Hanabi
Als Taiga auf mich zukam, sah ich die Blässe in ihrem Gesicht und meine eigene Angst wurde ganz leise. Stattdessen rückte Fürsorge in den Vordergrund. Ich drückte sanft ihre Hand, als sie nach meiner griff und stellte mich näher zu ihr, damit sie wusste, dass ich bei ihr war. In dieser Kuppel aus Nichts waren wir sicher vor diesem Schlangenmonster und dem Animagi. Er wagte es sogar in die Richtung meiner Freundin zu blicken. Wäre ich größer als sie, hätte ich mich vor sie gestellt, um sie vor seinem widerlichen Antlitz abzuschirmen, doch alles, was mir blieb, war ein Blick voller Abscheu. Ich empfand null Mitgefühl für ihn. Auch nicht, als er den Mord an seinen Bruder erwähnte. Malevor hatte das getan. Und ich war mir sicher, dass er einen weiteren Mord plante. Direkt hier.
Noch blieb er in seiner menschlichen Gestalt, aber das Schmuckstück, das der Animagi plötzlich zum Vorschein brachte, änderte alles. Ein weiteres Beben brachte die Erde unter meinen Füßen zum Schwanken und fast erwartete ich eine weitere gigantische Schlange. Nur kam diese Druckwelle nicht vom Feind, sondern von Malevor. Die Stille, die daraufhin folgte, war gänsehauterregend.
Malevor
Er wagte es Taiga anzusehen. Er wagte es, sie als Spielzeug zu bezeichnen. Er wagte es die Macht meines Bruders anzuzweifeln. Und er wagte es mir die Trophäe jenen Abends zu zeigen. Die Kette mit der Murmel, die ich meiner Gefährtin geschenkt hatte und die nun in falschen Händen lag. Damit überschritt eine unsichtbare Grenze, die ich mir selbst gesetzt hatte. Mochte mein Schöpfer Zeuge meines nächsten Wutausbruchs werden. Zeuge davon, wie ich seinen großen Plan ruinierte, weil ihm keine Animagi mehr zu Verfügung stehen würden, wenn ich erst einmal damit fertig war jeden einzelnen von ihnen zu töten. Angefangen bei Cyrill.
In diesem Moment interessierte es mich kein bisschen, dass mein Geist immer noch stark beschädigt war. Es reichte, um noch klar bei Verstand zu bleiben, als ein heftiger Ruck durch meinen Körper ging und die ersten Knochen brachen, sich weiteten, neu formten, während die Stille mich vollständig ausfüllte. Ich zog jeden Funken Energie aus der mich umgebenden Luft, erstickte alles im Keim, ließ das weiche Gras verderben. >Du bist ein toter Mann, Cyrill.< knurrte ich mit unmenschlicher Stimme, bevor mich die nächste Energiewelle erfasste und ich statt auf zwei Beinen nun auf vier Pranken Halt fand. Die spitzen Stachel an meinem Nacken richteten sich todbringend auf, als ich eine Reihe scharfer Reißzähne entblößte und ein Fauchen ausstieß, das man bestimmt bis zu den Ufern des Landes hörte. In meinen Augen loderte indes pure Mordlust.