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12.09.2020, 19:08

Hanabi

Lächelnde Bucht klang auf jeden Fall einladend. Da stimmte ich meiner Freundin zu. Als ihr Magen knurrte, spürte ich die eigene Leere in meinem Magen. Auch ich erinnerte mich nicht mehr an die letzte Mahlzeit, die ich zu mir genommen hatte. Aber ich würde damit warten. Erst einmal mussten wir zu dieser Bucht und einen Unterschlupf finden. Ich war auch der Meinung, dass es besser wäre tagsüber unterwegs zu sein. Dunkelgeborene waren stärker und überlegener bei Nacht. Wir mussten die Sonne zu unserem Vorteil nutzen, selbst wenn die Brüder ebenfalls zur dunklen Art gehörten. Sie waren so schon stark genug. Taiga und ich waren bei ihnen sicher.
Ich bedankte mich bei Amaya für ihre tolle Hilfe und bedachte ihren Mann mit einem freundlichen Lächeln. Seinen hilfreichen Tipp konnten wir gut gebrauchen. Je weniger wir auf Widerstand stießen, desto schneller kamen wir voran. Bereits jetzt spürte ich erste Zeichen der Erschöpfung, aber ich wollte sie nicht nach außen zeigen, weil ich mir sonst zu schwach vorkam. Es konnte doch nicht sein, dass all das seelische Hin und Her mich dermaßen entkräftet hatte...

Malevor

>Wir werden uns bestimmt bald wiedersehen. Bis dahin passt gut auf euch auf!< sagte ich an das Paar gerichtet. Es war verständlich, dass sie vorerst hierblieben, um die neue Situation ins Rollen zu bringen. Sie hatten sicherlich Kontakt zu vielen Lichtgeborenen. >Wenn ihr dabei seid andere Animagi auf das alles aufmerksam zu machen, gebt dann bitte Sury Bescheid. Gerade sie muss erfahren, was hier vor sich geht und was wir tun müssen.< Früher oder später würden wir ihre Macht gut gebrauchen können. Angespanntes Verhältnis hin oder her, das wog nicht schwerer als unsere Mission.
Ich sah Taiga an und runzelte die Stirn. >Wenn du möchtest, kann ich dich ein Stück weit tragen. Ansonsten wird dich der Hunger unnötig erschöpfen.< bot ich ihr an. Trotz des Kampfes mit dem Animagi fühlte ich mich fit genug für einen langen Ausflug mit ihr als Gepäck. In dieser Hinsicht war mein Körper mehr als geeignet dafür.
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12.09.2020, 19:19

Taiga

Ich umarmte meine Schwester zum Abschied und vermisste sie bereits schon. Es wäre wundervoll, wenn wir alle in der Zukunft in Hana'yei leben könnten. Ich mochte es von meine Liebsten umgeben zu sein. Meine Schwester nickte zu Malevor: "Ich werde sie sofort kontaktieren." Dann sah ich mein Gefährten an und musterte seinen kräftigen Rücken. Seine Fürsorge rührte mich, wie konnte ich da nein sagen? Außerdem würde es bedeuten, dass ich ihm nahe sein konnte. "Wenn es dir wirklich nicht ausmacht, dann nehme ich das Angebot sehr gerne an", antwortete ich mit leuchtende Augen und sprang bereits auf seinem Rücken. Ich konnte spüren, wie meine frühere Fröhlichkeit zurückkehrte und ich unterdrückte ein Kichern, dass plötzlich in meiner Kehle kitzelte. "Auf geht's, blauen Abenteurer!", rief ich voller Energie.

Fenrir

Ich nickte den Beiden knapp zu und dann musste ich grinsen, als ich sah, wie Taiga unbewusst mein Bruder in ihrer Hand hatte. Ich wettete, er würde in den nächsten Tagen ebenfalls überfürsorglich und sehr beschützerisch sein, wie es bei mir am Anfang gewesen war. Naja, viel hatte sich da nicht verändert. Als Wolf waren meine Instinkte eben sehr stark. "Irgendwie hatte mir das da gefehlt", gestand ich meiner Gefährtin leise und deutete auf Taiga, die plötzlich voller Energie war. Anscheinend hatte der See ihr einen Kick gegeben oder so. Jedenfalls schien sie wieder ihr altes Ich gefunden zu haben. Ich nahm mir vor weniger über ihre quirlige Art zu meckern, denn eigentlich hatte es mich nie richtig gestört. "Willst du auch getragen werden?", fragte ich Hanabi und kniete mich bereits vor ihr hin, den Rücken zu ihr. Erwartungsvoll begann mein Schwanz zu wedeln.


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12.09.2020, 19:35

Hanabi

Als Fenrir mich auf Taiga aufmerksam machte, spürte ich große Freude in meiner Brust. Auch ich hatte das vermisst. Ihre quirlige, offene Art. Der See hatte ihr tatsächlich geholfen, denn die Male waren nun auch fort. Ein weiterer Sieg gegen diesen fürchterlichen Animagi, der ihr das angetan hatte.
Ich musterte den Rücken meines Gefährten und bemerkte sein aufgeregtes Schwanzwedeln. Das fand ich immerzu süß. Ob er gemerkt hatte, dass ich müde war? Gut möglich. Würde Taiga sich nicht von Malevor tragen lassen, hätte ich länger gezögert, aber da dieses Angebot zu verlockend war, willigte ich nickend ein. Für ihn war ich sowieso keine Last. >Danke.< murmelte ich an seinem Hals, als ich wenig später meine Arme um seinen Nacken schlang. Sein Duft, der mir sofort in die Nase stieg, entspannte mich und ich richtete den Blick gen Norden. Hier in Hana'yei hatte ich einen deutlich besseren Orientierungssinn.

