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04.05.2020, 14:13

Hanabi

Obwohl es nicht das erste Mal war, dass ich seine Hand hielt, fühlte es sich diesmal anders an. Lag es daran, dass er größer war? Dass er alt genug war, um solche Nähe nicht mehr zuzulassen, weil es ihm vielleicht unangenehm war? Er machte aber keine Anstalten, seine Hand aus meiner zu ziehen. Stattdessen spazierten wir Hand in Hand weiter, während ich Ausschau nach den Sachen hielt, die er sich wünschte.
Dass ihn sein Haar störte, konnte ich nachvollziehen. Immerhin trug ich gerade selbst das Haar zu einem hohen Zopf. >Ich glaube, dort werden wir fündig!< deutete ich mit der freien Hand zu einem Stand, wo zwei Mädchen standen und sich schmuckähnliche Dinge ins Haar steckten. Dabei kicherten sie leise. Ihre Wangen waren gerötet. Ob der ältere Herr sie mit Komplimenten überhäufte? Waren alle Männer so? Wir erreichten den Stand und mir fielen all die vielen hübschen Kämme auf. Einige von ihnen waren kunstvoll verziert. Ich bezweifelte, dass das Fenrirs Geschmack traf.
Ich fand einen eher schlichten Kamm und nahm ihn in die Hand. >Wie wäre es damit?<

Malevor

Meine Lippen bebten, als sie den Kommentar zu unserer Gruppe machte. Blaue Abenteurer. Auf solche Ideen kam nur Taiga. Ich beobachtete sie dabei, wie sie das Kleid daraufhin bezahlte und ihr die Verkäuferin mit den Münzen half. Sie hätte die Möglichkeit Taigas Unwissen zu ihrem Vorteil auszunutzen, aber sie tat es nicht. Andernfalls hätte ich ihren hinterlistigen Willen gerochen. Einen letzten Blick auf das Ladeninnere werfend, folgte ich Taiga nach draußen. Die Sonne blendete mich kurz und mir wurde schlagartig wieder warm. Ich mochte die Mittagshitze nicht.
>Keine Ahnung... ich möchte nichts haben. Wir können einfach nur weiter spazieren gehen.< Aus reiner Gewohnheit suchte ich den Markt nach meinem Bruder ab und fand ihn weiter hinten mit Hanabi vor. Sie hielt ihm etwas hin. Dann bemerkte ich ihre Hände. Mein Mundwinkel zuckte. >Oder doch... ich möchte in ein Geschäft, wo Gebäck verkauft wird.< fiel mir plötzlich ein. Sofort nutzte ich meinen feinen Geruchsinn und entdeckte ganz in der Nähe einen solchen Laden. Gerade kam ein Mann mit einem Korb heraus. Frische Brötchen. Nicht unbedingt das, was ich wollte, aber mir entging der süßliche Geruch nicht. Da gab es mehr Auswahl.
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04.05.2020, 16:04

Taiga

Immer wieder strich ich freudig über das Kleid und fühlte mich dadrinnen sehr wohl. Die Schneiderin hatte eine Begabung für schöne Kleider und ich würde es so oft wie möglich tragen, wie es ihr Werk verdient hatte. "Dann gehen wir spazieren", lächelte ich und beobachtete neugierig das rege Treiben. Um diese Zeit schienen viele Menschen auf dem Markplatz zu kommen und es gab immer noch viel zu entdecken. Aufeinmal fiel Malevor doch etwas ein, was er gerne haben möchte. "Das ist eine tolle Idee!", klatschte ich in die Hände und tippte einen Moment nachdenklich auf meine Lippen: "Es gibt hier bestimmt ein Laden, der Gebäcke hat. Es heißt...hm....Bäckerladen! So heißt es. Wir sind vormittags an einem solchen Laden vorbeigegangen." Malevor entdeckte sogleich einen solchen Laden und auch mir fiel der köstliche Duft nach süße Gebäcke auf. Aus einem Reflex heraus wollte ich nach seinem Arm greifen, doch dann ließ ich rasch die Hand sinken, weil ich mich erinnerte, dass er kein Kind mehr war. Bestimmt hatte ich mich morgen an die Umstellung gewöhnt. "Wie wundervoll es hier duftet", schwärmte ich, als wir den Bäckerladen betraten und ich sah hinter einem gläsernen Tresen all die Köstlichkeiten.

Fenrir

Ehrlich gesagt nahm ich kaum was von der Umgebung wahr, weil ich die ganze Zeit an unsere Hände denken musste. Ihre weiche, warme Haut forderte zu stark nach meiner Aufmerksamkeit und ich stellte fest, wie zierlich aufeinmal ihre Hand wirkte. Wir blieben an einem Stand stehen, wo alles Mögliches für die Haare gab. Für Frauen gab es definitiv mehr Auswahl und überall funkelte der Haarschmuck. Hanabi zeigte mir einen schlichten Kamm und ich zuckte mit der Schulter: "Der ist in Ordnung." Schließlich fand ich in einer Ecke schlichte Haarbänder, die für Männer gedacht war. Es war eine geringe Auswahl, was wohl daran lag, dass hier nicht viele Männer mit langem Haar herumliefen und die meisten Männer kaum mit einer verzierte Haarnadel herumlaufen wollten. Ich würde das auf jeden Fall nicht tun, auch wenn ich sah, dass es ein paar Haarschmuck existierten. Vermutlich für irgendwelche eingebildete Adelige. Ich deutete mit der freie Hand auf ein rotes Haarband: "Den will ich."


