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1

01.04.2020, 18:01

Bound to you: Spin Off ( Talia & Feder )

Die Geschichte geht weiter, doch es wird nicht um unsere sechs Helden gehen.
Sie haben ihr wohl verdientes Glück gefunden, aber bestimmt werden wir sie hier wieder begegnen, denn ganz loslassen können wir sie auch nicht ;)
In der Geschichte geht es um andere Figuren, die bei der Rettung der Welt auch eine entscheidende Rolle gespielt haben und diese Helden verdienen ebenfalls eine Hauptrolle einer Geschichte zu sein. Vielleicht habt ihr erraten wen wir meinen und euch gefragt, was aus ihnen geworden ist.
Und wenn nicht, dann lehnt euch zurück und lasst euch einfach überraschen :)

Wir beginnen mit der Reise und es sind bereits 5 Jahren nach dem Krieg vergangen…


2

01.04.2020, 19:21

Nach fünf Jahren des Friedens geschah etwas Außergewöhnliches im neuen Land namens Alithea...



Der Baum der Hoffnung öffnete sich und setzte eine gewaltige Menge an Urmagie frei...



Das neue Kapitel beginnt...
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
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3

01.04.2020, 19:36

Fenrir

Status: Animagi
Familie: er wurde von einem dunklen Schöpfer erschaffen und er hat ein Bruder, namens Malevor
Alter: er hat schon viele Leben hinter sich
Wohnort: Alithea
Aussehen:
Ein stattlicher Mann mit einem markantes Gesicht und mondgelbe, schmale Augen. Eine rote Narbe ziert sich über das linke Auge und spitze Eckzähne ragen aus der Oberlippe. Sein pechschwarzes Haar reicht bis zum Hinterteil. Weitere Merkmale sind die schwarze Wolfsohren, krallenartige Hände und der Wolfsschwanz.
Tiergestalt:
er kann sich in einem übergroßen, schwarzen Wolf verwandeln und die Größe variieren. Seine Eckzähnen ragen noch deutlicher heraus und sieht beinahe wie Säbelzähne aus. Weiterer Merkmale sind die schattenhaften Flammen an seine Fußgelenke. Die Narbe bleibt auch in seiner Tiergestalt sichtbar.
Kleidung
Meistens ist sein Haar durch ein blutrotes Band zu einem Zopf gebunden und er trägt ein blutroten Haori ( eine bis auf hüfthoher Schenkelhöhe gehende Kimono-Überjacke in der Art eines Jacketts ), der Brustkorb bleibt teilweise enthüllt. Dazu trägt er einen mitternachtsschwarzen Hagana ( plissierter Hosenrock mit weit geschnittenen Beinen, fängt ab der Taille an ) und ein Gürtel aus schwarze Kugeln, die mehrmals um seine Hüfte schlingen. Er läuft barfuß.
Waffe
Seine kohlenschwarze Waffe mit einem matten Schimmer ist der Vernichter, ein zweitseitige Streitaxt. Die Klingen der raue Waffe ähneln der Form eines Halbmondes, jedoch sind sie auch gezackt wie die Flügeln eines Drachens. Die Oberflächen sind uneben, es wirkt stufen- und wellenartig. Unterhalb der linke Klinge ist das Material silbern und bei der rechte Klinge ist es oberhalb, es sieht wie Narben aus. In der Mitte der beiden Klingen ist ein mondgelber Stein, was wie ein Auge aussieht. Der Kopf der Waffe verläuft spitz wie ein kleiner Speerkopf. Der Stil sieht auf dem ersten Blick schlicht aus, doch beim genauen Hinsehen sieht man einen eingemeißelten, schlangenähnlichen Körper, der sich um den Stil windet. Nur er kann die Waffe benutzen.

Taiga

Status: Animagi
Familie: ihre "Mutter" ist die Schöpferin der Sonne, sie hat viele Geschwister
Alter: sie ist 5 Jahre alt und im ersten Leben
Wohnort: Hana'yei
Aussehen:
sieht aus wie Korwa aus Granblue Fantasy ( Anime / Spiel )
Bild
Tiergestalt
In Form eines grauweißen Nordluchs und bei genauen Hinsehen sind in einige schwarze Punkte Mustern eines Mandalas zu sehen. Die Härchen auf die spitze Ohren sehen wie Pinsel aus und ihr Schwanz ist lang. Nahe am Anfang des Schwanzes ist ein breiter Goldring mit türkis kristallähnlichen Steine, einen Stück weiter folgt einen gleichen Goldring, nur schmaler und kurz vorm Ende des Schwanzes ist noch ein Goldring. Das Ende des Schwanzes sieht aus wie ein schmales Fächer aus farbenfrohe Feder wie die eines Pfaus. An ihre Fesseln sind auch Feder, sie sind aber weiß.


4

01.04.2020, 19:53

Malevor


Status: Animagi
Familie: erschaffen vom dunklen Schöpfer; sein jüngerer Bruder ist Fenrir
Alter: unbekannt
Wohnort: Alithea
Aussehen: wie Shin Ah aus Yona - Prinzessin der Morgendämmerung



Tiergestalt:



Waffe:
Seine Waffe trägt keinen Namen. Sie verändert sich je nach seinem Willen, nur der silberne Schimmer bleibt. In der Regel wählt er ein einfaches, zweischneidiges Langschwert, mit dem er alles bis auf andere magische Waffen zerschneiden kann. Je stärker sein Wille, desto stärker die Waffe. Er kann sie allein mit seinen Gedanken lenken.



Hanabi


Status: Animagi
Familie: ihre "Mutter" ist die Schöpferin des Mondes, sie kennt ihre Geschwister nicht
Alter: 1 Jahr alt
Wohnort: zwischen der sterblichen Welt und Hana'yei
Aussehen:



Tiergestalt:
Ein kleines Häschen mit flauschigem Fell in verschiedenen Blautönen (je nach Tageszeit verändert sich die Intensität des Blaus). Im Fell finden sich unzählige kleine weißgoldene Punkte, die Sterne darstellen sollen. Die Spitzen der Ohren funkeln im Mondlicht und wenn die Nacht hereinbricht, kann das Häschen gen Himmel davonhoppeln und hinterlässt dabei funkelnden Sternenstaub.
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5

