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24.04.2020, 14:50

Taiga

Ich verlor mich in einem Meer aus Farben und Formen. Sie vereinten sich, wurden zu etwas Neues und fügten sich in das Bild, das immer mehr seine Gestalt nahm. Da war der Wald, das schwummerige Licht durch die dunklen Baumkronen. Der leise kriechender Nebel, als würde der Wald erst gerade erwachen. Und in der Ferne die Klippe, wo ein Hasenmädchen und ein Wolfsjunges saß. Ich verließ den Wald, malte den Pfad zu der schneebedeckte Fläche. Ließ die weiße Oberfläche im Sonnenlicht glitzern, so viel Weiß. Und mitten in diesem Schnee war ein Luchsmädchen mit einem Jungen, der besondere Markierungen im Gesicht trug. Sie waren nicht alleine, bei ihnen stand der Schnee-Animagi. Schwungvoll wanderte meine Hand nach oben, erklomm die Bergspitze und erblickte vor sich eine weite Landschaft unter dem klarblauen Himmel. Überall Farben und Licht. Überall vibrierte das Leben und die Magie. Auf diese Bergspitze standen die zwei Brüder, das Hasen- und Luchsmädchen. Sie alle schauten in die Ferne, voller Erwartungen auf ein neues Abenteuer. Langsam erwachte ich aus meinem Trance und die rauschende Magie verebbte. Tiefe Erschöpfung machte sich in mir breit, als hätte ich wochenlang gezeichnet. Ohne Magie hätte es tatsächlich so lange gedauert bis diese riesige Gemälde fertig war. Keine einzige kleinste Details aus meine Eindrücke, die ich heute reichlich gesammelt hatte, wurde vergessen. Nicht mal der dünnste Grashalm am Wegesrand. Taumelnd kam ich auf die Decke, die Anderen schienen sich schon auf die Nachtruhe zu vorbereiten. Ich war am Verhungern und gleichzeitig wollte ich schlafen. Fast schon im Halbschlaf aß ich wortlos meine Portion und kaum war ich damit fertig, fielen mir bereits die Augen zu. Wie ein umgefällter Baum landete mein Körper auf der Decke und ich schlief tief uns fest. Ich hatte mich künstlerisch ausgetobt bis nichts mehr von meiner Inspirationsquelle übrig war und wie eine warme Decke legte sich die glückliche Zufriedenheit auf meinem Geist.

Fenrir

Wohlig brummte ich und kuschelte mich enger an ihrem weichen Körper. Ich genoss die Wärme, die von ihr auskam und hörte leise ihr Herzschlagen. Im Hintergrund kratzte die Kohlestift über die felsige Wand und es klang so, als würde das Luchsmädchen wie eine Besessene zeichnen. Träge schloss ich meine Augen, dabei atmete ich tief den Duft aus Frühling und Sternnacht ein. Ich deckte mich halbwegs mit meinem Schwanz zu und mein Bein zuckte immer wieder zufrieden, weil das Hasenmädchen mich kraulte. Irgendwann schlief ich ein und träumte von dem Bergwald. Und von der Schneeballschlacht mit dem Hasenmädchen.


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24.04.2020, 16:39

Hanabi

Fenrir schlief ziemlich schnell ein. Wäre ich an seiner Stelle, hätten mich die Krauleinheiten ebenfalls beruhigt. Im Moment fühlte ich mich noch nicht zu müde, darum blieb ich noch ein Weilchen wach, bis Taiga halbtot auf die Decke plumpste, aß und einfach einschlief. Mein Blick schnellte zur Wand. Wieder einmal hatte sie ein Meisterwerk erschaffen. Wie lebendige Geschichte verewigt auf Stein.
Ich fuhr in Gedanken die farblichen Flächen ab, musterte unsere Gestalten und bekam ein ganz eigenartiges Gefühl im Bauch. Keine Ahnung, was dieses Bild in mir weckte. Verbundenheit? Aufregung? Sehnsucht? Eine Mischung aus allem? Ich lächelte leicht bei der Erinnerung, was wir heute zusammen unternommen hatten und freute mich sehr auf die Reise morgen.

Malevor

Während Taiga ihrer magischen Ader freien Lauf ließ und Hanabi meinen Bruder verwöhnte, legte ich mich hin und starrte an die dunkle Decke. Ich ließ den Tag Revue passieren. Jede Bewegung, jedes Wort, jede Schwingung in der Luft. Irgendwie vergingen die Tage wie im Flug. In der Ewigen Verdammnis hatte sich jeder Tag wie ein halbes Jahrhundert angefühlt. Es nahm kein Ende. Ständige Dunkelheit. Plagende Erinnerungen.
Jetzt hatte ich tatsächlich gute Erinnerungen gesammelt. Es hatte weder ein Angriff stattgefunden noch hatte sich mein magisches Gleichgewicht drastisch geändert. Es war wirklich ungewohnt für mich selbst Ruhe zu empfinden. Ruhe, die mich in einen traumlosen Schlaf entführte.
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24.04.2020, 17:27

Taiga


Am nächsten Morgen wachte ich aus einem tiefen Schlaf und die Träume von Farben und Schnee verblassten. Genüsslich räkelte ich mich, blieb einen Moment noch liegen und dann richtete ich mich leise auf, bereit für das neue Abenteuer dieses Tages. Heute würden wir endlich mit unsere Reise beginnen und ein Schauder der Aufregung rann meinem Rücken hinab. Mein Blick glitt zu meine Reisegefährten und wieder waren die Kinder ein Stück gewachsen. Es würde nicht mehr lange dauern bis sie ausgewachsen waren, vielleicht schon morgen oder erst in ein paar Tagen. Mein Blick wanderte weiter zu der Wand, wo ich gestern Abend das neue Bild gezeichnet hatte und bei dem Anblick fühlte es sich an, als wäre ich wieder dort oben in den Schnee. Meine neue Erfahrungen, die ich in dieser Welt sammelte, ließen meine Kunstwerke noch lebendiger wirken und beinahe konnte ich meine Magie in diesem Bild spüren. Mit einem Blick in die Kuhle stellte ich fest, dass noch genug Fleisch da war, sodass ich jetzt nicht jagen musste. Lautlos stand ich auf und ging zu der Quelle, um mich zu waschen.

