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18.04.2020, 18:26

Taiga


Meine Augen leuchteten auf, wenn wir ihn zusammen sahen, würde der Sonnenaufgang umso schöner werden. Ich bemerkte Bewegungen von der Decke und sah, dass Fenrir aufgestanden war. Sein Gang wirkte selbstsicher, vorbei waren die Spuren eines Babies und er konnte sogar ein paar Wörter sprechen. Malevor wachte ebenfalls auf und ging genauso selbstsicher wie sein Bruder. Vorbei war der wankende Gang und die Anstrengung. Sein Gesicht erhellte sich vor Freude, weil er endlich gehen konnte. Ich kniete mich vor Malevor und grinste ihn stolz an: "Siehst du? Du schaffst es. Hast du Hunger?" Ich hätte ihn gerne als Morgengruß umarmt, aber ich hielt mich zurück.

Fenrir


Sie nahm mich nicht auf dem Arm, wie sonst. Ich war ihr zu groß und schwer geworden. Das war der einzige Nachteil, den ich in dieser Sache sah. Aber das konnte man bestimmt ausgleichen. Ich konnte immer noch mit ihr kuscheln. Ich presste mein Gesicht in ihrem Bauch und wedelte mit den Schwanz, während ich die Berührung auf meinem Kopf genoss. Dann löste ich mich von ihr und sagte: "Hunga." Nebenbei bemerkte ich, dass meine Verletzungen geheilt war und wüsste es Hanabi nicht, hätte Niemand erfahren, dass ich einen nächtlichen Ausflug gemacht hatte.


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18.04.2020, 20:33

Hanabi

Ich lächelte Fenrir entzückt an, als er seinen kleinen Arme um meine Hüfte schlang und sich über die Nähe zu mir freute. So süß! Natürlich würde ich ihn auf die Nacht ansprechen, aber erst, wenn er besser sprechen konnte und wir uns nicht versehentlich missverstanden. Was das Essen betraf, konnte er sich sehr deutlich ausdrücken.
Schmunzelnd führte ich ihn zu der Stelle, wo Taiga das frische Fleisch lagerte und deutete darauf. >An das Fleisch kommst du jetzt problemlos heran. Bring mich bitte nicht dazu es selbst anzufassen. Das ist mir nach wir vor unangenehm.< Milch gab es leider keine mehr, sonst hätte ich ihn welche gegeben. Vielleicht war er schon bereit für Wasser. Das konnte ich ihn gern besorgen.

Malevor

Taiga kam sofort auf mich zu und lobte mich erneut wegen meines Fortschritts. Es war nach wie vor ungewohnt für mich so viel Aufmerksamkeit von jemandem zu bekommen, den ich nicht richtig kannte. Ihre offenherzige Art erinnerte mich zwar an ein paar vertraute Personen, aber das hier war trotzdem irgendwie anders.
Sobald das Thema Essen zur Sprache kam und ich sah, wie Fenrir frisch erlegtes Fleisch bekam, nickte ich bekräftigend. Und wie ich Hunger hatte. Her damit! Nach solch einem Schub musste ich meine Reserven aufstocken.
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18.04.2020, 21:04

Taiga


Sein kräftiges Nicken war ein deutliches Ja und es wunderte mich kein bisschen. Die Brüder hatten einen großen Wachstumsschub hinter sich gehabt und ich erinnerte mich, wie ich in ihrem Alter auch dauernd Hunger hatte. Ich brachte Malevor ein Stück Fleisch, anders als bei Hanabi war es mir nicht unangenehm anzufassen. Ich war nun mal ein Raubtier. "Lass es dir schmecken, ist mal was Anderes", wünschte ich Malevor guten Appetit. Nach dem Frühstück würden wir uns alle den Sonnenaufgang sehen, ich glaubte wir hatten noch Zeit. Außerdem sollten die Kinder in Ruhe essen, das war besser für den Magen. "Hanabi, da du ja die Wünsche der Menschen erfüllst, heißt es, dass du überall warst? Warst du schon mal in Ocamma gewesen?", erkundigte ich mich neugierig. Welche Orte kannte sie schon? Mich faszinierten die fremde Orte. Besonders interessiert mich die Reiche, in denen die Helden lebten.

Fenrir


Die Zeiten waren wohl vorbei, dass sie mir freiwillig Fleisch gab. Ich schnappte mir nach einem Stück Fleisch, setzte mich auf dem Boden hin und begann mit meine scharfe Zähne an das Stück zu zerren. Mein Bruder schien genauso Hunger bekommen haben, wie ich. Und wir waren gleich groß. Da Luchsmädchen fragte das Hasenmädchen nach Orte aus. Ocamma. Meine Ohren zuckten. Warum hatte ich das Gefühl schon mal was von diesem Ort gehört zu haben? Ich ging zu der Quelle, nach dem Essen bekam ich immer Durst und ich merkte, dass ich jetzt Wasser brauchte. Ich kniete mich hin, stützte mich dabei auf meine Hände und senkte mein Gesicht zum Wasseroberfläche. Wie ein Wolf ließ ich immer wieder die Zunge in das Wasser eintauchen und löschte auf diese Weise meinen Durst.


