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28.04.2020, 21:19

Hanabi

Etwas Süßes nach dem Hauptgericht. Das klang nach einer tollen Tradition. Da ich eine große Schwäche für süße Früchte hatte, kam mir der Nachtisch gerade recht. Vielleicht lenkte mich das ab, wobei ich das nicht wirklich glaubte. Ich versuchte es mir jedenfalls einzureden. Warum mir Fenrirs Gemütszustand auf den Magen schlug, verstand ich selbst nicht. Es war nicht so, dass wir uns jahrelang kannten oder wir zusammen aufgewachsen waren... und trotzdem... ich wünschte, ich könnte jetzt seine Hand halten oder ihn wieder umarmen. Diese Hilflosigkeit gefiel mir nicht. Auch nicht, dass er so still war. Wie sein Bruder.
>O ja, Prinzessinnen leben im Schloss. Das stimmt.< meinte Jenaya lächelnd. >Aber wenn sie heiraten, dürfen sie das Schloss verlassen und sich wo anders ein Zuhause aufbauen. Ich wollte von Anfang an mit Kenai irgendwo außerhalb der Stadtmauern leben.< Als sie zu ihrem Mann schaute, schmolz etwas in ihren Augen. Ich erkannte das als Liebe. >Wenn man umgeben von viel Trubel aufwächst, sehnt man sich nach der Ruhe. Die haben wir hier gefunden. Und mit dem Theater ist es dann doch wieder nicht mehr so ruhig.< Letzteres sagte sie mit einem leichten Schmunzeln. Sie streichelte ihren gewölbten Bauch und aus dem Schmunzeln wurde ein warmes Lächeln. >Wir sind sehr glücklich hier.<

Malevor

Einerseits war es ganz schön zu sehen, wie menschliche Leben sich entwickelten und wie glücklich sie nach dem Krieg waren. Andererseits führte mir das all meine eigenen Defizite vor Augen. Was ich nicht hatte. Was mir verlorengegangen war. So musste es gerade meinem Bruder gehen. Verloren, müde. Ich konnte gut nachvollziehen, wieso er es lieber vorzog alles in sich zum Verstummen zu bringen. Diese Stille konnte so unglaublich verlockend sein.
Ich starrte nachdenklich das hübsche Tischtuch an und hörte, wie die Mutter den Schattenmagier darum bat den Nachtisch zu holen. >Lieber bleibe ich für einen Moment sitzen. Zwillinge sind ganz schön schwer.< seufzte sie. Dabei rieb sie sich kurz den unteren Rücken. Ich wusste nicht viel über Schwangerschaft. Animagi-Frauen konnten keine Kinder zeugen. Wir wurden anders geboren. Und trotzdem brachten viele Animagi-Frauen sehr viel Liebe für Neugeborene auf, als wären das ihre eigenen Kinder. Möglicherweise war das der Grund, warum Hanabi und Taiga sich um meinen Bruder und mich sorgten.
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28.04.2020, 21:36

Taiga


"Eurer Haus ist wunderschön und so gemütlich", lächelte ich und Kenai sprang sofort auf, als Jenaya ihm darum bat den Nachtisch zu holen. Mein Blick fiel auf den runden Bauch, wo ihre Hand ruhte. Dort wuchs ein neues Leben, was bestimmt für die Eltern sehr aufregend war und bestimmt freute sich Cael auf seine Geschwister. Man brauchte nicht viel, um glücklich zu sein. Es reichte aus von Personen umgeben zu sein, die man liebte und wenn man seine Leidenschaft nachgehen konnte. "Dürfen wir morgen das Schloss besuchen? Ich kenne sie nur aus den Bilder und da wirken schon die faszinierende Gebäude beeindruckend. Ich würde gerne wissen, wie es sich anfühlt vor einem echten Schloss zu stehen", fragte ich Jenaya und wandte mich an Hanabi: "Hast du schon mal ein echtes Schloss gesehen?" Hin und wieder schaute ich kurz zu Malevor hinüber. Er sah ein wenig besser aus, dennoch blieben seine Augen trüb. Ich erinnerte mich, dass er das Lied gemocht hatte, was ich letztes Mal gesungen hatte. Vielleicht sollte ich naher noch ein Lied singen, um ihn aufzumuntern.

Fenrir


Ein Stuhl knarzte, Jemand stand und Schritte verklangen. Dann kehrte die Schritte zurück und der Schattenmagier sagte: "Da ist der Nachtisch." "Das sieht köstlich aus. Wie heißt es?", fragte sogleich das Luchsmädchen neugierig. Hatte sie nicht noch eben nach einem Schloss gefragt? Egal. Leise gab ich von mir einen schweren Seufzer. Wäre Malevor nicht hier, hätte ich das Haus nicht betreten und mich dieser unerträgliche fröhliche Laune ausgesetzt. Einen Moment regte sich etwas von mir, als die weißhaarige Frau von Glücklich sein sprach. Lichtgeborene hatten schon immer das verdammte Glück gehabt ein gutes Leben führen zu können, wie diese Frau es tat. Sie hatten nie die Schwierigkeiten mit ihren Schatten kämpfen zu müssen.


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28.04.2020, 21:49

Hanabi

Zum Glück war Taiga hier, denn ihre offene, fröhliche Art hielt das Gespräch aufrecht und genau das hob die Stimmung. Von Prinzessinen und Schlössern hatte ich leider keine Ahnung, darum schüttelte ich den Kopf. >Nein, ich habe bisher kein Schloss gesehen. Vielleicht von oben, aber das wird dem ganzen Bild nicht gerecht.< Ich konnte mir nicht vorstellen in einem riesigen Gebäude wie diese Schlösser zu leben. Viel zu groß, viel zu laut. Es überraschte nicht, dass die Familie sich einen ruhigeren Ort ausgesucht hatte. Zu recht. Sie waren hier glücklich. Das sah man ihnen an.
Meine Nase zuckte, als dann der Nachtisch gebracht wurde. Auf einem großen Teller lag ein rundes Gebäck. Es duftete richtig lecker. Nach süßen Früchten, wenn ich mich nicht irrte. >Das hier ist ein Obstkuchen. Im Hinterhof pflegen wir unseren eigenen Garten, darum ist alles frisch. Vielleicht kennt ihr die ein oder andere Frucht.< erklärte Jenaya, während ihr Mann gleich große Stücke an uns alle verteilte. Ich nahm das silberne Utensil, das sie Gabel nannten und probierte einen Bissen. Wenige Sekunden später entfaltete sich der Geschmack in meinem Mund und ich stieß einen genussvollen Seufzer aus. >Wie gut das schmeckt...< schwärmte ich.

