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13.04.2020, 11:29

Taiga


Nachdem wir alles zusammengepackt hatten, brachen wir auf. Ich hatte Malevor auf meinem Arm und ich glaubte er wog jetzt mehr als vormittags. Vielleicht hatte er wieder einen Wachstumsschub bekommen. Wir sprachen kaum auf dem Rückweg, sondern waren in einem angenehmen Schweigen versunken. Der Tag war wirklich schön gewesen und ich hoffte morgen würde der Wandertag genauso schön werden. Ich stellte mir so einen Ausblick atemberaubend vor. Wir kamen beim Bau an, als die Dämmerung sich einsetzte. Es war merklich kühler geworden und ich roch bereits die klare Nachtluft. Bestimmt würde heute Nacht ein sternvollerer Himmel ohne Wolken geben. Ich setzte Malevor auf dem Bett ab und fragte ihn: "Hast du Hunger oder möchtest du dich ausruhen?" Für die Babies war es bestimmt ein langer Tag, vor allem aufregend.

Fenrir


Bereitwillig ließ ich mich von das Hasenmädchen auf den Arm nehmen und antwortete brabbelnd, ehe ich mein Gesicht an ihrem Hals schmiegte. Das Schweigen, das träge Summen der Insekten und das Wiegen machte mich langsam träge. Immer wieder fiel mir die Augen zu und mein Körper wurde schwerer. Der Frühlingsduft in meiner Nase und die Wärme ihres Körpers entspannte mich immer mehr. Ich fühlte mich....geborgen. Hatte ich mich jemals so gefühlt? Leise gähnte ich und gab den Kampf auf. Ich glitt in einem tiefen Schlaf.


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13.04.2020, 12:04

Hanabi

Fenrir war auf dem Weg nach Hause eingeschlafen. Das spürte ich deutlich an seinem Gewicht. Er wog schwerer als zuvor. Trotzdem hielt ich ihn fest, auch wenn meine Arme ein wenig zu zittern begannen. Ich war es nicht gewohnt schwere Dinge mehrere Stunden lang zu tragen. Darum war ich ganz froh daheim angekommen zu sein. Ich legte den Wolfsjungen sogleich ins Bett und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. Für schöne Träume.
Anschließend zauberte ich Sternenstaub herbei, der sich an der Decke sammelte und sanft funkelte. Dann war es nicht ganz so düster hier unten.

Malevor

Sobald mein Blick auf das Bett und meinen schlafenden Bruder fiel, stand mein Entschluss fest. Ich sah das Luchsmädchen an und schüttelte den Kopf. Kein Essen. Schlaf war gerade wichtiger.
Mit halb gesenkten Lidern legte ich mich zurück und gähnte. Obwohl wir heute nicht arg viel unternommen hatten, war ich trotzdem sehr müde. Bestimmt würde ich tief und fest schlafen. Hoffentlich ohne unerwünschte Träume. Das wäre mir ganz recht. Mit diesem Gedanken rollte ich mich zu meinem Bruder und schlief schnell ein.
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13.04.2020, 13:34

Taiga

Malevor entschied sich für den Schlaf und kaum lag er neben seinem leise schnarchender Bruder, schien er augenblicklich ebenfalls eingeschlafen zu sein. Ein zweites Babyschnarchen folgte und der süße Klang machte mich ebenfalls schläfrig. "Ich glaube, ich lege mich auch hin", überlegte ich und setzte mich auf den freien Platz neben Malevor. Hunger hatte ich nicht, denn meistens brauchte ich nur zwei Mahlzeiten am Tag und durch die Babies hatte sich mein Rhythmus veränderte. Meine nächste Jagd würde ein früher Morgen sein, wenn draußen noch dämmerig war. In der Dunkelheit hatte ich die besten Erfolgsaussichten. "Du muss bestimmt gleich los, oder?", wandte ich mich an Hanabi. Ich erinnerte mich an ihre Aufgabe.

Fenrir

Regungslos kauerte ich hinter den Busch und beobachtete sie. Sie hatte meine Anwesenheit noch nicht gemerkt und der Wind lag in eine gute Richtung, sodass mein Geruch mich nicht verriet. Seit ein paar Tagen beobachtete ich sie aus der Ferne. Sie war alleine, wie ich momentan seit mein Bruder sich dem Liebesdingen widmete. Ich wollte nicht daran denken. Ihre Hände bewegten sich. Sie machte etwas mit Blumen. Mir war oft aufgefallen, dass sie oft in Blumen saß. Ein Wind kam auf und ihre schneeweiße Ohren zuckten. Ihr Kopf ruckte erschrocken in meine Richtung, dabei tanzte das helle Haar in der Luft und fing das Sonnenlicht auf. Mein Versteck war aufgeflogen. Ich richtete mich auf und kam aus dem Buch. Die mohnroten Augen weiteten sich und ich roch ihre Angst. Sie fürchtete sich immer in meiner Nähe, es war ihre Natur. Bis jetzt hatte sie auch nicht mit mir gesprochen. Ich kniete mich hin und pflückte eine gelbe Blume. Langsam kam ich auf sie zu und reichte es ihr. Im Sitzen war sie noch kleiner, das war mir bisher nicht aufgefallen. Überrascht sah sie auf die Blume in meiner Hand, dann lächelte sie wackelig und nahm die Blume entgegen. Erst jetzt sah ich, dass sie einen Blumenkranz bastelte. Schweigsam setzte ich mich hin und beobachtete sie weiter. Zum ersten Mal waren wir alleine, ansonsten hatte ich sie nur in der Gruppe gesehen und sie kaum wahrgenommen. Sie war still. Stiller als mein Bruder und das hieß schon viel. Meine Nähe machte sie nervös, aber sie rannte nicht panisch von mir weg. Vielleicht konnten wir Freunde werden.