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18.04.2020, 23:51

Hanabi

Mit hochgezogener Augenbraue beobachtete ich Fenrir dabei, wie er zur Quelle ging und mit gebeugter Haltung zu trinken begann. Mit der Zunge. Damit hatte ich nicht gerechnet. Dass seine wölfischen Manieren gleich so ausgeprägt waren und er keine Manieren an den Tag legte. Interessant.
Ich schaute wieder zu Taiga und schüttelte langsam den Kopf. >So ganz stimmt das nicht. Alle Wünsche der Welt, das schaffe ich natürlich nicht alleine. Ich decke vorrangig das Gebiet Alitheas ab, nur selten übernehme ich andere Gebiete.< erklärte ich ihr ausführlich. >Trotzdem habe ich am Anfang mir die Welt im Ganzen angesehen. Sie ist gewaltig und hat unglaublich viel zu bieten.< fügte ich lächelnd hinzu. >Perfekt für Abenteuer.<

Malevor

Ich nahm das Fleisch entgegen und schnupperte daran. Mmh, das roch echt gut. Ziege. Und es schmeckte genauso gut. Hungrig fiel ich darüber her und kümmerte mich nicht darum, dass sich dabei das Blut in meinem Gesicht verteilte. Normalerweise aß ich etwas zivilisierter, doch der Hunger betäubte meinen Verstand. Erst als ich langsam satt wurde, aß ich kleinere Häppchen und ging ebenso zur Quelle rüber, um erst mein Gesicht und dann meine Hände zu waschen. Im Gegensatz zu meinem Bruder schöpfte ich mit den Händen Wasser und trank es. Es war angenehm kühl und erfrischend.
>Sollen wir raus und uns den Sonnenaufgang ansehen?< fragte Hanabi an uns beide gewandt. Ich zuckte mit den Schultern. Direktes Sonnenlicht war auch in diesem Stadium schlecht für mich, aber lange nicht so schmerzhaft. Von mir aus konnten wir gehen.
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19.04.2020, 10:49

Taiga


So sah also ihre Aufgabe aus und es war verständlich, dass sie nicht alleine alle Wünsche erfüllen konnte. Ich konnte auch nicht alle Personen helfen ihre Kreativität entfalten zu lassen, immerhin musste ich sie berühren und unsere Heimat war auch sehr groß. "Eine Welt voller Abenteuer", erwiderte ich das Lächeln. Dann schaute ich den Kinder nach, als sie zu der Quelle gingen und selbstständig daraus tranken. Ihr Körper war bereit Wasser aufzunehmen, sodass wir keine Milch mehr brauchten. Hanabi fragte sie, ob sie mit uns den Sonnenaufgang schauen wollte. Die Kinder zeigte keine starke Begeisterung, aber gleichzeitig schien es sie auch nicht zu stören. "Bevor wir rausgehen, ziehen wir euch an. Jetzt werden die Kleider euch passen", wandte ich ein und sah Malevor an: "Und deine Kleidung wird dich vor der Sonne schützen." Schnell holte ich aus der Tasche die Kleidungsstücke, reichte Fenrirs Hanabi und dann half ich Malevor seines anzuziehen. Bald würde er es alleine können. Hanabi musste Fenrir zuerst überzeugen sich anzuziehen. Dann konnten wir nach draußen gehen.

Fenrir


Immer wieder zupfte ich an die Stoffe, die für mich vollkommen ungewohnt war. Halbnackt war es mir lieber gewesen, wenigsten war das Oberteil luftig und bedeckte nicht ganz mein Körper. Die Hose war auch luftig genug. Der Stoff wog kaum. Ich würde damit zurecht kommen. Ich hatte nach der Hand des Hasenmädchens geschnappt, als wir in den Gang gingen. Selbst in dieser Größe schien ich nach ihre Nähe zu suchen. Also hatte es wirklich nicht nur damit zu tun gehabt, dass ich ein Baby gewesen war. Als wir die Stelle erreichten, wo man hinauf- und herunterklettern musste, war das Luchsmädchen voraus geklettert. Zuerst empfang sie Malevor und dann sah sie mich an, als sie ihn abgesetzt hatte: "Komm her, du brauchst keine Angst zu haben." Grimmig sah ich sie an. Ich hatte keine Angst, ich wollte bloß nicht von ihr angefasst werden und sagte trotzig: "Habi Am!" Das ich eigentlich für sie jetzt zu groß und schwer war, war mir in diesem Moment egal. Und dass ihre Arme kaum die Hälfte der Wand reichte im Gegensatz zum Luchsmädchen.


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19.04.2020, 11:59

Hanabi

Die beiden Jungen sahen einfach entzückend aus in ihrer Kleidung. Taiga hatte hervorragende Arbeit geleistet. Sie hatte die beiden perfekt getroffen. Die beiden Brüder schienen sich zudem darin wohl zu fühlen. Das war natürlich auch wichtig.
Anschließend griff Fenrir nach meiner Hand, was mich insgeheim sehr freute. Ich dachte mit dem Alter kam vielleicht die Ignoranz für solche Dinge, aber offenbar mochte er es nach wie vor in meiner Nähe zu sein. Bis das zu einem kleinen Problem wurde, weil er sich nicht von Taiga helfen lassen wollte. Ich trat hinter ihn, nahm seine Arme und streckte sie ihm über den Kopf. >Stell dich nicht stur, sie zieht dich bloß nur hoch. Danach können wir wieder Händchen halten.< tadelte ich ihn sanft und gab Taiga das Zeichen einfach nach ihm zu greifen.

Malevor

Ich fühlte mich recht wohl in dieser Kleidung. Sie passte zu mir. Der Stoff lag gut am Körper und ich hatte das Gefühl gut geschützt zu sein. Besonders vor Sonnenlicht. Taiga hatte wirklich ein Händchen dafür. An Talent mangelte es ihr wirklich nicht.
Als wir uns auf den Weg nach draußen machten, trödelte mein Bruder wieder, aber die Mädchen bekamen es hin ihn einfach zu seinem Glück zu zwingen. Er konnte unmöglich von Hanabi verlangen, sie ständig um sich herum zu haben. So oder so würden wir noch eine Weile an deren Seite bleiben. Wir waren zu jung, um alleine loszuziehen, auch wenn wir von der Magie her deutlich stärker waren als die Mädchen.
Schließlich setzten wir unseren Weg fort und der erste frische Hauch Luft Strich über mein Gesicht. Mein Blick auf die Sonne, die sich langsam erhob und ich staunte nicht schlecht. Selbst in dieser Welt war der Anblick zugegebenermaßen schön.
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19.04.2020, 16:55