Malevor

Stimmt, der Adel der Menschen durfte in Schlössern leben. Das hatte ich schon mal gehört. Die weniger Privilegierten hausten in kleineren Einrichtungen, während Könige und ihre Familien in imposanten Gebäuden regierten und schliefen. Ob das gerecht war, war wohl so eine Traditionssache. Ich selbst hielt nicht viel davon. Wir Animagi lebten in der Wildnis. Dort regierte man über Gebiete, aber auch das hielt sich in Grenzen. Da gab es nur die Unterteilung zwischen Licht- und Dunkelgeborenen. Betrat man das falsche Gebiet, floss Blut. Ganz einfache Gesetze.
Auch ich probierte einen Augenblick später von meinem Stück Obstkuchen und staunte nicht schlecht. Während die Gesellschaft der Menschen eigenartig funktionierte, glänzten sie in der Küche. Ich hatte noch nie etwas vergleichbar Gutes gegessen. Dieses Gebäck mit den Früchten... einfach herrlich. Ehe ich michs versah, hatte ich bereits alles binnen kürzester Zeit verputzt. Nun war ich wirklich satt.
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28.04.2020, 21:59

Taiga


"Dann werden wir morgen das Schloss besuchen", antwortete ich ihr mit glänzende Augen und musterte den duftende Etwas. Es sah irgendwie nach einem runden Brot aus, die Onkelchen manchmal buk und gleichzeitig war es doch kein Brot. Außerdem waren darauf viele Früchte, wodurch der süße Duft sich in den Raum ausbreitete. "Kuchen", murmelte ich und fuhr fort: "Ich habe ein paar Früchte in Alithea kennengelernt. Ich fand die rote, herzförmige und die bläulich, kugelige Fruchte besonders lecker." Ich probierte einen Stück von diesem Kuchen und stieß einen entzückten Laut aus, als die Süße sich auf meiner Zunge ausbreitete. Und dazu dieser luftige Teig. "Ich könnte mich glatt an das Menschenessen gewöhnen", schwärmte ich mich und freudig stellte ich fest, dass Malevor mehr Appetit zeigte, als er den Kuchen aß.

Fenrir


Meine Nase zuckte. Dann zuckte sie noch einmal. Ich wollte es ignorieren. Aber meine Nase hörte nicht auf zu zucken und der süßliche Duft schien mich locken zu wollen. Langsam hob ich mein Kopf und schnüffelte erneuert in der Luft. Eigentlich kümmerte mich das Essen kaum, es hatte für mich immer als Energiezufuhr gedient und jetzt spürte ich keinen Hunger. Aber dieser Duft reizte meine Nase weiter. Ich erhob mich und kam unter dem Tisch hervor. Ich setzte mich neben Malevor hin und sah ihn an. Meine Augen huschten kurz zu seinem leeren Teller.


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28.04.2020, 22:11

Hanabi

An die Früchte erinnerte ich mich, allerdings kannte ich die Namen leider nicht. Jenaya dachte kurz nach und sagte: >Ich schätze, du meinst Erdbeeren und Blaubeeren. Sie sind tatsächlich sehr beliebt bei den Menschen. Man kann sie mit fast allem kombinieren.< Interessant. Beim Backen nutzte man sehr viele Zutaten und die Kombination daraus machte das Ganze unglaublich lecker. Da musste ich Taiga zustimmen. Ich könnte mich auch glatt an das menschliche Essen gewöhnen.
Plötzlich klatschte Cael freudig in die Hände und grinste in Malevors Richtung. >Nicht einmal ein Wolf kann Mamas Kuchen widerstehen!< Mir war gar nicht aufgefallen, dass Fenrir sich gerührt hatte. Tatsächlich saß er neben seinem Bruder und ich spürte so etwas wie Erleichterung in meinem Herzen. Immerhin ein kleiner Fortschritt. >Ein Stück ist noch übrig.< sagte der Junge und ehe jemand einen Finger rühren konnte, schnappte er sich einen Teller und sprang von seinem Stuhl runter. Offenbar wollte er den Wolf füttern. Er schien überhaupt keine Angst vor Fenrir zu haben. Wahrscheinlich war es die kindliche Neugier, die ihn antrieb. >Wenn ich traurig bin, bekomme ich etwas Süßes. Dann geht es mir gleich besser.< verkündete er lächelnd und stellte den Teller vor Fenrir ab, ehe er zurück zu seinem Platz ging.

Malevor

Zu meiner Überraschung regte sich mein Bruder eine Weile später. Es kam Leben in seine Glieder, denn plötzlich saß er nicht mehr zu meinen Füßen, sondern neben mir. Sein Blick verriet mir, dass ihn der Kuchen hervorgelockt hatte, aber leider war er zu spät. Meine Portion bekam er nicht, denn die ruhte genüsslich in meinem Magen.
In diesem Moment meldete sich Cael zu Wort, der meinem Bruder das letzte Stück Kuchen brachte. Wie er in der Lage war, seine gesamte Umgebung so gut im Blick zu behalten und dabei so unschuldig zu wirken, war mir echt ein Rätsel. Von seinem Blickwinkel aus konnte er meinen Bruder unmöglich sehen. Trotzdem hatte er direkt ins Schwarze getroffen. Und mein Bruder bekam doch sein Stück. Ich lächelte ihn aufmunternd an. >Es schmeckt sehr gut.<
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28.04.2020, 22:24

Taiga


"Blaubeeren, das ist ein toller Name. Ich liebe alles, was mit Farben zu tun hat", sagte ich vergnügt und meine Augen begannen zu funkeln: "Würdest du mir das Backen beibringen? Es wäre spannend herauszufinden, ob meine Magie sich dabei regen wird oder ob Backen eine andere Form von Kreativität ist zu der ich keinen Zugang habe." Aus dem Augenwinkel bemerkte ich wie Fenrir zur Vorschein kam und sich vor seinem Bruder setzte. Scheinbar hatte ihn der Kuchen angelockt. Ich sah Hanabi an und lächelte. Das war ein kleiner Schritt zur Besserung, vielleicht war er bald bereit mit uns zu reden. "Jeder mag Jenayas Kuchen", sagte der Schattenmagier voller Stolz und mit leuchtende Augen sah er seine Gefährtin an. Das war Liebe. Ob Jemand mich eines Tages auch mit leuchtende Augen ansehen würde?