Fenrir


"Ich möchte dir diese Dahlie schenken", das weißhaarige Hasenmädchen reichte mir eine blutrote Blume und senkte schüchtern den Blick: "Ich vertraue dir, Fen." Ich starrte die Blume an und nahm sie vorsichtig entgegen. Ihre Worte hallte in meinem Brustkorb nach, wo sie ein Raum aus Wärme und sanftes Licht erschaffen hatte. Ein Geschenk. Und dieses Geschenk war nicht nur die Blume gemeint, sie stellte nur das Symbol dar. Das wahre Geschenk war ihr Vertrauen. Sie wusste von Anfang an wer und was ich war, wozu ich in der Lage war. Sie wusste, dass diese Hand, die die Blume hielt, gnadenlos getötet hatte und es jederzeit wieder tun konnte. Und sie vertraute mir. Sie vertraute auf unsere Freundschaft. "Ich...ich vertraue auch dir", erwiderte ich. Diese Worte hatte ich niemals zu Jemanden gesagt und Niemand hatte jemals mein Vertrauen genossen. Nur mein Bruder war eine Ausnahme und nicht mal der Sonnenfüchsin, die als Erste in mir eine tiefe Zuneigung geweckt hatte, hatte diese Worte gehört. "Ich werde ein paar Tage weg sein und wenn ich wieder da bin, zeige ich dir meinen geheimen Ort, den ich hier gefunden habe", sagte ich zu ihr. Sie lächelte und fragte mich nicht wohin ich reisen würde, denn das hätte ich nicht gesagt, nicht bevor ich herausfand ob diese nicht ganz ungefährliche Reise sich gelohnt hatte. Aber für meinem Bruder würde ich es tun, ich wollte für ihn einen Weg finden, wie er für immer mit seiner Gefährtin hierbleiben konnte ohne das unser Schöpfer bald in unserem Nacken saß. Es war nur eine Frage der Zeit bis er uns fand und uns bestrafte. Denn hier zu sein war Verrat. Aber für meinen Bruder begann ich diesen Verrat ohne zu Zögern, denn ich hatte ihn noch nie so gesehen, bevor wir hier waren. Glücklich. Und deswegen wollte ich dieses Glück beschützen. Für mein Bruder würde ich alles tun. Alles.


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24.04.2020, 19:58

Hanabi

Heute Nacht hatte ich ausnahmsweise nicht gearbeitet, denn einmal die Woche durfte ich ruhen. Das hatte ich manchmal wirklich nötig. In diesem Fall war mir das sehr recht, weil ich Fenrir nicht wecken wollte, der dicht an mich gekuschelt schlief. Irgendwann hatte ich mich getraut, mich auf die Seite zu legen und dabei war er instinktiv in meiner Nähe geblieben. Überraschenderweise hatte ich sehr gut geschlafen, ohne Unterbrechung. Üblich war es, dass ich mitten in der Nacht aufschreckte, weil ich glaubte für etwas verschlafen zu haben, aber heute war es anders. Heute war ein besonderer Tag.
Eine große Reise stand mir und meinen neuen Freunden bevor. Taiga war bereits wach und begrüßte sie leise, um die Jungen nicht zu wecken. Sie waren wieder gewachsen. >Es ist fast schon schade diese Höhle zu verlassen, nachdem du dir so viel Mühe mit den Bildern gemacht hast.<

Malevor

Träge öffnete ich am nächsten Morgen die Augen und blinzelte daraufhin irritiert, weil ich glaubte hoch oben in den Bergen zu sein, tief im Schnee. Das war allerdings ein Trugbild, denn ich starrte eine Wand vor mir an und befand mich nach wie vor in der Höhle.
Wie es aussah, hatte Taiga das Bild fertiggestellt, als ich schon eingeschlafen war. Wieder einmal beeindruckte sie mich mit ihrem Talent. Alles wirkte sehr real, als könnte ich mich selbst berühren, wenn ich nur meine Hand ausstreckte. Faszinierend, was man so mit Farben anstellen konnte.
Ich schielte zu den Mädchen rüber, die vor mir wach geworden waren und Erkenntnis machte sich in mir breit. Eine Reise. Mein Bruder und ich würden mit den beiden reisen und eventuell die Welt besser kennenlernen und verstehen. Ich war schon sehr gespannt auf die Sterblichen. Wie und ob sie sich nach dem fürchterlichen Krieg erholt hatten.
Noch etwas benebelt vom Schlaf richtete ich mich auf und gähnte.
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285

24.04.2020, 20:28

Taiga


Lächelnd begrüßte ich Hanabi zurück und ich sah zu den Wände, die unseren zwei Ausflüge in den letzten Tagen darstellten. "Wenn wir von unsere Reise zurückkommen, könnten wir hier nochmals vorbeischauen. Irgendwann werden vielleicht andere Wesen diese Höhle entdecken und unsere Abenteuern sehen. Mir gefällt es etwas in der Welt zu hinterlassen, dadurch fühle ich mich ein Teil von der Welt. Ein Teil vom Leben. Und meine Geschichte wird weitererzählt", meine Augen funkelten, als ich mich zu meiner Freundin umdrehte: "Diese Höhle....Es ist eine Höhle der Erinnerungen." Ich ging zu meiner Tasche und überprüfte, ob ich auch nichts vergessen hatte. Dann bemerkte ich, dass auch Malevor wach wurde und ich lächelte ihn an: "Guten Morgen, Malevor."