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04.05.2020, 16:52

Hanabi

Es freute mich, dass ihm der Kamm gefiel. Dann hatte ich richtig gewählt. Lächelnd betrachtete ich den Rest der Sammlung und bemerkte plötzlich die seltsamen Blicke der Mädchen neben uns. Ich konnte nicht genau sagen, was das Funkeln in ihren Augen zu bedeuten hatte. Wieder kicherten sie. Was war mit den Mädchen hier los? Verhielten sie sich immer so, wenn sie gut gelaunt waren? Etwas verwirrt über deren Verhalten konzentrierte ich mich wieder auf den Haarschmuck, bis Fenrir nach dem roten Haarband verlangte. Wieder sehr schlicht. Ich nickte einverstanden und nannte dem Verkäufer die beiden Sachen, die günstiger waren als das Bild, das ich bekommen hatte. Inzwischen fühlte ich mich sicherer, was die Münzen betraf. Ich kam besser zurecht als erwartet.
Um die Sachen entgegenzunehmen, musste ich Fenrirs Hand loslassen, was sich erneut komisch anfühlte. Irgendetwas stimmte mit dem heutigen Tag nicht... >Hier. Jetzt wird dich dein Haar nicht mehr stören.< lächelte ich. Hinter mir ertönte plötzlich die Stimme eines der Mädchen. >Ihr seid ein wirklich süßes Paar! Wie lange kennt ihr euch schon?<
Mir blieb das Herz stehen, als sie diese Frage stellte. Pärchen? Fenrir und ich? Wie kam sie auf diese Idee? Verunsichert schielte ich zu Fenrir. >Wir sind... kein Paar. Wir sind Freunde.< brachte ich schüchtern hervor und zupfte an einer losen Haarsträhne. Dann griff ich erneut nach Fenrirs Hand und verabschiedete mich eilig von diesen neugierigen Mädchen, bevor sie weitere komische Fragen stellten. Menschen konnten ganz schön aufdringlich sein. Und wieso schlug mein Herz so schnell? Ich hatte keine Angst.
>Von mir aus können wir nach den anderen beiden suchen.<

Malevor

Aus dem Augenwinkel bemerkte ich ihr Zucken. Sie hatte nach meinem Arm greifen wollen. Mir war schon öfters aufgefallen, dass sie im Umgang mit mir sehr vorsichtig war, beziehungsweise aufmerksam. Ich wusste, dass sie das nicht aus Angst tat. Das hätte ich sofort gemerkt. Sie passte bloß auf, dass sie mir nicht zu nahe trat. Das wusste ich wirklich zu schätzen.
Ich überließ ihr den Vortritt und folgte ihr in den duftenden Bäckerladen. Hinter einem gläsernen Tresen wurden verschiedene Gebäcke zur Schau gestellt. Interessant. Ich besah mir die großartige Auswahl und blieb vor den runden tortenähnlichen Köstlichkeiten hängen. Früchte. Marmelade. Andere Farben, aber dieselbe Konsistenz vermutete ich. Unbewusst leckte ich mir über die Lippen. Wie sollte ich bloß eine Auswahl treffen? Das war gar nicht so leicht.
In einer anderen Zeit, in einem anderen Leben, hätte ich mir die Sachen einfach genommen und die Frau hinterm Tresen meine Anwesenheit vergessen lassen. So wollte ich allerdings nicht mehr sein. Ich durfte der finsteren Verlockung nicht nachgeben. Egal, wie viel Anstrengung mich das kostete. >Darf ich diese drei haben?< fragte ich Taiga. Mir fiel auf, dass sie in diesem Kleid einige Blicke auf sich zog. Mein Mundwinkel zuckte. Menschen...
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04.05.2020, 18:14

Taiga

"Du kannst soviel nehmen, wie du es möchtest", lächelte ich Malevor an und sah seine Auswahl an. Sie sahen wirklich köstlich aus. Gerade wollte ich dem Mann hinter dem Tresen sagen, was wir wollten, als ein junger Mann an mich herantrat. "Guten Tag, schönes Fräulein", lächelte er mich freundlich an: "Darf ich ihnen den Kuchen spendieren und natürlich auch für ihr Bruder?" "Er ist nicht mein Bruder", lachte ich. "Verzeih, dann seid Ihr wohl eine Gouvernante?", fragte er, sein Haar erinnerte mich an die Farbe von Stroh. Was war eine Gouvernante? "Wir sind Freunde", erklärte ich ihm lächelnd, während ich seine Anrede verwirrend fand. "Ah...nun denn, mein Angebot steht dennoch. Ich hoffe Ihr Freund versteht es auch als Freundschaft, in diesem Alter sind die Jungen übermutig. Besonders bei einer schöne Frau", zwinkerte er Malevor zu. "Das ist nett von dir, aber ich möchte selbst tauschen. Ich muss nämlich lernen, wie die Münzen funktionieren", antwortete ich ihm und wollte mich zum Tresen wenden. "Darf ich dann ein anderes Angebot machen? Könnte ich Sie heute Abend zum Feierhaus einladen? Heute soll ansprechende Musik gespielt werden. Es sei denn Sie mögen keine Tänze", fuhr er fort. Meine Augen begannen zu leuchten: "Musik? Tanz? Das klingt wundervoll!" "Dann sind wir verabredet. Ich bin übrigens Charles, wo kann ich Sie abholen?", grinste er erfreut. "Ich bin Taiga", antwortete ich munter: "Kennst du Kenai und Jenaya? Ich bin dort zurzeit zu Gast. Und darf ich meine Freunde mitnehmen?" Etwas flackerte in seine kornblumenblaue Augen auf: "Natürlich, wer kennt sie nicht. Wenn Ihre Freunde nicht Kinder oder Jugendliche sind, dann natürlich. Wir sehen uns heute Abend, verehrte Taiga." Er verneigte sich kurz vor mir und zwinkerte Malevor zu, ehe den Laden verließ. Ich holte endlich die Kuchen und auch da brauchte ich Hilfe bei den Münzen. Aber ich glaubte, ich begann ein langsam es zu verstehen, wie das Ganze funktionierte. "Musik und Tanzen, das klingt herrlich. Nicht wahr?", wandte ich mich an Maelvor und reichte ihm sein Kuchen: "Aber schade, dass du nicht alt genug bist. Ich hoffe du bist deswegen nicht traurig, ansonsten werde ich nicht hingehen."

