Ich sah wie er sich in Gedanken verlor. Eines war mir sofort klar. Damon hatte etwas zu verbergen. Für sein Verhalten war er zu schüchtern und zurückhaltend. Also hatte ich mir ein neues Ziel gesetzt. Ich wollte ihn besser kennen lernen.
Nach der Pause verschwanden wir wieder im nächsten Unterricht. Lilly musste sich von mir trennen. Ihr Nachname begann mit C, für Calentine, und musste deshalb in die erste Gruppe verschwinden. Damon begann mit W und war deshalb auch in meiner Gruppe. Sie teilten sich ab dem Buchstaben M. Das hieß auch, kein Derek!
Wir hatten Chemie. Ich liebte dieses Fach einfach. Irdgenwie war ich talentiert oder hatte es einfach nur zu oft in der Schule durchgemacht. Ich saß in Chemie immer allein und hoffte darauf das eventuell, nur wenn er mochte, sich Damon neben mich setzte. Ich wollte unbedingt mehr über ihn wissen. Ich war natürlich wieder einmal zu schüchtern.

Oh Gott! Danke, das Damon sich neben mich setzten will. Dann wird Chemie ja noch mehr Spaß machen. Zwei Schlauberger nebeneinander. Ich tippte neben mir auf den Stuhl und lächelte ihn freundlich an.
"Oh, bitte, setz dich doch!", piepste ich. Okay? So freundlich war ich ja noch nie.
Ich strahlte als er neben mir saß. Damon war einfach fantastisch! Ich kannte ihn zwar erst seit zwei Schulstunden, aber sein Lächeln und diese Ausstrahlung ließen alles in mir kribbeln. Sein Haar hatte einen so schönen Blondton, den ich noch nie an einem Menschen gesehen hatte. Wie flüssiges Gold glänzte es in der Sonne. Ich war vollkommen überwältigt, aber das durfte ich mir nicht anmerken lassen. Ich starrte trotzdem so lange auf ihn, als Mr. Peeper (lustiger Name XD) in den Chemiesaal trat.

(das ist schon okay. Damon sieht ja auch gut aus *_* )

Ich rappelte mich zusammen und atmete lange aus. Dabei warf ich Mr. Peeper tötende Blicke zu. Er zuckte kurz. Upps! Beinahe hätte ich ihm tatsächlich, Wort wörtlich, einen Stromschlag verpasst. Es war einer meiner am Schlechtesten zu bändigen Instinkte. Die Scharm.
Die restliche Klasse kicherte kurz und meine Wangen liefen rot an. Das war wirklich mega peinlich!
Ich schaute auf den Tisch und versuchte die ganzen Lästereien, so leise sie auch seien mögen - meine Sinne waren übermenschlich - zu ignorieren. Tracy, eine arrogante Dame in unserer Klasse, sprach mit ihrer Banknachbarin über mich. Ich konnte alles verstehen, selbst wenn sie im letzten Winkel der Klasse saß.
"Mann, Damon ist richtig süß. Und ich liebe Typen die so cool und verschlossen sind. Er ist echt hinreißend."
Unerklärlich ballte ich die Fäuste zusammen. Ich war stink sauer! Aber warum? War das etwa...Eiferuscht? Zwischen meinen Schulterblättern wollten meine Flügel ausbrechen. Wut lenkte sie. iCh musste mich zusammen reißen.

Ich lächelte kurz, erschrak mich jedoch als dann dieser unvorhersehbare Windstoß durch das Zimmer sauste. Er streifte meine Haare. Seltsam. DIe Fenster waren doch davor alle fest verschlossen gewesen. Wie konnte das passieren? Ich blickte unauffällig zu Damon.
"So ein Mist!", beschwerte sich Mr. Peeper und sammelte seine Blätter ein. Ich musste kichern. "Was sagt euch das, Kinder? Werdet nie Lehrer oder besorgt euch einen Ordner."
Sein Gemurmel verstummte, als er sich tatsächlich auf den Boden kniete, der Klasse wenig Beachtung schenkte und nur sein Hintern unter dem Pult herausschaute. Ich musste laut lachen, sowie der Rest der Klasse. Mr. Peepers Shirt war hoch gerutscht und er trug offensichtlich eine Unterhose, die er über den Bauchnabel gezogen hatte.