01.04.2020, 20:16

Fenrir

Meine Augen öffnete sich nach einem gefühlten langen Schlaf und alles um mich herum war dunkel, als wäre es Nacht. Als ich mich recken wollte, stoßen meine Körperteile gegen einen Widerstand und gleichzeitig nahm ich war, dass ich in einer Flüssigkeit schwamm. Wo war ich? Ich stemmte mich stärker gegen den Widerstand und hörte ein Knacken. Ein schmaler Riss erschien vor meine Augen und nur ganz schwach kroch ein kleines Lichtstrahl durch den Riss. Nochmals stemmte ich mich gegen den Widerstand und mehrmals ertönte ein Knacken. Der Riss wurde immer größer und durchzog das ganze Ding, in der ich anscheinend gefangen war. Dann gab der Widerstand nach, als plötzlich ein Loch erschien und ich stürzte ins Freie. Grelles Licht blendete mich und wie ein Baby begann ich laut zu schreien. Meine kleine Hände und Füße strampelten in der Luft, während meine Wolfsohren noch nass an meine Klopf klebten. Über mir war alles grün und ich erkannte, das es Blätter waren. Zudem ragten rechts und links dicke Wurzeln über mir. Ich schrie weiter, Luft füllte meine Lunge und mit jeden Schrei schien die Lunge stärker zu werden. Mein nackter Körper rollte ungelenkig zur Seite und ich erblickte das Ei, aus dem ich gekommen war. Daneben lag ein anderes Ei. Dann begriff ich, dass ich geboren wurde.

Taiga

Lautlos pirschte ich dem Mann heran, während meine Ohren aufmerksam zuckten. Er stand vertieftet vor seiner Staffelei und schien nichts von der Umgebung wahrzunehmen. Meine Nase zuckte freudig und ich setzte mich zu einem Sprung an. „Was willst du, Taiga?“, ertönte seine Stimme und ich hielt inne. Dann verwandelte ich mich schmollend in meine zweibeinige Gestalt zurück: „Onkelchen, du bist ein Spielverderber!“ Ich ließ mich neben ihm ins Gas plumpsen und musterte neugierig sein neues Werk. „Wie oft noch? Du sollst mich nicht Onkelchen nennen!“, sagte Akela in einem genervten Ton. „Aber die Menschenkinder nennen dich doch auch Onkel“, entgegnete ich und atmete tief die Farben seiner Kohlestifte ein, dabei erhaschte ich auch den köstlichen Duft seiner Idee. Ein wohliges Schnurren entfloh mir, denn ich mochte seine Ideen. Sie waren voller Farben und Leben. Sie rochen nach Sonne, Meer und Mond. „Also was willst du“, wollte er wissen und sein Blick blieb konzentriert auf dem Bild. „Ich bekomme meinen ersten Auftrag in der Menschenwelt“, platzte ich aus mir heraus und meine Ohren zuckten aufgeregt: „Die Schöpferin meint die Menschen sind bereit für ein neues Zeitalter und ich soll ein paar besondere Ideen aussäen. Deswegen erzähle mir mehr von der Menschenwelt, aus der du kommst!“ „Du weiß schon so gut wie alles darüber“, meinte Akela und drehte sich zu mir um. Seine Miene wurde ernst: „Gehst du alleine?“ „Ich glaube schon“, antwortete ich unbekümmert. „Es mag sein, dass Frieden herrscht. Aber es bedeutet nicht gleich, dass alle Menschen vertrauenswürdig sind. Es gibt Menschen, die nur an sich denken und Anderen keinen Glück gönnen. Also pass auf, was du preisgibst. Wenn diese Menschen erfahren, wozu du in der Lage bist, könnten sie dich ausnutzen“, warnend sieht er mich an: „Es wäre besser, wenn Jemand dich begleitet. Du kennst nicht die Welt und deine ungesunde Neugier könnte dir Probleme begleiten.“ Ich blies die Wangen auf: „Ich bin doch kein Kind mehr. Ich kann schon auf mich aufpassen. Außerdem ist meine Neugier nicht ungesund!“ Akela schüttelte leicht den Kopf und reichte mir eine Rabenmünze: „Wenn du Probleme bekommst, kannst du mich rufen.“ Ich sprang auf meine Füße und umarmte ihn: „Macht dir keine Sorgen, Onkelchen.“ Brummend schob er mich von sich, aber ich wusste, dass er ein weiches Herz besaß.


6

01.04.2020, 20:50

Malevor

Verdammte Ewigkeit! Nicht schon wieder. Langsam wurde es lästig in schwarzer Dunkelheit gefangen zu sein. Wie oft musste ich das noch durchmachen, bis ich meinen Frieden fand? Als ich tief Luft holen wollte, gelang mir das nicht, denn die Flüssigkeit, in der ich schwamm, machte es mir unmöglich. Es gab nur einen Weg aus diesem seltsamen Gefängnis. Ich stemmte mich gegen die Wände, testete, ob sie nachgaben und stellte zufrieden fest, dass es aus dieser Dunkelheit einen Weg nach draußen gab. Erste Risse zeigten sich, wurden größer und größer, bis sie wie Scherben auseinandersprangen und ich... herausrollte.
Ich rollte heraus. Ernsthaft? Das sollte der Beginn meines Lebens sein? Hervorragend. Genau so hatte ich es mir vorgestellt. Wäre ich jetzt kein Baby und müsste nicht schreien, um meine Lungen mit Sauerstoff zu füllen, hätte ich die Augen verdreht. Mehrmals. Mir war kalt, ich lag ungemütlich in einem Nest aus Laub und die Sonne brannte so stark auf meiner nackten Haut, dass es sich anfühlte, als würde man mich grillen. Hätte es nicht Nacht sein können? Eine mondklare Nacht? Natürlich nicht. So viel Glück hatte ich leider nicht. Nicht seit meiner Verdammnis.
Schreiend wälzte ich mich auf die Seite, um diesem Sonnenlicht irgendwie zu entkommen, da stieß ich gegen etwas Weiches. Meine zur Faust geballte Hand landete auf der Wange eines anderen Wesens wie mir. Ich stockte. Also damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Wenigstens eine tolle Sache! Ich war nicht allein. Fen war auch hier. Und ebenfalls ein Baby. In diesem Zustand würden wir uns gegenseitig null behilflich sein können. Jetzt hätte ich am liebsten losgelacht, aber meinem Körper war mehr nach Weinen zumute.

