal: "Verzieh dich doch." Mit diese Worte verließ er die Küche und ich sah ihm nach. Ich hoffte, er würde aufhören sich weiter wehzutun und einen besseren Weg mit Silia finden. Ich trat durch das Schattenportal und kam in das Gemach zurück, in der Jenaya und ich zurzeit wohnten.


1 964

26.07.2019, 20:36

Jenaya

Mir kam es vor, als hätte ich mich genauso gründlich gewaschen wie damals auf meiner Verlobungsfeier. Die Seife hier duftete sehr gut. Nach Blumen. Blumen, die scheinbar nur hier wuchsen. Außerdem hatte ich so etwas wie Bademilch entdeckt und jetzt fühlte sich meine Haut unfassbar weich an. Ich konnte die Finger nicht von mir selbst lassen.
Vor dem Spiegel probierte ich mich an einer schicken Hochsteckfrisur, was gar nicht so einfach war, da die Länge meines Haares schwer zu bändigen war. Trotzdem schaffte ich es mit Yuns Hilfe sie gut zu befestigen, damit nicht wieder Chaos auf meinem Kopf ausbrach. Schmuck trug ich nicht. Den brauchte ich nicht. Heute würde nur eine Frau strahlen: Jadis. Ich wüsste echt gern, was Ardan sich für ein Kleid für sie ausgedacht hatte. Was würde Kenai wohl für mich wählen? Mit dem Ring hatte er bereits meinen Geschmack getroffen. Lächelnd hob ich die Hand und musterte das leichte Funkeln des Steins. Mein Herz füllte sich mit Wärme.
Leise vor mich hinsummend schlüpfte ich anschließend in das bodenlange Kleid, das am Rücken offenstand und in sanften Wellen von meiner Hüfte hinab floss. Der Stoff fühlte sich gut auf der Haut an, er war luftdurchlässig, sodass ich nicht bei der Hitze ersticken musste. Im Großen und Ganzen ein ideales Kleid für eine Eisblitzhochzeit.
Gut gelaunt verließ ich das Bad und geriet beinahe ins Stolpern, weil plötzlich Kenai im Zimmer stand. Oh. Er war schon da. Meine Augen leuchteten auf. >Du bist wieder da.< rief ich erfreut aus und schlang bereits meine Arme um seine Mitte. Ich hatte befürchtet, es würde Stunden dauern, bis er wieder zurück war, darum freute es mich, ihn jetzt zu sehen. >Wie geht es dir? Ist etwas Schlimmes passiert?<

Silia

Je länger ich mit diesen Menschen interagierte, umso mehr wuchsen sie mir ans Herz. Sie waren genauso aufgeregt wie ich. Einige von ihnen summten leise die Lieder vor sich hin, andere gingen nochmal die Tanzschritte durch. Niemand wollte etwas falsch machen, auch wenn man nicht immer die vollste Kontrolle darüber hatte. Man musste einfach nur sein Bestes geben. Das sollte reichen.
Als ich nach langer Zeit wieder in den Himmel blickte, sah ich, dass die Sonne bereits ihren höchsten Punkt verlassen hatte. Mittagszeit war somit vorüber. Der frühe Nachmittag kündigte sich an. Es war in den letzten Stunden ziemlich warm geworden, was mich persönlich nicht störte, aber ich merkte, wie die meisten Leute sich in den Schatten der Gebäude und der hohen Bäume aufhielten. Frische Getränke wurden herumgereicht, um den Körper nicht austrocknen zu lassen. Durch meinen scharfen Gehörsinn konnte ich sogar die Familien am Strand im Meer planschen hören. Sie hatten großen Spaß. Kinderlachen wirkte zudem wie Medizin auf mich. Egal, was in mir vorging, ich musste lächeln.
>Ich schätze, wir sind bereit. Findest du nicht?< fragte mich Freesia von der Seite. Auch sie war in ihre festliche Kleidung geschlüpft. Sie blinzelte in die Sonne.
Ich nickte. >Ja, wir sind bereit. Wir können nachher noch einmal proben, aber bis jetzt habe ich das Gefühl, dass jeder bei der Sache ist. Solange das der Fall ist, kann nichts schiefgehen.<
>Dann gebe ich meinem Mann Bescheid. Er wird sich freuen, einen weiteren Punkt von seiner Liste zu streichen. Der Mann kann ohne Listen einfach nicht leben.< Letzteres sagte sie mit so viel Liebe in der Stimme, dass ich keine Zweifel an der Tiefe ihrer Gefühle für ihn hegte. Als sie sich umdrehte, um zu gehen, hielt ich sie am Handgelenk zurück. Ein Impuls. Ein Gedanke, für den ich mir jetzt schon gedanklich in den Hintern trat.
>Tut mir leid, wenn ich dir zu nahe trete, aber... wie hast du es geschafft deine Vergangenheit hinter dir zu lassen und dieses offene, glückliche Leben zu führen? Ich meine... wie hat Raja dich...<
Sie legte mir eine Hand auf die meine und blickte mich warm an. >Vergebung ist ein anderer Name für Freiheit. Manch einer denkt, ich wäre endgültig befreit worden, als man mir meine Ketten abnahm, aber das stimmt nicht. Freiheit entsteht in uns selbst. Ich kam hierher und dachte für eine lange Zeit, ich sei tot. Oder das alles wäre ein Traum... Dann begann ich mir zu wünschen, dass es real ist und dafür musste ich lernen, mich den guten Dingen zu öffnen. Niemand hat mir gezeigt, wie das geht. Auch nicht Raja. Er und die anderen haben mir es nur leichter gemacht, mir selbst und meiner Vergangenheit zu verzeihen. Ich habe mich selbst von den Ketten befreit, denn ich wollte leben. Leben wie alle anderen hier.<
Ihre Erzählung rührte mich zutiefst. Bewunderung war ein schwacher Ausdruck dafür, was ich von dieser Frau hielt und ich ließ es mir nicht nehmen, sie in den Arm zu nehmen und fest zu drücken. Ein Herzenslicht wie das ihre... Sie verdiente das beste Leben. >Möge das Glück dir auch weiterhin folgen.< murmelte ich in ihr dichtes, dunkles Haar.
Wir lösten uns lächelnd voneinander und dann ging sie eilig davon, um ihren Mann auf den neuesten Stand zu bringen. Ich blieb derweil gedankenverloren an derselben Stelle stehen. Vergebung... Freiheit... Vielleicht wurde es Zeit, dass ich mir endlich selbst verzieh. All die Dinge, die ich damals hatte tun müssen und was mir noch bevorstand... Wer hätte gedacht, dass ein kurzes Menschenleben wie das ihre einer langlebigen Sonnenfüchsin eine wertvolle Weisheit mitgeben würde...
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1 965

27.07.2019, 22:30

Jadis

Zufrieden drehte ich mich in einem Kreis herum, um den ganzen Tanzsaal erfassen zu können. Meine Mutter und die Mithelfende hatten sich selbst übertroffen. In jedes kleinste Details steckte so viel Mühe und Hingabe. Es war ein wunderschönes Gefühl zu wissen, dass ich von allen geschätzt wurde und Jeder sich auf meine Hochzeit freute. In diesem Saal hatte man die Farben beider Reiche vereint und schmunzelnd starrte ich die Mitte der Decke an. Dort wurde tatsächlich eine große goldene Drachenfigur angebracht, die durch magische Weise ungefährliche, kleine rote Blitze an der Decke huschen ließ. Der Drache war nicht alleine, denn direkt über ihm schwebte eine silberne Harpyiegestalt, die sein Gesicht umfasste und auf seinem Stirn küsste. Und wenn die Blitze des Drachens eine kurze Pause einlegte, erschienen funkelnde Eisflocken, die herab rieselten und auf dem halben Weg sich auflösten. „Es ist traumhaft“, schwärmte ich und umarmte meine Mutter: „Ich danke dir.“ Schließlich wandte ich mich an das fleißige Personal: „Ich danke euch allen, dass ihr es möglich macht eine traumhafte Hochzeit herbei zu zaubern.“ Die Bediensteten verneigten sich kurz vor mir, klatschten in die Hände und riefen mir zu es sei ihnen eine große Ehre. Lächelnd drehte ich mich zu Zen um: „Ich denke wir können zurückkehren. Die letzten Vorbereitungen schaffen sie ohne uns. Jetzt wird es Zeit meinen Kleid zu sehen, ich kann nicht mehr warten.“ Meine Augen begannen vor Aufregung zu funkeln. Ich wollte so gerne wissen, was sich Ardan ausgedacht hatte. Gemeinsam verließen wir das Schlossgelände und kehrten an der Stelle zurück, wo sich das Portal befand. Es war eindrucksvoll wie der Baum sich ganz natürlich seiner Umgebung anpasste und keinen einzigen Hinweis zeigte, dass in ihm sich ein Portal zu Ingluae verbarg. Der Portalwächter öffnete die versteckte Tür und ich sah dahinter das andere Reich. Es war nicht mehr weit entfernt, mit einem einzigen Sprung konnte ich in Ardans Heimat sein und umgekehrt war es auch. Ich erinnerte mich, dass Ardan mir gesagt hatte, dass ich nicht auf meinen Platz in meinem Reich verzichten musste, als ich bereit war in seine Heimat zu leben und wir einen Weg finden würden, wir wir alles vereinbaren konnten. Mit dieses Portal wurde eine Tür der Möglichkeit geöffnet. Ich konnte vielleicht wirklich die Königin von Aradon sein und gleichzeitig die Gemahlin von König von Ingluae. Zen und ich betraten das Portal. Hitze wehte mir entgegen, als die klare Luft meiner Heimat verschwand. Der Portalwächter auf der andere Seite nickte mir zu. „Dann suchen wir mal nach deinem Vater“, meinte ich zu Zen.

