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07.05.2020, 19:02

Hanabi

Mein Blick schoss zu Taiga, die wie ein Wasserfall losplapperte und mich mit ihrer Energie ansteckte. Wenn wir all das tun wollten, würde das ein langer Tag werden. >Ich bin dabei. Bei allem.< grinste ich breit. Wären meine Ohren sichtbar, hätten sie vor Freude gezuckt. Jenaya lächelte in die Runde und schaute ihren Sohn an. >Ein Gartenfest wäre schön. Ich frage mal meine Familie, ob sie heute Abend kurzfristig kommen können. Dann hat Cael jemanden zum Spielen da.< Wie aufs Stichwort nickte er und grinste in meine Richtung. Tja, das hieß wohl, dass ich ihm heute ebenfalls Unterhaltung bieten würde. Immerhin hatte ich ihn zuvor abgewiesen, was mir wirklich leid tat, weil ich wusste, wie gern Kinder spielten. Immerhin nahm er mir das nicht übel.
>Wo genau liegt das Dorf?< fragte Malevor interessiert und Jenaya bat ihren Sohn, eine Karte des Reiches zu holen. Schneller als der Wind eilte er davon und kam mit besagter Karte zurück. Sie war von Hand gezeichnet. Mit vielen Anmerkungen und Notizen. Ich hatte nicht genügend Zeit alles zu überfliegen, denn da zeigte uns Jenaya bereits den genauen Standort. >Es ist nicht arg weit. Ihr werdet es schnell finden und falls nicht, könnt ihr jederzeit jemanden nach dem Weg fragen.< Mein Blick klebte noch auf der Karte und ich entdeckte die Vier Wassefälle, die sie vorhin erwähnt hatte. Auch diese waren ganz in der Nähe.

Malevor

Eingehend studierte ich die Karte, die der Junge eilig brachte und merkte mir die ein oder andere Notiz. Hauptsächlich ging es um Produkte oder Güter, die in den Orten zu finden waren oder Namen, die vielleicht zu Familie oder Freunden gehörten. Es schadete nie sich viel Wissen anzueignen. Mittlerweile war das wie eine Reflex meiner Gedanken. Informationen ersuchen und speichern.
Das Dorf würden wir in der Tat schnell finden, also sollten wir langsam losgehen, damit es auch zeitlich passte. Taiga hatte nämlich recht. Vormittags war die Hitze der Sonne erträglicher als nachmittags. Wenn wir das genau so umsetzten, wäre ich sehr froh. Und das mit dem Gartenfest klang ebenfalls nach einer guten Idee. Als Dankeschön für die Gastfreundschaft der Familie war das das Mindeste. >Dann brechen wir gleich auf.< meinte ich mit Blick auf alle.
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07.05.2020, 19:28

Taiga

Ich freute mich, dass alle die Idee mit den Gartenfest gefielen und ich wusste jetzt schon, dass es ein schöner Abend werden würde. Neugierig schaute ich die Karte an, als Cael ihn herbrachte und bemerkte wie groß das Land war. Es würde Jahren dauern jede kleinste Ecke erforscht zu haben. Jenaya zeigte uns wo das nächste Dorf lag und ich entdeckte auch die Stelle mit den Wasserfällen. Es war kein großer Umweg, somit konnten wir es schaffen alles ganz entspannt die Orte anzuschauen. "Aye, Kapitän", salutierte ich grinsend, als Malevor meinte wir sollten jetzt aufbrechen. "Bis später!", sagte ich zu Jenaya und Cael, dann lief ich bereits aus dem Haus bereit für das nächste Abenteuer.

Fenrir

Ich sah mir ebenfalls die Karte an und prägte mir den Weg. Mein Bruder und ich besaßen einen guten Orientierungssinn, ohne die wären wir sonst in unserem alten Leben aufgeschmissen. Es hätte sogar unseren Leben gekostet. Kaum war unser Tagesplan handfest, brauste Taiga schon nach draußen und rief: "Wo bleibt ihr denn?" "Das kommt von dem Honig", behauptete ich trocken: "Sie hat zu viel von dem Zeug gegessen. Nächstes Mal verstecke ich den Honig vor ihr." Wir verließen alle das Haus und ich merkte, dass es ein warmer Tag werden würde. Es war wohl nicht schlecht vormittags die Farm zu besuchen und danach in den Wald zu gehen. Den Waldteil fand ich am Besten, trotz der Wasserfälle. Ich musste ja nicht in dem See springen.


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07.05.2020, 23:40

Hanabi

Ich lachte leise, als Taiga wie von Bienen gejagt nach draußen eilte und sich regelrecht in den neuen Tag stürzte. Unser Plan für heute war perfekt. Wir würden neue Orte sehen, neue Dinge tun und dann zusammen mit der Familie feiern. Einen besseren Abschluss konnte ich mir nicht vorstellen.
Gut gelaunt folgte ich meiner Freundin, die Brüder in unserem Rücken. Hatte mich die Sonne vorher stark geblendet, hieß ich ihr Licht nun willkommen und tankte neue Energie. Es tat mir zwar noch etwas leid, dass ich nicht zur Arbeit erschienen war, dafür würde ich mir heute Nacht mehr Mühe geben. Die Sterne würden es mir schon verzeihen. Wünsche konnten trotzdem in Erfüllung gehen.
Wie immer, wenn ich neue Orte besuchte, schaute ich mich neugierig um, beobachtete die Menschen, die nach wie vor ihren Geschäften nachgingen und vertraute dabei auf den Orientierungssinn der Brüder. Sie hatten sich den Weg erstaunlicherweise gut gemerkt. Kein einziges Mal mussten wir Passanten nach dem Weg fragen. Sie hatten klar vor Augen, wo wir als Nächstes abbiegen und durch welches Waldstück wir spazieren mussten. Außerdem spielte das Wetter mit. Sonnig und gleichzeitig angenehm frisch. Das war bestimmt ideal für Malevor und Fenrir, wobei Fenrir sich nie wirklich über das Sonnenlicht beschwert hatte. Mir fiel zudem auf, dass er sich besonders im Wald wohlfühlte. Ihn umgab dann eine entspannte Aura, seine Gesichtszüge wirkten weicher als sonst und in seinen Augen lag ein seltsames Funkeln, das ich noch nicht richtig verstand. Dass mir das überhaupt auffiel, bewies, wie aufmerksam ich ihn manchmal beobachtete. Hoffentlich hielt er mich deswegen nicht für komisch. Ich gab mir schon große Mühe anderweitig beschäftigt zu sein. Zum Beispiel lauschte ich dem Vogelgezwitscher und versuchte herauszufinden, ob es denselben Klang in Hana'yei gab. Meistens lautete die Erkenntnis... Nein. Hier gab es etliche Unterschiede, aber nicht weniger faszinierend oder schön.

