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31.07.2020, 00:14

Hanabi

Jetzt waren wirklich viele Menschen in diesem Zimmer. Kein Wunder, dass Taiga sofort die Flucht ergriffen hatte. Ich selbst war völlig überfordert von der ganzen Situation. Deshalb konnte ich mich kaum über die bekannten Gesichter freuen, die sich nun alle hier versammelt hatten. Ich hielt immer noch das Abenteuerbuch fest umklammert, doch mein Griff schwächelte. Ich wusste nicht, wohin mit mir. Wohin mit den Gefühlen.
>Sie ist durcheinander. Ihr Geist ist zerrissen und nur Malevor ist ihr als Anker geblieben. Aber das reicht nicht, um ihren Geist dauerhaft zu nähren. Einige Teile müssen repariert werden, sonst führt es zu irreparablen Schäden.< sagte Jenaya ernst und streichelte dabei ihren Bauch. Hoffentlich setzte sie das alles nicht zu sehr unter Stress. Das wäre nicht gut für die Zwillinge. Umso mehr bewunderte ich sie für ihre Nächstenliebe. Dass sie hier war, um zu helfen. Genau wie alle anderen.
>Vielleicht wäre jetzt ein guter Zeitpunkt uns zu erzählen, was bisher vorgefallen ist und mit wem wir es zu tun haben.< richtete Silia das Wort an mich und Fenrir. Ich überließ ihm nur zu gerne das Sprechen.

Malevor

Dass Taiga zu mir rutschte, obwohl sie Abstand brauchte und das um mich zu trösten, war der Höhepunkt dieser Nacht. Ihr Geist war gebrochen und trotzdem hüllte sie mich in ihren Duft ein, als wäre alles normal. Doch das war nur eine Illusion. Nichts war normal. Ein ersticktes Lachen brach aus mir heraus, während ich weiterhin mein Gesicht in den Händen vergraben hielt. Einfach alles, jeder schöne Moment hatte zu diesem unausweichlichen Tiefpunkt geführt. >Ich sollte derjenige sein, der dich tröstet, nicht umgekehrt.< murmelte ich niedergeschlagen. >Ich sollte derjenige sein, der kaputt ist, nicht du.< Verzweiflung und Frust mischten sich in meine Stimme. Ich atmete schwer aus. Ein leichtes Beben erfasste mich.
Dann kamen die Tränen.
So lange hatte ich sie zurückgehalten, doch ich fand einfach nicht mehr die Kraft für Widerstand. Wie Säure, die sich in meinen Augen sammelte und meine Haut verätzte, genauso fühlte sich Weinen für mich an. Wie eine weitere Qual. Aber diesmal hatte ich sie verdient. Ich verdiente jedes Mal, mehr von der blutroten Farbe in meinem Gesicht. Jahrhundertelang hatte ich gegen meine eigenen Tränen gekämpft. Gegen diesen Fluch, der mich mein Leben lang begleitete. Heute gab ich auf. Ich hatte erneut einen wichtigen Kampf verloren. >Es tut mir so leid, Taiga.< schluchzte ich. >Es tut mir so wahnsinnig leid.<
Instinktiv legte ich meine Arme um sie und drückte ihren Körper dicht an meinen. Mir lag sehr viel mehr auf der Zunge, aber ich war einfach nicht in der Lage etwas zu sagen. Stattdessen hielt ich meine zerbrochene Hoffnung fest und weinte um ihr Schicksal. Ich wünschte, ich hätte die Ewige Verdammnis nie verlassen. Ich wünschte, Surys Licht hätte mich unwiderruflich und bis in alle Ewigkeit verbrannt.
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31.07.2020, 08:29

Taiga

Sein Lachen klang so traurig, nicht so fröhlich wie der Klang, an dem ich mich erinnerte. Ich war....kaputt? Hatte er deswegen gemeint die Fremde wollten mir helfen? Hatten diese Frauen genau das versucht? Mich zu reparieren? Ich spürte seine Tränen und ich erinnerte mich nicht ihn jemals geweint gesehen zu haben. Etwas flackerte in meinem Kopf auf. Ein Fluch. Deswegen hatte ich ihn nie weinen gesehen, weil noch mehr rote Male in seinem Gesicht erscheinen würden und doch jetzt vergoss er die verfluchte Tränen. Meinetwegen. Weil etwas passiert war, was mich kaputt gemacht hatte und er fühlte sich deswegen schuldig. Ich hatte ein Kloß in meinem Hals, es tat mir weh ihn so zu sehen. Ich war mir ganz sicher, dass er nicht die Schuld hatte. Dass es einfach nur Pech gewesen war. Ich streichelte sein Kopf und meine eigene Wangen wurden feucht. "Ich....", meine Stimme war rau und der Klang hörte sich fremd an. Angestrengt brachte ich die nächsten Worte hervor: "Bleibe deine Taiga. Auch wenn ich kaputt bin. Ich liebe dich immer." Er würde mich nicht verlieren. Niemals.

Fenrir

Ich musterte wieder das graue Bett, Taiga hatte nie davon gesprochen, dass sie auch die Farben stehlen konnte. Ihr Magie hatte dabei anders gewirkt und ich fragte mich, ob es einfach an ihrem Zustand lag. Ob es sowas wie ein Selbstschutz gewesen war. Ich konzentrierte mich wieder auf die Gespräche, denn es ging darum wie man Taiga helfen konnte. Gut, dass ich den Namen herausgefunden hatte und mein Bruder sollte ihn ordentlich schön lange leiden lassen bevor er bis in alle Ewigkeit in Nichts verkümmerte. Ich verschränkte die Arme vor dem Brustkorb, sah die Sonnenfüchsin finster an und mein Blick glitt wieder zu der schwangere Lichtgeborene. "Unser Schöpfer scheint mit uns eine offene Rechnung zu haben. Es gefällt ihm nicht welchen Weg wir in diesem Leben eingeschlagen haben und deswegen lässt er seinen Zorn an die beiden Frauen aus. Er weiß, dass sie....uns nicht egal sind. Die ersten beiden Angriffe waren die Gegnern noch Wölfe gewesen, der erste Angriff stand in Hanabis Zuhause statt, als wir noch Babies waren und der zweite in Ocamma. Der dritte Angriff war in Ardan, da hatte er "stärkere" Schergen ausgesendet. Jetzt die Entführung und diesmal war ein Dunkelgeborener am Werk gewesen."