Kenai

Jenaya kam aus dem Badezimmer und ich erstarrte bei ihrem wunderschönen Anblick. Ein blumiger Duft kroch in meine Nase, als sie ihre Arme um mich schlang und ich erwiderte die Umarmung. Meine Hände berührten die entblößte Haut ihre Rückens. Meine Augen weiteten sich leicht und ich spürte Wärme in meinem Bauch. Andere Männer würden den freien Rücken auch sehen können, ich musste den ganzen Abend bei Jenaya bleiben und auf sie aufpassen. „Du bist wunderschön“, sagte ich zu ihr und küsste auf ihr Stirn, damit ich ihre Friseur nicht kaputt machte. Es sah kompliziert aus. Schließlich antwortete ich stirnrunzelnd: „Akela hat Herzschmerz und ich glaube er ist krank. Er sagte, er würde nach dem Krieg nicht mehr leben, selbst wenn wir ihn gewinnen. Er darf nicht sterben. Ich muss diese Heilerin finden, die seinem Magen helfen konnte, vielleicht kann sie ihm helfen nicht zu sterben. Ansonsten müssen wir Jemanden in Ocamma finden. Die Menschen in Ocamma wissen doch viel, besonders über die Heilung. Richtig?“ Ich suchte in ihrem Gesicht nach Bestätigung und spürte mit voller Kraft die Unruhe in mir. Ich räusperte mich, als mein Hals sich eng anfühlte. „Er darf nicht sterben“, sagte ich nochmals, doch dieses Mal leiser und ließ mein Kopf schwer auf ihre Schulter sinken: „Ich will nicht, dass Jemand stirbt, der mir wichtig ist. Das tut weh.“

Akela

Tief atmete ich ein und fuhr fahrig mit der Hand durch das Haar. Ausgerechnet mein kleiner Bruder versuchte mir zu erklären, wie Beziehungen angeblich liefen. Und es machte mich verrückt, wie hartnäckig seine Worte sich in meinem Kopf breit machten. Wie Gedanken einer verblassende Gestalt meiner Selbst aus der tiefe Vergessenheit an die Oberfläche schwammen. Langsam ging ich die Treppe hoch, nicht mal die Stufe knarzte. Es war hier still. Oben angekommen, erblickte ich die Schiebetür des Ateliers. Das Bild von Silia und mir. Ich stellte mich davor und starrte es an. Diese zwei Personen konnten nicht unterschiedlicher sein, wie ich es durch Tag und Nacht deutlich gemacht hatte. Und doch….meine Augen fixierte sich auf die Mitte, wo Tag und Nacht aufeinander trafen und sich miteinander verschmolzen. Die blaue Stunde. Der Blick wanderte hinunter bis zu den ineinander verschränkten Hände der Beiden. Du muss lernen zu vertrauen. Kenais Worte. Du musst mir nicht vertrauen, um an meinen guten Charakter zu glauben und trotzdem stellst du mir diese verletzenden Fragen. Du beschützt mich vor gar nichts. Du beschützt nur dich selbst. Silias Worte. Du bist nicht die einzige Person, die sich wegen schmerzlicher Ereignisse von gewissen Dingen fern hält, aber im Gegensatz zu dir springe ich über meine Schatten und dabei lebe ich deutlich länger als du. Nachdem ich meine große Liebe in die Ewige Verdammnis schicken musste, schwor ich mir, nie mehr Gefühle für jemanden zu entwickeln. Trotzdem habe ich meine Gefühle für dich zugelassen und sieh, was mir das gebracht hat. Noch mehr Herzschmerz. Energisch schob ich die Tür beiseite und betrat unschlüssig das Atelier. Jeder darf was Gutes fühlen, besonders Liebe. Liebe hat keine Vorschrift, sie ist einfach da und wenn man die richtige Person trifft, dann macht sie Einem glücklich. Dann findet man den Sinn des Lebens. Liebe ist wie ein Weg, manchmal ist er lang und hat viele Steine. Bei manche gibt es sogar viele Wege oder Umwege bis man endlich den richtigen Weg findet. Und wenn man in eine Beziehung ist, muss man manchmal gemeinsam daran arbeiten. Das ist in Ordnung, wir Menschen sind verschieden und haben manchmal andere Denkweisen. Deswegen ist ja reden wichtig, damit man einen gemeinsamen Weg findet, den man zusammen beschreiten möchte. Akela, es ist besser Liebe zu fühlen, als gar keine Liebe zu fühlen. Selbst wenn man weiß, dass die Liebe wehtun kann. Denn aus Liebe lernen wir viel und sie gibt uns einen Sinn, warum wir existieren wollen. Silia mag dich und du magst sie, warte nicht lange bevor es zu spät ist. Lass dein Herz noch einmal öffnen. Zeige ihr, wer du wirklich bist. Ich griff nach einem leeren Zeichenbuch und eine Feder mit Tinte, ehe ich mich auf dem Boden hinsetzte. Mit einem leeren Blick starrte ich hinaus. Die Wand auf der Meerseite war vollkommen verglast und man konnte direkt in das weite Meer blicken. Ich werde nicht gehen. Ich werde dich nicht im Stich lassen. Ich habe dich gehört und ich werde dich nicht allein lassen. Mir hat mal jemand gesagt, dass wenn einem die Welt auf den Kopf fällt, man weiter atmen muss. Einfach atmen. Die Feder begann über das Papier zu kratzen. Bestrafe dich nicht selbst.


1 966

28.07.2019, 01:14

Ardan

Raja teilte mir eine Stunde später mit, dass alle Vorbereitungen erledigt waren. Es gab nichts mehr zu tun. Alles stand bereit. Ich konnte meine Freude darüber kaum unterdrücken. Den ganzen Tag über hatte ich diese Leichtigkeit in der Brust gespürt und ich war glücklich darüber, dass alles nach Plan verlaufen war und wir nun tatsächlich schon heute mit der Zeremonie beginnen konnten. Und das nur, weil wirklich jeder mitgearbeitet hatte. Was für ein tolles Volk ich doch führte… ich war ihnen mehr als dankbar.
Lächelnd folgte ich ihm nach draußen in den Vorhof, als ein Bote mich wissen ließ, dass Jadis zurückgekehrt war. Mein Herz füllte sich schlagartig mit Wärme. Sicherlich hatte sie auch schon mitbekommen, dass wir heute bereits heiraten würden. >Führe sie bitte zu meinem Schneider. Sie soll das Kleid anziehen und ihm sagen, ob es ihren Wünschen entspricht. Ich werde mich ebenfalls richten und bei Sakrazhue warten. Dort beginnen wir mit dem traditionellen Ritual.<
Bevor er ging, rief ich ihn nochmal zurück. >Nicht vergessen... Nur die Familie und engsten Freunde dürfen dabei sein.<
Er nickte ernst und eilte davon. Raja grinste mich von der Seite an. >Aufgeregt?<
>Ich wüsste nicht, warum ich aufgeregt sein sollte, immerhin ist es Jadis, die Frau meines Lebens, die ich heiraten werden und trotzdem… verdammt… ich glaube, ich schwitze.<
Er lachte. >Besser als kalte Füße zu bekommen.<

Jenaya

Meine Wangen erröteten bei seinem Kompliment. Ich liebte es, wenn er mich fühlen ließ, als wäre ich die schönste Frau im Raum. Doch dann sah ich seinen bedrückten Gesichtsausdruck und mein Herz zog sich zusammen. Ich wollte ihn nicht so sehen. Nicht, nachdem wir uns wiedergefunden hatten. Wie es aussah, stand es nicht gut um Akela. Er würde nach dem Krieg sterben? Woran könnte das liegen? Normalerweise wusste man nie, wann der Tod einen ereilte und doch schien Akela es zu wissen. Das war mir sehr suspekt.
Als Kenai seinen Kopf auf meine Schulter legte, drückte ich ihn fester an mich und streichelte ihm dabei über den Rücken. >Ja, in Ocamma ist die Magie und die Forschung sehr fortgeschritten. Dort könnte man etwas finden, was ihm hilft. Aber er muss auch zulassen, dass man ihm helfen will, sonst funktioniert das Ganze nicht.< Letzteres musste ich sagen, denn Akela hatte sich bislang nicht wirklich von seiner kooperativen Seite gezeigt. Trotzdem… für Kenai wünschte ich mir, dass sein Bruder am Leben blieb. Er gehörte zu seiner Familie. Er verdiente es nicht, wieder jemanden aus der Familie zu verlieren. Nicht nach allem, was er bislang durchgemacht hatte.
>Wir finden eine Lösung.< murmelte ich sanft.