Oh nein, jetzt wollte Tracy auch schon nach der Schule nerven. Ich schaute an ihr allerdings vorbei und erblickte Damon mit der Ducati (übringens Hammer Teil ). Ich liebte Motorräder. Es fühlte sich an, als würde man über dem Boden fliegen, immer schneller und schneller. Aber was hatte das Make-Up-Girl wieder vorgehabt?
"Schickes Motorrad", schmeichelte sie und rückte zu Damon näher. Sie ignorierte meine Ankunft. "Ich mag Motorräder. Sie einfach super cool."
Ich verdrehte die Augen. Schleim! Schleim! Gleich würde ich auf ihrer Spur ausrutschen. Das ergab meistens immer Schmerzen, deshalb unterbrach ich ihr Gespräch.
"Hey Tracy, musst du nicht nach Hause?", fragte ich frech und blieb neben ihr stehen.
Sie zog beide Augenbrauen zusammen. "Hör mal, Blondie!", begann sie. Was für eine Ironie. Sie war ja selbst blond. "Du hast mir nicht zu sagen, wann ich nach Hause zu gehen habe. Außerdem war es ja mehr als auffällig im Unterricht gewesen." Ihre Augen rollten deutlich zu Damon, damit sie mir klar machte, was sie meinte und er es auch mitbekam. Ich hasste sie. Der werde ich es schon zeigen!
Ich schloss kurzzeitig meine Augen und blickte zum Himmel, als ein Vogel genau im dem Moment über ihren Kopf flog und er seinen Kot abließ. Er landete in weißer Flüssigkeit auf ihrem Kopf. Ich lachte.

Heißes Teilchen

Meine Muskeln spannten sich an. Oh Shit! Natürlich! Was für ein Zufall, das er ihr genau in dem Moment, an dem Tracy mir am meisten auf die Nerven ging, ein Vogel auf sie uriniert. Das war natürlich kein Zufall, sondern volle Absicht. ABer es wunderte mich schon, das er es überhaupt bemerkt hatte, selbst wenn er nur ein Scherz daraus machte. Menschen waren leider nicht wirklich so schlau, um gleich solch eine Feststellung zu machen.
"Was für ein Zufall, oder?", grinste ich falsch und versuchte so gut es ging meine Nervosität zu unterdrücken.

Ich war froh, das er nicht weiter nachakte und ließ innerlich einen Seufzer aufstoßen.
"Klar, sicher!", sagte ich und wollte schon in die Richtung meines Hauses gehen, da ich mitten in der Stadt wohnte.
Aber Damon schien andere Vorstellungen zu haben. Schließlich hatte er noch sein Motorrad noch da stehen. Ich könnte ihn mit zu mir nehmen, meine Sachen abstellen und ihm anschließend die Stadt zeigen. Der Plan gefiel mir.
Ich schaute zu ihm, als er die Hand auf den Sitz der Ducati legte.

Verdammt! Er fuhr mit der Maschine als wären es seine persönlichen Flügel. Er konnte sie so gut kontrollieren, als wäre er schon jahrtausende mit dem Motorrad gefahren. Es war einfach fanatstisch! Ich mochte seinen Körper. Er war muskulös und ich konnte selbst durch seinen Motorradanzug seine Bauchmuskeln spüren. ich war wirklich überwaltigt.
Dann kamen wir an. Am liebsten wäre ich nie wieder abgestiegen. Aber ich gab ihm seinen Helm zurück und nahm meinen Schlüssel heraus.
Oben in der WOhnung ließ ich ihn erstmal auf die weißen Wände, und den eher engelhaften Stil los. Alles glänzte wie Schnee, bis auf mein Wohnzimmer, das ich eher in gemütlichen Farben, wie der Sonne, beschmückte.

Ich schluckte. "Nein. Sam, mein Hund lebt noch hier."
Damons Augen richteten sich auf den übergroßen schwarzen Wolf. Ich zweifelte daran, das er mir abkaufen würde, das Sam nur ein Hund war. Seine Größe war dafür zu überwätigend und seine blauen Augen zu selten, fast schon zu mystisch.
"Tja, er ist ein bisschen groß, aber ohne ihn wäre mein Leben langweilig."
Sam blickte zu Damon beschnüffelte ihn und begann zu knurren. Ich schrak zurück, musterte Damon und wusste, das Sam immer einen guten Grund zum Knurren hatte. Plötzlich geschah genau das, was ich befürchtete hatte. Sam riss sein Maul auf.
"Luna, der Typ ist kein Mensch! Ich weiß nicht was er ist, aber er ist ein sehr hohes Wesen. Sein Gestank war schon auf dem Flur zu riechen. Nimm dich in Acht!"
Mit wenigen Schritten entfernte ich mich von Damon und Sam stellte sich schützend vor mich.
"Wer bist du?", fletschte er die Zähne.

"Luna, verschwinde!", rief Sam und ging in Kampfbereitschaft. Aber selbst Damon schien vor ihm Angst zu haben. Wenn er tatsächlich ein höheres Wesen sein sollte, bräuchte er vor einem einfachen Wächter keinen Rückzieher zu machen. Sam wäre in Handumdrehen tot, sowie meine Mutter damals ihren Wächter verloren hatte. Hades hatte ihn damals vernichtet. Aber ich brauchte Sam! Ohne ihn fühlte ich vollkommen allein gelassen, er war meine andere Hälfte, ohne die ich nicht leben konnte.
Deshalb stellte ich mich vor Damon und musterte ihn vorsichtig.
"Damon? Das ist doch auch dein Name, richtig?" Ich schluckte als er nickte. "Sam irrt sich nie. Also, Damon, wer bist du? Ein Engel? Ein Dämon oder etwas völlig anderes?"