Taiga


Fenrir starrte mich sehr grimmig an, als ich ihn entgegennahm und seine Augen blitzten auf. Es wirkte, als hätte er ich am Liebsten gebissen. Es war in Ordnung, dass Jeder nicht Jeden mochte. Aber sein Verhalten gegenüber mir, diese offene Abneigung, war dennoch verletzend. Aber ich ließ nichts davon anmerken, sondern plapperte munter darüber wie die Sonne gleich aussehen mochte. Wir waren draußen und die Nachtluft war gewichen, stattdessen kitzelte der Morgenduft in meine Nase. Am Horizont wurde der leuchtender Strich deutlicher und das dunkle Blau im Himmel wurde heller. "Lass uns dort hinsetzen!", ich deutete auf einem großen, breiten Stein nahe der Klippe. Von dort aus hätten wir den besten Ausblick auf die weite Landschaft und auf die Sonne, die jetzt langsam über den Horizont kroch.

Fenrir


Einen Moment hatte ich überlegt aus Trotz nicht mehr ihre Hand zu nehmen, als das Hasenmädchen einfach meinem Willen hinwegsah. Aber dann war mir eingefallen, dass diese Strafe mich auch betreffen würde. Daher hatte ich wieder die Hand genommen, aber mein grimmiges Gesicht blieb. Als wir draußen waren, wählte das Luchsmädchen einen Stein zum Sitzen aus. Ich hatte keine Interesse an der Sonne und ließ das Hasenmädchen los. Ich bückte mich und begann kleine Steine zu sammeln. Die würde ich gleich über die Klippe werfen und herausfinden wie lange sie zum Boden brauchten. Falls sie nicht auf einer der Vorsprünge das Berges landete.


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19.04.2020, 18:14

Hanabi

Fasziniert von der Schönheit des Sonnenaufgangs folgte ich Taiga zu dem Aussichtspunkt, den sie ansteuerte. Von hier aus hatten wir den perfekten Blick auf das Spektakel. Malevor setzte sich im Schneidersitz zwischen uns, während sein Bruder Steine sammelte und sie in die Schlucht warf. Vielleicht machte ihm das Spaß. Nun, da er größer und stärker war, konnte er sich freier bewegen und mehr austoben.
Lächelnd schaute ich zurück zur aufgehenden Sonne und schloss die Augen. Es war, als würde sich das warme Licht über das gesamte Land ausstrecken. Ich fühlte die reine, starke Energie auf mir. Vertraut wie das Mondlicht. Genussvoll seufzte. Dieser Morgen fing schon sehr vielversprechend an. >Wir können nachher den Berg etwas näher erkunden, wenn wir schon hier sind. Es gibt ein paar gute Wanderwege.< schlug ich vor.

Malevor

Mein Bruder machte sich nicht viel aus dem Sonnenuntergang, aber mir ging es da anders. Ich hatte Jahrhunderte echten Lebens verpasst. Selbst etwas Natürliches wie das Erscheinen der Sonne war neu für mich. Ja, das Licht störte mich, aber in diesem Moment war es mir das leichte Ziepen auf der Haut wert. Beide Mädchen fanden den Anblick sicherlich romantisch und ich erinnerte mich an eine Zeit zurück, in der ich die Sonne vergöttert hatte. Mehr als meinen eigenen Ursprung. Und das nur Surys wegen.
Jetzt allerdings verspürte ich einen Stich in der Brust, als das warme Licht sich über das Land ergoss. Trotzdem blieb ich sitzen und nahm den Schmerz an. Früher oder später würde ich mich damit auseinandersetzen müssen. Leider... Auch mein Bruder würde erfahren, was sich in seinem letzten Leben ereignet hatte. Wieder eine Sache, die mit Schmerzen verbunden war. Ob diese Pechsträhne jemals endete?
Nachdenklich starrte ich auf das endlose Grün unter uns. Vögel flogen in Schwärmen gen Himmel und schienen die Sonne zu begrüßen. Weiter rechts funkelte der majestätische Baum, aus dem wir herausgebrochen waren. Ich konnte die Magie darin fast auf der Zunge schmecken. So stark und präsent war sie.
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19.04.2020, 19:01

Taiga


Meine Augen weiteten sich, als das Schauspiel begann und die Sonne den ganzen Himmel einvernahm. Wo ihr Licht berührte, wurde es golden und der Himmel verwandelte sich in einem Flammenmeer. Je höher die Sonne stieg wich das intensive Rot in einem zarten Rosa bis der Himmel wieder blau wurde und das leuchtende Gold verschwand. Was für ein prächtiges Farbenspiel. Ich schloss meine Augen, als die Lichtstrahlen mein Gesicht berührten und ich ihre Wärme spüren konnte. "Hmm", nickte ich glücklich auf den Vorschlag von Hanabi. Wandern klang wirklich toll. Schließlich öffnete ich wieder die Augen und lächelte, als ich die Vögel erblickte. Ich stand auf und formte meine Hände vor dem Mund wie ein Rohr, laut rief ich: "Guten Morgen!" Ich lauschte meinen Echo bis er verklang und mit funkelnde Augen drehte ich mich schwungvoll zu Hanabi und Malevor um: "Lass uns den Tag beginnen und ein neues Abenteuer erleben."