Fenrir


Aufeinmal erschien der Junge mit einem Teller mit diesem Kuchen. Da waren Früchte darauf und normalerweise aß ich sowas nicht. Ich war ein Fleischfresser. Ich sah mein Bruder an und beugte schließlich mein Kopf zu dem Kuchen. Ich biss einen Stück ab und begann zu schmatzen. Dann verschlang ich den restlichen Stück mit einem grunzendes Geräusch und leckte mir über das Maul, als ich fertig war. Dieser Kuchen war wirklich nicht schlecht gewesen, obwohl darauf Früchte waren und nicht aus Fleisch bestand. Ich legte mein Kopf auf dem Schoß von Malevor und zuckte leicht mit den Ohren. Eine kleine Aufforderung.


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28.04.2020, 22:38

Hanabi

Mein Fokus lag auf Fenrir, doch ich hörte, wie Jenaya geschmeichelt sagte: >Immer wieder meine charmanten Männer... Und gerne zeige ich dir das Backen, Taiga. Im Leben lernt man nie aus. Bis vor ein paar Jahren war ich nicht die beste Köchin, aber mit der Zeit lernt man sehr viel dazu. Es hat definitiv etwas mit Kreativität zu tun.< Unter anderen Umständen hätte ich ebenfalls Interesse gezeigt, aber dass Fenrir tatsächlich den Kuchen aß, freute mich in diesem Moment sehr. Und dass er sich nicht gleich wieder unter den Tisch verkroch, sondern bei seinem Bruder blieb. Ob ich ihn nachher streicheln durfte? Er hatte auf keines meiner Worte reagiert, auch nicht auf meine Berührungen wie sonst auch. Vielleicht war es zu früh, ihn mit meiner Gesellschaft zu belasten, aber ich wollte ihm dennoch zeigen, dass ich für ihn da war.
Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder den Menschen zu und bot an beim Abräumen zu helfen. Sie hatten uns schon so viel Gastfreundschaft entgegengebracht, da wollte ich unbedingt meine Dankbarkeit zeigen. >Das ist doch nicht nötig, meine beiden Männer packen das schon.< zwinkerte mir Jenaya zu. >Aber ihr könnt mich nach hinten begleiten. In den Garten. Dann zeige ich euch die verschiedenen Früchte, die ich für den Kuchen brauche.<

Malevor

Natürlich war Fenrir erst einmal nicht ganz so begeistert von der Vielfalt an Früchten, aber der Geschmack verlockte ihn dazu alles aufzuessen. Das sagte viel über diesen Kuchen aus. Wenn sogar ein geborener Fleischesser nichts übrig ließ, konnte es nur sehr gut schmecken.
Als er seinen Kopf auf meinem Schoß bettete und mit den Ohren zuckte, schmunzelte ich leicht. Dass er von sich aus den Kontakt zu mir suchte, war ein gutes Zeichen. Ich hatte die ganze Zeit die Befürchtung gehabt, er würde mich wie damals abgrundtief hassen für das, was ich getan hatte, aber ich durfte ihn berühren und das bedeutete mir wahnsinnig viel. Darum kam ich seiner Aufforderung gerne nach. Ich kraulte ihm den Kopf und bekam mit, wie die Lichtgeborene die Mädchen dazu einlud, sich ihren Garten anzuschauen. >Oh, oh! Darf ich dann Malevor und Fenrir die Wasserfälle zeigen? Bitte, bitte, bitte!< quengelte Cael aufgeregt. Warum er ausgerechnet mit meinem Bruder und mir interagieren wollte, verstand ich nicht. Müsste sein Instinkt ihn nicht vor uns warnen? Oder ignorierte er absichtlich die Gefahr, die wir eigentlich darstellten?
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28.04.2020, 22:48

Taiga


Kenai schenkte seiner Frau ein wunderschönes Lächeln, welches ein wenig das seltene Lächeln von Onkelchen glich. Freudig klatschte ich in die Hände: "Das klingt nach Spaß und ich lerne gerne neue Dinge kennen. Ich habe mir vorgenommen in eure Welt neue Erfahrungen zu sammeln und eure Welt besser zu verstehen. Hier gibt es so viele Sachen, die ich noch nicht kenne und es gibt so viel zu entdecken." Kenai stand auf, um den Tisch aufzuräumen und antwortete Cael: "Nur wenn Maris euch begleitet." Er sah seine Frau fragend an, als wollte er sichergehen ob das in Ordnung war.

Fenrir


Brummend schloss ich die Augen, als Malevor anfing meine Ohren zu kraulen. Selbst mit der Stille in meinem Ohren fühlte sich das gut an. Immerhin war ich in meiner Wolfsgestalt und somit waren meine tierische Instinkte ausgeprägter. Ich öffnete wieder die Augen, als der Junge plötzlich bettelte uns die Wasserfälle zeigen zu wollen. Was wollte er von uns? Ich war überhaupt nicht daran interessiert mit diesem Menschenskind, der vor Magie glühte, Zeit zu verbringen.