Fenrir


Blinzelnd öffnete ich die Augen, es war schon wieder eine Erinnerung gewesen. Sie war ein wenig klarer gewesen, als die letzten Erinnerungen, die sich mehr nach einem Traum angefühlt hatten. Ich musste herausfinden, was im letzten Leben passiert war. Was für ein heller Ort es gewesen war, in der ich anscheinend mit meinem Bruder für eine bestimmte Zeit gelebt hatte. Wer diese Animagi waren. Vor allem wer das weißhaariges Hasenmädchen war. Ich musste herausfinden, warum wir hier waren. Was mit den Anderen geschehen waren. Wo sie waren. Und warum ich das Gefühl hatte, dass dieser Krater in diesem Land eine wichtige Rolle spielte. Laut gähnte ich und rollte mich zu dem Hasenmädchen näher. Ich rieb meine Nase an ihrem Hals und atmete den Duft ein. Meine Ohren zuckten, das Luchsmädchen war auch wach. Das Luchsmädchen. Sie wusste was von dem Krieg, schien etwas von unsere Rollen in diesem Krieg zu wissen und erwähnte von Helden, die wir kennen könnten. Sie hatte auch von zwei Personen in ihrer Heimat gesprochen. War diese Heimat der helle Ort gewesen? War das Hana'yei? Waren diese zwei Helden einer von den Animagi aus meine Erinnerung? Ich runzelte leicht die Stirn. Sie sprach letzend von Onkelchen und seiner Gefährtin. Entweder war dieser Onkelchen vielleicht der Katzenjunge oder die Gefährtin.....Plötzlich spürte ich ein Stechen in meinem Kopf, als würde etwas mich blockieren wollen.


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24.04.2020, 22:00

Ich glaube, du hast versehentlich den Beitrag doppelt verschickt ^^''


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25.04.2020, 12:54

Hanabi

Ich lächelte breit und nickte zustimmend. >Stimmt, es ist wirklich so, als hätten wir bereits jetzt unsere Spuren auf dieser Welt hinterlassen.< sagte ich mit Blick auf die Bilder. Eines am See und das andere hoch oben auf dem Berg. Wunderschöne Landschaften. Sonnige, klare Tage. Viel Spaß. Wertvolle Erinnerungen.
Fenrir regte sich und mein Herz machte einen Satz, als er seine Augen öffnete und noch etwas verschlafen wirkte. So süß. Doch dann veränderte sich etwas in seinem Blick und ich legte ihm leicht besorgt eine Hand auf den Kopf. >Guten Morgen, hast du dich gut erholt?< Ich wollte nicht direkt fragen, ob etwas nicht stimmte. Vielleicht lag ich mit meiner Vermutung auch falsch.

Malevor

Ich rieb mir die Augen, gähnte ein weiteres Mal. >Guten Morgen.< erwiderte ich ruhig und ohne sprachliche Probleme. Zwar war ich ein wenig gewachsen, aber den großen Sprung hatte ich im Geiste gemacht. Endlich konnte meine Zunge Wörter produzieren, die ich genau so dachte. Schon bald wäre ich erwachsen und die Verwandlung damit vollkommen. Einerseits freute ich mich darauf, andererseits war es deutlich einfacher gewesen ein Kind zu bleiben. Wäre da nur nicht die Erinnerungen an mein gesamtes Leben...
Ich richtete meinen Blick auf das Essen und holte mir eine Portion, um mich für die Reise zu stärken. Wohin auch immer wir gingen, es schadete nie vorbereitet zu sein.

Immer diese doofe Copy Paste Funktion hahaha
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288

25.04.2020, 13:53

Hihi, passiert :D

Taiga


Mein Lächeln wurde breiter und ich drehte mich zu Malevor um, als er sich bemerkbar machte. Die kindliche Versuche zu sprechen waren verschwunden und er konnte sich klar ausdrücken. Ich entschied mich ebenfalls zu frühstücken. Vor der Abreise sollten wir uns alle kräftigen, wir wussten nicht was dieser Tag uns erwartete und ich spürte die Vorfreude in meinem Magen kribbeln. Heute würde unsere Reise nach Ocamma beginnen. Wir würden mit den magischen Stein reisen, Onkelchen hatte mir Zeichnungen von dem Ort, wo sein Bruder lebte, gemacht. So konnte ich uns dorthin führen, auch wenn ich niemals dort gewesen war. Ich war schon gespannt, was wir in diesem Ort alles entdeckten würden. Aber zuerst wollte ich meine Aufgabe erledigen, denn zum Glück befand sich der Auserwählter auch dort. Wer seine Werke oder Erfindungen der Welt zeigen wollte, der lebte meistens in einem großen Ort, um gesehen werden zu können. "Nach dem Frühstück brechen wir auf", sagte ich zu Allen mit funkelnde Augen.

Fenrir


ich verdrängte meine Gedanken weit nach hinten, als das Hasenmädchen ihre Hand auf mein Kopf legte und mich ansah, als würde sie sich um mich Sorgen machen. "Ja", antwortete ich und tatsächlich ließ das Stechen in meinem Kopf nach. Ich packte nach ihrer Hand, der auf meinem Kopf lag und rieb meine Wange daran. Dann stand ich auf und holte mir auch Essen. Neben Malevor ließ ich mich fallen, boxte kurz in seine Seite und verschlang schließlich mein Frühstück. Wieder zuckten meine Ohren, als das Luchsmädchen sagte, dass wir gleich nach dem Frühstück abreisen würde. Stimmt. Heute würde unsere Reise beginnen. Erst dann sah ich meine Hände an, die Nägel waren spitzer geworden. Bald bekam ich meine Krallen und es würde auch nicht mehr lange dauern bis ich mich in einem Wolf verwandelte. Vielleicht passierte es schon heute.