Malevor

Mein Mundwinkel zuckte, als sie gut gelaunt auf meinen Rücken sprang. Ich drückte meine Lippen gegen die Innenseite ihres Unterarms und packte sie sicher unter den Oberschenkeln. Sie war weder zu leicht noch zu schwer. Einfach nur perfekt. Perfekt für mich. >Auf geht's.< sagte ich knapp und eilte im nächsten Moment los. Für einen entspannten Spaziergang hatten wir keine Zeit. Je eher wir die lächelnde Bucht erreichten, desto besser. Wir mussten potenzielle Gefahren einplanen, darum sollten wir in schnellem Tempo vorankommen. Deshalb war es gut, dass auch Fenrir seine Gefährtin trug, denn so konnten wir beide unsere Kräfte besser einteilen.
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12.09.2020, 19:45

Taiga

Ich erschauderte wohlig und seufzte leise entzückt auf. Malevor musste damit aufhören, wenn wir nicht alleine waren. Ansonsten würde ich mich vielleicht nicht beherrschen und über ihm herfallen. Besonders wenn er so zärtlich zu mir war, das machte mich einfach schwach. Ich japste überrascht nach Luft, als Malevor einfach losrannte und meine Arme umschlangen sein Hals. Dabei achtete ich darauf ihn nicht zu erwürgen und nach den kleinen Schreck, begann ich leise vergnügt zu lachen. Ich genoss den Wind in meine Haare, hörte das Rascheln der Blätter über uns und die Farben der Umgebung verschwammen sich bis sie alle miteinander eins wurden. "Wer ist eigentlich schneller? Fenrir oder du?", fragte ich mein Gefährten neugierig. Denn auch die Neugier war zurückgekehrt.

Fenrir

Kaum war sie auf meinem Rücken gestiegen, lief ich auch schon los und folgte dabei mein Bruder. Dabei brummte ich wohlig, als ihre Nase an meinem Hals strich. Dafür musste sie sich nicht bedanken. Sie konnte immer auf meinem Rücken sitzen. Ich tat alles, um immer in ihrer Nähe zu sein. Wieder veränderte sich die Umgebung und es war, als würde der Ort des magischen Baumes gar nicht existieren. Ohne seine Einwilligung würde Niemand diesen Ort finden können, selbst wir Dunkelgeborene würden da unsere Schwierigkeiten haben. Es dauerte nicht lange bis wir den alten Wald verlassen hatten und über eine hügelige Landschaft liefen. Die Sonne stand nicht mehr am höchsten Punkt, aber es war hell genug, sodass wir bestimmt vor Dämmerung dort ankamen. Solange nichts dazwischen kam. Hier auf der offene Fläche mussten wir aufmerksamer sein.


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12.09.2020, 19:58

Hanabi

Mit einem Ruck ging die Reise auch schon los. Selbst in dieser Gestalt war Fenrir schnell und holte seinen Bruder ein. Wind rauschte in meinen Ohren und brachte mein Haar völlig durcheinander. Ich kuschelte mich enger an meinen Gefährten. Genoss die Wärme, die von ihm auf mich übersprang. Da es nicht das erste Mal war, dass er in dieser Geschwindigkeit rannte, fühlte ich mich nicht überfordert und konnte mich sogar recht gut entspannen. Meine Lider wurden allerdings schwer und es kostete mich Mühe wach zu bleiben. Wenn ich einschlief, würde ich meinen Griff um seinen Nacken verlieren und nach hinten kippen. Das wollte ich vermeiden, weshalb ich mich auf den Weg vor uns konzentrierte und sicherging, dass wir nicht falsch abbogen. Immer nur nach Norden. Vorbei am Wald, direkt über eine hügelige Landschaft hinaus und zu einem weiten, offenen Feld mit vereinzelten kleinen Flüssen, die sich wie ein Netz durch das ganze Land zogen.

Malevor

Mein Bruder holte schnell auf und gemeinsam passten wir uns der Geschwindigkeit des anderen an. Normalerweise bereiteten wir uns auf eine vielversprechende Jagd vor, wenn wir es dermaßen eilig hatten, aber heute mussten wir aus wichtigeren Gründen flink und aufmerksam sein. >In dieser Gestalt bin ich schneller, aber wenn Fenrir als Wolf unterwegs ist, ist er schwer einzuholen.< beantwortete ich Taigas neugierige Frage. In diesem Moment sprang ich über einen kleinen Hügel aus Felsen hinweg, landete sicher auf den Beinen und rannte problemlos weiter. Die Sonne störte mich ein wenig, aber sie war nicht stark genug, um mich unnötig viel Energie zu kosten. Die brauchte ich nämlich für unsere Reise. >Wenn es dir zu viel wird oder du einfach eine kurze Pause einlegen möchtest, melde dich. Du musst dich nicht bis zum Ende zwingen.< ließ ich sie wissen. Das galt auch für Hanabi. Sie wirkte ziemlich müde auf mich. Ihr Wille hörte sich gezwungen an.
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1 466

12.09.2020, 20:10

Taiga


Ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge, einerseits um ihn besser zu verstehen und anderseits weil ich es liebte seinen Duft in meiner Nase zu haben. Die Brüder waren wirklich schnell und das Fenrir in seiner Wolfsgestalt noch schneller werden konnte, konnte ich mir beinahe nicht vorstellen. Ich glaubte jetzt würden viele Aniamagis ihnen nicht mithalten können. Ich war jedenfalls nicht so schnell, nur schnell genug um eine Beute erlegen zu können. Der Sprung ließ kurz mein Magen hüpfen und ich spürte ein aufgeregtes Kribbeln. "Es ist alles in Ordnung, dein Rücken ist gemütlich", antwortete ich ihm ehrlich und unterdrückte den Impuls auf seinem Hals zu küssen. Das wäre bestimmt keine gute Idee, ich wollte Malevor nicht aus dem Konzept bringen. Nicht, dass er dann stolperte oder irgendwo dagegen lief.

Fenrir


Ich merkte, dass Hanabi langsam müde wurde. Ihr Körperhaltung hatte sich ein wenig anders verändert und außerdem waren ihre Atemzügen ruhiger geworden. "Wir haben es bald geschafft", sagte ich zu meiner Gefährtin und sprang ebenfalls. Ich konnte schon die Flüsse riechen und das hieß, wir würden auch auf den wilden Fluss zustoßen. Mein Bruder und ich könnten mit Leichtigkeit die Wassergeister verscheuchen, um doch eine Abkürzung zu nehmen, aber damit würden wir eher ein eigenes Loch graben und damit eine mögliche Zukunft in Gefahr bringen.