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28.04.2020, 23:00

Hanabi

Es war sehr nett von ihr, dass sie uns mehr von ihrem Zuhause zeigen wollte. Auch ich war sehr neugierig, was der Garten zu bieten hatte. Obwohl ich ein Sternenhase war, hatte mich die Natur schon immer sehr fasziniert und angezogen. Die Wasserfälle klangen ebenfalls toll, aber wir würden sie uns hoffentlich ein anderes Mal anschauen. Cael wollte mit den Jungen dorthin und ich hoffte, dass es sie von ihren trüben Gedanken ablenkte.
>Mit Maris als Begleitung geht das in Ordnung.< stimmte Jenaya ihrem Mann zu und erhob sich. Kurz darauf erschien die besagte Flusskatze im Türrahmen. Ihr folgten nasse Spuren. Sie war die erste ihrer Art, die ich persönlich traf. Wie wunderschön sie doch war! Besonders der funkelnde Stein mittig auf ihrer Stirn. Ich neigte respektvoll den Kopf. Maris gehörte zwar nicht zur Gattung der Animagi, aber als Flusskatze war sie uns sehr ähnlich. Cael jubelte fröhlich und stieg sogleich auf die Katze, als wäre sie ein Reittier. Das schien sie wohl nicht zu stören. Oder sie hatte sich daran gewöhnt. >Na los, kommt!< forderte er die Brüder auf.

Malevor

Er wedelte zwar nicht freudig mit dem Schwanz, aber immerhin genoss er die Aufmerksamkeit. Hauptsache, er reagierte auf die Berührung, als sich komplett gefühllos zu stellen. Dass er keine Lust auf einen Ausflug hatte, stand ihm zwar ins Gesicht geschrieben, aber es schadete nicht mehr von dieser Welt zu sehen. Dieser aufgedrehte Junge würde uns dann eventuell in Ruhe lassen, wenn er erst das bekam, was er verlangte. Er freute sich regelrecht mit uns zu den Wasserfällen zu gehen und setzte sich auf die Flusskatze, die wenige Augenblicke später erschien. Interessantes Wesen. Ich war einer Flusskatze nur einmal begegnet. Es war nicht gut für sie ausgegangen...
>Viel Spaß euch beiden, wir sehen uns später.< sagte Hanabi an uns gerichtet und wirkte kurz unentschlossen. Ihr Blick ruhte etwas länger auf Fenrir, dann aber drehte sie sich um und folgte der Mutter aus dem Raum. >Sie sorgt sich um dich.< murmelte ich zu meinem Bruder, ehe ich aufstand, weil Cael ungeduldig wurde.
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28.04.2020, 23:09

Taiga


Meine Augen weiteten sich, als die Flusskatze erschien und es war zum ersten Mal, dass ich eine Flusskatze sah. Respektvoll neigte ich auch mein Kopf zu ihr und hätte am Liebsten stundenlang ihr Profil studiert, um eine lebensechte Gemälde von ihr zu malen. Aber Jenaya ging bereits nach draußen und eilig folgte ich ihr und Hanabi. "Macht nicht so viel Unsinn", warnte ich noch die Jungen schnell, denn ich wusste wie viel Quatsch die Jungen in einem solchen Alter haben konnte. Kenai verabschiedete sich ebenfalls, denn er wollte nochmals ins Theater gehen. Es ging um Vorbereitungen für die Abendvorstellung. "Der Garten ist wunderschön", staunte ich, als wir uns im Garten befand.

Fenrir


Eine Flusskatze. Ich konnte diese Wesen absolut nicht ausstehen, zum Einem weil sie katzenartige Wesen waren und daher wir uns von Natur aus nicht vertragen und zum Anderen war sie eine Flusskatze. Und ich war kein Wasserfreund. Wasserfälle klang nach viel Wasser und wahrscheinlich gab es auch noch einen See. Dieses Mal würde mich Niemand zum Baden zwingen können. Ich reagierte nicht auf mein Bruder, als er das Hasenmädchen ansprach. Wir gingen nach draußen und ich kam nur mit, weil mein Bruder anscheinend dorthin wollte. Ich wurde einfach eine Stelle finden, wo ich dösen und weiter mich in der Stille meines Inneren aufhalten konnte.


Gehe offline, gute Nacht :)


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28.04.2020, 23:25

Gute Nacht ;)

Hanabi

So gut es ging, verstaute ich das Bild von Fenrir, der mich keines Blickes gewürdigt hatte, in den hintersten Bereich meines Geistes. Wenn ich mich noch weiter damit befasste, würde es meine Stimmung für den heutigen Tag komplett ruinieren. Ich wollte mir seine Art nicht zu sehr zu Herzen nehmen, auch wenn genau das passierte. Ob es Taiga genauso ging? Wobei... Malevor ignorierte uns zumindest nicht. Er kümmerte sich bloß um seinen Bruder.
>Dankeschön. Es hat lange gedauert ihn zu pflegen und das alles zu erreichen. Aber die Mühe hat sich gelohnt. Man muss nur Geduld üben und viel Hingabe zeigen.< Irgendwie lag eine seltsame Note im letzten Satz, aber Jenaya ging nicht weiter darauf ein, sondern zeigte uns die verschiedenen Obstbäume sowie Sträucher. Dort entdeckte ich auch die Beeren, die Taiga so toll fand. Erdbeeren. Es gab zudem Himbeeren, Brombeeren und weitere Beerenfrüchte. Fast verlor ich den Überblick, aber dadurch, dass wir einzelne probieren durften, blieb mir der Geschmack im Gedächtnis hängen. Wie lecker das alles war!