Silia

Da alle irgendwie mit allem fertig waren, nahm ich mir die Zeit zur Ruhe. Das Wetter war so schön, angenehm warm, dass ich mich danach sehnte, mich unter einen Baum zu legen und mich in der Sonne zu baden. Ihr Licht drang unter meine Haut, erfüllte mich mit neuer Kraft, pulsierte stark wie ein zweites Schlagendes Herz. Eine leichte Brise kam auf, als ich den Garten erreichte und dort auf einen leicht schiefen Baum zuging, der mit unzähligen Blüten geschmückt war. Ich setzte mich nicht in den kühlen Schatten, sondern lehnte mich gegen den Stamm, der der Sonne zugewandt war. Mit einem kleinen Lächeln schloss ich die Augen. Dachte an die bevorstehende Hochzeit, an das, was wir geplant und dafür hart gearbeitet hatten. Es würde schon klappen. Ich blieb positiv.
Meine goldenen Fußreife klimperten, als ich in den Schneidersitz wechselte und meinen Schwanz in den Schoß legte. Dabei zuckten meine Ohren in diverse Richtungen. Überall Geräusche, Stimmen… Gelächter. Ich entspannte mich und döste friedlich vor mich hin.
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28.07.2019, 10:56

Jadis

Gemeinsam gingen wir zum Schneider und er schien bereits auf mich gewartet zu haben, denn er rief erfreut: „Prinzessin Jadis, wie schön, dass Ihr jetzt da seid. Eurer Kleid ist fertig und es ist prachtvoll geworden. Euer Zukünftiger besitzt einen vortrefflichen Geschmack, was natürlich nichts Anderes von unserem König zu erwarten ist.“ „Ich bin mir sicher, dass mir das Kleid gefallen wird“, lächelte ich und ließ mich von ihm in den Nebenraum führen, wo das besagte Kleid hing. Meine Pupillen weiteten sich und beinahe blieb mir der Mund offen. Ehrfürchtig trat ich dem Kleid näher und strich über den seidigen Stoff. „Es ist atemberaubend schön“, hauchte ich hingerissen und meine Wangen färbten sich vor tiefer Freude. Dann träten Tränen der Rührung in meine Augen, als ich begriff, dass Ardan mich auf diese Weise sah. „Mama? Bist du traurig? Gefällt es dir doch nicht?“, fragte Zen besorgt. „Nein, ich bin einfach sehr glücklich“, schniefte ich und wischte verlegen die Tränen von meine Wangen. Der Schneider lächelte und seine Augen blickten mich warm an: „Eurer Zukünftiger liebt Euch sehr.“ Stumm nickte ich und fühlte mich benommen von der ganze Liebe, die ich in dieses Kleid spüren konnte. Ardan wollte mich heute zum glücklichsten Frau der Welt machen. Tief atmete ich ein, um meine aufwühlende Gefühle in den Griff zu bekommen und räusperte mich. Drei weibliche Bediensteten kamen herein und einer von ihnen sprach: „Prinzessin Jadis, seid ihr für das Bad bereit? Wir sind für Eure Aufmachung zuständig.“ „Ja, ich will endlich heiraten“, nickte ich eifrig und der Schneider lachte leise. Ich beugte mich zu Zen und küsste auf seinem Kopf: „Wir sehen uns naher.“ „Du wirst wunderhübsch aussehen, Mama“, strahlte mich mein entzückender Sohn an und ich wollte ihn am Liebsten drücken. Die Bediensteten führten mich in das Baderaum, wo ich gründlich gewaschen wurde bis ich nach Blumen duftete und meine Haut so samtweich waren, wie das Fell eine Neugeborenes. Auch mein Haar genoss eine hingebungsvolle Pflege und wurde so seidig, dass es der Bürste abermals entglitt, als eine Bedienstete mir das Haar hochstecken wollte. Die Zweite kümmerte sich um mein Gesicht und der Schminkpinsel kitzelte mich leicht. Die Schminkfarben sollten meine Augen und Lippen mehr zu Geltung zu bringen. Die Dritte kümmerte sich voller Konzentration um meine Fingernägel, da Diese durch die Kämpfe rissig geworden waren. Jemand klopfte an der Tür und eine weitere Bedienstete kam herein, sie verneigte sich leicht vor mir: „Ich habe einen Brief für Euch, Prinzessin Jadis. Es ist von eurer Mutter.“ „Könnt ihr Sie mir bitte laut vorlesen?“, bat ich. „Mein Liebling, dein Bruder und Inej sind soeben wohlbehalten eingetroffen. Wir sehe uns naher bei der Vermählung und genieße die Hochzeit in volle Zügen. Es ist ein besonderer Tag für jede Frau. Deine Mutter“, las sie vor und mein Herz wurde ganz leicht vor Erleichterung. Jetzt gab es für mich keine offene Wünsche mehr. Zudem hatte meine Mutter noch eine weiße Orchideenblüte schicken lassen, die ich traditionell um meinem Handgelenk tragen würde. Mit wildes Herzklopfen stieg ich in das Hochzeitskleid hinein und als ich mich in einem Spiegel erblickte, riss ich meine Augen weit auf. Ich wusste, dass ich gute Genen besaß, aber ich hätte niemals gedacht, dass ich so wunderschön aussehen könnte. Ich sah wie eine Märchenprinzessin aus einem Buch aus.

Das Kleid

Kenai

"Gut", murmelte ich und grub meine Nase in die weiche Haut ihres Halses. Wir würden eine Lösung finden und Akela würde sich bestimmt helfen lassen, wenn wir einen Mittel für ihn fanden. Ich war sein kleiner Bruder, wir waren eine Familie. Irgendwo in ihm drinnen wusste ich, dass ich ihm wichtig war, auch wenn er es nicht sagte. Tief atmete ich den Duft nach Lavendeln ein und entspannte mich wieder. Dann erinnerte ich mich an den dunklen Gott in mir, den ich in den letzten Tagen verdrängt hatte, weil alles in mir ruhig war. Ich musste es Jenaya erzählen, auch wenn es ihr Sorgen bereiten könnte. Aber ich würde das erst nach dem Fest erzählen, denn ich wollte noch einen schönen Tag mit ihr haben. Wir hatten uns erst wieder gefunden und da wollte ich erstmal nicht an die schlechten Dinge denken. Ich löste mich von Jenaya und küsste auf ihre Lippen: "Ich liebe dich."

Akela

Als die Tinte auf dem Papier zu trocknen begann, schrieb ich mit schwarzer Tinte unter die Wörter die dazugehörigen Noten auf. In meinem Kopf hörte ich aus der Ferne die Töne eines Klaviers und sie wurden zu Melodien dieser Noten. Unter dem Text und den Noten war noch Platz genug für ein Bild, das ich nun mit farbige Kohlestifte zeichnete. Das gleiche Bild wie auf der Schiebetür. Das Papier trennte ich sauber vom Malbuch und ging hinüber ins Arbeitszimmer. Dort holte ich eine Schatulle aus dem Regal und öffnete es. Auf dem weinroten Samtkissen lag eine Muschel, die vollkommen von dem weißen Perlmutt überzogen war. Doch das war nicht der kleine Schatz, sondern die seltene schwarze Perle in der Muschel. Nach einer Legende wurde die Perle für die Menschen von einem Gott, namens Oro erschaffen. Er stand für Frieden und Fruchtbarkeit. Es wurde auch nachgesagt, dass er sich in eine schöne Prinzessin verliebte und ihr dieses Geschenk machte. Ich schloss die Schatulle wieder, rollte das Papier zusammen und band es auf dem Deckel. Schließlich schrieb ich den Namen von Silia drauf und stellte die Schatulle auf dem Tisch. Meine Arme verschränkten sich vor dem Brustkorb und ich starrte den Gegenstand an.

Text: It will Rain - Bruno Mars
Instrumental:Klavier


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29.07.2019, 08:13

Ardan

>Hättest du jemals daran geglaubt, irgendwann in dieses Kostüm zu steigen und zu heiraten?< fragte mich Raja mit einem leichten Lächeln, als er mir dabei half, meine Kleidung für die bevorstehende Zeremonie zu richten. Thales stand derweil etwas abseits von mir und behielt den heiligen Platz im Auge, wo ich schon sehr bald Jadis zu meiner Königin machen würde. Für mich gab es keinerlei Zweifel, dass Sakrazhue sie akzeptieren würde. Ignulae brauchte eine Königin wie sie. Ich brauchte sie.
Darum konnte ich auf diese Frage ehrlich antworten: >Nein, eigentlich nicht. Vielleicht aus Loyalität zu meinem Volk und mit einer Frau, die ich nie so sehr lieben könnte wie Jadis. Aber die höheren Mächte meinen es gut mit mir, weil sie sie vor einiger Zeit mit einer Flotte zu mir schickten.< Mein Blick glitt in die Ferne. >Wäre sie nicht hierhergekommen, weiß ich nicht, ob wir uns jemals wiedergesehen hätten. Vielleicht auf dem Kriegsfeld, vielleicht auch nicht. Wer weiß das schon... Ich bin glücklich damit, wie die Dinge sich gefügt haben. Trotz einiger Dramen... Gerade deswegen sind wir jetzt unzertrennlich.<
>Spar dir das für dein Gelübde.< kam es von Thales, der an mich herantrat und mir das dünne, rote geflochtene Seil um die Hüfte band. Das Symbol für die schicksalhafte Vermählung zweier Menschen. Das rote Band, das uns für immer miteinander verbinden würde. >Ich freue mich für dich, werter Freund. Du hast alles Glück dieser Welt verdient. Du hast viel durchgemacht und wirst noch viel mehr durchmachen, aber das kannst du dann wenigstens mit Jadis teilen.<
Mussten Hochzeiten immer so emotional und mit gefühlvollen Worten ausgeschmückt werden. Mir gefiel der Kloß im Hals nicht. Ich räusperte mich, um meine Stimme wiederzufinden und nickte. Raja war fertig mit mir und trat einen Schritt zurück. >Der perfekte Bräutigam... Ich würde ja meinen, dass Jadis sicherlich stolpern oder losheulen wird, wenn sie dich sieht, aber die Wetten sprechen gegen dich, Mahajal. Du wirst zuerst weinen.<
Ich rollte mit den Augen. >Idioten seid ihr... ihr alle. Kaum zu fassen, dass ihr Wetten darüber abschließt, wer zuerst sentimental wird.< Auch wenn ich befürchtete, dass sie womöglich richtig lagen. Ich tat mir selbst den Gefallen und ging nicht mehr auf die Sache ein, sondern schaute in die Richtung, aus der ich andere vertraute Gestalten entdeckte. Jadis' Eltern, ihren Bruder und Inej. Zugegeben, ich war wirklich heilfroh, dass es den beiden gut ging. Und dass sie es geschafft hatten, dieser Zeremonie beizuwohnen. Das bedeutete mir wahnsinnig viel. Jadis sowieso.
Ich verließ meinen Platz unterm Baum und kam ihnen entgegen. >Es ist schön, euch zu sehen. Ich hätte nicht gedacht, dass Heiraten so... so aufregend sein kann.< Seitdem feststand, dass die Hochzeit schon heute stattfinden konnte, stand ich unter Spannung. Guter, positiver Spannung, versteht sich. Ich konnte es kaum erwarten, Jadis in ihrem Kleid zu sehen. Zwar wünschte ich, jemand könnte mir ihre Reaktion darauf zeigen, aber sie darin auf mich zuschreiten zu sehen, bedeutete mir so viel mehr. Allein die Vorstellung ließ meinen Puls in die Höhe schnellen. Schwitzten meine Hände? Sie schwitzten nie...
Raja geleitete alle zu der kleinen Gruppierung von Stühlen im Schatten von Sakrazhue und warnte sie vor den dünnen Lavaadern, die den Boden durchzogen. Das war keine normale Lava, in ihr floss Magie. Magie Ignulaes. Dieselbe, die auch in meinen Adern floss. Ich spürte ihr starkes Pulsieren. Sie reagierte auf das Geschehen um mich herum. Sakrazhue beobachtete uns alle.
>Mahajal, Eure Braut ist auf dem Weg.< teilte mir wenig später die Wache mit. Da diese Zeremonie sehr privat war, verzog sich der junge Mann wieder. Der Älteste begab sich in Position. In seinen Händen lag eine goldene Schale und in ihr würde bald das flüssige Gold von Sakrazhue sein. Dieser Part war der wichtigste und leider nicht ganz schmerzfrei... In meinem Volk gehörte Schmerz eben zum Wachstum dazu, aber ich wusste, dass Jadis kein Problem damit haben würde, sich diesem Test zu stellen. Sie hatte weitaus Schlimmeres durchgestanden als das. Sie war meine Auserwählte.