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31.07.2020, 11:05

Hanabi

Fenir brachte die Geschehnisse genau auf den Punkt. Wir waren mehrmals angegriffen worden, doch dieses Mal hatte der dunkle Schöpfer weitaus gefährlichere Gegner geschickt. Ein Dunkelgeborener hatte Taiga verletzt. Das ergab Sinn. Einen solchen Schaden konnte nur ein Animagi anrichten. Jetzt fühlte ich mich nur noch schlechter. Weil Taiga diesem Kerl zum Opfer gefallen war. Weil sie verloren und verängstigt war. Mir tat das Herz weh und ich musste erneut gegen die aufsteigenden Tränen kämpfen. Mit Tränen würde ich ihr nicht helfen können. Leider.
Silia stieß ein tiefes Seufzen aus. >Das sind sehr schlechte Neuigkeiten. Euer Schöpfer lässt nach all der Zeit immer noch nicht locker.< Leise Wut schlich sich in ihre Stimme. >So kann es nicht weitergehen. Es muss einen Weg geben euer Schicksal zu ändern. Es ist unverzeihlich, dass nun auch unschuldige Leben bedroht werden, nur um euch eins auszuwischen.<
>Ich schätze, es macht Sinn, wenn ein Teil sich eine Strategie überlegt, wie das, was Taiga widerfahren ist, nicht nochmal vorkommt und der andere Teil kümmert sich um ihre Genesung. Wir sind genug Leute, um zusammen etwas zu erreichen.< sagte Jenaya in sanftem Tonfall. Ich vergaß oft, dass diese Menschen einen fürchterlichen Krieg gekämpft und auch gewonnen hatten. Sie kannten sich mit Situationen wie diesen aus. Vielleicht bestand Hoffnung, dass wir gemeinsam eine Lösung fanden.

Malevor

Mein Gesicht glühte von den Tränen, die unaufhaltsam über meine Wangen flossen. Auch wenn ich lange Zeit zu stolz gewesen war, um mich diesem Fluch zu beugen, konnte ich den Damm, der nun gebrochen war, nicht wieder schnell genug errichten. Dafür nahm es mich zu sehr mit, dass meine Herkunft, mein verdammtes Leben das von Taiga auf diese Weise gezeichnet hatte. Niemand konnte mir einreden, es sei nicht meine Schuld. Doch... das war sie. Anstatt davon abzusehen, dass ich alles unter Kontrolle hatte und neu anfangen durfte, hatte ich die warnende Stimme in meinem Kopf ignoriert. Ich hatte nach jedem schönen Moment gelechzt wie ein Ertrinkender. Ich hatte Taigas Liebe zu mir so sehr gewollt, so genossen, dass ich ihr Leben aufs Spiel gesetzt hatte. Und nun hatte sie den Preis bezahlt. Wie sollte ich mit dieser Schuld leben? Oder damit, dass ich auch Alita auf dem Gewissen hatte? Wohin ich auch ging, Zerstörung und Leid folgten.
Ich umfasste Taigas Gesicht und entdeckte die feuchten Spuren auf ihren Wangen. Auch sie weinte. Sie weinte mit mir. Sie liebte mich. Immer. Verstand sie nicht, dass ein Leben mit mir ihren Untergang bedeutete? >In dem Haus dort drüben sind Leute, die dich lieben. Sie sind Familie. Freunde. Und man hat dir das genommen. Weil du bei mir bist. Weil ich dich in mein Leben gelassen habe.< Ich schluckte den schweren Kloß in meinem Hals hinunter. Schniefte. >Es tut mir leid. Es tut mir furchtbar leid, dass ich dich da mit reingezogen habe.< Was mir mehr leidtat, war das fehlende Strahlen in ihren Augen. Das sorgenfreie Lachen auf ihren Lippen. Ich atmete zittrig ein, lehnte meine Stirn gegen ihre, schloss die Augen und atmete leise wieder aus. Es gab keine Worte mehr, um zu beschreiben, wie ich mich gerade fühlte.
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31.07.2020, 17:46

Taiga

Energisch schüttelte ich den Kopf. Er sollte nicht so denken. Er sollte sich nicht die Schuld geben. Ich schlang meine Arme fest um seinem Hals aus Angst er könnte mich jetzt verlassen, weil er glaubte es wäre besser so. Ich blinzelte die neue Tränen weg. "Ich bleibe bei dir!", meine Stimme war immer noch rau, immer noch fremd. Aber einen entschlossener und fast trotziger Unterton schwang mit. Keine Angst. Keine Unsicherheit oder Verwirrung. In diese einzige Sache war ich absolut sicher und klar. Ich hatte nicht alles verloren und das gab mir Hoffnung, dass ich das Verlorene zurückfinden konnte. Aber ohne Malevor schaffte ich es nicht, ich brauchte ihn. Er war mein Halt. Zaghaft drückte ich meine Lippen auf Seinen und dann löste ich mich wieder von ihnen. Vielleicht wollte er gar nicht mehr von mir geküsst werden.

Fenrir

"Was hast du denn erwartet? Etwa, dass er auf einem Regenbogen tanzt und Friede-Freude-Eierkuchen isst? Er ist der dunkle Schöpfer", schnaubte ich: "Und er vergiss niemals etwas. Schon gar nicht Verrätern." "Die Frauen sind für die Heilung zuständig und die Männer planen", teilte ich einfach die Gruppen auf. Außerdem war es am Logischsten. "Naja, mein Bruder wird wohl ab und zu mal bei der Genesung mithelfen müssen", fügte ich hinzu, immerhin hatte Taiga nur zu ihm Vertrauen. "Wir sollten Jadis und Ardan informieren. Ardan könnte die Schutzwällen verstärken", wandte der jüngere Schattenmagier ein. Vielleicht sollte ich ihn doch bei Gedanken Kenai nennen, wo jetzt hier zwei Schattenmagiern hausten. Und den Namen des Anderen würde ich niemals über meine Lippen bringen wollen.