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13.04.2020, 13:57

Hanabi

Ich lächelte entzückt, als beide Brüder wieder miteinander kuschelten und selig schliefen. Ihr Band berührte mich jedes Mal aufs Neue. Ich hätte auch gerne eine große Schwester oder einen Bruder. Mit jüngeren Geschwistern käme ich zwar zurecht, aber bei Gefahr wäre ich wohl keine große Hilfe. Ich hatte nicht die Kräfte dafür. Darum war ich echt froh, dass Taiga eine Raubkatze war. Sie war in der Lage Gefahren abzuwenden.
>Ja, ich gehe jetzt los, damit ich später einfach durchschlafen kann.< nickte ich meiner Freundin zu, die es sich neben Malevor gemütlich gemacht hatte. Leise schlich ich mich hinaus in die Dunkelheit und begab mich in die Welt der Sterne, um Wünsche zu erfüllen.

Malevor

Hand in Hand spazierten wir durch den Wald und erreichten die weite Schlucht, in deren Tiefe ein starker Fluss strömte. Sury zog mich bis an den Rand und spähte hinunter. Über uns strahlte die Sonne grell und klar und verfing sich in ihrem flammenden Haar. In ihren Augen funkelte es. >Danke, dass du mitgekommen bist. Ich liebe diesen Ort hier. Und weißt du wieso?<
Natürlich wusste ich das nicht. Ich schüttelte ahnungslos den Kopf und hielt den Atem an, als ihre Haut wunderschön zu schimmern begann. Wie konnte eine Animagi so perfekt aussehen? So blendend schön? Fast vergaß ich zuzuhören, was sie als Nächstes zu sagen hatte.
>Hier kam ich zum ersten Mal in Kontakt mit Herzenslichter. Das ist einer der heiligen Orte meiner Schöpferin. Hier fließen diese Lichter unterhalb des Flusses und beleben das Land.< Sie lächelte mich an und ich schluckte gegen die Trockenheit in meinem Hals an. Bis heute verstand ich nicht, welches Licht sie in mir sah, dass sie mir als Dunkelgeborenen blind vertraute? Womit hatte ich das verdient?
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13.04.2020, 14:12

Taiga


"Bis später!", wank ich ihr noch zu und dann machte ich es mir ebenfalls gemütlich. Ich beschloss wieder in meine zweinbeinige Gestalt zu schlafen. Über mir funkelte der Sternstaub, was von der Magie von Hanabi stammte. Das war eine wunderschöne Magie und bestimmt würde sie heute Nacht wieder viele wundervolle Wünsche erfüllen. Ob die Menschen wussten, welchen großen Glück sie hatten? Ob es ihnen bewusst waren, dass sie eigentlich niemals alleine waren? Ich schloss meine Augen und träumte von den Abenteuer, den wir heute alle erlebt hatten. Wenn ich bald wieder in meiner Heimat war, würde ich viel zu erzählen haben.


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13.04.2020, 22:08

Hanabi

In dieser Nacht gab es viele Wünsche. Zu viele, um sie in so kurzer Zeit zu bearbeiten. Immerhin hatte ich meine treuen Helfer. Die Sternengeister. Sie griffen mir unter die Arme und sorgten dafür, dass alles ins Rollen kam. Es machte mich glücklich, wenn ich sah, dass unsere Arbeit Früchte trug. Lächelnde Gesichter, gute Laune.
Zufrieden kehrte ich Stunden später in den Bau zurück und entdeckte alle drei am Schlafen. Wärme durchflutete mich. Es war, als hätte ich eine kleine Familie gefunden. Mir war nicht bewusst gewesen, wie groß mein Wunsch nach einer Familie war. Dass ich irgendwo dazugehörte. Trotzdem wurde ich das Gefühl nicht los, dass ich so etwas schon mal gehabt hatte... oder?
Völlig erschöpft legte ich mich zu Fenrir dazu und schloss die Augen. Keine Sekunden später schlief ich ein.
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13.04.2020, 23:00

Taiga


Flatternd öffnete ich meine Augen und wusste, dass der Morgen noch sehr früh war. Es war mein zusammenziehender Magen der mich weckte, um mich an die Jagd zu erinnern. Leise erhob ich mich, um Niemanden zu wecken und verwandelte mich in meine Tiergestalt. Lautlos streifte ich durch die Tunnels, wo nur Einer nach draußen führte. Die Luft war noch kühl von der Nacht, doch am Horizont sah ich bereits den ersten Lichtstreifen der langsam aufgehende Sonne. Das Gras und die Blätter waren feucht vom Tau, die Blumen noch geschlossen. Nebel waberte über die Wiese und verschleierte mir die Sicht. Doch ich brauchte keine gute Augen, um eine Beute zu finden. Im Wald hörte ich das erste Leben, das langsam aufwachte und sich auf die Suche nach Nahrung machte. Nachdem ich mich an meiner erlegte Beute gesättigt hatte, nahm ich das übrige Fleisch für die Kinder mit und ging zuerst zum Bach. Das Wasser war sehr kalt von der Nacht, aber erfrischend und belebend. Je nachdem wie die Kinder sich heute entwickelt haben, würden sie bald ihren Durst mit Wasser stillen. Wir Animagi tranken nicht lange Milch, wie die Menschen. Ich blieb noch einen Moment draußen, um den friedlichen Moment des Morgens zu genießen, bevor alles erwacht. Solche Momente am Morgen erlebte ich nicht oft, wie gesagt ich schlief normalerweise vormittags lange.

