Taiga
"Du kannst soviel nehmen, wie du es möchtest", lächelte ich Malevor an und sah seine Auswahl an. Sie sahen wirklich köstlich aus. Gerade wollte ich dem Mann hinter dem Tresen sagen, was wir wollten, als ein junger Mann an mich herantrat. "Guten Tag, schönes Fräulein", lächelte er mich freundlich an: "Darf ich ihnen den Kuchen spendieren und natürlich auch für ihr Bruder?" "Er ist nicht mein Bruder", lachte ich. "Verzeih, dann seid Ihr wohl eine Gouvernante?", fragte er, sein Haar erinnerte mich an die Farbe von Stroh. Was war eine Gouvernante? "Wir sind Freunde", erklärte ich ihm lächelnd, während ich seine Anrede verwirrend fand. "Ah...nun denn, mein Angebot steht dennoch. Ich hoffe Ihr Freund versteht es auch als Freundschaft, in diesem Alter sind die Jungen übermutig. Besonders bei einer schöne Frau", zwinkerte er Malevor zu. "Das ist nett von dir, aber ich möchte selbst tauschen. Ich muss nämlich lernen, wie die Münzen funktionieren", antwortete ich ihm und wollte mich zum Tresen wenden. "Darf ich dann ein anderes Angebot machen? Könnte ich Sie heute Abend zum Feierhaus einladen? Heute soll ansprechende Musik gespielt werden. Es sei denn Sie mögen keine Tänze", fuhr er fort. Meine Augen begannen zu leuchten: "Musik? Tanz? Das klingt wundervoll!" "Dann sind wir verabredet. Ich bin übrigens Charles, wo kann ich Sie abholen?", grinste er erfreut. "Ich bin Taiga", antwortete ich munter: "Kennst du Kenai und Jenaya? Ich bin dort zurzeit zu Gast. Und darf ich meine Freunde mitnehmen?" Etwas flackerte in seine kornblumenblaue Augen auf: "Natürlich, wer kennt sie nicht. Wenn Ihre Freunde nicht Kinder oder Jugendliche sind, dann natürlich. Wir sehen uns heute Abend, verehrte Taiga." Er verneigte sich kurz vor mir und zwinkerte Malevor zu, ehe den Laden verließ. Ich holte endlich die Kuchen und auch da brauchte ich Hilfe bei den Münzen. Aber ich glaubte, ich begann ein langsam es zu verstehen, wie das Ganze funktionierte. "Musik und Tanzen, das klingt herrlich. Nicht wahr?", wandte ich mich an Maelvor und reichte ihm sein Kuchen: "Aber schade, dass du nicht alt genug bist. Ich hoffe du bist deswegen nicht traurig, ansonsten werde ich nicht hingehen."
Fenrir
Ich beachtete die kichernde Mädchen nicht erst als sie plötzlich Hanabi ansprachen. Paar? Ich runzelte mit der Stirn. Wie zur Hölle kamen sie darauf? Ich schüttelte leicht den Kopf und wir gingen, nachdem Hanabi sie aufgeklärt hatten, dass wir Freunde waren. Als wir an einer Bank im Schatten eines Baumes vorbeigingen, hielt ich an: "Warte. Ich will, dass du meine Haare machst. Wir können gleich nach den Anderen suchen." Bevor sie antworteten konnte, zog ich sie bereits zu der Bank und setzte mich hin. Auffordernd sah ich sie an und reichte ihr das rote Haarband. Hier im Schatten war es angenehmer, als in der Mittagshitze ausgesetzt zu sein und außerdem war die Bank ein wenig abseits von dem vollen Marktplatz, sodass man etwas Ruhe vor den Menschen hatte.