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31.07.2020, 19:35

Hanabi

Ich sah zwischen den einzelnen Leuten hin und her. Es sprach für sich, dass die Männer einen Plan schmieden konnten, der uns alle hoffentlich aus dieser Misere befreite. Währenddessen würden Jenaya und Silia die Heilung vorantreiben, vorausgesetzt Malevor schaffte es Taiga davon zu überzeugen, dass das hier sehr wichtig für ihre geistige Gesundheit war. Wir wollten ihr nur helfen. Sie aus der Dunkelheit befreien, in die man sie gestoßen hatte. Zum Glück hatte sie sich einen winzigen Teil bewahrt. Wäre ich an ihrer Stelle gewesen... hätte ich das auch überlebt? Hätte der Gedanke an Fenrir mich am Leben erhalten? Ich erschauderte unwohl und wollte lieber an etwas anderes denken.
>Stimmt. Die beiden können uns bestimmt helfen.< stimmte Silia zu. Dass nun auch das Königspaar involviert wurde, sprengte fast den Rahmen. Wir waren plötzlich so viele Leute. Ausgerechnet die Helden aus den Erzählungen wollten uns helfen. Das bedeutete mir wahnsinnig viel.
>Ich werde sie nachher aufsuchen. Dadurch, dass wir jetzt schon so viele sind, wird man uns kaum nochmal angreifen.< fügte die Sonnen-Animagi hinzu.

Malevor

Ich presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. Dass sie bei mir bleiben wollte, war schlichtweg verrückt. Sie musste weit weg von mir bleiben. Irgendwo in sicheren Händen, nur nicht bei mir. Ich hatte sie mehr als einmal beinahe verloren. Damals im Wald in Ocamma, nun hier in Ignulae. Ein weiteres Mal würde ich es nicht ertragen. Es würde mich endgültig brechen und das wusste mein Schöpfer. Er wusste, wie fein der Grad war, auf dem ich schwankte. Ich stand kurz davor die Beherrschung zu verlieren und wenn das passierte, müsste etwas wie damals im Krieg passieren, damit ich zurück zu mir fand. Oder ich verlor mich ohne Wiederkehr. Ebenfalls möglich.
Die Gedankenspirale, die mich tiefer in die Dunkelheit zog, wurde jäh unterbrochen, als Taiga mich wie aus dem Nichts küsste. Vorsichtig. Viel zu kurz. Verwirrt sah ich sie an. Meine Tränen waren inzwischen versiegt. Da war immer noch ein dicker Kloß in meinem Hals, aber es hielt mich nicht davon ab den Kuss zu erwidern. Verzweifelt und gierig. Wenn ich allein mit meinen Lippen ihren Geist heilen könnte, wäre das ein Wunder für mich. Ich wünschte es mir. Für uns beide. Aber vor allem für Taiga.
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1 326

31.07.2020, 20:37

Taiga

Vor Überraschung reagierte ich einen Moment nicht, als Malevor mich zurück küsste. Der Kuss fühlte sich anders an, als die Küsse aus meine Erinnerungen, die mir mit ihm erhalten waren. Der Kuss war jetzt verzweifelt und gleichzeitig gierig, als könnte es der letzter Kuss sein. Dann kam Regung in mir und ich erwiderte den Kuss. Es fühlte sich an, als müsste ich ihn neu kennenlernen. Als hätte ich noch nie Jemanden geküsst. Und gleichzeitig fühlte es sich so vertraut an. Es war verwirrend und wiederum nicht. Ich spürte etwas in meinem Inneren. Es war....ein schönes Gefühl. Ganz frei von der Angst. Ich fühlte mich....lebendig. Seine Lippen schmeckten salzig und nach etwas Anderen. Nach etwas Intensivem. Und nach ihm. Diese Lippen waren so schön warm, ganz anders als....nein. Nicht daran denken. Ich wollte das gute, wohlige Gefühl nicht verlieren.

Fenrir

Niemand hatte Einwände, ansonsten hätte ich vielleicht noch meine Geduld verloren. Und wie es aussah waren das Königspaar dieses Landes plötzlich mit im Boot. Das Haus war schon kurz vor dem Platzen und noch mehr Personen hinein quetschen ging nicht. Die Sonnenfüchsin hatte entschlossen, dass sie naher das Königspaar aufsuchen würde. Von mir aus. "Tja, dann warten wir kurz auf die Beiden", brummte ich und ging zu meiner Gefährtin hinüber. Sie sah immer noch blass um die Nase aus, was kein Wunder war. Ich beugte mich zu ihrem Ohr, flüsterte leise: "Ich finde dich stark, Hanabi und wir werden es schaffen."


1 327

31.07.2020, 22:51

Hanabi

Malevor war noch nicht mit Taiga zurückgekehrt, also vermutete ich, dass sie noch nicht bereit war zurückzukehren. Ob es ihr trotzdem wieder besser ging? Reichte Malevor als Anker für sie aus? Wieder die sorgenvollen Gedanken.
Silia und Jenaya erhoben sich derweil vom Bett. Die schwangere Lichtgeborene wirkte müde. Immerhin hatten wir sie aus ihrem Schlaf gerissen. Fenrir beugte sich zu mir und ich schenkte ihm ein warmes Lächeln. In diesem tosenden Sturm blieb er mein Halt. Und dass er mich für stark hielt, bedeutete mir viel und gab mir Kraft. Deshalb richtete ich meine Aufmerksamkeit auf Silia, die meinen fragenden Blick bemerkte.
>Kann ich mit dir kurz unter vier Augen sprechen?<
Sie nickte langsam und bedeutete mir ihr nach draußen zu folgen. Runter in die Küche, wo niemand war. Dabei sammelte ich mich innerlich. Suchte nach dem besten Beginn, wie ich die Sache mit Alita zur Sprache bringen sollte. Das war ziemlich schwer.

Malevor

Sie zögerte einen Moment und ich spürte, dass der Kuss anders war. Es kam nicht dieselbe Energie zurück wie zuvor. Wahrscheinlich war auch das anders für sie seit dem Vorfall. Trotzdem hörte ich nicht auf. Ich brauchte diesen Kuss so sehr wie sie. Ich brauchte das Gefühl ihr nah zu sein. Sie war meine Hoffnung. Der Ort, wo ich mich tatsächlich in Ordnung fühlte. Ich wollte sie beschützen. Sie verlassen und bei Sury lassen. Aber ich würde es nicht tun können. Früher oder später würde mich mein Weg wieder zu ihr bringen.
Schweratmend löste ich mich von ihren Lippen und hielt ihr Gesicht in beiden Händen. Mir lagen viele Worte auf der Zunge. Aber ich schaffte es nicht zu sprechen. Ich sah sie nur an, immer noch verzweifelt und so voller... voller tiefer Zuneigung. Mit dem Daumen streichelte ich ihren Wangenknochen entlang und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. >Vertraust du mir?< Meine Stimme klang heiser.
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01.08.2020, 09:01

Taiga

Da war nur noch dieser Kuss und alles Anderes verlor einfach seine Bedeutung. Nichts war mehr wichtig, nur das hier. In diesem Moment fühlte ich mich nicht....kaputt. Ich klammerte mich an das warme, wohlige Gefühl. Es fühlte sich tröstlich an, heilsam. Als könnte der Kuss jeden Übel vertreiben. Benommen blinzelte ich, als seine Lippen mich verließen und ich ein kühler Lufthauch auf Meinen spürte. Seine Hände waren warm auf meine Wangen und schenkten mir Geborgenheit. Sein Blick war immer noch verzweifelt und doch sah ich auch etwas Weiches in seine Augen, das in mir das wohlige Gefühl verstärkte. Meine Wange schmiegte sich tiefer in seine Handfläche. Ich sah ihn an und entdeckte die neue Male auf seinem Gesicht. Wie dünnen Lavarinnsalen sahen sie aus und auch wenn er von den verfluchten Tränen gezeichnet wurde, fand ich ihn schön. Ich nickte. Ich vertraute ihn.