Malevor

Mein Mundwinkel zuckte, als ich Taigas übliche Ausbrüche erlebte. Sie strotzte wieder vor Energie und ließ es uns alle wissen. Die ganze Zeit machte sie Bemerkungen zu den Dingen, die ihr fremd waren oder die ihr Inspiration lieferten. Ich fragte mich, wann sie wohl das nächste Bild malen würde. Sie hatte die letzten Tage zu keiner magischen Feder gegriffen. Irgendwann müsste sie doch platzen. Hanabi hingegen war die freundliche Ruhe in Person. Sie freute sich jedes Mal mit Taiga mit, unterhielt sich angeregt mit ihr und man sah deutlich, wie gut sie sich mittlerweile verstanden. Sie hatten nicht nur meinen Bruder und mich getroffen und in ihr Leben gelassen, sie hatten zudem eine sogenannte Schwesterfreundschaft am Laufen. Irgendwie war schön anzusehen. Wie sich Beziehungen zum Guten entwickelten.
Heute Morgen hatten noch Schatten und finstere Gedanken meinen Kopf erfüllt, aber jetzt ging es mir deutlich besser. Der Ausflug tat gut. Vielleicht lag es an der Bewegung oder allgemein am Miteinander. Zu wissen, dass ich zwei weitere Personen Freunde nenne durfte, das war... wertvoll. >Dort hinten ist es.< verkündete ich, als wir ein schattiges Stück Wald verließen und sich vor uns ein flaches Tal aus Farmen auftat. Große Höfe soweit das Auge reichte. Tiere in Herden, Menschen auf den Feldern. Ein neuer Blick auf die sterbliche Welt.
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08.05.2020, 08:11

Taiga

Auf dem Weg zu den Höfe gab es viel zu entdecken, da waren für mich unbekannte Tiere und Pflanzen. Einige Kutschen, die an uns grüßend vorbeifuhren. Ein paar Spaziergänger waren wir auch begegnet. Und die Umgebung wurde immer ländlicher, je mehr wir uns vom Dorf entfernten. Dann gab es so viele Gedanken in meinem Kopf, die ich mit den Anderen teilen musste. Vor allem mit Hanabi konnte ich mich wunderbar unterhalten, denn manche Themen waren Frauensache. Über das Wort musste ich schmunzeln. Frauensache. Das klang erwachsen. Nach eine Weile, als wir durch den Wald liefen, kündigte Malevor an, dass wir da waren. Und er hatte Recht, aufeinmal tauchte vor uns ein Tal mit Felder und Höfen auf. Meine Augen wurden groß: "So viele Tiere! Oh, schau! Wie flauschig die wolkenartige Tiere aussehen!" Ich deutete auf eine Wiese, wo sich eine Herde von diese Tiere befanden und die Geräusche, die sie von sich gaben, klangen wie "Mäh". "Vielleicht sind sie mit den Ziegen verwandt, sie machen ähnliche Geräusche", stellte ich fest und hüpfte auf dem Weg, der uns zwischen den Felder und Wiesen zu den Höfe führen würde.

Fenrir

Ich wurde das Gefühl nicht los, dass Hanabi mich beobachtete. Aber das störte mich nicht, es gefiel mir ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Wir blieben nicht lange im Wald, denn schon bald lichtete er sich und wir erreichten eine flache Tal. Dort waren die Höfe der Farmen. Was für ein Unterschied es zu der Stadt machte. Hier wirkte es ruhiger, auch wenn die Menschen auf ihre Felder und Koppel beschäftigt wirkten. Vielleicht war es ruhiger, weil die Menschen hier viel Platz hatten und nicht aufeinander hockten oder die Atmosphäre war einfach anders. Taiga entdeckte die Schafe und nannte sie flauschige Wolken. Ich schüttelte leicht den Kopf, Ziegen kannte sie, aber keine Schafe. "Sieht nach einem leckeren Buffett aus", bemerkte ich: "Man hat hier viel Auswahl." Außer Schafe gab es noch andere Tiere, einige waren groß. Aber das stellte für mich kein Problem. Größen hatten für mich nie eine Rolle gespielt.


