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1 101

28.06.2020, 12:47

Malevor

>Das brauchst du auch nicht. Dafür sind Fenrir und ich da.< erinnerte ich Taiga mit einem kleinen Lächeln. Ich streichelte ihr kurz über den Kopf und sah zu der Frau, die sich nun als Kommandantin vorstellte. Wenn sie diese hohe Position genoss, fragte ich mich, warum sie nicht die Duelle ausführte. Sicherlich war sie schwerer zu besiegen als den Kerl, den sie zu uns geholt hatte. Sie wirkte intelligenter. Offenbar hatte sie auch in diesem verheerenden Krieg gekämpft. Und ihn überlebt.
>Danke, wir werden uns benehmen.< versicherte ich ihr. Auch wenn Hippogreife keinerlei Gefahr für mich bedeuteten, wollte ich keinen Unmut stiften oder etwas Schlimmes tun. Ich wollte mich ihnen sowieso nicht nähern. Wenn, dann nur um sie zu jagen und zu töten. Und da ich nicht auf Jagd war, würde ich sie bewusst ignorieren. Die Mädchen hingegen konnten ihren Spaß haben und sich besser umsehen.
>Zu lange dürft ihr aber auch nicht bleiben. Wir sind nach wie vor keine Attraktion.< meinte die Kommandantin noch, bevor sie kehrt machte und uns allein ließ. Das klang mehr nach eibem Befehl als nach einer Bitte. Spätestens jetzt wäre mir klar geworden, dass sie hier das Sagen hatte.

Hanabi

Damit, dass Fenrir mich packen und küssen würde, hätte ich nicht gerechnet. In meinem Kopf war ich noch bei Knochenbrüchen und Schmerzen, darum reagierte ich verspätet auf die sanfte Wärme seiner Lippen. Da waren sie schon weg und ich nicht ganz bei Sinnen. Ich wollte etwas zu dem Kampf sagen, wusste aber nicht so recht, was. Darum blieb ich lieber still.
Immerhin durften wir nun mehr vom Gelände sehen, ohne aber den Tieren zu nahe kommen zu dürfen. Das war verständlich. Das wollte ich auch nicht tun, zumal Hippogreife sehr wild waren und Hasen fraßen, wenn sie auf Jagd waren. Ein natürlicher Feind. Wie der Wolf. Im Allgemeinen hatten Hasen viele Fressfeinde.
Ich hakte mich bei Fenrir unter, da ich bei ihm am sichersten war und begann mich interessiert umzuschauen.
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1 102

28.06.2020, 15:04

Taiga

Mein Herz begann zu flattern, als Malevor mir über den Kopf strich und zu gerne würde ich mich jetzt schnurrend an ihm schmiegen. Mein Bedürfnis nach seiner Nähe war stärker geworden, vielleicht, weil ich wusste wie sehr ich ihn liebte. Für eine Frau hatte die Kommandantin einen harten Ton, aber vermutlich musste sie streng sein, damit alle ihrem Befehl folgten. Als sie ihren Namen sagte, regte sich etwas in mir. Ich hatte das Gefühl den Namen schon einmal gehört zu haben. "Vielen Dank, dass wir uns umsehen werden und wir werden auch Niemanden stören", sagte ich noch zu ihr mit leuchtende Augen, bevor sie ging. Ich schnappte mir nach Malevors Hand und aufgeregt ging ich mit ihm zu der Plattform. Hier wurde der Wind stärker und mitten auf der Hand blieb ich stehen. "So fühlt sich also an, wenn man von einem Riesen gehalten werden würde oder wenn man Winzig wäre", stellte ich fest und begeistert schaute ich nach oben, wo die prächtige Tiere herumflogen.

Fenrir

Mit dieser Frau sollte man sich nicht anlegen, wenn man keine Ohren lang gezogen bekommen wollte. Und da mein Bruder und ich nicht auf Ärger aus waren, würden wir brav die Regeln befolgen. Außerdem wollte ich ungern Hanabi enttäuschen. Sie hatte sich bei mir eingehakt und wir folgten den Anderen auf die handförmige Plattform. Ich zog meine Gefährtin enger an mich, damit sie mir nicht weggepustet wurde. Hier war es ziemlich windig und über uns kreischten die Vogelviecher. Ansonsten war direkt vor uns die Tiefe und der Fluss war so schmal wie eine Nadel. Wir waren also weit oben.


1 103

28.06.2020, 20:56

Hanabi

Würde Fenrir mich nicht festhalten, hätte ich deutlich mehr mit dem Wind zu kämpfen. Er war ziemlich stark und trotzdem sah es bei den Reitern so aus, als würde es ihnen keinerlei Mühe bereiten ihre Hippogreife zu lenken. Faszinierend. Diese Geschmeidigkeit in der Luft. Die vielen Tricks und Übungen. Es war fast wie ein Theaterstück.
Taiga war genauso begeistert, nur galt ihre Begeisterung der felsigen Hand. Auch davon war ich sehr fasziniert. Wie diese stabile Hand den starken Winden trotzte. Ich musste meinen Zopf fester binden, damit mir nicht ständig Haarsträhnen ins Gesicht peitschten. Dennoch genoss ich die Aussicht und dieses neue Erlebnis. So etwas sah man nicht alle Tage. Über uns kreischten die wilden Flugtiere. Weiter hinten gab es mehr Windreiter, die miteinander trainierten. Sie waren äußerst fleißig. Konzentrierten sich ausschließlich auf ihr Training. >Alle sehen so... fit aus.< bemerkte ich. An ihrer Stelle wäre ich längst aus der Puste.