Fenrir

Sie lächelte und das war ein gutes Zeichen, es bedeutete, dass sie neue Kraft gewonnen hatte. Und das zeigte sich auch gleich, denn sie suchte das Gespräch mit der Sonnenfüchsin. Ich wusste worum es gehen würde und es war wichtig für meine Gefährtin, ansonsten hätte ich sie niemals freiwillig dazu aufgefordert mit der Sonnenfüchsin zu reden. "Und jetzt alle raus hier. Vielleicht kommen sie dann zurück, wenn der Raum frei ist", brummte ich zu den Anderen und mein Blick blieb bei der Schwangere stehen. "Hanabis und mein Bett ist noch ungenutzt. Du kannst dich dort hinlegen und wenn es dir nicht ausmacht mit ihr das Bett teilen", ich verschränkte die Arme vor dem Brustkorb. Dieses Hin- und herreisen war vermutlich nicht für eine Schwangere entspannend, also konnte sie gleich hierbleiben. Ihr Ehemann war zu ihr gegangen und hatte ein Arm um sie gelegt, er nickte mir dankbar zu. Der musste wohl übel auf dem Boden im Wohnbereich schlafen, ich würde einfach in meiner Wolfsgestalt irgendwo schlafen. Widerwillig sah ich zu den anderen Schattenmagier. "Keine Sorge, ich begleite naher Silia zu ihre Eltern", er lächelte kühl. Gut so, dann musste ich mir sein hässliches Gesicht nicht länger ansehen.


1 329

01.08.2020, 17:55

Hanabi

Die Sonnenfüchsin vor mir stehen zu haben, machte mich etwas nervös, denn sie war so... selbstbewusst und... stark. Trotz der aktuellen Situation strahlte sie Zuversicht und Hoffnung aus. Wie machte sie das bloß?
Ich räusperte mich und schaffte ein wenig die Schultern, als mich ihr erwartungsvoller Blick traf. >Es ist nicht wirklich einfach in Worte zu fassen, was... nun ja, mit mir los ist, aber Fenrir meinte, du könntest mir dabei helfen.< Jetzt blickte sie überrascht drein. Bestimmt wegen Fenrirs Vorschlag. Immerhin mochte er sie nicht.
>Also... in letzter Zeit, besonders heute, hatte ich diese Visionen. Von dir und einem anderen Animagi. Envar. Dann von einem Kriegsfeld, ein wütender Fenrir und schließlich... mein Tod.< Instinktiv fasste ich mir an den Bauch, denn jedes Mal, wenn ich daran dachte, spürte ich beinahe den Nachhall des Schmerzes. >Fenrir meint, es liegt vielleicht daran, dass ein Teil von Alita in mir weiterlebt. Dass unsere Leben miteinander verknüpft sind.<
Silia starrte mich perplex an, dermaßen intensiv, dass ich verlegen und nervös zugleich den Blick senkte. Fehlte nur noch, dass ich wie ein Kind an meinem Saum zu spielen begann. Dann ging die Animagi plötzlich vor mir in die Hocke und sah direkt auf meine Brust. In ihren Augen leuchtete etwas auf. Neugier. Hoffnung. Erstaunen. Ich wusste es nicht so genau. Ich wollte nur, dass sie endlich etwas sagte.
Silia sah wieder zurück in meine Augen und zu meinem Schock sammelten sich dort Tränen. >Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber das... Das ist wahr. Ich sehe es jetzt. Dein Herzenslicht. Schon beim Abendessen habe ich diese vertraute Energie gespürt, aber wenn du diese Visionen wirklich hast, besteht kein Zweifel, dass ein Teil meiner Schwester in die weiterlebt. Das Licht in dir, es flackert teilweise in ihrer Farbe. Frühlingsgrün. Die Jahreszeit der Hoffnung.<

Malevor

Als sie nickte, atmete ich erleichtert aus. Auch wenn sie in mir einen Anker sah und mich liebte, war Vertrauen nichts, was man so leichtfertig hergab. Besonders nach einer schrecklicher Erfahrung. Dieser Dunkelgeborene hatte sie mit meinem Aussehen gefoltert, weshalb ich ziemlich beeindruckt von ihr war, da sie den richtigen Mann vor sich erkannte. Und ich würde ihr nie etwas Schlechtes tun. Das wusste sie zumindest.
Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn. >Dann vertraue darauf, dass alle im Haus dir nur helfen wollen. Silia wird deinen Körper und dein Herzenslicht heilen und Jenaya Stück für Stück deinen Geist. Wir setzen alles daran, dass du dich nicht kaputt fühlen musst. Wir flicken dich zusammen.< erklärte ich ihr in sanftem Tonfall. >Und ich werde natürlich in deiner Nähe bleiben. Wenn es dir zu viel wird, brauchst du nicht davonzulaufen. Es reicht, wenn du einfach nur Nein sagst. Niemand will dich zu etwas zwingen. Aber die Schäden müssen repariert werden, denn je länger wir damit warten, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sehr viel verlorengeht, was nicht wiederhergestellt werden kann.< Leise atmete ich aus. >Ich würde es nicht ertragen, wenn das passiert, Taiga. Ich hasse mich schon genug für einige Dinge, die ich getan und nicht getan habe, aber das hier... du... Das würde mich endgültig brechen.<
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01.08.2020, 20:56

Taiga

Helfen. Zusammenflicken. Als wäre ich ein zerrissenes Stoff und die Stoffteile konnten davon wehen, wenn sie nicht rechtzeitig zusammengenäht wurden. Ich senkte den Blick und kaute unruhig auf meine Unterlippe. Die Anderen verunsicherten mich, ich konnte ihre Gesichter nicht zuordnen und das machte ihre Nähe unerträglich. Aber ich wollte nicht, dass Malevor meinetwegen litt. Ich musste es versuchen. Stumm nickte ich wieder und mein Blick glitt zu dem Haus, aus dem ich geflohen war. Hier draußen fühlte ich mich wohler, hier gab es keine Wände. Der Himmel und das Meer waren weit. Ich zog in den Sand Linien. Ein Viereck mit einer Lücke und in ihm drei Striche. Drei Personen in einem geöffnetem Raum, Malevor war einer der drei Personen. Mehr war mir zu viel. Und nichts sollte verschlossen sein, ansonsten würde ich mich eingesperrt fühlen. Und dieses Gefühl ließ in mir die Panik aufwallen. Ich sah ihn an. Ob er verstand was ich gezeichnet hatte? Ich konnte es nicht in Worte fassen.