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25.04.2020, 14:45

Hanabi

Es war inzwischen typisch für ihn, dass er meine Hand nahm und seine Wange daran rieb. Dass er meine Nähe mochte, beruhte auf Gegenseitigkeit. Und es beruhigte mich, dass es ihm gut ging und er sich auf sein Frühstück stürzte. Außerdem klang auch seine Aussprache deutlich klarer wie die seines Bruders. In letzter Zeit wuchsen sie schnell. Ein Teil von mir wünschte sich, ihre Zeit möge langsamer voranschreiten und der andere war neugierig darauf, wie sie als Erwachsene auftraten. Bestimmt würden sie Taiga und mich überragen. Zwei Männer mit solcher Macht konnten nur groß und imposant sein, sonst hätten sie sich keinen schlechten Ruf eingehandelt. Hinzu kam, dass sie in der Lage sein würden sich zu verwandeln. Ein Wolf und ein... tja... Ich wusste nach wie vor nicht, welches Tier in Malevor steckte. Seine roten Male unter den Augen verrieten absolut nichts. Genauso wenig wie Fenrirs Narbe, die er seit der Geburt trug. Ein Mysterium nach dem anderen.
>Denkst du, wir sollten unseren tierischen Merkmale vorerst verstecken? Was, wenn die Menschen komisch reagieren, wenn sie uns sehen? Ich kann sie schwer einschätzen.< sprach ich meine Bedenken aus.

Malevor

Fenrir setzte sich neben mich und begann zu essen. Ich war vor ihm fertig und nahm einige Schlucke Wasser, welches angenehm frisch war. Klar und kalt wie der Schnee von gestern. Ich leckte mir genüsslich über die Lippen und fühlte mich deutlich besser. Stärker. Bereit für eine große Reise.
Hanabi erwähnte das Misstrauen, das die Menschen uns entgegenbringen könnten, was wir auf jeden Fall berücksichtigen mussten. Animagi mochten diese Welt vor dem Untergang bewahrt haben, doch Sterbliche gerieten ziemlich schnell auf die schiefe Bahn, wenn sie ihren Zweifeln nachgingen. Sie waren fehlerhaft, launisch und teilweise grausamer als Dämonen. Da musste ich sie nicht persönlich kennenlernen, um das zu wissen. Ich hatte genug gehört, genug gesehen in der Ewigen Verdammnis.
>In einem fremden Land ist es besser, sich vorerst normal zu verhalten. Das bedeutet auch, normal auszusehen.< stimmte ich Hanabi zu und verschränkte dabei die Arme vor der Brust.
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25.04.2020, 15:44

Taiga


Ich blinzelte Hanabi an, denn ich hatte mir ehrlich gesagt nicht um sowas Gedanken gemacht. Ich wäre einfach so, wie ich war zu den Orte gegangen. Ihre Frage erinnerte mich an Onkelchens Warnung, dass manche Menschen nicht unbedingt böse waren, aber dennoch nicht gleich gut waren. Ich wusste wenig über diese Welt und ich besaß die Neigung offen gegenüber Jeden zu sein. Es war Malevor, der die Antwort gab. Obwohl er immer noch in seinem Kinderkörper steckte, sprach er wie ein Erwachsener. "Dann verkleiden wir uns wie die Menschen. Ich möchte nicht, dass sie Angst vor uns haben", ich griff nach meine katzenhaften Ohren. Ich hatte einfach angenommen, dass mein Erscheinen kein großes Aufsehen erregen würde, weil es auch Animagis waren, die sie damals retteten. Magie rauschte durch meine Adern, als ich mein wahres Aussehen verschleierte und befühlte die menschliche Ohren. Ich grinste Hanabi breit an: "Und wie sehe ich aus? Wie ein Mensch?"

Fenrir


Ich verdrehte die Augen, sagte aber nichts. Ich hatte mich nie wirklich getarnt, es sei denn ich war auf der Jagd. Aber das hier war nur eine Reise. Naja, die Menschen würden wahrscheinlich ihre Hose nass machen, wenn sie mich sahen. Ich war mir sicher, dass Wölfe wie ich, in ihre Schauermärchen vorkamen und das zu Recht. Normal aussehen war keine große Aufgabe, aber sich normal verhalten war was Anderes. Meine tierische Instinkte waren stark und dass schon in diesem winzigen Körper. Ich kniff leicht meine Augen zusammen, konzentrierte mich und dann waren meine Wolfszügen verschwunden. Dann sah ich mein Bruder an und mit den Finger drückte ich bedeutungsschwer auf einem Mal in seinem Gesicht. Die Male in seinem Gesicht würde auffallen, vor allem bei einem Kind und die Menschen dachten sich bei sowas die verrücktesten Geschichten aus.


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25.04.2020, 16:18

Hanabi

Ich musterte Taigas neue Erscheinung und war überrascht, wie groß der Unterschied war, wenn wir Animagi unsere tierischen Züge versteckten. Jetzt war sie durch und durch ein Mensch. >Du siehst wirklich hübsch aus! Ich denke, du wirst sehr auffallen bei den Menschen. Schönheit macht sie schwach. Deshalb beobachten sie gerne die Sterne bei Nacht.< sagte ich lächelnd, ehe ich selbst nach meiner Magie griff und die tierischen Merkmale verschwinden ließ. Mein Kopf fühlte sich komisch an ohne das Gewicht meiner Ohren. Trotzdem hörte ich nach wie vor ziemlich gut. Meine Sinne blieben unberührt von der Veränderung.
Fenrir und Malevor passten sich ebenfalls an und wirkten nun wie zwei normale menschliche Brüder. Es war ein eigenartiger Anblick, aber fürs Erste das Richtige. Malevor hatte es selbst gesagt. Vorsicht war geboten, auch wenn Frieden auf dieser Welt herrschte. Ich brauchte nur an die Wölfe zu denken...