Fenrir

Ich beachtete die kichernde Mädchen nicht erst als sie plötzlich Hanabi ansprachen. Paar? Ich runzelte mit der Stirn. Wie zur Hölle kamen sie darauf? Ich schüttelte leicht den Kopf und wir gingen, nachdem Hanabi sie aufgeklärt hatten, dass wir Freunde waren. Als wir an einer Bank im Schatten eines Baumes vorbeigingen, hielt ich an: "Warte. Ich will, dass du meine Haare machst. Wir können gleich nach den Anderen suchen." Bevor sie antworteten konnte, zog ich sie bereits zu der Bank und setzte mich hin. Auffordernd sah ich sie an und reichte ihr das rote Haarband. Hier im Schatten war es angenehmer, als in der Mittagshitze ausgesetzt zu sein und außerdem war die Bank ein wenig abseits von dem vollen Marktplatz, sodass man etwas Ruhe vor den Menschen hatte.


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04.05.2020, 18:56

Malevor

Zum Kauf der Waren kam es nicht, weil ein junger Mann den Mut aufbrachte Taiga anzusprechen. Ich hatte schon damit gerechnet, dass sich irgendeiner der Männer dazu aufraffen würde, aber dass sie gleich so aufdringlich waren und ihr keine Chance ließen, mir einfach diese Törtchen (so nannte sie die Verkäuferin) zu kaufen, nervte mich. Besonders die Art, wie er mir zuzwinkerte, als wären wir vertraut miteinander. Dieses Verhalten war mir zuwider. Ich musste mir ein Augenrollen verkneifen.
Als Taiga meinte, sie würde sehr gerne zu dieser Feier gehen, zog ich die Brauen leicht zusammen. Mir war nicht wohl dabei, sie ohne meine Begleitung dorthin gehen zu lassen, aber gleichzeitig war sie eine erwachsene Frau, die durchaus ihre eigenen Entscheidungen treffen durfte. Wer war ich schon, um ihr diesen Spaß zu verbieten? Zwar konnte ich diesen Kerl irgendwie nicht leiden und etwas war mir an ihm suspekt, aber... vielleicht suchte ich geradezu nach einem Grund ihn näher zu durchleuchten und eventuell Schlimmeres zu tun. Aus diesem Grund tat ich uns beiden einen Gefallen und zuckte desinteressiert mit den Schultern. >Ich glaube nicht, dass es mir Vergnügen bereiten würde in diesem... Feierhaus zu sein.< Sie bezahlte die Törtchen und zufrieden nahm ich sie entgegen. Nachher würde ich sie alle essen. Und vielleicht mit meinem Bruder teilen. >Trotzdem rate ich dir vorsichtig zu sein. Und gewöhne es dir ab, wildfremden Leuten zu sagen, wo du wohnst. Vor allem, wenn es nicht einmal dein eigenes Heim ist.< erklärte ich ihr. Manchmal fühlte ich mich wirklich, als wäre ich der Aufpasser und nicht sie. Nichtsdestotrotz teilte ich gerne meine Erfahrungen, wenn es dafür sorgte, dass ihr nichts passierte. >Hanabi wird sich bestimmt freuen hinzugehen.< Und ich freute mich auf das Gesicht meines Bruders, wenn sie ebenfalls in dieses Feierhaus ging. Ich vermutete stark, dass ihm das nicht gefallen würde. Meine Mundwinkel zuckten.

Hanabi

Bevor ich mich überhaupt auf die Suche machen konnte, zog mich Fenrir mit sich zu einer Bank. Hier war es deutlich ruhiger. Weniger Menschen, weniger surrende Stimmen. Leise seufzend trat ich hinter ihn und nahm das Haarband, um damit sein Haar zu einem Zopf zu bändigen. Sein Haar war weit davon entfernt so lang zu sein wie meines, aber in wenigen Tagen würde es ihm bestimmt bis zum unteren Rücken reichen. Das Haar von Animagi wuchs schnell, es sei denn man belegte es mit einem Zauber. So wie ich meines. Meine Länge gefiel mir.
Als ich fertig war, klatschte ich erfreut in die Hände und lächelte ihn an. Mit dem zusammengebundenen Haar wirkte er... erwachsener. Es brachte seine merklich kantigeren Gesichtszüge zur Geltung. Und seine Augen. Seine Augen hatte ich von Anfang an gemocht. Mir war nicht einmal bewusst gewesen, dass ich diese Farbe mochte. Nun war ich diejenige, die nach seiner Hand griff und auf die Füße zog. >Die anderen müssten in der Nähe sein. Ich spüre ihre Energie.<
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04.05.2020, 19:33

Taiga


Verwirrt sah ich ihn an, als er mich zurechtwies. Ich wusste nicht, dass man in der Menschenwelt nicht sagen sollte, wo man übernachtete. In meiner Heimat hatte ich nie damit Probleme gehabt, außerdem wussten die Meisten wer wo wohnte. Außerdem hatte Charles freundlich gewirkt, weswegen ich mir keine Gedanken gemacht hatte. "Tut mir leid", murmelte ich und blinzelte in der Sonne. Im Bäckerladen war es schattig gewesen und kühl, jetzt spürte ich wie die Sonne meine Haut wärmte. "Da bin ich mir auch sicher", lächelte ich und freute mich schon diese Neuigkeit Hanabi zu erzählen. "Aber zuerst müssen wir gleich diese Törtchen probieren", meine Augen funkelten. Ich hatte nämlich auch die Törtchen genommen und würde sie auf jeden Fall mit den Anderen teilen.