Malevor

Nun ja, wäre dieser Riese gut gesinnt, würde es sich genauso anfühlen, aber wäre es umgekehrt... dann nicht. Riesen gab es kaum in Hana'yei. Sie waren ausgerottet worden. Hauptsächlich durch uns Dunkelgeborene. Ein finsterer Wunsch unseres Schöpfers. Eine Laune. Nicht, dass ich diese Wesen vermisste... Sie waren mir egal. Wie viele andere Wesen auch. Beispielsweise die Hippogreife.
Ich lächelte Taiga an und folgte ihrer ansteckenden guten Laune. Sie hatte großen Spaß und das obwohl nichts Spannendes passierte. Das war einer dieser Momente, wo ich mich fragte, wie sie diese Welt sah. Wo waren die Farben? Wo die Freude?
>Welche Wesen gefallen dir mehr? Pegasus oder Hippogreif?< fragte ich sie neugierig, während wir weiter spazierten. Von Weitem sah die Hand sehr groß aus, stand man auf ihr, wirkte sie noch gigantischer.
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1 104

29.06.2020, 18:51

Taiga

Ich ging zu einem Finger und hielt ausreichend Abstand zu der Fingerspitze, da der Wind doch ziemlich wild war. Nicht, dass ich versehentlich in die Tiefe fiel. Womöglich würde mir ein Windreiter helfen, aber bestimmt hätte es der strenge Frau nicht gefallen. Immer noch tanzte ihr Namen in meinem Kopf herum und ich wusste nicht woher ich diesen Namen kannte. Ich drehte mich zu Malevor um und bohrte mit meinem Finger in seinem Brustkorb: "Du stellst mir gerne schwierige Fragen, was?" Breit grinste ich ihn an und dachte mit geschürzten Lippen einen Moment nach: "Ich finde beide Wesen wundervoll, sie sind auf ihre eigene Art faszinierend. Aber sollte ich mich entscheiden, dann wäre es wohl der Pegasus. Hauptsächlich weil ich auf ihn fliegen kann." Meine Augen begannen zu funkeln.

Fenrir

"Ach, das ist nichts", meinte ich schulterzuckend. In meinem alten Leben hatten mein Bruder und ich ein hartes Training hinter uns gehabt, unser Schöpfer hatte kein Gnade gekannt. Das hier war für uns wie ein kleiner Spaziergang. "Außerdem bist du auch fit. Um die ganze Nacht sich um die Wünsche zu kümmern, muss man Ausdauer haben und das schafft man nur, wenn man fit ist. Fit hat nicht nur mit Muskelkraft zu tun", meinte ich. Meine Gefährtin sollte bloß nicht von sich kleiner denken. Sie hatte woanders ihre Stärken, die wir nicht besaßen. "Und unser Bettspiel hält dich auch fit", erschien ein anzügliches Lächeln auf meine Lippen.


1 105

29.06.2020, 19:53

Hanabi

So hatte ich das bis jetzt nicht betrachtet. Dass ich fit war, weil ich fast jede Nacht viele Stunden damit verbrachte Wünsche zu erfüllen. Hm, das gefiel mir. Es ließ mich besser fühlen und nicht so nutzlos. Dann aber kam der Kommentar mit dem Bettspiel. Sofort errötete ich. Dass er in allem etwas Anzügliches fand, grenzte fast an ein Talent.
Ich räusperte mich, weil ich meine Stimme verloren hatte und zupfte an einer meiner Haarsträhnen. Zum Glück hatte niemand seine Worte gehört. >Das ist was anderes.< murmelte ich verlegen und schielte dabei kurz zu ihm hoch. Immer, wenn er auf diese Weise grinste, wirkte er sehr attraktiv für mich. Das machte es mir schwer richtig zu denken oder einen schlagfertigen Spruch zum Besten zu geben.
Über uns kreischten wieder die Hippogreife und ich legte den Kopf in den Nacken. Besonders die Farben gefielen mir. Die verschiedenen Braun- und Goldtöne.

Malevor

Als sie mir ihren Finger in die Brust bohrte, sah ich darauf hinab, wieder zu ihr hoch und zog dabei eine Braue in die Höhe. Wirklich niedlich, wenn sie das tat. Schwierige Fragen gehörten eben zu meinem Spezialgebiet und irgendwie hatte ich genau mit dieser Antwort gerechnet. Pegasus passten mehr zu ihr. >Gut zu wissen.< sagte ich mit einem leichten Schmunzeln.
Dann griff ich nach ihrer Hand, um sie festzuhalten. Hier war es ganz schön windig und ich wollte nicht, dass sie versehentlich stolperte oder dergleichen. Fliegen konnte ich leider nicht, aber fest auf beiden Beinen stehen schon. >Komm, so langsam haben wir genug gesehen. Mehr als fliegende Windreiter hat der Ort nichts zu bieten. Außerdem sollten wir prüfen, ob wir eventuell eine Antwort vom Schloss erhalten haben.<
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1 106

30.06.2020, 18:01

Taiga

Seine Hand sandete Wärme aus, die bis zu meinem flatterndes Herz gelangte und ich genoss diese schlichte Berührung. Schon vorher waren sie mir kostbar gewesen, als er anfing meine Nähe zuzulassen, doch jetzt waren sie mir noch kostbarer, als ich glaubte ihn verloren zu haben. Mein Blick fiel auf seine Lippen und ich wollte ihn unglaublich gerne küssen. Sie begannen sich zu bewegen und ich musste ein paar Mal blinzeln bis ich sein Gesagtes vernahm. "Oh ja. Es wäre wundervoll, wenn wir eine Einladung bekäme", leuchtete meine Augen hoffnungsvoll und ich verließ mit ihm die Hand. Dabei rief ich zu den Anderen zu: "Lass uns aufbrechen und herausfinden, ob die Königin geantwortet haben." Ich hätte mich noch gerne von der strenge Frau verabschiedet, doch sie schien nirgendwo zu sein und daher gingen wir. Ich wank den Windreitern zum Abschied zu, als wir an ihnen vorbeigingen. Als wir wieder auf dem Pfad waren, ließ ich Malevor los und grinste Fenrir breit an: "Ich werde mal deine Gefährtin entführen." Ich schnappte nach Hanabis Arm, hakte mich ein und plauderte vergnügt mit ihr über unseren neuesten Erlebnis bis ich schließlich sagte: "Ich habe übrigens verschiedene Entwürfe für dich fertig. Du könntest sie dir anschauen und ich könnte dir zumindest eine Ausstattung schneidern, sollten wir auf dem Schloss eingeladen werden."