Jenaya

Ich blickte Kenai warm an und war froh, dass ihn diese Sache nicht zu sehr an diesem besonderen Tage runterzog. Wir würden eine Lösung finden. Ich hatte meine Worte ernst gemeint. Ob ich seinen Bruder mochte oder nicht, das spielte keine Rolle. Für Kenai würde ich alles tun. Aber jetzt... >Na los, zieh dich um. Ich habe dir ein Kostüm ausgesucht, das dir bestimmt wunderbar passen wird.<
Und dann würde es mir sicherlich schwerfallen die Finger von ihm zu lassen. Kenai in Anzügen... das war zu viel für mein schwaches Mädchenherz. Egal, was er trug, er machte mich vollkommen verrückt mit seiner Attraktivität. Ja, unser Freundeskreis bestand aus sehr adeligen Personen mit sehr guten Genen, aber Kenai... Kenai stach einfach hervor. Schon von Anfang an hatte er in mir mehr ausgelöst als der hübscheste Prinz auf etlichen Festen. Er war mein Traummann. Mein Zirkusjunge. Diese Hochzeit machte mir mal wieder bewusst, wie sehr ich ihn ebenfalls zum Mann nehmen wollte. Ein für alle Mal. Darüber würde ich noch mit ihm sprechen müssen, aber heute galt es für unsere Freunde da zu sein und mit ihnen viel Spaß zu haben.
Yun war so schlau und gab mir währenddessen ein Tuch, mit dem ich meine Tränen der Rührung würde trocknen können. Er wusste, wie nah am Wasser ich gebaut war. Warum auch immer es in letzter Zeit schlimmer geworden war...
Dann kam Kenai auch schon fertig umgezogen aus dem Bad heraus und wie erwartet, drehte mein Mädchenherz komplett durch. Es raste wie irre und wollte ihm am liebsten an die Brust springen. >Schätze, wir kleben für den Rest des Tages aneinander.< grinste ich ihn verliebt an und hakte mich sogleich bei ihm unter. Er war so schön warm. Er roch nach Zuhause. Ich seufzte wohlig. >Mal sehen, wo sich die anderen aufhalten.<

Silia

>Bloß nicht verschlafen, Schwesterherz.< weckte mich die warme Stimme meines Bruders. Er stupste mir mit dem Zeigefinger in die Wange. Die Hitze und die grellen Sonnenstrahlen hatten mich direkt in den Schlaf geschickt. Nun fühlte ich mich, als könnte ich selbst meinen Platz im Himmel einnehmen und von dort aus eine Nacht zum Tag machen. So stark rauschte die Energie durch meine Adern. Na wenn das kein guter Vorsatz für die spätere Feier war.
Beschwingt sprang ich auf und richtete meine Kleidung, die zum Glück weitgehend offen war. Ich mochte es nicht Sachen zu tragen, die mich vollständig bedeckten. Ich lebte meine Freiheit aus. Gerne freizügig. Natürlich lief ich nicht zu nackt herum, da ich die Traditionen durchaus respektierte. Das hier... das war in Ordnung. Außerdem hatte ich noch das seidene Tuch mit den goldenen Stickereien. Ich legte es mir um die Schultern und folgte meinen Geschwistern durch den Garten, als wir auf Jenaya, Kenai und Yun trafen.
>Perfekter Zeitpunkt. Die Zeremonie beginnt gleich.< verkündete Envar lächelnd und nickte Jenaya zu. Die beiden verstanden sich sehr gut, besonders nachdem sie sich über ihre Vorfahrin unterhalten und gemeinsam an ihren besonderen Fähigkeiten gearbeitet hatten. Außerdem hatte er ihr in ihren einsamen Stunden eine Schulter zum Ausweinen geboten. Er war ihr nicht von der Seite gewichen, genau wie Yun. Wenn sie und Kenai bloß wüssten...
Ich musterte das nun glückliche Paar und lächelte breit. >Ihr seht fabelhaft aus. Ich bin froh, dass ihr zueinander gefunden habt. Wurde endlich Zeit.< Scheinbar hatten meine damaligen Worte an Kenai etwas sehr Gutes erreicht. Ich war froh, dass ich zu dem Zeitpunkt nicht den Mund gehalten und ihn darum gebeten hatte, sich noch einmal an das letzte Gespräch mit ihr zu erinnern. Sie hatten sich ausgesprochen und waren wieder eine Einheit. So sollte es sein.
>Danke.< sagte Jenaya mit einem Lächeln, das ihre Augen erreichte und genau das erfüllte mich mit tiefster Freude. Sie war mir eine sehr gute Freundin. Ich wünschte mir nur das Beste für sie. Wie für meinen Vater und meine Mutter. Im Moment sah mein Vater ziemlich aufgeregt aus, denn er wusste nicht so recht, wohin mit seinen Händen. Als er mich erblickte, weiteten sich seine Augen. >Wenn meine Tochter schon so umwerfend aussieht, was soll ich dann machen, wenn deine Mutter kommt?<
Ich umarmte ihn und drückte ihn fest an mich. >Tief Luft holen. Wieder ausatmen. Nochmal einatmen und wieder ausatmen.< Er folgte meinen Anweisungen und schien etwas ruhiger zu werden. >Du siehst genauso umwerfend aus, Papa. Ihr werdet wohl beide ganz sprachlos voreinander stehen.< zwinkerte ich ihm zu, als ich daraufhin neben Zen Platz nahm. Auf der anderen Seite saß Alita. Envar hingegen blieb neben Thales stehen und zückte seine Gitarre. Er würde ein Hochzeitslied singen, das ziemlich alt war und welches wir in unserem letzten Leben von den Menschen gelernt hatten.
Mein Blick glitt zu dem von Blütenblättern übersäten Pfad, der vom Garten hierher führte. Mama würde gleich kommen und ich wollte keine Sekunde davon verpassen.

Hochzeitslied
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29.07.2019, 18:15

Das Outfit von Ardan sieht ja mal der Hammer aus *___*

Jadis

Unruhig lief ich durch den Raum und rang nach Luft. Meine Knien fühlten sich weich an und das Kribbeln in meinem Magen machte mich verrückt. So aufgeregt war ich noch nie im Leben gewesen. Am Liebsten wollte ich kurz in den Himmel fliegen, um runterzukommen, doch ich hatte Angst die mühevolle Friseur in Unordnung zu bringen. Die Tür öffnete sich und ich drehte mich um, dabei rauschte das Kleid leise wie eine Windbrise. „Vater!“, rief ich mit zu hoher Stimme aus. In meinem Volk war es die Tradition, dass die Tochter vom Vater zum Bräutigam geführt wurde. Es war das Symbol seines Segens. Sanft lächelte mich Vater an und griff nach meine zittrige Hände: „Es kommt mir wie gestern vor, als du als Neugeborenes in meine Arme lag und ich dir die Welt versprach. Doch heute bist du zu eine wunderschöne Frau herangereift und dir wird ein anderer Mann die Welt versprechen.“ Er hauchte einen Kuss auf meinem Handrücken: „Es ist Zeit dich loszulassen.“ Mir traten die Tränen in die Augen und leise schniefte ich: „Ich hab dich lieb.“ „Ich dich auch, Kleines“, antwortete mir Vater und schmunzelte: „Du bist wohl sehr aufgeregt.“ „Ja“, gestand ich: „Mir ist schon schlecht davon.“ „Da bist du nicht die Einzige. Dein Zukünftiger sieht aus, als würde er gleich vor lauter Aufregung in die Ohnmacht fallen. Dieser Gesichtsausdruck steht ihm, das macht ihn nahbar. Er wartet sehnsüchtig auf dich. Bist du bereit?“ Irgendwie beruhigten mich diese Worte und ich konnte besser durchatmen: „Ja. So bereit, wie noch nie.“ Ich hakte mich in den Arm meines Vaters ein und verließen den Raum. Als wir den privaten Garten betraten, begann mein Herz bis zum Hals zu schlagen und die Hochzeitsmusik erklang. Der Weg war von Blüten übersät und je näher wir dem heiligen Baum kamen, desto stärker klopfte mein Herz in dem Brustkorb. Meine Wangen fühlten sich heiß an und meine Augen leuchteten mit der Sonne um die Wette. Dann endlich erblickte ich mein zukünftiger Gemahl am Baum und in diesem Moment schien die Zeit stillzustehen. Ardan sah unfassbar gut aus in diese Kleidung und ich war die glückliche Frau, die er zu Seine machte. Er hatte mich auserwählt, ich besaß sein Herz und er Meines. Eine solche tiefe bedingungslose Bindung würde ich nirgendwo finden können. Ich konnte mein Blick nicht von ihm abwenden und ich kam mir wie in einem märchenhafter Traum vor, sodass ich den Drang unterdrücken musste mich zu kneifen. Atemlos sah ich in seine goldglühende Augen, als ich ihn endlich erreichte. Wie aus der Ferne hörte ich mein Vater sagen: „Ich überreiche dir meine Tochter, kümmere dich gut um sie, wie ich es einst getan hatte.“ Er küsste auf meine Wangen und ging hinüber zu meiner Mutter, die gerade mit einem Taschentuch ihr Gesicht trocken tupfte. Plötzliche Schüchternheit ergriff mich und zaghaft lächelte ich Ardan an.