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08.05.2020, 10:28

Hanabi

Meine Augen leuchteten auf, als ich die beinahe unendliche Weite der Felder und Höfe entdeckte. Einige Tiere kamen mir bekannt vor, besonders die weißen, flauschigen Schafe. >Diese schwarzweißen Vierbeiner sind Kühe. Sie geben Milch.< erklärte ich Taiga und zeigte mit dem Finger auf eine Herde, nicht unweit von uns entfernt. >Und die rosanen, die seltsam grunzen, nennen sich Schweine. Menschen essen sie.< Da ich in Alithea ein paar Farmen gesehen hatte, wusste ich das ein oder andere, auch wenn mir nicht ganz wohl dabei war, wie Menschen Tiere großzogen, nur um sie dann zu essen. Das bereitete mir Magenschmerzen.
Wir gingen einen gewundenen Weg abwärts ins flache Tal und erreichten die ersten Wiesen. Ein Hund bellte und trieb die Herde an Schafen zusammen. Aus Angst folgten sie seinen gebellten Befehlen. Wäre ich an ihrer Stelle, würde ich genauso reagieren. Hunde erinnerten mich an wilde Wölfe. Und der einzige Wolf, der mir keine Angst bereitete, war Fenrir. >Sollen wir zuerst nach den Pferden suchen? Ich würde auch gerne reiten.< meinte ich lächelnd. Cael hatte sich dazu so begeistert gezeigt, dass ich es auch probieren wollte. Es war bestimmt anders, als wenn man in einer Kutsche saß und gezogen wurde. Pferde waren äußerst starke Tiere.

Malevor

Ich musste fast lachen, als Hanabi erschüttert zu Fenrir blickte, weil er die Vielzahl an Tieren als leckeres Buffett bezeichnete. Falsch lag er damit nicht. Egal ob flauschig oder gefleckt, ich könnte mich gut davon ernähren. Zwar besaß keines dieser Tiere besondere Energie, aber Nahrung war Nahrung. Wir erreichten die erste Farm, Pferde gab es allerdings nicht. Dafür viele Schafe und Kühe. Kühe sah ich zum ersten Mal. Sie waren groß und irgendwie langweilig. >Ein schönes Leben haben sie. Essen den ganzen Tag und schlafen dann bei Nacht.< bemerkte ich.
Weiter hinten rannten Kinder lachend auf den Straßen umher. Sie spielten Fangen, wenn ich mich nicht irrte. Ich hielt Ausschau nach den Pferden und deutete in eine Richtung links von uns. >Dort hinten stehen ein paar Pferde auf der Wiese. Wir können dort mal nachfragen.<
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08.05.2020, 12:53

Taiga

Schafe. Kühe. Schweine. Ich merkte mir die Namen und ihr Aussehen, denn ich wollte sie zeichnen. In meine Fingern kribbelte es verdächtigt, mein Kopf war voll von Ideen und neue Bilder. Doch zuerst würde ich heute vor dem Fest die Geschenke für Kenai und seine Familie basteln. "Ja!", klatschte ich in die Hände, denn ich wollte auch reiten. Ich kicherte, als Malevor sagte die Kühe hatten ein schönes Leben. Vielleicht sollte ich ihm eine Puppe in Kuhform basteln. Wir gingen zu der eingezäunte Wiese, wo die Pferde grasten. "Das sind wunderschöne Tiere", bewunderte ich sie und merkte, wie eine junge Frau vom Hof kam und direkt auf die Pferde zuging. Sofort lief ich zu ihr: "Hallo!" Überrascht schaute sie auf und musterte mich zurückhaltend: "Guten Tag, wie kann ich Ihnen helfen?" "Gehören die Pferde dir?", ich deutete auf die prächtige Tiere. "Ja, sie gehören meiner Familie. Aber wir verkaufen zurzeit keine Pferde", erklärte sie. "Wir wollen auch kein Pferd kaufen. Wir würden sehr gerne das Reiten lernen", ich deutete auf meine Reisegefährten und sah sie wieder strahlend an: "Wäre das möglich? Könntest du uns das beibringen?"

Fenrir

Ich grinste schief über das erschüttertes Gesicht von Hanabi und Taiga mahnte mich nur, dass wir sie nicht fressen würde, weil sie den Menschen gehörten und wir seien keine herzlose Diebe. Da fragte man sich wie man als Raubtier überlebensfähig war, wenn man eine solche Einstellung wie sie besaß. Währenddessen schien mein Bruder von dem Leben der Kühe zu schwärmen und Hanabi redete über die Pferde. Kaum waren wir an der Pferdekoppel, rannte Taiga gleich schon auf die Frau zu, die vom Hof kam und überfiel sie. "Ihr könnt von mir aus reiten, aber ich setze mich doch nicht auf einem Tier", sagte ich zu Hanabi in einem stolzen Ton. Es war unter meine Würde von einer Beute getragen zu werden, wo ich die Stärke besaß.


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08.05.2020, 13:58

Hanabi

Die arme junge Dame fühlte sich bestimmt überrumpelt, als Taiga zu ihr eilte und sie darum bat uns das Reiten beizubringen. Wahrscheinlich war sie diese direkte Art nicht gewohnt oder es gab nicht viele Leute, die um Reitunterricht baten. Hauptsache, sie willigte ein und bewies damit, dass die Menschen hier wirklich zuvorkommend und nett waren. Ich musterte die Pferde mit Respekt, weil sie so groß und stark aussahen. Hoffentlich stellte ich mich nicht blöd an. Reiten konnte nicht allzu schwer sein, oder?
Als Fenrir meinte, er würde sich nicht auf ein Pferd setzen, zuckte ich mit einer Schulter. >Schade... wir hätten zusammen reiten können.< Auf dem Rücken dieser Pferde bot es sich an zu zwei zu sitzen. Außerdem wogen wir nicht viel. Das wäre sicherlich in Ordnung. Vorerst würde ich mich aber erst an das Gefühl gewöhnen müssen. Es sah zwar bequem aus, dies konnte allerdings täuschen. Die junge Frau führte uns zu einem Ort, der sich Stall nannte und zeigte uns, wie man ein Pferd sattelte. Ich war davon ausgegangen, dass man sich ohne jegliche Hilfsmittel auf das Tier setzen konnte. Da lag ich wohl falsch.
>Das sind die Steigbügel. Bitte einen Fuß darauf setzen und auf den Rücken schwingen. Das ist der einfachste Weg.< erklärte sie ruhig, während das hübsch gefleckte Pferd still dastand und wartete. Ich hatte das dringende Bedürfnis seine weich aussehende Schnauze zu streicheln, hielt mich aber zurück.