Fenrir

Mein Grinsen wurde breiter und mit tiefer Zufriedenheit bemerkte ich die rosige Wangen. Es machte mir einfach Spaß sie aus der Reserve zu locken und ihr die Röte in die Wangen treiben zu lassen. Nach eine Weile verließen wir auch schon den Ort, was mich überhaupt nicht störte. Es gab kaum noch Orte, die mich schwer beeindrucken konnten. Einen Moment sah ich grimmig Taiga hinterher, die einfach wagte mir meine Gefährtin wegzuschnappen. Aber dann seufzte ich bloß und ging neben meinem Bruder. Anders als bei den Frauen redeten wir nicht viel, wir verstanden uns auch so und normalerweise war ich ebenfalls kein gesprächiger Typ. Es sei denn ich war mit Hanabi zusammen. Jedenfalls stellte ich erneuert fest, wie entspannt mein Bruder wieder war und ob er es wollte oder nicht Taiga tat ihm irgendwie gut. Aus diesem Grund bekam sie von mir mehr Respekt als davor.


1 107

30.06.2020, 19:37

Hanabi

Da es hier nichts mehr zu sehen gab und wir genug Zeit auf dieser Plattform verbracht hatten, verabschiedete ich mich winkend von den Windreitern, an denen wir vorbeigingen und freute mich schon darauf eventuell eine Zusage von der Königin bekommen zu haben. Ich wünschte es mir sehr. Taiga genauso, denn sie zog mich kurz darauf beiseite, sodass wir unter uns waren und miteinander reden konnten. Es war immer wieder schön mich mit ihr zu unterhalten. Wir konnten viel reden, ohne dass es anstrengend wurde
>O ja, ich möchte unbedingt die Entwürfe sehen.< erwiderte ich mit leuchtenden Augen. >Und wenn wir die Königin besuchen, ist es nur angebracht die passende Kleidung zu tragen.< fügte ich grinsend hinzu. Hauptsache ein Grund, um die Garderobe aufzustocken. Vor der Reise hätte es mich nicht groß interessiert viele Kleider oder dergleichen zu besitzen, aber zu sehen, wie die jungen Frauen lebten und wie sie sich zeigten, gefiel mir. Außerdem mochte ich es, wie Fenrir mich mit Blicken verschlang, wenn ich mal etwas Schönes trug.

Malevor

Taiga schien sich ihres Ausdrucks nicht immer bewusst zu sein, denn wenn ihre Gedanken in eine andere Richtung drifteten, konnte ich ihr das förmlich ansehen. Dass ich diese Wirkung auf sie hatte, gefiel mir ungemein. Wem würde solch eine Aufmerksamkeit und Hingabe nicht gefallen? Egal wie sehr ein Teil von mir sie vor mir selbst beschützen wollte, wurde die Sehnsucht zunehmend stärker. Es wäre ein Leichtes mich vollends auf sie einzulassen, mich ihr gänzlich hinzugeben, aber solange Sury und ich uns nicht ausgesprochen hatten, wollte ich noch klar bei Verstand bleiben. Was nicht einfach war, weil ich schon wieder das Bedürfnis hegte Taiga in ein Zimmer zu sperren und mich stundenlang ihrem Körper zu widmen. Wie sie es geschafft hatte, mich dermaßen um den Finger zu wickeln... Frauen.
Ich schaute kurz zu meinem Bruder, der kein Wort von sich gab und gleichzeitig sehr zufrieden mit sich selbst wirkte. Seit er Hanabi in sein Herz gelassen hatte, ging es ihm so viel besser und ich war froh, dass er sein Temperament besser unter Kontrolle hatte als in der Vergangenheit. Uns beiden schien dieses zweite Leben gut zu tun.
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1 108

30.06.2020, 19:56

Taiga

"Ich freue mich schon, wenn es einen Entwurf gibt, der dir gefallen würde. Ich habe auf deine Wünsche geachtet und daraus verschiedene Kreationen entworfen. Dein sanftes Wesen und dein wunderhübsches Aussehen ist inspirierend, besonders der Kontrast mit deinem Haar und den Augen", erzählte ich ihr begeistert: "Ich werde wieder das Kleid tragen, den mir Malevor in Ocamma ausgesucht hatte." Wir kamen am Gasthaus an und aufgeregt ging ich gleich zum Tresen, wo die Frau war. "Hallo, habe ich ein Brief bekommen?", fragte ich sie eifrig. "Einen Moment", lächelte sie, drehte sich um und öffnete eine Schublade: "Sie haben Glück, Fräulein Taiga. Hier ist Ihr Brief." Ehrfürchtig gab sie mir den Brief. Er sah anders aus als der Brief, den ich geschickt hatte. Der Umschlag war cremefarben und war durch einem goldenes Wachssiegel verschlossen. Das musste das königliche Zeichen sein. "Das ist der Brief von der Königin!", sagte ich aufgeregt und öffnete es rasch. Meine Augen huschten über die schwungvolle Buchstaben. "Sie lädt uns heute in ihrem Schloss mit ihrem Gemahl zum Abendmahl ein!", hauchte ich begeistert, während ich weiter las und stockte kurz. "Oh", murmelte ich und schaute etwas verunsichert zu den Brüder: "Da steht ausdrücklich, dass eure Anwesenheit verpflichtend ist....Silia und Akela werden auch da sein."

Fenrir

Kaum waren wir im Gasthaus wurde schon nach dem Brief gefragt und ungeduldig riss Taiga den Umschlag auf. Anscheinend gab es eine Antwort von der Königin. Für de Frauen hoffte ich auf eine positive Antwort, für mich war es ziemlich egal. Ich war lieber draußen, als mich in einem Schloss herum schlagen zu müssen. Wir wurden tatsächlich eingeladen, doch damit endete nicht der Brief. Ich zog meine Augenbrauen zusammen. Malevor und ich waren verpflichtet zu erscheinen? Ich wollte gerade etwas Unfreundliches grummeln, als die Namen Silia und Akela fiel. Das wurde ja noch besser. Ich wollte die Beiden nicht sehen und Malevor wollte sie bestimmt noch weniger sehen. Es sei denn er war bereit auf dieses Aufeinandertreffen. "Sie zwingt uns also zu erscheinen, sodass wir im Grunde genommen keine Wahl haben", stieß ich schließlich gereizt aus. Jedes Mal wenn ich den Namen Akela hörte, spürte ich etwas Dunkles in mir aufwallen und eine alte Wut.