Malevor

Mein Bruder erinnerte mich daran, dass auch ich seltsam Male trug, weshalb ich auch meine Magie zum Verschleiern meiner Art einsetzte. Im Gegensatz zu den dreien wirkte ich am menschlichsten, doch man wusste nie, wie jemand anderes reagierte, wenn er mir direkt ins Gesicht blickte.
Ich betrachtete die Mädchen und stellte fest, dass sie auch als Menschen sehr gut aussahen. Wir Animagi waren eben perfekt, was Äußerlichkeiten betraf. Nur unser Innerstes unterschied uns stark voreinander. >Brechen wir auf?<
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25.04.2020, 18:09

Taiga


"Du siehst auch hübsch aus und niedlich", erwiderte ich Hanabi und umarmte sie. Jeder, der sie sah, würde sie sofort mögen und das lag an ihrer Ausstrahlung. Man fühlte sich einfach in ihrer Nähe wohl. Die Brüder nahmen auch menschliche Züge an und es war wirklich erstaunlich wie anders wir aussahen, wenn wir unsere wahre Natur unterdrückten. "Dein Abenteuergeist ist wohl geweckt", grinste ich Malevor breit und verkündigte: "Dann lass uns alle an die Hände fassen, damit ich uns nach Ocamma bringen kann. Unser erster Zielort!" Ich hatte den magischen Stein herausgeholt und kaum hielten wir uns an die Hände, dachte ich fest an das Bild eines Marktplatzes von der Hauptstadt. Onkelchen hatte ein paar Standorte gezeichnet, doch der Marktplatz hatte mich am Meisten fasziniert. Sowas kannte ich nämlich nicht. Ich spürte den Sog und die Umgebung verschwamm sich, veränderte sich. Fremde Gerüche und Geräusche schlug mir entgegen, als ich meine Augen öffneten. Wir befanden uns in eine ruhige Seitenstraße, während vor uns der belebte Marktplatz lag. Da waren so viele Menschen! Und Stände mit fremde Sachen. Ich wusste gar nicht wohin ich schauen sollte. "Ist das aufregend", flüsterte ich faszinierend, während die viele neue Eindrücke mich durchfluteten.

Fenrir


Wir hielten uns nicht lange auf, sondern reichten uns gleich an die Hände und durch einem Zauber telpeortierten wir uns an einem anderen Ort. Leicht verzog ich das Gesicht, als das laute Geplärr und tausende Gerüche mir entgegenschlug. Meine Sinnen vibrierten gereizt und einen kurzen Moment wallte in mir die Dunkelheit auf. Ich starrte auf die Menschen. Ich hatte lange nicht mehr die schwache Wesen gesehen und ich konnte kaum glauben, dass ich für diese Wesen im letzten Leben gekämpft hatte. Ich hielt immer noch die Hand von Hasenmädchen fest und blieb dicht bei ihr. Ich merkte jetzt schon, dass es für mich eine Herausforderung war meine tierische Instinkte zu unterdrücken. Sie wollten raus aus meinem Körper.


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25.04.2020, 18:45

Hanabi

Malevor schien nicht lange warten zu wollen, darum handelte Taiga ziemlich schnell und brachte uns mittels des magischen Steins nach Ocamma. Einige Reisende hatten oft von diesem Ort gesprochen, selbst die Sterne kannten diesen Platz sehr gut, aber dieses Reich mit eigenen Augen zu sehen, war etwas völlig anderes. Erst hörte ich wahnsinnig viele Stimmen, lautes Geklapper und Hunde, die bellten. Dann drangen die verschiedensten Gerüche in meine Nase. Zu viele, um sie auseinander zu halten. Es fühlte sich an, als würde man meine Sinne überfluten und doch gewann die Neugier die Oberhand.
Es war gut, dass wir in einer Seitenstraße aufgetaucht waren, sonst hätten wir für viel Aufsehen gesorgt. Das konnten wir im Moment nicht gebrauchen. Wobei... wie sollte man bei all dem Trubel überhaupt auffallen? Es war viel zu viel los.
Mein Blick fiel auf die gegenüberliegende Wand. Ein Haus, groß genug für eine Familie. An einer Stelle unterhalb eines Fensters hing ein kleines Plakat. Es zeigte eine Bühne. Goldene Schriftzüge durchzogen das Bild und luden ein zu einem Theater, in dem alle willkommen waren. Das hörte sich schon sehr vielversprechend an. Ich war noch nie in einem Theater gewesen. >Wohin sollen wir als Erstes gehen?<

Malevor

So schnell wir diese Höhle verließen, genauso schnell landeten wir irgendwo anders auf dieser Welt. Ocamma. Ein Ort, über den es scheinbar viele Geschichten gab. Der erste Ort, an dem es von so vielen Menschen wimmelte, dass ich mich sehr stark konzentrieren musste. Der Geräuschpegel sowie das Surren der Lebensenergie in diesen Körpern reizten mich. Auf negative Weise. Wie nicht anders zu erwarten war. Trotzdem riss ich mich zusammen und schaute zu meinem Bruder, der Hanabis Hand hielt und ziemlich grimmig dreinblickte. Auch für ihn war dieser Ort zu... lebendig. Seine Instinkte fühlten sich bestimmt angegriffen. So wie meine. Sicherheitshalber legte ich um uns beide eine Art stillen Mantel, dass uns die vielen Einflüsse nicht hungrig nach Finsternis machten. Gleich am ersten Tag für Chaos zu sorgen, kam bestimmt schlecht an und würde unsere Namen weiter in den Dreck ziehen. Das wollte ich tunlichst vermeiden.
Im Moment war es wichtiger festzulegen, wohin wir gehen mussten. Taiga hatte von einem Auftrag gesprochen, also sollte sie ihrer Nase folgen und uns durch diesen Platz navigieren.
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25.04.2020, 19:21

Taiga


Hanabis Stimme riss mich von diesem tummelnder Anblick, der voller Leben sprühte und spürte den Drang diesen Ort erkundigen zu wollen. Was würden wir hier alles entdecken? Welche Erinnerungen würden wir sammeln? Was für Werke würde in meinem Kopf entstehen? Welche Farben würde ich sehen? Welche Ideen riechen? Meine Energie summte in meinem Körper. "Ich denke, ich erfülle zuerst meine Aufgabe und dann können wir uns hier in Ruhe umschauen, bevor wir die Briefe und die Geschenke von meinem Onkelchen zu seinem Bruder bringen", antwortete ich lächelnd und sah wieder zu den Menschen. Nicht nur Menschen waren dort, sondern auch Tiere. Zum ersten Mal sah ich eine echte Kutsche, die gerade klappernd an uns vorbeifuhr. "Ich glaube, ich weiß wie ich den Auserwählten finden kann", meinte ich und schloss konzentriert die Augen. Mein Blick richtete sich in meinem Inneren, wo die vier besondere Ideensamen aufbewahrt wurden. Der erste Samen begann hell zu leuchten, als ich ihn berührte und seinen einzigartigen Duft aufnahm. Dann richteten sich meine Sinnen nach außen. Da waren so viele Auren, so viele Düfte und so viele Ideen. So viel Farben. "Ich habe seine Spur", riss ich meine Augen auf und ging los, während ich den Samen in mir pochen spürte.