1 467

12.09.2020, 20:28

Hanabi

War meine Erschöpfung also doch aufgefallen. Ich seufzte leise und verfestigte meinen Griff um seinen Nacken. Natürlich so, dass ich ihn nicht erwürgte. Obwohl... nicht einmal dazu wäre ich in der Lage. >Schon gut, ich schaffe es.< murmelte ich träge und kniff die Augen leicht zusammen, weil der starke Wind zu sehr in mein Gesicht peitschte. Außerdem wurde es merklich kühler. Wahrscheinlich lag es am vielen Wasser. Hier gab es reichlich Flüsse, die für ein frischeres Klima sorgten. An einem anderen Tag würde ich mir die Umgebung näher anschauen. Fenrir könnte sich hier in seiner wahren Gestalt regelrecht austoben. Das würde ich gerne sehen.
Ich linste langsam zum Himmel hinauf, der sich leicht zu verfärben begann und stellte fest, dass wir bereits ein Weilchen unterwegs waren. Die drei Monde standen nahe beieinander. Ihr Licht unterschiedlich stark als das der anderen. Dort lag das Reich meiner Schöpferin. Dort war ihre Magie am stärksten. Und trotzdem lag ihr Ursprung in Oalh'ey. Das hatte ich nicht gewusst.

Malevor

Ich stellte mir einen gemütlichen Rücken anders vor, aber ich konnte ihr schlecht von meinem animalischen Wesen erzählen, wenn sie wusste, was ich von dieser Gestalt hielt. Ich verband sie stets mit Vernichtung und Tod. Auf diesen Rücken sollte sie besser nicht aufsteigen. So war es viel besser. Außerdem konnte ich sie auf diese Weise gut packen und potenziellen Gefahren geschickt ausweichen. Gefahren, die sich uns bis jetzt nicht in den Weg stellten. Eine willkommene Abwechslung. Ich hatte keine Lust darauf ständig zu kämpfen. Diese Jahre lagen hinter mir. Jedenfalls wollte ich sie hinter mir lassen.
In der Ferne erblickte ich die ersten waldgrünen Hügel, vereinzelte Felsen ragten heraus und streckten sich in die Höhe. Das war das Land hinterm wilden Fluss. Der längere Weg. Steiniger, steiler. Keine Herausforderung für meinen Bruder und mich. Wir konnten gut auf die Abkürzung verzichten.
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1 468

12.09.2020, 20:45

Taiga

Langsam verschwand das Licht am Himmel und der Tag machte Platz für die Nacht. Ich konnte das wilde Rauschen des Flusses hören, wovon Hayato gesprochen hatte. Doch statt über ihn zu springen, nahmen die Brüder den Umweg. Immerhin wurden wir davon gewarnt den Fluss als Abkürzung zu nehmen. Ich wollte nicht die Wassergeister verärgern. Ich entdeckte weiter hinten Umrisse eines Hügels und hochragende Felsen. Doch dann spannte ich mich an. Etwas war hier. "Er ist hier", stieß ich hervor, als ich dieses Präsenz zuordnen konnte. In diesem Moment brach der Boden vor uns auf und eine riesige vierköpfige Schlange erschien vor uns. Auf dem mittleren Kopf saß er. Der Mann, der mich damals entführt hatte. Der mein Geist und Körper geschunden hatte. Der mir Malevor wegnehmen wollte.

Fenrir

Wir hatten schon die Hälfte des Weges hinter uns und steuerten auf den Hügel zu. Doch dann spürte ich die feine Vibrationen unter meine Füße und sprang rechtzeitig nach hinten, als der Boden aufbrach. Eine Kaliya ( Schlangendämon ) tauchte auf und normalerweise war sie nur im tiefsten Reich der Dunkelgeborene zu sehen. Ein dunkles Knurren entfuhr mir, als der Geruch von Cyrill zu mir wehte und voller Hass starrte ich den Dunkelgeborener auf dem Schlangenkopf an. Aber ich rührte mich nicht, denn er gehörte meinem Bruder und er würde keinen Funken Gnade zu spüren bekommen. Nicht, was er Taiga angetan hatte. "Steig von meinem Rücken", befahl ich Hanabi. Ich würde wieder eine Mauer um sie errichten und Taiga mit einbinden, damit ich mich um die widerliche Schlange kümmern konnte, während mein Bruder Cyrill zu Kleinholz verarbeitete.


1 469

12.09.2020, 21:00

Hanabi

Irgendwann wurde es wirklich anstrengend wach zu bleiben. Ich musste mehrmals gähnen, meine Augen weit aufreißen und die Kälte des Windes nutzen, um nicht den Kampf gegen den Schlaf zu verlieren. Doch all das verlor an Bedeutung, als Fenrir abrupt zur Seite sprang und die Erde unter uns aufbrach. Fort war die Müdigkeit, zurück der immense Stress. Zurück die Angst. Instinktiv rutschte ich von Fenrirs Rücken runter und stolperte einige Schritte nach hinten. Ein solch gewaltiges Schlangenmonster hatte ich noch nie gesehen. Nicht einmal meine Albträume produzierten Monster wie diese. Aber auf ihm saß das nächste Übel. Ein Dunkelgeborener. Ein Animagi. Anhand seiner finsteren Aura wusste ich, dass er nicht zu der schwachen Sorte gehörte. Vielleicht sogar stärker als diese Beatrix. Das gefiel mir nicht. Ganz und gar nicht. Noch weniger gefiel mir das tiefe Grollen, das aus Malevor kam. Oder der dichte Nebel, der sich um seine Füße sammelte. Wie dickflüssige Wolken.
Mir fiel in derselben Sekunde auf, dass ich ihn zum ersten Mal richtig wütend sah. Richtig, richtig wütend.