1 109

30.06.2020, 20:15

Hanabi

Mit solch offenen Komplimenten konnte ich immer noch nicht viel anfangen, aber es freute mich dennoch, dass meine Schwesterfreundin mich so sah. Auf ihr Talent war Verlass. Ich würde ihre Entwürfe bestimmt lieben. Genau wie das Armband, das ich nun voller Stolz trug, weil es den Zusammenhalt in unserer Gruppe repräsentierte. Genau das wurde aber auf die Probe gestellt, als man uns tatsächlich eine Antwort aus dem Königshause überreichte und Taiga die wichtigsten Informationen laut vorlas. Gerade wollte ich vor Freude wegen der Zusage auf der Stelle hüpfen, da erwähnte sie die Namen, die bei beiden Brüdern sicherliche keine positiven Reaktionen hervorriefen.
Aufmerksam musterte ich meinen Gefährten. Die lockere Haltung war von ihm gewichen, stattdessen lagen Schatten in seinem Gesichtsausdruck. Ihn so zu sehen, löste ein mulmiges Gefühl in meinem Bauch aus. Ich wollte ihn zu nichts zwingen. >Wir müssen die Einladung nicht annehmen. Vielleicht können wir sie an einem anderen Tag besuchen.< versuchte ich die gekippte Stimmung zu retten. Dabei griff ich nach Fenrirs Hand, um sie sanft zu drücken. Ich verstand zwar nicht, warum er diese Leute am liebsten meiden wollte, doch als seine Gefährtin sorgte ich mich um sein Wohl.

Malevor

Taiga war nicht aufzuhalten. Sobald wir das Gasthaus betraten, überfiel sie regelrecht die Frau hinterm Tresen und riss den Brief fast auseinander. Hätte nicht gedacht, dass die Antwort uns so schnell erreichen würde. Und dass Sury und ihr Gefährte ebenfalls vor Ort waren. Im Normalfall hätte ich ihre Präsenz spüren müssen. Wie mir ihre sonnige Aura entgangen war, blieb mir ein Rätsel, doch im Moment lag die Entscheidung bei meinem Bruder und mir, ob wir wirklich erscheinen wollten. Dass ich meine Ex-Gefährtin treffen könnte... schon heute... Keine Ahnung, ob ich dazu bereit war. Ich hatte mir nicht einmal Gedanken darüber gemacht, was ich ihr überhaupt sagen wollte. Was ich für sie empfand...
Schwerseufzend fasste ich mir an den Nacken und spürte bereits die Anspannung wachsen. Hanabi schlug einen anderen Zeitpunkt vor und dieses Angebot klang äußerst verlockend, doch ich hatte mir schon vor geraumer Zeit eingeredet, dass die Zeit des Davonlaufens vorüber war. >An mir soll dieses Treffen nicht scheitern. Je früher ich diese Begegnung hinter mir habe, desto besser.< Dann würde ich vielleicht endlich wieder nach vorne schauen können. Oder es könnte ganz übel enden. Leider konnte ich das schwer einschätzen.
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1 110

30.06.2020, 20:29

Taiga

Mein Magen hatte sich zusammengekrampft, als ich eben über den Namen von Silia gestolpert war. Normalerweise freute ich mich immer sie zu sehen, immerhin war sie für mich wie eine Familie und das galt auch für Akela. Aber gerade war zwischen Malevor und mir wieder harmonisch, was jetzt dadurch auf die Probe gestellt werden könnte. Natürlich würde ich niemals wollen, dass er seine erste große Liebe vergaß. Ich hatte nur das Gefühl, dass der Verlust um Silia immer noch Malevor sehr schmerzte, als könnte er sich noch nicht von ihr lösen. Dennoch wollte er dieses Treffen heute Abend, obwohl ich ihm die Anspannung ansehen konnte. Zwar zeigte er es nicht deutlich wie Fenrir, aber mittlerweile kannte ich ihn schon viel besser, um auf die kleine Dinge zu achten, die sein Körper zeigte. "Das wird ein Spaß werden", meinte Fenrir mit einem düsteren Lächeln. "Bestimmt wird es nicht so schlimm. Eine Aussprache kann wohltuend sein", versuchte ich die Beiden aufzumuntern: "Dann sollten wir uns jetzt ein wenig herausputzen. Hanabi? Wollen wir uns die Entwürfe ansehen?" So gab ich den Brüder die Chance unter sich sein zu können, damit sie über dieses Treffen reden konnten. Wir wussten nicht alles von ihrer Vergangenheit und was zwischen all den Personen vorgefallen war.

Fenrir

Augen zu und durch war wohl das Motto meines Bruders. Tja, war wirklich besser diese Sache schnell hinter sich zu bringen, wir hatten genug die Hände voll. Immerhin durften wir nicht vergessen, dass der dunkle Schöpfer Jagd auf uns machte, beziehungsweise seine Untertanen. Ich konnte mir vorstellen, dass dieser Abend total in die Hose gehen können. Es gab genug Zündstoff. Jedenfalls merkte ich, dass Hanabi sich um mich sorgte und ich versuchte nicht zu sehr grimmig auszusehen. Vielleicht sollten wir für mich einen Maulkorb mitnehmen, da ich nichts garantieren konnte, ob ich bissig wurde oder nicht. Ich schaute zu meinem Bruder, wie es wohl war seine Ex-Gefährtin zu treffen? Vor allem nach alldem was geschehen war? Wie gesagt, es könnte ein explosiver Abend werden.