Hanabi

Summend ließ ich meine Beine in die Tiefe baumeln und betrachtete das funkelnde Smaragdgrün, das diesen majestätischen Baum durchbrochen hatte. Gestern Nacht hatten sich die ersten Risse gezeigt. Neugierig wie ich war, hatte ich das Ganze vom Sternenhimmel aus genaustens beobachtet und nun lag eine seltsame Energie in der Luft. Es roch nach Frühling und gleichzeitig nach tiefer Nacht, obwohl Tag herrschte. Hören konnte ich nur das Summen der starken Magie sowie die Tiere, die zurzeit einen Bogen um den Baum machten. Sie wussten nicht, was sie von der Veränderung halten sollten und da ich mich irgendwie verpflichtet fühlte, auf diesen Ort Acht zu geben, blieb ich hier und wartete. Worauf... das wusste ich nicht.
Es war mein Instinkt, der mich hier festhielt und plötzlich machte das lange Warten einen Sinn. Ein Schreien zerschnitt die angenehme Stille und unzählige Vögel flogen eilig von den Ästen fort. Zu meinem Schock ertönte ein zweites Schreien. Beides klang menschlich und irgendwie doch nicht ganz. Ich zog die Beine an und überlegte fieberhaft, was ich tun sollte. Dieses Schreien... es klang nicht gefährlich. Eher wie normales Klagen. Wie das von einem Kind. Meine Ohren zuckten, suchten nach der Quelle der Stimmen und lokalisierten sie am Fuße des Baumes. Ob ich nachschauen sollte, was da los war?
>Nur kurz und wieder zurück, falls es gefährlich werden sollte...< sagte ich zu mir selbst und straffte entschlossen die Schultern. Dann drückte ich mich mit den Händen vom Ast ab und sprang in die Tiefe, näher und näher zum Geschrei, das stetig lauter wurde. Als ich schließlich den letzten Ast erreichte, blieb ich vorsichtshalber darauf stehen und hielt Ausschau nach diesen seltsamen Wesen. Ich wurde nicht fündig. Erst als das Sonnenlicht stärker auf eine Stelle fiel, die geheimnisvoll schimmerte, entdeckte ich den Ursprung der Unruhe. Da lagen zwei Babys im Laub. Frisch geschlüpft und völlig wehrlos.
Meine Augen weiteten sich vor Unglauben. Schneller als ich blinzeln konnte, eilte ich zu der Stelle hin und beugte mich über die beiden Animagi, sodass mein Schatten auf sie fiel. >O nein... wer hat denn euch hier ausgesetzt? So ganz allein und hilflos?< Da ich ein Sternhase war, hatte ich bereits mit Vollendung meines ersten Lebensjahres meine volle Größe erreicht (was nicht besonders groß war...), deshalb war ich zum Glück in der Lage den beiden zu helfen. >Ich bringe schnell etwas Warmes, in das ich euch einwickeln kann.<
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7

01.04.2020, 21:13

Fenrir


Aus dem anderen Ei plumpste ebenfalls ein Baby heraus und seine Faust landete gegen meine Wange. Wäre ich mit dem Schreien nicht beschäftigt, hätte ich jetzt in die Hand gebissen. Doch als seine Augen mich erblickten, durchzuckte mich eine Erinnerung. Malevor. Bruder. Ich wollte ihn fragen, was passiert war. Warum wir jetzt Babies waren. Meine Erinnerungen an Früher war verschleiert, irgendwo tief in meinem Inneren vergraben. Aber ich wusste noch, dass ich in meine letzte Erinnerung ausgewachsen gewesen war. Etwas knackste über uns, ein süßlicher und zugleich fremdartiger Duft stieg in meine Nase. Jemand war hier. In unsere Gestalten waren wir ziemlich wehrlos. Ich schrie wieder, diesmal vor Frustration. Dann erschien wie aus dem Nichts dieser Jemand und ich musste ein paar Mal blinzeln. Es war ein Hasenmädchen. Schmerz bohrte in meinem Brustkorb. Warum tat es plötzlich weh? Ein inneres Bild von einem anderen Hasenmädchen tauchte auf. Ihr Name lag auf meiner Zunge, doch ich konnte nicht nach dem Namen greifen.

Taiga


Silia erschien und kurz unterhielt ich mich mit der Sonnenfüchsin, die ich zutiefst bewunderte. Vor fünf Jahren durfte ich ihre Geschichten in Bücher und Lieder weben, damit sie zu eine Legende wurde. Ihr Heldentat war eine Inspiration für alle mutige weibliche Geschöpf. Und Niemand würde ihr Namen vergessen können, selbst die Sterne vergaßen ihren Namen nicht. Ich verabschiedete mich von den Beiden und kehrte summend zu meinem Nest zurück. Ich musste noch ein paar Vorbereitungen machen, bevor es abends wurde und das Portal sich für mich öffnete. Ich erreichte die Höhle, in der ich lebte und betrat das Inneren. Der breite Tunnel mit funkelnde Steine verziert führte direkt in die Höhle. Dort schimmerte der kleine See in einem geheimnisvollen Licht und Wasserfall floss aus einem Loch in der Decke in den See hinein. Dabei wanderte es die stufenartige Felswand hinunter. Mitten auf dem See war eine kleine Insel, verziert von abertausende Blumen und ein wunderschöner Baum. Ein paar Wurzeln ragten aus dem Boden und hatten sich zu einem Art Nest geformt, was mein Schlafplatz war. Hier in der Höhle wurde ich geschlüpft. In einem geschmeidigen Sprung landete ich auf meine kleine Insel und lächelte freudig, als ich den Regenbogenvogel entdeckte. "Hallo, Toki", grüßte ich ihn. Er gehörte zu den Ausnahmen, die nicht zu meiner Beute gehörten.


8

01.04.2020, 21:41

Malevor

Ich spürte magisches Leben in der Nähe. Es kam näher. Mein erster Gedanke war, dass das mein erster und letzter Atemzug sein würde in dieser eigenartigen Welt, die nicht nach Heimat duftete und dann erschien plötzlich das harmloseste Wesen überhaupt. Ein menschlicher Hase. Ein Mädchen mit mohnroten Augen. Uns hätte es schlimmer treffen können. Hauptsache, sie spendete mir Schatten, bis sie wieder aus meinem Sichtfeld verschwand. Bitte nicht. Das direkte Sonnenlicht brannte zu sehr. Was ich brauchte, war ein schattiges Fleckchen.
Es glich einer Folter in einem Körper eines Neugeborenen zu stecken, wenn der eigene Geist sehr viel älter war. Ich erinnerte mich zwar nicht an alles aus meinem vergangenen Leben, aber das Wesentliche kam nach und nach zu mir zurück. Eine Sache, die wie ein Fluch auf mir lag. Im Gegensatz zu fast allen Animagi vergaß ich selten etwas. Fragte sich, was mein Bruder wohl gerade dachte. Mir war nicht entgangen, dass Erkenntnis in seinen Augen aufgeblitzt war, als er mich direkt angesehen hatte. Zu Brüdern erschaffen, als Brüder gestorben und erneut als Brüder wiedergeboren worden. Wir hatten kein leichtes Leben hinter uns. Ich freute mich jetzt schon darauf, bald auf eigenen Beinen stehen zu können.