Malevor

Jedes Mal, wenn ich die kleinste Hoffnung in mir zu fassen bekam, dass sich endlich mal etwas zu meinen Gunsten fügte, wurde diese Hoffnung sofort im Keim erstickt. Es war wie ein Fluch. Ähnlich wie der meiner Tränenmale. Nur diesmal kam mir dieser Fluch ganz recht, denn mir wurde der Animagi meiner Todesliste wie auf einem Präsentierteller serviert. In diesem Fall auf dem Haupt einer vierköpfigen Schlange. Ich spürte, wie Taiga sich anspannte. Wie sie zurück in die Vergangenheit katapultiert wurde. Ein Erlebnis wie das ließ sich schwer nach nur anderthalb Tagen verdrängen. Fortschritte hatte sie gemacht, große sogar, aber die vernarbten Wunden würde sie immer sehen. Vor allem dann, wenn ihr Peiniger direkt vor ihr erschien. Er musste ganz schön lebensmüde sein, um hier und jetzt aufzutauchen. Vor mir. Vor meinem Bruder. Nur zu gern kam ich seinem unausgesprochenen Todeswunsch aus.
>Geh zu Hanabi.< sagte ich in dunklem Tonfall zu Taiga. Ich sah sie nicht an. Konnte es nicht. Denn wenn ich es tat, würde ich endgültig die Beherrschung verlieren. So oder so brodelte es stark unter der Oberfläche. Ich stand kurz davor die Bestie von den Ketten zu lassen. >Bist du hier, um unsere Zeit zu verschwenden oder um eine Nachricht zu überbringen. Du solltest nämlich wissen, dass heute dein letzter Tag auf Erden ist.<
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1 470

12.09.2020, 21:16

Taiga

Vor Kurzem hatte ich mich noch stark gefühlt und fest daran geglaubt, dass dieser Mann keine Macht mehr über mich hatte. Trotzdem begann mein Körper zu zittern, als die schreckliche Erinnerungen auf mich einstürmten. Wie betäubt rutschte ich von Malevors Rücken hinunter und unterdrückte das Klappern meiner Zähne. Ich stolperte zu Hanabi hinüber und plötzlich waren wir in einem Kuppel, die irgendwie schmierig aussah. Dunkle Energie floss durch sie und es fühlte sich nach Fenrirs Macht an. Instinktiv wusste ich, dass ich diese Kuppel lieber nicht berühren sollte. Ich griff nach Hanabis Hand, um nach Halt zu suchen und bestimmt fühlte sich meine Hand eisig an. Jedenfalls war mir unglaublich kalt geworden. Mein Herz raste bis zu meinem Hals und ich biss fest auf meine Unterlippe, um nicht laut aufzuschreien. Diese Genugtuung würde ich diesem Mann nicht geben. Es erschien dieses grausames Grinsen auf seine Lippen und einen Moment ruhten seine pechschwarze Augen auf mir. Ich ballte mit der andere Hand zu einer Faust, straffte mich und widerstand dem Drang wegzuschauen. Ich würde es schaffen. Ich war stark genug. Und plötzlich spürte ich eine tröstliche Wärme an meinem Handgelenk. Das Symbol.

Fenrir

Die Wut meines Bruder fachtet meine eigene Wut mehr an und ich fletschte mit den Zähnen, bereit sie in die Kreatur zu stoßen. Cyrill wagte noch einen Blick auf seine Gefährtin zu werfen und sein Grinsen wurde anzüglich, ehe er meinem Bruder antwortete: "Ihr werdet verlieren und Hana'yei wird nicht mehr so sein, wie sie war. Und dich werde ich zuerst fertigmachen, Malevor. Mit deinem kleinen Spielzeug war es erst der Anfang gewesen und jetzt wird das Ende kommen. Und wenn ich mit dir und deinem Bruder fertig bin, werde ich eine Menge Spaß haben mit deinem kleinen Spielzeug. Es war ein Fehler gewesen mein Bruder zu töten." Er hob sein Arm und ich spannte mich an, bereit einen faulen Zauber abzuwehren. Doch etwas baumelte von seinem Handgelenk. Es sah wie eine Murmel aus. "Ich konnte nicht widerstehen etwas von der Kleine mitzunehmen", ein schmieriges Lächeln erschien auf seine Lippen.


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12.09.2020, 21:41

Hanabi

Als Taiga auf mich zukam, sah ich die Blässe in ihrem Gesicht und meine eigene Angst wurde ganz leise. Stattdessen rückte Fürsorge in den Vordergrund. Ich drückte sanft ihre Hand, als sie nach meiner griff und stellte mich näher zu ihr, damit sie wusste, dass ich bei ihr war. In dieser Kuppel aus Nichts waren wir sicher vor diesem Schlangenmonster und dem Animagi. Er wagte es sogar in die Richtung meiner Freundin zu blicken. Wäre ich größer als sie, hätte ich mich vor sie gestellt, um sie vor seinem widerlichen Antlitz abzuschirmen, doch alles, was mir blieb, war ein Blick voller Abscheu. Ich empfand null Mitgefühl für ihn. Auch nicht, als er den Mord an seinen Bruder erwähnte. Malevor hatte das getan. Und ich war mir sicher, dass er einen weiteren Mord plante. Direkt hier.
Noch blieb er in seiner menschlichen Gestalt, aber das Schmuckstück, das der Animagi plötzlich zum Vorschein brachte, änderte alles. Ein weiteres Beben brachte die Erde unter meinen Füßen zum Schwanken und fast erwartete ich eine weitere gigantische Schlange. Nur kam diese Druckwelle nicht vom Feind, sondern von Malevor. Die Stille, die daraufhin folgte, war gänsehauterregend.

Malevor

Er wagte es Taiga anzusehen. Er wagte es, sie als Spielzeug zu bezeichnen. Er wagte es die Macht meines Bruders anzuzweifeln. Und er wagte es mir die Trophäe jenen Abends zu zeigen. Die Kette mit der Murmel, die ich meiner Gefährtin geschenkt hatte und die nun in falschen Händen lag. Damit überschritt eine unsichtbare Grenze, die ich mir selbst gesetzt hatte. Mochte mein Schöpfer Zeuge meines nächsten Wutausbruchs werden. Zeuge davon, wie ich seinen großen Plan ruinierte, weil ihm keine Animagi mehr zu Verfügung stehen würden, wenn ich erst einmal damit fertig war jeden einzelnen von ihnen zu töten. Angefangen bei Cyrill.
In diesem Moment interessierte es mich kein bisschen, dass mein Geist immer noch stark beschädigt war. Es reichte, um noch klar bei Verstand zu bleiben, als ein heftiger Ruck durch meinen Körper ging und die ersten Knochen brachen, sich weiteten, neu formten, während die Stille mich vollständig ausfüllte. Ich zog jeden Funken Energie aus der mich umgebenden Luft, erstickte alles im Keim, ließ das weiche Gras verderben. >Du bist ein toter Mann, Cyrill.< knurrte ich mit unmenschlicher Stimme, bevor mich die nächste Energiewelle erfasste und ich statt auf zwei Beinen nun auf vier Pranken Halt fand. Die spitzen Stachel an meinem Nacken richteten sich todbringend auf, als ich eine Reihe scharfer Reißzähne entblößte und ein Fauchen ausstieß, das man bestimmt bis zu den Ufern des Landes hörte. In meinen Augen loderte indes pure Mordlust.
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12.09.2020, 22:06

