Hanabi
Dass Malevor tanzen wollte und konnte, hatte ich nicht erwartet. Er steckte voller Überraschungen. Wie Fenrir. Er wusste nicht mal, wo sein eigener Bruder das Tanzen erlernt hatte und das obwohl sie scheinbar alles miteinander teilten. Ich lächelte amüsiert. Dann wanderte mein Blick zu den beiden, weil ich mit eigenen Augen sehen wollte, wie gut Malevor im Tanzen war. Bereits an seiner selbstbewussten Haltung erkannte ich, dass er ein Gefühl dafür hatte. Er führte Taiga mit einer Leichtigkeit über die Tanzfläche, dass ich nur staunen konnte. Dabei ließ er sie kein einziges Mal aus den Augen. Irgendwie umgab die beiden eine sinnliche Aura und als er sie an verschiedenen Stellen berührte, stieg Wärme in mein Gesicht.
Ich schaute wieder Fenrir an. >Du hast recht. Er weiß, was er tut.< Taiga würde wahrscheinlich noch Tage und Wochen danach von diesem Tanz träumen. Wie viele andere Frauen auch, die nur Beobachterin sein durften. Mir hingegen war es recht, dass Fenrir kein perfekter Tänzer war. Ich war es auch nicht. Deshalb passten wir auch so gut zusammen. >Das lassen wir uns dann nicht entgehen.< lachte ich leise, als er mich zum Tanz aufforderte. Ich genoss seine Berührungen, auch beim Tanzen. Wir gesellten uns zu den anderen Pärchen und ignorierten die anderen. Jetzt zählten nur wir beide.
Malevor
Da das Lied förmlich dazu einlud enger zu tanzen, legte ich Taiga einen Arm um die Taille und griff mit der freien Hand nach ihrer rechten, um sie auf Schulterhöhe zu halten. Das war die übliche Haltung beim Partnertanz. >Folge einfach meinen Schritten und dem Druck meiner Hände.< riet ich ihr, als ich mich sogleich in Bewegung setzte. Ein Schritt nach dem anderen. Immer im Rhythmus. Machte ich einen Schritt vorwärts, ging sie einen zurück. Drückte ich ihre Hand, änderten wir die Richtung und wenn sich mein Arm um ihre Taille enger schloss, dann nur um die Distanz unserer Körper zu verringern. Zu spüren, wie sich ihre Hüften passend zur Melodie wiegten, löste glühende Wärme in mir aus. Sie lernte schnell dazu. Sie hatte keinerlei Probleme damit dem Rhythmus unserer Schritte zu folgen, was das Führen leichter gestaltete. Als sie sicher genug war, wagte ich kleine Aufmerksamkeiten, die sie vielleicht ablenken könnten. Ich spreizte die Finger auf ihrem unteren Rücken, streifte ihren verlockenden Hintern. Dann drückte ich sie wieder enger an mich, ließ sie die Bewegungen meiner Hüfte spüren. Anschließend drehte ich sie herum, sodass sie mit dem Rücken zu mir stand und legte eine Hand seitlich auf ihre Taille. Streichelte sie durch den Stoff. Neigte den Kopf nach vorne, um mit den Lippen ihr Ohr und ihre Wange zu streifen. >Ist das Feuer genug für dich?< raunte ich mit einem schiefen Lächeln. Es gefiel mir, wie ihr Hintern sich gegen mein Becken bewegte. Wie sich ihr Körper erhitzte. Wie sich diese Hitze auf uns beide übertrug. Ich führte ihre Hand, die ich umschlossen hielt, zu meinem Nacken, ließ sie dort liegen und zeichnete mit den Fingern eine feine Spur die Unterseite ihres Arms entlang. Dann landete sie ebenfalls auf ihrer Taille, rutschte weiter zu ihrem Bauch, verstärkte dort den Druck. Wir tanzten eng umschlungen weiter, Hüften sanft hin und her wiegend. Bevor es allerdings zu intim wurde, packte ich sie wieder am Handgelenk, wirbelte sie geschickt zu mir herum und genoss den Anblick ihrer erröteten Wangen. Mein Mundwinkel zuckte. Es war gut zu wissen, dass ich nach all der Zeit noch tanzen konnte. Etwas Normalität hatte ich doch für mich selbst bewahren können.