Fenrir

Kenai brachte seine Ehefrau in den anderen Raum, damit sie sich ausruhen konnte. Denn in dieser Nacht würden wir erstmal nicht weiterkommen und außerdem brauchten wir alle den Schlaf. Mein Bruder und ich waren fähig tagelang wach bleiben zu können oder nur für ein paar Stunden zu schlafen, aber dennoch galt der Schlaf ein wichtiger Energiezufuhr. Der Schattenmagier verließ ebenfalls den Raum, ansonsten wären wir vielleicht doch an unseren Kehlen gegangen. Ich lehnte mich an der Wand ab und dachte an das Bastard. Meine Erinnerungen an ihn waren lückenhaft, aber ich wusste noch, dass Cyrills Gestalt eine monsterhafte Schlange war. Er war fähig seine Haut zu wechseln, hatte eine Vorliebe dafür den Körper seines Opfers zu verunstalten bevor er den Geist zerstückelte und trug dabei gerne das Gesicht einer wichtigen Person des Opfers, um ihm besonders viel Qualen zu bereiten. Man sollte ihn nicht unterschätzen, denn er war durch und durch eine Schlange. Aber Malevor und ich waren mächtiger. Überlegener.


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02.08.2020, 11:33

Hanabi

Sprachlos erwiderte ich Silias Blick, der so voller Emotionen war. Ich wusste nicht, was ich von dem Ganzen halten sollte. Ich? Eine Wiedergeburt von Alita? Ich hatte bereits ein Leben gelebt und schwebte erneut in Lebensgefahr? Das erschien mir kein nettes Schicksal zu sein. Außerdem besaß ich nicht viele Erinnerungen an damals. Nur vertraute Gesichter und die Gefühle, die sie in mir hervorriefen. Und da traf es mich wie der Blitz.
Alita hatte Fenrir geliebt. Jetzt war ich glücklich mit ihm zusammen. Das war längst kein Zufall mehr. Irgendwelche Mächte hatten uns zueinander geführt. Anders ließ sich das alles nicht erklären.
>Meine Schöpferin hat mir gesagt, dass ich an einen Ort muss, wo alles angefangen hat. Was meint sie damit?<
Silia schniefte leise und wischte sich die Tränen von den Augen. Sie wollte mich berühren, ließ es aber vorerst bleiben. Stattdessen huschte ein Schatten über ihr Gesicht. >Entweder ist der Geburtsort in Hana'yei gemeint oder der Ort, an dem Alita... gestorben ist.<
>Wo war das?< Aus einem mir unerklärlichen Grund begann mein Herz schneller zu schlagen.
>In Alithea. Dort, wo der Krater ist.<

Malevor

Sie sagte nichts dazu, sondern malte ein geöffnetes Viereck mit drei Strichen. Ich suchte den Zusammenhang und benötigte ein paar gedankliche Anläufe, um zu verstehen, was sie damit meinen könnte. Sicher war ich mir nicht, aber das war im Moment auch egal. Solange sie einwilligte, dass man ihr half, reichte mir das.
Mit einem leisen Seufzen richtete ich mich auf und hielt ihr auffordernd meine Hand hin. Es war an der Zeit zurück ins Haus zu gehen. >Ein paar Stunden Schlaf wird uns allen gut tun.< Besonders Taiga. Ich bezweifelte, dass ich schlafen würde. Nicht mit all den Dingen, die mir durch den Kopf gingen. Außerdem musste mir mein Bruder noch sagen, mit wem wir es zu tun hatten. Damit ich mich auf die Jagd nach ihm machen konnte. Er würde schwer dafür bezahlen. Ich wollte ihn auf eine Weise foltern, die selbst Dunkelgeborenen Angst bereitete.
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1 332

02.08.2020, 15:36

Taiga

Ich griff nach seiner Hand und spürte die Wärme. Gemeinsam kehrten wir in das Haus zurück und es wirkte viel ruhiger als vorhin. In den Raum, wo ich vorhin gewesen war, war nur ein Mann mit schwarzem langen Haar und gelblichen Augen. Ich versteckte mich leicht hinter Malevor und wagte es ihn genauer anzusehen. Er bemerkte meinen Blick: "Ich bin Fenrir. Malevors Bruder." Verblüfft sah ich zu Malevor hoch und dann wieder zu ihm. Sie sahen sich gar nicht ähnlich aus. Fenrir grinste leicht: "Ich weiß. Nicht jeder kann so gut aussehen wie ich, nicht mal der eigener Bruder." Ich glaubte er machte einen Scherz. Jedenfalls entspannte ich mich ein wenig und ging zum Bett.

Fenrir

Ich sah sofort die neue Male in das Gesicht von Malevor, doch ich sagte nicht dazu. Vor allem wollte ich nicht Taiga noch mehr beunruhigen. Die Sache mit ihr ging meinem Bruder ziemlich nah, nicht mal bei dem Verlust seiner Ex hatte er die Selbstbeherrschung verloren und den verfluchten Tränen nachgegeben, obwohl es für ihm alles nicht einfach war. Ob er es wahrhaben wollte oder nicht, Taiga war ihm viel näher gekommen als es jemals seine Ex getan hatte und sie schien ihn tiefer berühren zu können. Ich sah kurz zu der Frau hin: "Ich muss kurz mit Malevor sprechen. Er ist gleich wieder da und wir sind auch nur im Flur, also nicht mal einen halben Meter entfernt. In Ordnung?" Ihr Blick huschte zu meinem Bruder, einen Moment flackerte Unsicherheit in ihre Augen auf und dann nickte sie zaghaft.