Taiga

Meine Knien begannen zu zittern, als sein Blick wieder über mich wanderte und in meine Ohren rauschte es bei seine Worte. Er versuchte wieder mich zu beschmutzen. Mich in die Knien zu zwingen. Hanabis Wärme erinnerte mich daran wo ich war und dass ich nicht alleine war. Ich streckte meine Beine durch bis die Knien aufhörten zu zittern. Du hast keine Macht über mich! Dann sah ich die Murmel und ich machte einen Schritt nach vorne. Tränen brannten in meine Augen. Dieser Widerling hatte nicht das Recht die Kette in seiner Hand zu halten. Wieder wollte ich schreien, ihm die Augen auskratzen und ihn verfluchen. Eine Welle von Emotionen überrollten mich. Der Boden begann zu zittern und meine Augen weiteten sich, als Malevor sich zu verwandeln begann. Es war nicht lange her, als er mir gesagt hatte, dass er die Gestalt nur in Notfall annehmen wollte, weil sie eine zu zerstörerische Macht besaß. Um uns herrschte eine erstickende Stille, ich konnte nicht mal meine eigene Atemzügen hören. Aber ich hatte keine Angst vor diese gewaltige, erdrückende Macht. Und ich hatte auch keine Angst vor der Gestalt, in der sich Malevor verwandelte. Er war riesig. Durch und durch ein Jäger. Kein Wesen zum Kuscheln. Nichts an ihm war zahm, alles an ihm wirkte im ersten Moment wie gefährliche Waffen. Und trotzdem überquoll mein Herz in diesem Moment vor Liebe. Er wollte mich beschützen und er würde mir meine Murmel zurückbringen.

Fenrir

Als mein Bruder sich zu verwandeln begann, begann meine eigene Macht in mir zu pulsieren und der Wolf in mir brach aus. Ich wuchs und wuchs bis ich die Größe meines Bruders erreichte, meine gefährliche Zähne ebenfalls fletschend. Meine Augen glühten vor kalter Hass und Unbarmherzigkeit. Die Dunkelheit grollte tief in meinem Inneren und war bereit alles zu verschlingen, was mir im Weg war. Cyrill zischte und sprang von seinem Monstrum. Auch ein Beben ging durch seinem Körper. Sein Unterkörper verwandelte sich in einem Schlangenkörper, während der Oberkörper nur geschuppt waren, doch diese Schuppen waren messerscharf. Doch das Schlangengesicht war noch schlangenartiger geworden. Zwei lange, spitze Zähne ragten aus seinem zischender Mund hervor und ich konnte das Gift riechen. Seine Hände hatten langen Krallen. Sein Schwanzspitze rasselte angriffslustig. Meine Augen glitten zu seinem Haustier und ein bösartiges Grinsen erschien in meinem Wolfsgesicht.


1 473

12.09.2020, 22:23

Hanabi

Meine Augen weiteten sich vor... vor... ja... keine Ahnung, was ich empfinden sollte. Malevor hatte schon immer ein großes Geheimnis um seine wahre Gestalt gemacht und jetzt verstand ich auch warum. Es war schwer zu beschreiben, was für ein Wesen er war. Die Stacheln an seinem Nacken sahen sehr gefährlich aus, genauso wie sein Schwanz, der unfassbar lang und kräftig gebaut war. Damit könnte er das Schlangenmonster locker einwickeln und zerquetschen. Es waren aber die schwarzen Krallen, die tiefes Unwohlsein in mir auslösten. Sie riefen mir in Erinnerung, wie ich in meinem letzten Leben gestorben war. Auch wenn das letztendlich ein schrecklicher Unfall gewesen war, fürchtete ich mich vor diesen natürlichen Waffen. Er konnte diese Pranken schwingen, als wären sie menschliche Fäuste. Und er setzte sie in diesem Moment ein.
Zurselben Zeit verwandelte sich mein Gefährte. Seine Wolfsgestalt hatte ich schon sehr oft zu Gesicht bekommen, nur nicht in dieser Größe. Dadurch wirkte er noch finsterer, tödlicher. Dieses Schlangenmonster hatte keine Ahnung, in welche Todesfalle es gerade gefallen war. Ein Kampf mit Fenrir war aussichtslos. Er würde diese vier Köpfe verschlingen, als wären sie sein Frühstück. >Bei den Sternen... es ist ganz schön von Vorteil einen Animagi wie diese beiden zum Gefährten zu haben.< murmelte ich ehrfürchtig.

Malevor

Wut konnte einen blind machen. Selbst mich. Aber ich kannte den Unterschied zwischen blinder Wut und kalter Berechnung. Ich hatte mich vollkommen im Griff. Das lag an der Stille, die alles Unwichtige erstickte, sodass ich mich auf das eine Ziel konzentrieren konnte: Cyrill in seiner ach so furchtbaren Schlangengestalt. Sein Unterkörper ermöglichte es ihm flexibel zu sein, während seine Hände zum Zupacken geeignet waren. Dass er giftige Fangzähne besaß, überraschte mich nicht im geringsten. Das gehörte zu einer widerlichen Schlange wie ihm dazu. Hauptsache, ich musste mir um sein Haustier keine Gedanken machen. Mein Bruder würde sich schon darum kümmern. Ein Problem weniger.
Ich preschte vor, Pranken zum Einsatz bereit. Er kam mir zischelnd entgegen, setzte sowohl Krallen als auch seinen zuschnappenden Mund ein. Sollte er mich doch beißen, das würde ihm nicht viel helfen. Nicht bei meinem Fell, das eine Verletzung wie diese nicht zuließ. Besonders nicht am Nacken. Wir kollidierten gegeneinander, ein einziges Knäuel aus Muskeln, Fell und Schuppen. Ich kratzte ihn, er kratzte mich. Ich biss zu, er biss zu. Sekunde für Sekunde bekämpften wir uns mit allen verfügbaren Mitteln. Noch setzte ich meine Magie nicht ein. Hier ging es rein ums Körperliche. Ich wollte ihn verletzen. Ihn bluten sehen. Überall.
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1 474

12.09.2020, 22:35

Taiga

Malevor war nicht der Einzige, der sich verwandelte. Auch Fenrir verwandelte sich und ich konnte mich nicht erinnern jemals ihn in eine solche riesige Wolfsgestalt gesehen zu haben. Auch der Widerling verwandelte sich. Vier Giganten, wenn die Kreatur mitgezählt wurde und der Boden vibrierte unter ihrem Gewicht. Dunkle Energie pulsierte in der Luft und ich spürte wie meine Nackenhaaren sich aufrichteten. Stumm nickte ich, als ich Hanabi hörte. Wir hatten uns mächtige Gefährten ausgesucht. Ich zuckte zusammen als der Schlangenmann, ich weigerte mich seinen Namen auszusprechen, mit Malevor zusammenstieß. Es war ein Knäul aus Fell, Schuppen, blitzende Zähne und Krallen. Es sah brutal aus. Trocken schluckte ich und drückte die Hand von Hanabi ein bisschen fester zu.