Kenai

Im Baderaum zog ich mich um und schaute an mich herab. Ich trug ein weißes Leinenhemd mit Ausschnitt, darüber eine Art Weste. Sie war glutrot mit silberne wellenartige Fäden, was wohl den Wind darstellen sollte. Die Hose selbst war schwarz und schlicht. Ich verließ den Raum und Jenaya hakte sich bei mir. Ihre Worte ließ Wärme durch meinem Brustkorb strömen. Ich hatte nichts dagegen, wenn wir den ganzen Tag aneinander kleben würde. Zufrieden verließ ich mit ihr das Gemach und es war nicht schwer den Ort der Eheschließung zu finden. Es schien ein abgrenzender Garten zu sein, wo wenige Menschen da waren. Wenn ich mich nicht irrte, waren da nur Freunde und Familie der Beiden. Ardan stand an einem großen Baum, anscheinend fand dort die Vermählung statt. Wir setzten uns hin und ich schaute mich umher. Jadis fehlte, aber das schien normal zu sein. Ich war noch nie auf einer Hochzeit. Man hatte mir versucht die Vorgänge zu erklären, aber ich würde es besser verstehen, wenn ich es jetzt mit eigene Augen sah. Ich blickte auf Jenaya herab. Ob wir bald heiraten würden? Dann erschien die Sonnenfüchsin mit ihre Geschwister. Der Mann nickte Jenaya zu und ich erinnerte mich, dass er in ihrem Zelt gewesen war. Ich runzelte mit der Stirn und kam nicht mehr dazu darüber zu analysieren, weil die Musik erklang. Ich schaute nach hinten, als ich dort Bewegungen bemerkte. Jadis erschien.


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29.07.2019, 18:51

Hehehe, war auch baff, dass das Outfit genau meiner Vorstellung entspricht *_*

Ardan

Ich erlitt bald einen Herzinfarkt, so viel stand fest. Meine Augen klebten am Pfad, den Jadis und ihr Vater nehmen würden, um hierher zu kommen. Envar spielte bereits das Hochzeitslied, das er wahrscheinlich gemeinsam mit Silia und Alita geschrieben hatte und was er sang, traf eins zu eins auf mich zu. Ich war sprachlos. Als hätte ein starker Wind all meine Gedanken aus dem Kopf gefegt.
Scharf atmete ich ein, als ich Jadis im Kleid erblickte, für das ich mir den Kopf zerbrochen hatte. Sie sah... um ehrlich zu sein, gab es keine Worte, die annähernd beschrieben, wie wunderschön sie war. Diese Worte mussten erst noch erfunden werden. Mein Herz hatte aufgehört zu schlagen, so fühlte sich das jedenfalls an, denn Zeit spielte keine Rolle mehr. Es existierte nur Jadis. Voller Anmut und wie die schönste, wahrhaftigste Königin auf Erden kam sie auf mich zu. Ich schaffte es nicht meinen Blick von ihr loszureißen, um wenigstens ihrem Vater eine kurze Antwort zu geben. Verdammt, ja, natürlich würde ich alles tun, um seine Tochter glücklich zu machen. Alles. Und warum brannten meine Augen? Diese verfluchte Wetten... Das war die Schuld meiner Freunde, ganz klar.
Ich räusperte mich, als Jadis mir ihre Hand hinhielt. Sie fühlte sich in meiner zierlicher als sonst an. Sanft drückte ich sie und sog dabei tief Luft in meine Lungen. Atmen nicht vergessen, ermahnte ich mich selbst und hielt das störende Brennen in den Augen zurück. >Du siehst... ich... ich bin sprachlos.< gab ich verlegen zu. Wärme flutete meinen ganzen Körper.
Zum Glück trat der Älteste vor, sonst wäre das eine lange, peinliche Stille meinerseits geworden. Er bedachte uns mit einem zufriedenen Lächeln und senkte respektvoll den Kopf, ehe er einen zackenartigen Dolch zückte, um damit in die Rinde von Sakrazhue zu schneiden. Dabei murmelte er Worte in unserer alten Sprache. Eine Art Gebet. Ich erinnerte mich an meine Krönung, an das kribbelige Gefühl im Bauch, doch das hier... das hier war so viel intensiver.
Ich schaute wieder Jadis an und führte ihre Hand zu meinen Lippen, um ihr wenigstens einen Kuss darauf zu hauchen. Das war ja keine verbotene Geste. >Du darfst die Stelle wählen, mit der dein Körper mit Sakrazhues Blut in Kontakt kommt. Es wird brennen und du wirst dich nackt fühlen, aber es hält nicht lange an.< erklärte ich ihr sanft. >Wenn Sakrazhue dich akzeptiert, wirst du eine Tätowierung erhalten. Die der Drachenblüte. Darum ist es auch wichtig, dass du die Stelle wählst.<

Jenaya

Wie erwartet wurden meine Augen feucht, als die Musik erklang, die Envar erzeugte und kurz darauf Jadis in einem fantastischen Kleid erschien. In Begleitung ihres Vaters, der nicht stolzer dreinblicken könnte. Ich schniefte leise in das Tuch, das mir Yun gegeben hatte und tupfte damit meine Tränen trocken. Was für ein Auftritt! Was für ein Kleid! Es passte Jadis wie angegossen. Bestimmt war sie bei dem Anblick genauso sentimental geworden, wie ich mich gerade fühlte. Ardan hatte in der Tat sehr viel Liebe in dieses Kleid gesteckt, was er nicht einmal selbst tragen würde. Dafür trug Jadis es. Die Liebe seines Lebens. Genau das drückten seine Augen aus, die so intensiv golden leuchteten, dass sie mit dem warmen, starken Licht im Baum konkurrierten. Mein drittes Auge hatte sich wie sonst geöffnet und ich sah das ganze Spektakel aus anderer Sicht. Alles um uns herum pulsierte vor Energie. Uralte Energie. Diese Insel war deutlich älter als erwartet und ich fragte mich, ob die Familie Thyell wusste, dass dieser Baum sogar älter als der Vulkan war. Ohne Sakrazhue wäre der Vulkan nicht mal aktiv. Das konnte ich ganz klar erkennen.
Der Älteste wandte sich dem mythischen Baum zu und schnitt in den alten Stamm, aus dem eine glühend goldene Flüssigkeit austrat und direkt in die goldene Schale floss. Ich hörte nicht, was Ardan zu Jadis sagte, aber ich vermutete, dass die Flüssigkeit nun eine wichtige Rolle einnahm. Der alte Mann in seiner traditionellen Robe drehte sich mit erhobener Schale zu dem Brautpaar herum und lächelte Jadis offen an. >Im Namen unseres Heiligen Baumes, Sakrazhue, soll hiermit ein Bündnis geschlossen werden, das für die Ewigkeit ist. Werdet Ihr, Jadis Herondale, vom alten Geist unseres Landes akzeptiert, so werdet Ihr fortan Königin von Ignulae sein. Seid ihr gewillt, den Platz als Anajal anzunehmen?<
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29.07.2019, 19:14

Hihi:D Hallo ^^

Jadis


In seine Augen spiegelten sich so viele Gefühle ab, die direkt mein Herz trafen und ich empfand Dasselbe mit gleicher Intensität. Meine Hand glühte unter seine Berührung, als er sie sanft drückte. Noch mehr Röte kroch in meine Wangen, als Ardan offen zugab von meinem Anblick sprachlos zu sein und meine Augen funkelten feucht. Leicht senkte ich schüchtern den Blick und flüsterte mit eine zittrige Stimme: "Du siehst auch atemberaubend aus." Beinahe brach ich in einem Kichern aus, als Ardan einen Kuss auf der Hand hauchte und sofort tanzten Flammen auf der Haut. Der Priester sprach in eine Sprache, was ich nicht kannte und hatte dabei mit einem Dolch die Rinde vom Baum abgeschabt. Ardan erklärte mir leise das Ritual. Es überraschte mich nicht und wenn wir ehrlich waren, ich wäre zu allem bereit, um ihn endlich als meinen Gemahl nennen zu dürfen. Stumm nickte ich und mir kam sofort eine Idee, welche Stelle es sein konnte. Auf dem Handrücken, worauf er eben noch einen Kuss gehaucht hatte. Ich wollte, dass die Tätowierung für alle sichtbar waren. Meine Augen wanderten zum Priester, der freundliche Augen besaß. Mein Herz begann schneller zu schlagen und beinahe verpasste ich es zu antworten: "Ja, ich bin gewillt." Innerlich begann ich zu beten von dem alten Geist dieses Landes akzeptiert zu werden. Ich wollte es so sehr. Ich wollte für immer an der Seite von Ardan sein.