Malevor

Zu meiner Überraschung willigte die junge Frau ein. Sie kannte uns nicht, wir waren völlig fremd für sie und trotzdem zeigte sie uns nicht die kalte Schulter. Aus manchen Menschen wurde ich schlichtweg nicht schlau. Sie brachte uns in einen sogenannten Stall, wo mehrere Pferde abgegrenzt voneinander in Kabinen standen. Einige aßen, andere starrten einfach in den langen Flur oder versuchten sich gegenseitig zu berühren. Das Pferd, auf dem wir scheinbar reiten durften, war groß und mit braunen unförmigen Flecken versehen. Es verhielt sich ruhig. Keine Angst wegen uns fremden Leuten und das obwohl Fenrir und ich eine gewisse dunkle Energie verströmten. Sehr eigenartig.
Die Menschenfrau bat Taiga als Erstes auf das Pferd zu steigen. Immerhin war sie diejenige, die fast schon zu aufdringlich um eine Lehrstunde gebeten hatte. Aufmerksam beobachtete ich sie dabei, wie sie den Anweisungen folgte und als sie obenauf saß, wirkte sie irgendwie... menschlicher. Sie strahlte zwar noch wie eine Animagi, aber auf dem Pferd zu sitzen, machte sie in meinen Augen irgendwie verletzlich. Ich konnte es mir auch nicht so recht erklären, warum ich das dachte. >Nimm die Zügel in die Hand und ich führe dich erst einmal nach draußen. Da du dich nicht auskennst, werde ich dieses Seil halten, damit Beau keine Dummheiten macht und du ihm keine falschen Signale gibst.<
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08.05.2020, 17:10

Taiga


Die junge Frau hieß Grace und führte uns in einem Stall, in denen sich noch mehr Pferde befanden. Ich sog jedes neues Wissen in mir auf und versuchte mir all die Namen zu merken, wie zum Beispiel Sattel. Er sah ungemütlich aus, doch das konnte sich vielleicht täuschen und ich hoffte dem gefleckten Pferd tat diese Zügel nicht weh. Ich wusste nicht ob es Spaß machte auf das Metallding herum zu kauen. Aber das Pferd wirkte ruhig und überhaupt nicht nervös. "Das bekomme ich hin", lächelte ich Grace breit an und konzentriert schob ich mein Fuß in die Steigbügel und mit einem Schwung setzte ich mich auf das Pferd. "Wie viel man von hier oben sehen kann", staunte ich und griff nach den Zügel, wie Grace es verlangt hatte. "Huch, wie das schaukelt!", kicherte ich, als Beau, so schien das Pferd zu heißen, sich bewegte. Es war ungewohnt und ich rutschte etwas auf dem Sattel. Doch dann passte sich mein Körper dem Takt des Pferdes an und ich fühlte mich sicherer. "Das macht Spaß", stellte ich begeistert fest.

Fenrir


Moment. Zusammenreiten? Meinte sie etwa wir Beide auf einem Pferd? Ihr Rücken würde sich an meinem Brustkorb schmiegen, wenn sie vorne säße oder wenn sie hinten säße, müsste sie ihre Arme um meinem Bauch schlingen. Wohlig erschauderte ich und stolperte Hanabi schnell hinterher, als die Frau uns in einem Stall führte. "Naja, ich kann es mir auch anders überlegen. Ich will ja kein Spielverderber sein", sagte ich betont lässig und zuckte mit der Schulter. Vorbei war es mit meinem Stolz. Aber zuerst schien diese Frau uns einweisen zu wollen und fing mit Taiga an. Kaum saß Taiga oben, führte die Frau sie nach draußen und wir trotteten ihr hinterher. Warum konnten wir einfach nicht alle uns auf dem Pferd setzen und los starten? Reiten sah nun wirklich nicht schwer aus.


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08.05.2020, 19:51

Hanabi

Begeistert sah ich Taiga dabei zu, wie sie auf das Pferd stieg und von Grace nach draußen geführt wurde. Meine Freundin genoss es regelrecht zu reiten, sie sah sogar sehr selbstbewusst auf dem Pferderücken aus. Ich lächelte Fenrir an und freute mich, dass er sich das doch anders überlegt hatte. Mit jemandem an meiner Seite würde ich mich nicht dumm anstellen können. Auch wenn Taiga es sehr einfach aussehen ließ. >Werden wir auch auf Beau reiten?< fragte ich die junge Frau neugierig, während sie Taiga Ratschläge gab, wie sie die Zügel zu halten hatte, um dem Pferd die richtigen Befehle zu geben. Und wie wichtig die Haltung war. Man musste so Vieles beachten, dass ich es lieber zu zweit testen wollte.
Grace lächelte mich freundlich an. >Beau kennt sich mit Anfängern aus. Daria, unsere Stute, ist ebenfalls gut für Anfänger geeignet. Ich hole sie später dazu, wenn zumindest einer von euch die Grundregeln beherrscht. Deshalb solltet ihr auch gut zuhören, dann seid ihr besser vorbereitet, wenn ihr an der Reihe seid.<