Fenrir

Ich stürzte mich gleich auf die Kreatur, ihre Köpfe kamen aus allen Richtungen und blitzschnell wich ich ihnen trotz meiner Größe aus. Meine Zähne schlugen in den Bauch hinein und der gewaltige Schwanz der Schlange wollte nach mir schlagen. Aber ich war in der nächste Sekunde verschwunden und tauchte hinterhältig aus eine andere Richtung auf. Der Schwanz schlug somit ins Leere und ließ nur den Boden spalten. Meine Zähne packten nach einem Kopf und mit einem Ruck riss ich ihn von seinem Körper. In dieser Gestalt hatte ich einst Götter verschlungen. Da war ein Schlangendämon im Vergleich ein Nichts. Der Schlangenkopf in meinem Maul erstarrte zum Stein und ich biss zu bis es in Einzelteile zerbrach. Doch dann wuchs an der fehlende Stelle ein neuer Kopf. Aber das würde für mich keine Herausforderung sein. Ich wärmte mich erst gerade auf. Meine Augen glühten unheilvoll auf.


1 475

12.09.2020, 23:01

Malevor

Cyrill war ein guter Kämpfer. Er war gerissen, achtete darauf seine wunden Stellen vor mir zu verbergen und wehrte fast jeden meiner gefährlichen Angriffe ab. Fast kam es mir vor, als kannte er meinen Kampfstil. Entweder steckte unser Schöpfer dahinter oder er erinnerte sich an all die Kämpfe, die ich damals ausgefochten hatte. Aber das war zu lange her... Nicht einmal ich selbst erinnerte mich an jedes Detail der endlos geführten Duelle. Das spielte im Heute sowieso keine Rolle mehr. Ich kämpfte anders. Ich hatte das ein oder andere dazugelernt. Besonders im Krieg von vor fünf Jahren.
Knurrend drehte ich meinen Körper zur Seite und nutzte den Schwung, um ihn mit meinem Schwanz seitlich zu treffen. Er blockte den Hieb mit seinem eigenen Schwanz ab, aber reagierte verspätet auf den Sprung, den ich daraufhin ansetzte, sodass ich mit meinem ganzen Gewicht auf ihm landete. Dann biss ich zu. In seinen rechten Arm. Er holte mit der freien Hand aus, um mir sehr wahrscheinlich die Augen auszukratzen, doch dazu kam es nicht, weil ich diesmal seinen Willen anzapfte. Ich hatte genug gewartet.
Neuer Nebel bildete sich, wirbelte um uns herum. Meine Augen glühten mordlüstern, als ich das Maul weit aufriss und erneut zubiss. Diesmal fester.

Hanabi

Ich zuckte jedes Mal zusammen, wenn Mäuler zuschnappten. Dieses Geräusch ging mir unter die Haut. Beide Kämpfe waren brutal, niemand hielt sich zurück. Mal schaute ich zu Fenrir, dann zu Malevor und dem Schlangen-Animagi. Sie strahlten pure negative Energie aus und der sonst friedliche Ort litt darunter. Das Gras hatte eine ungesunde gräuliche Farbe angenommen und der Boden wies Risse auf, die sich nie wieder verschließen würden. Es stimmte mich irgendwie traurig.
Mein Blick glitt zu meinem Gefährten, der das Monster mit einer fast offensichtlichen Spielfreude angriff. Er fühlte sich überlegen, natürlich tat er das. Dieses Monster war nichts weiter als ein Spielzeug für ihn. Es mochte neue Köpfe wachsen lassen, aber das würde ihn nicht aufhalten. Nicht das Nichts. Währenddessen schien Malevor in seinem Kampf die Oberhand zu gewinnen. Er hatte es geschafft den Animagi zu Boden zu ringen. Seine langen Zähne bohrten sich in das Fleisch des einen Arms, nur um ihn dann mit einem entsetzlich reißenden Geräusch vom Rest des Körpers schwungvoll zu trennen. Ähnlich wie Fenrir den Kopf der Schlange abgebissen hatte. In diesem Fall reagierte der Schlangen-Animagi mit wütendem Zischeln. Sein langer Schwanz wickelte sich um Malevor, drückte zu. Ich konnte die Kraft der Muskeln fast sehen, hörte wie Knochen brachen. Wieder zuckte ich zusammen und hielt Taigas Hand fester.
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12.09.2020, 23:18

Taiga

Ich konnte mein Blick nicht davon abwenden, obwohl ich es am Liebsten tun würde. Aber ich war wie erstarrt und mein Herz raste immer noch in meinem Brustkorb. Ich würde mich nie an den Anblick von Kämpfe gewöhnen können und das wollte ich auch nicht. Ich zuckte immer wieder zusammen, wenn der Widerling bei Malevor einen Treffer machte. Umso mehr schlug Malevor zurück und ich konnte seine Wut bis hierher spüren. Ich wusste, dass nur einer diesen Kampf überleben würde. "Malevor!", keuchte ich entsetzt auf, als der Schwanz sich um seinem Körper wickelte und seine Knochen zum Brechen brachte. Man konnte das Krachen der Knochen hören und ich zuckte zusammen, als würde ich diesen Schmerz spüren können. "Lass ihn los, du....du hässliches Schuppenmonster!", schrie ich aufgebracht und wieder spürte ich die Tränen in meine Augen.