Fenrir


Ich genoss es ihre Fingern in meinem Haar zu spüren, wie dabei es ein wenig an meiner Kopfhaut ziepte und brummte wohlig. Aber sie war damit viel zu schnell fertig und ich fasste kurz nach dem Zopf. Er saß perfekt. Ich ließ mich von ihr auf die Füße ziehen und nickte: "Da hinten sind sie auch." Wir gingen zu ihnen hinüber und ich entdeckte, dass Malevor mit Gebäck beladen war. Mein Mundwinkel zuckte leicht. "Wollt ihr auch etwas abhaben? Ich habe genügend Törtchen besorgt", strahlte uns Taiga an und fuhr fort: "Hanabi, hast du Lust heute Abend Musik zu hören und zu tanzen? Leider können Malevor und Fenrir nicht mitkommen, weil sie nicht alt genug sind. Aber für Malevor ist es in Ordnung. Ich habe nämlich einen neuen Freund kennenlernen, der uns zu diesem Feierhaus bringen wird." Ich riss mein Kopf in ihre Richtung. Was? Das kam nicht in Frage!


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04.05.2020, 19:44

Hanabi

Als wir die anderen beiden erreichten, fiel mein Blick als Erstes auf die vielen Köstlichkeiten in ihren Händen. Das sah wirklich lecker aus. Da konnte ich schwer verneinen. Dankend nahm ich das Angebot an und nahm mir eines dieser Törtchen mit einer milchig weißen Schicht. Ich nahm einen Bissen und hätte vor Genuss fast die Augen verdreht. So gut. Die Menschen wussten, wie man den Gaumen verzauberte. Mit solchen Leckereien könnte man glatt die Animagi zähmen.
Dann erwähnte sie etwas von einem Feierhaus und dass sie jemanden kennengelernt hatte. >Natürlich gehe ich gerne mit! Ich war noch nie auf solch einer Festlichkeit. Und das Kleid steht dir ausgezeichnet. Hast du es dir gerade gekauft?< Diese Sache fiel mir nämlich als nächstes auf. Es saß wie angegossen und passte hervorragend zu ihrem Wesen. Als wäre dieses Kleid wie für sie gemacht. Wunderschön! Vielleicht sollte ich auch irgendwann mir ein neues Kleid besorgen. Hier gab es schöne Kleidung für Frauen.

Malevor

Bei mir brauchte sie sich nicht entschuldigen. Für mich war es normal misstrauisch anderen Menschen gegenüber zu sein. Sie mochten auf den ersten Blick alle nett wirkten, aber verdorben konnten sie alle sein. Nicht jeder war perfekt. Es gab immer Macken, die unerwartet zum Vorschein kamen. Früher oder später würden die Mädchen das bemerken. Da war ich mir sicher.
Deshalb war es auch so unfassbar lustig, wie mein Bruder dreinblickte, als Taiga Hanabi zu dieser Feier einlud. Natürlich passte ihm das nicht und ich hatte damit gerechnet, dass sie Ja sagen würde. Ich bot ihm eines der Törtchen an. Ein amüsierter Glanz lag in meinen Augen. >Nimm eines, Bruder. Das entspannt dich.< zog ich ihn auf.
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04.05.2020, 19:54

Taiga

"Dann werden wir viel Spaß haben", freute ich mich und schaute lächelnd auf das Kleid herab: "Ja, Malevor hat es für mich ausgesucht. Er hat ein gutes Gespür welche Farben zu der Person passt." Mein Blick glitt kurz zu Fenrir, dessen Gesicht grimmig aussah. Das würde wohl sein bekanntes Gesichtsausdruck werden. "Du siehst mit den Zopf gut aus. Man sieht mehr von deinem Gesicht", sagte ich zu ihm und bekam von ihm nur ein Aha. Ich wandte mich wieder an Hanabi und fragte neugierig: "Hast du dir diesen Tellerschmuck besorgt?" Es hatte gewirkt, als hätte ihr diese Kunstwerke gefallen. Dann probierte ich endlich auch ein Törtchen und seufzte entzückt. Himmlisch. Es war so leicht und süß, als würde man von einer Wolke kosten.

Fenrir

Mein Blick wurde noch grimmiger, als Hanabi einfach zusagte. Ich wusste sofort, dass bei eine solche Veranstaltung viele Männer gab, die wie der Kerl am Stand waren. Ihr war es natürlich nicht bewusst, sie war sowas von naiv. Ich warf meinem Bruder einen finsteren Blick, als er mich aufzog. Er nahm seine Aufgabe nicht ernst. "Schmier dein Törtchen in deinem Gesicht", erwiderte ich trocken und überlegte wie ich Hanabi von diesem Feierhaus abhalten konnte ohne dass sie mir gleich vorwarf ich wäre nicht nett. Wobei ich könnte sie einfach heimlich verfolgen und von außen sie beobachten. Wenn mir was Verdächtiges vorkam, könnte ich dann schnell eingreifen.


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04.05.2020, 20:03

Hanabi

Es überraschte mich, dass Malevor das Kleid ausgesucht hatte. Er hatte eine wirklich gute Wahl getroffen. Ob ich Fenrir mal mitnehmen sollte und er suchte dann für mich ein Kleid aus? Allerdings kannte ich seinen eher schlichten Geschmack und vielleicht passte das doch nicht. Taigas Frage riss mich aus meinen komischen Gedanken und ich schluckte den letzten Bissen hinunter. Ich hatte nicht einmal gemerkt, wie schnell ich dieses Törtchen verschlungen hatte. >Ja, ich habe mir das gekauft, auf dem der Garten abgebildet ist. Ich finde es sehr hübsch.< Lächelnd zeigte ich ihr das Tellerchen und steckte es wieder weg, weil ich es nicht mit meinen klebrigen Fingern allzu schmutzig machen wollte.
>Sollen wir zurück zum Haus gehen oder weiter den Markt auskundschaften?< fragte ich in die Runde.