Kenai


Ich stellte fest, dass die abendblaue Augen von Jenaya feucht waren. Doch es erging nicht nur ihr, denn auch die anderen Frauen schienen feuchte Augen zu haben und selbst die Männer rangen mit Emotionen, die mir anscheinend fehlte. Ich spürte bloß die Freude, dass meine Freunde sich dazu entschlossen hatten zu heiraten. Ich wollte, dass sie glücklich waren und diese Hochzeit würde sie glücklich machen. Yun schniefte leise auf meiner Schulter und goldenes Glitzer rieselte auf meinem Arm. Ich griff nach Jenayas Hand und drückte sie. Jetzt schien der Priester die anscheinende Frage zu stellen, nachdem er einen Gebet in eine fremde Sprache gesprochen hatte. Aufmerksam musterte ich den Dolch und die Rinde in seiner Hand. Das schien ein Ritual zu sein. Ich hatte gelernt, dass jedes Land seine eigene Rituale und Traditionen besaß.


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29.07.2019, 19:33

Hallihallo ;) Na, ein weiterer Montag, eine neue Woche XD

Ardan

Immer wieder musste ich zu Jadis schauen, denn sie war zu schön, um nicht angesehen zu werden. Wenn ich könnte, hätte ich sie am liebsten gleich hier auf die Arme gehoben und davongetragen, um sie stundenlang zu küssen. Überall. Einfach nur neben ihr zu stehen, das reichte mir nicht.
Ich trat ein Stück zur Seite, damit der Älteste das Ritual durchführen konnte und lächelte warm, als Jadis ihre Hand ausstreckte. Sie hatte sich wohl für eine Stelle entschieden. Ihr Handrücken. In dieser Frau schlug ein sehr romantisches Herz und ich liebte sie umso mehr dafür. Kurz huschte mein Blick zu den Anwesenden und beinahe hätte ich gelacht, als ich das Schimmern in den Augen meiner Freunde sah. Von wegen ich wäre der einzige, der mit den Tränen würde kämpfen müssen. Weicheier.
Schmunzelnd fixierte ich meinen Blick zurück auf Jadis' Hand, als der Älteste die Schale leicht kippte und die goldene Flüssigkeit leise zischend auf ihre weiche Haut traf. Es missfiel mir nach wie vor, dass dieses Ritual mit Schmerz verbunden war, wenn auch kein gravierender. Schmerz blieb Schmerz. Es gab keine schöne Umschreibung dafür. Dennoch hoffte ich, dass es nicht zu unangenehm für sie war. Während die Flüssigkeit in ihre Blutbahn geriet, um sie auf ihren Wert zu prüfen, murmelte der Älteste das dazugehörige Gebet. Eine leichte Brise kam auf, schüttelte die Zweige des Baumes und wirbelte einige rosafarbene Blüten auf. Ich starrte Jadis' Handrücken an, wartete und wartete... bis sich allmählich feine, dunkelrote Linien zu einer eleganten Drachenblüte formten. Mein Herz machte vor Freude einen Salto.

Jenaya

Wie gebannt verfolgte ich das Geschehen vor uns, während ich Kenais Hand hielt, die mich beruhigte. All die Emotionen machten mich noch schier verrückt. Ich blinzelte mehrmals, um bloß nichts zu verpassen und staunte, als die goldene Flüssigkeit in Jadis' Körper drang und sie daraufhin von innen zu leuchten begann. Die anderen mochten das nicht sehen, ich allerdings schon. Es war, als würde das goldene Licht einmal durch ihren gesamten Körper reisen, um sich teils in ihrem Herzen und teils in ihrer Hand einzunisten. Sakrazhue hatte sie akzeptiert. Wie nicht anders zu erwarten war.
Der Älteste stellte die Schale auf dem Boden ab und neigte nochmals respektvoll den Kopf. >Im Namen von Sakrazhue erkläre ich Euch feierlich zu Mann und Frau. Mahajal... Ihr dürft-<
Weiter kam er nicht, denn da hatte Ardan bereits einen Arm um Jadis' Taille geschlungen, sie an sich gedrückt und ihren Mund mit seinem versiegelt. Für einen Vermählungskuss war dieser hier ein ganz inniger. Meine Wangen färbten sich rosa bei der Inbrunst von Liebe. Silia sprang plötzlich auf und begann jubelnd zu klatschen. Alle anderen folgten ihrem Beispiel. Auch ich stimmte mit ein und klatschte freudestrahlend in die Hände. Meine Freunde hatten endlich geheiratet. Der besondere Tag konnte somit beginnen.
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29.07.2019, 19:46

Jep, mal sehen, was die Woche mit sich bringt XD

Jadis


Der Priester kippte die Schale über meinem Handrücken, als ich die Hand zu ihm ausstreckte, um meine ausgewählte Stelle zu zeigen. Als die goldene Flüssigkeit auf meine Haut zischend traf, zuckte ich nicht mal mit den Gesichtsmuskeln. Es brannte, als würde man an einem heißen Topf anfassen. Aber es wurde nicht schlimmer und ich konnte diesen brennender Schmerz aushalten. Ich konnte spüren, wie die Flüssigkeit durch die Haut drang und durch meinem Körper floß. Es fühlte sich an, als würde die Flüssigkeit mich ganz genau inspirieren und es gab nichts, was ich vor ihr verbergen könnte. Für den alten Geist war alles sichtbar und entblößte mich mehr, als wenn ich völlig nackt vor den ganzen Menschen stehen würde. Dieses unangenehmes Gefühl blieb nicht lange und mit anhaltendem Atem beobachtete ich wie nach und nach dunkelrote Linien auf meinem Handrücken erschien bis sie zu einem Drachenblüte wurden. Meine Augen weiteten sich und ich konnte kaum mein Glück glauben. Vergessen war der brennender Schmerz. Vergessen war das völlige nackte Gefühl. In diesem Moment durchströmte mich eine unglaubliche Wärme und als der Priester uns als vermählt bezeichnete, wurde ich in starke Arme gerissen. Der Kuss ließ mich alles vergessen. Meine Arme schlangen um Ardans Hals und voller Hingabe erwiderte ich den Kuss. Erst als ich das Klatschen hörte, löste ich mich benommen von Ardan und brauchte einen Moment, um in die Wirklichkeit zurückzukehren. Mit gerötete Wangen richtete ich meinen Blick auf die jubelnde Menschen. Familie und Freunde. Mein Herz hüpfte überglücklich in meinem Brustkorb. Jetzt war ich Ardans Frau.

Kenai


Es wurde eine goldene Flüssigkeit auf Jadis Hand getröpfelt und es schien hineinzudringen. Dann passierte erstmal nichts, ich konnte gar nichts in Jadis Gesicht lesen. Doch dann erschien eine Blume auf ihrer Hand und der Priester sagte, sie seien jetzt vermählt. Schließlich kam der Teil, der mir am Besten von dem Ritual gefiel. Der Kuss, der die Ehe endgültig versiegelte. Als alle aufstanden, erhob ich mich ebenfalls und klatschte in die Hände. Das machte man, um den Anderen die große Freude zu zeigen oder weil man den Anderen loben wollte. Yun flog aufgeregt zu den frischen Brautpaar und berieselte sie mit den goldener Glitzer: "Das Glück soll auf eurer Seite stehen!" Ich sah Jenaya an und meinte: "Wenn wir heiraten, dann will ich auch diesen Kussteil."


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29.07.2019, 20:01

Hast du einen guten Start gehabt?

Ardan

Ich wusste nicht, wann ich das letzte Mal so breit gegrinst hatte, dass es mir fast in den Wangen wehtat. Der Applaus war mir völlig entgangen, als ich Jadis geküsst hatte und nun zu realisieren, dass wir Ehefrau und Ehemann waren... ich könnte unseren Vulkan ausbrechen lassen. Würde ich aber natürlich nicht tun. Freude sollte in gesunden Maßen ausgelebt werden.
Dazu gehörte es meine Frau mitsamt ihrem recht schweren Kleid auf meine Arme zu heben und sie fest an mich zu drücken. Mir egal, ob das Kleid mich behinderte, sie richtig anzupacken. Ich wollte sie tragen. Bis in den Palast hinein. >Zeit, dem Volk die frohe Nachricht zu verkünden.< zwinkerte ich meiner Frau zu und führte unsere kleine Gruppe voran. Glückwünsche kamen später. Erst einmal musste ich mein Volk daran teilhaben lassen, dass sie nun eine Königin hatten. Sie warteten sicherlich gespannt darauf.

Jenaya

Kenais Kommentar brachte mich zum Lachen. Ein befreites, heiteres Lachen. >Natürlich bekommst du den Kussteil. Der gehört überall dazu.< versicherte ich ihm und hakte mich bei ihm unter, weil wir alle den Platz verlassen mussten. Ein letztes Mal schaute ich über die Schulter zum Baum zurück, der heller zu strahlen begann als zuvor. Es war, als würde er sich für das Glück von Ardan freuen. Ein geisterhafter Tiger und Löwe tänzelten in der Brise um die Äste herum und verschwanden anschließend im gleißenden Licht der Sonne. Nachher würde ich Ardan sagen, dass auch seine Familie an diesem wichtigen Tag bei ihm war. Es würde ihn bestimmt freuen das zu hören.
Wir folgten dem Brautpaar ins Innere des Palastes, das ebenfalls wunderschön geschmückt worden war und landeten wenig später im Thronsaal. Dort stand nicht mehr nur ein Thron, sondern zwei. Auf gleicher Höhe. Mit derselben prachtvollen Aura. Das Personal jubelte los und applaudierte, als sie ihren König mit seiner Ehefrau erblickten. Sie machten den Weg nach draußen frei. Zum Balkon, über den man die gesamte Stadt im Blick hatte. Alle Menschen befanden sich auf den Straßen, sie hatten sich dort guter Laune versammelt und feierten die Vermählung. Raja, Ardans rechte Hand und guter Freund, trat vor und verkündete die frohe Nachricht, woraufhin noch mehr Jubel ausbrach. Ich bekam sogar Gänsehaut davon.
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29.07.2019, 20:12