Fenrir

Immer wieder schlug ich nach der Kreatur, biss hier und dort in ihrem Körper. Provozierte sie bis ihr Schwanz vor blinder Wut laut anfing zu rasseln. Ihr schnelles Zucken wurde grober, nicht mehr so geschmeidig wie vorhin. Mit ihrem Erbsenhirn kam sie sowieso nicht weit mit dem Denken und somit lief sie direkt in meine Falle. Als sie glaubte mich in die Enge getrieben zu haben, schoss sie auf mich zu. Das war der Moment, wo ich meine wahre Kraft entfesseln ließ. Wo ich zu Recht meinen Namen trug. Anders als bei Beatrix, denn da war ich noch in der halbmenschliche Gestalt, öffnete ich diesmal mein Maul. Es schien immer größer zu werden bis eine all verschlingende Schwärze in den Schlund zu sehen war. Die Schlange passt perfekt in meinem Schlund hinein und ich schluckte sie Stück für Stück hinunter, während meine Zähne sämtliche Knochen zum Bersten brachte. Dunkles Blut rann meinem Maul hinab, tränkte mein Fell. Und dann war die Kreatur im Nichts verschwunden, während ihre dunkle Kernkraft von meiner Dunkelheit verdaut wurde. Ich legte den Kopf in den Nacken und stieß ein langes, triumphales Heulen aus.


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12.09.2020, 23:29

Malevor

So ein hinterlistiges Stück Dreck, schoss es mir durch den Kopf, als er seinen widerlichen Schwanz um mich wickelte, um mir sämtliche Rippen zu brechen. Seine Krallen und Giftzähne mochten mir nichts anhaben, der Druck seines Griffs hingegen schon. Allerdings bereitete es mir ausreichend Genugtuung wie er einen Arm verlor und ich mir den nächsten schnappte, der meinem Willen folgte. Cyrill wehrte sich mit aller Macht gegen die Fremdeinwirkung meiner Stille, aber damit verschwendete er bloß seine Kraft. Wenn es um den reinen Willen ging, war er mir sowas von unterlegen. Deshalb hörte das Zudrücken ziemlich schnell auf. Unser Schöpfer konnte ihm Dinge zuflüstern so viel er wollte, Cyrill besaß nicht genügend Macht, um mich in die Enge zu treiben. Er hatte den Fehler begangen meine Gefährtin, meine Familie zu verletzen und diese Schuld konnte nicht einmal mit seinem Tod beglichen werden. O nein. Kein Tod der Welt machte das Geschehene rückgängig.
Aus diesem Grund machte ich seinen Niedergang so qualvoll wie möglich. Ich ließ zu, dass er mich hier und dort verletzte, schenkte ihm die Hoffnung, er könnte das Blatt wenden, als auch noch Gift aus seinen Fangzähnen schoss und ich etwas davon ins Auge bekam. Es brannte wie höllisches Feuer, doch der Schmerz, den ich für ihn geplant hatte, war so viel schlimmer. Binnen weniger Sekunden wurde er seinen zweiten Arm los. Er verlor mehr Blut, aber das reichte mir bei Weitem nicht. Er glaubte zu wissen, wie sich seelische Qualen anfühlten? Ich zeigte ihm nur zu gerne, was Fenrir und ich darunter verstanden.

Hanabi

Langsam wurde mir das alles zu viel. Es musste Taiga genauso ergehen wie mir. Hinschauen oder Wegschauen? Wegschauen wäre besser für mein seelisches Gleichgewicht. Ich wollte nicht nachts wachliegen und an Szenen wie diese zurückdenken. Ich wollte solche Bilder nicht sehen. Gleichzeitig musste ich hinsehen, um aus meiner naiven Welt zu erwachen. Nicht alles war blumig und friedlich. Wenn es hart auf hart kam, floss Blut. Wenn es darum ging den Frieden zu bewahren, floss Blut. Anders schien es nicht möglich zu sein für das Gute zu kämpfen. Nicht, wenn Monster wie diese auftauchten und nur die Sprache der Gewalt sprachen. Die Brüder beherrschten diese Sprache verdammt gut. Erst wurde ich Zeugin vom schwarzen Schlund, der in Fenrirs Maul pulsierte und wenig später die riesige Schlange darin verschwand und dann sah ich, wie Malevor den Schlangen-Animagi nach und nach schwächte. Er kämpfte strategisch wie sein wölfischer Bruder. In dieser Hinsicht tickten sie wohl beide gleich. Nur ging Malevor heute sehr viel blutrünstiger mit seinem Feind um. Ein zweiter Arm wurde entrissen. Lange, schwarze Krallen folgten. Eine blutige Wunde nach der anderen.
In der nächsten Sekunde sprang er von seinem Opfer runter, wehrte einen nun schwächeren Hieb vom Schlangenschwanz ab und biss sich in die Schulter fest. Der glühende Blick von Malevor fand dann den seines Bruders. Offenbar kommunizierte er mit ihm. Er stieß ein dunkles Knurren aus, das bis in meine Knochen vibrierte und fixierte den Schwanz des Schlangen-Animagi. Keine Ahnung, was er gerade plante, aber mir gefiel die Idee nicht. >Ich glaube, ich will diesmal nicht hinsehen.< flüsterte ich zittrig.
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12.09.2020, 23:46

Taiga

So viel Blut und mir wurde schlecht bei diesem Anblick. Ich erschauderte und wusste, dass solche Bilder in Albträumen auftauchen würden. Malevor schaffte sich von ihm zu befreien und ich sah die unzähligen Verletzungen, doch sie schienen ihm nicht zu kümmern. Es schien, als wollte er ihm in den Glauben lassen, als wäre er geschwächt. Währenddessen hatte Fenrir einfach die Kreatur gefressen, als wäre sie nur ein kleiner Biss für Zwischendurch. Und sein durchdringender Heulen war unheimlich. Jetzt kreiste der Wolf um die Kämpfende, zuckte mit den Ohren und schien auf etwas zu warten. Malevor wurde blutrünstiger und in meinem Magen wurde es komisch, als noch mehr Blut floss. Ich bemerkte den Blick, dem er seinem Bruder zuwarf. "Ich glaube ich will das auch nicht sehen", hauchte ich und umarmte Hanabi, dabei schloss ich fest meine Augen. Es gab Dinge, die wir nicht sehen sollten. Wir hatten genug gesehen. Ich sollte mit den Widerling Mitleid haben, weil ich eine Lichtgeborene war. Aber ich spürte nichts. Das Einzige was ich wollte, dass der Kampf endlich endete und Malevor mich wieder in seine Arme nahm.