Malevor

Ich schnaubte. Das Törtchen schmierte ich mir nur zu gern ins Gesicht. In seinen Augen las ich, dass er bereits einen Plan schmiedete, um für Hanabis Sicherheit zu sorgen. Ob ihm bewusst war, wie sehr er bereits an ihr hing? Und das obwohl sie scheinbar nur Freunde waren? Ich war wirklich gespannt, wohin das führen würde.
Ohne einen weiteren belustigten Kommentar abzugeben, aß ich eines der Törtchen und war dabei das nächste zu verschlingen, als Hanabi nach dem weiteren Plan für heute fragte. Ich leckte mir über die Lippen. >Mir wäre es lieber zurück zu gehen. Langsam wird mir unangenehm warm. Die Sonne ist zu grell.<
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04.05.2020, 20:12

Taiga


"Das sieht sehr hübsch aus", stimmte ich ihr zu, als mir den Teller mit den schönen Garten zeigte. Dann sah ich Malevor besorgt an, als er sagte ihm machte langsam die Hitze zu schaffen. Ich hatte einen Moment vergessen, dass ihm viel Sonne nicht gut bekam. "Dann kehren wir zurück", lächelte ich. Außerdem war es vielleicht keine schlechte Idee sich ein wenig auszuruhen, bevor es Abends wurde. Dieses Feierhaus klang danach, als würde man die ganze Nacht tanzen und sich der Musik hingeben. Ich aß das nächste Törtchen, als wir aufbrachen: "Ich mag dieses Land. Es ist voller Leben und Farben, aber gleichzeitig auch friedlich."

Fenrir


"Zurück", stimmte ich mein Bruder zu, denn langsam hatte ich kein Lust mehr auf die vielen Menschen. Außerdem mochte ich auch nicht zu lange in der Sonne sein, auch wenn ich ein wenig unempfindlicher war als mein Bruder. Wölfe konnten anpassungsfähig sein. Wir kehrten zum Haus zurück und die Mutter öffnete uns die Tür, als Taiga dagegen klopfte. Ansonsten schien Niemand da zu sein. Ich steuerte direkt in den Raum, wo mein Bruder und ich nachts geschlafen hatte. Ich warf mich auf das Bett und starrte die Decke an, um weiter an meinem Plan zu schmieden.


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04.05.2020, 20:25

Hanabi

Da stimmte ich Taiga zu. Ocamma war ein äußerst schönes, belebtes Reich und die Menschen mit dazu. Besonders die Familie, bei der wir leben durften. Ich war sehr dankbar für ihre Gastfreundschaft und ihren Erfahrungen, die sie stets mit uns teilten. Als wir das Haus erreichten, ließ uns Jenaya herein. Sie putzte gerade in der Küche und erlaubte uns die Räume zu benutzen. Immerhin durften wir uns wie Zuhause fühlen. Fenrir verschwand sogleich in das Zimmer, in dem er mit Malevor schlief und sein Bruder folgte. Wahrscheinlich wollten sie sich vom vielen Licht und der großen Menschenmenge erholen.
Ich hingegen fühlte mich noch fit. Ich hatte sehr gut geschlafen und beschloss einfach in den Garten zu gehen, um mich dort ins Gras zu setzen. Bis zum Abendessen war noch etwas Zeit.

Malevor

Mein Bruder und ich stimmten für die Rückkehr und die Mädchen schienen damit einverstanden zu sein. Dort erwartete uns nur die Lichtgeborene. Scheinbar waren der Vater und Cael noch unterwegs. Umso ruhiger war es jetzt im Haus. Sehr gut. Auf viel Geplauder hatte ich gerade keine Lust, ich wollte mich erholen. Und meinen Bruder amüsiert dabei beobachten, wie er grübelte und grübelte. >Komm schon, Bruder. Die beiden haben sich etwas Spaß verdient. Ihnen wird schon nichts passieren. Wir würden es sofort wissen.< meinte ich zu ihm und setzte mich aufs Bett. Das Fenster hatte ich kurz zuvor geöffnet, damit frische Luft das Zimmer durchströmte. Hier war die Luft irgendwie klarer.
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04.05.2020, 20:37

Taiga

Malevor und Fenrir gingen sogleich in ihr Zimmer, um sich auszuruhen. Hanabi begab sich im Garten, wir Animagi waren sehr naturverbunden. Ich ging in die Wohnstube und stand vor einem Regal mit Bücher. Einige Bücher stammten von Jenaya und da mich ihre Geschichten interessierten, zog ich ein Buch aus dem Regal. Ich machte mir auf einem weichen Sitz gemütlich und versank langsam in die Geschichte, die sich Jenaya ausgedacht hatte. Ihre Worte schafften mühelos eine Welt zu erschaffen, in der ich hineingezogen wurde. Jedes beschriebenes Gefühl hallte in meinem Inneren nach und die Welt dieser Geschichte erschien klar vor meine inneren Augen. Immer wieder kaute ich aufgeregt auf meine Unterlippe, wenn ich auf spannende Zeilen traf.

