Hanabi
Ich legte den Kopf zurück, sodass ich mein Haar ins Wasser tauchen konnte, ohne mein Gesicht nass zu machen. Mit den Händen fuhr ich durch die langen Strähnen, die nun mehr einem dunklem Blau glichen. In Gedanken summend drehte ich mich herum und erstarrte, als ich Fenrir erblickte. Damit, dass er bereits nackt und auf der Seite im Gras lag, hatte ich nicht so schnell gerechnet. Ich müsste es besser wissen. Fenrir schaffte es immer, mich um den Verstand zu bringen. Besonders sein nackter Körper.
Die Kälte des Wassers sollte erfrischend genug sein, doch mein Körper glühte regelrecht. Hastig drehte ich mich wieder weg. Er wusste auch so, dass er seine Wirkung nicht verfehlt hatte. Verdammt. In diesem Spiel war er mir überlegen. Für eine freche Antwort war ich zu schüchtern. Mir fiel beim besten Willen nichts ein, um diesmal die Oberhand zu gewinnen. Ich blickte hinunter ins klare Wasser und realisierte, dass er von seinem Standpunkt aus genug sehen konnte. Seinem scharfen Blick entging sowieso nichts. Hm...
Etwas zögerlich ließ ich meine Hände über meinen Körper wandern, vor allem dort, wo sonst Fenrir mich berührte, wenn er sich kaum unter Kontrolle hatte. Ich stellte mir vor, es wären seine Hände und hörte mich selbst entzückt seufzen. Mmh, vielleicht half ihm das ja auf die Sprünge ins Wasser zu kommen. Einen Versuch war es wert, dachte ich mit einem kleinen Lächeln, während ich mich ein wenig zur Seite drehte, damit er besser beobachten konnte, über welche Stellen meine Hände fuhren.
Malevor
Ja... Familie fühlte sich wie ein Zuhause an. Für eine lange Zeit hatte sich Sury wie eines angefühlt. Sie und ihre Geschwister. Aber seit meinem Erwachen war alles schief gegangen und diese Familie existierte nicht mehr. >Ich habe Angst, dass... dass unsere Zeit auch bald ein Ende haben wird.< flüsterte ich kaum merklich. Es fiel mir nicht leicht diese Schwäche offen zu gestehen, aber bei Taiga fiel es mir ausgesprochen leicht diese Seite von mir zu zeigen. Trotz des Risikos, dass sie sich auch irgendwann von mir abwenden könnte, war sie die letzte Lichtgeborene, der ich mein Vertrauen noch schenkte. Hanabi auch, doch das Vertrauen zu Taiga reichte tiefer. Mehr als mir lieb war.
>Ich habe erwartet, dass Sury ihre Meinung nicht ändern wird und nur kurz dachte ich, ich könnte damit klarkommen und sie und ihre Familie wie meine eigene behandeln, aber das... das geht nicht. Es ist zu viel Blut vergossen. Es herrschen zu viele Unstimmigkeiten. Es würde nicht funktionieren.< Wieder wurde ich leiser. >Das hier... unser Rudel... das klappt so viel besser. Vielleicht ist es genau das, was mich noch bei Verstand hält. Warum ich den Schmerz besser ertrage.<