Malevor

Interessiert schaute ich mich um, während wir einem schmalen Pfad ums Haus und direkt in ein Waldgebiet hinein folgten. Dass sich der Junge traute allein mit uns zu sein... mit einer Flusskatze... und dass die Eltern das sogar erlaubten... verwunderlich. Glaubten sie wirklich, wir würden kein Chaos anrichten? Oder war das so etwas wie eine Vertrauensprobe? Manchmal verstand ich die Hintergründe von menschlichem Handeln nicht. Sie waren unberechenbar in Momenten wie diesen. Besonders dieser Menschenjunge.
Er drehte den Kopf zu uns, während Maris den Weg zu kennen schien. >Mama und Papa reden nicht gern über den Krieg vor meiner Geburt. Aber ich höre die Schatten. Einige von ihnen verfolgen euch.< Dass er immer noch keine Angst zeigte, war äußerst eigenartig. War er sich seiner Magie bewusst? Was er alles mit anrichten konnte? Oder war das die Naivität eines Kindes? >Bei den Wasserfällen ist es ruhiger. Da gehen sie nicht hin. Dort ist es ihnen zu friedlich. Deshalb gehe ich sehr oft hin. Ich mag die Ruhe dort. Vielleicht mögt ihr sie auch, wenn ihr sie fühlt. Schatten können so anstrengend sein, findet ihr nicht?<
Ich zog eine Braue in die Höhe und nickte langsam. Wollte er uns damit etwas Gutes tun oder ging es ihm nur darum uns seinen Lieblingsplatz zu zeigen? Irgendwie wurde ich nicht schlau aus ihm. Wie irritierend...
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29.04.2020, 08:24

Taiga

Ich konnte das pulsierende Leben in diesem Garten spüren und die Farben der Blumen waren prächtig, während die Beeren saftig aussahen. Das Gras war in einem satten Grün und kitzelte leicht meine Fußknöchel. Die Bäume strotzen vor Lebenskraft und präsentierten stolz ihre Früchte. "Meine große Schwester Amaya würde diesen Garten lieben. Sie besitzt nämlich die Pflanzenmagie und kümmert sich hingebungsvoll um die Natur in meiner Heimat. Daher weiß ich, dass viel Zeit und Mühe braucht, damit die Pflanzen glücklich sind", erzählte ich mit einem warmen Lächeln. Vielleicht konnte sie eines Tages Jenaya kennenlernen, die Beiden würden sich bestimmt sehr gut verstehen. Von Wesensart waren sie sich ähnlich und die Naturliebe würde sie verbinden. Ich sog den Duft von Blumen und Früchte ein. Dann begannen wir die Beeren zu ernten und durften dabei naschen. Für Malevor erntete ich ein paar Erdbeeren, sie hatte er auch gemocht und vielleicht freute er sich, wenn er wieder welche essen konnte. Ich hoffte die Jungen hatten Spaß und verstanden sich. Vielleicht schaffte Cael es sie spielerisch abzulenken, ihnen zu zeigen wie es war ein Kind zu sein. Ich würde gerne bei ihnen vorbeischauen, aber ich unterdrückte dieses Bedürfnis. Wir mussten ihnen auch die Freiheit zulassen, wenn sie es brauchten.

Fenrir

Wir gingen in den Wald hinein, wo ich vorhin schon gewesen war. Aber der Weg war ein Anderer und ich hörte bereits das Rauschen, bevor ich die Wasserfälle sah. Es gab vier Wasserfälle. Der Junge ging mir mit seinem Schattengerede langsam auf die Nerven, es ging ihn nichts an, wie es in uns aussah. Ich ließ mich auf die Wiese mit einem großen Abstand zum Wasserbereich fallen und rollte mich wieder zusammen. Mich interessierte es nicht was mein Bruder und der Junge taten. Ich blieb einfach nur in der Nähe meines Bruders. Ohne große Interesse verfolgte meine Augen einem vorbeifliegender Schmetterling. Vor Kurzem hätte ich noch ihm hinterhergejagt, aber nicht mal auf dieses Spiel hatte ich Lust.


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29.04.2020, 11:09

Hanabi

Während wir von den Früchten naschen durften, erzählte Taiga uns mehr von ihrer Schwester. Dass sie Pflanzenmagie ausübte, hatte ich nicht gewusst. Noch ein Grund mehr, warum ich sie gern kennenlernen würde. Sie uns Taiga standen sich immerhin sehr nahe. Jenaya lächelte bei ihren Worten und nickte. >Deine Schwester ist hier jederzeit willkommen. Vielleicht hat sie ein paar hilfreiche Tipps für mich. Normalerweise verbringe ich Stunden in der Bibliothek, um mich über die Gartenkunde zu informieren.< Und die Mühe hatte sich gelohnt. Man sah das wunderbare Ergebnis in den blühenden Pflanzen und am Geschmack. Diese Erdbeeren waren wirklich sehr lecker.
>Wenn ihr wollt, könnt ihr dort hingen einige Blumen pflücken und daraus einen Kranz flechten. Sie sind ideal für sowas.< schlug Jenaya vor. Ich war sofort Feuer und Flamme dafür. Blumenkränze waren eine tolle Sache. Ob ich einen für Fenrir machen sollte? Vielleicht freute ihn ein kleines Geschenk...

Malevor

Als wir die Wasserfälle erreichten, zählte ich vier. Und der Junge hatte recht. Hier war es tatsächlich sehr ruhig, ruhiger als im Wald. Woran das wohl lag? Welche Magie steckte in der Umgebung? >Hier wurde ich geboren!< meinte Cael stolz. >Hinter dem dritten Wasserfall. Das war, als der Krieg gewonnen wurde. Dann kam ich auf die Welt.< Als hätte die Natur nur darauf gewartet, dass er das Licht der Welt erblickte, wenn Frieden einkehrte. Interessant.
Während Fenrir es sich auf dem Boden gemütlich machte, näherte ich mich dem kristallklaren See und blickte hinein. >Kannst du schwimmen?< fragte ich den Jungen, worauf er den Kopf schüttelte. >Das lerne ich noch. Könnt ihr schwimmen?<
Ich zuckte mit den Schultern. >Können wir. Es liegt uns im Blut.< Bei jedweder Gefahr mussten wir fähig sein uns zu wehren. Auch im Wasser. Fenrir mochte das Wasser zwar nicht, aber er war dennoch in der Lage darin zu überleben und Chaos anzurichten. So wie er jetzt war... sogar ein Schmetterling überlebte.
>Wie ist es so in eurer Heimat?< hakte Cael nach. >Gibt es dort viele Animagi? Wer bringt euch alles bei?<
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29.04.2020, 11:59

Taiga

Meine Augen leuchteten auf und ich sagte: "Das ist eine wundervolle Idee." Früher hatte ich mit meiner Schwester auch Blumenkränze geflochten, sie hatte es mir beigebracht und dann hatten wir im Mondlicht mit unsere Kränze getanzt, um die Natur zu ehren. Diese Erinnerung ließ mein Herz warm werden und vergnügt begann ich nach Blumen zu suchen, die mir gefallen könnte. Je farbenprächtiger sie waren, desto besser waren sie. Es sollte ein Kranz aus Farben sein, denn so war auch das Leben. Ich begann ein Lied zu summen, während ich jede zarte Blüte berührte, bevor ich begann ein paar Blumen zu pflücken. Wie wunderbar sie alle dufteten. Es war wirklich ein schöner Ort.

