Hanabi
Ich war froh, dass Fenrir bei mir war, sonst hätte ich den Verstand verloren. Seine Nähe gab mir die nötige Kraft diese Bilder in meinem Kopf zu beschreiben, auch wenn sie größtenteils wieder verblasst waren. >Also... ich war auf einer Wiese. Bestimmt in Hana'yei. Silia war da. Und ein anderer Animagi. Envar. Sie waren mir so... so vertraut. Als würde ich sie schon eine Weile kennen. Und dann... dann hat sich alles verändert.< Ich rieb mir die pochenden Schläfen und atmete tief durch. Versuchte den Rest aufzugreifen. >Du bist erschienen. Mit einer Doppelaxt. Du warst so unglaublich wütend. Ich wollte zu dir rennen. Überall waren Wurzeln, die aus dem Boden schossen und bevor ich dich erreichen konnte, war da dieser Schmerz.<
Ich verzog das Gesicht und legte unbewusst eine Hand auf meinen Bauch. Dort hatte ich die Schmerzen am stärksten wahrgenommen. Auch jetzt zog sich mein Magen zusammen. >Wenn ich mich nicht irre... bin ich in diesem... Traum... gestorben.< Das laut auszusprechen, klang verrückt, aber es hatte sich genauso angefühlt. Wie der Tod. Unerwartet und kalt. Ich erschauderte unwohl. Sah hilflos zu meinem Gefährten hoch. >Was bedeutet das?<
Malevor
Sie öffnete die Augen und als ich darin Erkenntnis las, atmete ich leise aus. Obwohl man ihren Geist stark geschädigt hatte, erinnerte sie sich an mich und das gab mir die Zuversicht, die ich brauchte, um ihr dabei zu helfen wieder auf die Beine zu kommen. Egal, was es mich kostete, ich würde nicht zulassen, dass sie ein Wrack blieb. Und da hatte der Schattenmagier kein Wort mitzusprechen. Dass er ausgerechnet jetzt aufkreuzen und Taiga Angst bereiten musste, setzte mich unter starker Anspannung. Am liebsten hätte ich ihm gleich hier das Genick gebrochen. Sury war es, die wie sonst auch die Situation zu schlichten versuchte.
>Hier sind höhere Mächte im Spiel, Akela. Auch wenn sie bei uns geblieben wäre, hätten wir sie nicht davor bewahren können.< Kurz wanderte ihr Blick zu mir. Obwohl ich ihr nichts von meinen Problemen mit meinem Schöpfer erzählt hatte, wusste sie auch so, warum das hier passiert war. Wir hatten damals gegen denselben Feind gekämpft. Erfolglos. Und nun hatte er es auf Taiga abgesehen. Die verfluchten Umstände hatten sich einfach nicht geändert. >Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass Taigas Geist vollends verheilt. Anhand ihrer Reaktion vermute ich, dass sie sich kaum an etwas oder jemanden erinnert. Sie ist völlig durcheinander. Da reagiert man eben verängstigt.< Nur erinnerte sie sich an mich. Sie hatte keine Angst vor mir, sondern klammerte sich fast schmerzhaft an mir fest. Ich ließ sie nicht los. Auf keinen Fall. Nicht, wenn sie mich brauchte.
Mein dunkler Blick fiel auf Sury, dann auf ihren Gefährten. >Hier in Hana'yei ist sie nicht sicher. In der Menschenwelt zwar auch nicht, aber hier gibt es deutlich mehr Gefahren.<
>Einverstanden. Wir kommen mit.< So sehr mir der Lauf der Dinge missfiel, wusste ich, dass die Zeit der Alleingänge vorbei war. Damals hatten sie mich meine Freiheit gekostet, zweimal beging ich den Fehler nicht. Aus diesem Grund nickte ich langsam.