Na, wie gehts? Etwas Normalität eingekehrt?
Hanabi
Zu einer weiteren Vorstellung sagte ich gewiss nicht Nein. Die erste hatte mich schon begeistert, ich wollte unbedingt mehr sehen, mich mehr in dieser Kunst verlieren. Sie lud zum Träumen ein. Und vielleicht wäre das eine weitere Ablenkung für die beiden Brüder. Keine Ahnung, was in ihnen vorging, aber Malevor trug dazu bei, dass Fenrir meine Hand nicht mehr zerquetschte. Ich hatte mich nicht beschwert. Er schien meine Nähe zu brauchen und die wollte ich ihm geben, wenn er sich dadurch besser fühlte.
Wir folgten der Familie hinter die Bühne, wo Cael wie eine geballte Ladung Energie losplapperte und uns alles zeigte, an dem wir vorbeigingen. Von Kisten mit Requisiten bis zu den Umkleiden der Künstlerinnen und Künstler... es war voller und lebendiger als gedacht. Ich bräuchte Tage, um mich hier zurechtzufinden. >Das da hinten ist Amelia. Mit ihr werde ich heute Abend singen!< sagte Cael voller Stolz und winkte einem blonden Mädchen zu, das in einem hübschen Kleid steckte. Sie winkte breit lächelnd zurück.
>Jetzt müssen wir nur durch diese Tür und schon sind wir draußen. Von hier sind es dann zehn Minuten Fußweg bis zu uns nach Hause. Bestimmt wird Mama etwas sehr Leckeres kochen. Immer, wenn wir Gäste da haben, kocht sie ganz besonders gut.<
Die Lichtgeborene mit dem weißen Haar lachte leise und kniff ihrem Sohn in die Wange. >Ach, und wie koche ich denn, wenn keine Gäste da sind?<
Cael überlegte nicht lange. >Wie eine Mama eben... mit ganz viel Liebe... das sagt Papa auch immer.<
Malevor
Da mein Bruder nicht drohte vor Wut zu platzen, ließ ich von ihm ab. Die Kontrolle, die er besaß, wenn er in der Nähe von Hanabi war, war beeindruckend. Es musste eine Verbindung zu Alita geben, sonst konnte ich mir dieses Verhalten schlichtweg nicht erklären. Darüber würde ich mir aber ein anderes Mal Gedanken machen. In diesem Moment richtete ich meine Aufmerksamkeit auf die Familie, die nicht unterschiedlicher sein könnte. Licht und Schatten. Das erinnerte mich stark an meine Beziehung zu Sury. Sury, die nun mit dem Bruder von diesem Mann zusammen war. Glücklich, wie ich hoffte. Trotz der brennenden Eifersucht in meinem Herzen hatte ich mir immer ein gutes, erfülltes Leben für sie gewünscht. Immerhin hatte sie meines um einiges bereichert. Vielleicht würde ich sie schon bald wiedersehen. Das hoffte ich zumindest. Letztes Mal hatte es mit der Kommunikation nicht geklappt. Leider.
>Was könnt ihr eigentlich so? Tante Silia meinte, dass Animagi besondere Fähigkeiten besitzen. Anders als wir Menschen. Sie selbst ist wie die Sonne! Und ihr Bruder regelt die Zeit, ist das nicht toll!?< wandte sich der Junge im Gehen an uns. Er sprach ohne Punkt und Komma, vielleicht ein Nebeneffekt seiner aufgestauten Energie. Besser als das mit Gewalt abzubauen... >Ich bin ein Sternenhase. Nachts ziehe ich los und erfülle Wünsche.< antwortete Hanabi sogleich, was den Kleinen völlig umhaute. Er stolperte kurz. >Wünsche? Du erfüllst Wünsche? Also das finde ich so viel besser! Darf ich mir gleich etwas wünschen?<
>Oh,... also... das funktioniert nur, wenn man eine Sternschnuppe sieht.<