1 111

30.06.2020, 20:48

Hanabi

Es überraschte mich, dass Malevor bereit war, sich mit den anderen zu treffen. Gerade er trug Kummer in seinem Herzen und würde nach all der Zeit seine Ex-Gefährtin wiedersehen. Gemischte Gefühle. Nicht verarbeitete Emotionen. Ich machte mir Sorgen, dass der Abend eine unschöne Wendung nehmen könnte. Wir hatten schon genug um die Ohren wegen dem dunklen Schöpfer, da sollten wir uns eigentlich von weiteren negativen Einflüssen fernhalten. Jedenfalls glaubte ich, dass es für die Brüder besser wäre noch auf Abstand zu bleiben. Allerdings waren sie erwachsen und erfahren genug, um eigene Entscheidungen zu treffen.
Natürlich freute ich mich die Helden des damaligen Krieges kennenzulernen, auch Silia und Akela. Sie waren immerhin Bestandteil einer Vergangenheit, die ich nicht ganz greifen konnte. >Äh... ja... ich, komme mit.< stammelte ich ein wenig überfordert, als Taiga meinte, sie würde mir ihre Entwürfe für mich zeigen wollen. Offenbar wollten wir den Männern etwas Freiraum geben. Gute Idee. Wir ließen die beiden alleine, jedoch nicht ohne ein letztes Mal über die Schulter zu meinem Gefährten zu sehen. Hoffentlich wühlte ihn das Treffen nicht zu sehr auf. >Ich habe ein komisches Gefühl.< sprach ich meine Gedanken laut aus, als wir außer Hörweite waren.

Malevor

Ob eine Aussprache wohltuend war, würde sich zu gegebener Zeit zeigen. Selbstverständlich war ich nicht auf Streit aus. Ich wollte dieses Treffen so zivilisiert wie möglich angehen und diese Stadt mit einem neutralen oder gar positiven Gefühl verlassen. Jetzt, wo es mir besser ging, wollte ich diesen Frieden ungern wieder verlieren. Außerdem fragte ich mich, wie Taiga dazu stand, dass ich Sury wiedersehen würde. Sie sah zu ihr auf, aber gleichzeitig war sie meine erste große Liebe. Nicht einmal ich selbst konnte vorausahnen, wie ich auf sie reagieren könnte. Würde es wehtun? Würde ich sie darum bitten ihren jetzigen Gefährten zu verlassen? Würde ich... überhaupt nichts fühlen?
>Willst du mir erklären, warum du den Sterblichen so abscheulich findest? Dass ich einen Grund dazu habe, ihm den Kopf abzuschlagen, liegt klar auf der Hand, aber was dich betrifft, hast du mir bislang keine Erklärung geliefert.< meinte ich zu meinem Bruder, der ebenso wenig begeistert war wie ich.
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1 112

30.06.2020, 21:01

Taiga

"Das wird schon. Zu Not gehen wir einfach früher, wenn das Abendmahl nicht gut verlaufen soll", versuchte ich sie und mich zu beruhigen. Mein Herz klopfte schnell, diesmal aus Nervosität und ich spürte immer noch den Knoten in meinem Magen. Was, wenn Malevor Silia ansah, wie Fenrir es bei Hanabi tat? Würde das mein Herz verkraften können? Es wäre vielleicht einfacher, wenn ich Silia nicht kennen würde. Wenn sie nicht zu meiner Familie gehörte. Und was war mit Malevor? Würde er wieder leiden? Ich wollte nicht, dass er litt. In meinem Zimmer angekommen suchte ich nach den Blätter und reichte ihr den kleinen Stapel. "Schaue sie dir in Ruhe an", lächelte ich Hanabi an. Das Schneidern würde mich gleich ein wenig ablenken können.

Fenrir

"Ich kann mich kaum daran erinnern. Aber ich habe das Gefühl ihn schon zu kennen, bevor er Silia begegnet war", knurrte ich und rieb an meinem Hinterkopf, als die Kopfschmerzen sich meldeten. Ein Zeichen, dass ich wieder auf Blockaden stieß. "Ich glaube....wir.....wir waren in einem Körper", runzelte ich mit der Stirn: "Und haben uns gegenseitig abgrundtief gehasst. Wenn ich mich nicht irre, hatten wir uns schon einmal gegenseitig umgebracht und irgendwie sind wir wieder zum Leben erwacht. Jedenfalls will ich ihn jedes Mal umbringen, wenn ich seinen Namen höre." Ich verzog eine Grimasse und grummelte: "Das wird heute Abend eine harte Geduldsprobe für mich werden."


1 113

30.06.2020, 21:11

Hanabi

Obwohl Taiga in positivem Tonfall sprach, wusste ich, dass es in ihrem Inneren ganz anders aussah. An ihrer Stelle wäre ich sehr nervös. Ich wüsste nicht, wie ich mich verhalten sollte, bestünde die Möglichkeit, dass Fenrir Alita wiedertreffen könnte. Einerseits würde ich mich für ihn freuen, andererseits würde ich um mich selbst bangen. Zum Glück musste ich mich mit solchen Gedanken nicht herumschlagen. Fenrir wollte aus einem anderen Grund diese Leute nicht sehen. Besonders nicht den Gefährten von Silia. Kenais Bruder. Was auch immer zwischen den beiden vorgefallen war, es machte Fenrir wütend.
Nachdenklich nahm ich die Entwürfe entgegen und brauchte einen Moment, um mich von den Farben in eine andere Welt entführen zu lassen. Die Formen, die Stoffe, die fast lebendig wirkten... Ich vergaß die Sorge und strahlte meine Freundin an. >Du hast dich mal wieder übertroffen. Ich wusste, dass sie mir alle gefallen werden. Ganz besonders dieses hier.< Lächelnd hielt ich ihr den Entwurf hin.