Fenrir


Ich entspannte mich ein wenig, als ich den stillen Mantel spürte und warf meinem Bruder einen unauffälligen dankbaren Blick. Die Dunkelheit in mir beruhigte sich und meine Sinnen fühlten sich nicht mehr extrem gereizt. Die Frauen sprachen jetzt darüber wohin wir als Erstes gehen sollten und das Luchsmädchen schien zuerst ihre Aufgabe erledigen zu wollen. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Wobei ich hier noch nichts fand, was man als Vergnügen bezeichnen konnte. Es war einfach zu voll, zu einengend und es nahm mir das Atmen. Ich dachte an den abgeschieden Bergwald. An die Wiesen vor dem Baum. An die weite Landschaft. Dort hatte es mir definitiv mehr gefallen. Das Luchsmädchen lief plötzlich los und wir folgten ihr. Wir schlängelten uns durch die Menschen und Einige blickten uns kurz nach. Von den Stände aus riefen Händlern ihre Angebote und versuchten Kunden anzulocken. Irgendwo klapperte eine Kutsche. Kinder lachten. Und eine streuende Katze fauchte mich an, als sie an mir vorbeirannte. Beinahe hätte ich sie angeknurrt, aber Menschenkinder knurrten nicht.


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25.04.2020, 19:51

Hanabi

Dass sie zuerst ihre Aufgabe erledigen wollte, konnte ich nachvollziehen. Sie hatte bereits einige Tage lang ihren Auftrag vor sich hergeschoben, darum musste sie zumindest einen Teil erledigen, um keinen faulen Eindruck bei der Schöpferin zu machen. Große Aufgaben waren eben wichtig, man wollte sich dann natürlich beweisen. Und wenn das erledigt war, könnten wir uns hier in aller Ruhe umschauen, wobei das pulsierende Leben hier schwer als ruhig beschrieben werden konnte. Trotzdem stürzten wir uns direkt hinein, als Taiga eine Spur zum ersten Auserwählten fand. In Gedanken stellte ich mir die verschiedensten Gesichter vor und was das wohl für ein Typ Mensch war. Nicht zu vergessen, dass sie bald ihren ersten Kuss vollziehen würde. Ob sie aufgeregt war? Irgendwie empfand ich selbst etwas Aufregung, obwohl ich niemanden küssen musste.
Ich verdrängte den Gedanken wieder und konzentrierte mich stattdessen auf unsere Umgebung. Da wir es eilig hatten, nahm ich nur bestimmte Dinge wahr. Kinderlachen, laute Rufe, das Hämmern auf Metall, duftende Früchte, bunte Blumen an den Fassaden, plätschernde Wasserquellen und... Magie. Überall hörte ich die Magie summen. Als lebte dieser Ort. Ich war fasziniert von alledem.

Malevor

Wie auch immer es Taiga schaffte ihren ersten Auserwählten zu erspüren, wusste ich nicht, aber sie legte sich gleich ins Zeug. Wir spazierten nicht, sondern eilten an den Menschen vorbei, die uns teilweise irritiert hinterherblickten. Vielleicht spürten sie doch, dass wir anders und nicht von dieser Welt waren. Immerhin wuchsen sie an einem Ort auf, der nur so von Magie strotzte. Ich nahm viele Sterbliche wahr, die eine gehörige Portion Magie in sich trugen. Die Art Magie, mit der man sogar kämpfen könnte. Außerdem waren sie alle so gut gelaunt, dass ein Teil von mir das am liebsten ändern wollte. Wie würde diese Stadt wohl reagieren, wenn es plötzlich dunkel wurde? Wenn Menschen grundlos zu Boden fielen und sich nicht regten. Trotzdem noch am Leben. Ja, genau das lag in meiner Macht, doch dieses Bedürfnis schlug ich nieder. Diese zweite Chance wollte ich mir nicht nehmen. Ich musste für mein eigenes Wohl kämpfen.
Darum legte ich meinen Fokus auf Taigas Hand, die meine fest umklammert hielt und hoffte, dass wir schon bald unser Ziel erreichten. Zwar hatte ich keine Ahnung, wozu ihr Auftrag wirklich diente, aber das würden wir schon sehr bald erfahren.
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25.04.2020, 20:14

Taiga


Wir verließen den Marktplatz und gingen eine Straße hinunter, dann bog ich um eine Ecke und blieb vor einem Platz stehen, was wie ein großer Garten aussah. Mittendrin plätscherte ein kunstvoller Brunnen, dem ich mehr mit meiner Aufmerksamkeit gewürdigt hätte, würde ein Mann nicht im Schatten eines Baumes sitzen. Er war jung und überrascht stellte ich fest, dass es mich erleichterte. Ich hatte mir keine Gedanken gemacht wie alt meine Auserwählten sein könnten oder wie sie aussahen. Der Gedanke einen alten Mann zu küssen, weckte in mir einen leisen Widerstand. "Das ist er", sagte ich leise und betrachtete ihn aus der Ferne. Sein Haar war kupferrot, beinahe leuchtete sie wie Flammen und seine Haut schimmerte Bronze, als wäre er jeden Tag draußen, um von der Sonne geküsst zu werden. Seine rostbraune Augen waren konzentriert auf seinem Notizblock gerichtet. "Er ist schön", murmelte ich. Damit meinte ich nicht nur sein Äußeres, sein Inneres war voller Farben und sprudelte vor Ideen. Und sie rochen überwältigend gut, wie bei Onkelchen. Sein Geist war wach und hatte viele Träume, er war ein Erfinder und wollte seine Werke mit den anderen Menschen teilen. Er wollte die Welt ein Stück besser machen. Deswegen wurde er auserwählt. Ich sah zu Hanabi und etwas flackerte in mir. Ich war nervös. "Also gut, warte hier und ich erledige schnell meine Aufgabe. Er scheint momentan alleine zu sein", räusperte ich mich und schaute um mich. Der Garten schien für alle zu sein, doch zurzeit sah es so aus, als wäre dieser Mann alleine. Mein Herz pochte schneller. Ich würde das schaffen. Es war nur ein Kuss.