Fenrir


Meine Ohren zuckten leicht, etwas hatte mich geweckt und verschlafen öffnete ich meine Augen. Ich erblickte noch einen bunten Schwanz in den Tunnel bevor das Luchsmädchen ganz verschwunden war. Scheinbar hatte ich sie gehört, obwohl sie verdammt leise war. Und wahrscheinlich ging sie auf die Jagd. Ich richtete mich sitzend auf und rieb meine Augen wach. Ich hatte geträumt. Von einem weißen Hasenmädchen. Oder war das eine Erinnerung? Das Gesicht dieses Hasenmädchen war in den letzten Tagen oft in meinem Kopf aufgetaucht. Ich wusste nicht wer sie war und dennoch hatte ich das Gefühl, dass ich es wissen musste. Ich rutschte bis zur Kante des Bettes, drehte mich auf dem Bauch um und rutschte weiter nach unten bis meine Füße den Boden erreichten. Ich hielt mich am Bett fest und als ich feststellte, dass meine Beine mich hielten, löste ich mich komplett vom Bett. Ich konnte stehen und ich war wieder ein Stück gewachsen. Ich drehte mich um, dabei wankte ich gefährlich und machte einen wagemutigen Schritt nach vorne. Das Wanken wurde stärker, aber noch war ich nicht gefallen. Wieder ein Schritt. Und dann plumpste ich auf meinem Hinterteil.


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14.04.2020, 07:23

Malevor

Ich spürte eine Regung neben mir. Dann frische Luft, die über mein Gesicht streifte. Blinzelnd öffnete ich ein Auge, dann das zweite. Fenrir lag nicht mehr neben mir. Er hatte sich bereits aus dem Bett gesagt und schien das Gehen zu üben. Probehalber wackelte ich mit den Zähnen und horchte in meinen Körper hinein. Ich fühlte mich deutlich stärker als gestern. Vielleicht schafften wir es tatsächlich schon heute auf zwei Beinen zu stehen. Übung macht bekanntlich den Meister.
Gähnend setzte ich mich auf und testete, wie schwer mein Kopf wog. Er könnte mir mit seinem Gewicht Probleme bereiten. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, dass das Luchsmädchen fehlte, während die Hasen-Animagi friedlich schlief. Sie bekam nicht mal mit, dass Fenrir auf den Boden plumpste. Naja... Ich würde nun auch mein Glück versuchen. Konnte nicht schaden.
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14.04.2020, 09:17

Taiga

Ich verwandelte mich zurück und ging in das Bau, wo viele verschlungene Tunnels gab. Ich fragte mich, wohin die anderen Tunnels führten. Sackgassen? Einen weiteren Ausgang? Oder andere Höhlen? Vielleicht sollte ich Hanabi fragen, immerhin schien das hier ihr Werk gewesen zu sein. Im Bau entdeckte ich Fenrir mitten im Raum und meine Augen wurden groß. Er stand! Malevor war ebenfalls wach und schien auch zu versuchen zu stehen. Die ersten Steh- und Gehversuche bei den Kinder war immer sehr entzückend. "Guten Morgen", flüsterte ich lächelnd, denn Hanabi schlief noch. Ich suchte nach Teller und fand tatsächlich welche. Ich teilte das Fleisch gerecht auf und bereitete die Decke, die wir gestern benutzt hatten, auf dem Boden aus. Dort stellte ich die zwei Teller hin und zusätzlich auch zwei Becher mit Milch. "Falls ihr Hunger habt, könnt ihr zugreifen", sagte ich zu den Kinder. Dieses Mal war das Essen fester, denn sie jetzt mussten sie mit ihren Zähnen das Reißen üben.

Fenrir

Erneuert zuckten meine Ohren und ich drehte mein Kopf um und sah, dass mein Bruder auch wach war. Nur noch das Hasenmädchen schlief tief und fest. Ich beugte mich vor, stemmte meine Hände in den Boden, die Füße ebenfalls auf dem Boden und reckte den Hinterteil in die Höhe. Dann stieß ich mich mit Schwung nach oben, um nur auf die Nase zu landen. Mit Gleichgewicht hatte ich noch Probleme, aber ich dachte nicht an das Aufgeben. Konzentriert ging ich auf allen vieren, begann die Beine nacheinander aufzustellen und stützte mich mit den Händen auf dem Boden ab. Sobald ich oben war, ruderte ich mit den Arme bis ich endlich fest stand. Meine Augen funkelten triumphierend. Heute würde ich laufen lernen!


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14.04.2020, 12:03

Malevor

Mein Bruder gab sich fleißig Mühe. Er hatte fast den Dreh raus. Ich rutschte an den Bettrand, tastete mit den Füße nach dem Boden und ließ los. Natürlich plumpste ich ungelenk auf den Boden, doch noch war mir nicht nach Heulen zumute. In diesem Moment kam auch das Luchsmädchen zurück. Es roch nach frischer Beute. Fleisch. Milch. Ich leckte mir hungrig über die Lippen. Mit Blick auf das Frühstück erhob ich mich auf wackeligen Beinen und machte einen Schritt nach vorne. Meine Arme ruderten dabei hilflos hin und her, damit ich irgendwie mein Gleichgewicht hielt. Leider klappte das nicht so, wie ich es mir wünschte.
In Momenten wie diesen wurde mir bewusst, wie unschuldig und schwach wir doch alle am Anfang waren. Und dann... ja dann wurden wir erwachsen und taten grausame Dinge. Ich verdrängte den düsteren Gedanken und visierte wieder das Essen an. Das sollte Motivation genug sein.