Malevor

Aufmerksam beobachtete ich Taigas sowie Beaus Bewegungen. Wie Körper auf Körper reagierte. Es war, als hätten sie sich jeweils dem anderen angepasst, weshalb es für uns Zuschauer wie das Einfachste der Welt aussah. Mir war nicht bewusst gewesen, dass man zudem auf viele Dinge achten musste. Wie der kleinste Zug an der Zügel dem Pferd die Richtung wies. Oder dass es dem Reiter vertraute, wenn man zu lenken wusste. Sehr interessant. In meinem Kopf hatte ich mir vorgestellt, wie ich diesem Tier einfach meinen Willen aufzwang, aber das wäre die schnellste und gleichzeitig fieseste Option. Fies wollte ich nicht sein. Darum merkte ich mir die Grundübungen und durfte anschließend das Seil halten, damit Beau nicht abhaute, während die Frau das andere Pferd holen ging. Daria. Ein Pferd für Anfänger.
Ich schaute zu Taiga hoch. >Und? Macht es Spaß?<
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08.05.2020, 20:27

Taiga

Ich folgte die Anweisungen, die mir Grace gab und staunte, dass viele Feinheiten zu beachten gab. Besonders auf die Körpersprache achtete ein Pferd sehr und die Zügel diente als kleiner Hilfsmittel zur Orientierung, das Meiste musste der Körper des Reiters arbeiten. Die Aufregung wich von mir, denn die Ruhe von Beau übertrug sich auf mich und ich begann mich immer mehr zu entspannen. Meine Gedanken wurden zu einem sanften Plätschern und wechselten nicht sprunghaft ihre Plätze. Ich konnte die Wärme von Beau spüren, hörte ihr entspanntes Schnauben und merkte wie ihre Muskeln arbeiteten. Es herrschte zwischen uns eine friedvolle Stimmung und ich fühlte das Vertrauen zwischen uns. Nach eine Weile hielt Grace uns an und Malevor übernahm den Strick. Mir gerötete Wangen strahlte ich ihn an: "Ja, es macht sehr Spaß und gleichzeitig ist es entspannend. Ich glaube dir wird das Reiten auch gefallen."

Fenrir

Beau. Daria. Warum musste man den stinknormalen Tiere Namen geben? Die Arme hatte ich vor meinem Brustkorb verschränkt und etwas gelangweilt schaute ich zu, wie die Frau Taiga Unterricht im Reiten gab. Nach eine Weile holte sie endlich das nächste Pferd, währenddessen hielt mein Bruder das Pferd, auf dem Taiga saß, fest. Die Frau kehrte mit den anderen Pferd zurück. Es war nicht gescheckt wie das erste Pferd, sondern es war dunkelbraun mit einem breiten Strich auf der Stirn, der fast bis zu der Schnauze ging. Jetzt war Hanabi dran und ich war schon gespannt, wie sie sich machen würde. Kam sie überhaupt auf das Pferd rauf? Es war immerhin größer als sie. Viel größer. Na gut, es war auch größer als ich. Aber mir würde keine Schwierigkeiten bereiten mich irgendwo hochzuziehen, Kraft besaß ich ja schon.


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08.05.2020, 21:02

Hanabi

Spaßig und entspannend zugleich. Das hörte sich toll an. Ich konnte es kaum erwarten selbst auf das Pferd zu steigen. Allerdings war Daria größer als gedacht. Den Steigbügel argwöhnisch musternd, überlegte ich, ob ich hochspringen sollte. Mit unmenschlicher Kraft eben. Aber das würde Grace zu sehr überraschen, vermutete ich. Ich hielt mich am Sattel fest, spannte mich an und drückte mich vom Boden ab. Durch den Schwung wäre ich beinahe über den Sattel und auf der anderen Seite zurück auf den Boden geknallt. Zum Glück war Grace da, um mir zu helfen und mich vom Schlimmsten zu bewahren. Siehe da, ich konnte mich noch vor dem Reiten dumm anstellen. Mit geröteten Wangen richtete ich mich auf und schob eine lose Strähne hinter mein Ohr. >So, jetzt kannst du etwas üben. Hier...< sie hielt Fenrir den Strick hin. >Du gibst Acht darauf, dass ihr nichts passiert und ich gebe euch weiterhin ein paar Hinweise.<

Malevor

Man sah Taiga deutlich an, wie sehr ihr diese Erfahrung gefiel. Bestimmt würde sie das in irgendeiner künstlerischen Weise verarbeiten. Ich deutete ein Lächeln an und beobachtete Hanabi dabei, wie sie fast vom Pferd fiel und das nur vom Aufsteigen. Manchmal konnte sie wirklich tollpatschig sein. Das machte sie sympathisch. Kein Wunder, welch großen Beschützerinstinkt mein Bruder ihr gegenüber entwickelt hatte.
Nun bekam auch er die glorreiche Aufgabe das Pferd zu führen, während die junge Dame uns bedeutete ihr zu folgen. Sie zeigte uns andere Plätze der Farm. Wo die Kühe gehalten wurden, zu welcher Jahreszeit das flauschige Fell der Schafe geschoren wurde und dass Schweine Allesfresser waren. Selbst vor Müll machten sie nicht Halt. Irgendwie ekelhaft... von ihrem Fleisch wollte ich nicht probieren. >Was führt euch hierher?< erkundigte sie sich dann.
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08.05.2020, 21:30

Taiga

Auf dem Bauernhof gab es viele Aufgaben für die Menschen, besonders die Tierversorgung war wichtig und aufmerksam lauschte ich Graces Geschichte von dem Leben auf dem Bauernhofes. Es liefen ein paar Menschen an uns vorbei, die sie kurz grüßte. Sie schienen zu ihrer Familie zu gehören, man hörte es aus dem Klang ihrer Stimme. Ihre Frage ließ meine Augen aufleuchten: "Wir sind auf der Reise und wollen viel von der Welt sehen. Nebenbei muss ich ein paar Aufgaben erledigen und deswegen sind wir auch hier. Aber auch um die Familie meines Onkelchen kennenzulernen. Jedenfalls ist Ocamma ein wundervolles Land und es ist schade, dass morgen schon unsere Abreise ist. Aber bestimmt werden wir wiederkommen, Wiedersehen heißt ja, dass man sich eines Tages wieder begegnet." Dann sah ich Malevor an und fragte ihn: "Wollen wir tauschen?"