Fenrir

Wie ein hungriges Raubtier umkreiste ich die Beiden und sah unberührt zu, wie Cyrill mein Bruder verletzte. Alles nur eine Falle und er bemerkte nichts. Ich atmete tief die Wut meines Bruder ein, spürte seinen Hass, als wäre es mein Eigener. Dann fing ich seinen Blick auf und erneuert glommen meine Augen unheilvoll auf. Sein Knurren war eine Einladung und ich stürzte mich regelrecht auf den Schwanz. Der Abgang würde viel schmerzvoller sein, als die seines Haustiers. Das Nichts und die Stille würde ihn zerfetzten bis rein gar nichts mehr von ihm übrig blieb. Es würde ihm die höchste Qualen bereiten und er würde niemals wieder existieren können. Die Luft war erfüllt von Schreie, wildes Knurren und Fauchen.


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13.09.2020, 00:00

Malevor

Mein Bruder verstand die Botschaft. Wir hatten ein Leben lang zusammen gejagt, wussten, wie der andere tickte und mit welchen Mitteln wir unseren Opfern den größtmöglichen Schaden zufügen konnten, damit ihre Qual süßer schmeckte, wenn wir sie zerfetzten. Cyrill würden wir auf genau diese Art zerstören. Während ich seine Schulter eisern im Griff hatte, bohrte Fenrir seine Zähne in den Schwanz. Wir begannen an ihm zu zerren wie zwei Hungernde, die sich um das letzte Stück zähes Fleisch stritten. Die Haut riss auf. Muskeln folgten. Wir spielten mit ihm. Zogen mal stärker, dann etwas schwächer. Schleuderten ihn mehrmals hintereinander zu Boden, während ich ihm den Willen aufzwang wach zu bleiben. Unter normalen Umständen hätte er längst das Bewusstsein verloren, aber ich sorgte dafür, dass er alles spürte und sah, was wir taten. Er sollte spüren, wie er auseinandergerissen wurde und wir uns über die zwei Hälften hermachten, als wäre das unser Festmahl nach einem Monat des Hungerns. Ich schmeckte zwar das Gift in seinem Blut, aber das machte mir nichts aus. Es besaß keine Kraft mehr. Es war mit seinem qualvollen Tod wirkungslos geworden.
Es blieb absolut nichts übrig von ihm.

Hanabi

Nur zu gerne ließ ich mich von Taiga in die Arme schließen. Ich erwiderte die Umarmung, presste mein Gesicht gegen ihre Schulter und kniff die Augen zusammen. Auch wenn ich nichts sah, bekam mein Gehör einiges mit, bis komplette Stille einsetzte. Nur die Vibrationen im Boden ließen vermuten, dass noch ein Kampf stattfand. War das Malevors Werk? Hatte er die Geräusche vollständig verstummen lassen? Gut möglich. Immerhin war er dazu in der Lage und ich war froh, dass ich den blutrünstigen Tod nicht mit anhören musste. Keine Ahnung, wie lange wir so dasaßen, aber schließlich ebbten die kleinen Beben ab und eine andere Ruhe setzte ein.
Zögerlich hob ich den Kopf, öffnete die Augen und sah nichts als dichten Nebel, der sich allmählich lichtete. Ich löste mich aus Taigas Armen, stand langsam auf. >Ist es vorbei?< fragte ich vorsichtig. Ich suchte nach einer vertrauten Gestalt. Nach meinem Gefährten. In diesem Moment fiel die Kuppel in sich zusammen und ich wusste sofort, dass der Kampf ein Ende gefunden hatte. Endlich.
Dann entdeckte ich die Brüder. Beide in ihrer "harmlosen" Gestalt.
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1 480

13.09.2020, 00:13

Taiga

Ich hörte nichts, da dröhnte nur die Stille in meine Ohren und ich war froh, dass ich nichts hören musste. Ich konnte aber die Vibrationen im Boden spüren, die mir sagten, dass der Kampf noch nicht vorbei war. Hanabi und ich klammerten fest an uns, gaben uns gegenseitig den Halt und hofften auf ein Ende. Dann verschwand auch das Zittern des Bodens. Obwohl Hanabi nicht laut sprach, klang es beinahe nach einem Schreien nach der lange Stille. "Ich....ich weiß es nicht", zögerte ich und hob ebenfalls den Kopf. Da war ein dichter Nebel, der sich langsam lichtete und dann erschienen unsere Gefährten. Wäre nicht der aufgewühlte Boden, hätte man niemals sich denken können, dass eben noch hier ein Kampf stattgefunden hatte. Es gab keine einzige Spur von dem Schuppenmonster, als hätte er niemals existiert. Als wäre er nur ein flüchtiger Albtraum gewesen. Die Kuppel verschwand, was bedeutete, dass wir in Sicherheit waren. Aufmerksam sah ich Malevor an. Durfte ich ihm nähern oder brauchte er einen Moment, um zu sich zu kommen? Wenigsten sah er auf dem ersten Blick unversehrt aus.

Fenrir

Die letzten Spuren von ihm verschwanden im Nichts, nachdem wir uns ausgetobt hatten. Mein Bruder hatte dafür gesorgt, dass unsere Gefährtinnen möglichst wenig von diesem Art von Kampf mitbekamen. Diese absolut blutrünstigen, finsteren Seiten von uns waren nichts für ihre Herzen. Ich fühlte mich satt und mein Rachedurst war gestillt. Wir verwandelten uns zurück und ich ließ die Kuppen verschwinden. Kurz klopfte ich auf den Rücken meines Bruders und ging geradewegs auf meine Gefährtin zu. Immer noch berauscht von dem Kampf zog ich Hanabi an mich und küsste sie. Ich brauchte ihre Nähe, um mich daran zu erinnern wer ich jetzt war. Die Hitze in meinem Blut beruhigte sich allmählich und die Dunkelheit in mir zog sich zurück. Ich spürte nicht mehr die wilde Gier noch mehr etwas zu verschlingen. Schweratmend löste ich mich von meiner Gefährtin und sah wie blass sie eigentlich aussah. "Du bist jetzt in Sicherheit", sagte ich zu ihr und strich über ihre Wange.