Hanabi

Langsam glitt ich in den Halbschlaf, weil ich Geräusche und Stimmen vernahm. Ich war es nicht gewohnt, dass in meinem Bau so viel Leben herrschte. Träge drehte ich mich auf die Seite, während meine Ohren aufmerksam zuckten. Ich war zu müde, um meine Augen öffnen, darum hörte ich nur zu. Die Jungen gaben komische grunzende Laute von sich, als würden sie sich anstrengen und Taiga saß irgendwo in der Mitte des Raumes. Es roch nach Fleisch. Sie hatte gejagt.
Frühstück. Nachher musste ich unbedingt etwas essen. Heute Nacht hatte ich viel zu tun gehabt. So viele Wünsche, so viele Hoffnungen.
Was wünscht du dir, Hanabi? Einer der Sternengeister hatte mich das gefragt und mir war beim besten Willen nichts eingefallen. War ich wirklich dermaßen zufrieden, dass ich mir nichts wünschte? Irgendwie fühlte ich micht nicht so...
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14.04.2020, 13:17

Taiga


Ich verkniff mir ein amüsiertes Lächeln, als ich sah, wie sie versuchten zum Essen zu kommen. Es wirkte noch unbeholfen und am Liebsten hätte ich die Beiden umarmt, weil sie so unglaublich niedlich waren. Aber ich wollte die Brüder nicht aus ihrer Konzentration reißen. Es war wichtig, dass die Kinder selbst etwas versuchten. Natürlich würde ich ihnen helfen, wenn sie danach verlangten. "Das macht ihr großartig", lobte ich die Beiden. Ich hatte gelernt, dass Lob für Kinder wichtig waren, das munterte sie auf weiterzumachen und nicht sofort aufzugeben. Ich hatte mich hingesetzt und lehnte mich an der Wand. Hanabi schien noch zu schlafen, auch wenn ihr Atemrhythmus sich ein wenig verändert hatte. Vielleicht wurde sie langsam wach.

Fenrir


Essen vor der Nase zu haben war motivierend weiterzumachen, weil man jetzt einen genauen Ziel besaß. Ich machte entschlossen einen Schritt nach vorne und wieder wankte ich, doch dieses Mal fiel ich nicht um. Denn ich setzte meinen Schwanz ein, er half mir mein Gleichgewicht irgendwie zu halten. Wieder ein Schritt. Noch ein. Ich hätte nie gedacht, dass das Laufen so anstrengend sein konnte. Früher hatte ich meine körperliche Leistung für selbstverständlich hingenommen. Ein letzter Schritt und ich war endlich an meinem Ziel angekommen. Mit schwerem Atemausstoß ließ ich mich auf den Hinterteil plumpsen und griff nach dem Stück Fleisch. Ich hatte riesengroßen Hunger, ich könnte glatt ein ganzes Tier verspeisen.


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14.04.2020, 14:29

Hanabi

Letztendlich schaffte ich es doch nicht, zurück in den Tiefschlaf zu fallen. Irgendwie war ich im Geiste zu unruhig. Träge öffnete ich die Augen, gewöhnte mich an die gedimmten Lichtverhältnisse und setzte mich auf. Als ich zur Geräuschquelle blickte, traute ich meinen Augen nicht. Fenrir und Malevor standen auf eigenen Beinen. Sie wackelten zwar und wirkten noch unsicher, aber sie schafften es ganz alleine bis zur auf dem Boden ausgebreiteten Decke, auf der Taiga saß. Dort verspeisten sie ihr Fleisch und die restliche Milch.
Gähnend rieb ich mir den Schlafsand aus den Augen. >Guten Morgen.< begrüßte ich die drei Animagi. Ich stand auf, richtete das Bett und schleppte mich an den dreien vorbei. >Ich gehe kurz draußen frühstücken.< teilte ich ihnen noch mit, ehe ich mich in meine Hasengestalt verwandelte und loshoppelte.

Malevor

Mein Bruder schaffte es als Erstes zum Essen. Ich brauchte etwas länger, aber als meine Knie auf der weichen Decke landeten, gab ich ein erfreutes Brabbeln von mir. Wie sehr ich es doch vermisste, klare zusammenhängende Sätze zu sprechen...
Ich schnappte mir das erste große Fleischstück und begann daran zu knabbern. Diesmal waren die Stücke größer. Bestimmt die Absicht vom Luchsmädchen. Meine Zähne waren nicht so scharf wie die von Fenrir, aber ich kam damit zurecht. Dann bemerkte ich aus dem Augenwinkel, dass auch das Hasenmädchen nun wach war. Sie wirkte ziemlich müde. Da sie kein Fleisch aß, verzog sie sich nach draußen, um dort sehr wahrscheinlich zu grasen.
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14.04.2020, 18:21

Taiga


Ich lachte leise auf, wie die Kinder sich darüber freuten ihr Ziel geschafft zu haben und spürte die Wärme in meinem Brustkorb. "Guten Morgen", lächelte ich Hanabi an und wünschte ihr: "Guten Appetit!" Ich wandte mich wieder zu den Brüder, um ihnen munter zu erzählen: "Es wird wieder ein schöner Tag werden und werden naher vielleicht einen Ausflug zu einem Berg machen. Hanabi meint dort gäbe es eine tolle Aussicht auf das ganze Gebiet. Bestimmt wird es euch auch gefallen." Aus meiner Tasche holte ich einen Holzkamm hervor, denn auch mein Haar brauchte hin und wieder mal Pflege. Aufgrund seiner Glätte verknotete sich mein Haar zum Glück nicht oft. Wenn man langes Haar besaß, konnte es eine langweilige Aufgabe werden.

Fenrir


Ich konnte nicht wie sonst mein Essen schnell verschlingen, zu Einem weil es einen größeren Brocken zum Reißen gab und zum Anderen war das Fleisch jetzt fester, sodass man mehr kauen musste. Aber das störte mich nicht wirklich und nach meine Portion trank ich meinen Becher aus. Zwischendurch war auch das Hasenmädchen aufgewacht und schnell verschwunden, um essen zu gehen. Wäre ich selbst nicht beschäftigt, hätte ich vielleicht wegen ihre geringe Aufmerksamkeit gegenüber mir geschmollt. Ich rülpste und sah mein Bruder ungeduldig an. Er war ein langsamer Esser und ich wollte jetzt mit ihm spielen.