Fenrir

Erneuert warf ich meinem Bruder einen finsteren Blick zu: "Dir scheint es egal zu sein. Ich nehme zumindest meine Aufgabe ernst. Vorhin war ein Kerl gewesen, der in Hanabi eine Beute sah und solche Kerle gibt es bestimmt in einem solchen Feierhaus eine Menge. Das ist ein idealer Ort für die Schürzenjäger." Was Taiga anging, nun, sie hatte notfalls Krallen. Meine Augen wanderten zu der Decke zurück und ich musste daran denken, wie Hanabi nach meiner Hand gegriffen hatte. Ich konnte immer noch ihre warme, weiche Haut spüren.


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04.05.2020, 20:53

Hanabi

Lächelnd legte ich den Kopf in den Nacken und genoss das warme Sonnenlicht auf meinem Gesicht. Mich störte das nicht wie den beiden Brüdern. Sie waren auch keine Lichtgeborene. Ich fragte mich, ob sie sich von der Nacht und der Dunkelheit nährten, um zu wachsen. Bei mir jedenfalls war es das Mondlicht und die Sterne. Sie gaben mir Kraft. Selbst am Tage, denn obwohl die Sonne am hellsten strahlte, waren der Mond und die Sterne trotzdem am Himmel. Ich konnte sie spüren. Konnte ihre Magie wahrnehmen.
Da ich schon eine Weile den Verschleierungszauber trug, löste ich ihn auf und atmete erleichtert aus. Endlich konnte ich meine Ohren auf dem Kopf fühlen. Sie zuckten in verschiedene Richtungen, nahmen von überall her Geräusche wahr. Wie friedlich es hier doch war... so schön. Fast so schön wie in Alithea.

Malevor

Ich zog eine Braue in die Höhe. >Mir ist nicht egal, was die beiden betrifft. Wäre das der Fall, hätte ich sie damals im Bau nicht vor den Wölfen beschützt.< stellte ich klar und zuckte dann mit den Schultern. >Im Gegensatz zu uns beiden sind sie ausgereifte Animagi. Sie dürfen ihre eigenen Erfahrungen machen. Auch schlechte. Das gehört dazu, Fenrir. Wenn du sie vor alles und jedem beschützt, wachsen sie nie aus ihrer Naivität und Gutgläubigkeit heraus. Sie werden alle mit offenen Armen begrüßen.< Mein Blick glitt zum Fenster, hinaus in die Baumkronen, die sanft im Wind raschelten. >Die einzige Gefahr, vor der wir sie bewahren müssen, sind Wesen dunkler Magie. Irgendwelche Schürzenjäger...< ich schnaubte. >...damit kommen die beiden bestimmt zurecht. Mach dir mal da keine Sorgen.<
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04.05.2020, 21:03

Taiga


Ich verschlang Seite für Seite und lehnte mich mit einem zufriedener Seufzer zurück, als ich zum Ende kam. Diese Geschichte war großartig gewesen und inspirierend zugleich. Ich stellte das Buch zurück an seinem Platz und ging in die Küche, wo Jenaya anfing das Essen zuzubereiten. "Ich habe einer deiner Bücher gelesen und es war großartig gewesen. Du weiß wie man mit Worte umgeht", schwärmte ich und fragte sie: "Kann ich dir helfen? Ich würde gerne lernen wie man kocht." Sie freute sich über meinem Lob und auch über meinem Angebot. Sie zeigte mir wie ich das Gemüse saubermachen, schälen und schneiden musste. Währenddessen kümmerte sie sich um das Fleisch. Dabei erzählten wir uns Geschichten aus unserem Leben.

Fenrir


Meine Lippen wurden zu einem schmalen Strich und ich kehrte ihm den Rücken zu. Einen Herz zu verletzen, konnte eine größere Wunde hinterlassen, als eine körperliche Verletzung und Hanabi hatte ein weiches Herz. Sie könnte leicht ausgenutzt werden. Aber gleichzeitig wusste ich, dass mein verfluchter Bruder Recht hatte, auch wenn es mir gegen den Strich ging. Dennoch würde ich mich in der Nähe dieses Feierhauses aufhalten, um schnell da zu sein, wenn Hanabi mich brauchte. Ob sie mit einem Kerl tanzen würde? Dieser Gedanke missfiel mir und ich wusste nicht warum.


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04.05.2020, 21:18

Hanabi

Dieser Garten lud förmlich dazu ein von diesem köstlichen Gras zu kosten. Ich nahm meine tierische Gestalt an, hoppelte herum und graste an den besonders saftigen Stellen. Auch das war eine wichtige Energiequelle für mich. Das, was die Natur direkt gab. Dann putzte ich mich ausgiebig, leckte mir über das Fell und die Ohren. Trotz der morgendlichen Erfrischung musste ich mich säubern, um bestens für den musikalischen Abend in diesem Feierhaus vorbereitet zu sein. Was sollte ich bloß für ein Kleid anziehen? Ich besaß zwar zwei weitere, aber ich war mir nicht sicher, ob sie zu der Festlichkeit passten.
Hm... vielleicht sollte ich Taiga und Jenaya fragen. Ihre Stimmen kamen aus der Küche. Ich hatte sie schon vor einer Weile wahrgenommen. Da ich mich genug entspannt und mich im Licht der Sonne gebadet hatte, beschloss ich zu ihnen in die Küche zu gehen. Sie bereiteten gerade das Abendessen zu und weil ich ungern tatenlos im Raum stand, half ich mit. >Jenaya... was trägt man als Frau einem Feierhaus? Muss man da etwas beachten?<
Überrascht sah sie uns beide an. >Wem habt ihr denn den Kopf verdreht, dass man euch gleich dorthin eingeladen hat.< Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. >Es ist nicht wie im Schloss. Ihr dürft euch hübsch anziehen. Ganz nach eurem Geschmack.<