Jep, nur die Hitze hatte Einem zu schaffen gemacht, dafür dass es angeblich kalt sein sollteXD Und fängt dein Tag gut an?^^

Jadis


Ich schnappte überrascht nach Luft, als er mich auf seine Arme hob und schließlich schlang ich lachend die Arme um seinem Hals. Meine Augen funkelten voller Freude und anbetend sah ich nur ihn an. In diesem Moment verliebte ich mich nochmals in Ardan und dann nochmals. Immer wieder. Mein armes Herz, es war beinahe überfordert von den all den schönen Gefühlen, die durch meinem Körper rauschten. Er trug tatsächlich mich bis in den Thronsaal, wo jetzt zwei Throne standen. Der Saal wurde wunderschön geschmückt und ich war gerührt von so viel Mühe. Mittlerweile müsste mein Gesicht rot sein von der immer wiederkehrende Hitze in meine Wangen und ich lächelte dem Personal zu, als sie uns applaudierten. Ardan ließ mich auf dem Boden gleiten und ich hakte mich in seinem Arm ein, während wir zum Balkon gingen. Dort verbreitete Raja die frohe Botschaft auf und das Volk begann laut zu jubeln. Atemlos sah ich die vielen Menschen unter uns, die sich für unsere Hochzeit freuten. Dann erschien ein breites Lächeln und ich wank ihnen zu. Sie akzeptierten mich. Ein unbeschreiblich warmes Gefühl durchflutete mich und ich bekam sogar Gänsehaut von der tiefe Ergriffenheit, die mich erfasste. Meine Augen begannen verdächtigt zu schimmern und ich schickte dem Volk noch einen Luftkuss zu. Ich würde immer mein Bestes geben ihnen eine gute Königin zu sein.

Kenai


Zufrieden nickte ich und begann breit zu lächeln, als Jenaya glockenhell lachte. Ich liebte dieses Lachen. "Und ich werde dich auch tragen", meine Augen funkelten begeistert, als ich sah, wie Ardan Jadis in den Palast trug. Dieser Teil gefiel mir genauso wie der Kussteil. Wir folgten dem Brautpaar und erreichten den Thronsaal. Überall schien geschmückt zu sein und jeder Mensch in diesem Raum wirkte glücklich. Sie lachten und klatschten. Dann ging das Brautpaar nach draußen und man konnte das laute Jubeln des Volkes hören. Hochzeit schien eine große Sache zu sein oder es lag daran, dass Beide vom königlichen Geschlecht abstammten.


1 976

29.07.2019, 20:31

Ach ja, die Hitze... die haben wir auch... Mein Tag fängt aber gut an, müde, aber sehr gut :D Gehe jetzt ins tanzen ;) Wünsche dir eine gute Nacht :*

Ardan

Als ich mein Volk sah und wie sie uns bejubelten, kehrte die Wärme mit einem Schlag zurück. Ich winkte der Menge zu, strahlte mit jeder Faser meines Körpers. Wie zuvor musste ich natürlich ständig in Jadis' Richtung blicken. Meine Königin. Meine wunderschöne Windprinzessin. Sanft lächelnd griff ich nach ihrer freien Hand und verschränkte die Finger mit ihren. Tiefer Friede erfüllte mich. Jetzt waren wir eins. Für immer.
Ich badete mich im Applaus der Menge und sog all die positiven Gefühle in mich auf. Was für ein Start in den Tag! Was für ein Beginn einer besonderen Ehe. >Wenn es dir nichts ausmacht, können wir in die offene Kutsche steigen und durch die Stadt fahren. Dann sehen dich alle. Wir könnten auch kurz einen Zwischenstopp im Waisenhaus machen.< sagte ich zu Jadis gebeugt ins Ohr.

Jenaya

Mein Lächeln verschwand nicht einmal für eine Sekunde. All die positive Energie tat so gut. Nach all den Tiefs der letzten Zeit war das hier genau das, was wir brauchten. Mein Herz erwärmte sich an der Freude in all den vertrauten Gesichtern. Dabei wuchs mein eigener Wunsch zu heiraten. Kenai zu meinem Ehemann zu nehmen. Das Volk von Ocamma würde genauso feiern, da war ich mir absolut sicher.
Ich schmiegte mich an Kenais Seite und sah verliebt zu ihm auf. >Ich liebe dich.< seufzte ich glücklich und schaute zurück in die tosende Menge unter unseren Füßen. Silia ließ goldene Funken in der Luft tanzen, die sich in kleine Vögelchen verwandelten und davonflogen. Ein süßes Lichtspiel.
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1 977

29.07.2019, 20:43

Ist wohl überall^^ Dann wünsche ich dir viel Spaß :)

Jadis


Sein warmer Atem strich über meinem Ohr und ich erschauderte. Am Liebsten würde ich mich jetzt ganz eng an seinem stattlichen Körper schmiegen und wie eine satte, zufriedene Katze schnurren. Meine Augen leuchteten auf, als Ardan das Waisenhaus erwähnte. Ich erinnerte mich gut an all die süßen Kinder und dort waren zwei weitere Kinder hinzugekommen, die wir bei unsere erste gemeinsame Schlacht gefunden hatten. Es wäre schön zu sehen, wie es ihnen ging. "Das ist eine wunderbare Idee, mein Herz", sanft küsste ich auf seine Wange. Das war bestimmt nicht unsittlich und außerdem sollte man seine Liebe der Welt zeigen. Daran war nichts Verwerfliches. Meine Hand glitt in Seine. Sie war warm und stark. Aber auch ein wenig feucht. Ich schmunzelte: "Ich finde es unglaublich süß, dass du genauso aufgeregt bist, wie ich. Mir hatten vorhin die Hände gezittert." Dann bemerkte ich die goldene Funken, die sich in Vögel verwandelten. Ganz klar das Werk unserer Tochter und warm blickte ich sie an. Zen stand gleich neben ihr und lächelte uns schüchtern an. "Na, komm her, meine Kinder und lass euch drücken!", verlangte ich und sofort leuchtete sein Gesicht auf. Für ihn und Silia war unsere Hochzeit bestimmt genauso aufregend.

Kenai


Jenaya wirkte glücklich und das wollte ich jeden Tag sehen. Ich mochte es, wenn sie lächelte und aussah, als würde sie leuchten. Sie schmiegte sich an mich und sah mich mit funkelnde Augen an. Mein Herz begann schneller zu schlagen. "Ich liebe dich auch", erwiderte ich voller Inbrunst und wollte sie gerne küssen. Doch Jenaya schaute wieder zu den jubelnde Menschen und die Sonnenfüchsin erschuf aus den goldene Funkeln Vögel. Ich musste an meinem großen Bruder denken. Ob meine Worte etwas auswirken konnte? Hatte ich die Bedeutung sein können, wenn er bloß Worte waren? Ich wusste es nicht. Ich wollte nur, dass er auch glücklich war und Liebe machte glücklich, wenn man den richtigen Menschen traf. Und ich glaubte Silia war der richtige Mensch. Für mich war ihr Licht brennend, auch wenn ich mich daran gewöhnt hatte. Aber sie war mir viel zu hell, sie war wie diese Sonne in der Wüste. Und Akela war dunkler als ich. Er war wie die Dunkelheit im Schattenreich. Aber zusammen konnten sie in der Dunkelheit die Sterne zum funkeln bringen. Sie war sein Stern, wie Jenaya mein Stern war.


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30.07.2019, 01:34

Ardan

Als sie meine Hand ergriff, merkte sie wohl, dass ich tatsächlich aufgeregt war. Ich lächelte verlegen. >Das Zittern habe ich bemerkt. Du hättest mich sehen sollen, bevor du aufgetaucht bist. Thales wird bestimmt einige Anekdoten auf den Tisch hauen, wenn wir später feiern.< Zuzutrauen wäre es ihm. Er ließ sich solche Gelegenheiten nie entgehen. Es war schade, dass Zuri es nicht hingekriegt hatte zur Zeremonie zu erscheinen, aber ich wusste, dass sie bald auftauchen würde. Sie hielt immer an ihrem Wort fest. Im Moment sollten wir uns als Brautpaar dem Volk zeigen und Nähe schaffen. Das gehörte sich. Raja hatte bereits eine Kutsche organisiert, in die wir gleich einsteigen würden, wenn all die Glückwünsche ausgesprochen worden waren. Jadis schlang ihre Arme um unseren Sohn und ich zog Silia in meine Arme, nachdem sie ihr Licht in den Himmel geschickt hatte. Womit hatten wir sie bloß verdient? Sie brachte so viel Licht in unser Leben, dass meine Umarmung fester ausfiel als angenommen.
>Papa, ich... ich krieg fast keine Luft mehr.< lachte sie erstickt, als ich sie gleich losließ. Grinsend betrachtete ich unsere hübsche Tochter. >Scheint, als hätten wir den Geschmack deiner Mutter genau getroffen.< meinte ich in Bezug auf Jadis' Hochzeitskleid.
>Du hättest ihr einen Strohsack nähen können und sie hätte Tränen vergossen. Ihr liebt euch zu sehr, um wegen solcher Oberflächlichkeiten enttäuscht zu sein.<
>Woher hast du bloß diese Weisheit? Sicherlich von mir.< zwinkerte ich ihr verschwörerisch zu.
Thales musste sich natürlich genau in diesem Moment einmischen, denn er schnaubte und legte mir dabei eine Hand auf die Schulter. >Die Weisheit hat sie von mir. In den letzten Wochen hat sie durch mich sehr viel über das Leben gelernt. Somit gehen die Lorbeeren an mich. Ach und...< Er umarmte mich freundschaftlich. >...herzlichen Glückwunsch zur Vermählung, Ari.<
Ich erwiderte seine Umarmung mit einem Schmunzeln. >Jaja, jaja... immer am Prahlen.<
>Jetzt bin ich dran.< ertönte die helle Stimme von Jenaya, die mich immer an ein Schneehäschen erinnern würde. Blasse Haut, weißes Haar, zierliche Gestalt... Sie und Kenai waren wirklich füreinander bestimmt. Mal sehen, wann ihre Hochzeitsglocken läuten würden. Nach dem heutigen Tage konnte ich ihnen ansehen, dass sie bereits mit dem Gedanken spielten. Immerhin hatten sie schon ihre Verlobung gefeiert. Fehlte nur noch der letzte Schritt.
Warm lächelnd zog ich sie in die Arme und tätschelte ihren oberen Rücken. >Danke. Es ist schön euch hier zu haben.<
Strahlend zog sie sich zurück und machte damit Platz für Kenai. >Eine Umarmung war längst überfällig nach all der Zeit, findest du nicht?< lächelte ich schief.