Hanabi

Mein Schlafplatz lag nicht unweit vom Baum entfernt. Es lag in einem unterirdischen Bau. Der Eingang versteckt zwischen Sträuchern und dichten Büschen. In meiner menschlichen Gestalt kam ich nur schwer durch den schmalen Spalt, darum verwandelte ich mich schnell in meine Häschengestalt und hoppelte in den dunklen Durchgang hinein. Hier roch es stark nach feuchter Erde und reifem Holz. Dies war mein Zufluchtsort, darum konnte ich mich blind orientieren. Wie in einem Labyrinth bog ich mal links oder rechts ab, bis der Durchgang breiter wurde und ich meinen Unterschlupf erreichte.
Mein Fokus lag einzig und allein auf den weichen Decken, die einst Reisende im Wald verloren oder vergessen hatten. Sie wärmten sehr gut im Winter, darum waren sie bestens für die jungen Animagi geeignet. So gut es mir möglich war, schnappte ich mit den Zähnchen danach, warf sie mir über den schmalen Rücken und hoppelte schnellstens zurück. In der freien Natur wusste man nie, welche Gefahren hinter jeder Ecke lauerten. Hungrige Geschöpfe, die Frischfleisch wie die Animagi-Babys verspeisen wollten... schrecklich. Das wusste ich zu verhindern, denn nichts lag mir ferner als wehrlose Wesen im Stich zu lassen. Sobald ich bei den beiden ankam, nahm ich wieder meine halbmenschliche Gestalt an und beugte mich vor. >Nicht erschrecken, bitte. Gleich wird es wärmer und gemütlicher für euch.< sprach ich besänftigend auf sie ein. Erst wickelte ich das schwarze Wolfsbaby ein, das wirklich niedlich aussah und dann den anderen Animagi, der seltsamerweise weder einen Schwanz noch tierische Ohren trug. Trotzdem umgab ihn die Aura eines Animagi. Ich fragte mich, warum ausgerechnet die beiden nebeneinander geschlüpft waren. Normalerweise wurde man dort geboren, wo man hingehörte und wo sich jemand um einen kümmerte, bis man alt genug war, um auf sich selbst aufzupassen. Bei diesen beiden allerdings... ich sah niemanden, der ihnen half. Sehr eigenartig...
>Ihr habt bestimmt Hunger und ich vermute stark, dass ihr beide Fleisch isst. Ich leider nicht.< sprach ich meine Gedanken laut aus. >Irgendwie werde ich einen Weg finden müssen, wie ich Fleisch besorgen kann. Zu blöd, dass ich keine geborene Jägerin bin. Ich ernähre mich nur von Grünzeug und das rennt nicht davon, wenn ich Hunger bekomme.< Leicht frustriert stemmte ich die Hände in die Hüften und richtete mich auf, lauschte aufmerksam. Keine Tiere im Umkreis. >Ist für den Anfang Milch in Ordnung?< fragte ich die beiden, als ich mich wieder vorbeugte und sie näher betrachtete. Wirklich niedliche Animagi.
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01.04.2020, 21:57

Fenrir


Die Sonne schien viel zu heiß auf mich herab und ich merkte wie mein Mund anfing auszutrocknen. In meinem Brustkorb sammelte sich der nächste Schrei, doch ich unterdrückte ihn. Mein Geist fühlte sich alt an, doch mein Körper war die eines Neugeborenes. Ich fühlte mich nicht richtig und es war ziemlich frustrierend nicht alleine auf die Beine stehen zu können. Ich wollte nicht auf Andere angewiesen sein, es widerstrebte mir. Mein Kopf drehte sich wieder zu Malevor, er war genauso hilflos wie ich. Ob er wusste, wer ich war? Ich quakte ihn an, als Baby konnte man nicht sprechen. Das Hasenmädchen war mit Decken zurückgekehrt und wickelte mich in eine Decke ein. Ich begann zu strampeln, es war zu viel Stoff und außerdem war mir nicht kalt. Dann sagte sie etwas vom Essen und ich begann zu wimmern, weil mir der Magen plötzlich knurrte. Dicke silberne Tränen kullerten über meine Wangen. Es gefiel mir nicht ein Baby zu sein, ich fühlte mich dabei schwach.

Taiga


Ich gab Toki ein paar Körner, die er liebte und als Belohnung dafür sang er für mich die schönsten Melodien, die ein Vogelwesen hervorbringen konnte. Ich summte die Melodien nach und sammelte Stoffe zusammen, die ich vor dem Besuch bei Akela und Silia bei Jemanden geholt hatte. Ich wollte daraus eine Reisetaschen nähen, damit ich meine Sachen, die ich für meine Reise brauchte, transportieren konnte. Ich zauberte meine magische Feder hervor und verwandelte sie in einem Nadel und Faden. Geschickt begann ich zu nähen und um meine Fingern begannen bunt zu glitzern. Es dauerte nicht lange bis meine Tasche fertig war und stolz betrachte ich sie. Sie bestand aus bunten Federmuster und durch meine Magie hatte der Inhalt viel Platz, auch wenn sie äußerlich nicht groß ausschaute. Mein Nähzeug verwandelte sich zurück in meine Feder und die steckte ich sorgfältig weg. "Sieht sie nicht wunderhübsch aus? Deine bunte Federn waren meine Inspiration gewesen!", zeigte ich Toki mein neues Werk. Ich liebte es neue Kleidungen zu kreieren. Der Regenbogenvogel gab ein zustimmendes Gurren und ich warf ihm einen Handkuss zu.


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01.04.2020, 22:16

Malevor

Decken. Sie wickelte uns in Decken ein und tat mir nicht wirklich einen Gefallen damit. Mir wurde warm bei dem dicken Stoff, aber ich wollte mich nicht beschweren, denn Hilfe zu bekommen, war nicht selbstverständlich. Außerdem gefiel es mir verhältnismäßig mehr in etwas Weichem zu liegen als feuchtes Laub. So war es besser. Aber das Thema Essen... da traf sie einen wunden Punkt. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich ein silbriges Schimmern und wusste instinktiv, dass mein Bruder weinte. Er weinte, weil er ein Baby war und wir uns nicht anders ausdrücken konnten. Da überraschte es mich nicht, dass auch meine Augen zu brennen anfingen.
Das schien das Hasenmädchen unter Druck zu setzen, denn sie sprang alarmiert auf und wusste nicht, wohin mit ihren Händen. >Oje, was soll ich nur tun? Ich kenne mich nicht mit frisch geschlüpften Animagi aus.< klagte sie.