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14.04.2020, 19:13

Hanabi

Draußen war es angenehm frisch und Tau klebte noch an den Grashalmen. So schmeckte es mir am besten, auch wenn ich fast im Stehen eingeschlafen wäre. Normalerweise brauchte ich nicht viel Schlaf, aber gestern hatte ich mich ganz schön verausgabt. Heute Nacht würde ich mit weniger Druck arbeiten, denn Müdigkeit führte zu Fehlern und Fehler konnte ich mir absolut nicht leisten. Nicht, wenn es um Wünsche und Hoffnungen ging.
Ich hoppelte etwas weiter weg, um auch ein paar saftigere Blätter eines Busches zu vernaschen, als meine Ohren reflexartig zuckten. Wachsam hielt ich inne. Schnüffeln. Da war ein... nein zwei Spürnasen. Ein fremder Geruch lag in der Luft und mein Herz begann unwillkürlich schneller zu schlagen. Fressfeinde, schoss es mir durch den Kopf, als daraufhin knurrende Geräusche ertönten. Hunde? Wohl kaum. Wölfe? Sehr wahrscheinlich.
Ich spähte am Busch vorbei zu den Kreaturen, die vierbeinige Schatten auf den Boden warfen. Sie kamen näher. Schnüffelten weiter. Mein Herz pochte schneller und ich sah, dass sie meinen Bau ansteuerten. Taiga und ich waren unvorsichtig geworden. Feine Nasen wie die eines Raubtiers musste man geschickt täuschen. Sicherlich rochen sie, dass sich hinter den Büschen Frischfleisch verbarg. Und meine Wenigkeit. Wölfe verspeisten Hasen zum Frühstück.

Malevor

Das Fleisch war richtig lecker. Ich genoss es zu kauen, noch mehr zu essen, mehr zu kauen und die Stücke mit Milch hinunterzuspülen. Genüsslich leckte ich mir über die mit Blut verschmierten Lippen und sah zu dem Luchsmädchen, das von einem Ausflug sprach. Mein Bruder und ich hatten wohl nichts zu melden, weil... naja, wir konnten nicht reden. Außerdem klang es ganz gut, wenn wir zu einem Ort gingen, von wo man das gesamte Gebiet überblicken konnte. Ich fühlte mich wohler damit zu erfahren, wo ich hineingeraten war. Vielleicht kam ich dann des Rätsels Lösung näher, warum wir hier gelandet waren.
Fenrir sah mich ungeduldig von der Seite an und ich wusste, dass er mit mir spielen wollte. Er sollte aber warten. Ich hatte noch was zu essen und brauchte meine Zeit. Allerdings hielt ich beim Kauen inne, weil sich in meinem Inneren die Dunkelheit regte. Dunkler Hunger stieg in mir hoch. Es war aber nicht mein eigener Hunger, es war... es kam von wo anders. Ich ließ das Stück Fleisch sinken und schaute an die Decke. Wie hypnotisiert starrte ich die dunkle Erde an und bildete mir ein Schatten zu sehen. Vierbeinige Gestalten.
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14.04.2020, 20:11

Taiga


Plötzlich stellten sich meine Nackenhaaren auf und mein ganzer Körper spannte sich an, während meine Ohren ruckartig in die Richtung des Baus zuckten. Ich konnte die Gefahr spüren. Sofort sprang ich auf, schnappte mir nach den Babies und suchte hektisch nach einem Versteck für sie. Ich stürmte zum Bett und schob die Kinder darunter. "Bleib dort und halte euch still!", befahl ich und spürte wie mein Herz bis zu meinem Hals wild schlug. Besorgt dachte ich an Hanabi, hoffentlich konnte sie sich vor ihnen verstecken und etwas Anderes wollte ich mir jetzt nicht ausmalen. Ich verwandelte mich in die Tiergestalt und mit gesträubten Fell starrte ich zum Loch, der in den Tunnel führte. Es war waghalsig die Gefahr hier zu empfangen, wo die Kinder waren. Aber in den Tunnel könnte ich mich kaum bewegen, wenn ich mich verteidigen musste und falls die Tunnels miteinander verbunden waren, könnte ich durch einen Hinterhalt überwältigt werden. Ich musste hier den Kampf austragen, um die Kinder zu beschützen. In eine solche Situation war ich noch nie gewesen und ich musste mich auf meine animalische Instinkte vertrauen. Plötzlich schoss etwas aus dem Loch und reflexartig wich ich zur Seite, bevor mich die blitzende Zähne packen konnten. Ein Wolf! Fauchend ließ ich meine Krallen ausfahren und hinterließ auf seinem Gesicht eine Kratzspur. Es war ein großer Wolf, ein Wunder, dass er in den Tunnel gepasst hatte. Aber ich durfte mich jetzt nicht davon einschüchtern lassen. Knurrend sprang er mich an und wieder konnte ich ihm ausweichen. Etwas klirrte. Mein Fauchen wurde lauter und ich zeigte ihm meine gefährliche Krallen. Ich wollte versuchen ihn aus dem Bau zu treiben. Der Wolf schien sich nicht zurückziehen zu wollen und dieses Mal schaffte er mich zu packen. Schmerz schoss durch meinem Körper, wieder kratzte ich über seinem Gesicht und biss mich in seinem Fell los. Dadurch ließ er mich los und ich sprang nach hinten. Zu spät merkte ich, dass ein weiterer Wolf aus dem Loch stürmte und er überwältigte mich, indem er sich knurrend in meinem Hinterbein biss. Der andere Wolf näherte sich derweilen dem Bett. NEIN!

