Brad:

Noch bevor ich mich wieder in meine Arbeit stürzen konnte, klingelte wieder mein Telefon.
"Ja Trudie." - meinte ich in den Hörer.
"Gina ist am Telefon. Es gibt da ein Problem im Waisenhaus." - informierte sie mich und ich willigte ein, das Telefonat anzunehmen.
"Hi Gina." - sagte ich und ein Lächeln erleuchtete mein Gesicht. "Wie geht es denn so?" - fragte ich.
"Hi Brad." - begrüßte sie mich. "Im Waisenhaus tropft die Decke und der Dachdecker ist noch nicht da, obwohl er vor zwei Stunden kommen sollte." - meinte sie dann und klang recht überfordert.
"Ich rufe ihn gleich an." - versprach ich ihr. "Ich wollte heute noch vorbeikommen." - sagte ich dann. "So gegen 13:00 Uhr in der Mittagspause."
Ich legte auf und rief sofort den Dachdecker an, den ich als erstes zu Schnecke gemacht habe.
"Und wenn Sie Ihren fetten Arsch nicht in 10 Minuten dort haben, werde ich Sie persönlich an Ihren besten Stück dorthin schleifen." - beschifte ich ihn an Telefon und legte auf, ohne auf seine Antwort zu warten. "Arschloch". - erst jetzt sah ich Evelyn mit erschrocken großen Augen an der Tür stehen.

Brad:

"Schwarz ohne Zucker." - giftete ich sie an und im nächsten Augenblick tat es mir auch schon leid. "Sorry, ich bin einfach nur so aufgebracht." - erklärte ich ihr, aber sie schien mich jetzt für ein Ungeheuer zu halten, denn genauso blickte sie mich an. "Nun gut, bitte verschieben Sie den Termin um 13:00 Uhr auf 15:00 Uhr und dann tippen Sie bitte dieses von mir angefertigten Enfwurf für ein Schreiben ab." - beauftragte ich ihr und nahm den Kaffee aus ihrer Hand.

Brad:

Genervt verdrehte ich die Augen. Diese Praktikanten.
"Die Datails zum Termin finden Sie in meinem Terminkalender." - mit diesen Worten legte ich mein in schwarzes Leder gebundenes Terminkalender auf den Rand des Tisches. "Hier ist der handschriftliche Entwurf." - ich legte das Blatt auf den Terminkalender drauf. "Und Sie können meinen Laptop benutzen." - sagte ich zum Schluss und erhob mich, um ihr Platz zu machen. Da klingelte schon mein Handy.
"Ja." - bellte ich ins Telefon. "Hi Gina. Ja, ich habe schon angerufen. Er sollte in 10 Minuten bei dir sein, sonste rufe mich mal an." - ich legte auf und sah sie fragend an, da Evelyn mich immer noch mit großen Augen ansah. "Dann an die Arbeit." - mit diesen Worten ließ ich sie alleine in meinem Büro zurück.

Brad:

Nach ungefähr einer Stunde kam ich wieder in mein Büro zurück. Schon vor der Tür konnte ich Zigarettenrauch wahrnehmer. Da ich ein Nichtraucher war, brannte der Geruch sofort in meiner Nase.
"Das Rauchen ist im ganzen Gebäude verboten." - taddelte ich meine Praktikantin, als ich mein Büro betrat und sie paffend am Fenster vorfand. "Und besonders ist es in meinem Büro verboten." - ich riss ihr die halb aufgerauchte Zigarette aus der Hand und warf sie aus dem Fenster. "Außerdem haben Sie jetzt auch keine Pause." - fuhr ich fort und kehrte nochmal zu meinem Tisch zurück. Einen kurzen Blick warf ich auf das ausgedruckte Blatt Papier.
Ich war überrascht, dass sie es tatsächlich geschafft hatte, meine Schrift zu entziffern, obwohl ich selbst manchmal damit Schwierigkeiten hatte, dennoch waren einige Fehler drin.
Außerdem hatte ich ihr ihre freche Art von gestern nicht ganz verziehen. Ich zerriss das Papier und warf es in den Papierkorb.
"Bitte berichtigen Sie die Fehler. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie diese ausfindig machen können, nur wenn Sie den von Ihnen geschriebenen Text nochmal überfliegen würden." - herausfordernd sah ich sie an und wartete auf ihre Reaktion.
War sie bereit sich mit mir anzulegen und sich ihr Praktikumszeugnis zu versauen oder schluckt sie es einfach runter?