Hanabi

Milch. Wo bekam ich Milch her? Wenn ich schon nicht Fleisch besorgen konnte, dann Milch. Das trank man zu Beginn. Ich erinnerte mich vage an meine ersten Tage. Da hatte sich meine Schöpferin um mich gekümmert, auch wenn ich ihre Gestalt ganz schwach vor Augen hatte. Seufzend schüttelte ich den Kopf. >Reiß dich zusammen.< murmelte ich zu mir selbst. Handeln war gefragt. Schnelles Handeln. Wäre ich doch bloß etwas kreativer im Improvisieren...
>Moment, bin gleich wieder da.< sagte ich zu den weinenden Geschöpfen, ehe ich losrannte und dem schwachen Leuchten der Sterne am Tageshimmel folgte. Die Sterne wiesen mir immer den Weg. Sie waren meine Freunde, meine Familie. Und sie führten mich direkt zu einem Feld aus knospenartigen Blumen, die sich im sanften Wind hin- und herwiegten. Erst verstand ich nicht, warum ich ausgerechnet hier gelandet war, doch dann vernahm ich das verräterische Gluckern in den geschlossenen Blüten. Meine Augen leuchteten auf. >Oooh! Jetzt verstehe ich!<
Dankbar pflückte ich einen großen Strauß Blumen und eilte damit zurück zu den Animagi. Natürlich lagen sie wie verlassen an Ort und Stelle. Wie hilflos wir doch alle zu Beginn waren... >Wieder da. Ich hab Milch dabei. Nicht die Art von Milch, die ihr lieben werdet, aber wenigstens etwas Nahrung.< versuchte ich es ihnen schmackhaft zu machen. Dann hob ich das Köpfchen des wolfsähnlichen Animagi und hielt die noch geschlossene Öffnung der Blüte vor seinem Mund. >Sssh, alles gut. Trink jetzt so viel du kannst.<
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01.04.2020, 22:43

Fenrir


Das Hasenmädchen schien mit uns überfordert zu sein, als auch mein Bruder anfing zu weinen. Wir waren ausgerechnet einer Anfängerin ausgeliefert, die obendrein ein Pflanzenfresserin war. Unsere Lebenschancen standen momentan nicht so gut. Sie legte uns wieder auf dem Boden, wo ich mich sofort ein wenig frei strampelte. Durch die Decke unter meinem Rücken war der Boden wenigsten nicht hart und feucht. Das Hasenmädchen ging wieder weg, um vermutlich Milch zu holen. Mein Gesicht war schon vom Weinen gerötet und mein Bruder sah ebenfalls nicht besser aus. Das Hasenmädchen blieb nicht lange weg und kehrte mit einer Blume zurück. War das ihr ernst? Ich guckte sie so grimmig an, wie ein Baby grimmig gucken konnte. Mein Magen knurrte wieder und mein Mund wurde trockener. Ich gab einen protestierender Schrei und widerwillig begann ich an der Blume zu nuckeln. Die Flüssigkeit rann in meine Kehle, löschte den Durst und stillte den Hunger. Aber dennoch schmeckte es mir nicht. Als ich fertig war, drehte ich demonstrativ mein Kopf zur Seite.

Taiga


Ich hatte schon ein paar Sachen bereitgelegt, die ich für meine Reise einpacken wollte und zusätzlich besaß ich noch ein paar Briefe, sowie kleine Geschenke von Silia und Akela. Es war für ihre Familie und Freunde, da die besonderen Menschen, die ich aufsuchen würde, in ihre Gebiete lebten. Ich freute mich schon die anderen Helden kennenzulernen, deren Namen selbst die Sterne kannten. Akela hatte sogar überlegt, ob sie mir nicht helfen sollten, aber zum Glück hatte Silia ihm gesagt, dass ich es schon schaffen würde und zu Not könnte ich mich noch immer an ihre Familie wenden. Es machte mich stolz, dass die Sonnenfüchsin viel Vertrauen in mir hatte. Ich mochte im ersten Leben sein, die nur wenig Erfahrungen gesammelt hatte, aber ich würde meinen Auftrag meisterhaft erfüllen!


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01.04.2020, 23:00

Malevor

Diese ganze Situation war einfach nur lächerlich. Weinen, schreien und hungern. Ich hätte mir einen leichteren Einstieg ins Leben gewünscht. Aufmerksam beobachtete ich meinen Bruder, wie er zuerst zum Zug kam und von der Animagi gefüttert wurde. Das Zeug sah nicht besonders lecker aus. Milch aus Blumen? Probierte ich zum ersten Mal. Fen wirkte zwar ruhiger als zuvor, aber so wie er sein Gesicht wegdrehte, hätte er wohl am liebsten gewürgt. Innerlich schmunzelte ich. >Jetzt schau doch nicht so beleidigt. Ich gebe schon mein Bestes.< schmollte das junge Mädchen.
Sie wandte sich an mich. >Besser als gar nichts.< meinte sie schulterzuckend und hob meinen Kopf an, damit mir das Trinken leichter fiel. Man musste anerkennen, dass sie sehr sanft mit uns umging. Wären Fen und ich erwachsen gewesen, hätte sie sich uns nicht mal auf hundert Meter genähert. Darum war ich recht dankbar dafür, dass sie immerhin etwas Gutes tat. Die Milch schmeckte tatsächlich so ekelhaft wie sie roch, trotzdem trank ich zwei Blüten aus, weil die Völle in meinem Magen gut tat.