Fenrir

Fast wäre ich zu Hanabi gesprungen, um ihr zu helfen und gleichzeitig musste ich ein Lachen unterdrücken, weil sie sich manchmal unbeholfen anstellen konnte. Kurz scharrte das Pferd nervös mit der Hufe, als ich den Strick bekam, doch dann schien es sich schnell beruhigen und ließ mich von mir führen. Es hatte wohl gespürt, dass ich ein Jäger war, aber auch, dass ich nicht auf der Jagd war. Außerdem entsprach das Pferd nicht meinem Beuteschema und diese Schweine ebenfalls nicht, als die Frau beschrieb was sie sich alles hineinfraß. Es gab definitiv appetitlichere Beute. Ich sah zu Hanabi hoch und frech grinste ich sie an: "Jetzt bist du eine Riesin."


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08.05.2020, 21:43

Hanabi

Hier oben fühlte ich mich seltsam frei. Als könnte ich mich auf eine große Reise begeben. Nur mit diesem Pferd, sonst nichts und niemandem. Ich war es gewohnt meinen eigenen Weg zu Fuß zu gehen, aber dass mich ein Tier trug, war eigenartig und angenehm zugleich. Besonders dieses Schaukeln gefiel mir. Vor und zurück, vor und zurück. Fast schon einlullend. Ich sah zu Fenrir, als er mich als Riesin bezeichnete und hob stolz das Kinn an. >Ein Riesenhase.< Ja, jetzt gab es vorerst keine Zwerghasen-Kommentare. So sollte es sein.
Ich beugte mich kurz vor und tätschelte Darias Hals, genau wie Grace es mir gezeigt hatte. Die Stute schnaubte zufrieden. >Du bist ein braves Pferd.< lobte ich sie. Auch wenn Fenrir dafür sorgte, dass nichts schiefging, war ich der festen Überzeugung, dass Daria gut erzogen war. Sie würde mich schon nicht von sich bocken. >Darf Fenrir auch aufs Pferd?< fragte ich Grace. Sie blieb stehen und nickte. >Dann kann ich den Strick halten. Möchtest du hoch?<

Malevor

Wie immer erzählte Taiga ihre halbe Lebensgeschichte, wenn sich jemand nach unseren Absichten erkundigte, aber solange nicht dabei herauskam, dass wir Animagi waren, war das schon in Ordnung. Bislang konnte ich nicht einschätzen, inwieweit wir Menschen unsere wahre Herkunft anvertrauen durften. Caels Familie war völlig in Ordnung, weil sie Seite an Seite mit Animagi gekämpft hatten, aber diese normalen Sterblichen... da war ich etwas vorsichtig.
Als Taiga mich fragte, ob ich reiten wollte, zuckte ich mit den Schultern. >Ich muss nicht reiten, aber wenn du eine Pause machen willst, dann gerne.<
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08.05.2020, 21:56

Taiga


Kurz sah ich zu Hanabi rüber und sah, dass Fenrir sich hinter ihr auf das Pferd setzte. Dann sah ich Malevor an und wünschte mir plötzlich wir würden auch zusammen reiten. Aber das bedeutete Nähe und mich verwirrte dieser Wunsch, weil ich dabei ein komisches Flattern in meinem Brustkorb spürte. "Du solltest unbedingt diese Erfahrung machen", meinte ich und schwang mich vom Pferd. Einen Moment verlor ich fast das Gleichgewicht, als ich auf dem Boden landete, aber ich fing mich schnell wieder. Ich nahm mir den Strick und dabei berührten sich unsere Hände einen Moment. Beinahe wäre ich zusammengezuckt, wusste aber nicht warum. "Na los, rauf mit dir", grinste ich ihn an und versicherte ihm: "Ich halte Beau auch gut fest."

Fenrir


"Ich komme alleine hoch", antwortete ich und umfasste den Sattel. Meine Arme spannten sich an und ich ging leicht in die Knien, um einen geschmeidigen Sprung nach oben zu machen. Geschickt schwang ich ein Bein über den Pferderücken und rutschte direkt hinter Hanabi in den Sattel hinein. Sie beanspruchte nicht viel Platz und somit passten wir gut Beide rauf. Ihr Rücken berührte mein Brustkorb wie in meiner Vorstellung und es wurde dort warm. "Du führst", murmelte ich an ihrem Ohr und schlang meine Arme um ihr Körper, während ich mein Kopf auf ihre Schulter stützte. Sie roch wieder gut. Das war es wert meinen Stolz wegzuwerfen.


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08.05.2020, 22:11

Hanabi

Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen zusammen mit ihm zu reiten. Er war mir nah, viel zu nah. Seine Körperwärme, sein Atem, der mich streifte und seine Arme, die meine Taille fest umfassten. Hitze schoss in meine Wangen, mein Herz stolperte mehrmals hintereinander. Ich vergaß völlig, wo wir waren und was ich tun sollte. Erst als Grace sich in Bewegung setzte, blinzelte ich mich in die Realität zurück. Fenrirs unmittelbare Nähe hatte nichts zu bedeuten. Wir hatten schon Arm in Arm geschlafen. Was machte es schon aus, wie er hinter mir saß, seine Brust dicht an meinen Rücken gepresst?
Ich biss mir in die Unterlippe und war froh, dass er mich gerade nicht sehen konnte. Wahrscheinlich würde er sofort denken, ich hätte Fieber. Vielleicht hatte ich das ja auch... so fühlte es sich jedenfalls an. >Ist doch... ganz toll auf einem Pferd zu sitzen... oder nicht?< murmelte ich leicht verlegen.