Fenrir

Er wurde also an einem Wasserfall geboren und wir waren in einem Baum geschlüpft. Diese Menschenwelt hatte merkwürdige Orte für das neu entstandene Leben. Mein Bruder unterhielt sich mit diesem Jungen, vermutlich weil ihm die geballte Magie in diesem Jungen interessierte. Er war kein gewöhnlicher Mensch mit der Fähigkeit Magie wirken zu können. Diese Magie hier war genauso anders, wie unsere Magie. Die Frage nach der Heimat ließ mich tiefer in meine Dunkelheit zurückziehen. Das Reich, aus dem wir ursprünglich kamen, war so finster wie die Seele unser Schöpfers. Falls er überhaupt eine Seele besaß. Aber eigentlich besaßen wir keine Heimat. Wir waren überall gewesen. Eine schwache Erinnerung an Hana'yei flackerte auf. Dort hatten wir für eine kurze Zeit gelebt. Ich wusste nicht, ob ich es damals als eine Heimat betrachtet hatte, aber ich glaubte für Malevor war es gewesen. Und aus diesem Grund war ich vermutlich auch geblieben. Es lag nicht nur an der Frau, an der er sein Herz verloren hatte. Plötzlich erschien Alita in meinem Kopf und ihr Anblick erinnerte mich, was ich gefühlt hatte. Ich kniff meine Augen zusammen, ich wollte zurück in die Stille.


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29.04.2020, 13:21

Hanabi

Selbst die Blumen in dieser Welt dufteten herrlich schön. Einige erinnerten mich an Hana'yei, andere wiederum existierten scheinbar nur hier. Wie Taiga pflückte ich verschiedene Sorten und begann sie zu einem Kranz zu flechten. Manchmal wenn mir langweilig gewesen war, hatte ich genau das getan, deshalb waren mir die Schritte vertraut. Ich achtete darauf, dass der Kranz nicht zu groß wurde, damit er auf Fenrirs Kopf passte. Anschließend würde ich mir meinen eigenen machen. >Wie geht es euch damit mit Malevor und Fenrir zu reisen? Ihr lernt sie gerade erst kennen... aber was ist euer erster Eindruck?< fragte Jenaya neugierig. Ihr erster Kranz war fast fertig. Sie war echt schnell. Vielleicht hatte sie auch darin sehr viel Übung. Ob das Geschenk für ihren Sohn gedacht war? Oder ihren Mann?
>Als ich sie fand, wusste ich nicht, wer sie wirklich sind. Taiga hat es herausgefunden und mir dann erzählt.< antwortete ich konzentriert. >Ihre dunkle Magie ist beängstigend, aber sie haben uns bislang keinen Grund gegeben uns zu fürchten. Sie sind sehr nett zu uns. Wir haben öfters zusammen gespielt.< Nur nicht heute...

Malevor

Wie viel Mühe ich mir auch gab, zu dem Jungen drang ich einfach nicht durch. Ich tat es nicht aus Stolz, sondern aus Neugier. Ich wollte verstehen, wie er funktionierte und was in seinem Inneren vorging. Aber die Barriere um ihn herum war wie die einer undurchdringlichen Festung. Seine eigene Magie wirkte wie ein Schild, an den sogar ich nicht vorbeikam. Faszinierend.
>Und meistens spielen wir hier Verstecken. Hier gibt es viele gute Verstecke.< erzählte er gut gelaunt, während er mir eben diese Verstecke zeigte. Das war nicht sehr schlau von ihm, aber vielleicht wollte er gar nicht mit uns spielen. Er war ziemlich redselig, dass mir nichts anderes blieb als nur zuzuhören. Erst als die Flusskatze ein ungewöhnliches Schnurren von sich gab, stemmte Cael beleidigt die Hände in die Hüften. >Aber ich habe ihnen noch gar nicht die Höhlen gezeigt!< Er schmollte.
Wie es aussah, war es Zeit zurückzukehren. Irgendwie war ich froh darüber, denn das viele Gerede war ganz schön anstrengend gewesen. Gleichzeitig hatte ich jegliches Zeitgefühl verloren. Dem Stand der Sonne zu urteilen, mussten wir gerade späten Nachmittag haben. Oder frühen Abend.
Wie dem auch sei... Die Flusskatze duldete kein Nein, sondern schnappte nach dem Kragen des Jungen und schleppte ihn auf diese Weise fort. Unwillkürlich musste ich schmunzeln. Die Art, wie er weiterhin schmollend die Arme vor der Brust verschränkte, war irgendwie amüsant.
Ich schaute zu meinem Bruder, der sich die ganze Zeit keinen Millimeter gerührt hatte und gab ihm mit einem Nicken zu verstehen, dass wir den anderen beiden folgen sollten.
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29.04.2020, 14:56

Taiga


Ich schaute auf ohne zu unterbrechen, meine Fingern konnten blind einen Blumenkranz flechten: "Ich weiß, dass sie in ihrer Vergangenheit schlimme Dinge getan haben. Davon gibt es zahlreiche Schauergeschichten. Aber am Ende hatten sie sich für das Gute entschieden. Ein Beweis, dass tief in ihrem Inneren sich ein Herz verborgen hatte. Sie haben ein neues Leben geschenkt bekommen und deswegen verdienen sie eine zweite Chance. In ihrem alten Leben waren sie vom Weg abgekommen, denn damals kannten sie nur diese eine Dunkelheit, wovor man sich gefürchtet hatte. Aber jetzt können wir ihnen zeigen, dass es auch Dunkelheit gibt, in der das Licht existieren kann. Sie sind nicht schlecht, sie sind nur anders. Wie Hanabi es sagte, haben sie uns nie einen Grund gegeben uns vor ihnen fürchten zu müssen. In einer Notlage hatten sie ihre Magie angewandt, um uns zu beschützen. Sie sind unsere Freunde und ich vertraue ihnen."