Fenrir


Sofort reagierte ich auf die Veränderung meines Bruders und mein Blick schoss nach oben. Jetzt spürte ich es auch. Eindringlinge. Ich kam nicht in Bewegung, denn das Luchsmädchen hatte bereits nach uns gepackt und uns unter das Bett gequetscht. Es ging alles so schnell, dass ich nicht mal nach ihr schnappen konnte. Meine Ohren zuckten und in diesem Moment schoss ein Wolf in den Bau, um das Luchsmädchen anzugreifen. Mein Herz pochte schneller, nicht aus Angst, sondern aus Kampfeslust. Ich wollte mich ins Getümmel werfen und diesem Wolf zeigen wer hier der Alpha war. Ich spürte schon, wie mein Blut anfing zu rauschen und verfluchte für meine derzeitige Winzigkeit. Es war frustrierend nicht selbst zu kämpfen und stattdessen sich feige unter einem Bett zu verstecken. Ein zweiter Wolf kam hinzu und das Luchsmädchen bekam allmählich Probleme. Anscheinend hatte sie nicht oft Kämpfe ausgefochten, jedenfalls nicht in ihrer Größenklasse. Wobei die Wölfe um zwei Köpfe größer waren als sie. Meine Nase zuckte, ich witterte Blut und mit verdunkelte Augen sah ich, dass sich unter dem Luchsmädchen langsam eine Blutlache bildete. Der zweite Wolf hatte sich fest in sie gebissen, während der Erste sich uns näherte. Vielleicht hatte unsere Dunkelheit sie angelockt. Denn das Fleisch, was hier gelagert war, schien sie gerade nicht zu interessieren. Mein Fell sträubte sich und ich spürte wie sich meine Dunkelheit regte. Ich wusste, dass ich noch nicht für meine Magie bereit war, aber ich war bereit meinem Bruder und mich zu verteidigen, egal was es kostete. Und das Luchsmädchen sollte auch nicht zerfleischt werden. Sie mochte zwar nervig sein, aber so undankbar war ich nun doch nicht wieder.


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14.04.2020, 20:37

Hanabi

Mein Herz schlug so schnell, dass ich einen Stillstand befürchtete. Ein Wolf war bereits im Bau verschwunden und meine Angst um Taiga sowie die Babys überstieg meine eigene Panik. Ich konnte doch nicht zulassen, dass sie mein Zuhause stürmten und die anderen verletzten. Taiga hatte sich bislang zwar als hervorragendes Raubtier bewiesen, aber diese beiden Wölfe verströmten einen zerstörerischen Hunger, dass sie zu allem fähig waren. Ich konnte und durfte meine Freundin nicht im Stich lassen.
Mir in Gedanken Mut zusprechend, raste ich los, als auch schon der zweite Wolf dem ersten in die Dunkelheit der unterirdischen Gänge folgte. Sie witterten die anderen, so viel war klar. Zum Glück bemerkten sie mich nicht, weil es hier sowieso überall nach mir roch und trotzdem blieb ich sicherheitshalber ein gutes Stück zurück. Wenig später hallten die ersten Kampfgeräusche in den Tunneln wider. Mir gefror das Blut in den Adern. Ein Kampf. Ein fürchterlicher Kampf fand in meinem Bau statt. Diese Erkenntnis trieb mich schneller voran und bevor ich überhaupt einen Gedanken fassen konnte, verwandelte ich mich am Ende des Ganges in meine zweibeinige Gestalt und rannte auf den Wolf zu, der sich gefährlich knurrend dem Bett näherte. Ich brauchte nicht zu raten, wer sich dort versteckte. Und bevor mich doch meine Angst packte, sprang ich nach vorne und direkt auf den Rücken des schwarzen Wolfes.

Malevor

In Zeiten der Gefahr hatte die Zeit die Angewohnheit schneller zu fließen. Leider erinnerte ich mich nicht mehr daran, warum dem so war. Envar hatte es ziemlich kompliziert erklärt und damit erreicht, dass ich es doch nicht mehr wusste. Jedenfalls lag ich plötzlich unterm Bett. Mit meinem Bruder. Die Luft war getränkt von dunklem Hunger und dem Beschützerinstinkt des Luchsmädchen. Sie hatte ihre eindrucksvolle Gestalt angenommen und legte sich gleich mit dem ersten Wolf an, der sie knurrend ansprang. Ein blutiger Kampf entbrannte. Dann folgte ein zweiter Wolf und die Dunkelheit im Raum wurde merklich erdrückender.
In meinem Bauch sammelte sich etwas Finsteres, das ich lieber unter Verschluss halten wollte. Diese Wölfe... sie konnten unmöglich dieser Welt entstammen. Wie sie sich bewegten, ihre Größe, ihre Farbe und ganz besonders ihr Duft. Ich fühlte mich zurückversetzt in eine Zeit, als ich ein junger Heranwachsender war und Tag und Nacht wilde Bestien töten musste. Um stärker zu werden. Unbesiegbar. Ich ballte meine kleinen Hände zu Fäusten und atmete zittrig ein. Blut floss. Das Luchsmädchen war verletzt. Sie war an solche Situationen nicht gewöhnt. Hinzu kam das Hasenmädchen, das wie aus dem Nichts auftauchte und sich auf den Wolf stürzte, der uns bemerkt hatte. Sie stieß einen echt wackligen Kampfesruf aus, aber das reichte, um den Wolf abzulenken. Er schnappte wütend nach ihr, doch sie schlang ihre Arme so fest um seinen Hals, dass er nicht an sie herankam. Daraufhin begann er wie wild zu bocken und stieß sie mit dem Rücken voran gegen die Wand. Großer Schmerz zeichnete sich in ihrem Gesicht ab, als sie reflexartig losließ. Die perfekte Möglichkeit für den Wolf, um zuzuschnappen.
Ich konnte allerdings nicht tatenlos zusehen, wie die beiden verletzt wurden, darum handelte ich nach Instinkt. Ich entfesselte meine Magie und ließ sie wie zwei gefährliche Peitschen durch die Luft sausen, bis sie die beiden Wölfe erreichte. Jaulend stolperten sie über ihre eigenen Füße und schüttelten sich, als hätte sie der Blitz getroffen. Diesmal war es die Hasenanimagi, die ihre Chance ergriff und einen Haufen Sternenstaub in die Augen der einen Bestie schleuderte, ehe sie völlig unerwartet ein rundes metallenes Ding mit Handgriff schnappte und ihm damit die Kopfschmerzen des Jahrhunderts verpasste. Der Schlag war so heftig, dass es mich wunderte, wie der Kopf des Wolfes noch am Platz blieb. Jedenfalls reichte es aus, um ihn komplett auszuknocken.
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14.04.2020, 21:08