Malevor

Ich nahm die Zügel in die Hand, musterte das Pferd und schwang mich auf dessen Rücken, wie die junge Frau es uns geraten hatte. Der erste Schritt war somit getan. Ich machte es mir sogleich auf dem Sattel bequem, den Taiga vorgewärmt hatte und blickte über die Felder und Wiesen hinweg. Hm, nicht schlecht. Mal eine andere Erfahrung. Ich drückte meine Fersen enger an den Bauch von Beau, der sich daraufhin in Bewegung setzte.
Mein Blick fiel auf Taiga. >Menschen sind zugegebenermaßen kreativ. Diese Tiere könnten frei sein. Einfach über den Zaun springen und in der Wildnis verschwinden, aber sie bleiben trotzdem hier...< Wurden sie gut genug behandelt, dass es ihnen lieber war hierzubleiben? Oder kannten sie das Leben dort draußen nicht?
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08.05.2020, 22:25

Taiga

Als Malevor im Sattel saß, begann ich das Pferd zu führen und antwortete ihm: "Das könnten sie, aber sie scheinen sich hier wohl zu fühlen. Sie werden gut behandelt, dass sieht man schon wie entspannt die Pferde wirken. Ich habe zuhause ein Vogel, wir sind Freunde geworden und er hätte überall sein Nest bauen können, aber er ist bei mir geblieben, obwohl ich....also in der Nähe ein Luchs lebt. Die Tiere spüren wem sie vertrauen können." Wir hatten ausgemacht unsere wahre Natur vor die Menschen zu verbergen, um sie nicht zu erschrecken und beinahe hätte ich mich verplappert. Ich wusste nicht, wie gut ein Mensch hören konnte.

Fenrir

"Ich laufe trotzdem lieber alleine", antwortete ich, nachdem ich mich an das Schaukeln gewöhnt hatte. Ich interessierte mich nicht für die Umgebung, sondern konzentrierte mich ganz auf Hanabi. Mein Körper war unter Spannung, als würde zu viel Energie durch ihm fließen und musste rausgelassen werden. Ich streifte meine Nase an ihre Wange entlang und schloss wohlig brummend meine Augen. Es fühlte sich gut an sie in meine Arme zu halten, ihren Duft tief einzuatmen und ihre Wärme zu spüren. Ich wollte nicht, dass irgendwas diese Freundschaft zerstören konnte. Ich musste einen Weg finden, wie Malevor und ich unsere Schatten aufhalten konnten. Zwar hatte ich gesagt, dass wir die Frauen zum ihrem Schutz sie verlassen sollten, aber was wenn es einen anderen Weg gab?


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08.05.2020, 22:37

Hanabi

Fenrirs Nase streifte mich an der Wange und die Art, wie er Luft holte, bescherte mir eine Gänsehaut bis in die Haarspitzen. Tat er das bewusst oder unbewusst? Was es auch war, es stellte wirre Dinge mit mir an. Ich konnte mich auf nichts anderes mehr konzentrieren. Da waren nur er, seine Arme, sein Kinn auf meiner Schulter und besonders sein Duft. Der Duft nach Wald und etwas Herbem. Er roch irgendwie nach meinem verlorenen Zuhause. Kein Wunder, dass ich mich bei ihm wohlfühlte. Irgendwie wollte ich mich zurücklehnen, mehr von ihm spüren, aber das wäre komisch... er hielt mich schon fest genug in seinen Armen, was brauchte ich mehr?
Um mich auf andere Gedanken zu bringen, wandte ich mich an Grace und fragte sie nach allem Möglichen aus. Wie das Leben auf der Farm war, welche Produkte sie verkauften, um welche Tiere sie sich am liebsten kümmerte und und und...

Malevor

Ein Luchs und ein Vogel. Na, wenn das allein nicht eigenartig genug war. Zum Glück bekam die Menschenfrau nichts mit, sonst hätte sie gedacht, Taiga hätte eine zu blühende Fantasie. Nun ja, das war zwar nicht weit von der Wahrheit entfernt, aber es war besser, wenn das unter Verschluss blieb. Es schadete nie vorsichtig zu sein. >Ich würde deine Höhle gerne mal sehen.< meinte ich zu Taiga, nachdem ich über ihre Erzählungen von vor einer Woche nachgedacht hatte. Ich erinnerte mich an alles, was sie zu Hanabi oder zu mir und meinem Bruder gesagt hatte. Solche Dinge vergaß ich nicht. Besonders nicht, wenn es Leute betraf, mit denen ich viel Zeit verbrachte. >Mein Bruder und ich lebten ständig an verschiedenen Orten. Wir hatten kein Zuhause.< Das hatte sich in diesem Leben geändert. Obwohl wir nur ein paar Tage in Hanabis Bau gelebt hatten, zählte das für mich als Zuhause. Dort hatte man sich mit Fürsorge und Geduld um mich gekümmert. Das war kein Platz, den man einfach aus dem Gedächtnis löschen konnte. Erinnerungen wie diese blieben im Herzen.
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08.05.2020, 22:50

Taiga


Wärme breitete sich in meinem Brustkorb aus und ich sah zu ihm hoch, ein sanftes Lächeln umspielte meine Lippen: "Das wirst du. Wenn du es möchtest, kann ich es dir zeichnen, damit du schon mal eine Vorstellung hast bis du sie in echt siehst. Mein Zuhause ist auch eurer Zuhause und Hanabi würde das Gleiche zu euch sagen. Ihr werdet immer uns willkommen sein. Vielleicht....vielleicht finden wir nach der Reise ein gemeinsames Zuhause. Ich finde es sehr schön mit euch zu leben, es fühlt sich an als wären wir eine Familie. Aber nur wenn ihr es selbst wollt." Wir kehrten langsam zurück zu dem Stall, wo die Pferde herkamen. Denn die Pferde brauchten eine Pause und außerdem war gleich die Fütterungszeit. Vielleicht konnten wir Grace dabei helfen, als ein Dankeschön.