Malevor

Mein Bruder sagte nichts mehr dazu, also wertete ich das als kleinen Sieg. Er wusste, dass ich nicht falsch lag und trotzdem zerbrach er sich den Kopf darüber. Was auch immer er plante, ich würde auf jeden Fall ein Auge auf ihn werfen, weil er sehr leicht zu reizen war. Ganz besonders, wenn es Hanabi betraf. Ob er sich so aufführte, weil sie ihn an Alita erinnerte... keine Ahnung. Jedenfalls würde ich auf ihn und auf die Mädchen aufpassen. An diese Rolle war ich gewöhnt.
Irgendwann stieg der Geruch nach Essen ins oberste Stockwerk und direkt in meine Nase. Ich schnupperte. Lecker. Es duftete außerordentlich gut. Daraufhin öffnete sich die Haustür und ein lauter Junge machte sich bemerkbar. >Ich bin SOOOO hungrig.< beschwerte er sich. Das erinnerte mich an meinen Bruder. Ich lachte leise in mich hinein und erhob mich. >Zeit für Nervennahrung.<
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04.05.2020, 21:30

Taiga

Es war eine ganz neue Erfahrung auf diese Weise das Essen zuzubereiten und es war gar nicht so einfach, wie es aussah. Dennoch kämpfte ich mich weiter tapfer durch das Gemüse und zwischendurch durfte ich ein Stück rohes Fleisch naschen, um den Hunger eines Raubtieres in mir zu stillen. Nach eine Weile stieß Hanabi zu uns und sofort horchte ich auf. Daran hatte ich gar nicht gedacht. "Dann werde ich das Kleid anbehalten, aber vorher werde ich mich erfrischen", entschied ich mich sogleich. Ich musste lächeln, als ich an die schöne Worte von Malevor dachte. Dieses Mal hatte es um meine Person gegangen, statt um meine Werke und das war wirklich schön. Ich erzählte Jenaya wie ich Charles im Bäckerladen kennengelernt und er mich zu diesem Feierhaus eingeladen hatte. Dann fragte ich sie gleich was Gouvernante bedeutete. Es waren Frauen, die auf Kinder von wohlhabende Personen aufpassten und sie unterrichteten. Die Haustür ging auf und ich hörte Cael hereintreten. Ich musste schmunzeln, weil es mich an Malevor und Fenrir erinnerten. Sie hatten als Kinder auch deutlich gezeigt, wenn sie Hunger bekamen.

Fenrir

Meine Nase zuckte, als der Duft von Essen in unser Raum kroch und mein Magen sagte mir, dass er wieder Platz für Nahrungsaufnahme hatte. Ich rollte mich auf dem Rücken und in einem Schwung richtete ich mich sitzend auf, ehe ich das Bett verließ. Die Tür ging auf und man hörte die Stimme des Jungen bis hier oben. Außerdem spürte ich, dass auch der Schattenmagier da war. Mit meinem Bruder trottete ich hinunter und entdeckte alle Frauen in den Raum, wo man Essen kochte. In Taigas Haar hatte sich ein paar Gemüseschalen verirrt, keine Ahnung wie sie das geschafft hatte. Mein Blick glitt weiter zu Hanabi und sie rührte gerade in einem Topf. Ich trat dicht hinter ihr und schaute über ihre Schulter, laut schnüffelte ich: "Was ist das?"


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04.05.2020, 21:42

Hanabi

Ich grinste breit, als Cael laut rief, dass er Hunger hatte. Das erinnerte mich an zwei Brüder von vor ein paar Tagen. Als sie noch klein und süß gewesen waren. Jetzt aber machten sie es sich zur Gewohnheit mich zu erschrecken und das trotz meines sehr feinen Gehörs. Wie Fenrir es schaffte, plötzlich hinter mir aufzutauchen, war mir ein Rätsel.
Kurz zuckte ich zusammen, eine natürliche Reaktion von mir und antwortete: >Es nennt sich Eintopf. Da ist ziemlich viel Gemüse drin. Um das Fleisch kümmert sich Jenaya.< Sein warmer Atem streifte mich am Nacken und ich spürte, wie sich die Härchen dort aufrichteten. Nicht aus Angst, sondern wegen einer anderen Empfindung, die ich nicht benennen konnte. Auf jeden Fall wurde mir wärmer. Als stünde die Sonne direkt hinter mir. Nur handelte es sich hierbei um Fenrir. Warum ich so reagierte, war mir fast ein größeres Rätsel als sein perfektes Anschleichen. Ich wagte es nicht einmal meinen Kopf zu drehen, denn dann wären unsere Gesichter sich ziemlich nahe. >Ich vermute du hast großen Hunger.< sagte ich weiter im Eintopf rührend. Ich hörte, wie Jenaya ihrem Mann schon die ersten Sachen mitgab, um diese anschließend ins Esszimmer zu bringen. Auch Cael musste mit anpacken, obwohl er sich lautstark darüber beschwerte. Hungrige Kinder waren wirklich sehr launisch.

Malevor

Unten wurde es ganz schön voll, da wir uns alle irgendwie in der Küche versammelt hatten. Erst, als nach und nach das Essen ins andere Zimmer getragen wurde, leerte sich der Raum und ich half ebenfalls mit. Ich fühlte mich sonst wie einer dieser Prinzen und das war ich auf keinen Fall. Mir persönlich gefiel es nicht, wenn andere sich große Umstände bereiteten, nur um mir etwas Gutes zu tun. Eine Eigenschaft, die sich für einen Dunkelanimagi wie mich nicht gehörte. Mein Schöpfer drehte bestimmt durch, wenn er wüsste, was Fenrir und ich hier taten. Friede, Freude, Familienessen...
Mir konnte das egal sein. Ich genoss die Zeit hier. Sie war bereichernd in vielerlei Hinsicht.
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04.05.2020, 21:55

