Hanabi
Mein Blick wurde trüb, als er meinte, er hätte schon früher Reißaus genommen, um Taiga und mich nicht in Gefahr zu bringen. Der Gedanke war süß, wirklich, aber ein Leben ohne Fenrir war unvorstellbar für mich. Unbewusst drückte ich seine Hand etwas fester und wollte ihm sagen, wie sehr ich ihn liebte, da zog er mich grob hinter sich.
Sofort erstarrte ich. Wir waren nicht mehr allein. Schon wieder hatte ich mit meinem fehlerfreien Gehör nichts gemerkt. Dunkelgeborene konnten so erschreckend gute Jäger sein. Mir gefror das Blut in den Adern, als ich dann noch einen Blick auf die Animagi erhaschte. Ihre gesamte Erscheinung schrie förmlich nach Kampf und Blut. An ihr war nichts Nettes zu entdecken. Vielleicht würde es doch schwerer werden als gedacht die Dunkelgeborenen auf unsere Seite zu ziehen...
Ich machte mich so klein wie möglich und zuckte kaum merklich zusammen, als sie mich wie aus dem Nichts als hässlich bezeichnete. Was sonst meinte sie mit ihrer Aussage zu Fenrirs Geschmack? Offenbar hatten die beiden sich schon mal getroffen und es überraschte mich nicht sonderlich, dass sie sich deswegen so aufspielte. Allerdings... die Waffe in ihrer Hand sah alles andere als harmlos aus.
Malevor
Ich ließ all die negative Energie durch meinen Körper fließen, fixierte meinen Feind und stieß mich kräftig vom Boden ab. Wie ein Blitz schoss ich nach vorne. Die Schwertspitze auf seine Brust gerichtet. Ich war stärker als er, darum würde ich noch vor seinem Gegenangriff sein Herz durchbohren, aber eine Sekunde reichte aus, um das Blatt zu wenden.
Schande.
Dieses eine Wort hallte so machtvoll in meinen Gedanken wider, dass ich mein Ziel knapp verfehlte. Dafür traf mich der Animagi direkt in die Brust. Etwas weiter links und er hätte mein Herz getroffen. Elendiger Mistkerl! Seine Klinge hatte sich dermaßen tief in mein Fleisch gebohrt, dass sie aus meinem Rücken ragte. Triumph glänzte in den Augen meines Gegners. Er war sich seines Sieges sicher. Dabei hatte er unserem Schöpfer diesen Treffer zu verdanken. Er hatte es gewagt sich in diesem Kampf einzumischen, womit ich nicht gerechnet hatte. Er musste wirklich sehr wütend auf mich sein...
Trotz des Brennens, das wegen der Klinge in meinem Fleisch einsetzte, packte ich ihn am Kragen und verpasste ihm eine heftige Kopfnuss, dass ihm die Gesichtszüge entglitten. Die Luft um uns herum lud sich plötzlich auf. Der Nebel zog sich allmählich zurück, näher zu mir und wirbelte chaotisch um uns herum. >Wenn du glaubst, dass du in der Lage bist mich zu besiegen, bist du ein größerer Narr als der Rest deiner Brut.< knurrte ich finster. Starker Wind kam auf und meine Magie knisterte so laut, dass es wie Donnergesang klang.
Ich zog ihn näher zu mir, ignorierte das Schwert, das mich tiefer schnitt und fletschte gefährlich die Zähne. Da war kein Triumph mehr in seinem Gesicht, sondern wachsende Unruhe. Er packte nach meinen Händen, wollte mich loswerden, doch die geringe Distanz erlaubte es mir seinen Körper zu befehligen stehen zu bleiben. Hier bei mir.
>Was hast du vor?< zischte er und riss sogleich die Augen weit auf, als der Nebel um uns herum Gestalt annahm und grünliches Licht den Platz erhellte. Es war ein Baum. Ein mächtiger Baum, der in den Himmel ragte.
In den wenigen Sekunden, in denen er sich für den scheinbaren Sieg gefeiert hatte, hatte ich den Wald um Hilfe gebeten. Immerhin waren die Bäume hier anders als in der Menschenwelt. Lebendiger. Mit eigenem Willen. Genau das machte ich mir zunutze. >Wenn du deine Brüder und unseren Schöpfer so sehr liebst, bringe ich dich gern zu ihnen. Schade für dich, dass dein Name mit deiner Existenz verblassen wird.< gab ich ihm die letzten Worte mit, die er je hören würde. Er wollte etwas erwidern, doch die gemischte Energie der Bäume sowie meine eigene Kraft löste eine gewaltige Explosion aus, die sogar mich quer durch die Luft jagte, bis ich mit einem schweren Ächzen in einem dicht bewachsenen Busch landete.
Action als Video