Brad:

Bei dieser frechen Antwort lächelte ich nur, aber immerlich kochte mein Blut. Diese kleine freche Göre wagt es tatsächlich mir zu wiedersprechen.
"Hören Sie mal zu." - ich räusperte mich. Bedrohlich baute ich mich von ihr auf. "Sie werden Ihren Hintern jetzt auf den Stuhl setzen und den Text nochmal abtippen. Verstanden. Und dieses Mal ohne Fehler. Wenn diese Arbeit nicht innerhalb von wenigen Minuten erledigt ist, dann können Sie Ihre Sachen packen und gehen und seien Sie sich ziemlich sicher, dass ich Ihnen kein wohlwollendes Zeignis ausstellen werde." - drohte ich ihr und ging zur Tür. "Ich emfehle Ihnen noch, Ihre Einstellung zu ändern, sonst bringen Sie es im Leben zu gar nicht." - mit diesen Worten ließ ich sie in meinem Büro zurück.

Brad:

Als ich in der Kantine einen Kaffee getrunken hatte und die Uhr halb elf zeigte, entschied ich mich, wieder zurück in mein Büro zu gehen. Wenn ich ehrlich war, verlor ich langsam die Geduld mit dieser Besserwisserin, aber sie war nun mal eine Praktikantin und diese 2 Tage werde ich schon aushalten, ohne sie im hohen Bogen aus dem Gebäude zu werfen.
Nachdem ich noch mit Trudie den Plan für die nächste Woche besprochen hatte, kehrte ich in mein Büro zurück.

Brad:

Kurz überflog ich das Blatt, was sie mir unter die Nase hielt. Mit einem bestürzten Kopfschütteln riss ich es inszweit und warf es auf den Boden.
"Anscheinend können Sie es nicht besser." - sagte ich dazu und versuchte Fassung zu bewahren, obwohl mein Innteres sie am liebsten angefahren hätte. "Dann muss es wohl jemand anderes erledigen." - fuhr ich fort. "Ziehen Sie bitte Ihre Jacke an. Wir haben um 12:00 Uhr einen Termin und dann um 15:00 Uhr." - informierte ich sie.

Brad:

Ich sah Evelyn mit hochgezogenen Augenbrauen hoch und nahm ihr das Blatt aus der Hand. Während sie sich ihre Jacke anzog, flog ich das Geschriebene durch.
Fehlerfrei und sogar besser formuliert, als ich vorgeschrieben hatte.
"Gut." - sagte ich nur dazu. "Kommen Sie mit." - ich ging vor.
In der Eingangshalle übergab ich Trudie das Blatt und wir liefen zusammen zum Parkplatz.
"Steigen Sie ein." - ich nahm am Lenkrad platz und wartete mit dem Losfahren, bis Evelyn sich neben mir angeschnallt hatte. "Haben Sie Hunger?" - fragte ich sie dann, auf die Straße konzentriert.

Brad:

"Es ist nämlich verboten, seine Praktikanten verhungern zu lassen." - sagte ich und lächelte vor mich hin.
Sie war zwar eine Rotzgöre, aber ich habe mich ja auch nicht gerade wie ein Erwachsener verhalten. Ich beschloss also das Kriegsbeil zu vergraben und sie wie die anderen Praktikanten zu behandeln und nicht wie eine freche Bekanntschaft meines Bruders, mit der ich aneinander geraten bin. "Ich hätte jetzt richtig Lust auf einen Burger, was sagen Sie, Evelyn?" - von der Seite sah ich sie an. Sie erschien über mein Angebot sichtlich irritiert.

Brad:

"Dann eben Burger." - stimmte ich ihr zu und bog auf den Parkplatz einer Fastfoodkette ein.
Nachdem wir unsere Bestellung entgegengenommen hatten, setzten wir uns an einen Tisch am Fenster.
Ich lockerte meine Krawatte. Eigentlich hasste ich diese Dinge, aber eine Versicherungsfirma schreibt elegante Kleiderordnung vor.
Ich biss in meinen BigMac und sah zu Evelyn rüber, die mich etwas irritiert ansah.
"Stimmt was nicht?" - wollte ich wissen und ass einfach weiter.