Taiga


Aufeinmal sprang Jemand auf dem Rücken des Wolfes und meine Augen weiteten sich, als ich Hanabi erkannte. Gleichzeitig vibrierte dunkle Magie in der Luft und ich konnte ihre Kälte spüren. Malevor. Der Wolf riss sich von mir los und bevor ich ihn angreifen konnte, erschien plötzlich hinter ihm ein schwarzes Loch. Es verschlang ihn lautlos und erschrocken wich ich davor zurück, als ich einen starken Sog spürte. Dann verschwand es einen Moment, um direkt unter den anderen Wolf auftauchen und ihn zu verschlingen. Das war nicht Malevors Magie. Diese dunkle Magie fühlte sich anders an. Fenrir. War das etwa das Nichts? Wieder spürte ich diesen starken Sog, als wollte es sich alles einverleiben. Die Decke samt Scherben verschwand und dann löste sich langsam auch das Loch auf. Mein Brustkorb hob und senkte sich, mein Herz raste immer noch und ich hörte das Blut bis in meine Ohren rauschen. Wäre der ganze Chaos nicht, hätte ich geglaubt, dass ich nur einen schlimmen Traum gehabt hatte. Der unerträglich Schmerz in meinem Bein riss mich aus meiner Benommenheit und keuchend verwandelte ich mich wieder in die "menschliche" Gestalt zurück. Bleich starrte ich auf mein rechter Oberschenkel. Da war überall Blut. Ich hatte noch nie so viel Blut gesehen. War es mein Blut? Wankend versuchte ich zu den Anderen zu krabbeln. "Kinder....Hanabi....seid ihr in Ordnung?", meine Stimme klang verzerrt und das Rauschen in meinem Kopf wurde lauter. Ich blinzelte heftig, wurde es wieder Abend? "Mir....mir ist so komisch", flüsterte ich, dann verdrehte ich die Augen und wurde bewusstlos.

Fenrir


Mein Verstand schaltete sich ab, als das Hasenmädchen auftauchte und den Schmerz in ihrem Gesicht sah, als der Wolf sie gegen den Wand schleuderte. Mein pochendes Blut wurde gefährlich ruhig und mein Körper war bis zum Zerreißen angespannt. Die Magie meines Bruders ließ meine Sinnen vibrieren, aber ich wartete geduldig und als der Moment kam, ließ ich die Dunkelheit in mir frei. Die Magie rauschte wild durch meine Adern, dehnte sich aus und erschuf die verschlingende Löcher. Diese Wölfe wieder nie wieder zurückkehren und dem Hasenmädchen etwas antun. Beinahe verlor ich mich in diesem Rausch und brüllte schmerzvoll auf, als ich die Magie mit aller Gewalt in mir zurückdrängte. Mein ganzer Körper bebte vor Anstrengung und mein Herz schlug viel zu schnell. In meinem Kopf drehte es sich. Dennoch krabbelte ich aus dem Versteck heraus und beachtete das Blut nicht, das aus meiner Nase tropfte. Ich musste zu dem Hasenmädchen. Sie war verletzt. Ich erreichte sie und musterte sie eingehend. Ich konnte kein Blut an ihr riechen, ansonsten hätte ich diesem Wolf einen viel qualvolleren Untergang beschert. Meine Ohren zuckten, das Luchsmädchen knallte in volle Länge auf dem Boden und hatte anscheinend ihr Bewusstsein verloren.


178

14.04.2020, 21:30

Hanabi

Meine Hände zitterten und mit einem lauten Knall ließ ich die Pfanne auf den Boden fallen. Da war... da war dieses Loch gewesen. Diese kalte, finstere Energie. Und plötzlich... plötzlich keine Wölfe mehr. Sie waren fort. Einfach so. Als hätte man sie fortgezaubert. Ich sank auf die Knie, weil sich meine Beine so schwach fühlten und zuckte zusammen, als wenige Sekunden später Fenrir an meiner Seite erschien. Seine unschuldigen Augen... er... er hatte dieses Loch erschaffen. Es machte Sinn. Er war auch dieser Wolf, der das Nichts... beherrschte.
Tränen sammelten sich in meinen Augen. Diese ganze Situation überforderte mich. Erst recht, als Taiga aufstand, nur um wieder mit voller Wucht auf den Boden zu knallen. Das Geräusch ließ mich erneut zusammenzucken. Schniefend krabbelte ich zu ihr und rutschte beinahe auf einer roten Flüssigkeit aus. Ich wünschte, es wäre Wein. Dunkler, roter Wein. Zittrig betastete ich ihr Bein, während ich heftig blinzelte, um die Tränen loszuwerden, die unaufhaltsam flossen. Ich schluchzte auf. Das war der Schock. Das musste der Schock sein.