Fenrir


Die Gespräche nahm ich nur als ein Plätschern wahr und spielte mit den Gedanken meine Nase in ihr Haar zu vergraben. Aber dann könnte die Frau komische Fragen stellen, wie die Mädchen gestern am Stand mit den Haarschmuck. Wir waren wieder im Stall und ohne Mühe sprang ich vom Pferd. "Ich fange dich auf, Zwerghase", frech funkelten meine Augen Hanabi an und ich streckte meine Arme nach ihr aus. Sie würde vermutlich glatt auf ihrem Hinterteil landen, wenn sie alleine versuchte vom Pferd zu steigen.


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08.05.2020, 23:06

Hanabi

Die Zeit verging sehr schnell. Wir kehrten zum Stall zurück, weil die Pferde ihre wohlverdiente Pause benötigten und es zudem Zeit wurde sie zu füttern. Ich blickte zu Fenrir runter, der ohne große Müh hinuntergesprungen war und seine Arme in meine Richtung streckte. Zwerghase. Den Scherz hatte er sich wohl nicht verkneifen können. Kurz spielte ich mit dem Gedanken auf der anderen Seite des Pferdes abzusteigen, um meinen Standpunkt zu verteidigen, doch das würde bestimmt schiefgehen.
Ich wählte die sichere Option. Direkt in seine Arme zu springen, stellte sich als einfach heraus. Er war stärker als gedacht. Ich spürte nicht einmal den Aufprall, denn er fing mich gerade dann, bevor meine Füße den Boden berührten und ließ mich sanft aufkommen. Wie er das schaffte, war mir ein Rätsel, aber wie zuvor machte mich seine Nähe... wirr im Kopf. >Danke.< Die Wärme kehrte mit einem Schlag zurück. Deshalb war ich froh, als Grace uns darum bat ihr bei der Fütterung zu helfen. Das tat ich sehr gerne.

Malevor

Ein gemeinsames Zuhause... ich rollte diese Vorstellung in meinem Kopf hin und her. Stellte mir vor, wie ein Leben mit den Mädchen aussehen könnte. Wie wir stets zu ihnen gehen konnten, wenn es uns mal nicht gut ging. Oder umgekehrt. Sie konnte sich ebenfalls auf uns verlassen. Unsere Beziehung beruhte auf gegenseitigem Interesse. Deshalb bedeutete es mir viel, dass sie uns nach wie vor als wichtig erachteten. Dass sie sich nicht abwandten. Aber sie hatten auch nicht unsere dunklen Seiten gesehen. Sie wussten nicht, welch grausame Triebe uns manchmal beherrschten und dass sie durchaus die Kontrolle übernahmen. Dann gab es kein Zurück mehr.
Ich schob die finsteren Gedanken von mir fort und sprang vom Pferd ab. Die Frau zeigte uns, wo wir das Futter hernehmen und wie wir es verteilen sollten. Da wir insgesamt fünf Personen waren, dauerte die Fütterung nicht lange. Wir waren ziemlich schnell fertig. >Wenn ihr mehr entdecken wollt, empfehle ich euch zum alten Herrn Fynn zu gehen. Er verkauft oftmals hübsch geschnitzte Figuren. Frisches Obst hat er auch zu bieten. Folgt einfach dem Weg, biegt zweimal rechts ab und dann seid ihr da.<
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08.05.2020, 23:17

Taiga


Er sagte nichts mehr dazu, aber ich konnte in seine Augen sehen, dass es ihm viel bedeutete. Wir halfen Grace bei der Fütterung und ich hatte jedes Pferd durch geknuddelt. Sie waren wundervolle Tiere und das sollten sie wissen. "Das klingt toll", wandte ich mich an Grace und dann umarmte ich sie einfach: "Vielen Dank, dass du uns das Reiten beigebracht hast. Ich werde meinen ersten Ritt gut in meinem Herz aufbewahren." Ich löste mich von ihr und sah meine Freunde mit funkelnde Augen an: "Dann lass uns den Herrn Fynn aufsuchen. Ich bin schon gespannt auf seine Holzfiguren." Das hatte mein Interesse am Meisten geweckt, bislang hatte ich noch nicht an die Holzschnitzerei gewagt und vielleicht werde ich demnächst es ausprobieren, wie Bildhauerei.

Fenrir


Sie war leicht und wog kaum mehr als eine Feder, aber es lag einfach an meine Kraft. Für Menschen würde sie wahrscheinlich normal wiegen. Vor der Aufgabe die Tiere zu füttern konnte ich mich nicht drücken, ansonsten hatte Hanabi mir noch die Ohren lang gezogen, weil ich nicht nett gewesen wäre. Innerlich verdrehte ich die Augen bei der Vorstellung. Schließlich sagte die Frau, dass wir bei einem Mann vorbeischauen könnten. Holzschnitzerei und Obstplantagen weckten noch weniger mein Interesse. Wann würden wir endlich durch den Wald gehen? Dann könnte ich Hanabi meine Wohlgestalt zeigen, denn durch meinem Wachstumsschub war auch meine Wolfsgestalt gewachsen. Ich war größer als ein normaler Wolf, doch bis ich meine Wolfsgröße variieren konnte, musste ich erwachsen sein.