Fenrir


Wir liefen in eine Straße, die zwar auch belebt war, aber nicht so voll wie auf dem Markt. Es war wohl gerade Marktzeit, frische Waren bekam man eben am Morgen. Vor einem angelegten Garten mit einem riesigen Brunnen machten wir Halt. Ich entdeckte nur einen Menschen, der unter einem Baum saß und etwas in seinem Buch kritzelte. Das Luchsmädchen starrte ihn wie eine Erscheinung an bis sie sagte, dass er der Auserwählter war. Ich verzog das Gesicht, als sie sagte wir sollten hier warten. Ich hatte keine Lust sie beim knutschen zuzusehen und daher drehte ich mich um, wo ich auf die Straße schaute. Ich würde die Wache schieben, denn es war bestimmt besser, wenn es nicht viele Zeugen gab, die nicht viel von der Magie der Animagis verstanden. Aufmerksam musterte ich die Menschen, die an uns vorbeigingen und keinen Notiz von uns nahmen. Sie waren mit sich selbst beschäftigt, um auf ihre Umgebung zu achten. Hoffentlich ging diese Musenkuss-Nummer schnell, denn ich hatte keine Lust hier ewig zu stehen und mich zu langweilen.



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25.04.2020, 20:28

Hanabi

Wir erreichten einen äußerst hübschen Garten mit einem großen Brunnen, in dem das Wasser in der Sonne glitzerte. Es war ein schönes Fleckchen zur Entspannung. Das schien der junge Mann auch zu tun, der im Schatten eines Baumes saß. Auch ohne Taigas Aussage wusste ich, dass das hier ihr erster Auftrag war. Der erste Auserwählte. Ihr erster Kuss. >Für einen Menschen ist er echt hübsch.< stimmte ich ihr zu und drückte kurz ihre Schulter, bevor sie ging. >Du schaffst das schon. Bei deinem Aussehen wird er ganz verzaubert sein.< machte ich ihr Mut, obwohl mein Herz schneller vor Aufregung schlug. Wie sich wohl Taiga fühlte? Was ging ihr gerade durch den Kopf?
Ich blieb mit den beiden Jungen zurück und beobachtete meine Freundin, während ich ihr in Gedanken alles Glück wünschte, dass diese Aufgabe problemlos klappte. Immerhin war ein Musenkuss etwas Besonderes.

Malevor

Ich war etwas überrascht über die Wendung der Dinge. Dieser Sterbliche sollte ihre erste Aufgabe sein? Er machte einen ziemlich langweiligen Eindruck auf mich. Von ihm ging keine Magie aus, keine übernatürliche wie bei anderen Menschen. Seine Fähigkeiten mussten dann wo anders liegen. In der Kunst vielleicht. Taiga kannte sich da sowieso besser aus. Unter der Oberfläche wirkte sie aufgeregt und ich glaubte, Hanabis Worte halfen ihr mutig zu sein. Es war natürlich besser, dass wir drei dann einfach zurückblieben und abwarteten. Wie lange würde das schon dauern? Ein Mann, der sich von einer hübschen jungen Frau nicht küssen lassen wollte? Unmöglich!
Ich schaute kurz zu meinem Bruder, der sowas wie Wache hielt und widmete mich wieder der Szene vor uns.
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298

25.04.2020, 21:04

Taiga


Tief atmete ich ein und nickte, ihre Worten halfen mir weiterzugehen. Mein Herz pochte immer lauter, je näher ich ihm kam. Ich hatte gar keinen Plan, wie ich eigentlich an meine Aufgabe herangehen wollte. Ich dachte, wenn ich meine Auserwählten fand, würde mir mein Instinkt es zeigen. "Hallo", lächelte ich ihn an, als er von seinem Buch aufschaute. "Hallo, kann ich Ihnen helfen?", fragte er freundlich. Seine Stimme klang angenehm. Der Samen in meinem Geist begann stärker zu pochen und ich spürte wie meine Magie anfing zu kribbeln. "Ich möchte dich küssen, es wird dir Glück bringen", antwortete ich ihm. Bevor er etwas sagen konnte, umfasste ich sein Gesicht und drückte vorsichtig meine Lippen auf Seinen. Die Magie rauschte durch meine Adern, floss zu ihm hinüber und der Samen nistete sich in seine Inspirationsquelle ein, um dort keimen zu können. Seine Erfindung würde die Welt ein Stück verändern. Glitzer tanzten um uns herum, wie Staub im Sonnenlicht. Als die kraftvolle Magie verebbte, spürte ich....nichts. Es war als küsste ich einen glatten Stein. Ich löste mich von ihm und seine Augen wirkten verschleiert. Er blinzelte und als die Augen wieder klarer wurde, sagte er: "Hallo, kann ich Ihnen helfen?" Ich starrte ihn an. Er wirkte, als hätte der Kuss gar nicht gegeben. Als hätte er ihn vergessen. "Ich....", stammelte ich und sammelte mich: "Ich bin eine Reisende hier und suche nach dem Theater. Kennst du den Weg?" Der Auserwählte erklärte mir freundlich den Weg und ich kehrte zurück zu meine Reisegefährten. Als ich kurz über meine Schulter blickte, hatte er sich wieder seinem Buch gewidmet und dieses Mal wirkte sein Schreiben eifrig, als hätte er eine große Idee bekommen. Ich stand vor Hanabi und erzählte: "Ich bin fertig und anscheinend kann er sich nicht an den Kuss erinnern. Bis auf die Magie habe ich irgendwie nichts gespürt. Aber das Wichtigste ist es, dass ich meine Aufgabe erfüllt habe. Richtig?" Ich sollte mich freuen, dass ich es erfolgreich geschafft hatte. Aber ich hatte mir den ersten Kuss besonders vorgestellt, nicht so gefühlsleer.