Fenrir


Nach eine Weile langweilte mich das Spiel, ich hatte viele Steine geworfen und dass ich einige Aufschläge hören konnte, bedeutete, dass kein Stein den Bergfuß erreicht hatte. Die Anderen saßen immer noch auf dem Stein und das Luchsmädchen fing an zu schreien. Ich rollte mit den Augen und hielt inne. Endlich konnte ich meine Augen rollen! Meine Ohren zuckten, als etwas zwitschern hörte. Ein Instinkt wurde in mir wach, das noch in meinem Babykörper geschlafen hatte. Neugierig schlich ich lautlos dem Geräusch näher und entdeckte auf einem Felsvorsprung über mir ein Vogelnest. Beute. Ich entdeckte, dass ich an der Felswand hochklettern könnte. Ich hatte Hände und Füße. Ich leckte über meinem Mund und spürte die Jagdaufregung. Ich schaffte es mich an einem herausragenden Stein hochzuziehen, was noch ganz schön anstrengend war. Ein Elternteil des Vogelpaar entdeckte mich und laut meckernd flog es zu mir, um mit seinem Schnabel mich zu attackieren. Ich fletschte die Zähne und knurrte den blöden Vogel an. Ha, ich konnte jetzt auch knurren! Er hörte nicht auf und aus Reflex wollte ich mit der Hand nach ihn packen. Dabei konnte meine andere Hand mich nicht mehr halten und ich plumpste auf meinem Hinterteil. Wütend funkelte ich den Vogel an, nahm ein Stein und warf nach ihm.


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19.04.2020, 22:06

Hanabi

Ich zuckte kurz zusammen, als Taiga plötzlich laut Guten Morgen rief und musste leise darüber lachen. Sie war eine wirklich bunte, laute Persönlichkeit. Ganz im Gegensatz zu mir. Vielleicht mochte ich sie deshalb so sehr. Sie war wie frischer Wind in einem sonst eintönigen Leben. Als sie dann noch tatkräftig aufstand und von Abenteuer, war ich sofort Feuer und Flamme dafür.
Allerdings lenkte mich Fenrir ab, der gerade dabei war einen Vogel mit einem Stein zu erschlagen. Dieser Anblick schockierte mich. Meine Beine bewegten sich auf ihn zu, bevor ich noch einen klaren Gedanken fassen konnte. Ich sah, dass er den nächsten Stein schmeißen wollte und hielt ihn am Handgelenk davon ab. >Das, was du tust, ist nicht richtig. Sie beschützt ihre Kinder, weil sie sie liebt und du willst sie einfach töten? Wer kümmert sich dann um die Kleinen? Tötest du sie dann auch?< Woher kam plötzlich diese Gewalt? So war er anfangs nicht gewesen... Ob nun das Raubtier in ihm erwachte? Die dunkle Seite? Ich ließ wieder von ihm ab und schaute weg. >Gehen wir wandern. Vielleicht entdecken wir schöne, neue Plätze?<

Malevor

Bei meiner Stille, dieses Mädchen konnte ganz schön laut sein. Sie begrüßte den Morgen, als gäbe es keinen schöneren Tag als diesen. Sicherlich tat sie das, um die Schatten des gestrigen Morgens loszuwerden. Einfach in die Welt hinausrufen, dass man nicht aufgab. Das war der Wille, der einen weiterbrachte. Ein Wille, der köstlich süß schmeckte, wenn man innerlich so finster war wie ich an meinen schlimmsten Tagen. Heute ging es mir gut. Ich verspürte nicht den Drang aus euphorischen Geschöpfen den Lebenswillen zu rauben. Im Allgemeinen wünschte ich, ich müsste so etwas Ekelhaftes nicht empfinden, aber es war ein Teil von mir. Leider.
In diesem Moment hörte ich, wie Hanabi meinem Bruder in ihrer ausgesprochen ruhigen Art die Leviten las. Als friedlicher Hase sah sie es natürlich nicht gern, wie Gewalt angewendet wurde. Ich seufzte innerlich und hoffte, dass das die heutige Stimmung nicht trübte. Negativität fütterte meine dunkle Seite...
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20.04.2020, 07:09

Fenrir


Plötzlich packte Jemand nach meinem Handgelenk und es war das Hasenmädchen. Mein Blick wurde noch grimmiger. Ja, ich hätte das Nest ausgeplündert. Ich war ein Jäger, ich aß Fleisch und sie waren meine erste Beute. Ich spürte einen Stich in meinem Brustkorb, als sie sich von mir abwandte. Ich sprang auf und ballte meine Hände zu Fäuste: "Ich Wolf. Du nich mag Wolf? Du nicht hol Wolf ausm Baum!" Wütend zeigte ich auf das Luchsmädchen: "Sie auch jag Fleis. Fleis habn auch Fami. Sie tötet! Du sie aba mag, weil sie is Son. Ich Wolf. Wolf jag, dann bös, weil ich nich bin Son. Was? Du. Sie. Alls gleich. Dies Lebn nich andas." Frustriert wischte ich die Tränen weg, ich wollte nicht, dass Jemanden sah, dass sie mich verletzt hatte und ich wollte es mir auch nicht eingestehen, dass mich ihr Verhalten getroffen hatte. "Maaaal!", schniefte ich und rannte auf mein Bruder zu. Beinahe warf ich ihn um, als ich ihn umarmte und mein Gesicht in seiner Schulter verbarg. Meine Ohren und Schwanz hingen schlaff herab. "Wia imma Buda. Ja?", flüsterte ich und umarmte ihn fester. Er hatte mich nie verurteilt, ganz egal wie schrecklich meine Seite in den früheren Leben sein konnte und auch in dieses Leben würde er mich nicht verurteilen. Wir würden immer Seite an Seite sein.

Taiga


Hanabi lief zu Fenrir und ich sah, dass Fenrir Steine nach einem Vogel geworfen hatte. Hanabi versuchte ihm zu erklären, dass dieses Verhalten nicht richtig war. Jedoch schien Fenrir das nicht zu verstehen und glaubte sie hätte ein Problem, dass er ein Wolf war. Ein Dunkelgeborener. Er rannte zu seinem Bruder, während Tränen in seine Augen silbrig schimmerten. Ich ging zu Hanabi hinüber und legte sanft eine Hand auf ihrer Schulter, denn bestimmt hatten seine Worte sie verletzt: "Er meint es nicht so. Ich werde die Kindern über das Jagdverhalten unterrichten, damit sie verstehen können, was richtig oder was falsch ist." Fenrir hatte sein erstes Jagdtrieb gezeigt, bald würde Malevor es auch tun und dann würden sie selber auf die Jagd gehen. Für Fenrir war das eben ein Jagdspiel gewesen und als ihm nicht gelungen war seine Beute zu bekommen, hatte er auf aggressive Weise seine Wut rausgelassen. Was natürlich nicht in Ordnung gewesen war. "Welchen Weg wollen wir nehmen?", fragte ich, denn es gab hier viele Wege.


