Malevor
Mmh, was für ein süßer Kuss. Ich liebte es sie zu küssen. Es passte einfach. Als wären wir perfekt aufeinander abgestimmt, zwei Teile eines größeren Ganzen. Mir gefiel es diese Verbindung zu ihr zu haben. Es gab mir ein besonderes Gefühl. Dass das alles echt war. Kein Trugbild meiner Fantasie. Kein Streich der Ewigen Verdammnis. Das hier, Taiga... ihre weichen Lippen, ihre seidige Haut, das volle Haar... es war real. Nur eine einzige Sache fehlte.
Ich unterbrach den Kuss, lehnte meine Stirn gegen ihre und sah sie etwas atemlos an. >Lass uns den Gefährtenbund hier und jetzt eingehen. Wir sind an diesem wunderbaren Ort, wo endlich Ruhe herrscht... wo wir zusammen sind.< Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen. Atmete leise ein. >Natürlich nur, wenn du dazu bereit bist. Ich möchte dich damit nicht überfallen... es ist nur... dieser Trieb. Wir Dunkelgeborene sind nicht ganz so geduldig in diesen Dingen.< Mein Mundwinkel zuckte. Was das betraf, waren mein Bruder und ich gleich. Wir nahmen uns das, was wir begehrten und markierten es. Ein animalischer Instinkt, der uns angeboren war. Meistens hatte ich das sehr gut im Griff, aber bei Taiga... Ich hatte bereits zu lange gewartet, länger wollte ich nicht zögern. Jeder sollte wissen, dass sie meine Gefährtin war. Und zum ersten Mal verstand ich Surys Worte von damals. Wie sie versucht hatte mir zu beschreiben, was sie in ihrem Gefährten sah. Der ihr diesen Sinn gab, der ich nicht für sie sein konnte. Nie sein würde. Ich verstand sie jetzt besser und spürte, wie auch diese Wunde langsam verheilte. Wie auch dieser zerbrochene Teil seinen Platz im Ganzen fand. All das nur, weil die Frau vor mir endlos viele Farben in meine Welt brachte.