1 333

02.08.2020, 16:47

Malevor

Wir kehrten ins Zimmer zurück, wo nur Fenrir auf uns wartete. Nicht einmal ihn erkannte Taiga und das obwohl wir seit einiger Zeit zusammen reisten und sie uns beide großgezogen hatte. Es rammte mir jedes Mal aufs Neue eine Faust in den Magen, wenn ich an den Grund ihres jetzigen Zustandes dachte. Dass ich es nicht geschafft hatte sie zu beschützen. Dass sie in diesem Haus mit uns Animagi unsicher und verloren wirkte. Bis auf mich. Was für eine Ironie des Schicksals...
Sie nickte zaghaft, als mein Bruder ihr mitteilte, dass wir uns unter vier Augen im Flur unterhalten mussten. Diese Unterhaltung war mir wichtig, denn die Bestie in mir konnte nicht länger warten. Ich musste wissen, wer ihr das angetan hatte. >Keine Sorge, es dauert nicht lange. Dann lege ich mich zu dir.< versicherte ich ihr. Dann trat ich mit meinem Bruder hinaus in den Flur. Alle anderen hatten sich offenbar im Haus verteilt. Das war mir ganz recht. Im Moment brauchte ich meinen Abstand zu allen anderen. >Wer war's?< kam ich sogleich zur Sache.

Hanabi

Ich schluckte schwer. Hana'yei oder Alithea. Ein Krater. Dort hatte Alita ihren letzten Atemzug genossen. Dort hatte sie Fenrir verloren. Oder ich? Ich fühlte mich nicht so, als hätte ich eine direkte Verbindung zu ihr. Lag es daran, dass nicht alle Erinnerungen zu mir zurückgekehrt waren? Gab es mehr, das mein Geist mir nicht offenbart hatte? Ich biss mir unruhig in die Unterlippe. Am liebsten wäre ich gleich zu diesen beiden Orten aufgebrochen, doch die Nacht hatte schon zu viel von mir abverlangt.
>Wenn ich... bereit bin, dann... würde ich gerne dorthin gehen. Meine Schöpferin meinte, dass das wichtig ist. Dass ich mich erinnern soll.< sagte ich leise und Silia nickte verständnisvoll. Wieder sah es aus, als ob sie mich umarmen wollte, doch sie hielt sich zurück. Genau wie die Tränen, die in ihren Augen schimmerten. Sie hatte Alita geliebt. So viel stand fest. Fenrir hatte auch Alita geliebt. Jetzt liebte er mich. Würde es irgendetwas zwischen uns ändern, nun da ich doch eine Verbindung zu dieser Animagi hatte? Hoffentlich nicht.
>Ein Schritt nach dem anderen. Hier muss niemanden überstürzt handeln.< sagte Silia sanft, als hätte sie meine Sorge gehört. Ich nickte leicht. Atmete tief aus. >Dann geh ich mal schlafen. Es war... eine lange Nacht.<
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02.08.2020, 20:19

Taiga

Wieder nickte ich und ich sah Malevor hinterher bis er aus dem Raum verschwand, dabei klopfte mein Herz unruhig. Ich legte mich hin und zog die Decke bis an den Kinn. Ich merkte wie mein Atem schneller wurde und versuchte mich auf das Meeresrauschen zu konzentrieren. Es war alles gut. Ich war sicher. Die Schatten dieses Raumes würden mir nicht wehtun und Malevor würde gleich wieder bei mir sein. Meine Augen begannen verdächtigt zu brennen. Ich schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter. Ich wollte mich nicht so fühlen. Nicht so schwach. Oder war ich vorher auch schwach gewesen? Tief atmete ich ein und versuchte ruhiger zu werden. Dann hob ich meinen Arm in die Luft und sah die rote Male auf meiner Haut. Sie sahen nicht aus, als gehörten sie zu mir. Es sah so aus, als hätte Jemand die Mustern eingebrannt. Ich mache dein Körper zu einem Kunstwerk. Kalter Schweiß brach aus und zitternd versteckte ich mich unter die Decke.

Fenrir

Wir redeten nicht um den heißen Brei, daher antwortete ich sofort: "Cyrill, die Schlange. Einer von den mittleren Ränge, mit ihm wirst du locker fertig." Meine Augen glühten von der Wut auf diesen Bastard, der das Taiga angetan hatte. "Willst du gleich aufbrechen? Ich passe auf sie auf", fragte ich ihn sogleich. An seiner Stelle wäre ich sofort aufgebrochen, um endlich Rache zu nehmen. Eine langsame, qualvolle Rache, denn ich kannte keine Gnade und mein Bruder genauso wenig. Meine Ohren zuckten leicht. Unten hörte ich immer noch murmelnde Stimmen. Anscheinend war die Unterhaltung mit der Sonnenfüchsin lange. Im Nebenraum hingegen blieb es still, offensichtlich war die schwangere Lichtgeborene eingeschlafen und ihr Kerl blieb noch bei ihr. Der andere Schattenmagier schlich irgendwo im Haus herum.


1 335

02.08.2020, 23:24

Malevor

Kalte Wut erfasste mich, als ich den Namen hörte. Ja, endlich fügte sich das Puzzle. Cyrill. Das war der Name des Animagi. Mittlerer Rang. Ein Biest. Eine Schlange. Ein Dunkelgeborener, der schon bald seinen letzten Atemzug nehmen würde. Nur nicht heute Nacht. Sollte er seine Freiheit genießen. Jede Minute, in der ich nicht Jagd auf ihn machte. >Ich werde sie nicht alleine lassen. Ihre Genesung ist mir wichtiger als meine Rache.< sagte ich ernst und unterdrückte dabei das Monster in mir, das wild fauchend protestierte. Ich hatte es unter Kontrolle. Ich musste ruhig bleiben. Vorerst. Für Taiga. >Sobald es ihr besser geht und sie sich sicher bei euch fühlt, beginnt die Jagd.<
In diesem Moment erschien Hanabi im Flur. Sie hielt inne, als sie uns beide erblickte. Die verschiedensten Gefühle zeichneten sich auf ihrem Gesicht ab und obwohl ich eine Veränderung in ihr wahrgenommen hatte, musste ich meinen Fokus auf Taiga richten. Sie war die oberste Priorität.
>Gute Nacht.< wünschte ich den beiden. Ich klopfte meinem Bruder auf die Schulter, als Dankeschön für seine erfolgreiche Suche nach meinem Ziel. Dann kehrte ich zurück zu der jungen Frau, die zitternd Schutz unter der Decke suchte. Wie ein Mädchen, das Angst vor der Dunkelheit hatte. Mir brach das Herz. Mein Hass wuchs ins Unermessliche. Trotzdem blieb ich ruhig. Ich legte mich zu ihr, zog die Decke ein Stück weit runter, damit ich einen prüfenden Blick auf sie werfen konnte und schlang anschließend meine Arme um ihren Körper. >Ich bin da. Ich lass dich nicht los.< murmelte ich rau und presste einen Kuss auf ihre Schläfe.