Malevor

Ich zog eine Braue in die Höhe. Wiedergeborene Seelen. Jetzt erinnerte ich mich an die Aura von diesem Akela. An das reine Licht, das ihn seltsamerweise umgeben hatte, obwohl er den Schatten angehörte. Mondlicht. Es war Mondlicht gewesen. Wenn Fenrir meinte, ihn schon vor Sury gekannt zu haben, konnte das nur bedeuten, dass Akela die Wiedergeburt eines einstigen Feindes von Fenrir war. Verständlich, dass er instinktiv einen Hass gegen ihn hegte. Würde ich an seiner Stelle auch tun. >Wem sagst du das...< erwiderte ich mit einem schweren Seufzen. Mir war nicht wohl dabei mich meiner turbulenten Vergangenheit zu stellen, aber es musste sein. Ich wollte diese Ketten loswerden, an denen ich seit der Ewigen Verdammnis hing. Meine Seele lag bereits in Scherben, an Schmerz war ich gewöhnt. Trotzdem wollte ich vermeiden, dass mir erneut das Herz gebrochen wurde. Diese Art Schmerz ertrug ich nicht. >Was auch passieren mag, wir gehen unseren eigenen Weg. Wir haben jetzt ein neues Rudel.< Ein Rudel, in dem wir uns beide wohlfühlten.
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1 114

30.06.2020, 21:29

Taiga

Ich studierte aufmerksam ihr Gesicht, um keine Reaktionen zu verpassen. Ich fand schon immer faszinierend was für Ausdrücke im Gesicht des Anderen erschienen, wenn sie Kunstwerke oder in diesem Fall Entwürfe betrachten. Ein Lächeln erschien auf ihre Lippen und ich wusste, ihr gefiel die Entwürfe. Dann hatte sie einen Liebling gefunden und zeigte es mir. "Ich wusste es, dass es dir besonders gefallen wird. Es beschreibt genau dich, wie ich dich sehe", funkelten meine Augen und sofort machte ich mich an die Arbeit. Ich suchte in meine Tasche nach Stoffe, dann setzte ich mich auf dem Boden hin und ließ meine magische Feder in ein Werkzeug verwandeln. "Du kannst mir gerne Gesellschaft leisten, es sei denn du möchtest nach Fenrir schauen", lächelte ich sie sanft an. Am Liebsten wollte ich auch nach Malevor schauen, aber ich wusste nicht ob er jetzt Raum brauchte, um die Neuigkeiten zu verdauen. Wie ihm es wohl gerade ging?

Fenrir

Wir hatten ein Rudel. Mein Bruder hatte Recht, ich durfte es nicht vergessen. Vor allem hatte ich meine Gefährtin Hanabi und nur das zählte, nicht eine alte Feindschaft. Ich neigte mein Kopf leicht zur Seite: "Zählt das auch zu deinem Verhältnis mit Taiga oder wird es von diesem Abend abhängig sein? Ich meine, es läuft gerade zwischen euch wieder gut und so bist du viel erträglicher." Ich wollte mich zwar nicht einmischen, aber wenn er mich fragen würde, welcher seiner Geliebten ich besser fand, würde ich tatsächlich Taiga wählen. Obwohl sie zu viel quasselte und dauernd Farben versprühte. Aber sie tat meinem Bruder gut und sie war nicht fähig ihn in die Verdammnis zu schicken. Also war das ein großer Pluspunkt. An Silia konnte ich mich kaum erinnern, wobei an das verliebte Gesichter der Beiden schon. Und dass sie immer zu hell geleuchtet hatte. Dann hatte sie ihn in die Verdammnis geschickt. Etwas, was ich schwer verzeihen konnte.

Gehe offline, gute Nacht :)


1 115

30.06.2020, 21:48

Hanabi

Ich setzte mich zu ihr auf den Boden und schüttelte den Kopf. >Nein, ich bleibe hier. Ich denke, es tut den beiden auch mal gut unter sich zu sein. Immerhin möchten sie nicht, dass wir ihre düstere Vergangenheit kennen, auch wenn ich manchmal viel zu neugierig bin.< gestand ich. Beide Brüder trugen eine jahrhundertealte Geschichte mit sich herum. Ich konnte mir nicht im Ansatz vorstellen, wie ein so langes Leben war und was man da erlebte. Deshalb dachte ich nicht weiter darüber nach. Wichtig war nur, dass Fenrir jetzt in meinem Leben war und an meiner Seite blieb.
Interessiert verfolgte ich die Bewegungen ihrer Hände und wie geschickt sie den Stoff zerschnitt, ihn anders zusammensetzte und mehr Farben dazumischte. Es nahm Schritt für Schritt Gestalt an. Faszinierend. >Machst du dir Sorgen um Malevor? Und wie die Begegnung mit Silia ausgehen könnte?< fragte ich sie vorsichtig. Ich wollte nicht, dass sie ihre sorgenvollen Gedanken in sich hineinfraß. Wir konnten über alles reden.

Malevor

Bei dieser Frage erstarrte ich. Mein Verhältnis zu Taiga und das zu Sury... es war... unklar. Manche Dinge fühlten sich bereits vertraut an, andere wiederum machten mich... unsicher. Je nachdem welchen Verlauf das Gespräch nahm und ob Sury und ich uns ruhig aussprachen, würde zeigen, ob ich bereit für einen Neuanfang war. Ich musste mich nicht direkt in die nächste Beziehung stürzen. In dieser Hinsicht blieb ich weiterhin wachsam. Nicht zuletzt, weil beide Frauen bereits in Lebensgefahr schwebten, nur weil sie nun Teil unseres Lebens waren. Wie immer empfand ich alles als sehr kompliziert.
Ich boxte meinem Bruder spielerisch in die Rippen. >Erträglicher? Ich? Sei vorsichtig mit deinen Worten.< Dann wurde ich wieder ernst. >Mir ist bewusst, dass Taiga und ich gut harmonieren. Sie hat etwas an sich, was mich beruhigt. Die quälenden Gedanken in meinem Kopf verstummen, wenn sie da ist. Trotzdem muss ich mit Sury reden. Ich muss wissen, wo wir stehen. Ich brauche diesen Abschluss, die Gewissheit, dass sie wirklich mit diesem Menschen zusammen sein will. Auch wenn sie mir damit das Herz bricht, liebe ich sie. Diese Gefühle lassen sich leider nur schwer abschalten.<
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1 116