Hanabi

Der Wolfsanimagi schien sehr unzufrieden mit der Milch zu sein. Das tat mir leid. Natürlich wünschte ich, ich könnte ihnen das geben, was sie wirklich brauchten, doch weit und breit gab es nichts, was ich ihnen anbieten könnte. Nur das hier. Diese Milch. Der andere Animagi trank große Schlucke ohne sich zu beschweren, aber der gekräuselten Nase zu urteilen, schmeckte ihm die Milch auch nicht. Schade.
Ich legte die leeren Blüten beiseite und schaute die beiden Babys an. Mir blieb nichts anderes übrig, als sie in meinen Unterschlupf zu bringen, selbst wenn ich das Gefühl hatte, besser Abstand zu ihnen zu halten. Ein Wolf und ein... nun ja, was auch immer der andere Animagi war... das passte von vorne bis hinten nicht. Was, wenn sie eines Tages groß genug waren, richtig Hunger bekamen und mich jagten? Weder Sonnen- noch Mondmagie haftete an ihnen. Eher Dunkelheit. Trotzdem... ich brachte es nicht übers Herz sie allein zu lassen. Was wäre ich dann für eine Animagi?
>Ich bringe euch vorerst zu mir, bis ich jemanden gefunden habe, der sich besser um euch kümmern kann. Wegen Fleisch und so...< murmelte ich in Gedanken versunken, während ich zuerst den einen, dann den anderen Animagi hochhob und losging. Ich drückte sie an mich, damit sie mir nicht runterfielen und hörte genau hin, was um mich herum passierte. >Keine Sorge, ich passe gut auf euch auf.<
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01.04.2020, 23:12

Fenrir


Ich war nicht der Einzige dem dieses Blumenzeug nicht schmeckte, denn Malevor wirkte ebenfalls nicht begeistert. Jetzt sah es so aus, dass wir wohl eine Weile bei dieses Hasenmädchen wohnen würde und ich hoffte für sie, dass sie nicht irgendwann anfing uns Möhren anzudrehen. Ein Fleischesser blieb ein Fleischesser. Sie schaffte es uns beide auf ihre Arme zu tragen, obwohl sie selbst nicht sonderlich nicht groß war. Mein Gesicht landete direkt in die Halskuhle. Sie roch nach Nacht und Blumen, dann war da noch diese fremdartige Duftnote. Sie trug uns in einem Bau, nicht unbedingt ein bevorzugter Ort für ein Wolf und ich wusste, dass ich ein Wolfswesen war. Das sagte mir mein Instinkt.

Taiga


Nachdem ich meine Tasche eingepackt hatte, verließ ich mit der Tasche die Höhle und verabschiedete mich vorher von Toki. Danach suchte ich meine engste Freunde auf, die zum. größtenteils auch meine Geschwister waren. Die Schöpferin der Sonne hatte viele Kinder, was auch kein Wunder war. Die Sonne symbolisierte auch das Leben. Aber es gab auch die Mondgeborene. Ich würde sie jedenfalls eine Weile nicht sehen, da ich nicht wusste wie lange meine Reise dauern würde. Aber ich freute mich auf mein erstes großes Abenteuer und fragte mich, was ich alles erleben würde. Die Geschichten über die Menschenwelt, die Silia und Akela mir erzählt hatten, hatten mir sehr gefallen. Natürlich gab es auch unheimliche Geschichten über die Menschenwelt, aber das hielt meine Neugier nicht davon ab diese fremde Welt erforschen zu wollen. Außerdem wollte ich wissen, was für inspirierende Ideen die Menschen hatte. Der Bruder von Akela führte ein Theater auf und seine Frau schrieb Bücher, das wollte ich mir unbedingt ansehen und lesen.


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01.04.2020, 23:27

Malevor

Die nächsten Tage würden zeigen, ob es gut war, von einer ahnungslosen Animagi großgezogen zu werden. Hauptsache, sie sah ein, dass sie keine Ahnung von Erziehung hatte und dass sie nach fähigeren Leuten suchen wollte. Mein Bruder und ich hätten noch weniger Glück haben können. Immerhin kamen wir von der dunklen Seite der Natur. Dieses Mädchen musste uns nicht in ihre Obhut nehmen. Sie hätte auch einfach das Weite suchen können. Allein für die wenigen Momente mit ihr war ich ernsthaft dankbar.
Sie brachte uns in einen unterirdischen Bau, der anfangs einem Labyrinth glich. Wegen meiner Art fiel es mir leicht in der Dunkelheit die kleinsten Insekten krabbeln zu sehen, aber wann wir links oder rechts abbogen, dazu fehlten mir noch meine feineren Sinne, die erst mit der Zeit kamen. Hier roch es nach Feuchtigkeit, nach Erde und herben Kräutern. Das perfekte Reich für einen Hasen wie sie. Gegen Ende hatten ihre Arme gezittert, aber sie hielt tapfer durch und legte uns in einem Nest aus noch mehr Decken ab. Da mich hier keine Sonne blendete und es wesentlich kühler war, fühlte ich mich deutlich wohler. Ich hätte gerne Danke gesagt, es kam allerdings nur ein Glucksen aus mir heraus.

Hanabi

Ich atmete tief durch und gönnte mir eine kleine Pause. Die beiden Babys waren schwerer als erwartet. Oder ich zu schwach, daran konnte es auch liegen. >Hier seid ihr vorerst in Sicherheit. Diesen Bau kennt niemand. Den findet auch niemand. Ein Raum nur für mich.< erklärte ich den beiden. Irgendwas fühlte sich vertraut an meiner Aussage an, doch diese seltsame Empfindung verflog ganz schnell. Wahrscheinlich war ich mit der Situation überfordert. Zwei Animagi. Ein Baby hätte mir gereicht, aber zwei? Doppelte Arbeit. Doppelte Mühe.
Nachdenklich schürzte ich die Lippen und sah mich in meinem Heim um. In den ersten Tagen schliefen Animagi viel, allerdings wirkten die beiden alles andere als müde. Das Gegenteil war der Fall. Auf der Suche nach Ablenkung öffnete ich eine hölzerne Truhe, in der ich allerlei Dinge verstaute und fand ein paar Bücher, die ebenfalls jemand im Wald vergessen oder verloren hatte. Fast alles hier hatte einst jemandem gehört und ich gab diesen Dingen ein Zuhause. Wie diesen beiden Babys. Welch Ironie. >Soll ich euch etwas vorlesen?< Da es im Untergrund fast nur dunkel war, entfachte ich meine Sternenmagie und ließ tanzende weißgoldene Funken an die Decke schweben. So sah das Ganze wie ein kleiner Nachthimmel aus und spendete mir gleichzeitig Licht zum Lesen.
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15

01.04.2020, 23:39

Fenrir


Die Erde roch feucht und ganz leicht moderig, außerdem schien sie hier Kräuter aufbewahrt zu haben. Meine Augen gewöhnten sich schnell an die Dunkelheit, sodass ich die krabbelnde Insekten erkennen konnte. Sie hätte ich eher freiwillig gegessen, als die seltsame Blumenmilch. Ich wusste nicht, wie lange sie mit uns durch den Tunnel kroch, aber irgendwann waren wir da und wurden auf einem Haufen von Decken abgelegt. Ich strampelte mich wieder frei von den Decken und der Raum erhellte sich ein wenig durch tanzende Funken. Sie sahen beinahe wie Sterne aus. Ich schaffte es mich auf dem Bauch zu rollen und versuchte mich hochzustemmen. Aber dafür war mein Körper noch nicht bereit und ich blieb bäuchlings. Dann versuchte ich mich auf die Seite zu rollen und konnte mein Bruder sehen. Ich patschte mit meiner Hand auf sein Gesicht, während das Hasenmädchen von einer Geschichte sprach.