Malevor

Auch mein Bruder setzte seine tödliche Magie ein, um die Mädchen zu beschützen, wobei es ihn härter traf mit der Kontrolle über die wilde Energie. Es schmerzte ihn mehr als mich und leider hatte ich noch nicht die Kraft, uns beide unter Kontrolle zu bringen. Zum Glück schaffte er es sich zusammenzureißen und krabbelte auf Hanabi zu. Sie war völlig blass im Gesicht. Genauso wie... Taiga... Als ich mich aus meinem Versteck wagte, verlor sie sogar das Bewusstsein und das Chaos war vollkommen. Obwohl ich es mir nicht eingestehen wollte, war ich doch besorgt. Egal wie viel Mühe es mich kostete, ich bewegte mich auf Händen und Beinen auf sie zu. Sie blutete am Oberschenkel. Das war kein harmloser Biss gewesen, sondern eine echte Fleischwunde. In diesem Moment wurde mir mal wieder bewusst, dass ich keine heilende Magie besaß. Nur finstere, zerstörerische...
Hanabi hielt sich zumindest bei Bewusstsein, doch sie wirkte völlig aufgelöst. Man konnte förmlich sehen, wie es in ihrem Gehirn arbeitete, bis sie einen Entschluss fasste. Schniefend wischte sie sich mit dem Handrücken übers Gesicht und hinterließ dabei eine Blutspur. Hoffentlich kippte sie wegen des Geruchs nicht um... Sie ließ ihre Hand über dem erdigen Boden schweben und zauberte Sternenstaub herbei, der funkelnd in die Erde eindrang. Einen Augenblick später wuchsen sternförmige, weiße Blüten in die Höhe. Aufmerksam beobachtete ich, wie sie diese Blüten pflückte, sie zwischen ihre Handflächen zerdrückte und die daraus entstandene schimmernde Paste direkt auf die Wunde legte. >Mögen mir die Sterne beistehen...< murmelte sie zittrig und blickte zu Fenrir und mir. Es glitzerten immer noch Tränen in ihren Augen. >Geht es euch gut?<
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14.04.2020, 21:42

Fenrir


Ihre Hände zitterten stark und dabei ließ sie das Ding fallen. Das laute Geräusch ließ mich kurz zusammenzucken, denn meine Sinnen waren durch den Kampf noch sehr scharf eingestellt. Diese Blässe in ihrem Gesicht sah nicht gesund aus und die Pupillen waren zu weit. Sie stand unter Schock. Und sie hatte zusammengezuckt, als sie mich erblickte. Ein scharfer Schmerz jagte durch meinem Brustkorb und düstere Gedanken machten sich in meinem Kopf breit. Jetzt kannte sie meine wahre Natur. Sie würde sich fortan vor mir fürchten, nicht nur wegen meiner Fähigkeit, sondern weil ich auch ein Wolf war. Wie die Angreifer. Ich blieb steif sitzen wo ich war, als das Hasenmädchen zum Luchsmädchen krabbelte und sich um ihre Verletzung kümmerte. Es roch nach viel Blut, eine solche Aggressivität stammte nicht von einem normalen Wolf. Und ein normaler Wolf würde sich auch nicht mit einem anderen Raubtier anlegen, wenn es nicht nötig war. Das Luchsmädchen stöhnte leise, aber sie schien immer noch bewusstlos zu sein. Keine Ahnung ob dieses Zeug überhaupt half. Ich schwieg, als das Hasenmädchen nach meinem Bruder und mir erkundigte. Die düsteren Gedanken klammerten immer noch an mir fest, doch als ich die Tränen in ihre Augen sah, spürte wieder ein Stechen in meinem Brustkorb. Ehe ich mich versah, krabbelte ich wieder zu ihr und leckte vorsichtig ihre Hand ab. Sie stank nach dem anderen Wolf und nach dem Blut des Luchsmädchen. Ich konnte auch ihre Angst riechen. Gegen ihre Natur hatte sie sich mit einem Wolf angelegt, um uns zu beschützen. Entweder war sie lebensmüde oder ihr Herz war einfach zu gut. Vielleicht war es auch Beides.


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14.04.2020, 21:57

Hanabi

Mir wollte nicht in den Kopf, was sich vor wenigen Minuten hier abgespielt hatte. Das war nie zuvor passiert. Nie. Solche Wölfe gab es in der Gegend nicht. Das wäre mir nach meiner Ankunft in Alithea sicherlich aufgefallen. Und doch... das Blut, Taigas schwere Verletzung, mein pochender Hinterkopf und die schmerzenden Schultern... All das sprach dafür, dass hier tatsächlich ein Kampf stattgefunden hatte. Ich schniefte ein weiteres Mal und stellte erleichtert fest, dass das Mittel der Blüten zu wirken begann. Es dauerte ein bisschen, bis sich die heilende Wirkung entfaltete. Bei Nacht funktionierte das schneller als am Tag.
Die Wunde schloss sich langsam und endlich floss kein Blut mehr. Mir war schon ganz schlecht davon. Als ich daraufhin in die Gesichter der beiden Jungen blickte, spürte ich sowohl Angst als auch Erleichterung. Ohne die beiden wäre diese Situation völlig eskaliert und ich läge in Stücken am Boden. Eine erschreckende Vorstellung. Genauso erschreckend wie die Tatsache, dass die beiden bereits als Kleinkinder so viel Macht besaßen. Sollten sie sich jemals gegen uns wenden, wären wir so gut wie tot. Doch dann begann Fenrir meine Hand zu lecken und die Tränen kehrten zurück. Ich lächelte ihn schwach an. >Guter Wolf.< wisperte ich. Und das meinte ich ernst. Nur gute Wölfe setzten sich für einen Luchs und einen Hasen ein. Nur an diese Wahrheit musste ich glauben.

Malevor

Immer wieder sah ich zwischen der Wunde und dem Gesicht von Taiga hin und her. Sie wachte nicht auf, aber sie war noch am Leben. Das war momentan das Wichtigste. Diese Blüten schienen langsam zu wirken, denn die Wunde schloss sich und damit stoppte die Blutung. Völlig hilflos saß ich neben ihr und wusste nicht so recht, was ich tun konnte, um zu helfen. Ich wollte wirklich helfen...
Fenrir wagte sich derweil vor und kümmerte sich um Hanabi, die überraschenderweise nicht zusammenzuckte. Ich hatte befürchtet, sie würde uns beide anders behandeln, doch das tat sie nicht. Sie hatte sogar nach unserem Befinden gefragt. Manchmal wurde ich nicht schlau aus der Gutmütigkeit anderer Wesen. Ich war so erzogen worden, dass andere immer eine Gegenleistung erwarteten. Bei den beiden hatte ich allerdings das Gefühl, dass sie das nicht forderten. Sie gaben und gaben und verlangten nichts von uns. Ob das normal war?
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