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20.04.2020, 12:37

Hanabi

Wie vor den Kopf gestoßen, sah ich Fenrir nach, der nun Trost bei seinem Bruder suchte. Ich hatte mit meinen Worten nicht erreichen wollen, dass er dachte, ich würde ihn nicht mehr mögen. Ich machte mir nur Sorgen. Sorgen, dass er vom Weg abkam, weil ich nicht einschätzen konnte, wenn er erst einmal erwachsen wurde. Für mich war das alles hier neu. Ich hatte instinktiv reagiert, weil ich nicht wollte, dass den Vögeln etwas passierte. Keine Ahnung, wie Raubtiere ihre Beute aussuchten und wie sie dabei vorgingen. Aber mit Steinen nach jemandem zu werfen und darauf zu hoffen, dass man traf... das... damit kam ich nicht klar.
Taiga kam zu mir und ich wusste nicht so recht, was ich darauf erwidern sollte. Von mir aus konnte sie den Jungen nachher erklären, worauf es bei der Jagd ankam. Ich hatte keine Erfahrung damit, weil ich im natürlich Zyklus die Beute war und nicht die Jägerin. Etwas betroffen von der Situation drehte ich den Kopf zu den verschiedenen Wegen und dachte nach. >Wie wäre es mit dem mittleren Weg? Er sieht stabiler aus als die anderen beiden. Außerdem ist der Weg breiter, das bietet mehr Sicherheit.< schlug ich vor. >Ich kann vorausgehen und du bildest den Schluss. Dann sind die Kinder sicher zwischen uns beiden unterwegs.<

Malevor

Drama. Immer wieder dieses Drama. Noch bevor mein Bruder mich erreichte, stemmte ich mich gegen sein Gewicht, damit er mich nicht umwarf. Er erinnerte sich vielleicht nicht daran, aber als kleiner Junge war er sehr sensibel gewesen, was andere Leute und ihre Meinung von ihm betraf. Als Dunkelgeborener wurde man schnell verurteilt und in eine Schublade gesteckt. Aber wir Dunkelgeborenen dachten nicht anders. Wir gingen davon aus, dass Sonnengeborene ein perfektes Leben führten, aber dem war nicht so. Manchmal mussten sie Aufgaben ausführen, die sie nicht mochten und es aus Pflichtbewusstsein dennoch taten. Wie Sury damals, als feststand, dass sie mit mir nicht verkehren durfte. Trotzdem hatten sie und ihre Geschwister uns in ihren Kreis aufgenommen. Sie hatten sich ihren eigenen Gesetzen widersetzt.
In diesem Fall konnte ich mit Gewissheit sagen, dass es nicht Hanabis Absicht war Fenrir mit ihren Worten zu verletzen. Sie war selbst noch jung. Sie war ein Hase und er ein Wolf. Ganz klar ein Kommunikationsproblem. Es wäre nicht schwer, meinen Bruder darauf hinzuweisen, aber er sollte selbst lernen, wem er vertrauen konnte und wem nicht. Und wie schmerzhaft Worte waren, wenn man sie nicht richtig einsetzte. Darum hielt ich den Mund und tätschelte bloß fürsorglich seinen Kopf. Ich würde immer für ihn da sein.
Als ich zurück zu den Mädchen schaute, ging Hanabi schon mal los und Taiga forderte uns dazu auf ihr zu folgen. Zeit zu wandern.
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20.04.2020, 14:03

Taiga

"So machen wir es!", nickte ich und sah ihr mitfühlend nach. Fenrirs Ausbruch hatte sie getroffen und ich hoffte die Beiden fanden wieder den Weg zueinander. Eine Freundschaft zwischen Animagi-Raubtier und Animagi-Pflanzenfresser war möglich, deswegen war ich in der Hoffnung, dass das auch zwischen Lichtgeborene und Dunkelgeborene galt. Auch wenn die Instinkte eines Dunkelgeborener etwas anders war. Aber vielleicht beeinflusste mein Jagdunterricht die Brüder, indem ich ihnen zeigte wie man ohne großes Leid jagen konnte und wie man mit dem Leben respektvoll umging. Erziehen war nicht immer leicht, aber ich hatte die Hoffnung, dass wir es schafften das Gute in ihrem Herzen heraus zu kitzeln. Fenrir schien sich beruhigt zu haben und lief seinem Bruder hinterher. "Die Luft hier oben ist wirklich erfrischend", versuchte ich die Stimmung ein wenig aufzulockern, als wir losgingen.

Fenrir

Als er meinen Kopf tätschelte, fuhr meine Zunge, als Zeichen meiner Zuneigung, über seine Wange und ich lief ihn hinterher, als wir losgingen. Ich würde meinem Bruder überall folgen, selbst bis zum Ende der Welt. Es lag nicht nur daran, dass er im Blut mein Alpha war, sondern auch weil ich immer fähig gewesen war mein Bruder zu lieben, selbst wenn ich früher keine solche Art von Gefühle gehegt hatte. Aber diese Familienzugehörigkeit hatte schon immer in mir existiert. Ich würdigte dem Hasenmädchen keinen einzigen Blick, sondern konzentrierte mich darauf irgendwelche Sachen aufzusammeln, die ich auf dem Wanderweg fand. Ich wollte einfach nicht daran denken, dass sie sich bald ganz von mir abwenden würde. Immer wieder zeigte ich Mal von meinem Fund, wenn ich was Neues gefunden hatte.