Taiga


Es fing an zu dämmern und ich verabschiedete von meine Freunde und Geschwister. Es war Zeit die Reise anzutreten und aufgeregt lief ich zu der Klippe, wo sich das Portal öffnen würde. Die Mondgöttin Luna würde mir den Eintritt in die Menschenwelt gewähren lassen. Warum es ein Abend sein musste, hatte mir Niemand genau erklärt. Aber das war mir egal, denn Abends war ich am Aktivsten und das war auch meistens meine Jagdzeit. Den Vormittag verschlief ich häufig, wenn ich bis nachts wach gewesen war und wurde erst wieder aktiv, wenn die Sonne hoch am Himmel stand. Immerhin war ich eine Sonnengeborene. Ich musste nicht lange bis das Portal erschien und obwohl das meine erste Portalreise war, hatte ich keine Angst. Ich sprang einfach in seinem Inneren und ließ mich von seinem Strom mitreißen. Plötzlich befand ich mich in der Nähe eines riesigen Baumes, der gespalten aussah und grünlich schimmerte. Um mich herum blühte etliche Blumen. "Das sieht hier nicht nach einer Menschenstadt aus", stellte ich fest und schnüffelte in der Luft: "Und ich glaube, das ist auch nicht Ocamma, was mein erster Zielort sein soll."


16

01.04.2020, 23:52

Malevor

Ich patschte zurück. Was glaubte mein kleiner Bruder, was er da mit seinen Händen tat? Er müsste besser wissen, dass wir in dem Zustand kaum etwas ausrichten konnten. Daher interessierte es mich auch nicht, als das junge Mädchen zu lesen begann. Sie gewann erst meine Aufmerksamkeit, als die Funken sich so bewegten, dass daraus Bilder wurden. Ich musste kein Kind sein, um das trotz allem faszinierend zu finden. Nicht oft bekam man sternengleiche Lichter zu sehen, die Bilder ergaben und zur Geschichte passten, die erzählt wurde. Zu Beginn hatte ich nicht zugehört, doch nach und nach nahm kapierte ich, dass es um eine Welt mythischer Wesen ging. Sie sprach von Animagi. Von anderen Kreaturen. In mir regte sich so etwas wie Sehnsucht. Zuhause. Diese Welt war nicht mein, nicht unser Zuhause. Trotzdem waren wir hier geschlüpft. Aus welchem Grund auch immer.
Ich sah wieder meinen tollpatschigen Bruder an und gähnte ihn an. Trotz meines wachen Geistes sehnte sich mein Körper nach Schlaf. Die Stimmung hier förderte das geradezu. Oder es lag an der Milch. Die hatte mich irgendwie träge gemacht.

Hanabi

Auch wenn ich keine Ahnung hatte, wie man sich um Neugeborene kümmerte, versuchte ich mich in ihre Lage hineinzuversetzen und was ich gebraucht hätte. Gute Geschichten und Magie standen ganz oben auf der Liste, darum hoffte ich, dass mein Einsatz sich auch auszahlte. Der eine Animagi gähnte bereits, obwohl die beiden kurz zuvor nach dem anderen getastet hatten. Nun fielen ihm auch die Augen zu. Ein gutes Zeichen. Scheinbar hatte ich etwas richtig gemacht. Was das andere Baby betraf, würde es sich vielleicht auch noch einlullen lassen.
Ich las fleißig weiter, wirkte meine Sternenmagie und merkte, dass die Geschichte auch mich in den Bann zog. Zwar hatte ich das Buch etliche Male gelesen, doch es erinnerte mich an mein anderes Zuhause. Die Welt der Animagi. Ich war nicht oft dort, weil mich hier etwas hielt, das ich nicht näher beschreiben konnte. Es war ein Gefühl, so viel stand fest. Und solange ich nicht herausfand, was der wirkliche Grund war, reiste ich nicht oft in meine Heimat zurück. Nur zwei Mal die Woche. Das reichte mir.

Bin dann mal schlafen, gute Nacht :*
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17

02.04.2020, 00:08

Fenrir

Ich nieste leise, als er meine Nase traf und rollte wieder auf dem Rücken. Die Funken schienen sich zu sammeln und wurden zu Bilder, die von der Geschichte handelte. Ich reckte meine Hände reflexartig nach den Funken aus und gluckste. Es war ein Spieltrieb eines Neugeborenes in Gestalt eines Wolfes. Neben mir hörte ich mein Bruder gähnen und aus dem Augenwinkel sah ich, dass er eingeschlafen war. Plötzlich wurde ich auch müde, gähnte laut und rollte mich zu meinem Bruder. Ich ballte meine Hände zu Fäuste und legte mein Schwanz über uns. Mir fielen die Augen zu, obwohl ich zuerst versuchte mich dagegen zu wehren. Aber aus dem Eischlüpfen war doch ganz schön anstrengend gewesen. Ich begann von einem Hasenmädchen zu träumen, dessen Bild vorhin kurz vor meine innere Augen aufgetaucht war. Wieder lag der Name mir auf der Zunge, aber ich konnte nicht danach greifen. Unruhig begann mein rechtes Bein zu zucken und meine Ohren zuckten ebenfalls unruhig. Ein unbewusstes Quengeln verließ meine Lippen.