Hanabi

Silia würde mit ihrem Mann zu ihren Eltern aufbrechen, denn sie mussten ebenfalls von der aktuellen Lage erfahren, weil sich alles um unsere Familie drehte. Taiga war ein Teil unseres Rudels, gleichzeitig war sie ein Teil von Silias Familie und diese bestand aus sehr vielen Mitgliedern. Faszinierend, wie manche Schicksale miteinander verbunden waren. Und dass ich offenbar Silias Schwester war. Indirekt. Oder direkt? Ich war immer noch verwirrt.
Als ich die Brüder im Flur entdeckte, spürte ich sofort, dass sie etwas Ernstes besprachen. Dabei fielen mir Malevors neue Male auf. Weitere rote Ecken und Kanten, die ihn zeichneten. Wenn das kein Beweis für seine Liebe zu Taiga war. Hatte ich zuvor geglaubt, er würde Silia nie wirklich loslassen, bewies er das Gegenteil. Es war die Art, wie er sie beschützte und wie tief ihn die Sache traf. Das ging übers Familiäre hinaus. Er hatte sogar seine eigene Grenze überschritten und Silia sowie alle anderen eingeweiht. Hoffentlich schaffte er es Taigas Geist und Herz zu retten. Ich wünschte es mir so sehr.
>Gute Nacht.< murmelte ich und trat auf Fenrir zu. Meine Hand fand seine, dann lag mein Gesicht auch schon an seiner Brust. Ich lauschte seinem kräftigen Herzschlag. >Wo sollen wie schlafen?<
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03.08.2020, 08:57

Taiga

Ich zuckte zusammen, als Jemand die Decke hochhob und Erleichterung durchströmte mich, denn es war Malevor. Sofort presste ich mich an seinem Körper, als er mich in seine Arme zog und ich versteckte mein Gesicht an seinem Brustkorb. Das Zittern ließ nach, als sein Duft und seine Wärme mich einhüllte. Ich inhalierte seine Worte und die kratzige, dunkle Stimme in meinem Kopf verstummte endlich. Ich war sicher. Diese Stimme würde mir nichts antun können. Leise seufzte ich vor Erschöpfung und meine Augen wurden schwerer. Ich lauschte sein leises Herzklopfen und dieses rhythmisches Geräusch machte mich immer schläfriger bis ich nicht mehr gegen den Schlaf ankämpfen konnte.

Fenrir

In seine Augen sah ich den wilden Blick, dennoch beherrschte sich und ich nickte knapp. Er hatte Recht, ihre Gesundheit war erstmal sicher und sie brauchte ihn. Ich drehte mich zu meiner Gefährtin um, als mein Bruder in den Raum verschwand. Sie wirkte erschöpft, was auch kein Wunder war. "Du kannst das Bett mit der schwangere Lichtgeborene teilen oder du verzichtest auf das Bett und schläfst ebenfalls in Tiergestalt mit mir in den Wohnbereich. Dann kannst du den Schattenmagier Bescheid sagen, dass er bei seiner Frau bleiben kann", ich schlang die Arme um sie und küsste auf den Scheitel. Ich selber würde jetzt nicht unser eigentliches Zimmer betreten. In diesem Leben kam es mir nicht richtig vor ein Raum zu betreten, wo eine "fremde" Frau schlief. Deswegen sollte Hanabi Bescheid geben, falls sie sich für den Wohnbereich entschied.


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03.08.2020, 12:31

Hanabi

Ich entspannte mich in Fenrirs Armen und atmete tief seinen vertrauten Duft ein. Es kam nicht infrage, dass ich ohne ihn schlafen würde. Auch wenn ich kein Problem damit hätte mit Jenaya das Bett zu teilen. >Dann gebe ich kurz Bescheid, dass ich mit dir im Wohnbereich schlafe.< lächelte ich ihn sanft an. Ich stellte es mir kuschelig vor, wenn wir beide nachher in unserer tierischen Gestalt ein Schläfchen hielten. Das hatten wir bisher nicht getan.
Vorsichtig klopfte ich an die Tür, um niemanden versehentlich zu wecken und trat ein Stück weit ein. Kenai war wach, Jenaya längst im Traumland. >Du kannst gerne hier mit deiner Frau schlafen. Ich bleibe bei Fenrir.< teilte ich ihm mit. Die beiden zu trennen, wäre sowieso unangebracht gewesen. Jenaya brauchte ihren Mann, sollten sich in ihrem Bauch die Kinder regen. Wie sie es schaffte, mit diesem runden Bauch überhaupt zu schlafen, musste wohl eines der Geheimnisse einer Schwangerschaft sein. Es sah teilweise schmerzhaft aus. Wo fanden die Babies bloß darin Platz? >Gute Nacht.< sagte ich noch leise, ehe ich die Tür schloss und mich zu Fenrir umdrehte.
Wieder fand meine Hand die seine und gemeinsam begaben wir uns in den Wohnbereich, wo wir für heute Nacht schlafen würden. Ich verwandelte mich binnen weniger Sekunden in meine Häschengestalt und drückte mich sogleich in das weiche Fell an seinem Bauch. O ja. Hier fühlte ich mich definitiv geborgen und sicher.