Taiga

"Hallo", grüßte ich die Heimkehrende fröhlich und begann die Küche sauberzumachen, während Jenaya das Fleisch fertigmachte und Hanabi in dem Eintopf rührte. Kenai, Cael und Malevor deckten den Tisch, während Fenrir neugierig zu Hanabi gegangen war. Mir gefiel diese familiäre Atmosphäre, wie sie uns herzlich aufgenommen hatten. Ich war sehr gerne hier und hoffte, dass ich in der Zukunft die Familie auch regelmäßig besuchen konnte, wie Akela und Silia. Ich begann ein paar Schalen aus meinem Haar zu entfernen, die sich irgendwie dort verirrt hatten und ging in die Wohnstube. Dort stand ja der große Tisch, damit wir alle zusammensitzen konnten. "Was habt ihr den ganzen Tag gemacht?", fragte ich Kenai und Cael neugierig.

Fenrir

Mein Mundwinkel zuckte leicht, als sie zusammenzuckte. Da war Jemand wohl schreckhaft, das brachte mich auf ein paar Streichideen. Meine Augen begannen zu funkeln. Dann rümpfte ich leicht mit der Nase: "Gemüse wird überbewertet." Ich legte mein Kinn auf ihre Schulter: "Ich habe immer Hunger. Ich werde den Topf tragen, er ist groß, du Zwerghase." Mit einem frechen Grinsen stupste ich meine Nase gegen ihre Wange und löste mich von ihr, um den Topf in die Wohnstube zu tragen, als sie mit den Rühren fertig war. Die Mutter ging jetzt an die Kochstelle, um das gestückelte Fleisch zu garen.


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04.05.2020, 22:09

Hanabi

Aus der Wärme wurde Hitze, die in meine Wangen stieg. Er stupste mich mit seiner Nase an und mein Herz machte einen hilflosen Satz. Dann aber bezeichnete er mich als Zwerghasen und vorbei war der seltsame Moment. >Ich bin kein Zwerghase.< brummte ich. >Ich bin ein Sternenhase.< verteidigte ich mich sogleich und folgte ihm ins Esszimmer, wo fast alle bereits an ihrem Platz saßen. Ein leckerer Duft hing in der Luft. Die Gesamtheit der Zutaten machte diesen guten Geruch aus.
Hungrig setzte ich mich hin und lachte leise, als Cael nichts antwortete, weil er mit Essen beschäftigt war. Er nuschelte bloß: >Spielen mit Cousinen und Cousins.< Mehr nicht. Das war genug, um zu wissen, dass ihn das Spielen erschöpft und hungrig gemacht hatte. Kurze Zeit später setzte sich auch Jenaya zu uns. Das Fleisch war bereit zum Verzehr. Da das nichts für mich war, aß ich weiter vom Eintopf, der herrlich schmeckte.

Malevor

Mir fiel auf, dass auch bei den Menschen nicht viel geredet wurde, wenn Essen auf dem Plan stand. Außer bei Taiga. Ihr fielen immer Fragen ein. Egal zu welchem Zeitpunkt. Manchmal fragte ich mich, wie sie diese geballte Ladung an Informationsflut in ihrem Kopf bewältigte. Oder wie genau ihr Denken funktionierte. Nicht einmal ich hatte so viele Fragen. Was vielleicht daran lag, dass es mich nicht interessierte, was der Schattenmagier und sein Sohn unternommen hatten. Mein Tag war aufregend genug gewesen. Zu viel Sonne, zu viel reine Energie, zu wenig Jagd... es war gut, dass ich jetzt meinen Magen neu befüllen konnte, auch wenn ich erst vor kurzem Törtchen gegessen hatte.
>Wenn ihr wollt, kann ich mich nachher um euer Haar kümmern. Als Prinzessin lernt man viele verschiedene Frisuren zu machen.< sagte die Lichtgeborene. Sie sah ihren Mann lächelnd an. >Die beiden wurden zu einem musikalischen Abend eingeladen.<
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04.05.2020, 22:22

Taiga

"Ich war im Theater", antwortete Kenai und setzte sich hin, auch Cael antwortete nur knapp. Ich musste schmunzeln, denn der Hunger schien groß zu sein, wenn selbst Cael nicht viel sprach. Ich füllte mein Teller mit Eintopf und Fleisch. Die Mischung schmeckte mir und zufrieden seufzte ich. Meine Augen begannen zu funkeln, als Jenaya sich anbot unsere Haare zu frisieren: "Liebend gerne." Kenai schaute auf, musterte Hanabi und mich: "Ihr seid pünktlich zum Mitternacht da, ansonsten komme ich euch holen." "Du klingst wie Akela", schmollte ich leicht. "Er vertraut mir, dass ich auf dich Acht gebe. Das hat er im Brief geschrieben. Und da Hanabi auch zu uns gehört, gebe ich auch auf sie Acht", erwiderte Kenai und lächelte schließlich: "Die Musik wird euch bestimmt gefallen. Ich wünsche euch viel Freude."

Fenrir

Ich lachte nur, als sie sich beschwerte und ließ mich lässig auf einem Stuhl fallen. Auf meinem Teller kam natürlich nur Fleisch, so schmeckte es mir am Besten. Selbst wenn es jetzt gekocht war. Triumphierend sah ich mein Bruder an, als der Schattenmagier den Frauen sagte, dass sie um Mitternacht wiederkommen sollten. Jedoch fiel der Name Akela und ich spürte dieses Widerwillen in mir aufwallen. Ich nahm mir Nachschlag. Die Mutter hatte viel Fleisch gemacht, vermutlich wegen meinem Bruder und mir. "Das Fleisch ist gut", sagte ich zu ihr beiläufig und konzentrierte mich wieder auf das Essen.