Fenrir


Ich hob träge den Kopf als mein Bruder mir ein Zeichen gab und stand schwerfällig auf, um ihn hinterher zu trotten. Ich hatte in der restliche Zeit gedöst, nachdem ich die Erinnerung verdrängt hatte. Mich hatten die Gespräche nicht interessiert. Jetzt wurde der Junge von der Flusskatze getragen, während er schmollte. Wir erreichten das Haus und ich konnte riechen, dass die Frauen im Garten waren. Die Flusskatze führte uns dorthin und die Frauen schienen etwas mit den Blumen zu machen. "Ihr seid wieder da", lächelte das Luchsmädchen und sprang auf: "Malevor, ich habe für dich Erdbeeren gepflückt. Möchtest du welche essen?" Ich ging zu einem Baum, der Schatten spendete und legte mich dort hin.


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29.04.2020, 15:28

Hanabi

Taiga brachte es genau auf den Punkt. Sie hatten letzten Endes etwas Gutes getan und damit diese Welt gerettet. Dass sie nun hier waren, zeigte, dass jemand ihnen eine zweite Chance einräumte weiterhin einen guten Weg zu gehen. So sah ich das und Taiga offenbar auch. Nur schien die triste Vergangenheit sie eingeholt zu haben und es ging ihnen leider nicht mehr so gut... Ich vermisste es Fenrir herumalbern zu sehen...
>Wenn das so ist, wünsche ich euch viel Kraft und Geduld in beiden ein Licht zu entzünden, das sie selbst in tiefster Dunkelheit beschützt.< meinte Jenaya lächelnd und widmete sich dem dritten Kranz. >Damals dachte ich, es gäbe keine Hoffnung für Akela. Aber Kenai und Silia haben etwas in ihm gesehen und sind ihm nicht von der Seite gewichen. Egal, wie hart es war. So ging es mir auch manchmal mit Kenai. Als Lichtgeborene investiert man sehr viel Energie darin den Schatten- oder Dunkelgeborenen zu helfen. Sie kennen das Licht nicht wie wir. Sie vergessen sehr schnell, dass auch in ihnen Licht schlummert wie die Schatten in uns. Und wir vergessen, dass die Nacht und ihre Schatten genauso wichtig für uns ist, um Ruhe zu finden.<
Ich sog die Worte in mich auf und betrachtete den Kranz in meinen Händen. Geduld und viel Energie also... nicht aufgeben. Konnte ich das? Diese ganzen Erfahrungen waren völlig neu für mich und teilweise überforderte es mich, doch... das war es mir wert. Da war dieses Drängen in mir, welches ich nicht ignorieren konnte. Als die drei Jungen nur kurze Zeit später auftauchten, fasste ich Mut und ging zu Fenrir rüber, der nach wie vor verloren wirkte. Ich hielt den Blumenkranz mit beiden Händen fest und sah ihn aufmerksam an. >Das... das ist ein Geschenk für dich. Ich hoffe, dir gefallen die Farben.< Zaghaft setzte ich ihm den Kranz auf den Kopf und lächelte sanft. >Wie gut, dass es nicht gleich verrutscht.<
Kurz sagte ich nichts, dann senkte ich den Blick. >Möchtest du Gesellschaft oder soll ich gehen?<

Malevor

Wir steuerten nicht direkt das Haus an, sondern endeten im Garten, in dem sich die Mädchen befanden. Hier roch es noch besser als erwartet. Überall Früchte und bunte Blumen. Wie ein kleines Paradies! Und Taiga war so nett und brachte mir ein Stück davon. Ich betrachtete die Erdbeeren in ihren Händen und nahm mir ein paar. >Danke.< Diese Früchte hatten mir vor ein paar Tagen sehr geschmeckt und es überraschte mich, dass diese hier sogar noch besser waren. Saftig und süß. Ich aß sie ziemlich schnell auf und leckte mir genüsslich über die Lippen, ehe mein Blick auf die Blumenkränze fiel. Sury und Alita hatten damals sehr gerne Kränze geflochten. Anfangs war mir das zu kitschig gewesen, aber mit der Zeit entwickelte man eine Liebe für diese kleinen Aufmerksamkeiten.
>Die sehen hübsch aus.< meinte ich mit Blick auf den kleinen Haufen. Ich fragte mich, für wen das alles gedacht war. Hanabi brachte einen zu meinem Bruder. Vielleicht munterte ihn das auf.
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358

29.04.2020, 16:15

Taiga


Ich musste lächeln, als Malevor die Erdbeeren genussvoll naschte und ich dachte an die weise Worte von Jenaya. Onkelchen hatte selten über seine Vergangenheit gesprochen und ich konnte ihn mir kaum als einen dunklen Mann vorstellen. Durch Silia und Kenai hatte er sein Licht gefunden und war jetzt dieser Mann, den ich kannte. Und Kenai schien auch nicht mit seiner Schattenmagie einfach gehabt zu haben, aber Jenaya hatte ihm geholfen das Licht zu sehen. Ich würde meine Hoffnung nicht an die Brüder verlieren, ganz gleich wie viel Zeit und Mühe vergehen mochte. Ich würde versuchen mehr Farben in ihre Welt bringen, damit auch sie das Licht in sich spüren können. Erfreut antwortete ich ihm: "Ein Blumenkranz ist auch für dich, komm." Ich nahm mir einfach seine Hand und führte ihn zu meine Blumenkränze. Zuerst setzte ich seinen Kranz auf seinem Kopf und schließlich nahm ich meinen Kranz. Breit grinste ich: "Jetzt sind wir wie die Blumenfeen. Hattet ihr mit Cael Spaß gehabt?"