Malevor

Taiga schaffte es ihre Dämonen für die Dauer der Nacht zu vertreiben und sich einem ruhigen Schlaf hinzugeben, wohingegen ich hellwach blieb. An Schlaf war nicht zu denken. Nicht, wenn dort draußen ein lebendiger Cyrill umherlief und sich sehr wahrscheinlich darüber freute mir dieses "Geschenk" gemacht zu haben. Bestimmt erfüllte es ihn mit krankem Stolz, dass unser Schöpfer ihn mit dieser Aufgabe betraut hatte. Und das mit Erfolg. Wut war kein Ausdruck für den Tumult in meinem Inneren. Ich wollte den Kerl ausfindig machen und ihn dazu bringen sich zu wünschen, er hätte sich nie in mein Leben eingemischt. Ich wollte hören, wie er um sein Leben bettelte. Oder vor Schmerzen qualvoll aufschrie. O ja, das würde mir sehr gefallen. Zu lange war ich "nett" geblieben. Wenn mein Schöpfer meine finstere Seite so sehr vermisste, würde ich ihm an seinen Gefolgsleuten zeigen, wie düster diese Seite wirklich war. Dass ich nicht ohne Grund sein verdammtes Paradebeispiel eines starken Animagi war.
Ich drückte Taiga fester an mich und vertrieb diese Gedanken mit ihrem Rosenduft. Wenigstens das hatte sich nicht geändert. Auch passte sie nach wie vor perfekt in meine Arme. Nur die Male an ihrem Körper störten mich gewaltig. Sie mussten weg. Ich würde nicht zulassen, dass sie ihr Leben lang gezeichnet blieb. Nicht sie. Was mich betraf, konnte ich mit meinen neuen Malen leben. Sie waren es mir wert gewesen. Jede einzelne Träne.
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03.08.2020, 13:17

Taiga

Mit einem kleinen Seufzer öffnete ich am nächsten Morgen langsam die Augen und brauchte einen Moment bis ich wusste wo ich war. In Malevors Arme. In einem Haus. Ich rieb meine Nase an seinem Brustkorb und atmete den Duft ein. Obwohl in seine Arme sehr warm geworden war, weil die Luft auch wärmer geworden war, blieb ich dort liegen. Diese Art von Enge fühlte sich gut an. Aber dann merkte ich, dass meine Blase drückte. Ich schob mein Kopf in den Nacken und flüsterte: "Malevor? Bist du schon wach?" Ich wusste nicht, wo man sich erleichtern konnte und ich traute mich noch nicht alleine den Raum zu verlassen. In diesem Haus waren noch andere Personen da.

Fenrir

Kaum war ich in meiner Wolfsgestalt, da schmiegte sich schon mein Häschen an meinem Bauch und mit zuckender Mundwinkel legte ich mein Schwanz noch um sie herum, damit sie es besonders gemütlich hatte. Meiner Gefährtin sollte nichts fehlen und ich wollte alles dafür tun, dass sie einen erholsamen Schlaf bekam. Heute war viel passiert und es gab noch ein paar offene Fragen. Besonders die Sache mit ihrer Seele. Aber ich gab mich jetzt nicht diese Gedanken hin. Ich musste viel Energie sammeln, damit ich vorbereitet war. Das hier war erst der Anfang gewesen und bald würden wir uns vielleicht nicht mehr oft erholen können.


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03.08.2020, 15:39

Hanabi

Neben Fenrir zu schlafen, würde immer zu den schönen Dingen im Leben gehören. Obwohl mich nach wie vor allerlei Fragen quälten und unruhig machten, schaffte ich es dennoch einzuschlafen. Erst das warme Sonnenlicht am nächsten Morgen weckte mich. Ich war eingehüllt in schwarzes Fell. Fenrir hatte offenbar seinen Wolfsschwanz dazu genutzt es mir richtig gemütlich zu machen. Das war sehr umsichtig von ihm. So kam es mir vor, als säße ich in einem Bau. Trotzdem hatte das wenige Licht gereicht, um mich aus dem Schlaf zu locken.
Meine Ohren zuckten, als ich mich reckte und streckte. Ich hatte schon lange nicht mehr in dieser Gestalt ein langes Nickerchen gehalten. Es war mir beinahe fremd. Und das obwohl ich eine Animagi war. Was würde ich heute noch erleben? War ich bereit, mich meiner Vergangenheit zu stellen? Oder sollte ich lieber damit warten und mich erst einmal auf Taigas Genesung konzentrieren? Ich wollte ihr helfen. Mehr als mir selbst.

Malevor

Da ich nicht einmal für eine Sekunde geschlafen hatte, merkte ich sofort, dass Taiga langsam wach wurde. Sie streckte sich kaum merklich in meinen Armen, ihre Atmung veränderte sich. Dann spürte ich ihre Nase an meinem Brustkorb, ehe sie den Kopf leicht in den Nacken legte, um zu mir aufzusehen. In diesem Moment öffnete ich die Augen und begegnete ihrem Blick. Das Leuchten war nicht dasselbe. Die Finsternis in meinem Magen grollte dunkel. Trotzdem schenkte ich ihr ein leichtes Lächeln. Es war das Mindeste, was ich für sie tun konnte. >Guten Morgen.< wünschte ich ihr.
Im Zimmer war es deutlich wärmer geworden. So begann also der Tag in Ignulae. Auf dieser Vulkaninsel, die mich fortan daran erinnern würde, dass Cyrill hier seinen Auftrag erfolgreich durchgeführt hatte. Und dass ich aufgrund dessen meine Ex-Gefährtin und alle anderen zurück in mein Leben lassen musste. Weil ich mir selbst nicht mehr traute. Weil ich allein nicht reichte, um alles unter Kontrolle zu behalten. So sehr mich das auch frustrierte. >Hast du dich gut erholt?<
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03.08.2020, 17:51

Taiga

Kurz horchte ich in mir hinein und nickte schließlich. Ich fühlte nicht mehr kraftlos. Dann räusperte ich mich und brauchte einen Moment bis ich meine Stimme fand: "Ich.....ich muss mal und ich weiß nicht wohin ich gehen soll. Kannst du mir den Raum zeigen?" Ich versteckte mein Gesicht wieder an seinem Brustkorb, es war mir peinlich und ich wünschte ich wäre nicht so hilflos. Hätte ich genug Mut wäre ich einfach aus dem Raum gegangen und hätte nach dem geeigneten Raum gesucht. Aber meine Unsicherheit vor den Anderen war noch zu groß. Ich war noch nicht bereit sie alleine zu begegnen.

Fenrir

Ich wurde von der morgendliche Hitze nach und bemerkte, dass meine Gefährtin ebenfalls wach geworden war. Ich hob träge den Kopf und vergrub meine Schnauze in ihr weiches Fell. Ein zufriedenes Brummen vibrierte in meinem Brustkorb und ich begann sanft in ihrem Fell zu knabbern, was sowas wie eine Massage sein sollte. Es war ein Ausdruck meiner Zuneigung zu ihr und ich zeigte es auf die wölfische Art. In meiner Wolfsgestalt waren meine tierische Züge ziemlich ausgeprägt und es fiel mir leicht den animalischen Instinkten zu folgen.