Taiga

Hier roch es nach Magie und nach....Animagi. Ich drehte mich zu dem riesigen Baum um und spürte dort seine Kraft pulsieren. Meine Augen weiteten sich leicht, als eine Legende lebendig wurde. Das hier war nicht irgendein Baum und irgendein Land. Das hier war Alithea und der Baum war das Erben eines Hasen-Animagi, namens Alita. Auch sie war durch ihr selbstloses Heldentat zu eine Legende geworden. Meine Augen begannen aufzuleuchten, dass hier mein Abenteuer begann, war großartig! Aber das hier andere Animagi waren, hatte ich gar nicht gewusst. Neugierig folgte ich der Spur und sie war am Baum am Stärksten. Dort in der Spalte entdeckte ich Eierschalen. Sofort begriff ich was für Eier es gewesen waren. "Aber wie kommen sie hierher?", grübelte ich und näherte mich den Eierschalen. Am Geruch erkannte ich, dass die Animagis erst vor Kurzem geschlüpft sein mussten. Außerdem waren sie weder von der Schöpferin der Sonne, noch von der Schöpferin des Mondes. Nein, im Geruch lag was Dunkles. Was Fremdes. Wieder schnüffelte ich in der Luft, da war noch eine andere Duftnote. Zarter und beinahe verschwand es in den süßen Duft der Blumen. Aber ich erkannte den Duft eines Animagi und die vertraute Duftnote einer Mondgeborene. Auf meinem Geruchsinn konnte ich mich immer verlassen, immerhin konnte ich Ideen der Anderen riechen.


Gute Nacht :)


18

02.04.2020, 11:28

Hanabi

Zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass beide Animagi eingeschlafen waren. Also hatte ich richtig entschieden mit dem Vorlesen. Lächelnd klappte ich das Buch zu und legte es beiseite, ehe ich mich über die beiden Babys beugte, um sie nochmal näher zu betrachten. Ich fragte mich, welche Fähigkeiten in ihnen schlummerten. Immerhin war es das erste Mal, dass ich Dunkelgeborene traf. Es gab nicht viele von ihnen, zumal sie nur Chaos und Zerstörung im Sinn hatten, aber wenn man die beiden so sah, wirkten sie völlig unschuldig und normal. Keinerlei Gefahr ging von ihnen aus. Nur ihr Duft und ihre leicht düstere Aura verlieh ihnen einen Hauch von Dunkelheit.
Plötzlich begann der Wolfsjunge zu zucken, er machte zudem seltsame Geräusche. Ob er schlecht träumte? Der andere rührte sich kein bisschen, sondern fühlte sich offenbar sehr wohl. Aus ihm wurde ich erst recht nicht schlau, weil ich keine tierischen Merkmale erkennen konnte. Nur die roten, mit der Spitze nach unten zeigenden Dreiecke unter den Augen waren besonders an ihm. Was das wohl zu bedeuten hatte?
Mein Blick glitt zurück zum Wolfsjungen, dem ich sanft über den Kopf streichelte. Sein Fell war unglaublich weich, fast seidig. >Du bist wirklich niedlich, kleiner Wolf.< schmunzelte ich und erhob mich langsam, weil ich nun unbedingt nach jemandem suchen musste, der mir helfen konnte. Die Sternenmagie ließ ich weiter wirken, damit der Bau nicht so dunkel war und mit einem letzten Blick auf die beiden Babys eilte ich los. Zwar wusste ich nicht, wo ich mit meiner Suche beginnen konnte, aber das würde ich schon herausfinden. Im Notfall würden mir die Sterne den Weg weisen. Auf sie war immer Verlass.
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19

02.04.2020, 13:14

Taiga


Ich sammelte ein paar Eierschale für meine Windspiele ein. Sie hingen zuhause an den Äste meines Baumes und die meisten von ihnen waren von verschiedenfarbige Eierschalen verziert. Wenn Wind aufkam und man ganz leise war, konnte man sogar sanfte Melodien hören. Als ich vor ein paar Jahren zum ersten Mal auf die Eier in meiner Heimat aufgepasst hatte, damit die Schöpferin zwischendurch ihre wichtige Aufgaben nachgehen konnte, war mir aufgefallen, dass die Eierschalen nach dem Schlüpfen einfach achtlos liegen gelassen wurden. Dieser Anblick hatte mich traurig gemacht, denn es waren wunderschöne Eier und sie verdienten doch in Erinnerungen gehalten zu werden. Immerhin waren wir einst in diese Eier gewesen, die uns geschützt und warm gehalten hatten. Und dann kam die Idee mit den Windspiel. Mittlerweile besaß ich davon viele und natürlich bot ich den Anderen die Windspiele mit ihre Eierschalen als Geschenk an. Manche nahmen es freudig an, Andere wiederum brauchten es nicht. Wie dem auch sei, ich sollte wohl langsam aufbrechen und meinen wichtigen Auftrag erfüllen. Da hier anscheinend keine Menschen gab, gab es auch nicht ihre Reisemitteln, die ich unbedingt ausprobieren wollte. Natürlich hätte ich mich teleportieren können, aber wo bliebe dann der Spaß? Ich wollte viele Erfahrungen sammeln, mich von der fremde Welt inspirieren lassen. Nachdenklich neigte ich mein Kopf zur Seite und schürzte leicht die Lippen. Was wenn die Mondgöttin mit einer Absicht mich hierher geschickt hatte? Vielleicht sollte ich diese Eierschalen finden. Aufgeregt begann meine Ohren zu zucken, dann sollte ich wohl die Spur der Mondgeborene folgen, bevor sie ganz verschwand.


20

02.04.2020, 13:47

Hanabi

Mit spitzen Ohren horchte ich meine Umgebung ab und bemerkte ein größeres Wesen, das sich in der Nähe aufhielt. Ich konnte es atmen hören. Das Laub knirschte verdächtig. Gefahr? Vorsichtshalber machte ich mich hinter einem Busch klein und bewegte die Ohren so, dass ich das Wesen besser lokalisieren konnte. Es befand sich in der Nähe des Baumes, so viel stand fest. Zum Glück vernahm ich weder ein Knurren noch ein Jaulen. Vielleicht ein harmloses Geschöpf... Um mich nicht zu verraten, drückte ich meine Ohren platt und spähte seitlich am Busch vorbei. Dieses Wesen schien in diese Richtung zu laufen. Instinktiv spannte ich den Körper an, um jederzeit flüchten zu können, aber dann entdeckte ich ein junges Animagi-Mädchen, welches relativ harmlos wirkte. Ihre Art kannte ich nicht. Dass sie ein Fleischfresser war, spürte ich sofort, doch sie machte keinen feindlichen Eindruck auf mich.
Innerlich gab ich mir einen Ruck. Ich brauchte Hilfe, oder nicht? Dann wurde es Zeit, dass ich mich zeigte. >Bist du zum ersten Mal hier? Ich habe dich noch nie gesehen.< Das war zwar nicht der beste Gesprächsbeginn, aber immerhin etwas. Zögerlich verließ ich mein provisorisches Versteck und musterte die Animagi wachsam.
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