01.07.2020, 17:07

Taiga

Ich war auch neugierig, was ihre Vergangenheit betraf, aber akzeptierte ihre Zurückhaltung. Schon alleine die Legenden über ihnen sagten aus, dass ihre Welt ganz anders gewesen war, als unsere. Gedankenversunken schnitt ich die Stoffe zurecht, nähte wieder Teile zusammen und ließ die Farben verändern. Glitzer tanzten um meine Finger, während die Magie in meine Ader summten. Ich sah auf, nickte und suchte nach den Worte, die das Durcheinander in mir beschreiben konnten: "Mein Kopf ist voll von Gedanken und ich weiß gerade nicht, was ich fühlen soll. Ich habe einen dicken Knoten in meinem Magen. Ich habe Angst, dass Malevor sich nach dem Treffen wieder zurückziehen könnte, obwohl wir heute uns noch näher gekommen sind. Und ich weiß nicht, ob ich verkraften kann, wenn es sich herausgestellt, dass Malevor immer noch Silia will. Dass er sich von ihr nicht lösen kann. Natürlich soll er seine erste Liebe nicht vergessen, das soll Niemand. Aber was wenn das bisschen Platz in seinem Herz auch Silia gehören wird? Ich wünschte es wäre nicht Silia, sondern eine andere Frau, die weniger umwerfend ist. Und ich fühle mich schlecht, dass ich so denke. Es klingt so, als würde ich Silia nicht mehr mögen. Es ist einfach verwirrend, da sind zwei wichtige Personen in meinem Leben und sie teilen eine gemeinsame Vergangenheit, sie waren einst Liebende gewesen und ich könnte vielleicht sie beide verlieren. Jedenfalls könnte sie ihn wieder verletzen, sollte er sie wieder wollen, denn sie wird Akela nicht verlassen. In diesem Leben gehören die Beiden zusammen."

Fenrir

Mein Bruder dachte mal wieder zu viel nach und vermutlich machte er aus kleine Probleme gerade zu einem riesigen Haufen. Aber das musste er mit sich selbst ausmachen, ich konnte nur für ihn da sein und mehr oder weniger Ratschläge geben, falls er sie hören wollte. In diesem Leben hatte ich eine Menge gelernt, was zwischenmenschliche Dinge betrafen. Erstaunlicherweise. Er boxte mir in die Rippen und ich tat so als hätte er gerade mir ein Knochen gebrochen, indem ich murrend über die Rippe rieb. Ich nickte, ich konnte das verstehen und antwortete: "Weiß du, das Herz kann ziemlich groß sein, wenn man es zulässt. Jedenfalls ist es so bei mir. Ich werde auch niemals aufhören Alita zu lieben, aber ich liebe auch Hanabi und in diesem Leben habe ich mich für sie entschieden. So, jetzt genug von den Gefühlskram, ansonsten könnte man auf die Ideen kommen, wir hätten Herzen." Ich grinste schief, um das Gespräch ein wenig aufzulockern. Dann schaute ich aus dem Fenster: "Ich gehe lieber gleich nochmals auf die Jagd, vielleicht fahre ich naher weniger aus der Haut."


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01.07.2020, 17:59

Hanabi

Ich konnte gut nachvollziehen, wie es Taiga gerade ging. An ihrer Stelle hätte ich dasselbe gedacht und gefühlt. Niemand konnte vorhersagen, wie Malevor auf das Treffen mit Silia reagieren würde. Ob er zurück zu ihr wollte und darauf bestand, dass sie Akela verließ. Taiga klang unglaublich sicher damit, dass Silia das nie tun würde. Offenbar war dieses Paar in diesem Leben füreinander bestimmt. Das erinnerte mich sofort an Fenrir und mich. Wie er zuvor Alita geliebt hatte und nun mich. Aber galt das auch für Malevor und Silia? Empfand sie etwa nichts mehr für ihn? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie ihn eiskalt behandeln würde nach allem, was zwischen den beiden vorgefallen war. Dabei kannte ich nicht einmal die ganze Geschichte.
Mitfühlend legte ich eine Hand auf Taigas oberen Rücken und lächelte sie sanft an. >Was auch passiert, ich bin mir sicher, dass Malevor unsere Gruppe und auch dich nicht verlassen wird. Vielleicht wird er wieder tiefen Kummer erleiden, aber wenn du für ihn da bist, kann er das bestimmt besser ertragen. Mit dir ist er... anders. Das darfst du nicht vergessen.< Wie groß ihr Einfluss auf ihn war, wusste ich nicht, da Malevor das nicht offen zeigte, aber seine entspannte Art allein sagte genug über ihre Beziehung aus.
>Jetzt kümmern wir uns aber erst um die Kleidung.<

Malevor

Mein Mundwinkel zuckte. Wer hätte gedacht, dass mein kleiner Bruder in diesem Leben sich diese Weisheiten aneignen würde? Ich war wirklich stolz auf ihn und freute mich, dass er irgendwie zu seinem Frieden gefunden hatte. Mit Hanabi. Natürlich gab mir das zu denken, ob das auch auf Taiga und mich zutraf. Immerhin kannte ich ihre Gefühle für mich und sah, wie viel ich ihr bedeutete. Sie sorgte sich um mich, ganz bestimmt auch in diesem Moment. Es musste ebenfalls seltsam und kompliziert für sie sein, Sury und mich in einem Raum zu sehen. Ob sie Angst hatte mich zu verlieren? War das dieselbe Angst, die ich empfand, wenn ich an meine Ex-Gefährtin dachte? An das, worüber wir sprechen würden?
>Dann komme ich mit auf die Jagd. Das wird mich auf andere Gedanken bringen.< Zwar war mein Hunger nicht allzu groß, doch die gemeinsame Zeit mit meinem Bruder würde guttun.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
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01.07.2020, 18:40

Taiga

Meine Augen begannen verdächtig zu brennen und ich schluckte einen plötzlichen Kloß in meinem Hals hinunter. Stumm nickte ich und war dankbar für ihr Trost. Solange Malevor uns nicht verließ, mich nicht verließ, würde ich es vielleicht ertragen können, wenn er sein Herz erneuert an ihr verlor. Und ich würde natürlich für ihn da sein, wenn er wieder Kummer erleiden musste. Tief atmete ich durch und machte mich wieder an die Arbeit. Als ich fertig wurde, reichte ich ihr das Kleidungsstück und lächelte sie an: "So, geschafft. Probier das mal an. An eine lebendige Person kann ein Kleidungsstück immer ein wenig anders aussehen, aber ich bin mir sicher du wirst umwerfend aussehen. Fenrir wird den ganzen Abend nicht die Augen von dir lassen können, eine ideale Ablenkung für ihn." Ob Malevor bemerken würde, dass ich wieder sein Kleid tragen würde? Dieses wunderschönes, elegantes Kleid passte einfach zu einem Schlossbesuch und gleichzeitig würde es sich anfühlen, als wäre Malevor bei mir. Das gab mir ein wenig Sicherheit.