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20.04.2020, 15:35

Hanabi

Ich versuchte meine Gefühle zu sortieren, aber das war gar nicht so einfach. Mich nahm es natürlich mit, wenn mir jemand Dinge vorwarf, die gar nicht stimmten. Außerdem verstand ich nicht, wieso Fenrir glaubte, ich würde ihn für seine Herkunft verurteilen. Nachdem ich mich mit einem Wolf angelegt hatte, obwohl mir dabei fast das Herz aus der Brust gesprungen war, müssten meine Absichten doch klar sein. Es verletzte mich zu wissen, dass seine Stimmung so schnell kippen konnte und er mich dann von sich stieß.
Nichtsdestotrotz versuchte ich die Situation nüchtern zu betrachten, denn vielleicht fiel mir auf diese Weise eine Lösung ein. Es war nicht richtig, wenn Fenrir und ich uns fortan mieden. Nicht, wenn uns eine große Reise bevorstand. >Ja, hier oben ist sie tatsächlich klarer. Aber auch kälter. Ohne Fell könnte man hier bei Nacht leicht erfrieren.< kommentierte ich Taigas Aussage. Meine Ohren zuckten dabei aufmerksam in diverse Richtungen. Bislang nahm ich keine anderen Lebewesen wahr, nicht mal Insekten. Es war angenehm still. Weiter vorne entdeckte ich dann die nächste Abzweigung und beschloss den Weg nach oben zu nehmen. Bestimmt hatten wir von weiter oben eine weitaus bessere Sicht auf das weite Land.

Malevor

Schon amüsant, wie er jetzt dauerhaft an meiner Seite blieb, wo er doch zuvor dem Hasenmädchen gefolgt war. Im Beleidigtsein war mein Bruder unbesiegbar. Trotzdem ließ ich keine Bemerkung fallen, sondern besah mir die Sachen, die er auf dem Weg fand und mir zeigte. Viel gab es hier allerdings nicht zu entdecken. Nur Steine, ein paar Pflanzen und Erde. Die Aussicht blieb phänomenal und wie es aussah, wollten die Mädchen weiter nach oben wandern. Mir war das recht. In der Kälte fühlte ich mich sowieso wohler. Da brannte auch das Sonnenlicht nicht mehr so stark.
Vorsichtig setzte ich einen Fuß vor den anderen, als es steiler wurde und achtete darauf mein Gewicht richtig zu verlagern. Sollte ich stolpern und in die Tiefe fallen, bezweifelte ich, dass ich das heil überstehen würde. Meine Magie musste sich in diesem kleinen Körper noch entfalten. Tiefe Stürze konnte ich mir somit nicht erlauben. Wir stiegen weiter hinauf, immer weiter, bis der Weg tiefer in den Berg führte und wir überraschenderweise vor einem kleinen Waldstück standen. Interessant. Offenbar wuchsen selbst in dieser Höhe noch Bäume. Ob das mit der Magie dieses Landes zusammenhing?
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20.04.2020, 17:28

Taiga

Da konnte ich ihr Recht geben, je höher ein Berg war, desto kühler wurde die Luft. In meiner Heimat gab es auch Berge und ich hatte auch dort dieseLufttemperatur festgestellt. Wir stiegen immer höher und ich erhaschte dabei wunderschöne Ausblicke auf die Landschaft. Dieses Land schien endlos zu sein, trotz die Gebirgsketten, die das Land eingrenzten. Und im Zentrum stand der mächtige Baum, der selbst den Krater hinter ihm überragte. Ich verstand, warum Hanabi hier leben wollte. Es fühlte sich an als wäre ein Teil meiner Heimat in die Menschenwelt gelangt. Nach eine Weile erreichten wir einen kleinen Waldstück, das plötzlich vor uns auftauchte. Überrascht blinzelte ich und dann lächelte ich vergnügt: "Auch die Berge scheinen ihre Geheimnisse zu haben. Ich bin gespannt, was wir da entdecken werden."

Fenrir

Der Weg wurde beschwerlicher, vor allem mit den ganzen Fundsachen, die ich auf meine Arme trug. Doch als wir vor einem Waldstück standen, ließ ich meine Schätze achtlos fallen und rannte einfach los bis ich zwischen den Bäume verschwand. Hier roch es nach Kiefern, Fichten, und Tannen. Ein leichter Duft von Schnee lag in der Luft und die Schatten ließen den Ort noch kühler werden. Überall wuchsen dichte Büsche und die dunkle Erde war weich. Sonnenstrahlen zwängten sich durch die Baumkronen und ließ die Umgebung schwummerig wirken. Hier und dort waberte dünner Nebel. Meine Ohren zuckten aufgeregt und ich rannte wieder los. Der Wolf in mir trieb mich immer weiter, tiefer in den Wald, immer schneller. Mein Herz pochte wild in den Brustkorb, meine Energie kribbelte in den Körper und das Blut rauschte in meine Ohren. Hier fühlte ich mich richtig. Schweratmend bremste ich rechtzeitig, bevor ich in den plötzlichen Abgrund stürzte. Meine Nasenflügeln bebten und mein Schwanz wedelte wild. Der Brustkorb dehnte sich weit aus, ich riss den Kopf in den Nacken und stieß einen hohen Wolfsgeheul aus. Und der Echo antwortete mir.