Fenrir


Zum Glück mussten wir nicht lange warten, es waren vermutlich nur ein paar Minuten vergangen bis das Luchsmädchen zurückkehrte. Sie klang nicht mehr begeistert von ihrem ersten Kuss, wie davor. Ihr vorgetäuschter munteren Ton konnte den enttäuschten Unterton nicht ganz kaschieren. Solche Dinge konnte ich immer gut heraushören. Der Kerl war wohl nicht ihr Märchenprinz gewesen. Ich drehte mich wieder um, Niemand hatte uns beobachtet. Ich schaute zu dem Kerl hinüber und er wirkte ein wenig anders. Es war als würde von seinem Inneren ein Leuchten herausgehen und er kitzelte wie ein Besessener in seinem Buch herum, wie das Luchsmädchen, als sie gestern die Wand angemalt hatte. Scheinbar hatte er einen starken Inspirationsschub bekommen, wovon das Luchsmädchen immer sprach, wenn sie Ideen hatte. "Gehen?", fragte ich und griff wieder nach der Hand von dem Hasenmädchen. Das Luchsmädchen hatte ihre erste Aufgabe erfüllt und somit konnten wir gehen.


299

25.04.2020, 22:09

Hanabi

Ungläubig starrte ich die Szenerie vor mir an und konnte kaum den Mut meiner Freundin fassen. Sie zog es durch. Sie ging hin, wechselte ein paar Worte und schon umfasste sie das Gesicht des jungen Mannes, der keine Zeit zum Reagieren hatte. Magie umhüllte sie. Überall waren Farben, die ich von Taiga kannte und wenige Sekunden später war das Wunder vorbei.
Irgendwie hatte ich mehr erwartet. Oder? Hatte sie alles richtig gemacht? Sie schaffte wieder Distanz zu dem Mann, der den Kuss sofort wieder vergessen hatte. Das bestätigten mir ihre Worte, als sie zurück zu und kam. Sie wirkte nicht so begeistert. Ich sah es in ihrem Augen, die sonst hell strahlten. Wahrscheinlich hatte sie sich mehr erhofft. >Ja, wir können gehen. Wie wäre es mit dem Theater?<

Malevor

Als Taiga zurückkehrte, bemerkte ich die seltsame Stille in ihrem Inneren. Unerfüllte Erwartungen. Genauso sah das aus. Ich musterte ihr Gesicht und neigte den Kopf zur Seite. >Küsse sind schön, wenn sie von Herzen kommen. In diesem Fall kannst du von deinen Aufträgen nicht viel erwarten.< bemerkte ich. Das wäre am einfachsten für sie. Ohne Erwartungen ging es einem besser. Dann wurde man schwer enttäuscht. Außerdem wäre es für eine junge Frau angebrachter einen Mann zu finden, der sie liebte und küsste. Nicht, weil es zur Arbeit gehörte.
>Theater klingt gut.< willigte ich ein. Sowas kannte ich nicht. Ich wollte neue Dinge erleben, mehr verstehen. Theater gehörte dazu. Menschen liebten das, wenn ich mich recht erinnerte.
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300

25.04.2020, 23:09

Taiga


Ich blinzelte Malevor an, als ich diese Worte von ihm hörte. Sein Körper mochte ein Kind sein, aber sein Geist war es längst nicht mehr und es klang, als hätte er in seinem früheren Leben Erfahrungen mit solche Dinge gehabt. Küsse sind schön, wenn sie von Herzen kommen. Ich dachte an Onkelchen und Silia. Begriff langsam die wahre Bedeutung eines solchen Kusses. Solange ich nicht die Liebe gefunden hatte, würden alle Küsse für mich wie glatte Steine anfühlen. Und Liebe war das größte Geheimnis, was ich noch nicht enträtselt hatte. Wie war es wohl Jemanden zu lieben? Ich liebte viele Dinge, aber diese Art von Liebe kannte ich nicht. "Ich kenne zufällig den Weg", antwortete ich und wurde ein wenig munterer: "Ich glaube uns wird das Theater gefallen. Es werden Geschichten erzählt, die lebendig werden. Ich glaube es ist sogar das besondere Theater von Onkelchens Bruder."

Fenrir


Irgendwie war es belustigend wie mein Bruder als Kind "Liebesratschläge" gab und schüttelte leicht den Kopf. Aus meiner Erinnerung hatte er diese Sonnenfüchsin als Gefährtin gehabt, also kannte er sich mit sowas aus. Ich selber wusste nicht wie weit meine Erfahrungen in solche Dingen war und wie ich mich kannte, war es vermutlich nicht weit gewesen. Das Hasenmädchen schlug das Theater vor und die Anderen stimmten ihr zu. Ich zuckte bloß mit der Schulter, ich war noch nie in einem Theater gewesen. Dann horchte ich auf: "Hier ist noch ein Animagi?" Das Luchsmädchen wandte sich zu mir und schüttelte den Kopf: "Nein. Onkelchen ist ein Mensch und der erste Mensch dazu, der in unsere Heimat leben darf. Es liegt daran, dass seine Gefährtin ein Animagi ist und er ist auch der Auserwählter von Mondgöttin Luna. Die Schöpferin von Hanabi." Etwas daran erregte meine Aufmerksamkeit, aber ich konnte noch nicht danach greifen. "Dann lass uns losgehen", klatschte das Luchsmädchen in die Hände und schien entschlossen sein, sich nicht von ihrer Enttäuschung unterkriegen zu lassen.