Fenrir


Aufeinmal stand das Hasenmädchen vor mir und setzte einfach einen Blumenkranz auf meinem Kopf. Die Erinnerung an Alita, wie sie mir eine Blume schenkte, tauchte schlagartig auf und riss mich heftig aus der Stille. Ein Beben erfasste mein Körper und ich stand wieder in meine menschliche Gestalt mit den tierische Zügen. Ich nahm den Kranz vom Kopf und warf sie vor ihre Füße. "Du bist nicht Alita! Ich werde sie nicht verraten. Sie ist tot und ich lebe, das ist falsch!", brüllte ich und der brennender Schmerz in meinem Brustkorb nahm mir das Atem. Etwas Heißes rann über meine Wangen und mit verschleierten Blick kniete ich mich vor dem Blumenkranz hin. Schweratmend nahm ich wieder den Kranz und schob eine Blume zurück. Immer mehr silberne Tropfen fielen auf dem Boden.


359

29.04.2020, 16:39

Hanabi

Ich zuckte zusammen, als Fenrir sich plötzlich in seine zweibeinige Gestalt verwandelte und den Kranz auf den Boden schmiss. Das und seine Worte versetzten mir einen heftigen Schlag in die Magengrube. In meiner Brust setzte ein brennender Schmerz ein. Tränen sammelten sich in meinen Augen. Trotzdem wagte ich es nicht zu weinen. Nicht hier, nicht jetzt.
>Es tut mir leid. Ich... ich wollte keine schlechten Erinnerungen wecken.< murmelte ich bedrückt und nahm ihm den Kranz aus der Hand, um die losen Blüten wieder richtig einzusetzen. Geduld. Hingabe. Das war so unfassbar schwer. Wo fand ich die Kraft dafür? Das Brennen in meinen Augen wurde stärker. Ich legte den Blumenkranz wieder vor ihm hin und schluckte den dicken Kloß im Hals hinunter. Er weinte und das machte mich wahnsinnig traurig. Ich wollte ihn so gerne in den Arm nehmen, aber was, wenn ich ihm damit nur noch mehr Schmerz zufügte? Wenn ich seine vorherigen Worte richtig verstand, erinnerte ich ihn an diese Alita, die er verloren hatte und die ihm sehr wichtig gewesen war. Ich wusste nicht, wie sich das anfühlte... wusste nicht, was ich sagen sollte. >Es tut mir wirklich leid...< fiel mir bloß ein, während ich starr auf meine Hände blickte, die sich am Saum meines Kleides verfangen hatten. >Ich... ich möchte nur für dich da sein. Ich will nicht, dass du... dass du dich einsam fühlst.< brachte ich heiser hervor.

Malevor

Oh. Dass ich auch einen Kranz bekam, war auch sehr... nett. Beide Mädchen gaben sich wirklich große Mühe, aber einer verkraftete das nicht so gut. >Er redet viel. Er ist sehr aktiv.< beantwortete ich Taigas Frage und schaute zu meinem Bruder. Er weinte. Ich hasste das. Hasste es, dass ich ihm den Kummer nicht nehmen konnte. >Mein Bruder braucht mich.< sagte ich an Taiga gewandt, als ich auf Fenrir zuging und Hanabis Worte aufschnappte. Es war wirklich beängstigend, wie ähnlich Alita und sie waren. Und sie tat mir ebenfalls leid, weil Fenrir sie von sich stieß, obwohl er das eigentlich nicht wollte. Nur war der Schmerz größer als der Rest in ihm.
>Danke, Hanabi. Ich bleibe hier.<
Mit großen, glänzenden Augen sah sie mich, dann Fenrir an. Keine Ahnung, was gerade in ihr vorging, doch sie stand kommentarlos auf und ließ uns allein. Ich schaute ihr kurz nach und widmete mich dann voll und ganz meinem Bruder. Wenn er weinte, fühlte es sich an, als müsste ich mit ihm weinen. >Sollen wir spazieren gehen? Weg von hier und den vielen Blumen?<
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360

29.04.2020, 18:17

Taiga


Ich musste lachen, doch es verstummte sogleich, als ich Fenrir brüllen hörte. Ich schaute zu Hanabi und zu ihm rüber. Tränen schimmerten silbrig auf seine Wangen. Ihm ging es überhaupt nicht gut und ich verstand, dass Malevor sich um seinem Bruder kümmern wollte. Hanabi sah dabei so hilflos aus und ich konnte den Schmerz in ihre Augen sehen. Sie verließ die Beiden und ich trat auf sie zu. Sanft nahm ich in ihre Arme, denn auch sie brauchte jetzt den Trost. "Möchtest du darüber reden?", fragte ich sie.

Fenrir

Fahrig wischte ich mit den Ärmel über meinem Gesicht, als Kind war ich wirklich eine Heulsuse geworden. Als Erwachsener hätte ich nur einen Tobsuchtsanfall bekommen, weil Tränen bloß Schwäche bedeutete. Ich hörte kaum ihre Worte, das Brennen in meinem Brustkorb war viel zu stark und ich wusste nicht, ob ich jemals wieder atmen konnte. Stumm nickte ich, als Malevor mich fragte, ob ich weg sein möchte. Diese Blumen erinnerten mich zu sehr an sie. Wir verließen den Garten und gingen wieder Richtung Wald, dort würde ich vielleicht besser atmen können. Als wir zwischen den Bäume verschwanden, blieb ich stehen und drehte mich zu Malevor um. Schwer ließ ich mein Kopf gegen seine Schulter sinken. "Sie ist weg. Ich kann ihr nicht mehr erzählen, dass ich mich an sie erinnere. Dass ich mich daran erinnere, was ich für sie gefühlt habe. Und ich habe sie verraten. Ich habe nicht nach ihr gesucht, stattdessen reise ich mit einem anderen Hasenmädchen. Dann ähneln sie sich auch noch und gleichzeitig irgendwie auch nicht. Es....ich weiß nicht wie ich das überleben kann. Was ich fühlen soll. Es zerreißt mich in zwei Teile", meine Stimme war rau.