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20.04.2020, 19:30

Hanabi

O ja, ich war auch sehr gespannt, zumal ich mich nicht daran erinnerte hier einen Wald gesehen zu haben. Ich schaute mich neugierig um und riss ungläubig die Augen auf, als Fenrir wie wild zu rennen begann und zwischen den Bäumen verschwand. Wir verloren ihn aus den Augen. Ich spürte den starken Drang ihm zu folgen und sicherzugehen, dass ihm nichts passierte, da hörte ich auch schon sein charakteristisches Wolfsgeheul. Diese Geräusche hatte er zuvor nicht machen können.
Ich schaute zu Malevor, der ganz entspannt blieb. Würde er denken, sein Bruder sei in Gefahr, hätte er bestimmt etwas gesagt, doch er tat nichts außer Weiterspazieren. Also war alles in Ordnung, oder? Fenrir genoss bloß seine Freiheit. Die Anspannung in mir ließ ein Stück nach. Ich atmete leise aus.

Malevor

Wie erwartet raste mein Bruder los. Geheimnisvolle Orte gehörten zu seiner Schwäche. Besonders die Freiheit, die sich ihm gerade bot. Mir gefiel es ebenfalls. Dieses Stück Wald hoch oben auf einem Berg. Weiter oben entdeckte ich bereits den ersten Schnee. Es war eine Weile her, dass ich Schnee angefasst hatte. Vielleicht gingen wir dorthin. Hoffte ich zumindest.
Ich musterte all die Sachen, die Fenrir hatte fallen lassen und pickte die besten Sachen heraus, um sie Hanabi hinzuhalten. Meine Hände waren zu klein. Und vielleicht fand sie damit den Mut mit meinem Bruder zu sprechen. Ich tat es nicht wirklich für sie, sondern für Fen. Er versuchte es zu verstecken, aber die Situation von vorhin belastete ihn.
Etwas verwirrt nahm sie mir die Sachen ab und lächelte. >Danke Malevor.<
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20.04.2020, 20:30

Taiga


Plötzlich lief Fenrir los und ich ließ ihn laufen. Ich spürte, wie die Wildnis nach ihm rief und da er voller Energie war, sollte er sich austoben. In seinem Alter hatte ich auch überall die Orte erforschen müssen und konnte nicht stillbleiben. Außerdem wirkte Malevor entspannt und da die Brüder eine enge Bindung hatten, würden sie spüren, wenn der Andere in Gefahr war. "Ich schätze unsere Reise wird niemals langweilig werden", schmunzelte ich. Wir würden nicht nur neue Dinge erleben, die Kinder würden für uns ebenfalls ein Abenteuer sein. Ich folgte Malevors Blick und weiter oben entdeckte ich was Weißes. "Ist....ist das Schnee?", machte ich große Augen. Ich hatte noch nie Schnee gesehen. Ich kannte es nur aus Geschichten oder aus Bilder von Onkelchen, als er mal die Jahreszeit Winter aus seiner Menschenwelt gemalt hatte. "Können wir naher dorthin gehen?", fragte ich Hanabi begeistert. Zuerst mussten wir natürlich Fenrir einholen, denn ganz alleine konnten wir ihn nicht lassen.

Fenrir


Ich hörte den Ruf der Wildnis und schmeckte die Freiheit auf meiner Zunge, ich fühlte mich berauscht. Lebendig. Durch Wälder, wie Diesen hier, zu laufen hatte mich schon immer gereizt. Ein Vogel flog aufgeschreckt von einem Baum und schlagartig vererbte das berauschendes Gefühl. Der Glanz meiner Augen verschwand und ich erinnerte mich an vorhin. Jetzt fühlte ich mich noch bedrückter, als vorhin und ließ mich auf den Hinterteil plumpsen. Trockene, kleine Äste knackten unter meinem Gewicht und lustlos warf ich ein paar Steine in den Abgrund. Das Hasenmädchen hatte weggeschaut, weil sie nicht sehen wollte, dass ich ein Jäger war. Beim Luchsmädchen hatte sie keine Probleme gehabt, also musste es daran liegen, dass ich ein Dunkelgeborener war. Ich war zu wild. Zu wölfisch. Eines Tages würde sie sich vor mir fürchten. Ich musste an das Hasenmädchen aus meiner Erinnerung denken, sie hatte auch Angst vor mir gehabt, obwohl wir Freunde gewesen waren. Vielleicht war die Angst später verschwunden, ich wusste es nicht oder diese Angst war immer geblieben. Was wohl aus dem Hasenmädchen geworden war? Ein ungutes Gefühl machte sich in meinem Magen bemerkbar und ich schüttelte es von mir ab. Ich würde schon herausfinden, was in meinem letzten Leben gewesen war.


258

20.04.2020, 21:12

Hanabi

Ich folgte Taigas Blick zum Schnee und lächelte. >Natürlich können wir dorthin gehen. Für mich ist es auch eine Weile her, als ich zuletzt im Schnee gehoppelt bin.< erwiderte ich gut gelaunt und ging mit ihr tiefer in den Wald hinein. Hier roch es anders als in den Wäldern unten. Intensiver, irgendwie rauer... Neugierig lauschte ich in die angenehme Stille hinein, bis ich weiter hinten eine vertraute Gestalt entdeckte. Bei den Sternen... Ich musste mich zusammenreißen. Ich musste Mut fassen und mit ihm reden, damit er nichts Falsches von mir hielt. Aus diesem Grund gab ich mir innerlich einen Ruck und ging mit seinem Fund im Arm auf ihn zu.
>Fenrir... du hast etwas vergessen.< startete ich den ersten Versuch und ging neben ihm in die Hocke. >Ich... tut mir leid, wenn meine Worte dich vorhin verletzt haben. Das wollte ich nicht. Und ich will nicht, dass du denkst, dass ich dich nicht mag oder so.< Leise seufzte ich. >Ich mag dich, wirklich... es ist nur, dass ich deine Entwicklung nicht einschätzen kann. Ja, du bist ein Dunkelgeborener, aber ich kannte dich damals nicht und ich weiß nicht, was in dir vorgeht. Was dich antreibt und wo deine Grenzen sind. Wir lernen uns erst kennen.< Nachdenklich blickte ich in die Tiefe des Abgrunds. >Ich bin von Natur aus vorsichtig. Das hat nichts mit dir als Person zu tun. Ich bewerte den Charakter, das Handeln, nicht die Herkunft. Also verzeih, wenn das falsch rübergekommen ist.<