Fenrir

Mein Bruder war ebenfalls nicht abgeneigt auf die Jagd zu gehen und da die Frauen im Haus waren, waren sie erstmal sicher. Außerdem würden wir sofort spüren, wenn etwas faul war. Aber ich hatte das Gefühl, dass sie an einem anderen Tag zuschlagen würden. Wir gingen in den Wald und kaum waren wir dort, verwandelte ich mich gleich in den großen, schwarzen Wolf. Es tat gut wieder die Erde unter meine Pfoten zu spüren und den Wind in der Nase zu riechen. Ich preschte vor und wusste, dass Malevor mir locker mithalten konnte. Meine Nase zuckte, als ich in den Wind den Duft einer Beute wahrnahm. Zartes Fleisch, junges Blut und reine Energie. Der Hunger wurde in mir geweckt und ich verschmolz mich mit den Schatten des Waldes. Die Beute würde mich erst spüren, wenn es bereits zu spät war.


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01.07.2020, 18:50

Hanabi

Freudig nahm ich das fertige Kleid entgegen und sah es mir zunächst an. Mir gefiel der Schnitt, die Weichheit des Stoffes und dass es trotzdem luftig blieb. Nur wenige Sekunden später zog ich mich vor Taiga um, weil mich das sowieso nicht störte. Wir beide waren Frauen und hatten nichts zu verbergen. Breit lächelnd strich ich den Stoff an mir glatt, drehte mich um die eigene Achse und seufzte entzückt. Perfekt. Von oben bis unten, alles passte. Ich fühlte mich sehr wohl darin.
Mein Blick wanderte zu Taiga. >Es war klar, dass es fehlerfrei ist und mir passt.< machte ich ihr ein Kompliment, welches sie verdiente. Wieder drehte ich mich einmal im Kreis und stellte mir Fenrirs Gesichtsausdruck vor, wenn er mich darin sah. Natürlich war es kein pompöses Kleid oder so, aber selbst in etwas Schlichtem konnte man viel Schönheit entdecken. Meine Schwesterfreundin hatte sich immerhin viel Mühe gegeben.



Malevor

Es gab nichts mehr zu sagen. Die Jagd war nun wichtiger. Ich folgte meinem Bruder nach draußen, direkt in den Wald hinein. Den jungen Frauen würde nichts passieren. So oder so hatte ich sie beide mit einem stillen Fleck versehen, um trotzdem sicher zu sein. Ich würde es mir nicht verzeihen, sollten den beiden in unserer Abwesenheit etwas zustoßen. Sie waren bereits zu oft verletzt worden. Ein drittes Mal durfte das nicht passieren.
Meine Gedanken verloren sich jäh im Rausch der Jagd. Ich verwandelte mich nicht, da ich das dieser Welt nicht zumuten wollte und begab mich wieder in die Baumkronen. Von hier oben hatte ich einen perfekten Blick auf das Leben unter mir. Auf Fenrir, der davonraste und einer Spur folgte. Ich blieb dicht bei ihm. Nahm alles um mich herum wahr. Lauschte auf verdächtige Geräusche, sog die verschiedenen Gerüche tief ein. Und dennoch spürte ich nicht den Hauch von Sonne. Verschleierte Sury ihre Aura? Das gab mir wirklich zu denken. Nicht einmal ihren Gefährten nahm ich wahr.
Zeitmenschdoku: https://www.youtube.com/@zeitmenschdoku2678
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01.07.2020, 19:08

Taiga

Ich musterte Hanabi eingehend, als sie sich das Kleid angezogen hatte und schließlich klatschte ich begeistert in die Hände: "Dieses Kleid ist wie für dich gemacht. Ich wusste es, dass ein solches Kleid an dir nicht zu schlicht aussehen würde, du selbst bist schon ein Gemälde." Mit leuchtende Augen stand ich auf und umarmte sie kurz. Dann zog ich mich selbst um und drehte mich zu Hanabi um: "Wollen wir uns um die Friseuren kümmern? Ich dachte bei mir, dass ein paar Strähnen wieder zu einem Kranz geflochten werden könnten, während das restliche Haar offen bleibt. Diese Friseur hatte mir damals sehr gefallen, ich mag es wenn mein Haar möglichst offen bleibt. Aber ich möchte dennoch ein wenig elegant aussehen."

Fenrir

Ich sprang durch die Büsche und meine Zähne vergruben sich zielsicher in die Kehle meiner Beute. Es sah wie ein Reh aus und gleichzeitig schien es Keines zu sein. Dafür war es zu groß und hatte seltsame Fellmuster. Vermutlich eine pflanzenfressende Tierart, die nur in diesem Gebiet wuchs. Es war mir egal von welcher Abstammung es war, Hauptsache es war appetitlich für mich. Ich labte mich an seinem Blut, riss an das Fleisch und wie ein Parasit sog ich seine Energie in mir auf bis nur seine Hülle übrig blieb. Ich war gesättigt. Sowohl der körperliche Hunger, als auch den dunklen Hunger. Für heute Abend musste es ausreichen. Ich trottete zu einem Bach, verwandelte mich zurück und wusch mich sauber, damit Hanabi mich nicht in einem solchen Zustand sah.