Silia

Umgeben zu sein von Menschen, die mich liebten und die ich liebte, fühlte ich mich rundum wohl. Selbstverständlich ließ sich ein sehr hartnäckiger Schatten nicht vertreiben, doch davon ließ ich mir die Stimmung sowieso nicht mehr verderben. Dafür empfand ich zu große Freude. Nachdem ich meinen Vater umarmt und ein paar Worte mit ihm gewechselt hatte, war meine Mutter dran. Sie und Zen standen sich sehr nahe, was ich ihr nicht verübeln konnte. Ich liebte meinen nun kleinen Bruder, auch wenn er mich nach wie vor seine kleine Schwester nannte.
Unsere Mutter sah so glücklich aus, dass mein Herz vor rosaroten Emotionen fast überflutete. Ich drückte sie fest und konnte nicht aufhören zu lächeln. >Ich bin wirklich froh darüber, dass ihr meine sterblichen Eltern seid. Eine Animagi wie ich hätte sich keine besseren Menschen wünschen können.< flüsterte ich mit belegter Stimme. Als ich mich zurücklehnte und sie direkt ansah, funkelten meine Augen. >Ihr habt alles Glück der Welt verdient. Das kann ich nicht oft genug sagen.<
>Die Kutsche wartet!< rief Raja gut gelaunt und hielt die kleine Wagentür offen. >Euch erwarten viele Menschen. Lasst sie bloß nicht zu lange warten.<
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30.07.2019, 18:58

Jadis


Ich drückte Zen fest an mich und küsste auf seinem Schneckenhorn gekämmtes Haar, ehe ich ihn ein Stück von mir schob. In meinem Blick lag voller Stolz: "Du siehst heute sehr stattlich aus, mein Mondjunge. Aus dir wird ein toller, junger Mann werden. Aber bis dahin sollst du deine Kindheit in vollen Zügen genießen und ich möchte, dass du uns ins Waisenhaus begleitest. Dann kannst du den Kindern zeigen, wie man Fußball spielt." Ich zwinkerte ihm zu und verstrubbelte sanft lächelnd sein Haar. Jetzt war er endlich gesund und konnte mit den anderen Kinder in seinem Alter spielen. Das hatte er bestimmt in der Vergangenheit oft darauf verzichten müssen. Und ich wollte, dass er eine unbeschwerte Kindheit genießen konnte, dass er Freunde fand. Dann war Silia dran und ich erwiderte ihre feste Umarmung. Ihre Worte rührten mich zutiefst und ich musste mich zusammenreißen keine Tränen zu vergießen. "Und du bist viel zu schnell erwachsen geworden. Du gehörst auch zu meinem größten Glück, vergiss das niemals", antwortete ich ihr und sah sie voller Wärme an: "In meinem Volk gibt es ein kleines Brautritual. Wenn die Braut vermählt wurde, streift sie ihr Orchideen ab und reicht sie einer Anderen, die noch nicht ihr Gefährten gefunden hat. Nach einer Sage wird dieses Glück Einem in kürzer Zeit ereilen." Ich nahm das Armband mit der Orchideenblüte von mir ab und griff nach ihrem Handgelenk, um ihn ihr überzustreifen. In diesem Moment rief Raja, dass die Kutsche bereit war. Schnell küsste ich auf Silias Stirn und hakte mich bei Ardan an. Meine Augen funkelten begeistert: "Dann lass uns endlich zum Waisenhaus fahren. Sie sind bestimmt alle gewachsen seit meinem letzten Besuch."

Kenai


Hier waren viele Menschen und auch wenn ich mich daran gewöhnt hatte, so stellte ich fest, dass es zu den Sachen gehörten, die ich nicht oft erleben musste. Immer wieder linste ich zu Jenaya, um sie nicht aus den Augen zu verlieren. Yun war derweilen bei dem Brautpaar und kam zurückgeflogen: "Sie wollen jetzt einen Abstecher in das Waisenhaus machen und danach wird bestimmt gefeiert, beziehungsweise werden die nächsten Hochzeitstraditionen in Aradon vollzogen. Mannomann, es wird heute viel los sein und ich wette das Fest wird bis morgen gehen!" Yun schien darüber begeistert zu sein und schwirrte aufgeregt über unsere Köpfe.





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30.07.2019, 19:30

Ardan

Jadis hatte die großartige Idee Zen mitzunehmen und ihn mit den Kindern aus dem Waisenhaus spielen zu lassen. Da er nun keine Gefahr mehr darstellte, war diese Idee mehr als überfällig. Er sollte mehr Normalität genießen und wir würden für ihn da sein. Dabei konnten Jadis und ich uns dem Volk zeigen, deren erhellte Gesichter mir schöne Nächte bescheren würden. Zu wissen, dass ich ihnen ein guter König war, erfüllte mich mit tiefster Zufriedenheit. Erst recht, weil sie ihre neue Königin akzeptierten. Wer könnte diesen Platz besser ausfüllen als Jadis? Niemand.
Während der Fahrer uns durch die verschlungenen Straßen manövrierte, hielt ich Jadis' Hand fest und mit der anderen winkte ich den Bewohnern zu. Wir ernteten sehr viele Glückwünsche, Jubel und Blumen. Die Luft vibrierte vor guter Energie und ich genoss jede einzelne Sekunde unserer Fahrt. Zen war ganz aufgeregt und rutschte unruhig auf seinem Platz hin und her, bis wir dann das Waisenhaus erreichten, vor dem sich die Kinder mit ihren Betreuerinnen versammelt hatten. Der Fahrer stieg als Erstes ab, um uns das Türchen zu öffnen.
Ich überließ Jadis den Vortritt, wie es sich eben gehörte, dann folgte Zen und schließlich war ich an der Reihe. Unser Mondjunge versteckte sich halb hinterm prächtigen Kleid seiner Mutter und schaute leicht verlegen zu den vielen Kindern, die allesamt in ihr typisches Kindergeschrei ausbrachen, als sie uns entdeckten. Sie zu sehen, erinnerte mich daran, dass ich sie wieder öfters besuchen sollte. Bestimmt vermissten sie es, sich Geschichten von mir anzuhören. Ich selbst vermisste das.

Jenaya

Die beiden könnten nicht glücklicher strahlen. Ich freute mich, dass das Volk sie so sehr feierte und dass noch mehr Jubel sowie Applaus auf sie wartete. Diesmal in Aradon. Yun hatte nämlich völlig recht. Dieses Fest würde sehr lange andauern und ich fragte mich, ob ich all die Stunden überstehen würde. Große Feste konnten ziemlich kräftezehrend sein. Nicht vergleichbar mit einem Kampf gegen Dämonen, aber nah dran. Doch für meine Freunde würde ich bis zum Ende durchhalten, ehe ich tot ins Bett fiel.
Gut gelaunt hakte ich mich wieder bei Kenai unter und wir folgten Raja zum Baum, in das man das Portal gezaubert hatte. Ein Meisterstück von Zauberei. Meine Eltern hätten das hier sicherlich gerne mit eigenen Augen gesehen und näher studiert. Immerhin waren sie beide sehr wissbegierig. Meine Brüder hingegen... Ich runzelte die Stirn und spürte erneut die Sorge um meine Familie. Mich hatten zwar noch keine schlechten Nachrichten erreicht, dennoch war es eine Weile her, als ich sie das letzte Mal gesehen hatte. Ob es ihnen gut ging?

Silia

Ich starrte das Orchideenband an und spürte einen Kloß im Magen. Eine Frau, die ihr Glück noch nicht gefunden hatte... Wenn Mama wüsste, was wirklich in mir vorging. Ich bezweifelte, dass dieser Brauch bei mir funktionierte. Bislang hatte ich wenig Glück gehabt, was die Langfristigkeit meiner Beziehung zu einem Mann betraf. Warum sollte es jetzt anders sein? Natürlich wollte ich niemandem den Glauben an diesen Brauch nehmen, darum behielt ich das süße Geschenk meiner Mutter. Das Brautpaar war mit Zen in die Kutsche gestiegen. Sie waren in der Menschenmenge kaum noch zu erkennen. Der Jubel hielt noch eine Weile länger an und zurück blieb der enge Kreis.
Raja schlug vor, dass wir uns nun nach Aradon begeben sollten, weil dort der zweite Teil der Vermählung stattfinden würde. Das Harpyien-Ritual. Außerdem mussten die Menschen dort ebenfalls in den Genuss des frisch angetrauten Brautpaares kommen. Ihre zukünftige Königin hatte ihren Gemahl gefunden. Das waren wunderbare Neuigkeiten.
>Bist du bereit für das erste Lied, das du vor so vielen Zuschauern singen wirst?< tauchte mein Bruder an meiner Seite auf und stieß mit seiner Schulter gegen meine. Ich lächelte. >Ich bin mehr als bereit dazu.< Auch wenn dieses Lied mich fortan daran erinnern würde, es nicht selbst beendet zu haben. Schnell drängte ich den Gedanken zurück und konzentrierte mich stattdessen auf das Portal, durch das zuerst die Familie meiner Mutter ging.
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