Malevor

Ich blickte Hanabi nach, die endlich zu meinem Bruder ging und sich hoffentlich mit ihm aussprach. Mehr Drama sollten wir uns wirklich nicht antun. Das war nur vergeudete Zeit. Hier gab es bessere Dinge zu erleben. Wie Schnee. Es überraschte mich, dass Taiga das nicht kannte. In Hana'yei gab es Schneelandschaften. Man musste zwar ein gutes Stück reisen, aber die Welt dort war einfach... unglaublich. Wahrscheinlich mochte ich Schnee, weil er still war wie ich. Man hörte ihn nicht fallen, er breitete sich schnell aus und ehe man sich's versah, lag alles unter einer weißen Decke. Wie meine Magie. Sie wirkte schnell und lautlos. >Schee.< sagte ich. >Schee wie ich.< fügte ich hinzu und klopfte mir dabei auf die Brust.
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21.04.2020, 08:04

Taiga

Der Wald war ein wenig stiller und dunkler, als der Wald in der Nähe des Baus. Dennoch versprühte er seine ganz eigene Magie und beinahe hörte ich seine Geheimnisse wispern. Hanabi ging zu Fenrir und ich beschloss mit Malevor hier zu warten. Ich hatte das Gefühl, dass Hanabi sich mit ihm aussprechen wollte und da wollte ich nicht stören. Meine Ohren zuckten, als eine Kinderstimme mich erreiche und ich drehte mich zu Malevor um. Er sprach mit mir! Und es klang süß, wie er Schnee sagte. Ich ging vor ihm in die Hocke, dachte über seine Worte und Gestik nach. Malevor verglich sich mit den Schnee. Der Schnee war kalt und als ich die Winterbilder von Onkelchen gesehen hatte, lag da auch eine gewisse Stille. Seine Magie war auch eher kalt und still, wie er selbst still war. Aber seine Magie hatte uns gerettet und Winter war nicht immer nur ein ungemütlicher Ort. Mein Blick wurde warm, als ich antwortete: "Der Schnee besitzt seine eigene Schönheit, so wie du und Stille hat auch was Friedliches. Wenn du es möchtest, kannst du mir gleich zeigen, was man so alles mit den Schnee machen kann. Ich habe gehört Menschenkinder bauen zum Beispiel Schneemänner, wenn der Schnee in ihre Heimat gekommen ist."

Fenrir

Ich brauchte nicht mich umzudrehen, um zu wissen wer da kam. Ich kannte ihre Schritte und den Duft, der zu mir wehte. Das Hasenmädchen ging neben mir in die Hocke und wollte mir den Fund zeigen, den ich fallengelassen hatte. Ich sah sie nicht an, sondern starrte auf meine Hände. Bald würden die Krallen kommen, ich würde noch wölfischer aussehen. Dann linste ich vorsichtig zu ihr rüber und mein Herz klopfte schnell vor Freude. Sie mag mich. Ihre Worte ergaben Sinn und ich hatte einfach überreagiert, weil ich eben impulsiv war. Und vielleicht.....vielleicht war ich auch ein wenig unsicher. Als Kind schien ich viele Schwächen zu haben und ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. "Wolf wild. Wolf nich imma das weis. Habi nich Ans Wolf. Wolf nich aua Habi. Wolf mag Habi", meine Stimme wurde immer leiser. Wieder spürte ich dieses ungewohnte Gefühl von Unsicherheit. Diese Verletzlichkeit. Das passte einfach nicht zu mir, das war das totale Gegenteil von dem Wolf, der ich einst gewesen war.


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21.04.2020, 11:47

Hanabi

Erleichterung durchströmte mich, als Fenrir mich verstand und mir sogar versicherte, dass ich keine Angst vor ihm zu haben brauchte. Ehrlich gesagt, war ich tatsächlich nicht davon ausgegangen, er würde mich absichtlich verletzen wollen. Dafür kuschelte er viel zu gern. >Das freut mich sehr.< lächelte ich ihn breit an und ließ daraufhin die Fundsachen auf den Boden fallen, um ihn in eine sanfte Umarmung zu ziehen. Vergessen war die unangenehme Spannung von vorhin. So war es mir deutlich lieber.
Zufrieden mit der Entwicklung der Dinge drückte ich ihm noch einen Kuss auf den Kopf und erhob mich. >Komm, lass uns zu den anderen gehen. Als Nächstes möchten wir uns den Schnee näher ansehen. Magst du Schnee?<

Malevor

Irgendwie hatte ich das Gefühl, als würde es sie freuen mich sprechen zu hören. Dabei war das keine so große Sache. Sprechen wurde überbewertet, wenn es nicht wirklich nötig war. Sie ging vor mir in die Hocke, sodass wir auf Augenhöhe waren und erst da bemerkte ich, welche Farbe ihre Augen hatten. Hm, silbriges Grau. Wärme lag in ihrem Blick. >Scheema?< hakte ich irritiert nach und neigte dabei den Kopf schief. Von dieser menschlichen Tradition hatte ich bislang nichts gehört. Mich interessierte das Leben der Menschen auch nicht. Ich war nicht erzogen worden, um die Sterblichen zu beschützen, sondern um sie zu stürzen. Letztendlich hatte ich nichts dergleichen getan. Ich hatte sie vor ihrem Untergang bewahrt und das nur, um für meine Vergehen zu bezahlen. Eine Art Selbstbestrafung.
Ich schaute an ihr vorbei zu meinem Bruder und Hanabi. Offenbar hatten sie sich ausgesprochen. Sie kehrten zu uns zurück. Ich sah wieder Taiga an.
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